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Risse im TrockenbauAusbau und FassadeFolgende Fehler sind immer wiederanzutreffen:• zu breite oder zu schlanke Fuge,• ungeeignete Spachtelmasse, Verklebung,• fehlende Bewehrung, wenn erforderlich,• ungenügender Fugenversatz(Querfugen),• Kreuzfugen,• zu viele Fugen in der Fläche,• f<strong>als</strong>che Fugenanordnung bei Türenund Fenstern,• fehlende Bewegungsfugen inFläche und Anschluss,• fehlende Fugenvorbereitung, zumBeispiel Staub entfernen, vornässen,primern.Obwohl relativ selten anzutreffen,sollte nicht unerwähnt bleiben, dassdurchaus auch Materialfehler wieüberlagerte Spachtelmasse, spröderGipskern (Fehler im Herstellprozess),Kartonablösung (Fehler im Herstellprozess,Lagerung/Durchfeuchtung)zu Rissen in der Bekleidung vonTrockenbaukonstruktionen führenkönnen. Diese Ursachen lassen sichallerdings nur durch Materialprüfungund Analysen ermitteln und sinddeshalb für einen Gutachter nichtunmittelbar erkennbar.AnschlussausbildungDie Rissfreiheit des Anschlusses vonTrockenbaukonstruktionen aus Gipsbauplattenund indirekt auch dieder Bauteilfläche werden von der Artder Bauteilanschlüsse (fest oder beweglich)bestimmt.Es werden folgende prinzipielle Anschlussartenunterschieden:• starrer angespachtelter Anschlussin Verbindung mit Trennstreifen anMassivbauteile,• starrer angespachtelter Anschlusszwischen Trockenbaukonstruktionenmit Gipsbauplatten,• Anschlussfuge mit Dichtstoff,• offene Anschlussfuge (Schattenfuge),• gleitender Anschluss (horizontaleund vertikale Gleitung).Bei den offenen und gleitenden Anschlussfugenwird eine wahrnehmbareRissbildung vermieden, aufdiese Art der Anschlussausbildungwird an dieser Stelle nicht weitereingegangen.Gipsbauplatte an GipsbauplatteGleiche Materialien, zum Beispiel beieinem Wand-T-Stoß oder dem Anschlusseiner Unterdecke aus Gipskartonplattenan eine Gipskartonwand,können starr miteinanderverspachtelt werden. Als Variantensind möglich:• Anspachtlung mit Papierbewehrungsstreifenüber Eck,• Anspachtlung mit stumpf gestoßenenBewehrungsstreifen,• Anspachtlung ohne Bewehrungsstreifenmit geeignetem Fugenspachtel,• Verkleben der Stoßfugen bei Gipsfaserplatten.Die Anschlussvarianten mit Trennstreifenund Dichtstoff (siehe unten)sind ebenfalls möglich.Anschluss an Massivbauteile,NassputzZwischen Gipsbauplatten und Massivbauteilenist eine Verspachtelungnur gegen einen Trennstreifen möglich.Der Trennstreifen wird nach derVerspachtelung bündig abgeschnitten.Es erfolgt keine Übertragung derSpachtelmasse auf das Massivbauteil.Im Nutzungszustand kann ein »kontrollierter«gerader Haarriss auftreten(zwischen Spachtelmasse undTrennstreifen), der zulässig ist. Eineelasto-plastische Verfugung oder einLiteratur[1] Becker, Pfau, Tichelmann:Trockenbauatlas, Teil I, 3. Auflage,Rudolf Müller Verlag,Köln 2004[2] Industriegruppe Gipsplatten(IGG) im Bundesverband derGipsindustrie e. V., <strong>Darmstadt</strong>:Merkblatt Nr. 1, Baustellenbedingungenfür Trockenbauarbeitenmit Gipsplatten-Systemen[3] IGG, Merkblatt Nr. 2, Verspachtelungvon Gipsplatten –Oberflächengüten[4] IGG, Merkblatt Nr. 3, Fugenund Anschlüsse, KonstruktiveAusbildungen von Bauteilenaus Gipsplatten[5] ATV-Trockenbau. DIN 18 340.Ausgabe: 2005-01Überstreichen des planmäßig getrenntenAnschlusses hebt die Trennungwieder auf und birgt deswegendie Gefahr unkontrollierter Risse imDichtstoff oder der Farbbeschichtung.Alternativ ist ein Anschluss mit Dichtstoffmöglich. Da durch den Dichtstoffhierbei lediglich Schwindverformungenzirka 10 – 15 Prozent derFugenbreite aufgenommen werdenkönnen, ist eine entsprechende Dimensionierungder Fuge erforderlich.Eine Dreiflankenhaftung ist zuvermeiden, der Dichtstoff ist hierzumit einem Trennstreifen zu hinterlegen.Eine Kehlfuge ist nicht zulässig.In Anstrichen, Tapeten, etc., die überden Dichtstoff hinweg ausgeführtwerden, können Risse und Faltenauftreten.Spezielle Details für den Anschlussim Dachgeschoss sind in [1, 4] dargestellt.Hinweise für die Planung undAusführungFugen und Anschlüsse sind generellzu planen. Bereits bei der Planungsind Anforderungen hinsichtlich desBrand-, Schall-, Wärme- und Feuchteschutzessowie der gestalterischenAnforderungen zu berücksichtigen.Die Konstruktionen und Baustoffesind sorgfältig auszuwählen undaufeinander abzustimmen. BesondereSorgfalt ist bei Anforderungen andas optische Erscheinungsbild unerlässlich.Grundsätzlich sind Fugen und Anschlüssedicht auszuführen. Auchbei mehrlagiger Bekleidung sind dieFugen der unteren Lagen vollständigzu füllen (DIN 18 181).Kreuzfugen sind, sofern für Spezialplattenvon den Herstellern keineanderweitigen Aussagen getroffenwerden, nur bei Gipskartonplattenmit gelochter beziehungsweise geschlitzterOberfläche zulässig.Im Leistungsverzeichnis sind gemäßVOB/C eindeutige Angaben über dieAusführung von Fugen und Anschlüssenerforderlich. Das Fachunternehmenist hinweispflichtig. Bedenkengegen die vorgesehene Artder Ausführung müssen dem Auftraggeberunverzüglich schriftlichmitgeteilt werden (VOB Teil B, § 4Abs. 3). «ausbau+fassade 06 | 2006 33

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