K<strong>in</strong>derbei unsHallo K<strong>in</strong>derMann, oh, Mann, war das e<strong>in</strong> W<strong>in</strong>ter! Immerwenn wir dachten, jetzt ist Schluß mit demSchnee, kamen nochmals weiße Flocken.Aber nun werden die Tage ja endlich etwaslänger, und wir sehen auch die Sonne wiederöfter. Es wird auch langsam Zeit, wir habenschließlich bald Ostern! Sicherlich läuft dieSchule auch wieder ganz normal bei euch.Wie sieht eigentlich bei euch Schulk<strong>in</strong>derndie Freizeit aus? Spielt ihr nur am Computeroder werden auch noch Bücher gelesen?Me<strong>in</strong> Enkel S<strong>in</strong>an, 10 Jahre alt, hat sichzu Weihnachten e<strong>in</strong>e ganze Buchseriegewünscht. Zwei Folgen da<strong>von</strong> kannte erschon, nun s<strong>in</strong>d noch e<strong>in</strong>ige dazu gekommen.An se<strong>in</strong>er Schule gibt es für jedesdurchgelesene Buch e<strong>in</strong>en Punkt. Natürlichmuß er über e<strong>in</strong>e Internetplattform e<strong>in</strong>ekurze Inhaltsangabe machen. Im letztenSchuljahr hat er für 13 gelesene Büchere<strong>in</strong>e tolle Urkunde erhalten. Das f<strong>in</strong>de ichsuper, und ich b<strong>in</strong> sehr stolz auf ihn. (Woich doch auch <strong>in</strong> jeder freien M<strong>in</strong>ute lese).In diesem Jahr wird er den Klassenrekordsicher noch erhöhen. Und damit es für euchnicht langweilig wird, gibt es auch wiedere<strong>in</strong>e lustige Geschichte. Ich wünsche euchviel Spaß beim Lesen, schöne Osterferienmit vielen bunten Ostereiern und viel Sonne,tschüss eure Barbara30
im QuartierK<strong>in</strong>derGeschichte <strong>von</strong> NiklasPeng! Mit e<strong>in</strong>em lauten Knall flog im oberenStockwerk die Tür <strong>von</strong> Nikolas Zimmer zu.Oma, Anike und Carol<strong>in</strong> hörten ihn bis unten<strong>in</strong> die Küche schimpfen und heulen. Na, daskonnte ja e<strong>in</strong> netter Tag werden! Die Omawar kurz vor den Ferien aus Hamburg zuBesuch gekommen. Carol<strong>in</strong> hatte vor zweiTagen ihren Geburtstag gefeiert, da gehörteOma dazu. Heute hatten nun die Ferienbegonnen. Sie wollten nach dem Frühstückalle zusammen spielen und später vielleichtbeim Italiener e<strong>in</strong>e Pizza essen. Aber jetztsollte erst e<strong>in</strong>mal gefrühstückt werden. „Nikolas,komm doch herunter, wir warten aufdich. Frühstück ist fertig!“ rief Anike. „Ne<strong>in</strong>,“jaulte Nikolas <strong>von</strong> oben, „mache ich nicht.Und ihr seid alle blöd!“ Sie konnten hören,wie er <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Zimmer mit den Füßen aufden Boden stampfte. Verdutzt guckte Anikeihre Oma an. „Hast du das gehört? Blöd hater geschrien.“ „Ja“, entgegnete die Großmutter,„aber uns kann er ja nicht me<strong>in</strong>en,me<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d. Ich b<strong>in</strong> nicht blöd, du bist nichtblöd und Carol<strong>in</strong>chen mit ihren zwei Jahrenschon gar nicht. Aber lass uns e<strong>in</strong>fachanfangen, er wird schon kommen.“ Omaschnitt die Brötchen auf, schmierte Carol<strong>in</strong>Butter und Erdbeermarmelade auf e<strong>in</strong>eHälfte und gab die ihr. Carol<strong>in</strong> wollte immeralle<strong>in</strong> essen, gern hätte sie auch mit demMesser hantiert. Aber das g<strong>in</strong>g nun wirklichnoch nicht. Auch Anike hatte <strong>in</strong>zwischenentschieden, welche Marmelade sie essenwollte, schmierte das Brötchen und bissherzhaft zu. In diesem Moment kam Nikolaslangsam <strong>von</strong> oben herunter getrödelt,natürlich im Schlafanzug. Mit mürrischemGesicht setzte er sich an se<strong>in</strong>en Platz, griff<strong>in</strong> den Brotkorb und... „Ne<strong>in</strong>, “ heulte er los,„ich wollte die untere Brötchenhälfte. Wiesohaben Anike und Carol<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e und ich nicht?“Die Großmutter holte tief Luft. „Nikolas,guten Morgen“, sagte sie freundlich, „willstdu dich nicht erst mal anziehen? Guck mal,wir s<strong>in</strong>d auch nicht im Schlafanzug am Frühstückstisch.Und das mit dem Brötchen könnenwir regeln.“ Nikolas antwortete nicht. Erwar e<strong>in</strong>fach nur sauer, er wusste auch nichtgenau, warum. Er trödelte, zog sich nicht an,aß nichts, trat Anike unter dem Tisch an dieBe<strong>in</strong>e. Ja, es war wirklich e<strong>in</strong> toller Tagesanfang!Nach e<strong>in</strong>er Weile fragte Oma: „Möchtestdu nun endlich essen?“ Es kam ke<strong>in</strong>eAntwort. „Na gut, wenn du nicht willst, lässtdu es bleiben:“ Mit diesen Worten stand sieauf, räumte Butter, Marmelade und Quark <strong>in</strong>den Kühlschrank. Anike stellte derweil dasschmutzige Geschirr <strong>in</strong> den Geschirrspüler.Carol<strong>in</strong> spielte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Ecke mit ihremneuen Arztkoffer, den Oma zum Geburtstaggeschenkt hatte. Sie hatte ihr Püppchen <strong>in</strong>der Hand, piekte ihr die kle<strong>in</strong>e Spritze <strong>in</strong>den Arm. Dann holte sie das Thermometerheraus, steckte es der Puppe unter denArm. Die ganze Zeit plapperte sie muntervor sich h<strong>in</strong>. Und Nikolas? Er saß immernoch im Schlafanzug auf se<strong>in</strong>em Stuhl, hatteden Kopf zwischen den Händen vergraben31