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GNSS - Grundlagen

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<strong>GNSS</strong> <strong>GNSS</strong> - <strong>Grundlagen</strong><br />

<strong>GNSS</strong> - <strong>Grundlagen</strong><br />

Hinweis: Ein Teil der Grafiken sind mit freundlicher Genehmigung der Internetseite von Frank Woessner<br />

http://www.kowoma.de/gps/index.htm entnommen.<br />

Merke:<br />

<strong>GNSS</strong> bedeutet: Globales - Navigations - Satelliten - System.<br />

http://de.wikipedia.org/wiki/Globales_Navigationssatellitensystem<br />

<strong>GNSS</strong> ist ein allgemeiner Name für die bereits bestehenden Navigations-<br />

Satelliten - Systeme und die geplanten Navigations - Systeme.<br />

1. GPS - NAVSTAR = Globales Positionierungs - System aus Amerika.<br />

http://de.wikipedia.org/wiki/Global_Positioning_System<br />

2. GLONASS= Globalnaja Nawigazionnaja Sputnikowaja Sistema aus Russland.<br />

http://de.wikipedia.org/wiki/GLONASS<br />

3. GALILEO= Europäisches Satelliten - Navigations - System (im Aufbau; Start ca. 2013)<br />

http://de.wikipedia.org/wiki/Galileo_(Satellitennavigation)<br />

4. COMPASS= Satelliten - Navigations - System aus China (geplant und im Aufbau)<br />

http://de.wikipedia.org/wiki/Compass_(Satellitennavigation)<br />

5. IRNSS = Indian Regional Navigation Satellite System (Indien, System im Aufbau)<br />

http://de.wikipedia.org/wiki/Indian_Regional_Navigation_Satellite_System<br />

Ein Navigations - Satelliten - System wird zur Positionierung (Standortfeststellung) von Personen,<br />

Fahrzeugen und Punkten in der Vermessungstechnik benutzt.<br />

In der Praxis arbeitet man heute mit dem GPS – System und dem GLONASS – System.<br />

Neue Satellitenempfänger in der Vermessungstechnik haben jedoch bereits die Möglichkeit, GPS – Signale und<br />

GLONASS – Signale gleichzeitig zu empfangen und die Daten auszuwerten.<br />

In Zukunft werden Satellitenempfänger in der Vermessungstechnik bis zu 120 Signale von unterschiedlichen<br />

Systemen (GPS, GLONASS, GALILEO…) gleichzeitig empfangen können.<br />

Copyright ©: Länderübergreifendes Lehrerforum für Vermessungstechnik<br />

1


<strong>GNSS</strong> Bestandteile eines <strong>GNSS</strong><br />

Bestandteile eines <strong>GNSS</strong><br />

Ein Satelliten - Positionierungs - System (z.B. GPS) hat 3 Hauptbestandteile (Segmente).<br />

Weltraumsegment Kontrollsegment Benutzersegment<br />

Das Weltraumsegment besteht<br />

aus min. 24 Satelliten auf 6<br />

Bahnebenen<br />

Bahnneigung 55° gegenüber der<br />

Äquatorebene<br />

http://www.kowoma.de/gps/gpss<br />

tatus/index.php<br />

Die Satelliten fliegen in ca.<br />

20.000 km Höhe und stehen ca.<br />

alle 24 Stunden über dem<br />

selben Ort.<br />

Die Satelliten senden auf<br />

2 Frequenzen (L1 und L2)<br />

Das Kontrollsegment verfolgt die<br />

Satelliten und empfängt und übersendet<br />

den Satelliten Daten:<br />

Z.B.<br />

neue Umlaufposition;<br />

stellt die Atom - Uhren ein;<br />

(= kalibrieren und synchronisieren)<br />

Die „Master - Controll - Station“<br />

(Hauptkontrollstation) befindet sich in der<br />

Nähe von<br />

Colorado Springs / USA.<br />

Es gibt weitere Stationen in Äquatornähe<br />

rund um die Erde.<br />

(permanente Kontrolle).<br />

http://www.kowoma.de/gps/Bodenstation<br />

en.htm<br />

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Das Benutzersegment besteht aus<br />

