Vereine24<strong>Ruederblatt</strong> 4<strong>–</strong><strong>2013</strong>MÄNNERCHORPräzisch, ja präzisch ...... das war der Leitspruch aus dem Theaterstück«Urchigi Choscht» am Unterhaltungsabend desMännerchor Schmiedrued.Präzisch, ja präzisch. Fangen wir doch mit der Wirklichkeitan. Ja präzisch, wir suchen neue Mitglieder. Füreinen Männerchor genaugenommen Männer … undnach neustem Mehrheitsbeschluss auch Frauen umden Tenor <strong>im</strong> «Aargauer Emmental» zu unterstützen.«Ruedertal, myni He<strong>im</strong>at», komponiert von Peter Lindenmann,landete auf einem Spitzenplatz in unseremEuro-Swiss-Edition-Song-Contest mit Liedern in dreiLandessprachen. Wenn sie das nächste Mal diesesLied hören, müssen sie vielleicht eine Träne unterdrücken,denn He<strong>im</strong>at ist nicht nur da, wo man auf dieWelt kam, auch dort wo man sich aufhält und wohlfühlt. Unser Dirigent wird uns nach 17 erfolgreichenJahren aus gesundheitlichen Gründen verlassen. Japräzisch, wir suchen einen neuen Dirigenten und wünschenPeter etwas vom Wichtigsten, dass seine Gesundheit,seine St<strong>im</strong>me, mithin sein Beruf, so bleibtwie früher. Er sang in all unseren St<strong>im</strong>mlagen kraftvollvor <strong>–</strong> Bass und Tenor.Hier noch eine neue Information. Peter hat unterseinem Pseudonym SappiRLight sein erstes digitalensAlbum Arabesque produziert. Er wagt sich auch in diemoderne Thematik der Computermusik. Toll. Das erinnertmich an den Oboisten Heinz Holliger. Mögeihm gleich viel Erfolg beschieden sein. Ein Saphir isteine Varietät des Korunds und so heisst sein Decknameauf Deutsch frei übersetzt Chor-und-Licht. Dankihm stand unser Chor in einem guten Licht.Für die Region Innerschweiz wurde in der Ideenphasedas älteste bekannte Schweizer Volkslied, dasGuggisbergerliedli, gewählt. Palastrevolte <strong>im</strong> Chor!Nicht der 10 Strophen wegen. Damit die Kirche <strong>im</strong>Dorf, präzisch <strong>im</strong> Tal bleibt. Weder der Aargau nochder S<strong>im</strong>iliberg <strong>im</strong> Schwarzenburgerland, meiner «Papier-He<strong>im</strong>et»gehören zur Innerschweiz, was zumindesthistorische Marchsteine mit dem Bär an der<strong>Gemeinde</strong>grenze Schmiedrued-Walde bezeugen. Unddas Schöne, <strong>im</strong> Männerchor herrscht kein Denken inGrenzen, da wird man integriert, da herrscht und inZukunft frauscht Kameradschaft.Unser neuer Mitsänger Dominik, ein Vitznauer, dieNachbarortschaft von Weggis, präzisch ein Innerschweizer,sing «Vo Luzern gäge Wäggis zu». Nachhermeint er «Myn Vatter isch e Appenzeller» und schwingtden Silbertaler. Ganz präzisch <strong>–</strong> oder war es eine Murmel?Er freut sich sicher schon auf seine erste Vereinsreise.Den zweitägigen Ausflug ins Wallis hat er vorKurzem verpasst und über den Rüdeshe<strong>im</strong>er Weinvom vergangenen Jahr kann er nur aus theoretischerErfahrung singen. Im Car werden wir Plätze für neueSängerInnen «frey» halten. An dieser Stelle ein Dankeschönauch allen anderen Sponsoren.Einige hundert Personen, was prozentual zur Bevölkerungin etwa dem Aufkommen der Love Paradein Zürich entspricht, haben für die Lieder auf unsererRundreise durch die Schweiz applaudiert und «gevotet».Darunter müsste es doch Junge und Junggebliebenebis ins höchste Alter geben, die Freude amSingen haben. Nur Mut. Schauen sie einmal am Donnerstagabend<strong>im</strong> <strong>Gemeinde</strong>haus in unser Übungslokal<strong>im</strong> Keller. Die Türe steht allen offen. Mitmachen undmitsingen ist gefragt. Und Humor. Hemmungen zusingen, weil sie nicht alles auswendig lernen können ?
VereineDie Journalistin der Nachbartaler-Zeitung hat auf derdritten Zeile bereits festgestellt, dass die Zuschauernur ab und zu einen «Spick» sahen. Ich gebe es zu,ich brauche diese Sicherheit. Heute singt gar mancherprofessioneller «Gefangenenchor» nach Verdis Vorlage.Schwächen können so überlistet, das Resultat verbessertwerden. Sattelfest singen tönt besser. So gesehenhätte unser Potpourri «Ticino mio» mit fünfLiedern noch besser getönt. Wie be<strong>im</strong> Siegerstück«Ganz de Bappe». Mit den Eurovisions-Regeln nehmenwir es nicht so genau. Die Abst<strong>im</strong>mung erfolgtam Freitag und am Samstag. Chriggu stand jedenAbend als Siegervater <strong>im</strong> Vordergrund. Im Hintergrund<strong>–</strong> es sei verraten <strong>–</strong> klebte am Kinderwagen derText. Zum Glück hat er den Wagen still gehalten. Züridütschist selbst für sattelfeste Aargauer Bass-Sängeranstrengend und sie müssten sonst <strong>im</strong> Takt den Kopfschütteln.«Euses Blättli» stellte fest, dass <strong>im</strong> Songcontestaussergewöhnliche und ein typisches «Männerchorlied»zu hören war. Bei knapp 18 Millionen Google-Einträgen dürften wir auch nächsten Herbst wiederneue Ideen bringen. Schön, dass die Jury mit EsthiHäfliger und Thomas Hunziker den MännerchorSchmiedrued als Sieger auserkoren hat. Bäsi undMoschti hätten ja auch Fäger Hampi platzieren können,der es auch verdient hätte. Bis zum frühen Morgen,fast bis zur Umstellung auf die Winterzeit, spielteer zum Tanz auf. Vor einem Jahr war wirklich Winter.Dieses Jahr hat uns die Kl<strong>im</strong>aerwärmung erreicht.Schmetterlinge, das Emblem von Polo Hofer, flogendieses Jahr herum. Zu seinem Stück wurden <strong>im</strong> Publikumgar frische «Alperose» verteilt. Es reichte nurfür wenige, die andern hatten sie aber in den Ohren.Ja, wer wird bei all dem Gebotenen nicht fast giggerig,was Sänger und Schauspieler nächstes Jahr bietenwerden ?Zwei mal 35 Jahre Mitgliedschaft <strong>–</strong> ja präzisch ! Dasgibt es nicht so schnell wieder. Bruno Dätwyler undMax Hunziker wurden dafür geehrt.Nach dem Aufräumen am Sonntag gab es eineBratwurst oder ein Stück Fleisch … oder auch zwei …und verdurstet ist auch noch keiner. Noch <strong>im</strong>mer nichtLust, präzis unserem Männerchor beizutreten ?Stephan Marti ( Text und Fotos )25<strong>Ruederblatt</strong> 4<strong>–</strong><strong>2013</strong>