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20. 11. 2013 - Prof. Dr. Klaus Marxen

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SP7: Strafrechtspraxis II – Materielles Strafrecht <strong>20.</strong><strong>11.</strong><strong>2013</strong> 1Erstinstanzliche Hauptverhandlung: Ablauf (1)Aufruf der Sache, § 243 Abs. 1 Satz 1 StPOAnwesenheitsfeststellung, § 243 Abs. 1 Satz 2 StPOBelehrung der Zeugen, die dann den Saal verlassen,§ 57, 243 Abs. 2 Satz 1 StPOVernehmung des Angeklagten zur Person (Identitätsfeststellung).§ 243 Abs. 2 Satz 2 StPOVerlesung des Anklagesatzes, § 243 Abs. 3 Satz 1 StPOMitteilung über Erörterungen bzgl. einer Absprache, § 243 Abs. 4 Satz 1 StPOHumboldt-Universität <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Klaus</strong> <strong>Marxen</strong> WS <strong>2013</strong>/14


SP7: Strafrechtspraxis II – Materielles Strafrecht <strong>20.</strong><strong>11.</strong><strong>2013</strong> 2Erstinstanzliche Hauptverhandlung: Ablauf (2)Belehrung des Angeklagten, § 243 Abs. 5 Satz 1 StPOggf. Vernehmung des Angeklagten zur Sache,§ 243 Abs. 5 Satz 2 i. V. m. § 136 Abs. 2 StPO(sonstige) Beweisaufnahme, §§ 244-257 a StPOPlädoyers (Schlussvorträge), § 258 Abs. 1 StPOletztes Wort des Angeklagten, § 258 Abs. 2 Hs. 2 StPOUrteilsberatung, §§ 260 Abs. 1, 263 StPO, 192 ff. GVGUrteilsverkündung, 268 StPO, ggf. RechtsmittelbelehrungHumboldt-Universität <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Klaus</strong> <strong>Marxen</strong> WS <strong>2013</strong>/14


SP7: Strafrechtspraxis II – Materielles Strafrecht <strong>20.</strong><strong>11.</strong><strong>2013</strong> 3Ausschließung von VerfahrensbeteiligtenRichter Staatsanwälte Verteidiger•Ausschließungvon Gesetzeswegen gem. §§ 22,23 StPO•Ablehnung wegeneines Ausschliessungsgrundesoderwegen Besorgnisder Befangenheitgem. § 24 StPO•Analoge Anwendungder Gründe in22-24 StPO; Möglichkeitder Ersetzungnach§ 145 Abs. 1 GVG,aber:•kein Eingriffsrechtdes Gerichts(§ 150 GVG)•kein Ablehnungsrechtdes Angeklagten;Beanstandungnur im Wege derRevision möglich•Ausschließung desVerteidigers durchgesondertes Verfahrenvor dem OLGgem. §§ 138 a ff.StPOHumboldt-Universität <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Klaus</strong> <strong>Marxen</strong> WS <strong>2013</strong>/14


SP7: Strafrechtspraxis II – Materielles Strafrecht <strong>20.</strong><strong>11.</strong><strong>2013</strong> 4Systematik der KörperverletzungsdelikteQualifikationenGrundtatbestandErfolgsqualifikationenselbständigeAbwandlungen§ 223 StGBKörperverletzung§ 224 StGBgefährlicheKörperverletzung§ 226 StGBschwereKörperverletzung§ 229 StGBfahrlässigeKörperverletzung§ 225 StGBMisshandlung vonSchutzbefohlenen§ 227 StGBKörperverletzungmit Todesfolge§ 231 StGBBeteiligung aneiner Schlägerei§ 340 StGBKörperverletzungim AmtHumboldt-Universität <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Klaus</strong> <strong>Marxen</strong> WS <strong>2013</strong>/14