allen GPS - Empfängern.<br />

z.B.Quelle: Garmin<br />

Handempfänger<br />

Positionsbestimmung (+/- 5 bis 10<br />

m)<br />

Quelle:<br />

Trimble<br />

Zwei - Frequenzempfänger<br />

(= L1 / L2 Empfänger)<br />

Positionsbestimmung auf +/- 1 bis<br />

2 cm genau bei Nutzung von<br />

Korrekturwerten<br />

von SAPOS oder ASCOS.<br />

2


<strong>GNSS</strong> Bestandteile eines <strong>GNSS</strong><br />

Aufbau der Satellitensignale<br />

Jeder GPS - Satellit hat genaue Atomuhren und sendet auf 2 festen Frequenzen (L1 und L2)<br />

Neue Satelliten senden in Zukunft auch auf den neuen L2a- und L5- Freqenzen.<br />

Die Signale enthalten einen eigenen Erkennungscode, Uhrzeit und die Position (Broadcast Ephemeriden)<br />

des Satelliten. In den GPS-Empfängern ist der Erkennungscode aller Satelliten gespeichert und so kann der<br />

Empfänger am Signal den Satelliten „erkennen“ und die Daten auswerten.<br />

Die Trägerwellen L1 und L2 unterscheiden sich durch ihre Wellenlänge.<br />

L1-Frequenz mit 1575,42 MHz (Wellenlänge: 19,05 cm) (L2-Frequenz: 1227.60 MHz; Wellenlänge: 24,45 cm).<br />

Auf diese Trägerwellen sind verschiedene Codes aufmoduliert (Phasenmodulation).<br />

GPS - Signale vom Satellit zum Empfänger<br />

Der C/A - Code wird von Handempfängern empfangen.<br />

und erlaubt eine Positionsgenauigkeit von ca. +/- 5 bis10 m.<br />

Beispiel für die Phasenmodulation auf einer Trägerwelle<br />

Manche Satellitenempfänger (L1 - Empfänger) arbeiten nur mit der L1 - Frequenz.<br />

Die Genauigkeit kann bei der Nutzung von Korrekturwerten der Positionierungsdienste (SAPOS oder ASCOS)<br />

bis auf ca. +/- 0,5 m verbessert werden.<br />

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3


<strong>GNSS</strong> Absolute und relative Positionierung<br />

Absolute und relative Positionierung<br />

Bei der GPS–Nutzung unterscheiden wir:<br />

Die absolute Positionierung<br />

Codephasenmessung<br />

(Wanderer, Fahrzeuge, Schiffe)<br />

Die absolute Positionierung<br />

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Die relative Positionierung<br />

Trägerphasenmessung<br />

(Anwendung in der Vermessungstechnik)<br />

Bei der absoluten Positionierung eines einzelnen GPS - Empfängers wird bei der Codephasenmessung die<br />

Laufzeit des Signals bestimmt. Dabei wird der C/A Code der Trägerwelle L1 benutzt.<br />

Prinzip: Räumlicher Bogenschlag:<br />

4


<strong>GNSS</strong> Absolute und relative Positionierung<br />

Uhrensynchronisierung (Uhrenvergleich)<br />

Räumlicher Bogenschlag:<br />

Die Kreise muss man sich als Kugeloberflächen vorstellen. Im Zentrum einer Kugel befindet sich der Satellit. Mit<br />

Hilfe der empfangenen Almanach-Satellitendaten (http://www.quantenwelt.de/technik/GPS/almanach.html)<br />

kann man Satellitenstandortkoordinaten (3D - Koordinaten (X, Y, Z) für eine bestimmte Zeit bestimmen. Aus den<br />

