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"Tatort Ohr": Die Erzählung

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wären wir mit Sicherheit niedergetrampeltworden. Also wartete ich ab, bis es leiserwurde. Der Grund dafür war, dass Mister Xden wenig einladenden Toilettenbereichaufsuchte, mit dem wir dann unliebsameBekanntschaft schlossen. Ich merkte dasdaran, dass es mit einem mal ruhigerwurde, die Druckwellen abflachten. ZumGlück geschah dies gerade noch rechtzeitig,denn, wie Sie wissen, waren die unszur Verfügung stehenden sieben Stundenschon beinahe verstrichen. Also hastetenwir hinaus und purzelten auch schon aufden Boden. Dabei haben Sie sich wohlwehgetan und schrien laut auf. <strong>Die</strong>s wiederumerregte die Aufmerksamkeit einesTürstehers, der zutreffend erkannte, dasswir nicht dem ihm gewohnten Publikumangehörten, und uns hinaus beförderte.Was uns das Suchen nach dem Ausgangersparte, denn ich hatte sowieso nicht vor,an diesem Ort länger zu verbleiben.”Vor Erregung über das Gehörte immernoch tief atmend, nickte ich zustimmend.Soweit war mir alles klar, aber eine Fragewar noch offen geblieben, und zwar dieFrage, die wir uns schon die ganze Zeitgestellt hatten. Ich sprach sie nochmalsaus: „Aber woher wusste Mister X überhaupt,dass Zilien fehlen?” „Auch das habeich inzwischen geklärt, antworteteHolmes. Er war beim Ohrenarzt und derhat verschiedene Tests durchgeführt.Anhand dieser Tests kann man feststellen,wo ein Schaden im Ohr zu suchen ist.Allerdings kann der Arzt nicht bis zu denZilien schauen, so wie es uns möglich war.Er konnte nicht so wie wir, das Ausmaßerkennen. Aufgrund seiner Erfahrungkonnte er Mister X aber mitteilen, dass ereine Schädigung im Innenohr erlitten hatund diese auf den Verlust von Zilienschließen lässt.” „<strong>Die</strong> wir dann suchensollten“, rief ich aus. Holmes nicktezustimmend.„So war Mister X also unschuldig”,warf ich ein. „Ja und nein, denke ich,” entgegneteHolmes. „Er selbst hat sein Ohrin diese Lage gebracht, allerdings ohne zuwissen, was er ihm antut. Jetzt allerdingsweiß er Bescheid. Ich habe ihm einengenauen Bericht zukommen lassen. Auchhoffe ich, dass Ihre Fotos von den abgeknicktenZilien, unsere Beweisphotossozusagen, ein Umdenken bei ihm auslösenwerden. Von nun an liegt es allein anihm, wie es seinen verbliebenen Zilienergehen wird. Wie auch immer, damitwäre der Fall gelöst! Lassen Sie uns anstoßen,Dr. Watson! Sie waren mir, wieimmer, eine große Hilfe.” „Es war mirauch diesmal ein großes Vergnügen,” entgegneteich mit einer leichten Verbeugungund wir ließen die Gläser klingen.Ende31

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