SP7: Strafrechtspraxis II – Materielles Strafrecht <strong>20.</strong><strong>11.</strong><strong>2013</strong> 5Der Aufbau des Strafurteils im Falle einer Verurteilung1. Urteilskopf (Rubrum)2. Urteilsformel (Tenor)3. Urteilsgründea) Persönliche Verhältnisse des Angeklagtenb) Festgestellter Sachverhaltc) Beweisgründe und Beweiswürdigungd) Rechtliche Würdigunge) Festlegung und Zumessung der Rechtsfolgenf) Entscheidung über die Kosten und die notwendigen Auslagen4. Unterschrift (der Berufsrichter)Humboldt-Universität <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Klaus</strong> <strong>Marxen</strong> WS <strong>2013</strong>/14


SP7: Strafrechtspraxis II – Materielles Strafrecht <strong>20.</strong><strong>11.</strong><strong>2013</strong> 6VorsatzelementeWissenum die+WillezurVerwirklichung der den objektivenTatbestand ausfüllenden UmständeHumboldt-Universität <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Klaus</strong> <strong>Marxen</strong> WS <strong>2013</strong>/14


SP7: Strafrechtspraxis II – Materielles Strafrecht <strong>20.</strong><strong>11.</strong><strong>2013</strong> 7VorsatzformenAbsichtDirekter VorsatzBedingter VorsatzWissenDem Täter, derdie Tatbestandsverwirklichungzumindest fürmöglich hält, ...Der Täter weiß odersieht als sichervoraus, dass er denTatbestand verwirklicht...Der Täter hält dieTatbestandsverwirklichungfürmöglich ...Wollen...kommt esdarauf an, denTatbestand zuverwirklichen.... und will daherdie Tatbestandsverwirklichung.... und findet sichmit ihr ab.Humboldt-Universität <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Klaus</strong> <strong>Marxen</strong> WS <strong>2013</strong>/14


SP7: Strafrechtspraxis II – Materielles Strafrecht <strong>20.</strong><strong>11.</strong><strong>2013</strong> 8Der bedingte Vorsatz als AbgrenzungskriteriumStraflosigkeitunvorsätzlichenVerhaltensStraflosigkeit bedingtvorsätzlichenVerhaltensStrafbarkeit vorsätzlichenoderfahrlässigenVerhaltensz. B.Sachbeschädigunggem. § 303 StGBz. B.Strafvereitelunggem. § 258 StGBz. B.Körperverletzunggem. §§ 223, 229StGBHumboldt-Universität <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Klaus</strong> <strong>Marxen</strong> WS <strong>2013</strong>/14


SP7: Strafrechtspraxis II – Materielles Strafrecht <strong>20.</strong><strong>11.</strong><strong>2013</strong> 9Bedingter Vorsatz1. Ansatzpunkte für AbgrenzungenWissen– Möglichkeit– WahrscheinlichkeitWollen– Gleichgültigkeit– Billigung– Billigung im Rechtssinne(sich abfinden mit)2. Überwiegend vertretene inhaltliche BestimmungDer Täter hält die Tatbestandsverwirklichung für möglichund findet sich mit ihr ab.Humboldt-Universität <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Klaus</strong> <strong>Marxen</strong> WS <strong>2013</strong>/14


SP7: Strafrechtspraxis II – Materielles Strafrecht <strong>20.</strong><strong>11.</strong><strong>2013</strong> 10Bedingter Vorsatz und bewusste FahrlässigkeitDer Erfolg könnteeintreten. Ich findemich damitab.Der Erfolg könnte eintreten.Ich vertrauejedoch darauf, dasser ausbleibt.bedingterVorsatzbewussteFahrlässigkeitHumboldt-Universität <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Klaus</strong> <strong>Marxen</strong> WS <strong>2013</strong>/14


SP7: Strafrechtspraxis II – Materielles Strafrecht <strong>20.</strong><strong>11.</strong><strong>2013</strong> 11Bedingter Vorsatz: AufgabentypenRechtsprüfungTatsachen- und RechtsprüfungErörterung der rechtlichenAbgrenzungsproblematik aufder Grundlage eines subsumtionsfähigenSachverhaltsErmittlung des Willenssachverhalts(Sachverhaltsformulierungenmit Theorienbezug)Erörterung der rechtlichenAbgrenzungsproblematikHumboldt-Universität <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Klaus</strong> <strong>Marxen</strong> WS <strong>2013</strong>/14

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