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Start für Zentrale PrüfungenTests – Tests – Tests … und was sonst?Alles ist schwer, bevor es leicht wird! So lautet ein altes persisches Sprichwort und daran musste ich seitApril häufig denken. Wie das Schulministerium anordnete, haben wir die Perfektionierung derLeistungsüberprüfungen durch die zentralen Abiturprüfungen, die zentralen Prüfungen in der 10 und dieLernstandserhebungen in der 8 als Aufgabe angenommen und das forderte in den letzten Wochen unsereAufmerksamkeit und Energie. Für die Schul- und Unterrichtsentwicklung blieb da kaum noch Zeit.Stattdessen geht es in den letzten Monaten in erster Linie um Fragen wie:Wann kann und darf was downgeloaded werden (ja, so nennt man die Tätigkeit, wenn der Schule ein Zeitfensterzugeteilt wird, um vom Server diverse zentrale Aufgaben für alle Abitur-Fächer, für die Zentralen Prüfungen inDeutsch, Englisch und Mathematik in Klasse 10, für die entsprechenden Nachschreibtermine usw. runter zuladen)?Sind in den Paketen mit den Lernstandserhebungen 8 wirklich 717 Hefte (denn wenn die Zahl um mehr als 10abweicht, soll man sich unmittelbar bei der Hotline melden)?Ist auch sicher gestellt, dass daraus 32 abgezählte Päckchen gebildet werden können, die dann von denFachlehrerInnen mit Bleistift (damit Namen und Nummern nachher wegradiert werden können und auf dieseWeise Anonymisierung gesichert werden kann, wenn die Arbeiten zur Zentralstichprobe eingesandt werdenmüssen!) mit entsprechenden Kennziffern zu versehen sind?Hält der Kopierer (allein für die Prüfungen in Jahrgang 10 mussten über 6.000 Kopien gemacht werden!)?Wird auch stündlich geprüft, ob wieder eine Mail des Ministeriums eingetroffen ist, um uns in letzter Minutenoch auf einen Fehler in der Klausuraufgabe hinzuweisen oder die Korrekturhinweise abzuändern?Wann fährt wer zur Stützpunktschule, um unsere Abi-Arbeiten an den Zweitkorrektor abzugeben (wer das ist,soll geheim bleiben, damit die Lehrer sich nicht untereinander absprechen können) und Arbeiten von eineranderen Schule zum Korrigieren mitzubringen?Die Arbeitsbelastung stieg durch zusätzliche umfangreiche organisatorische Aufgaben und durchs Kokorrigierenfür nicht wenige von uns auf über 60 Wochenstunden.Das alles wäre vielleicht nicht ganz so schlimm, wenn wir den Eindruck hätten gewinnen können, dass daunterm Strich etwas für das Lehren und Lernen herausgekommen wäre: Aber nur vom Wiegen wird die Kuh nichtfett! Und wir bräuchten so dringend Zeit für sinnvolle Aufgaben: Austausch mit Kolleginnen und Kollegen übererfolgreiche Unterrichtsstunden und Materialien, Fortbildungen, Gespräche mit Eltern, Schülerinnen undSchülern und vieles mehr.Liebe Schülerin, lieber Schüler, für diesen Deutschtest hast du insgesamt 90 Schulstunden Zeit.(„Regieanweisung“ aus der Lernstandserhebung 2007 des Schulministeriums)Ich kann mir zur Zeit kaum vorstellen, dass NRW auf diese Weise auf dem richtigen Weg ist, um denAnschluss an führende Bildungssysteme in Europa zu finden oder – wie die Ministerin sagt – das modernsteBildungssystem Europas zu werden!Investitionen in Bildung heißt unsere Forderung – merkwürdigerweise kann das Schulministerium keine Antwortdarauf geben, wie viel Arbeitszeit aufgewandt werden muss, die sonst für die (individuelle) Förderung zurVerfügung stände, und was diese zentralen Tests das Land NRW kosten. Wir vermuten mal: Mit dieser Summewäre schon einiges möglich, das Schule nach vorne bringt: z.B. mehr Sozialpädagogen in den Schulen, mehrFörderunterricht, mehr Stunden im Ganztag und und und …Ja, und wie sind die Prüfungen bislang gelaufen? Das Ministerium sagt: Sie sind ein Erfolg. Das wissen wirnoch nicht, denn noch sind wir mitten drin (Redaktionsschluss für FridAktuell war der 18.5.). Trotz einigerPannen und Fehler in Texten und Aufgaben haben auch in unserer Schule alle ihr Bestes gegeben, doch dasallein reicht ja nicht, um von Erfolg zu sprechen. Der enorme personelle und auch finanzielle Aufwand müsstefür die Schulen und die Schüler etwas gebracht haben. Zweifel daran sind durchaus angebracht, denn dasWiegen und Messen der Schüler-leistungen ist nur dann sinnvoll und wirksam, wenn es zu einer Verbesserungder Förderung führt – und dazu fehlt uns die Zeit, die muss(te) vorrangig für Leistungsüberprüfungen aufgewandtwerden.Sigrid Hendricksen10

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