Kugelradien (= Entfernung Satellit - Empfänger) werden Schnittpunktkoordinaten ( B) berechnet. Durch<br />

synchronisieren der Empfängeruhr mit den Atomuhren der Satelliten erhält man den Empfängerstandort A.<br />

http://www.ptb.de/de/org/4/44/441/info2.htm<br />

Entfernungsbestimmung<br />

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Mit der Laufzeit und Ausbreitungsgeschwindigkeit<br />

eines Signals wird die Entfernung von einem<br />

Satelliten bis zu einem GPS - Empfänger berechnet.<br />

Die Laufzeit eines Signals zwischen Satellit und<br />

Empfänger beträgt ca. 0,07 sec. Satellit und<br />

Empfänger müssen genau gleichlaufende Uhren<br />

besitzen.<br />

Merke:<br />

Ein Uhrengleichlauf (Synchronisierung) ist die<br />

Voraussetzung für die Entfernungsbestimmung.<br />

Wie wird die Empfängeruhr synchronisiert ?<br />

(= Uhrenvergleich mit der Atomuhr im Satelliten)<br />

Die Laufzeiten im Beispiel oben sind nicht real (wirklich). Die Laufzeiten sollen nur die Synchronisierung<br />

erklären.<br />

Betrachten wir zuerst den Schnitt zweier Kreise. Liegt kein Laufzeitfehler vor (4 sec und 5 sec Laufzeit),<br />

erhalten wir den Schnittpunkt A. Haben wir jedoch einen Laufzeitfehler, erhalten wir den Schnittpunkt B<br />

(4,5 sec und 5,5 sec; Laufzeitfehler jeweils 0,5 sec.) Denn Laufzeitfehler kennen wir nicht (= unbekannt).<br />

Frage: Welcher Punkt ist richtig ?<br />

Die Laufzeitmessung zu einem dritten Satelliten (3. Kreis) bringt uns Klarheit ! Bei einem<br />

Laufzeitfehler (0,5 sec) gibt es plötzlich 3 Schnittpunkte B (jeweils die Schnitte zweier Kreise<br />

betrachtet).<br />

Man verschiebt nun die Zeiteinstellung der Empfängeruhr solange, bis aus den drei Schnittpunkten B ein<br />

Schnittpunkt A wird. Der Uhrenfehler ist korrigiert (= Uhr richtig eingestellt). Die Empfängeruhr läuft jetzt<br />

genau snychron (gleich) zu den Atomuhren der GPS - Satelliten. Der GPS - Empfänger hat nun eine<br />

"Atomuhr" und die Laufzeit des Signals kann genau bestimmt werden.<br />

Merke:<br />

Für eine Positionsbestimmung braucht man immer 4 Satelliten. Drei Satelliten für die<br />

Lagebestimmung (X, Y, Z) und einen Satelliten für die Korrektur des Laufzeitfehlers.<br />

Berechnung der Position:<br />

Aufgabe: gegeben: 3D - Koordinaten (X, Y, Z) von 4 Satelliten.<br />

gesucht: 3D - Koordinaten des unbekannten Punktes P (Xp, Yp, Zp)<br />

Stellen Sie die 4 Gleichungen zur Positionsbestimmung auf.<br />

Vier Unbekannte ( Xp, Yp, Zp und die Laufzeit) brauchen zur Lösung 4 Gleichungen.<br />

.<br />

5


<strong>GNSS</strong> Die relative Positionierung<br />

Die relative Positionierung<br />

In der Vermessungstechnik wird grundsätzlich nur die relative Positionierung (= Differenzielles GPS )<br />

benutzt. Dazu wird mindestens ein koordinatenmäßig bekannter Punkt (Referenzpunkt) mit einem Empfänger<br />

besetzt und die Messdaten werden zeitgleich mit den Messdaten auf dem Neupunkt gespeichert.<br />

Die Bestimmung des Neupunkts geschieht relativ (in Beziehung) zum Referenzpunkt. Die Korrekturwerte<br />

auf der Referenzstation werden an den Rover (beweglicher <strong>GNSS</strong> - Empfänger) übermittelt.<br />

Merke:<br />

Viele Fehlereinflüsse einer <strong>GNSS</strong> – Messung können durch die relative Positionierung beseitigt werden.<br />

