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Angriff auf die große Leere

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Finanzinformationen <strong>auf</strong> den Punkt gebracht<br />

bAV<br />

<strong>Angriff</strong> <strong>auf</strong><br />

<strong>die</strong> <strong>große</strong> <strong>Leere</strong><br />

Variable Annuities<br />

Produktinnovationen made in USA<br />

Top-Fonds<br />

Mit Defensivstrategie zur Outperformance<br />

5/2009 ■ € 7,- ■ B 50166<br />

10 Jahre


Auch bei der Altersvorsorge gilt:<br />

Alle wollen Schutz – aber jeder einen anderen.<br />

Die Altersvorsorgekonzepte der Allianz – Sicherheit in vier Stufen.<br />

Bieten Sie Ihrem Kunden <strong>die</strong> Sicherheit, <strong>die</strong> er möchte – mit den unterschiedlichen Sicherheitsstufen<br />

der Altersvorsorgekonzepte der Allianz. Bei den Varianten Klassik, IndexSelect und Invest alpha-Balance<br />

bildet das Sicherungsvermögen der Allianz <strong>die</strong> Grundlage der Garantien. Auch bei der Variante Invest<br />

gibt es Möglichkeiten der Risikobegrenzung. Damit liegen Ihre Kunden richtig. Weitere Informationen<br />

erhalten Sie von Ihrem regionalen Allianz Betreuer oder unter www.makler.allianz.de.<br />

Hoffentlich Allianz.


Inhalt |<br />

Points Titel Vorsorge<br />

rubriken<br />

Performa 3<br />

Inhalt 4<br />

Impressum 89<br />

Points<br />

Bausparkredite 6<br />

ausblick: „negativ“ 6<br />

altersrückstellungen 8<br />

offene Immobilienfonds 8<br />

GKV: Zusatzbeiträge? 9<br />

Versicherungskunden 10<br />

Lebensversicherungen als<br />

Darlehenssicherheit 10<br />

fondspolicen mit Garantien 12<br />

aspecta 13<br />

Private Haushalte verlieren 13<br />

finanzvertriebe 14<br />

4 Performance | 5/2009<br />

clerical medical 15<br />

fondsbranche zuversichtlich 15<br />

Schadenregulierung und<br />

Kundenloyalität 16<br />

erGo-Lebensversicherer 16<br />

Geschlossene fonds<br />

im anlegerfokus 18<br />

Dumme Sprüche für kluge Leute 19<br />

chefetage<br />

aLLIanZ 20<br />

Wölbern Invest 20<br />

IVG asset management 20<br />

flex fonds 20<br />

Hypo real estate Holding aG 21<br />

LBB-InVeST 21<br />

HSH nordbank 21<br />

Baader Bank aG 21<br />

Titel<br />

Betriebliche Altersvorsorge<br />

angriff <strong>auf</strong> <strong>die</strong> <strong>große</strong> <strong>Leere</strong><br />

mit Gefühl zur Top-Durchdringung 23<br />

augen zu und durch: freistellung oder<br />

rückk<strong>auf</strong> kommt teuer 27<br />

Betriebsrenten in der finanzkrise 28<br />

BilMoG<br />

Zeitbombe vom Gesetzgeber 29<br />

Vorsorge<br />

bAV-Expertenforum<br />

markt der Veränderung 32<br />

Trends in der baV 33<br />

Garantien sind unverzichtbar 34<br />

Pensionszusagen als risikofaktor 35<br />

Unternehmenserfolg mit baV 36<br />

Kooperation mit Steuerberatern 36<br />

motivation ist alles 37<br />

Managerhaftpflicht<br />

Scharfer Wind <strong>auf</strong> führungsetagen 38


Invest Märkte Beraten<br />

Honorarberatung<br />

Kampf der schlechten<br />

finanzberatung 42<br />

Praktische Idee:<br />

Pflichtfragen vorgeben 45<br />

Pro Honorarberatung 48<br />

contra Honorarberatung 48<br />

Produktprüfung<br />

Württembergische Leben<br />

Vier Gewinnt ® Genius 50<br />

Variable Annuities<br />

Produktinnovationen made in USa 56<br />

Politik-Monitor<br />

Die rente ist wieder einmal sicher 62<br />

Nach der Krise <strong>die</strong> Inflation? 64<br />

Invest<br />

Cost-Average-Effekt<br />

Tatsachen und Vorurteile 66<br />

Top-Fonds<br />

mit Defensivstrategie zur<br />

outperformance 70<br />

Trend-Fonds<br />

Hanseatisch konservativ anlegen 74<br />

Carmignac<br />

Die gewitzten Gallier zeigen<br />

es den Großen 78<br />

Gold<br />

Beschützer a. D. 80<br />

Zielzeitfonds<br />

Viele Strategien – ein Ziel 82<br />

märkte<br />

Fonds-Check<br />

fettes und Öliges 86<br />

Premium Capital<br />

co-Investitionen 87<br />

Policen Direct<br />

Partner WestLB Trust 87<br />

Wölbern Invest<br />

nicht übernommen 87<br />

FLEX Fonds<br />

Umsatz-Plus 87<br />

Lloyd Fonds<br />

Hoffen <strong>auf</strong> Halbjahr 2 87<br />

Alfred Wieder AG<br />

für Spieler 87<br />

US-Treuhand<br />

Gefahr zunächst gebannt 88<br />

WealthCap<br />

US-Policen-fonds 89<br />

Fondshaus Hamburg<br />

Vertrieb eingestellt 89<br />

Degi International<br />

offene fonds 89<br />

IVG<br />

anleger verschlucken<br />

sich an Londoner Gurke 90<br />

Beraten<br />

| Inhalt<br />

Verk<strong>auf</strong>en<br />

Wer um Vertrauen kämpft,<br />

hat schon verloren 92<br />

Performance | 5/2009<br />

5


12<br />

Points |<br />

Das neugeschäft mit fondspolicen ist im Jahr 2008 um gut<br />

drei Prozent zurückgegangen. Weil aber der Gesamtmarkt mit<br />

minus 4,4 Prozent noch stärker eingebrochen ist, stehen <strong>die</strong><br />

fondspolicen als relativer Gewinner dar. fast jeder dritte im<br />

vergangenen Jahr vermittelte Lebensversicherungsvertrag<br />

war eine fondspolice. Das ist das ergebnis der „fLV-Update<br />

2008“ der Unternehmensberatung Towers Perrin.<br />

Wenngleich <strong>die</strong> auswirkungen der finanzkrise<br />

<strong>auf</strong> das Gesamtjahr 2008 noch<br />

relativ moderat ausfallen, hat das<br />

letzte Quartal das Desaster offenbart.<br />

Der absatz von fondspolicen<br />

gab in den letzten drei<br />

monaten um fast 30 Prozent<br />

nach. Towers Perrin erwartet,<br />

dass das ganze ausmaß<br />

der finanzkrise am markt<br />

der fondsgebundenen Versicherungsprodukte<br />

erst in<br />

<strong>die</strong>sem Jahr sichtbar wird.<br />

marcel Schmitz, Principal bei<br />

Towers Perrin, schätzt jedoch<br />

ein, dass der erneut gestiegene<br />

anteil fondsgebundener<br />

Produkte am Gesamtmarkt Leben<br />

sowie <strong>die</strong> entwicklung der<br />

fondsgebundenen Versicherung mit<br />

Garantien zeige, „dass <strong>die</strong>se auch in<br />

Performance | 5/2009<br />

fondspolicen mit Garantien<br />

Neugeschäft Leben 2008<br />

(annual Premium equivalent, eingelöste Versicherungsscheine)<br />

Zeiten der finanzkrise hoch im Kurs langfristig orientierter anleger<br />

stehen“.<br />

Größter „Verlierer“ sind fondsgebundene Basisrenten. Der absatz<br />

fondsgebundener riester-renten hingegen legte erneut<br />

deutlich zu. Großer Beliebtheit erfreuten sich fondsgebundene<br />

Versicherungsprodukte mit Garantien gegen l<strong>auf</strong>enden<br />

Beitrag. Der anteil der Garantiepolicen an allen<br />

fondsgebunden renten- und Lebensversicherungen<br />

wuchs im vergangenen Jahr<br />

von rund 21 <strong>auf</strong> fast 40 Prozent.<br />

aus <strong>die</strong>sem Trend speist sich <strong>die</strong> gegenwärtige<br />

Garantie-Produktflut<br />

der anbieter. Vermittler sind<br />

gut beraten, <strong>die</strong> Werthaltigkeit<br />

der Garantien zu prüfen<br />

und <strong>die</strong> Kunden vor allem<br />

<strong>auf</strong> <strong>die</strong> renditeschädlichen<br />

Wirkungen von Garantien<br />

hinzuweisen. nach einer<br />

Untersuchung der frankfurt<br />

School of finance im <strong>auf</strong>trag<br />

von franklin Templeton<br />

kosten Garantien bei einem<br />

anlagehorizont von 25 Jahren<br />

ungefähr <strong>die</strong> Hälfte der rendite.<br />

Garantieprodukte schneiden selbst<br />

unter günstigen Umständen schlechter<br />

ab als unbesicherte Index-Produkte.<br />

Hans Pfeifer<br />

Volumen Veränderung Marktanteil<br />

Gesamtmarkt Leben 5.777,1 mio. euro - 4,45% 100%<br />

fondsgebundene Lebensversicherung 43,2 mio. euro - 49,9% 0,75%<br />

fondsgebundene rentenversicherung 1.017,8 mio. euro - 1,05% 17,62%<br />

fondsgebundene riester-rente 463,8 mio. euro + 11,8% 8,03%<br />

fondsgebundene Basisrente 314,4 mio. euro - 13,92% 5,44%<br />

fondsgebundenes Versicherungsgeschäft gesamt 1.839,2 mio. euro - 3,08% 31,84%<br />

Performance 5/2009 | Quelle: Towers Perrin


mit der „LUX.fondsrente+“ bringt <strong>die</strong> aspecta als nach eigenen<br />

angaben erster Versicherer eine Luxemburger Police<br />

<strong>auf</strong> den deutschen markt, welche <strong>die</strong> Vorteile einer fonds gebun<br />

de nen rentenversicherung mit denen eines individuellen<br />

Vergütungsmodells verbindet. Sowohl Vermittler als auch<br />

Kunde sollen von <strong>die</strong>ser Lösung profitieren.<br />

Der Kunde genießt <strong>die</strong> Steuervorteile einer fondspolice, da<br />

Umschichtungen innerhalb einer Versicherung abgeltungssteuerfrei<br />

sind. Der Berater kann von einem sehr flexiblen Vergü<br />

tungs system profitieren, das es ihm erlaubt, seine Provision<br />

individuell mit dem Kunden zu vereinbaren.<br />

Die Verwaltung der fondspolice erfolgt über eine online-<br />

Plattform des Bankhauses metzler.<br />

Zielgruppe der aspecta sind Kunden, <strong>die</strong> mindestens 20.000<br />

euro in eine Versicherung in vestieren möchten und <strong>auf</strong> eine<br />

„lebensbegleitende professionelle anlageberatung“ Wert legen.<br />

Der Kunde kann während der L<strong>auf</strong>zeit der Versicherung<br />

jederzeit beliebig oft Kapital zuzahlen oder entnehmen. Der<br />

nach angaben der Deutschen Bundesbank haben sich 2008<br />

zum ersten mal seit sechs Jahren <strong>die</strong> finanzvermögen der<br />

Privathaushalte in Deutschland wieder verringert. <strong>auf</strong>grund<br />

der durch <strong>die</strong> finanzkrise verursachten Bewertungsverluste<br />

an den Börsen verloren <strong>die</strong> Haushalte im vergangenen Jahr<br />

insgesamt 260 milliarden euro. Teilweise ausgeglichen wurde<br />

<strong>die</strong>ser Ver lust durch mittels Sparguthaben und Versicherungen<br />

<strong>auf</strong>gebaute Geldvermögen in Höhe von 120 milliarden<br />

euro. Somit lag das tatsächliche minus bei 140 milliarden<br />

euro. Beim Platzen der Internetblase 2002 waren <strong>die</strong> Vermögen<br />

um „nur“ 35 milliarden euro ge schmol zen.<br />

Vor allem nach der Lehman-Pleite zogen <strong>die</strong> privaten Haushalte<br />

im vierten Quartal laut Bun desbank 32,2 milliarden euro<br />

aus aktienvermögen, 23 milliarden euro aus Geldmarkt papie<br />

ren und rentenwerten und weitere 17 milliarden euro aus<br />

Investmentfonds und Zertifikaten ab. Nachdem <strong>die</strong> Bundesregierung<br />

eine Garantie für Bankguthaben abgegeben hat-<br />

aspecta<br />

Private Haushalte verlieren<br />

| Points<br />

abschluss <strong>die</strong>ser Versicherung ist ohne Gesundheitsprüfung<br />

bis zum 69. Lebensjahr möglich. Durch <strong>die</strong> anlage in Luxemburg<br />

könne der Kunde <strong>auf</strong> ein „nahezu unbegrenztes fondsuniversum“<br />

zugreifen, heißt es von Seiten des Versicherers.<br />

Da bei einer Versicherung während der gesamten L<strong>auf</strong>zeit<br />

sämtliche fondswechsel und Wiederanlagen abgeltungssteuerfrei<br />

sind, kann der Kunde während der ansparphase<br />

ein höheres Vermögen <strong>auf</strong>bauen, da er stärker vom Zinseszinseffekt<br />

profitiert. Legt er sein Kapital für mindestens zwölf<br />

Jahre an, kann er sich ab dem 60. Lebensjahr das Kapital<br />

auszahlen lassen und muss nur <strong>die</strong> Hälfte der erträge versteuern.<br />

alternativ kann er auch in fonds investiert bleiben oder<br />

sich für eine lebenslange rente entscheiden.<br />

„Bisher war <strong>die</strong> Versicherungsvermittlung für Vermögensverwalter<br />

wenig attraktiv“, sagt Lüder mehren, Vertriebsvorstand<br />

der aspecta. „Durch unsere Luxemburger niederlassung können<br />

wir ihnen jetzt ein flexibles Vergütungsmodell bieten wie<br />

es in der Investmentbranche üblich ist.“<br />

Matthias Eislöffel<br />

te, wan der ten 70,4 milliarden euro in Bankeinlagen. In den<br />

gesamten ersten neun monaten 2008 hatten <strong>die</strong> Haushalte<br />

nur 28,5 milliarden euro <strong>auf</strong> ihre Sparkonten eingezahlt. Die<br />

