Kruzifix, zu beiden Seiten große Engelfiguren mit den Leidenswerkzeugen, darunterein Tabernakel aus der Hand des Alexander Tomada de Nimis, 1757, einem Künstleraus Venedig, während auf einem Engel zu lesen war: “F.J. Reich pinx. 1749", woraussich ergibt, dass das Tabernakel jünger ist. Die Türe zeigt Jesus in der Mitte derJünger bei Tische zu Emaus. Der zweite Seitenaltar trägt ein Bild der Immakulataaus dem Jahre 1887 und zwei alte in Metall getriebene Bilder „Maria Verkündigung"und "Mariä Heimsuchung".Die Säule, worauf der Taufstein ruht, hat die Jahreszahl1657. Seit 1800 besaß die <strong>Kirche</strong> auch einenAltar des hl. Anton von Padua; dieser wurde auf Kostendes Bäckermeisters Samuel Graf errichtet; 1807 spendeteGräfin Elisabeth von Dietrichstein das Altarbilddazu. 1887 war alles so schadhaft, dass der Altar entferntund durch eine Statue des hl. Josef ersetzt wurde.Seit 1909 besitzt die <strong>Kirche</strong> eine kleine Statue des hl.Antonius.Die vierzehn Kreuzwegbilder sind Kopien nachdem berühmten Wiener Künstler Josef Ritter von Führich(1800-1876); sie wurden gespendet von Exzellenz BaroninLudovika von Brenner und am 19. Februar 1888durch den Franziskaner-Guardian aus Wien geweiht. Von derselben Spenderinstammen die zwei Statuen Herz Jesu und Herz Mariä (1888); ihr Sohn, der SchlossbesitzerBaron Joachim von Brenner, widmete die Statuen des hl. Leonhard (Abt, gestorben559, Patron der Haustiere, Fest: 6. November) und des hl. Johann Nepomuk(Domherr in Prag, 1340-1393, Märtyrer des Beichtsiegels; Fest: 16. Mai).Die Orgel ist ein Werk des Franz J. Swoboda inWien (1909). Eine Sammlung in der Pfarre brachte hiefür2664 Kronen auf, 1738 Kronen zahlte das Stift Melk.An Grabsteinen sind erhalten: 1. 1518. Frau Helenevon Ficin, geborene Freiin von Herberstein, Mutterdes Franz von Ficin, Pfandinhabers von Merkenstein. 2.(an der Außenseite), 1759, Susanna Hirschmannin. 3.1761. Johann Jakob Pfeiffer, 71 Jahre alt, 27 JahreRichter. 4. 1771, Pfarrer Ildefons Hölzl. 5. 1773, JohannBapt. Edler v. Mayer und Simon Häberl, Wirt, beide imSchloßteich <strong>Vöslau</strong> ertrunken. 6. 1776, Maria MagdalenaHohenauerin, verwitwete Pfeifferin. 7. bis 12. 1812, KooperatorP. Albert Feyertag; 1825, Pfarrer P. AloisStupfel; 1844, Pfarrer P. Leonhard Fink; 1856, Pfarrer P.Martin Pochsrucker, 1856, Pfarrer P. Gilbert Kerschbaumer; 1907, Pfarrer P. JuliusBratke.Dieser Text entstammt dem Heimatbuch 1957 der Stadtgemeinde <strong>Bad</strong> <strong>Vöslau</strong> und wurde mitderen freundlicher Genehmigung hier verwendet.
BaustileDer Begriff Romanik (auch: romanischer Stil, vorgotischer Stil, lombardischer Stil) beschreibteine kunstgeschichtliche Epoche aus den Jahren von etwa 1000 bis 1200 nach Christus,deren Stilprinzipien jedoch in manchen Gebieten bis zur Mitte des 13. Jahrhundertsbeibehalten werden. Die Romanik ist die erste große europäische Kunstepoche seit demEnde der Antike mit dem Untergang Roms im 6. Jahrhundert. Als „typischesErkennungsmerkmal“ romanischer Bauten gilt der Rundbogen.Aus dieser Stilepoche wurden vom Bundesdenkmalamt Mauerspuren der romanischen<strong>Kirche</strong> im Altarraum vor der Sakristei und ein romanischer Rundbogen hinterdem rechten Seitenalter (Marienaltar) gefunden.Mauerspuren der romanischen <strong>Kirche</strong>romanischer Rundbogen hinter dem MarienaltarDie Gotik ist eine Stilepoche der europäischen Kunst des Mittelalters. Sie entstand um 1140in der Île-de-France (Gegend um Paris) und währte nördlich der Alpen bis etwa 1500. Derzuvor vorherrschende Bau- und Kunststil ist als Romanik, der nachfolgende als Renaissancebekannt. Der gotische Stil ist nur in der Architektur genau abzugrenzen, während dies aufden Gebieten der Plastik und Malerei nicht in gleicher Klarheit möglich ist.Aus dieser Stilepoche wurden vom Bundesdenkmalamt Mauerreste der gotischen<strong>Kirche</strong> vor der Sakristei, Reste des Westportales und der Südmauer gefunden.Mauerreste der gotischen <strong>Kirche</strong>Westportal der gotischen <strong>Kirche</strong>