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GEORG BÜCHNER DANTON'S TOD

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<strong>GEORG</strong> <strong>BÜCHNER</strong>DANTON’S <strong>TOD</strong>ERSTER AKT, SZENE 1


KENNEN WIR DIE ANDEREN?S. 9, 1-11[Salon: Hérault-Séchelles & Damen am Kartenspiel, Dantonauf einem Schemel vor Julie, seiner Frau]Danton kommentiert das Spiel einer Dame:(a) „…man sagt, sie halte ihrem Manne immer das cœur undden anderen Leuten das carreau hin.“(b) „Ihr könntet einen noch in die Lüge verliebt machen.“• (a) Zweideutigkeit: falsches Spiel – Ehebruch• (b) Ironie: Betrug als Objekt der LiebeDantons Konversation mit Julie:Julie: „Glaubst du an mich?“ Glaubst du, dass ich ehrlichbin?


ZWEIFEL AN DANTONS„SEXUALEXISTENTIALISMUS“S 10, 7-20Dame: „Verloren!“ Falsch gemacht, schlecht gemachtHéraults Zweifel an der Sprache: Zeichen der Taubstummenwerden besser verstanden als WörterHéraults Wörter: Das Kartenspiel als sexuelle Burleske Sexualität als oberflächliches Spiel: Kontrast zu Dantons„existentialistischer“ Auffassung


VERSPOTTUNG UND KRITIK DERTERRORHERRSCHAFT S. 10, 22 – S. 11, 17[Desmoulins & Philippeau kommen vom Jakobinerklub]Héraults Spott: „…hat der heilige Jakob ein böses Gesichtgemacht, hat es während des Guillotinierens geregnet, oder hastdu einen schlechten Platz bekommen…?“Camilles Spott: „Guillotinenromantik“ vs. republikanische IdealePhilippeaus Analyse:• Grund für die Exekution der Hébertisten: niemand soll radikalerund schrecklicher sein als der Wohlfahrtsausschuss.• „Sie würden sich nicht scheuen… an Marats Rechnung nocheinige Nullen zu hängen.“Héraults Spott gegenüber dem „Rousseau-Programm“.


POLITISCHE IDEALE: LIBERAL UNDLIBERTÄRS. 11, 18 – S. 12, 16Héraults liberale Prinzipien: Republik anstatt Revolution, Rechtanstatt Pflicht, Wohlbefinden anstatt Tugend, Notwehr anstatt Strafe:Ob einer „vernünftig oder unvernünftig, gebildet oder ungebildet, gutoder böse [sei], das geht den Staat nichts an.“Camilles Metaphern & libertäre Ideale:• der Staat als „durchsichtiges Gewand, das sich dicht an den Leibdes Volkes schmiegt“ : „Wir werden den Leuten, welche über dienackten Schultern der allerliebsten Sünderin Frankreich denNonnenschleier werfen wollen, auf die Finger schlagen.“• „Der göttliche Epikur und die Venus mit dem schönen Hinternmüssen statt der Heiligen Marat und Chalier die Türsteher derRepublik werden.“ Die Republik als Schutzmacht des sinnlichen individualistischenLebens


DANTONS ZWEIFEL S. 12, 17 – S. 13, 13Camille: „Danton, du wirst den Angriff im Konvent machen.“Danton: „Ich werde, du wirst, er wird. Wenn wir bis dahin noch leben,sagen die alten Weiber… Wer soll den all die schönen Dinge ins Werksetzen?“Philippeau: „Wir und die ehrlichen Leute.“Danton: „Das UND dazwischen ist ein langes Wort, es hält uns einwenig auseinander, die Strecke ist lang, die Ehrlichkeit verliert denAtem eh wir zusammen kommen.“ Wir können die politische Veränderung nicht planen: Wir sind vonanderen abhängig" Wir kennen die anderen schlecht: Wir wissen nicht, was sie amEnde wollenDantons Handlungsmotive: Aversion gegen „gespreizte Katonen“,das heisst, gegen arrogante Moralisten (wahrscheinlich Anspielungauf Cato den Jüngeren, ein römischer Politiker): gemeint ist z. B.Robespierre und St. Just, die aus moralischen Gründen andere aufdie Guillotine bringen.Dantons Warunung: Gefahr für ihn und seine Freunde

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