Sparquote stieg da durch im vierten Quartal <strong>auf</strong> 11,8 Prozent<br />

und somit <strong>auf</strong> den höchsten Wert seit 1993.<br />

aber auch <strong>die</strong> Bargeldbestände stiegen nach der Statistik<br />

der Bundesbank von 5,4 milliarden euro ende September <strong>auf</strong><br />

mehr als das Dreifache, nämlich 16,7 milliarden euro, zum<br />

Jahres ende.<br />

Der durchschnittliche Haushalt hatte zum Jahresende ein im<br />

Vergleich zum Jahr davor um 4.000 euro geringeres finanzvermögen,<br />

nämlich 111.000 euro. allerdings gewann das<br />

Sachvermögen, hauptsächlich Immobilien, im Schnitt 2.000<br />

euro an Wert und lag damit bei 134.000 euro. Die Verschuldung<br />

blieb mit durchschnittlich 39.000 euro pro Haushalt<br />

etwa konstant. Die Statistik trifft jedoch keine aussagen über<br />

<strong>die</strong> Vermögensverteilung.<br />

Matthias Eislöffel<br />

Performance | 5/2009<br />

13


Die Profile von Clerical Medical und Heidelberger Leben<br />

sollen als eigenständige marken für unterschiedliche und einander<br />

ergänzende Zielgruppen weiter geschärft werden, so<br />

matthias Pawlowski, Sprecher für beide Unternehmen. Beiden<br />

gemeinsam ist <strong>die</strong> Zielgruppe der akademisch gebildeten<br />

Privatkunden. Während sich <strong>die</strong> Heidelberger Leben <strong>auf</strong> <strong>die</strong><br />

Jüngeren fokussiert, hat clerical medical vor allem <strong>die</strong> Best<br />

ager im Visier. ein spezieller Bestandsmanager kümmert sich<br />

um <strong>die</strong> Überführung von Vorsorgeverträgen der Kunden, sobald<br />

sie das alter 50plus erreicht haben.<br />

aktuell knüpft clerical medical (cm) hohe erwartungen an<br />

den im april eingeführten Garantiefonds „cmIG Ga80% flexible“<br />

(Ga80f). Dieser stellt eine Weiterentwicklung des im Jahr<br />

2004 eingeführten Ga80 dar. Beide fonds bieten ein Garantieniveau<br />

von 80 Prozent. mit <strong>die</strong>ser Philosophie der Teilgarantie<br />

versucht cm den Widerspruch zwischen dem verbreiteten<br />

Garantiewunsch der Kunden einerseits sowie den Kosten<br />

bzw. negativen renditeeffekten von Garantien andererseits<br />

zu lösen. Je weiter <strong>die</strong> Garantie an 100 Prozent heranreiche,<br />

umso teurer werden <strong>die</strong> „letzten“ Prozentpunkte.<br />

Im Unterschied zum GA80, der seit seiner Auflegung immerhin<br />

eine Wertentwicklung von gut 20 Prozent verzeichnen kann,<br />

soll der GA80F dank einer flexibleren Anlagestrategie noch<br />

besser <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Besonderheiten volatiler märkte reagieren<br />

können. er investiert am aktien- und Geldmarkt. Die Höhe<br />

des aktienanteils wird fortl<strong>auf</strong>end in abhängigkeit von der<br />

Die fondsbranche bewertet das absatzpotential für fonds im<br />

Jahr 2009 überwiegend als gut oder sogar sehr gut. Dies ist<br />

das ergebnis einer Umfrage der feri eurorating Services aG<br />

in Bad Homburg unter 57 Vertretern von fondsgesellschaften.<br />

Unstimmigkeiten ergeben sich dabei allerdings – nach den<br />

Worten von feri-Vorstand Dr. Tobias Schmidt – bei den aussagen<br />

zu einer möglichen Konsoli<strong>die</strong>rung des Produktangebotes<br />

der gesamten Branche. Hier meinen 70 Prozent der<br />

Befragten, dass sich das Produktangebot der fondsbranche<br />

insgesamt verkleinern oder sogar stark verkleinern wird. allerdings<br />

gehen nur 32 Prozent davon aus, dass <strong>die</strong>s bei der<br />

Produktpalette ihres eigenen Hauses der fall sein wird. 38 Prozent<br />

glauben sogar, <strong>die</strong>se werde sich noch vergrößern.<br />

clerical medical<br />

fondsbranche zuversichtlich<br />

| Points<br />

entwicklung des aktienmarktes und der Volatilität festgelegt.<br />

Je nach marktsituation ist eine aktienquote von bis zur 86,4<br />

Prozent möglich. Der fonds investiert in den euroSToxx50. Die<br />

80-prozentige Höchststandgarantie ist täglich verfügbar. Der<br />

fonds wird im rahmen der fondsgebundenen Lebens- und<br />

rentenversicherungen der Performancemaster-Produktfamilie<br />

von cm angeboten.<br />

Überlegungen von cm gehen dahin, in Österreich eingeführte<br />

Ga70- und Ga90-fonds nach erfolgreicher Testphase<br />

auch nach Deutschland zu bringen. Dabei sei vor allem der<br />

Ga70-fonds interessant, da Untersuchungen ergeben hätten,<br />

dass <strong>die</strong> akzeptanz niedrigerer Garantiequoten mit zunehmendem<br />

Bildungsniveau der Kunden wachse, so matthias<br />

Pawlowski.<br />

nach Pawlowskis aussagen gegenüber Performance verk<strong>auf</strong>en<br />

sich <strong>die</strong> flexiblen Garantieprodukte von CM gegenwärtig<br />

überraschend gut, was in einem gewissen Gegensatz<br />

zu der erwartungen der makler stehe, <strong>die</strong> vor allem von der<br />

Basisrente starkes neugeschäft erwarten würden.<br />

Problematisch sieht Pawlowski den durch <strong>die</strong> Verunsicherung<br />

der Kunden ausgelösten run <strong>auf</strong> konventionelle Lebens- und<br />

rentenversicherungen. Die gleichen Kunden, <strong>die</strong> sich jetzt<br />

aus Gründen der Sicherheit für garantierte, aber niedrige<br />

Verzinsungen entscheiden, könnten schon in wenigen Jahren<br />

ihren Vermittlern vorwerfen, dass sie ihnen keine höher<br />

rentierlichen Produkte empfohlen hätten.<br />

Hans Pfeifer<br />

auch <strong>die</strong> frage nach dem Wachstum einzelner fondsklassen<br />

lässt keine eindeutige Tendenz erkennen. 37 Prozent rechnen<br />

damit, dass sich das angebot an aktienfonds vergrößern<br />

oder stark vergrößern wird, jeweils 29 Prozent erwarten<br />

dasselbe von rentenfonds wie auch von alternativen Investments,<br />

28 Prozent von gemischten Sondervermögen.<br />

Gut zwei Drittel (69 Prozent) aller Befragten halten das absatzpotential<br />

von Investmentfonds im Bereich renten für das<br />

Jahr 2009 für gut oder sehr gut, 58 Prozent sehen bei Immobilienfonds<br />

gute chancen. Im Bereich der aktienfonds und<br />

fonds für alternative Investments geht <strong>die</strong> mehrheit der befragten<br />

experten dagegen von einem schwachen bzw. sehr<br />

schwachen absatzpotential aus.<br />

Matthias Eislöffel<br />

Performance | 5/2009<br />

15


20<br />

chefetage |<br />

Der <strong>auf</strong>sichtsrat der allianz Private Krankenversicherungs-aG<br />

(aPKV), münchen, hat Dr. maximilian Zimmerer (50) mit Wirkung<br />

ab dem 1. Januar 2010 zum Vorsitzenden des Vorstands<br />

berufen. Zimmerer folgt Dr. Ulrich rumm (61), der nach 22jähriger<br />

Tätigkeit als Vorstandsvorsitzender der magdeburger<br />

Versicherungsgruppe, der Vereinte Versicherungen und der<br />

allianz Private Krankenversicherungs-aG am 31. Dezember<br />

2009 in den ruhestand gehen wird. Zimmerer, der weiterhin<br />

auch Vorstandsvorsitzender der allianz Lebensversicherung,<br />

Stuttgart, ist, wird im Vorstand der allianz Deutschland aG<br />

auch <strong>die</strong> Verantwortung für den Bereich Private Krankenversicherung<br />

übernehmen. außerdem hat der <strong>auf</strong>sichtsrat der<br />

aPKV christian molt (40) als mitglied des Vorstands bestellt.<br />

ab dem 1. Juli 2009 übernimmt er <strong>die</strong> Leitung des ressorts<br />

Vertrieb und Kooperationen. molt ist Wirtschaftsmathematiker<br />

und war für <strong>die</strong> allianz bereits in einer reihe verantwortungsvoller<br />

funktionen – u. a. in der privaten Krankenversicherung<br />

und zuletzt als ceo allianz china Life Insurance company<br />

Ltd, Shanghai – tätig.<br />

Performance | 5/2009<br />

aLLIanZ Wölbern Invest<br />

Maximilian Zimmerer<br />

IVG asset management<br />

Peter forster (49) übernimmt zum 1. Juli 2009 den Posten des<br />

Geschäftsführers der IVG asset management. Bisher leitete<br />

er als Direktor den Bereich asset management der Deka Immobilien<br />

für das Inland. Somit besteht <strong>die</strong> Geschäftsführung<br />

des Bereichs asset management der IVG aus Peter forster,<br />

Dr. Harald Gude und michael Lipnik.<br />

Heinrich Maria Schulte<br />

Der Inhaber der Wölbern Invest aG, Professor Dr. Heinrich<br />

maria Schulte, übernimmt mit Wirkung vom 6. mai 2009 den<br />

Vorstandsvorsitz von Hendrik Pretorius. Pretorius wiederum<br />

wechselt <strong>auf</strong> den Sitz von Schulte in den <strong>auf</strong>sichtsrat. „Wölbern<br />

Invest hat sich in den heute turbulenten Zeiten nicht<br />

nur gut behauptet, sondern ist als fondsinitiator gegen den<br />

Trend gewachsen. Die Zukunft des Hauses möchte ich noch<br />

stärker gestalten. Daher habe ich entschieden, <strong>die</strong> Leitung<br />

und strategische Planung zu übernehmen“, so Schulte. Im<br />

rahmen der Umstrukturierung übernimmt der rechtsanwalt<br />

frank moerchen einen Sitz im <strong>auf</strong>sichtsrat. Herr moerchen<br />

verfügt über langjährige erfahrungen im finanzsektor und im<br />

Private-equity-Geschäft. achim von Quistorp scheidet <strong>auf</strong> eigenen<br />

Wunsch aus dem Vorstand aus. Schulte wird künftig<br />

<strong>die</strong> Wölbern Invest aG zusammen mit dem Vorstand alexander<br />

Bergé führen.<br />

flex fonds<br />

ralph Pawlik (42) verstärkt seit dem 1. april als neues Vorstandsmitglied<br />

bei flex fonds den firmengründer Gerald<br />

feig, bislang alleiniger Vorstand im Unternehmen. Der Diplom-K<strong>auf</strong>mann<br />

soll das gesamte operative Geschäft leiten.<br />

Pawlik war zuletzt als Spezialist im Beteiligungsmanagement<br />

der Bayerischen Landesbank tätig. außerdem wurde achim<br />

Bauer (49) mit der Geschäftsführung für den Gesamtvertrieb<br />

Deutschland be<strong>auf</strong>tragt.


Titel | Betriebliche altersvorsorge<br />

22 Performance | 5/2009


nacktes entsetzen löste Klaus Kortmann von der TnS Infratest<br />

Sozialforschung am ende seiner analyse zur entwicklung<br />

der betrieblichen altersvorsorge aus. Gerade noch<br />

ruhig blieben <strong>die</strong> Delegierten des Berliner Kongresses der<br />

Gesellschaft für betriebliche altersvorsorge (DGbaV), als der<br />

Wissenschaftler feststellte, dass <strong>die</strong> baV seit Dezember 2005<br />

stagniert. Unruhe entstand hingegen, als er vorschlug, jeder<br />

mitarbeiter in Deutschland sollte zwangsweise einen Beitrag<br />

in eine zusätzliche Betriebsrente zahlen. Damit war Kortmann<br />

weit über seinen Vortrag hinausgeschossen und erntete<br />

scharfe Kritik im Plenum. Immerhin kämpft <strong>die</strong> von den arbeitgebern<br />

geförderte DGbaV seit 2006 energisch gegen<br />

jede automatische entgeltumwandlung.<br />

erfolg tatsächlich mager<br />

Betriebliche altersvorsorge | Titel<br />

angriff <strong>auf</strong> <strong>die</strong> <strong>große</strong> <strong>Leere</strong><br />

Trotzdem blieb ein bitterer nachgeschmack: Denn fakt<br />

bleibt, dass es in den letzten Jahren keinem mehr so richtig<br />

gelingt, <strong>die</strong> vom Staat geforderte Breitenwirkung der betrieblichen<br />

altersvorsorge in <strong>die</strong> Tat umzusetzen. Seit zum<br />

1. Januar 2001 der rechtsanspruch <strong>auf</strong> entgeltumwandlung<br />

eingeführt wurde, ist <strong>die</strong> Quote der Beschäftigten, <strong>die</strong> eine<br />

Betriebsrente vereinbart haben, zwar kontinuierlich <strong>auf</strong> rund<br />

64 Prozent gestiegen. Doch <strong>die</strong>se Zahlen würden bei weitem<br />

nicht <strong>die</strong> realität der betrieblichen altersvorsorge widerspie-<br />

mit Gefühl zur Top-Durchdringung<br />

Krisenfester als <strong>die</strong> private ist <strong>die</strong> betriebliche altersvorsorge (baV). Das dürfte sich<br />

in der finanzkrise zeigen. aus dem Bruttovermögen lässt sich leichter sparen – wenn<br />

mitarbeiter den Vorteil erkennen. Wie <strong>die</strong>se erkenntnis systematisch in Verträge umgemünzt<br />

wird, zeigt ein makler.<br />

Auf den Punkt gebracht<br />

• Mit einem neuen Marketing-Konzept will <strong>die</strong> PS GmbH <strong>die</strong> betriebliche Altersvorsorge (bAV) <strong>auf</strong>mischen.<br />

• Das solche Modelle notwendig sind, zeigt <strong>die</strong> Statistik: Die Entgeltumwandlung stagniert.<br />

• Das Konzept könnte Nachahmer finden, denn zu leeren bAV-Rahmenverträgen droht das Aus.<br />

geln, behauptet Uwe Saßmannshausen, Geschäftsführer der<br />

Pension Solutions GmbH (PS). „Seit dem rechtsanspruch <strong>auf</strong><br />

entgeltumwandlung haben sich gerade einmal zehn Prozent<br />

der sozialversicherungspflichtigen Arbeitnehmer für eine ergänzende<br />

betriebliche altersversorgung entschieden.“<br />

<strong>auf</strong> höhere Zahlen komme man nur, wenn man <strong>die</strong> Beschäftigten<br />

aus Privatwirtschaft und öffentlichem Dienst zusammenzählt<br />

und <strong>die</strong> klassischen arbeitgeberfinanzierten Betriebsrenten,<br />

<strong>die</strong> es schon lange vor der einführung der entgeltumwandlung<br />

gab, mit in <strong>die</strong>sen Topf werfe. In zwei Drittel der Betriebe mit weniger<br />

als fünf arbeitnehmern existieren gar keine Betriebsrenten.<br />

Selbst in firmen mit 50 bis 99 Beschäftigten hätten höchstens<br />

zehn Prozent der mitarbeiter baV-anwartschaften. Zudem sei<br />

<strong>die</strong> Qualität <strong>die</strong>ser Verträge oft sehr schlecht. „75 Prozent der<br />

riester-baV-Policen sind mindestbeitragsverträge. Da gibt es<br />

später 45 euro rente“, kritisiert Saßmannshausen. fazit: Die tolle<br />

entwicklung in der baV zeichne sich eigentlich vor allem durch<br />

<strong>Leere</strong> aus – nämlich Hunderte von rahmenverträgen, <strong>die</strong> einfach<br />

nicht erfüllt werden könnten.<br />

Keiner macht mit<br />

Die Durchdringungsquoten seien in der regel einfach mies.<br />

Konkrete offizielle Daten sind aber Mangelware. So hält sich<br />

<strong>die</strong> Branche mit verwertbaren Zahlen zurück. „Die Bandbrei-<br />