Vereinfachtes Prinzip einer Basislinienberechnung<br />

(Raumvektoren dX, dY, dZ zwischen Referenzstation und Rover)<br />

Referenzstation Referenzstation<br />

X Y Z X Y Z<br />

Istkoordinaten Sollkoordinaten<br />

2745 038,29 976 985,12 3611 125,44 2745 037,23 976 986,56 3611 123,12<br />

Neupunkt (Roverstandort) Neupunkt (Roverstandort)<br />

Istkoordinaten Sollkoordinaten<br />

2745 345,23 976 953,22 3611 147,44<br />

dX= dY= dZ= dX= dY= dZ=<br />

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<strong>GNSS</strong> Die relative Positionierung<br />

Die Trägerphasenmessung<br />

Für genaue Positionsbestimmungen in der Vermessungstechnik wird die Trägerphasenmessung<br />

angewendet.<br />

Durch ständige Messung der Trägerphase des Satellitensignals wird das Phasenreststück gemessen.<br />

Die Anzahl der vollen Wellenstücke bleibt unbekannt.<br />

Man sagt: Das Ergebnis ist mehrdeutig (Phasenmehrdeutung).<br />

Durch gleichzeitige Messung auf einem oder mehreren bekannten Standpunkten kann die<br />

Mehrphasendeutung (= wie viele Phasen (Wellenstücke) gibt es) durch Berechnungen (Suchalgorithmen)<br />

beseitigt werden.<br />

Die Beseitigung der Mehrphasendeutung nennt man Initialisierung. Am Rover wird die Beseitigung der<br />

Mehrphasendeutung durch den Status „fixed“ angezeigt.<br />

Nur Koordinaten mit dem Status „fixed“ werden gespeichert.<br />

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<strong>GNSS</strong> Auswertung der <strong>GNSS</strong> - Messung<br />

Auswertung der <strong>GNSS</strong> - Messung<br />

Bei der Auswertung der Messung unterscheidet man zwischen:<br />

Postprocessing - Auswertung<br />

(Auswertung nach der Messung)<br />

Postprocessing<br />

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RTK - Auswertung<br />

(Real – Time - Kinematik = Echtzeitauswertung)<br />

Sämtliche Messdaten werden gespeichert und später erfolgt die Auswertung im Büro mit Hilfe von<br />

Auswerteprogrammen. Diese Methode führt heute zur genauesten Punktbestimmung (Genauigkeit ≤ 1 cm)<br />

Die gleichzeitige Messung auf mehreren Standpunkten erfordert mehrere GPS – Empfänger.<br />

Mehrere Empfänger kosten viel Geld. Gleichzeitig ist eine Auswertung erst später möglich.<br />

Die Arbeitsgemeinschaft der Vermessungsverwaltungen (AdV) hat deshalb den gemeinschaftlichen<br />

Aufbau des Satellitenpositionierungsdienstes SAPOS beschlossen. http://www.sapos.de/<br />

Dafür wurden in Deutschland permanente Referenzstationen (Referenzpunkte) aufgebaut.<br />

Diese permanenten (=ständigen) Referenzstationen senden laufend Korrekturdaten an eine Zentrale.<br />

(in NRW ist die Zentrale bei Geobasis NRW in Bonn – Bad Godesberg).<br />

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<strong>GNSS</strong> Auswertung der <strong>GNSS</strong> - Messung<br />

Quelle: SAPOS Geobasis NRW<br />

SAPOS Referenzstationen - Bezirksregierung Köln - Geobasis NRW<br />

Beispiel: Sapos – Referenzstation auf dem Rathaus in Essen (Quelle: SAPOS Geobasis NRW)<br />

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<strong>GNSS</strong> Auswertung der <strong>GNSS</strong> - Messung<br />

RTK - Auswertung<br />

RTK bedeutet = Real Time Kinematik = Echtzeitauswertung. Diese Methode hat sich immer mehr<br />

durchgesetzt und zur verstärkten Nutzung der Satellitenpositionierungsdienste SAPOS und ASCOS geführt.<br />

Der Vorteil:<br />

Man braucht keinen zweiten <strong>GNSS</strong> - Empfänger auf einer Referenzstation. Die Korrekturdaten werden von<br />

der fest aufgebauten Referenzstation über die Zentrale und Mobilfunk (GSM) oder Mobile Internetverbindung<br />

zum Auswerteprogramm im Feldrechner am Rover (Mobilstation) übermittelt. Es werden alle eingehenden<br />

