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1 Pubertät bei Jugendlichen mit einer geistigen ... - Insieme

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Referat „<strong>Pubertät</strong>“ Carmen Wegmann, insieme Schweiz, 2008- durch die Vorstellungen des Umfelds von Behinderung und Sexualität- durch das institutionelle LebenDie meisten Menschen <strong>mit</strong> geistiger Behinderung erreichen die Stufe der sozialen Reife nichtoder nur beschränkt. Sie werden zwar erwachsen, erlangen jedoch die Urteilsfähigkeit oderMündigkeit nicht und werden bevormundet. Im besten Fall erlangen sie teilweise eine gewisseSelbständigkeit, indem sie in <strong>einer</strong> Werkstatt für Behinderte ar<strong>bei</strong>ten, in <strong>einer</strong> Wohngruppeleben und staatliche Zuschüsse bekommen.Reaktion der UmweltDas Wissen um diese Grenzen erhöht unsere Ängste und zementiert unsere Abwehr: Stattloszulassen verdoppeln wir unsere Wachsamkeit und organisieren mehr Schutz. Kindernalles abnehmen, heisst jedoch sie verwöhnen, sie abhängig machen und verhindern, dasssie selbständig werden.Oft können sich Eltern gar nicht vorstellen, dass ihr Kind mir <strong>einer</strong> Behinderung einmal nichtmehr zuhause wohnen wird und so reagieren sie <strong>mit</strong> Trennungsängsten auf die Selbständigkeitsbestrebungender Heranwachsenden. Das Erwachsenwerden der jungen Menschen <strong>mit</strong>Behinderung wird durch die ständige Abhängigkeit beeinträchtigt. Zudem fehlen Freiräumeund Möglichkeiten zur Einübung der Selbständigkeit.Was tun?Von den Eltern ist gefordert, dass sie ihre heranwachsenden Kinder loslassen lernen, ohnesie fallen zu lassen, denn die <strong>Jugendlichen</strong> wollen die überbehütende Vorsorglichkeit loswerden,ohne die emotionale Geborgenheit zu verlieren.Nicht nur die Kinder müssen sich von den Eltern ablösen, ebenso müssen sich die Eltern vonden Kindern lösen.Selbständigkeit üben z.B.- selbständig öffentliche Verkehrs<strong>mit</strong>tel benutzen.Dank der Schulbusse lernen die Kinder <strong>mit</strong> <strong>einer</strong> Behinderung meistens nicht, einen Schulwegallein zu meistern. Dazu ermutigen und zutrauen ist wichtig und richtig (alleine postengehen, <strong>bei</strong>m Beck Brot holen, etc).- selbständig telefonieren, Briefe schreiben, mailen, smseln.Heute verfügen fast alle <strong>Jugendlichen</strong> über ein Handy, <strong>bei</strong> <strong>Jugendlichen</strong> <strong>mit</strong> <strong>einer</strong> Behinderungist dies häufig nicht der Fall. Um Kontakt aufzunehmen und Freundschaften zu pflegenist in der heutigen Zeit wichtig, die modernen Kommunikations<strong>mit</strong>tel bedienen zu können, esbraucht ja nicht unbedingt das eigene Handy, der eigene PC sein.Kontakte pflegen- Der Austausch <strong>mit</strong> Gleichaltrigen ist in der <strong>Pubertät</strong> besonders wichtig. Als Eltern sollteman da Zutrauen in die Fähigkeiten des <strong>Jugendlichen</strong> haben. Die <strong>Jugendlichen</strong> sollenFreunde einladen oder jemanden besuchen dürfen. Freunde/Freundinnen abzulehnen fordertden Widerstand heraus. Besser ist, man versucht die Freunde/Freundinnen erst einmalkennenzulernen.- Die Mitgliedschaft in einem Verein kann weiterhelfen. Vielleicht gibt es in der Umgebungeinen Jugendklub, Sportverein, Pfadi oder einen insieme Freizeitklub. Hier können JugendlicheKontakte knüpfen und ihre Interessen kennenlernen. Zu diesem Schritt kann man alsEltern ermutigend, unterstützend und ver<strong>mit</strong>telnd wirken.NormalisierungJugendliche <strong>mit</strong> <strong>einer</strong> Behinderung werden häufigi. Entweder unterfordert oder überfordertii. Entweder überbehütet oder abgelehnt Sorgen wir für Normalisierung, Integration, Selbstbestimmung.6

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