Performance | 5/2009<br />

23


Titel | Betriebliche altersvorsorge<br />

Abl<strong>auf</strong> der bAV-Beratung durch <strong>die</strong><br />

Pension Solutions GmbH im Überblick<br />

Vorbereitung<br />

analyse Durchführungswege; mengengerüst anspruchsberechtigte;<br />

entwicklung Kampagnenplan; mandatsvertrag; Initialworkshop<br />

mit allen Verantwortlichen (Betriebs-, Personalrat,<br />

management) zur abstimmung: der mitarbeiteransprache;<br />

Vortragsinhalte, Terminplanung, Umfang des reports<br />

Durchführung<br />

Kleingruppenvorträge bis 15 mitarbeiter; drei individuelle<br />

Berechnungsbeispiele; Individualgespräche; <strong>auf</strong>klärung,<br />

entgelt- oder Teilnahmeverzichtserklärung, Zweitgespräch<br />

für Interessenten, <strong>auf</strong>bereitung der ergebnisse für Lohnbüro<br />

Dokumentation<br />

Lückenlose, statistische <strong>auf</strong>bereitung des Implementierungsprozesses<br />

nach inhaltlichen und zeitlichen Vorgaben<br />

des Unternehmens<br />

Service<br />

Kundenbetreuung bei erhöhung, reduktion, Beitragsfreistellung,<br />

mutterschutz, Krankheit etc.; fluktuationsmanagement<br />

(neueinstellung; Kündigung)<br />

Performance 5/2009 | Quelle: PS-Pension Solutions GmbH<br />

Hauptgründe für <strong>die</strong> Nichteinführung einer bAV<br />

in der Privatwirtschaft (Werte in Prozent)<br />

Kein Bedarf, keine Nachfrage<br />

alte Länder 66<br />

neue Länder 63<br />

Kosten zu hoch<br />

alte Länder 43<br />

neue Länder 46<br />

Zu kompliziert<br />

alte Länder 18<br />

neue Länder 17<br />

Performance 5/2009 | Quelle: TnS infratest, 2009; mehrfachnennung möglich<br />

24 Performance | 5/2009<br />

te ist gewaltig“, sagt Katrin Wahl vom marktführer allianz aus<br />

Stuttgart. Ähnlich verschwiegen reagiert <strong>die</strong> Gothaer aus<br />

Köln. Durchschnittszahlen wären kaum aussagekräftig. es<br />

komme <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Branche und <strong>die</strong> einstellung des arbeitgebers<br />

an. ein Tarifvertrag mache eine Verankerung leichter,<br />

frühere Verk<strong>auf</strong>sversuche erschwerten den absatz erheblich.<br />

„Seit 20 Jahren gibt es vermögenswirksame Leistungen. Und<br />

trotzdem liegt <strong>die</strong> abschlussquote derzeit gerade einmal bei<br />

80 Prozent, erläutert Wahl. Bei der baV würde es noch lange<br />

dauern, bis ähnliche Zahlen erreicht wären. „Bei den beiden<br />

<strong>große</strong>n Lebensversicherern, der ergo, Hamburg-mannheimer<br />

und Victoria, wurden in jüngster Vergangenheit keine Durchdringungsquotenberechnungen<br />

über alle Kunden durchgeführt.<br />

nur für den Durchführungsweg Pensionskasse wurde<br />

eine solche Berechnung per ende 2007 erstellt“, erläutert<br />

<strong>auf</strong> Performance-anfrage ergo-Sprecherin Petra Wahedi.<br />

Leider gibt es aber auch für <strong>die</strong> Pensionskasse keine Zahl „weil<br />

hier ein Branchenschlüssel fehlt“. Scheinbar möchte <strong>die</strong> Branche<br />

ihre eigenen Zahlen nicht kennen. Wen wundert es. So nahmen<br />

beispielsweise an einem baV-rahmenvertrag bei einem<br />

öffentlich-rechtlichen Kunden der Versicherungskammer<br />

Bayern nur rund vier Prozent der Be<strong>die</strong>nsteten teil.<br />

Gefühl in den Verk<strong>auf</strong><br />

Demgegenüber rechnet der Geschäftsführer der PS GmbH<br />

blitzschnell: „Seit 2001 haben wir rund 60.000 einzelgespräche<br />

geführt. Unsere Durchdringungsquote liegt derzeit bei rund 58<br />

Prozent“, sagt Saßmannshausen stolz. In vier Wochen wären<br />

beispielsweise 1.800 mitarbeiter in <strong>die</strong> metallrente überführt<br />

worden, für eine Bank nach schon vierjähriger baV-L<strong>auf</strong>zeit<br />

noch weitere 70 mitarbeiter. Der eloquente Saßmannshausen,<br />

früher aktiver Vertriebler bei einem Kölner Versicherer,<br />

glaubt den Stein der Weisen gefunden zu haben. „fast alle<br />

verk<strong>auf</strong>en baV höchst rational. ein emotionales Konzept<br />

fehlt einfach“, so der Versicherungsmakler. Das habe sein<br />

Haus nun entwickelt. In einem Kompakt-Seminar stellte <strong>die</strong><br />

PS GmbH <strong>auf</strong> dem Düsseldorfer mcc-Kongress „Zukunftsmarkt<br />

altersvorsorge 2009“ das Verk<strong>auf</strong>ssystem vor.<br />

„Wir bringen Gefühl in den baV-Verk<strong>auf</strong>“, sagt Saßmannshausen<br />

und betont, dass es sich nicht um harte Verk<strong>auf</strong>stech-


nik handeln würde. „Unsere Devise heißt immer empathie vor<br />

abschluss“, betont der gelernte Jurist. So müssten <strong>die</strong> Berater<br />

zwar mir nur vier fragen den psychologischen mitarbeitertyp<br />

einschätzen und ihr Verk<strong>auf</strong>sgespräch dementsprechend<br />

ausrichten, dennoch sei für den gesamten <strong>auf</strong>tritt in einem<br />

Unternehmen ein zufriedener nichtteilnehmer wichtiger als<br />

ein Zwangskunde. „Wir lassen den mitarbeitern immer Zeit,<br />

ihre entscheidung gründlich zu überschlafen.“ Damit will sich<br />

das Unternehmen erfolgreich von antiquierten methoden<br />

absetzen. Saßmannshausen: „früher wurde der 45-minütige<br />

baV-Vortrag per Powerpoint am ende einer langen Betriebsversammlung<br />

durchgeballert.“ Dann wären nicht nur <strong>die</strong><br />

reihen längst leer gewesen. es hätte zudem eine schlimme<br />

Stimmung geherrscht. auch neue methoden, wie Gehaltsbeileger,<br />

<strong>die</strong> einspeisung der Infos in das Intranet der firma<br />

oder <strong>die</strong> DVD mit Laienschauspielern, hätten eher kontraproduktiv<br />

gewirkt. „Den sehr baV-rahmenvertrag gibt es schon,<br />

doch niemand füllt ihn aus“, sagt Saßmannshausen.<br />

erkenne den mitarbeiter<br />

Betriebliche altersvorsorge | Titel<br />

Ganz anders <strong>die</strong> Strategie der PS GmbH. Sie funktioniert nach<br />

dem motto: baV ist gut – vermittle <strong>die</strong>ses gute Gefühl den<br />

mitarbeitern ganz persönlich. Dabei will das Unternehmen<br />

sehr wohl fakten vermitteln: doch <strong>die</strong>se in einer klaren Zielgruppenansprache.<br />

„mit unserer wissenschaftlich fun<strong>die</strong>rten<br />

Typenlehre nicht immer, aber meist genau richtig“, sagt Saßmannshausen.<br />

Solche individualisierten Gespräche wären<br />

deutlich nachhaltiger. Der mitarbeiter fühle sich ganz anders<br />

in seiner Persönlichkeit ernst genommen und gewinne in der<br />

regel eine deutlich positivere einstellung zur baV. Gleichzeitig<br />

setzt <strong>die</strong> PS GmbH auch noch <strong>auf</strong> übergreifende faktoren<br />

im Gespräch. Sie hat beispielsweise festgestellt, dass<br />

vor allem frauen besonders stark in der firma kommunizieren<br />

würden, wenn ihnen <strong>die</strong> Beratung gefallen hat. Überhaupt<br />

setzt <strong>die</strong> PS GmbH derzeit ganz stark <strong>auf</strong> frauen. Stu<strong>die</strong>n<br />

hätten gezeigt, dass frauen nicht nur über möbel und reisen<br />

entscheiden würden, sondern oft auch über finanzielle<br />

Dinge. Die beste baV-Information wäre verloren, wenn der<br />

mitarbeiter zu Hause seiner frau <strong>die</strong> Beratung und <strong>die</strong> Vorteile<br />

nicht erläutern kann. Daher werden <strong>die</strong> Berater derzeit<br />

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BilmoG | Titel<br />

Zeitbombe vom Gesetzgeber<br />

Wegen des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes sollten bestehende Pensionszusagen schleunigst<br />

ausgelagert werden, am besten <strong>auf</strong> Pensionsfonds.<br />

Das 4. baV-expertenforum von HDI-Gerling und Performance<br />

hat nachdrücklich bekräftigt, was viele Vermittler<br />

noch nicht erreicht hat: Bei Pensionszusagen für Gesellschafter-Geschäftsführer<br />

besteht dringender Handlungsbedarf.<br />

Grund ist das Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (BilmoG),<br />

nach dem <strong>die</strong> Pensionsrückstellungen in der Handelsbilanz<br />

künftig anders bewertet werden müssen als in der Steuerbilanz.<br />

Der für <strong>die</strong> ermittlung der notwendigen rückstellungen<br />

zugrunde liegende Zins muss deutlich niedriger angesetzt<br />

werden als der für <strong>die</strong> Steuerbilanz geltende Zins. außerdem<br />

sollen künftige Gehaltstrends in <strong>die</strong> rückstellungsbildung einfließen.<br />

Die Neubewertung, <strong>die</strong> zu keinen steuerlichen Vorteilen<br />

führt, mindert den Gewinn und kann zu einer bilanziellen<br />

Überschuldung der Unternehmen führen.<br />

Der einzige Ausweg aus der Misere: Die Pensionsverpflichtungen<br />

müssen ausgelagert werden. Bereits in der Vergangenheit<br />

haben immer mehr Unternehmen ihre Pensionsverpflichtungen<br />

<strong>auf</strong> externe Träger ausgelagert. Nun aber wird<br />

Auf den Punkt gebracht<br />

• Das BilMoG macht <strong>die</strong> Auslagerung von<br />

Pensionsverpflichtungen unausweichlich.<br />

• Pensionsfonds stellen <strong>die</strong> adäquate Lösung dar.<br />

• Bei der Übertragung kommt es <strong>auf</strong><br />

das Know-how des Dienstleisters an.<br />

der Druck durch das BilmoG noch stärker. als Durchführungsweg<br />

für <strong>die</strong> Übertragung bietet sich in erster Linie ein Pensionsfonds<br />

an. Das hat drei Vorteile. Zum einen ist <strong>die</strong> Übertragung<br />

an einen Pensionsfonds steuerlich begünstigt. Zum anderen<br />

können Pensionsfonds als einziger Durchführungsweg das<br />

Kapital zu marktgerechten Zinsen anlegen. Weil Pensionsfonds<br />

vollständig <strong>auf</strong> versicherungsförmige Deckungen und<br />

Bausteine verzichten, können <strong>die</strong> Leistungen deutlich höher<br />

ausfallen als bei anderen Durchführungswegen.<br />

Wie eine auslagerung im Lichte des BilmoG funktionieren<br />

kann, demonstriert <strong>die</strong> Pensor Pensionsfonds aG bereits seit<br />

einigen monaten mit ihrer „chefrente“. Dabei können Unternehmen<br />

ihre Pensionsverpflichtungen komplett <strong>auf</strong> Pensor<br />

übertragen, inklusive der bestehenden rückdeckungsversicherungen.<br />

Die Kosten dafür orientieren sich am Wert der<br />

nach § 6a einkommensteuergesetz (estG) gebildeten Pensionsrückstellungen.<br />

Das ist rund <strong>die</strong> Hälfte dessen, was bei<br />

einer Übertragung in versicherungsförmige Produkte notwen-<br />

Performance | 5/2009<br />

29


Vorsorge | baV-expertenforum<br />

32 Performance | 5/2009<br />

markt der Veränderung<br />

baV-expertenforum am 28. april in Köln – referenten, einschätzungen, meinungen<br />

und Perspektiven in der Zusammenfassung.<br />

Bereits zum vierten mal fand das von HDI-Gerling und dem Performance-Verlag<br />

veranstaltete baV-expertenforum in <strong>die</strong>sem Jahr statt. Damit wurde eine Tradition<br />

begründet, <strong>die</strong> auch künftig fortgesetzt werden soll. rund 80 makler und experten für<br />

betriebliche altersvorsorge (baV) waren der einladung gefolgt, <strong>die</strong>smal in <strong>die</strong> Konzernzentrale<br />

von HDI-Gerling in Köln. eine Premiere, was den Veranstaltungsort betrifft, aber<br />

auch ein letzte chance, denn im Sommer bezieht das Unternehmen neue räumlichkeiten<br />

<strong>auf</strong> dem messegelände <strong>auf</strong> der anderen rheinseite in Köln-Deutz.<br />

nicht <strong>die</strong> letzte, sondern <strong>die</strong> <strong>große</strong> chance bietet das baV-Geschäft. Sie wird von Produktanbietern<br />

und Vermittlern immer wieder beschworen. erst zu Jahresbeginn hatte<br />

der „Branchenkompass Versicherungen“ von Steria mummert registriert, dass 94 Prozent<br />

der Top-entscheider in der deutschen Versicherungswirtschaft in den kommenden drei<br />

Jahren mit einem nachfrageschub in der betrieblichen altersvorsorge rechnen.