Daten zu gebrauchsfähigen Koordinaten (z.B. Gauß-Krüger – Koordinaten oder UTM - Koordinaten) des<br />

Neupunkts verarbeitet und angezeigt bzw. gespeichert.<br />

Der Nachteil:<br />

Eine zuverlässige und genaue Koordinatenlösung ist nur bis 10 km Abstand (Basislänge) zu einer<br />

Referenzstation möglich.<br />

Virtuelle Referenzstationen (VRS)<br />

Derzeit sind die Abstände zwischen den permanenten Referenzstationen bei SAPOS etwa 50 km.<br />

d.h. Der maximaler Abstand zu einer Station ist etwa 25 Km. Somit ist die Zuverlässigkeit und Genauigkeit der<br />

Neupunktbestimmung nicht flächendeckend gegeben (bei Nutzung einzelner Stationen)<br />

Das hat zum Konzept der virtuellen Referenzstationen geführt. Anstelle einer real existierenden<br />

Referenzstation werden in Echtzeit GPS - Messdaten einer VRS „gerechnet“. Dies geschieht durch<br />

Berechnung der Korrektur - Daten in Echtzeit mit Messdaten der umliegenden Permanentstationen.<br />

Der Rover (Mobilstation) erhält dann Korrekturdaten von einer „Virtuellen Referenzstation“ im<br />

Messgebiet . Dadurch hat man kurze Basislinien und genaue Korrekturdaten für die Neupunkte.<br />

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<strong>GNSS</strong> <strong>GNSS</strong> - Empfänger<br />

<strong>GNSS</strong> - Empfänger<br />

Für die <strong>GNSS</strong> – Messung mit Korrekturdaten von den Satellitenpositionierungsdiensten SAPOS oder ASCOS<br />

braucht man einen L1 und L2 – Empfänger mit einem Modem für die Echtzeitübertragung der Korrekturdaten.<br />

Bei der Übertragung der Korrekturwerte wird das international vereinbartes RTCM - Datenformat, (RTCM 2.3 und<br />

RTCM 3) benutzt.<br />

Beispiel für einen <strong>GNSS</strong> – Empfänger (Rover) als Rucksacklösung.<br />

Aufgabe:<br />

1. Beschreiben Sie die Einzelteile dieser <strong>GNSS</strong> – Ausrüstung!<br />

2. Beschreiben Sie die Einzelteile der <strong>GNSS</strong> – Ausrüstung in ihrem Büro!<br />

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<strong>GNSS</strong> Fehlereinflüsse beim <strong>GNSS</strong><br />

Fehlereinflüsse beim <strong>GNSS</strong><br />

Bei einer <strong>GNSS</strong> – Messung können verschiedene Fehler auftreten. Man versucht durch die Messanordnung<br />

oder die Auswertesoftware die Fehler möglichst klein zu halten bzw. zu beseitigen.<br />

Restfehler lassen sich jedoch nicht vermeiden.Bei den Fehlern unterscheiden wir:<br />

Fehler im Raumsegment und Kontrollsegment<br />

Satellitenuhrenfehler Satellitenbahnfehler<br />

Dieser Einfluss ist sehr klein bei synchronisierten Diese Fehler führen zu falschen Koordinaten der<br />

