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«Frozen River – Auf dünnem Eis» - Incomindios

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News von der UNOauch seine Empfehlungen: Vor dem PFII schlosser seinen Besuch der USA ab und schlug z.B.vor, die Black Hills an die Lakota zurückzugeben(s.S.8 Newsletter 37,12).WIPO unter Beschuss am PFII. Wie zu erwartenwar, hielten die Indigenen nicht zurück mitihrer Kritik an der Politik der WIPO, der Weltorganisationfür geistiges Eigentum. Die jüngstenVerhandlungen zum Schutz der genetischenRessourcen sowie der traditionellen Kenntnisseund Gebräuche Indigener Völker schienenderen Wissen nicht zu schützen, sondern derPatentierung und Kommerzialisierung zu öffnen(s.S.9 NWSL 37,12).Todadaho Sid Hill, der ranghöchste des Irokesenbundesspricht zur Eröffnung des PFII in seiner Muttersprache.dem nachverfolgt werdenkann, was mit den vielenEmpfehlungen passiert 1 .6erliess und die die Eroberung und Ermordungindigener Völker erlaubten. Ungläubige durftenversklavt und enteignet werden; Kolumbuserhielt so den <strong>Auf</strong>trag, ferne Länder in Besitz zunehmen. Zwar haben viele christliche Kirchendie Doktrin zurückgewiesen, doch noch immerist sie Teil der Gesetzgebung der USA und istvon Gerichten in Australien, Neuseeland undKanada zitiert worden. Von den vielen vorgelesenenund eingereichten Dokumenten wurdeklar, dass die Indigenen Völker von den Regierungenverlangten, dass Gesetze, die sie betrafen,die Doktrin abweisen müssten und ersteremit internationalen Übereinkommen abzustimmenseien <strong>–</strong> insbesondere mit der UN-Deklarationüber die Rechte der Indigenen Völker(UNDRIP) sowie mit dem Übereinkommen 169der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO-Konvention 169). Zudem beanspruchten siegemäss Art. 28 und 37 der UNDRIP eine Entschädigungfür das an ihnen verübte Unrecht.Ich erwartete nun eine intensive Lobby-Arbeit,denn die unverbindlichen Empfehlungen andas PFII sind nur so gut wie sie umgesetzt, d.h.von den Staaten aufgenommen werden <strong>–</strong> aberschon ging es zum nächsten ebenso relevantenPunkt auf der Tagesordnung; dazwischenrasten wir noch zu weiteren interessantenMittagsveranstaltungen, schnappten im Vorbeigehenirgendein belegtes Brötchen, etc….Für das eigentliche Lobbyieren, den taktischenVersuch, anstehende Beschlüsse bei Entscheidungsträgernim Sinne der Indigenen zu beeinflussen<strong>–</strong> ein Grund weswegen das PFII in NewYork stattfindet <strong>–</strong> blieb kaum Zeit und nochweniger Energie, weder bei den Indigenen,noch bei den NGOs. Deshalb wurde im 11. Jahrdes PFII nach einem Verfahren verlangt, mitGute interaktive Dialoge.Vor allem der Dialog zwischenden indigenen Delegiertenund dem UN-SonderberichterstatterJamesAnaya war äusserst informativund konstruktiv. DerIndigene aus den USA, derselbst von einer «unrecognizedtribe» aus dem Südwestenabstammt und z.B.die Miskitos und die WesternShoshone in aufsehenerregenden Fällen verteidigthat, schaut auf eine steile Universitätskarrierezurück. Heute lehrt er an der Universityof Arizona Menschenrechtsgesetzgebungund Politik (http://unsr.jamesanaya.org) undist seit 2008 im <strong>Auf</strong>trag der UNO als Sonderberichterstatterunterwegs (www2.ohchr.org/english/issues/indigenous/rapporteur). Nichtnur unterbreitet er Vorschläge zur Verbesserungder Verfahren im Umgang mit IndigenenVölkern und schreibt analytische Studien zuausgewählten Themen, sondern er untersuchtvorgebliche Menschenrechtsverletzungen undreist auf Einladung eines Landes weltweit zuindigenen Gemeinschaften, um ihre Klagenund Forderungen entgegen zu nehmen <strong>–</strong> eineArbeit, für die er alleine zuständig ist, seit esdie Arbeitsgruppe der Indigenen Völker nichtmehr gibt. Seine Analysen sind klar, und so1Der Schreibenden gelang es doch, mit der SchweizerDelegation ins Gespräch zu kommen und die finnischePFII-Vertreterin zu bitten, sich für die Einreise der Haudenosaunee-Herrenmannschaftzu den LaCrosse-Weltmeisterschaftenin Finnland einzusetzen, da die Damenmannschaftletztes Jahr nicht mit den eigenen Pässen nachGrossbritannien einreisen durften... (dies auf Wunsch derIrokesen=Haudenosaunee)AGIM (München), AKIN (Wien) und <strong>Incomindios</strong>unterstützen die Position der InternationalenIndigenen Jugend-Fraktion hinsichtlich der WIPO-Verfahrensregeln.Von den Maori bis zur indigenen Jugend-Fraktion musste sich das PFII harsche Kritikaber auch konstruktive Vorschläge anhören,zusätzlich sichtbar gemacht durch ein dunklesT-Shirt, das von einer nicht genannten Quelleproduziert und von 100 Delegierten im Saalgetragen wurde. Die <strong>Auf</strong>schrift mit dem Totenkopfim WIPO-Emblem lautete: Weltorganisationder geistigen Piraterie <strong>–</strong> Es ist genug! KeinePatente auf Wissen der Indigenen Völker!

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