Vorsorge | Managerhaftpflicht<br />

Scharfer Wind <strong>auf</strong> führungsetagen<br />

mit der Verschärfung der managerhaftung wird Versicherungsschutz immer wichtiger. für makler gibt es<br />

vor allem im mittelstand viel zu tun.<br />

managerschelte gehört zur Begleitmusik der finanz- und<br />

Wirtschaftskrise. entscheidender ist jedoch, dass der<br />

Gesetzgeber <strong>die</strong> Daumenschrauben anzieht. nach dem Willen<br />

der regierungskoalition sollen manager künftig mit bis zu<br />

einem Jahresgehalt für den von ihnen angerichteten Schaden<br />

haften. experten halten <strong>die</strong>sen Schritt für lange überfällig,<br />

denn deutsche führungskräfte wollten bisher zwar wie ihre<br />

amerikanischen Kollegen ver<strong>die</strong>nen, bei der Haftung aber<br />

deutlich besser wegkommen. eine Haftungsverschärfung für<br />

manager in Deutschland wird über kurz oder lang internationalen<br />

Verhältnissen angepasst werden und darüber hinaus in<br />

der gesamten Wirtschaft das Haftungsrisiko erhöhen.<br />

38 Performance | 5/2009<br />

Damit rückt automatisch <strong>die</strong> Manager-Haftpflichtversicherung<br />

– korrekt Directors and Officers Liability Insurance (D&O)<br />

– ins Blickfeld. „Durch <strong>die</strong> schärferen Haftungsregeln für Unternehmensvorstände<br />

wird der Bedarf an D&O-Deckungen<br />

steigen, insbesondere mit Blick <strong>auf</strong> <strong>die</strong> notwendige abwehr<br />

von Schadenersatzansprüchen“, äußerte erich Hartmann, Underwriting<br />

manager beim Spezialversicherer Hiscox. Vor allem<br />

<strong>die</strong> Rechtsschutzkomponente der D&O-Policen würde immer<br />

wichtiger. Geschäftsführer, manager, <strong>auf</strong>sichts- und Beiräte,<br />

<strong>die</strong> mit ihrem einkommen für tatsächliche oder vermeintliche<br />

fehlleistungen haften sollen, werden versuchen, gegen entsprechende<br />

entscheidungen gerichtlich vorzugehen.<br />

Auf den Punkt gebracht<br />

• Immer öfter werden Geschäftsführer und<br />

Manager in Haftung genommen.<br />

• Im Mittelstand besteht ein <strong>große</strong>s<br />

Neugeschäftspotenzial für D&O-Policen.<br />

• Große Unterschiede bestehen beim<br />

Deckungsumfang der Policen.


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Vorsorge | Honorarberatung<br />

Wunder! Was gibt‘s für herrliche Geschöpfe hier! Wie<br />

o schön der mensch ist! Schöne neue Welt, <strong>die</strong> solche Bürger<br />

trägt.“ automatisch kommt William Shakespeare in den<br />

Sinn, wenn man <strong>die</strong> Stu<strong>die</strong> von Jan evers liest. Unter dem Titel<br />

„anforderungen an finanzvermittler – mehr Qualität, bessere<br />

entscheidungen“ stellt das Werk fest, dass durch fehlerhafte<br />

finanzvermittler pro Jahr ein Schaden von 30 milliarden euro<br />

entsteht. ein Kronzeuge für <strong>die</strong>se Schadenermittlung ist der<br />

Bundesverband der Versicherungsberater (bvvb). Da mag<br />

es nicht wundern, wenn <strong>die</strong> Stu<strong>die</strong> schnell zu dem Schluss<br />

kommt, dass unabhängige Honorarberater <strong>die</strong> neuen „herrlichen<br />

Geschöpfe sind“. Denn als Ursache allen Übels wird<br />

<strong>die</strong> provisionsgesteuerte finanzvermittlung ausgemacht: Sie<br />

führe zu einer massiven fehlberatung!<br />

Begründet wird <strong>die</strong>s mit der hohen abbruchquote bei langfristigen<br />

Lebensversicherungsverträgen. außerdem stellt <strong>die</strong> elvers-Stu<strong>die</strong><br />

fest, dass finanzvermittler bei zu hohem Beratungs<strong>auf</strong>wand<br />

dem Kunden lieber ein weniger geeignetes Produkt<br />

verk<strong>auf</strong>en. Daher würden beispielsweise so viel Unfallversiche-<br />

42 Performance | 5/2009<br />

Kampf der schlechten<br />

finanzberatung<br />

Honorarberatung gilt jetzt als allheilmittel für eine fehlerfreie finanzberatung.<br />

Provisionsverk<strong>auf</strong> als Teufelswerk. ausgelöst hat <strong>die</strong> Debatte<br />

– mitten in der finanzkrise – eine Stu<strong>die</strong> des Verbraucherministeriums.<br />

Performance analysiert <strong>die</strong> entwicklung.<br />

Auf den Punkt gebracht<br />

• Provisionsgesteuerte Finanzvermittlung führt nach Meinung des<br />

Verbraucherministeriums zu Fehlberatung.<br />

• Beratung gegen Honorar soll daher künftig gefördert werden<br />

• Die Versicherungswirtschaft will sich maßvollen Reformen, <strong>die</strong> zu einem<br />

Miteinander beider Vergütungssystem führen, nicht verschließen.<br />

rungen und so wenige Berufsunfähigkeits-Policen (BU) an frau<br />

und mann gebracht. Kleine Ungereimtheiten – <strong>die</strong> autoren<br />

geben selber an, dass bei der Vermittlung einer BU-Police eine<br />

höhere Provision fließt als bei der Vermittlung eines privaten<br />

Unfallschutzes – stören scheinbar kaum. Das gilt gleichfalls für<br />

<strong>die</strong> immer wieder <strong>auf</strong>tauchenden Hinweise, dass Verbraucher<br />

an vielen fehlentwicklungen nicht unschuldig sind. So geben<br />

Versicherte beispielsweise ihre Lebensversicherung für eine<br />

Immobilie <strong>auf</strong> oder der Unfallversicherung den Vorzug, weil<br />

sie <strong>die</strong>sen Schutz als sinnvoller erachten. Wie nach meinung<br />

von elvers <strong>die</strong> altersvorsorgevermittlung abläuft, zeigt ein per<br />

„einfacher Internetsuche“ gefundener mLP-Geschädigter:<br />

„man wird anfangs von XXX sehr intensiv betreut …, bis erst<br />

einmal <strong>die</strong> Lebensversicherung abgeschlossen wird. Danach<br />

lässt das Interesse schon deutlich nach … Die finanzlage wird<br />

auch nicht weiter überwacht. Bei mir war es auch so, dass ich<br />

<strong>auf</strong>grund einer schlechten Beratung Verluste machte …“ Welchen<br />

Schaden der Kunde nun genau erlitten hat, bleibt der<br />

Phantasie des Lesers überlassen.


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Vorsorge | Produktprüfung<br />

alt und neu schließen sich nur <strong>auf</strong> den ersten Blick aus.<br />

oft macht gerade <strong>die</strong> Kombination alter und neuer elemente<br />

das besondere Design aus. Das heute zur Prüfung anstehende<br />

Produkt bringt <strong>die</strong> Voraussetzungen dafür mit. Die<br />

mutter des neuen Produkts Genius zählt zu den ältesten am<br />

deutschen markt agierenden Lebensversicherungsunternehmen.<br />

Die Württembergische Lebensversicherung aG ist im<br />

Jahr 1991 aus dem Zusammenschluss der Württembergischen<br />

Privat-feuer-Versicherungs-Gesellschaft (gegründet 1828) und<br />

der allgemeinen rentenanstalt (gegründet 1833 als erste ren-<br />

50 Performance | 5/2009<br />

Württembergische Leben<br />

Vier Gewinnt ® Genius<br />

Dr. mark ortmann, Gründer und Direktor des ITa Institut für Transparenz in der<br />

altersvorsorge in Berlin, nimmt an <strong>die</strong>ser Stelle regelmäßig aktuelle Vorsorgeprodukte<br />

unter <strong>die</strong> Lupe. Die analysen des ITa geben Beratern eine entscheidungsgrundlage<br />

für <strong>die</strong> Produktauswahl.<br />

tenversicherung Deutschlands in Stuttgart) hervorgegangen.<br />

mit ver<strong>die</strong>nten Bruttoeinnahmen von 2.184 mio. euro war <strong>die</strong><br />

Württembergische Leben ende 2007, gemessen an <strong>die</strong>ser<br />

Größe, <strong>die</strong> achtgrößte Lebensversicherung in Deutschland. Im<br />

Bestand befanden sich ende 2008 nach Gesellschaftsangaben<br />

über 2,7 mio. Verträge mit einem l<strong>auf</strong>enden Beitrag von<br />

über 1,7 mrd. euro mit einer Versicherungssumme von über 68<br />

mrd. euro. Im Jahr 2008 sind über 130.000 Verträge mit einem<br />

l<strong>auf</strong>enden Beitrag von fast 170 mio. euro und einer Beitragssumme<br />

von fast 3,5 mrd. euro hinzugekommen.


Den ganz überwiegenden anteil des neugeschäfts machen<br />

noch kapitalbildende Produkte aus. Doch was wollen Kunden<br />

wirklich? Die Württembergische hat eine forsa-Umfrage<br />

für focus money zum anlass genommen, ein ganz neues Produkt<br />

zu entwickeln. Die Umfrage hat ergeben, dass 79 Prozent<br />

der Kunden flexibilität wollen, 85 Prozent höchstmögliche<br />

Garantien und 91 Prozent Sicherheit. Wie nicht anders<br />

zu erwarten: Kunden möchten alles gleichzeitig – völlig unbeeindruckt<br />

vom magischen Dreieck der Geldanlage. Warum<br />

nicht ein Produkt entwickeln, das all <strong>die</strong>se Wünsche in einem<br />

Produkt erfüllt? Das ergebnis ist <strong>die</strong> brandaktuelle und erst<br />

ab 1. Juli 2009 vermittelbare Genius PrivatRente. Ein flexibles<br />

Investment mit Garantievielfalt – entspannt vorsorgen mit Sicherheit,<br />

rendite und flexibilität. Werden <strong>die</strong>se Versprechen<br />

gehalten? Hier kommt <strong>die</strong> antwort.<br />

Innovative Garantien mit Plan<br />

Garantien sind heute mehr gefragt denn je. In Krisenzeiten<br />

k<strong>auf</strong>en <strong>die</strong> menschen Garantien. Sinnvoller wäre oftmals gerade<br />

dann ein chancenorientiertes Investment, das <strong>auf</strong> lange<br />

Sicht schöne renditen verspricht. Wie viel flexibilität hinsichtlich<br />

der Garantien ist denkbar? Wie wäre es mit einer Beitragsgarantie,<br />

zwischen null und 100 Prozent der Beitragssumme,<br />

wählbar in eIn-Prozent-Schritten? eine andere art des Garantie<strong>auf</strong>baus<br />

ist das „einlocken“ bisher erreichter Höchststände.<br />

Vielleicht kann man auch beides kombinieren? Genius bietet<br />

alle <strong>die</strong>se Varianten. Die Beitragsgarantie kann wie beschrieben<br />

gewählt werden. Wählt der Kunde eine 100-prozentige<br />

Beitragsgarantie, stehen bei rentenbeginn mindestens <strong>die</strong><br />

eingezahlten Beiträge (abzüglich Beitragsanteile für eingeschlossene<br />

Zusatzversicherungen) garantiert zur Verfügung.<br />

Auf den Punkt gebracht<br />

• Württembergische Genius ist eine fondsgebundene Rentenversicherung mit vielfältigen<br />

Garantieoptionen gegen l<strong>auf</strong>ende Beiträge oder Einmalbeitrag.<br />

• Beitragsgarantie zwischen 0 und 100 Prozent, Garantieplan mit sukzessiver Sicherung<br />

des Guthabens bis 100 Prozent bei Rentenbeginn und Kombination aus beidem wählbar.<br />

Außerdem: Fix Plus erlaubt <strong>die</strong> jederzeitige Sicherung erzielter Erträge.<br />

• Chancen des Kapitalmarkts werden auch in der Rentenphase zugänglich gemacht.<br />

• Automatisches Rebalancing unterstützt antizyklisches Handeln.<br />

Produktprüfung | Vorsorge<br />

Bei l<strong>auf</strong>ender Beitragszahlung unter 15 Jahren <strong>auf</strong>schubdauer<br />

oder wenn <strong>die</strong> vereinbarte mindest-Todesfallleistung mehr als<br />

100 Prozent der Beitragssumme beträgt, ist <strong>die</strong> Beitragsgarantie<br />

allerdings <strong>auf</strong> 85 Prozent der Beitragssumme begrenzt.<br />

neu ist der Garantieplan. er sieht eine stufenweise anpassung<br />

der Garantieleistungen bis fünf Jahre vor dem vereinbarten<br />

rentenbeginn vor. Bei Vertragsbeginn gibt es noch<br />

kein Garantieguthaben. es baut sich gleichmäßig bis fünf<br />

Jahre vor dem ersten vereinbarten rententermin <strong>auf</strong>. Dazu<br />

wird zu jedem monatsersten das Garantie-Guthaben um<br />

den Betrag erhöht, um den ein bestimmter anteil des aktuellen<br />

Gesamt-Guthabens das bis dahin vereinbarte Garantie-Guthaben<br />

übersteigt. Dieser anteil des aktuellen Gesamt-<br />

Guthabens wird bis fünf Jahre vor dem ersten vorgesehenen<br />

rentenbeginn jeden monat gleichmäßig von anfänglich<br />

null Prozent <strong>auf</strong> 70 Prozent angehoben. In den letzten fünf<br />

Jahren vor rentenbeginn wird das Garantieguthaben über<br />

das abl<strong>auf</strong>management „Garantie“ von 70 Prozent <strong>auf</strong> 100<br />

Prozent gleichmäßig angehoben. am ende der Vertragsl<strong>auf</strong>zeit<br />

ist das Guthaben zu 100 Prozent abgesichert. Bei einer<br />

L<strong>auf</strong>zeit von 15 Jahren entwickelt sich <strong>die</strong> absicherung zum<br />

Beispiel wie folgt: nach dem ersten Jahr sind sieben Prozent<br />

des Guthabens, nach fünf Jahren 35 Prozent, nach zehn Jahren<br />

70 Prozent und nach 15 Jahren 100 Prozent gesichert. mit<br />

der Wahl des Garantieplans ist damit <strong>die</strong> Zusage verbunden,<br />

dass eine einmal erreichte Garantiezusage zu rentenbeginn<br />

nicht mehr unterschritten werden kann. Die Garantie kann<br />

also nur steigen, niemals fallen. Ist das sinnvoll? anfangs ist<br />

das renditepotential hoch. Wegen der anfangs geringen<br />

Garantien können <strong>die</strong> chancen an den aktienmärkten gut<br />

ausgeschöpft werden. Steigt mit zunehmendem alter und<br />

Vertragsl<strong>auf</strong>zeit das Sicherheitsbedürfnis, passt sich <strong>die</strong> Garantie<br />

<strong>die</strong>sem automatisch an. für viele Sparer eine durchaus<br />

Performance | 5/2009<br />

51


Vorsorge | Variable annuities<br />

56 Performance | 5/2009<br />

Produktinnovationen<br />

made in USa<br />

Jeder redet darüber – nur wenige wissen wirklich, was sich dahinter<br />

verbirgt: Variable annuities. für <strong>die</strong> einen ist es <strong>die</strong> Produktinnovation,<br />

<strong>die</strong> <strong>die</strong> altersvorsorge revolutioniert, für <strong>die</strong> anderen wiederum<br />

riskantes Teufelszeug. In <strong>die</strong>ser und den nächsten drei ausgaben<br />

von Performance erläutern Ihnen Jochen ruß und alexander Kling<br />

vom Institut für finanz- und aktuarwissenschaften in Ulm alles, was<br />

man zum Thema Variable annuities wissen muss.<br />

Auf den Punkt gebracht<br />

• Variable Annuities kommen aus den USA.<br />

• Es sind Fondspolicen mit einer vom Fonds losgelösten Garantie des Versicherers.<br />

• Es gibt zahlreiche verschiedene Garantiearten.