Empfängeruhren und differentiellen Verfahren. Satellitenposition.<br />

Der Fehlereinfluss bei Differenzialverfahren<br />

beträgt ca. 0,1-0,5 ppm je nach Länge der<br />

Basislinie. (1ppm = 1mm / km)<br />

Signalausbreitungsfehler<br />

Ionosphärische und Troposphärische<br />

Refraktion<br />

Die Laufzeit von Code und Trägerphase wird<br />

beeinflusst. Es ergibt eine fehlerhafte<br />

Streckenmessung. Der Fehler kann nur durch<br />

Messung der L1 und L2 Trägerwelle klein gehalten<br />

werden. Restfehler bis 0,2 ppm<br />

(1ppm = 1mm / km)<br />

Fehler im Benutzersegment<br />

Mehrwegeausbreitung<br />

Am besten keine Punkte in der Nähe von<br />

reflektierenden Gegenständen (Häuser, Autos,<br />

Verkehrsschildern…) aufbauen.<br />

Vermeidung durch lange Beobachtungszeiten.<br />

Antennenphasenzentrum Messrauschen<br />

Der Fehler entsteht, wenn das geometrische<br />

Zentrum der GPS-Antenne vom physikalischen<br />

Antennenzentrum abweicht.<br />

Fehler bis zu 1 cm<br />

Der Fehler wird durch gleiche Antennenbauart und<br />

Ausrichtung der Antenne verkleinert.<br />

Andere Genauigkeitseinflüsse<br />

Unter Messrauschen versteht man die<br />

empfängerabhängige Unsicherheit bei der Code-<br />

und Phasenmessung<br />

Satellitenanzahl Satellitenverteilung<br />

Je mehr Satelliten über dem Horizont (oberhalb<br />

der Elevationsmaske), umso höher die<br />

Genauigkeit der Messung. Die<br />

Genauikeitswahrscheinlichkeit wird in DOP<br />

(Dilution of precision) angegeben.<br />

Kleine DOP- Werte = hohe Genauigkeit.<br />

(PDOP =Wert für die 3 D- Genauigkeit.)<br />

Satelliten unterhalb eines Höhenwinkels von 12°<br />

sollten mit Hilfe einer Elevationsmaske vom<br />

Empfang ausgeschlossen werden.<br />

Ungünstige Satelliten-<br />

verteilung führen zu schleifenden Schnitten und<br />

schlechten DOP-Werten (Genauigkeitsverlust)<br />

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<strong>GNSS</strong> <strong>GNSS</strong> – Einsatz in der Vermessungstechnik<br />

<strong>GNSS</strong> – Einsatz in der Vermessungstechnik<br />

Für den <strong>GNSS</strong> – Einsatz in der Vermessungstechnik gibt es Richtlinien bzw. Vorschriften.<br />

Aufgabe :<br />

Welche Richtlinien und Vorschriften gelten in Ihrem Bundesland.<br />

Quelle: Geobasis NRW<br />

Inhalt der Richtlinien:<br />

SAPOS und ASCOS bieten verschiedene Dienste für unterschiedliche Genauigkeiten an:<br />

Aufgabe:<br />

Beschreiben Sie mit Hilfe der Internet – Informationen (bzw. Prospekte) die unterschiedlichen Dienste (Angebote)<br />

von SAPOS und ASCOS.<br />

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<strong>GNSS</strong> Planung der <strong>GNSS</strong> - Messung<br />

Planung der <strong>GNSS</strong> - Messung<br />

Für <strong>GNSS</strong> – Messungen mit hoher Genauigkeit ist eine möglichst große Anzahl von Satelliten über dem<br />

Messgebiet notwendig. Die kostenlose Software „Planning“ der Firma Trimble<br />

http://www.trimble.com/planningsoftware_ts.asp?Nav=Collection-8425<br />

unterstützt die Zeitplanungen für die Messung.<br />

Beispiel: Messungen am RWB-Essen zwischen 13:30 bis 17:50 am 25.04.2009 mit den Systemen GPS und<br />

GLONASS.<br />

Aufgabe:<br />

1. Bestimmen Sie die beste Messzeit für ihr Messgebiet und drucken Sie die wichtigen Angaben aus.<br />

2. Bestimmen Sie durch <strong>GNSS</strong> – Messung die GK – Koordinaten und UTM – Koordinaten von 2 Punkten<br />

an Ihrem Schulungsort.<br />

3. Überprüfen Sie die Messungen mit Hilfe von Transformationsprogrammen.(z.B. TRABBI 2D)<br />

4. Berechnen Sie die Strecke zwischen den Punkten in beiden Lagebezugssystemem.<br />

5. Überprüfen Sie die Strecke mit dem Messband.<br />

Pkt. DHDN / GK - Koordinaten ETRS89 / UTM - Koordinaten<br />

Nr. Y = Rechtswert X = Hochwert NHN - Höhe E = Eastwert N = Northwert NHN - Höhe<br />

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