Zunächst muss ein wichtiges missverständnis ausgeräumt<br />

werden: In der Vergangenheit wurden in Deutschland oft<br />

rentenversicherungen mit einer fondsgebundenen auszahlphase<br />

als Variable annuities bezeichnet. Diese sind jedoch<br />

nicht mit den Variable annuities amerikanischer Prägung,<br />

um <strong>die</strong> es hier geht, zu verwechseln. Heutzutage bezeichnet<br />

man hierzulande mit Variable annuities fondspolicen mit<br />

Garantien, bei denen <strong>die</strong> Garantie so erzeugt wird, wie es in<br />

den USa üblich ist (Details zu der Garantieerzeugung stellen<br />

wir im dritten Teil <strong>die</strong>ser reihe vor). manche <strong>die</strong>ser Variable<br />

annuities sind tatsächlich auch mit einer fondsgebundenen<br />

Auszahlphase versehen – andere nicht. Die folgende Grafik<br />

verdeutlicht <strong>die</strong>s:<br />

Lebensversicherungs produkte<br />

mit Garantie<br />

fondsgebunden<br />

Garantiefonds<br />

rente<br />

ohne fonds<br />

mit fonds<br />

ohne Garantie<br />

Hybridprodukte<br />

rente<br />

ohne fonds<br />

mit fonds<br />

klassisch<br />

Variable annuities<br />

rente<br />

ohne fonds<br />

mit fonds<br />

Um <strong>die</strong> Verwirrung komplett zu machen, werden in den USa<br />

mit dem Begriff Variable annuities alle fondsgebundenen<br />

rentenversicherungen bezeichnet, also auch <strong>die</strong>jenigen<br />

ohne Garantie (<strong>die</strong> im Prinzip genauso funktionieren wie normale<br />

fondsgebundene rentenversicherungen hierzulande).<br />

Wir beschäftigen uns im folgenden nur mit den Garantieprodukten,<br />

also den Produkten, <strong>die</strong> auch in Deutschland als Variable<br />

annuities bezeichnet werden.<br />

Wir funktionieren Variable annuities in den USa?<br />

Der einmalbeitrag des Kunden (Produkte gegen l<strong>auf</strong>ende<br />

Beiträge gibt es in den USa kaum) wird in <strong>die</strong> vom Kunden<br />

ausgewählten Investmentfonds investiert. Der Kunde kann<br />

also in der Regel das Risikoprofil seines Portfolios durch eine in-<br />

Variable annuities | Vorsorge<br />

dividuelle Fondsauswahl beeinflussen. Alle l<strong>auf</strong>enden Kosten<br />

werden dem fondsguthaben durch Verk<strong>auf</strong> von fondsanteilen<br />

entnommen. Der Kunde hat <strong>die</strong> möglichkeit, den Vertrag<br />

zu stornieren, Geld zu entnehmen oder sein Guthaben nach<br />

einer mindestl<strong>auf</strong>zeit zu verrenten. Bei Vertragsabschluss werden<br />

häufig zusätzliche Todesfall- oder Erlebensfallgarantien<br />

mit angeboten. Diese sind meist optional – jeder Kunde kann<br />

also <strong>die</strong> Garantien auswählen, <strong>die</strong> er wünscht.<br />

Wichtig: Die Garantien spricht der Versicherer gegenüber<br />

dem Versicherungsnehmer aus. Die Garantie wird bei Vertragsabschluss<br />

der Höhe nach festgelegt und dem Versicherungsnehmer<br />

explizit genannt. für <strong>die</strong>se Garantien verlangt<br />

der Versicherer eine transparente Garantiegebühr, <strong>die</strong> meistens<br />

l<strong>auf</strong>end, z.B. als jährlicher Prozentsatz des fondsguthabens,<br />

vereinnahmt wird.<br />

Die Garantie wird also nicht – wie bei vielen deutschen Garantieprodukten<br />

üblich – innerhalb eines Wertpapiers wie<br />

z. B. innerhalb eines Garantiefonds dargestellt, sondern vom<br />

Versicherer zusätzlich zur vom Kunden gewählten fondsanlage<br />

gegeben. Der Kunde behält <strong>die</strong> Kontrolle über sein<br />

Fondsguthaben. Er kann weiterhin – häufig im Rahmen von<br />

Grenzen, <strong>die</strong> vom Versicherungsunternehmen definiert werden<br />

– frei über sein fondsguthaben verfügen, entnahmen<br />

tätigen, Zuzahlungen leisten, fonds wechseln etc.<br />

Diese art, Garantien losgelöst von den fonds anzubieten, ist<br />

das Besondere an Variable annuities. Im folgenden verstehen<br />

wir daher unter einer Variable annuity eine fondsgebundene<br />

Lebens- bzw. rentenversicherung mit einer expliziten Garantie<br />

des Versicherers, für <strong>die</strong> eine explizite und damit transparente<br />

Garantiegebühr verlangt wird. Der Versicherungsnehmer hat<br />

dabei <strong>die</strong> freie fondsauswahl aus einem vom Versicherer angebotenen<br />

fondsuniversum. Die Garantie wird nicht über ein<br />

konventionelles Sicherungsvermögen und nicht innerhalb der<br />

vom Kunden gewählten fonds erzeugt.<br />

Interessant sind vor allem <strong>die</strong> erlebensfallgarantien. Üblicherweise<br />

wird dabei zwischen den folgenden unterschieden:<br />

Die Variante Guaranteed Minimum Accumulation Benefits<br />

(GMAB) bietet dem Kunden eine garantierte Abl<strong>auf</strong>leistung<br />

zu einem gewissen Zeitpunkt. Beispiele in Deutschland sind<br />

Performance | 5/2009<br />

57


Vorsorge | Politik-monitor<br />

Die rente ist wieder einmal sicher<br />

auch wenn <strong>die</strong> aktienkurse und erste Konjunkturindikatoren in den letzten monaten Hoffnung <strong>auf</strong> ein Licht<br />

am ende des Tunnels gemacht haben, zieht <strong>die</strong> Wirtschaftskrise weitere Kreise. Immer deutlicher zeichnet<br />

sich ein Desaster für <strong>die</strong> öffentlichen Kassen und eine neue historische Höchstmarke bei der neuverschuldung<br />

ab. Dass <strong>die</strong> Krise damit auch den Besitzstand der rentner bedroht, ist eine unbequeme Wahrheit,<br />

von der <strong>die</strong> regierung im Wahljahr nichts hören will.<br />

Die Bundesregierung hatte ihre Wahlkampfstrategie für<br />

<strong>die</strong> deutschen rentner geschickt vorbereitet und sieht<br />

sich dennoch nun plötzlich mit einer rentenkürzungsdiskussion<br />

konfrontiert. fakt ist, dass am 1. Juli und damit nur wenige<br />

monate vor der Bundestagswahl <strong>die</strong> renten (und damit automatisch<br />

auch <strong>die</strong> Hartz-IV-Leistungen) um 2,4 Prozent im<br />

Westen und 3,4 Prozent im osten angehoben werden. möglich<br />

wird das kräftigste Plus seit mehr als zehn Jahren durch<br />

<strong>die</strong> gute Beschäftigungssituation der letzten Jahre und <strong>die</strong><br />

wahlkampftaktisch motivierte aussetzung des „riester-faktors“,<br />

der eigentlich das rentenwachstum dämpfen müsste.<br />

mitten in <strong>die</strong>se Wahlkampf-Bescherung hinein kommt nun<br />

<strong>die</strong> nachricht, dass <strong>die</strong> finanzkrise möglicherweise sogar in<br />

den kommenden Jahren zu rentenkürzungen führen könnte<br />

– mit dem anschließenden unmittelbaren Dementi seitens<br />

des Bundesarbeitsministers und der Kanzlerin.<br />

Hintergrund der rentenkürzungsdiskussion sind <strong>die</strong> rentenformel<br />

und <strong>die</strong> Wirtschaftskrise. Gemäß rentenformel ist <strong>die</strong> entwicklung<br />

der renten an <strong>die</strong> Bruttolohn- und Gehaltssumme<br />

pro arbeitnehmer gekoppelt. Bei <strong>die</strong>ser Summe droht nun<br />

krisenbedingt gemäß den Berechnungen der Wirtschaftsforschungsinstitute<br />

ein deutlicher einbruch in Höhe von 2,3 Prozent<br />

in <strong>die</strong>sem Jahr. ausschlaggebend dafür ist in erster Linie<br />

62 Performance | 5/2009<br />

<strong>die</strong> millionenfache Kurzarbeit, welche <strong>die</strong> rentenentwicklung<br />

härter trifft als arbeitslosigkeit. mit der Kurzarbeit sinken <strong>die</strong><br />

Pro-Kopf-Löhne. Wird jemand arbeitslos, sinkt <strong>die</strong> Lohnsumme<br />

pro arbeitnehmer hingegen nicht.<br />

Bislang gibt es in der rentenformel keine Garantie, dass ein<br />

absinken der renten bei fallender Lohnsumme ausgeschlossen<br />

ist. rentenkürzungen sind nach geltendem recht lediglich<br />

für den fall ausgeschlossen, dass <strong>die</strong> rente <strong>auf</strong>grund der<br />

demographisch bedingten Teile der rentenformel („nachhaltigkeitsfaktor“<br />

und „riester-faktor“) sinken würde. Demnach<br />

ist eine rentenkürzung im kommenden Jahr durchaus<br />

eine realistische Perspektive, wenn <strong>die</strong> ökonomischen Daten<br />

tatsächlich so verheerend ausfallen, wie das derzeit zu befürchten<br />

ist. aus <strong>die</strong>sem Grund beeilen sich beide Parteien<br />

der Großen Koalition, den gut 20 millionen rentnern (und<br />

Wählern) nun eine gesetzliche Garantie in aussicht zu stellen,<br />

wonach renten nicht fallen dürfen. Politisch mag <strong>die</strong>s<br />

verständlich sein, ökonomisch ist das Vorhaben <strong>die</strong>ser neuen<br />

rentengarantie fragwürdig, weil es mit höheren Beiträgen<br />

für den ökonomisch aktiven Teil der Bevölkerung erk<strong>auf</strong>t<br />

wird. Die aktiven arbeitnehmer sind aber <strong>die</strong>jenigen, <strong>die</strong> nun<br />

ohnehin <strong>die</strong> Kosten der Krise in form von Kurzarbeit, einkommenskürzungen<br />

oder gar arbeitslosigkeit tragen müssen.


Vorsorge | Politik-monitor<br />

es ist scheinbar eine paradoxe Situation: Während <strong>die</strong> Inflationsraten<br />

überall <strong>auf</strong> der Welt steil nach unten zeigen,<br />

mehren sich <strong>die</strong> Sorgen über <strong>die</strong> Rückkehr der Inflation. Anlageberater<br />

und Bankenvolkswirte berichten übereinstimmend,<br />

dass viele Sparer <strong>die</strong> angst vor Geldentwertung umtreibt.<br />

anlass für <strong>die</strong>se Befürchtungen bieten zwei Begleiterscheinungen<br />

der finanz- und Wirtschaftskrise: <strong>die</strong> sprunghaft ansteigenden<br />

öffentlichen Haushaltsdefizite und <strong>die</strong> expansive<br />

Geldpolitik der Zentralbanken weltweit, <strong>die</strong> zu nullzinsen immer<br />

neues Geld in <strong>die</strong> märkte pumpen.<br />

Dass <strong>die</strong> neue Furcht vor der Inflation nicht nur ein Thema<br />

ökonomischer Laien ist, zeigen prominente Stellungnahmen.<br />

Bundesfinanzminister Steinbrück etwa räsonierte öffentlich<br />

über <strong>die</strong> inflationären Gefahren, <strong>die</strong> mit den milliardenschweren<br />

rettungspaketen für Banken und Wirtschaft verbunden<br />

sein könnten. Und Klaus Zimmermann, Präsident des<br />

Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung warnt: „mit der<br />

Überschuldung, <strong>die</strong> <strong>auf</strong> Dauer nur durch eine <strong>auf</strong>blähung<br />

der Geldmenge erreicht werden kann, wächst <strong>die</strong> Gefahr<br />

von Inflation und Staatsversagen.“<br />

Kurzfristig droht eher das Gegenteil: <strong>die</strong> Deflation<br />

Wie realistisch ist nun <strong>die</strong> angst vor der Geldentwertung?<br />

Fakt ist zunächst, dass <strong>die</strong>se Gefahr definitiv in der kurzen Frist<br />

nicht besteht. mitten in der Wirtschaftskrise ist das umgekehrte<br />

Szenario, der rückgang des Preisniveaus und damit eine<br />

Deflation, das größere Risiko. Die Inflationsdaten sprechen<br />

eine klare Sprache. In den USA ist <strong>die</strong> Inflationsrate von einem<br />

niveau um <strong>die</strong> fünf Prozent mitte 2008 in den knapp negativen<br />

Bereich gesunken. Und auch in der eurozone zeigt <strong>die</strong><br />

Preisstatistik südwärts, innerhalb eines Jahres ist sie von 3,6 <strong>auf</strong><br />

0,6 Prozent gefallen.<br />

Die direkten folgen der Wirtschaftskrise wirken eindeutig<br />

inflationssenkend. Infolge der Krise ist der Höhenflug der<br />

Preise für rohstoffe und nahrungsmittel zu einem abrupten<br />

ende gekommen. Gemessen an den Spitzennotierungen<br />

64 Performance | 5/2009<br />

Nach der Krise <strong>die</strong> Inflation?<br />

Die Staatsschulden schnellen in <strong>die</strong> Höhe. Die Zentralbanken fluten <strong>die</strong> Märkte weltweit<br />

mit Geld. Ist das ein Cocktail, der unweigerlich zur Inflation führen wird?<br />

von gut 140 Dollar, beträgt der Preisrückgang beim rohöl<br />

gut 60 Prozent. Dieser Preiskollaps wird in den kommenden<br />

Monaten <strong>die</strong> Inflationsstatistik stark beeinflussen und dürfte<br />

auch in Europa zu negativen Inflationsraten führen. Zudem<br />

wirken sich <strong>die</strong> Auftragsflaute in der Industrie und <strong>die</strong> wachsende<br />

arbeitslosigkeit preissenkend aus. Unternehmen müssen<br />

umfangreiche rabatte gewähren, um ihre Kunden bei<br />

der Stange zu halten. Gewerkschaften sind froh, wenn sie<br />

für ihre mitglieder Jobs retten können, auch wenn dafür<br />

Lohnkürzungen akzeptiert werden müssen. all <strong>die</strong>se effekte<br />

sprechen in <strong>die</strong>sem und auch im kommenden Jahr eher für<br />

Deflation als für Inflation.<br />

Deflation aber gilt für Ökonomen heute als mindestens<br />

ebenso gefährlich wie Inflation. Sinkt das Preisniveau, dann<br />

verschieben Konsumenten größere ausgaben in der erwartung,<br />

<strong>die</strong> Güter in der Zukunft noch günstiger zu erwerben.<br />

Damit kann eine Deflation eine Rezession verschärfen. Diese<br />

Gefahr erklärt, warum <strong>die</strong> Zentralbanken weltweit so entschlossen<br />

<strong>auf</strong> Zinssenkungen setzen. Kurzfristig müssen <strong>die</strong><br />

akuten Deflationsgefahren bekämpft werden. Dass <strong>die</strong>se<br />

Therapie langfristig nebenwirkungen in form steigender Inflationsrisiken<br />

haben kann, wird in <strong>die</strong>ser Notlage mit Recht<br />

in K<strong>auf</strong> genommen.<br />

Jenseits 2010 wachsen <strong>die</strong> Inflationsgefahren<br />

Die inflationären Risiken betreffen somit nicht den Zeitraum<br />

2009/10. Denn auch das kommende Jahr wird selbst im fall<br />

einer erholung noch stark durch <strong>die</strong> preisdämpfenden effekte<br />

der schwersten nachkriegsrezession geprägt sein. Vorsichtiger<br />

ist <strong>die</strong> Perspektive jenseits des Jahres 2010 zu beurteilen.<br />

Kommt es, wie derzeit zu erwarten, bis zum nächsten<br />

Jahr zur erholung der Weltwirtschaft, dann könnte schon 2011<br />

der Inflationsdruck stark zunehmen.<br />

So besteht weitgehend Konsens darüber, dass der aktuelle<br />

Ölpreis nicht <strong>die</strong> zunehmende Knappheit der Ölvorkommen<br />

widerspiegelt. erholt sich <strong>die</strong> Weltwirtschaft, dann werden


Invest | cost-average-effekt<br />

66 Performance | 5/2009<br />

Tatsachen und Vorurteile<br />

Beim cost-average-effekt investieren Investmentsparer unbewusst antizyklisch.<br />

eine Garantie gegen Verluste ist er deshalb noch lange nicht.


Auf den Punkt gebracht<br />

• Cost-Average-Effekt nutzt Preisschwankungen.<br />

• Wirkung nimmt mit zunehmender L<strong>auf</strong>zeit ab.<br />

• Entscheidung für Sparplan oder Einmalanlage unabhängig vom Cost-Average-Effekt.<br />

erstaunlicherweise tauchte in den vergangenen monaten<br />

vermehrt <strong>die</strong> alte frage nach dem cost-averageeffekt<br />

wieder in verschiedenen me<strong>die</strong>n <strong>auf</strong>. auch wenn <strong>die</strong><br />

antwort fast überall richtigerweise lautet: Ja, es gibt den<br />

cost-average-effekt, verwundert doch, dass man sich damit<br />

überhaupt noch einmal beschäftigen muss. Schließlich<br />

muss man auch <strong>die</strong> Behauptung, <strong>die</strong> Erde sei eine flache<br />

Scheibe, nicht mehr Jahr für Jahr widerlegen. andererseits<br />

gibt es heutzutage Kreationisten, <strong>die</strong> nicht wahrhaben wollen,<br />

dass der mensch ergebnis eines evolutionären Prozesses<br />

ist. enttäuschend ist hier wie da das niveau der argumente,<br />

wenn beispielsweise bezüglich des cost-average-effektes<br />

mittels des Vergleichs zwischen einmalanlage und Sparplan<br />

eine Beweisführung erfolgen soll. Das ist dann etwa so,<br />

als versuche man mit dem ausgang eines Tischtennisspiels<br />

gleichzeitig <strong>die</strong> abstammung des menschen und <strong>die</strong> Kugelform<br />

des Planeten zu beweisen.<br />

all jenen, <strong>die</strong> mit der frage nach der existenz des cost-average-effektes<br />

Probleme haben oder sich mit dessen Beweis<br />

schwertun, sei <strong>die</strong> <strong>auf</strong>merksame Lektüre der nachfolgenden<br />

Definition empfohlen. Wer <strong>die</strong> Existenz des Effektes leugnet,<br />

leugnet den Unterschied zwischen zwei unterschiedlichen<br />

Mittelwert-Definitionen. Der mathematische Beweis, dass das<br />

arithmetische mittel ungleich dem harmonischen mittel ist,<br />

dürfte eigentlich <strong>die</strong> frage nach der existenz des cost-average-effektes<br />

weitaus eindeutiger beantworten als naturwissenschaftliche<br />

Beweise das jemals für <strong>die</strong> form der erde oder<br />

der evolution tun könnten.<br />

Definition: Der Cost-Average-Effekt, zu Deutsch „Durchschnittskosteneffekt“,<br />

bezeichnet den Unterschied zwischen<br />

dem arithmetischem und dem harmonischem mittelwert bei<br />

den durchschnittlichen anschaffungskosten (wobei anschaffungskosten<br />

im Sinne von K<strong>auf</strong>preisen zu verstehen sind, nicht<br />

im Sinne von Transaktionskosten).<br />

Beim K<strong>auf</strong> von Wirtschaftsgütern zu unterschiedlichen Preisen<br />

(und deshalb i. d. r. auch zu unterschiedlichen Zeitpunkten)<br />

liegt der harmonische mittelwert immer unter dem arithmetischen<br />

mittelwert. Die Differenz bezeichnet man als ergebnis<br />

cost-average-effekt | Invest<br />

des cost-average-effektes. Das ergebnis kann als absoluter<br />

Wert (in Geldeinheiten) oder relativer Wert (als Prozentsatz der<br />

investierten Summe) angegeben werden (Beispiele unten).<br />

Der cost-average-effekt tritt <strong>auf</strong>, wenn ein Wirtschaftsgut<br />

mit gleich bleibenden Beträgen zu unterschiedlichen<br />

Preisen angeschafft wird, beispielsweise bei der regelmäßigen<br />

anlage gleich bleibender Sparraten in Wertpapieren.<br />

Der effekt setzt voraus, dass das Wirtschaftsgut in hinreichend<br />

variabler Stückelung zu erwerben ist (ohne dass<br />

<strong>die</strong>s signifikant höhere Transaktionskosten verursacht). Dies<br />

ist regelmäßig bei Investmentfondsanteilen der fall, weil<br />

Transaktions kosten in form eines ausgabe<strong>auf</strong>schlags direkt<br />

proportional zum anlagebetrag erhoben werden und eine<br />

variable Stückelung durch <strong>die</strong> kontenmäßige Verbuchung<br />

von anteilsbruchteilen möglich ist.<br />

Der cost-average-effekt ist abhängig vom ausmaß der<br />

(genutzten) Preisschwankungen. Per Definition ist der Costaverage-effekt<br />

null, wenn der arithmetische mittelwert gleich<br />

dem harmonischen mittelwert ist. Dies ist nur dann der fall,<br />

wenn alle Käufe zu den gleichen Preisen erfolgen, d. h,.<br />

wenn es keine genutzten Preisschwankungen gibt. Der costaverage-effekt<br />

ist umso höher, je stärker <strong>die</strong> genutzten Preisschwankungen<br />

um den mittelwert sind.<br />

Einfaches Zahlenbeispiel: Der Preis eines Wirtschaftsgutes (z. B.<br />

eines fondsanteils) betrage zu drei Zeitpunkten 2, 3 und 1. es<br />

errechnet sich folgender arithmetische mittelwert: (2 + 3 + 1) /<br />

3 = 2. Der harmonische mittelwert berechnet sich dagegen<br />

3 / (1/2 + 1/3 + 1/1) = 3 / (3/6 + 2/6 + 6/6) = 3 / (11/6) = 18/11<br />

= 1,63636… Die Differenz 2 – 1,6363… = 0,363636… ist ergebnis<br />

des cost-average-effektes. Gäbe es keine Preisschwankungen<br />

(z.B. Preis stabil bei 2), ist der effekt null, weil (2 + 2 + 2) /<br />

3 = 2 = 3 / (½ + ½ + ½) ist.<br />

Einen negativen Cost-Average-Effekt gibt es streng genommen<br />

nicht. allerdings wirkt sich <strong>die</strong> Differenz zwischen arithmetischem<br />

und harmonischem mittelwert für einen Verkäufer<br />

in dem maße negativ aus, wie sie für einen Käufer positiv<br />

wirkt. es gibt also durchaus einen negativen Durchschnitts-<br />

Performance | 5/2009<br />

67


Invest | Top-fonds<br />

70 Performance | 5/2009<br />

mit Defensivstrategie zur<br />

outperformance<br />

mit maximaler risikostreuung und höchster flexibilität schlägt das fondsmanagement<br />

des fIVV-aktien-Global-Select-UI sehr erfolgreich <strong>die</strong> Benchmark.<br />

Die Krise scheidet auch bei fondsmanagern<br />

<strong>die</strong> Spreu vom Weizen. Jetzt zeigt<br />

sich, wer nicht nur in Schönwetterperioden<br />

positive Wertentwicklungen erzeugen<br />

kann. So gesehen ist alexander Kapfer ein<br />

„wetterfester“ fondsmanager. erst kürzlich<br />

wurde er zum dritten mal hintereinander<br />

von der britischen ratingagentur citywire<br />

mit einer Top-Position im ranking der besten<br />

100 europäischen fondsmanager<br />

ausgezeichnet. Den Titel „Bester fondsmanager<br />

Deutschlands 2009“ verdankt<br />

Auf den Punkt gebracht<br />

er seiner Leistung bei der Verwaltung des<br />

fonds fIVV-aktien-Global-Select-UI (ISIn<br />

De0009790865). als einem der wenigen aktienfonds<br />

gelang es dem fonds aus dem<br />

Hause Universal Investment GmbH, der von<br />

der FIVV Finanzinformation & Vermögensverwaltung<br />

aG gemanagt wird, in den<br />

vergangenen fünf Jahren eine positive Performance<br />

zu bewahren und konstant eine<br />

deutliche outperformance gegen über<br />

dem Index zu generieren. So betrug <strong>die</strong><br />

outperformance des fIVV-aktien-Global-<br />

• Breite Streuung und hohe Flexibilität bewähren sich in der Krise.<br />

• Verluste lassen sich im Moment nicht vermeiden, aber <strong>auf</strong> ein Minimum begrenzen.<br />

• Unternehmen mit stabilem Caschflow bevorzugt.


Select-UI gegenüber der Benchmark mScI World GDr (eUr)<br />

sogar im Krisenjahr 2008 fast 20 Prozent.<br />

Der Fonds strebt mit einer flexiblen Anlagestrategie an, <strong>die</strong><br />

chancen der internationalen aktienmärkte zu nutzen. Die<br />

geographische und branchenbezogene <strong>auf</strong>teilung des<br />

fondsvermögens richtet sich nach der relativen attraktivität<br />

der einzelnen märkte. Das Sondervermögen investiert vorwiegend<br />

in aktien von Unternehmen, <strong>die</strong> unter fundamentalen<br />

aspekten ein überdurchschnittliches Potenzial <strong>auf</strong>weisen.<br />

Das expertenteam des fIVV um alexander Kapfer setzt beim<br />

fondsmanagement <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Suche unterbewerteter Unternehmen,<br />

<strong>die</strong> für einen langfristigen Wertzuwachs stehen.<br />

aktuell ist der fonds allerdings nur zur knapp zwei Dritteln seines<br />

Volumens in aktien investiert, ein gutes Drittel wird in Liquidität<br />

gehalten. Im Vergleich zum Jahresende 2008 hat das<br />

fondsmanagement <strong>die</strong> aktienpositionen damit um fast ein<br />

Drittel reduziert. Waren damals <strong>die</strong> Branchen Industriematerialien<br />

und Gesundheitswesen noch zu jeweils knapp 30 Prozent<br />

vertreten, hat sich <strong>die</strong> Struktur seitdem deutlich verändert.<br />

mit gut einem Viertel des anteils dominieren nunmehr<br />

Gesundheitstitel, jeweils rund zehn Prozent entfallen <strong>auf</strong> nicht<br />

zyklische Konsumgüter, Industrie- und Investitionsgüter sowie<br />

Telekommunikations<strong>die</strong>nstleister.<br />

auch bei der Länderallokation zeigt sich der Wandel in der<br />

Portfoliozusammensetzung anschaulich. Waren ende 2008<br />

noch mehr als 60 Prozent der Unternehmen, in <strong>die</strong> fIVV investiert,<br />

in den USa beheimatet, so ist <strong>die</strong>ser anteil inzwischen<br />

<strong>auf</strong> gut ein Drittel gesunken. Unter den Top five folgen Großbritannien<br />

mit gut zehn Prozent sowie im kleinen einstelligen<br />

Prozentbereich Unternehmen aus der Schweiz, Deutschland<br />

und frankreich. Die restlichen 30 Prozent sind weltweit breit<br />

gestreut. Unter den Top Five der Unternehmen befinden sich<br />

Baxter International, altria Group, British american Tobacco,<br />

Imperial Tobacco und france Telecom.<br />

Insgesamt umfasst das fondsportfolio rund 40 verschiedene<br />

Positionen. Die Gewichtung jedes Titels sollte mindestens ein<br />

und maximal vier Prozent des fondsvermögens ausmachen.<br />

Damit wird zum einen eine <strong>große</strong> risikostreuung erreicht. Zum<br />

anderen kann das Management sehr flexibel <strong>die</strong> Chancen<br />

des marktes ausschöpfen, denn eine regionen-, Länder-<br />

oder Branchenbeschränkung gibt es nicht.<br />

Prinzipiell geht das management in zwei Schritten vor. Zunächst<br />

identifizieren <strong>die</strong> Experten <strong>die</strong> weltweit wichtigsten<br />

anlagethemen. Dabei suchen sie gezielt nach Sektoren, <strong>die</strong><br />

sich besser als der markt entwickeln. Wichtige Indizien sind<br />

Wirtschaftswachstum, Zinsniveau, Inflationsraten, Beschäftigungsquoten,<br />

Währungssituation und aktiennachfrage.<br />

Im zweiten Schritt erstellt <strong>die</strong> fIVV aG anhand von Unternehmenskennzahlen<br />

ein internes rating, aus dem <strong>die</strong> besten<br />

FIVV-Aktien-Global-Select-UI<br />

Stammdaten<br />

ISIn: De0009790865<br />

WKn: 979086<br />

Top-fonds | Invest<br />

Gesellschaft: Universal-Investment GmbH<br />

fondswährung: eUr<br />

ertragsverwendung: thesaurierend (jährlich)<br />

Domizil: Deutschland<br />

fondsmanager: Universal Team<br />

anlageberater: FIVV Finanzinformation &<br />

Vermögensverwaltung aG<br />

Depotbank: HAUCK & AUFHÄUSER<br />

PrIVaTBanKIerS KGaa<br />

Gebühren/Konditionen<br />

ausgabe<strong>auf</strong>schlag*: 4,00%<br />

managementgebühr p. a.: 1,10%<br />

Kostenpauschale: 0,4 % p. a.<br />

Depotbankgebühr p. a.: 0,1000%<br />

Beratervergütung p. a.: 0,70%<br />

Performance-fee: 25,00% des relativen Performance<br />

unterschieds zwischen der<br />

anteilwertentwicklung und der<br />

entwicklung des Vergleichsmaßstabes<br />

mScI World -gdr- (eUr)<br />

Ter p. a. (31.12.2008): 2,23%<br />

mindestanlage*: 0,00 eUr<br />

mindestfolgezahlung*: n.v.<br />

* KaG Depot<br />

Chart 1 Jahr<br />

Performance | 5/2009<br />

71


Invest | Trend-fonds<br />

Hanseatisch konservativ anlegen<br />

mit einer wertbewahrenden anlagestrategie ist der defensive Dach-mischfonds HanSaaccura von Hansa-<br />

Invest das optimale Instrument für sicherheitsorientierte anleger.<br />

Da kann schon bei anlegern neid <strong>auf</strong>kommen: Während<br />

der Durchschnitt aller fonds das Jahr 2008 mit einem minus<br />

von 7,5 Prozent beendete, schloss der HanSaaccura (ISIn<br />

De 0009766204) mit einem Plus von knapp 2,6 Prozent ab. auch<br />

in <strong>die</strong>sem Jahr sieht es rosig aus für anleger: Seit Jahresbeginn<br />

legte der fonds um gut 1,75 Prozent zu (Stichtag 4. mai).<br />

Damit erfüllt fondsmanager Jörg Loschen eisern <strong>die</strong> anlagegrundsätze.<br />

oberstes Ziel des HanSaaccura ist der erhalt des<br />

eingesetzten Kapitals. Dabei achtet das fondsmanagement<br />

dar<strong>auf</strong>, stets eine positive Wertentwicklung zu erzielen. Jörg<br />

Löschen zu den weiteren erwartungen in <strong>die</strong>sem Jahr: „nach<br />

<strong>die</strong>sem gelungenen Start dürfte das oberste anlageziel, auch<br />

im Jahr 2009 ein positives ergebnis zu erzielen, trotz deutlich<br />

74 Performance | 5/2009<br />

Auf den Punkt gebracht<br />

• Verzicht <strong>auf</strong> Aktien und Immobilienfonds<br />

bringen Rendite.<br />

• Hansa-Invest vertraut <strong>auf</strong> hausinterne Produkte.<br />

• Der richtige Fonds für sicherheitsorientierte<br />

und ältere Kunden.<br />

ermäßigtem Zinsniveau wieder erreicht werden.“<br />

Dafür verzichtet der mischfonds konsequent <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Beimischung<br />

von aktien. Das fondsvermögen setzt zu aus 80 Prozent<br />

aus internationalen Geldmarkt- und rentenfonds sowie<br />

zu 20 Prozent aus anteilen des offenen hauseigenen Immobilienfonds<br />

HanSaImmobilia zusammen.<br />

Die fondsstrategie ist nicht aus der not geboren, sondern mit<br />

Kalkül gewählt. Hansa-Invest, <strong>die</strong> fondstochter der Signal-<br />

Iduna-Gruppe, hatte den fonds anfang 2002 als eigens für<br />

<strong>die</strong> Zwecke der riester-rente konzipiertes Sondervermögen<br />

ins rennen geschickt. Das Ziel war, altersvorsorgesparern,<br />

denen bis zum rentenbeginn nur noch eine kurze Sparphase<br />

verbleibt, eine riesterfähige, d. h. beitragserhaltende


Invest | carmignac<br />

Die finanzkrise hat viele Verlierer produziert. auch und gerade<br />

in der finanzbranche selbst. Banken verspielten Vertrauen<br />

und so mancher fondsmanager verspielte milliarden.<br />

Dem entzug des Vertrauens folgte der entzug des Geldes: Die<br />

meisten fondsvolumina litten doppelt – nicht nur unter Kursverlusten,<br />

sondern auch unter Mittelabflüssen. Während <strong>die</strong><br />

fondsbranche noch mit <strong>die</strong>sen Problemen kämpft, gibt es<br />

einen, der eher nach den folgen seines erfolges gefragt wird:<br />

edouard carmignac, Kopf und namensgeber der gleichnamigen<br />

französischen fondsgesellschaft carmignac, einer<br />

Investmentboutique, also eines vergleichsweise kleinen, vor<br />

allem aber von Großbanken unabhängigen Hauses.<br />

Die Gesellschaft befindet sich vollständig im Besitz von Ge-<br />

78 Performance | 5/2009<br />

Die gewitzten Gallier<br />

zeigen es den Großen<br />

Die fondsboutique von edouard carmignac kann sich der Börsenkrise<br />

zwar nicht entziehen, begrenzt aber wirksam <strong>die</strong> Verluste.<br />

schäftsleitung und angestellten. Und <strong>die</strong>se Unabhängigkeit<br />

von Großbanken ist es wohl auch, <strong>die</strong> einen eigenen Investmentstil<br />

erlaubt: abseits vom Benchmark-Denken eigene<br />

Überzeugungen konsequent umzusetzen.<br />

Dies gelingt den franzosen seit Jahren mit erfolg. Schon in dem<br />

freundlichen Kapitalmarktumfeld bis mitte 2007 erzielten <strong>die</strong><br />

carmignac-fonds überdurchschnittlich gute ergebnisse. Positiv<br />

<strong>auf</strong>fallen mussten sie aber in der Baisse, denn sie begrenzten <strong>die</strong><br />

Verluste besser als <strong>die</strong> meisten anderen fonds. Inzwischen rangieren<br />

viele carmignac-fonds <strong>auf</strong> ranglisten der vergangenen<br />

Jahre ganz weit oben und gerade in Deutschland haben sich<br />

<strong>die</strong> franzosen viel Vertrauen erworben, Vertrauen, dem einmal<br />

mehr auch das Geld folgte: Von den 14 milliarden euro, <strong>die</strong>


Invest | Gold<br />

Viele Investoren gehen derzeit langfristig von einer höheren<br />

Inflation im Euroraum und den USA aus. Traditionell<br />

gelten in solchen fällen vor allem Gold-anlagen als sicherer<br />

Depotschutz gegen Währungsverfall. Doch angesichts der<br />

derzeitigen weltweiten Rezession ist Inflation nicht einfach<br />

zu erzeugen. Bei vielen Konsumgütern tobt der Preiskampf,<br />

contango-Situationen drücken <strong>auf</strong> <strong>die</strong> entwicklung der<br />

rohstoffpreise und globale Konjunkturpakete sorgen – trotz<br />

Staatsverschuldung – häufig zunächst für weitere Preisstürze:<br />

Selbst autos werden immer billiger.<br />

Keine Inflation trotz Staatsschulden<br />

Japan zeigt seit den 1990er Jahren, dass selbst durch Konjunkturprogramme<br />

eine Inflation nicht so einfach herbeizurufen<br />

ist, um Staatsschulden abzubauen.<br />

Stattdessen schleppt das Land als folge der staatlichen<br />

Konjunkturprogramme eine enorm hohe Staatsverschuldung<br />

mit sich. Das Defizit liegt mittlerweile über 180 Prozent<br />

des japanischen Bruttoinlandsprodukts und damit deutlich<br />

über den Verschuldungsständen vergleichbarer oecD-<br />

Länder. Vor <strong>die</strong>sem Hintergrund droht schließlich auch das<br />

K<strong>auf</strong>argument Gold als Inflationsschutz an Bedeutung zu<br />

verlieren. aktuell sollte Gold doch eher als weiterer Baustein<br />

im Portfolio gesehen werden, denn <strong>die</strong> Geldanlage hat vor<br />

allem einen Vorteil: hohe Liquidität.<br />

Zwar hat <strong>die</strong> Portfoliodiversifikation mit Gold-Anlagen in der<br />

jüngsten Vergangenheit in den meisten fällen gut funktioniert.<br />

Doch gerade langfristig ist aus renditesicht eine anlage zum<br />

Beispiel in deutsche aktien <strong>die</strong> bessere Lösung gewesen. Während<br />

der DaX in den vergangenen 20 Jahren eine positive<br />

Wertentwicklung von rund 200 Prozent schaffte, kam Gold im<br />

80 Performance | 5/2009<br />

Beschützer a. D.<br />

Gold gilt traditionell als Inflationsschutz. Doch angesichts der aktuellen<br />

Weltwirtschaftssituation muss <strong>die</strong>se rolle überdacht werden.<br />

selben Zeitraum nicht einmal <strong>auf</strong> 100 Prozent Wertsteigerung.<br />

Das mag zwar viele überraschen, doch darf eben nicht vernachlässigt<br />

werden, dass der Goldpreis in US-Dollar notiert und<br />

der Wechselkurs in der Vergangenheit <strong>die</strong> renditen für einen<br />

in euro investierten anleger deutlich reduzierten.<br />

Verknappung trifft <strong>auf</strong> hohe nachfrage<br />

Dennoch lassen viele fundamentale faktoren auch in Zukunft<br />

eine weitere Wertsteigerung des Goldpreises vermuten. Seit<br />

dem Tief im Jahr 2001, als <strong>die</strong> Unze Gold noch für 250 US-Dollar<br />

zu haben war, geht es stetig berg<strong>auf</strong>. Vergangenes Jahr<br />

hat Gold sogar <strong>die</strong> magische Grenze von 1.000 US-Dollar je<br />

feinunze überschritten. aber dem hohen Goldpreis hinken<br />

<strong>die</strong> aktien der Goldminenbetreiber seit einigen Jahren jedoch<br />

noch mehr als üblich hinterher. Der Grund: ein Großteil<br />

des rentabilitätspotenzials der minengesellschaften ist durch<br />

steigende Kosten <strong>auf</strong>gezehrt worden. Inzwischen aber hat<br />

der Kostendruck im minensektor erheblich nachgelassen und<br />

<strong>die</strong> Währungen sind in zahlreichen rohstoffe produzierenden<br />

Ländern spürbar abgewertet worden. Das wiederum dürfte<br />

Goldminenbetreibern selbst bei stabilem Goldpreis zukünftig<br />

deutlich bessere renditen einbringen als zuletzt.<br />

Die Goldproduktion ist im Jahr 2008 um rund vier Prozent geschrumpft<br />

– und damit so stark zurückgegangen wie seit Jahren<br />

nicht mehr. für 2009 geht <strong>die</strong> Branche sogar von einem<br />

rückgang in mindestens gleicher Größenordnung aus. außerdem<br />

halten sich derzeit <strong>die</strong> Zentralbanken mit Goldverkäufen<br />

stärker zurück. Damit dürfte eine Verknappung den Boden für<br />

steigende Preise bereiten, denn <strong>die</strong> trifft gleichzeitig <strong>auf</strong> hohe<br />

nachfrage. Denn nicht <strong>die</strong> Schmuckindustrie, <strong>die</strong> vor allem<br />

zur Jahresmitte 2008 mit rekordimporten nach In<strong>die</strong>n glänzte,


Invest | Zielzeitfonds<br />

Viele Trends kommen aus den USa. Dort erfreuen sich zum<br />

Beispiel fonds, <strong>die</strong> mit dem Ziel <strong>auf</strong> ein bestimmtes Datum<br />

gemanagt werden, als Bestandteil der privaten altersvorsorge<br />

<strong>große</strong>r Beliebtheit. In Deutschland hat sich <strong>die</strong>ser<br />

Trend jedoch noch nicht durchgesetzt. Die wichtigste Ursache<br />

dafür ist wohl, dass der Gesetzgeber keine anreize für<br />

<strong>die</strong> deutschen Produkte geschaffen hat. Im Gegenteil: altersvorsorge<br />

Sondervermögen-fonds (aS) waren bereits bei ihrer<br />

Auflage zum Scheitern verurteilt. Denn in Konkurrenz zu den<br />

staatlich geförderten Versicherungsprodukten musste <strong>die</strong><br />

Fonds-Industrie zwangsläufig den Kürzeren ziehen. Auch das<br />

Provisionsmodell der Versicherer war deutlich besser <strong>auf</strong> einen<br />

erfolgreichen Vertrieb zugeschnitten. So fristen aS-fonds<br />

inzwischen ihr Dasein als einige von vielen mischfonds.<br />

Doch durch <strong>die</strong> einführung der Zielzeitfonds (auch Targetfunds<br />

genannt) – darunter sind fondsprodukte mit einem bestimmten<br />

Zielzeitpunkt zu verstehen, an dem den anlegern das Geld ausbezahlt<br />

wird – wurde vieles besser. Diese Produkte passen gut<br />

zur Versicherungsbranche, und siehe da: Zumindest ein Teilerfolg<br />

ist zu vermelden. <strong>auf</strong> einmal tauchten <strong>die</strong>se Produkte in<br />

den fondspolicen <strong>auf</strong>. Das Volumen belief sich zum September<br />

2008 <strong>auf</strong> knapp drei milliarden euro. Das Kuriose dabei: obwohl<br />

sich der markt lediglich <strong>auf</strong> ein paar fondsanbieter verteilt, unterscheiden<br />

sich <strong>die</strong> ansätze doch deutlich.<br />

erst DWS gelang der Durchbruch<br />

Die ersten 27 Produkte <strong>auf</strong> dem deutschen fondsmarkt waren<br />

im Jahr 2000 <strong>die</strong> fortis Target click funds (damals noch<br />

aBn amro Structured Investments funds Target click fund)<br />

in form eines mischfondskonstrukts. auch in den folgejahren<br />

waren <strong>die</strong> mischfondskonstrukte <strong>die</strong> ausschlaggebenden.<br />

2002 brachten allianz Global Investors (damals noch als DIT)<br />

und fidelity weitere Produkte <strong>auf</strong> den markt. Das Volumen<br />

war jedoch eher bescheiden. erst als <strong>die</strong> DWS im Jahr 2003<br />

ihre Produkte lancierte, kam es für <strong>die</strong>se Produktgattung zum<br />

Durchbruch. es waren <strong>die</strong> ersten Dachfondskonstrukte mit<br />

82 Performance | 5/2009<br />

Viele Strategien – ein Ziel<br />

fonds mit einem bestimmten Zielzeitpunkt haben sich in Deutschland noch<br />

nicht völlig durchgesetzt. Gesetzliche anreize fehlen. Dennoch könnten <strong>die</strong>se<br />

Garantieprodukte eine chance haben.<br />

Garantie aus der DWS flexPension-familie. Während ab <strong>die</strong>sem<br />

Zeitpunkt <strong>die</strong> Auflage von Dachfondslösungen mit Zielzeitpunkt<br />

kontinuierlich zunahm, reduzierte sich <strong>die</strong> anzahl<br />

der neuzulassungen derartiger mischfonds. Im Jahr 2008 wurden<br />

zur abdeckung von Zielzeitpunkten schließlich nur noch<br />

Dachfondskonstrukte <strong>auf</strong>gelegt.<br />

fünf anbieter dominieren den markt<br />

Zehn anbieter sind aktuell <strong>auf</strong> dem deutschen markt mit Produkten<br />

vertreten. Doch nur fünf von ihnen bringen ein Volumen<br />

von mehr als 100 millionen euro in ihren Produkten <strong>auf</strong>.<br />

an erster Stelle liegt mit 71 Prozent und 2,1 milliarden euro <strong>die</strong><br />

DWS. an zweiter Stelle folgt fidelity mit 230 millionen euro, <strong>die</strong><br />

nur nahezu ein Zehntel von dem Vermögen verwaltet, das<br />

der Konkurrent aus dem Hause Deutsche Bank Gruppe <strong>auf</strong><br />

sich vereinnahmen konnte. abgeschlagen an letzter Stelle<br />

liegt metzler mit der metzler Target 20XX-familie und einem<br />

Gesamtvolumen von unter drei millionen euro.<br />

Über erfolg und nichterfolg <strong>die</strong>ser Produkte lässt sich streiten.<br />

Während <strong>die</strong> DWS mehrere milliarden verwaltet, existieren<br />

mehrere kleine anbieter, <strong>die</strong> sich mit allen Produkten in Summe<br />

jeweils im einstelligen und unteren zweistelligen millionenbereich<br />

bewegen. Sicherlich ist <strong>die</strong>ser markt noch in der <strong>auf</strong>bauphase.<br />

Doch wenn kein schlagkräftiger Vertrieb mitspielt,<br />

etwa in form eines <strong>große</strong>n Versicherers, werden sich <strong>die</strong> meisten<br />

Produkte wohl schwertun. ein staatlich geförderter Versicherungsmantel,<br />

wie zum Beispiel eine betriebliche altersvorsorge,<br />

bringt gegenüber der Direktanlage in <strong>die</strong>se Produkte<br />

deutlich mehr Vorteile für den Produkterfolg. Hinzu kommt<br />

auch wieder der Kostenaspekt im fonds selbst. Vom branchenüblichen<br />

mindestvolumen von mehr als 10 millionen<br />

euro, um einen fonds langfristig einigermaßen wirtschaftlich<br />

betreiben zu können, sind einige Teilnehmer noch deutlich<br />

entfernt. Dazu kommt <strong>die</strong> gegenwärtig widrige marktsituation,<br />

<strong>die</strong> kapitalbasierten formen zur privaten altersvorsorge<br />

nicht eben in <strong>die</strong> Karten spielt.


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caLLaS marketing | Pf5-09


märkte | fonds-check<br />

mit dem „chemikalientanker flottenfonds II“ von BS Invest<br />

finanzieren Zeichner vier neue Tankschiffe, <strong>die</strong> mindestens<br />

fünf Jahre lang an <strong>die</strong> clipper Gruppe verchartert sind.<br />

Zwei der Tanker haben eine Tragfähigkeit von 19.000 Tonnen,<br />

<strong>die</strong> beiden anderen können 16.500 Tonnen transportieren.<br />

Der Preis teilt sich jeweils <strong>auf</strong> in eine Dollartranche und in eine<br />

eurotranche. Insgesamt rechnet Initiator BS Invest mit einem<br />

Gesamtinvestment in Höhe von rund 113 millionen euro. Logisch,<br />

dass Gutachter von angemessenen Preisen sprechen.<br />

Neubaupreise Tankschiffe<br />

mio. US-Dollar<br />

180<br />

150<br />

120<br />

90<br />

60<br />

30<br />

0<br />

markt<br />

Jan. 04<br />

Juli 04<br />

Jan. 05<br />

Juli 05<br />

86 Performance | 5/2009<br />

Jan. 06<br />

Juli 06<br />

Jan. 07<br />

Juli 07<br />

Jan. 08<br />

Juli 09<br />

VLLc Suezmas aframax<br />

Panamax Handysize-Poduktertanker<br />

Der Prospekt spricht auch in seiner neuesten fassung von<br />

einem chemikalientankermarkt, der „wie andere Schifffahrtsmärkte<br />

auch vom weltweiten Wirtschaftswachstum<br />

und anhaltender Globalisierung profitiert“. Das stimmt nicht<br />

mehr so ganz. Seit dem Vertriebsstart anfang 2008 hat sich einiges<br />

geändert. allerdings leiden <strong>die</strong> Tankermärkte erheblich<br />

weniger unter der globalen finanzkrise als zum Beispiel containerschiffe<br />

und massengutfrachter. Vor allem chemikalientanker<br />

fahren abseits der Turbulenzen. Die fonds-Schiffe<br />

profitieren davon, dass pflanzliche Öle und tierische Fette seit<br />

2007 nicht mehr in klassischen Öltankern transportiert werden<br />

dürfen. Gleichzeitig müssen bis zum kommenden Jahr noch<br />

rund 30 Prozent der Tanker abgewrackt werden, weil sie nur<br />

mit einer Hülle ausgerüstet sind. Die Schiffe fahren richtung<br />

asien, in den nahen osten, nach russland und ins Baltikum.<br />

fettes und Öliges<br />

Jan. 09<br />

Kalkulation<br />

anleger sind ab 10.000 Dollar plus fünf Prozent agio dabei und<br />

stellen insgesamt rund <strong>die</strong> Hälfte der Gesamtinvestition. Der<br />

Rest wird über Schiffshypotheken finanziert, wobei 40 Prozent<br />

der Darlehen in Yen <strong>auf</strong>genommen werden. Die Zinsen sind<br />

variabel. BS Invest rechnet hier mit sechs bis sieben Prozent<br />

beim Dollar und drei bis 4,5 Prozent beim Yen. Die kalkulierte<br />

Tilgung zieht sich über 19 Jahre verhältnismäßig lang hin. Läuft<br />

alles wie geplant, bekommen Zeichner ausschüttungen von<br />

anfänglich acht Prozent. Beim Verk<strong>auf</strong> im Jahr 2028 rechnet<br />

der Initiator mit 25 Prozent des ursprünglichen Preises.<br />

rentabilität<br />

Die clipper Gruppe entscheidet in den ersten fünf bis acht<br />

Jahren über <strong>die</strong> rentabilität des fonds. So lange l<strong>auf</strong>en <strong>die</strong><br />

charterverträge mit den jeweiligen fondsgesellschaften.<br />

Der charterer zahlt je nach Größe zwischen 15.900 Dollar<br />

und 17.100 Dollar täglich. Dynamar vergibt der clipper<br />

Gruppe laut Prospekt <strong>die</strong> gute note zwei bis drei. allerdings<br />

hat der fonds Verträge mit einer Tochtergesellschaft des<br />

Unternehmens abgeschlossen, <strong>die</strong> für eine Bewertung noch<br />

nicht lange genug am markt ist. eine Patronatserklärung<br />

der Gruppe liegt nicht vor. L<strong>auf</strong>en <strong>die</strong> Verträge aus, rechnet<br />

der fonds mit leicht erhöhter charter weiter. Bei den<br />

Betriebskos ten berücksichtigt der Initiator rund ein Viertel<br />

der einnahmen. Das sollte ausreichen.<br />

Gebühren, Vergütungen und Provisionen summieren sich <strong>auf</strong><br />

rund 24 Prozent des eigenkapitals. Das ist für Schiffsfonds vergleichsweise<br />

günstig. Allerdings fließen zudem knapp zehn Prozent<br />

des anlegereinsatzes in <strong>die</strong> Liquiditätsreserve. Das Geld<br />

wird teilweise für <strong>die</strong> ausschüttungen im Jahr 2009 verwendet.<br />

BS Invest ist ein Unternehmen der reederei Bernhard Schulte,<br />

<strong>die</strong> seit 120 Jahren im Bau, der Befrachtung und Bereederung<br />

von Schiffen tätig ist. Hesse newman capital ist ein<br />

relativ neues emissionshaus für geschlossene fonds, das<br />

sich <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Hesse newman Privatbank gründet, ein Bankhaus<br />

mit 230-jähriger Tradition. Hauptgesellschafter ist Klaus<br />

mutschler, Gründer der cash-life aG. Zum Vorstand zählen marc<br />

Drießen, zuvor Geschäftsführer bei HGa capital, und marcus<br />

Simon, ehemals Vorstandsmitglied der Lloyd fonds aG.


Premium capital<br />

co-Investitionen<br />

mit einem neuen modell betritt das Hamburger emissionshaus<br />

Pce Premium capital den markt. Zeichner des fonds<br />

„Pce chancenportfolio“ investieren in einen Blind-Pool, um<br />

gemeinsam mit Private Placements und institutionellen Investoren<br />

kleine bis mittlere Containerschiffe zu finanzieren.<br />

anleger sind ab 10.000 euro dabei, <strong>die</strong> fondsl<strong>auf</strong>zeit beträgt<br />

acht Jahre, der Initiator prognostiziert Rückflüsse aus<br />

dem Betrieb und dem Verk<strong>auf</strong> der Schiffe.<br />

Wölbern Invest<br />

nicht übernommen<br />

Wölbern Invest ist nicht vom Verk<strong>auf</strong> des Bankhauses Wölbern<br />

betroffen. Dar<strong>auf</strong> legt das emissionshaus Wert. Die<br />

Bank wurde mitte april nach angaben des bisherigen Inhabers<br />

Prof. Schulte von der Hamburger m.m. Warburg Bank<br />

und dem Bankenverband übernommen. Wölbern Invest<br />

war vor zwei Jahren aus der Trennung des ehemaligen<br />

Bankhauses Wölbern in zwei rechtlich unabhängige Gesellschaften<br />

hervorgegangen.<br />

Lloyd fonds<br />

Hoffen <strong>auf</strong> Halbjahr 2<br />

Lloyd fonds aG hat 2008 miese gemacht. Das ergebnis nach<br />

Steuern sank von 20,2 millionen euro 2007 <strong>auf</strong> minus 4,6 millionen<br />

euro. Der Vorstand hofft, dass <strong>die</strong> Umsätze im zweiten<br />

Halbjahr anziehen. anbieten will er vor allem fonds mit Schiffen,<br />

flugzeugen und Immobilien. Vertriebe können sich nun<br />

<strong>auf</strong> einem neuen Internet<strong>auf</strong>tritt über geschlossene fonds informieren.<br />

Unter www.<strong>die</strong>-salesacademy.de können sie sich<br />

unter anderem online für Seminare anmelden.<br />

Policen Direct<br />

Partner WestLB Trust<br />

| märkte<br />

Policen Direct hat das Zweitmarkt-Geschäft der WestLB Trust<br />

übernommen. Ziel ist es, Sparkassen und Vertriebspartnern<br />

der WestLB über <strong>die</strong> Vermittlerplattform „fondsdirect“ einen<br />

verbesserten Zugang zum Zweitmarkt zu ermöglichen. Der<br />

online-<strong>auf</strong>tritt soll Verkäufern innerhalb von 48 Stunden ein<br />

K<strong>auf</strong>angebot nach dem Best-Preis-Verfahren unterbreiten.<br />

Policen Direct bezeichnet sich nach ank<strong>auf</strong>svolumen als<br />

marktführer im Zweitmarkt für Lebensversicherungen.<br />

fLeX fonds<br />

Umsatz-Plus<br />

eine Umsatzsteigerung von 49 Prozent im ersten Quartal<br />

meldet der Schorndorfer fondsinitiator fLeX fonds. Im monat<br />

märz sei der Umsatz sogar um 83 Prozent gestiegen.<br />

Dar<strong>auf</strong> reagiert firmengründer Gerald feig mit neuem<br />

Personal. ralph Pawlik (42) wird Vorstandsmitglied und<br />

dort zuständig für das operative Geschäft. achim Bauer<br />

wird mit der Geschäftsführung für den Gesamtvertrieb<br />

Deutschland be<strong>auf</strong>tragt.<br />

alfred Wieder aG<br />

für Spieler<br />

Das Unternehmen Ident Technology aG hat eine Lizenzpartnerschaft<br />

mit Infineon Technologies geschlossen. Ziel<br />

der Zusammenarbeit ist es, einen Sensor-chip für eine neue<br />

Steuerung von computer- und Konsolenspielen zu entwickeln.<br />

Ident ist ein Unternehmen der mIG fonds des Venture-capital-fonds-anbieters<br />

alfred Wieder. Daran sind <strong>die</strong><br />

fonds eins bis fünf mit insgesamt 24,25 Prozent des Ident-<br />

Grundkapitals beteiligt, was 5,2 millionen euro entspricht.<br />

Performance | 5/2009<br />

87


märkte | IVG<br />

anleger verschlucken sich an<br />

Londoner Gurke<br />

Die Gurke stößt den anlegern des geschlossenen Immobilienfonds<br />

„euroSelect 14“ von IVG sauer <strong>auf</strong>. Im Jahr<br />

2007 hatte der Initiator anteile am markanten, vom Stararchitekten<br />

Lord norman foster entworfenen Bürogebäude in<br />

der city of London an rund 10.000 private Investoren platziert<br />

und insgesamt 157 millionen Pfund eingesammelt.<br />

nun kündigt IVG an, dass <strong>die</strong> ausschüttungen ausfallen. Prognostiziert<br />

waren 5,5 Prozent jährlich. Unter einen anderen<br />

Problem-fonds hat IVG einen Schluss-Strich gezogen. Knapp<br />

anderthalb Jahre lang hat das Unternehmen sein angebot<br />

„Balanced Portfolio asia“ mit nur verhaltenem erfolg vertrieben<br />

und nimmt es jetzt vom markt.<br />

90 Performance | 5/2009<br />

Virtueller Wert<br />

„Die Immobilie in London steht wirtschaftlich vernünftig da,<br />

alle flächen sind vermietet. Trotzdem können wir zwei Jahre<br />

lang nicht ausschütten“; sagt ferdinand von Sydow, Geschäftsführer<br />

bei IVG Private funds. Verantwortlich dafür ist<br />

eine in angelsächsischen Ländern weit verbreitete Bewertungsmethode.<br />

Für <strong>die</strong> finanzierende Bank zählt – anders als<br />

etwa in Deutschland – weniger der mietertrag des objektes,<br />

sondern ein eher virtueller Wert. Sie fordert in der regel alle<br />

zwei Jahre ein aktuelles Gutachten, das <strong>die</strong> allgemeine Situation<br />

<strong>auf</strong> den Immobilienmärkten berücksichtigt. Grund


Beraten | Verk<strong>auf</strong>en<br />

Wir müssen um das Vertrauen unserer Kunden kämpfen.“<br />

Dieser ausspruch ist in der finanz- und vor allem<br />

in der Bankbranche zurzeit häufig zu hören. Die Erkenntnis<br />

ist zwar richtig – aber der ansatz, der hinter <strong>die</strong>ser aussage<br />

steckt, ist völlig falsch. Kundenberatung ist kein Kampf und<br />

Vertrauen muss man sich ver<strong>die</strong>nen! für viele finanz- und<br />

Bankberater gilt es umzudenken. Wo früher noch das oftmals<br />

aggressive Verk<strong>auf</strong>en im Vordergrund stand, gilt heute:<br />

zuhören, fragen stellen sowie emotionen, einwände und<br />

entscheidungswege des Kunden verstehen. nur so kann<br />

eine Vertrauensbasis <strong>auf</strong>gebaut werden. Was ich jedoch<br />

bei meiner arbeit mit Beratern erlebt habe, ist folgendes:<br />

92 Performance | 5/2009<br />

Wer um Vertrauen kämpft,<br />

hat schon verloren<br />

Kundenberatung ist kein Kampf und Vertrauen muss man sich ver<strong>die</strong>nen! für den<br />

Berater heißt <strong>die</strong>s, der Kunde muss Schritt für Schritt zum K<strong>auf</strong> geführt werden – und<br />

das geht ganz ohne Kampf.<br />

es werden <strong>die</strong> falschen fragen gestellt, es wird zu wenig<br />

zugehört und <strong>die</strong> Produkte werden viel zu früh präsentiert.<br />

Dies sind <strong>die</strong> größten fehler, <strong>die</strong> Berater aktuell machen. Die<br />

Produktpräsentation darf logischerweise erst am ende des<br />

Beratungsprozesses erfolgen – wenn der Berater „<strong>die</strong> Welt<br />

des Kunden“ und sein anliegen verstanden hat.<br />

Wichtigste Voraussetzung ist <strong>die</strong> erkenntnis, dass kein Kunde<br />

etwas verk<strong>auf</strong>t bekommen möchte. Kunden wollen k<strong>auf</strong>en.<br />

Dazu gehört, dass der Kunde den nutzen eines Produkts<br />

selbst entdecken kann und es damit begehrlich für ihn wird.<br />

für den Berater heißt <strong>die</strong>s, der Kunde muss Schritt für Schritt<br />

zum K<strong>auf</strong> geführt werden – und das geht ganz ohne Kampf.


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