Die Nachtsiehe Seite 64Nightsee page 64Verschwiegene LiebeÜber Wipfel und SaatenIn den Glanz hinein –Wer mag sie erraten,Wer holte sie ein?Gedanken sich wiegen,Die Nacht ist verschwiegen,Gedanken sind frei.Errät es nur eine,Wer an sie gedachtBeim Rauschen der Haine,Wenn niemand mehr wachtAls die Wolken, die fliegen –Mein Lieb ist verschwiegenUnd schön wie die Nacht.Silent LoveOver treetops and cornand into the splendor –who may guess them,who may catch up with them?Thoughts sway,the night is mute;thoughts run free.Only one guesses,one who has thought of herby the rustling of the grove,when no one was watching any longerexcept the clouds that flew by –my love is silentand as fair as the night.Der GlücksritterWenn Fortuna spröde tut,Laß’ ich sie in Ruh’,Singe recht und trinke gut,Und Fortuna kriegt auch Mut,Setzt sich mit dazu.Doch ich geb’ mir keine Müh’:»He, noch eine her!«Kehr’ den Rücken gegen sie,Laß’ hoch leben die und die –Das verdrießt sie sehr.Und bald rückt sie sacht zu mir:»Hast du deren mehr?«»Wie Sie sehn – drei Kannen schier,Und das lauter Klebebier! –‘s wird mir gar nicht schwer.«Fortune’s KnightIf Fortune grows demure,I leave her in peace,and sing loudly and drink deeply;and Fortune gains courage againand sits beside me.But I pay no attention to her:“Hey! another drink here!”I call and turn my back to her.I toast this girl and that –this vexes her very much.And soon she moves gently up to me:“Have you any more?”“As you see, almost three tankardsand foaming thick beer!It won’t be too much for me.”72
Drauf sie zu mir lächelt fein:»Bist ein ganzer Kerl!«Ruft den Kellner, schreit nach Wein,Trinkt mir zu und schenkt mir ein,Echte Blum’ und Perl’.Sie bezahlet Wein und Bier,Und ich, wieder gut,Führe sie am Arm mit mirAus dem Haus wie’n Kavalier,Alles zieht den Hut.Then she smiles at me:“You are quite a chap!”She calls the barkeep, orders wine,drinks to me and gives mea genuine red and white.She pays for the wine and beer,and I, feeling great,lead her upon my armfrom the house, like a cavalier,and everyone doffs his hat.Lieber allesSoldat sein ist gefährlich,Studieren sehr beschwerlich,Das Dichten süß und zierlich,Der Dichter gar possierlichIn diesen wilden Zeiten.Ich möcht’ am liebsten reiten,Ein gutes Schwert zur Seiten,Die Laute in der Rechten,Studentenherz zum Fechten.Ein wildes Roß ist’s Leben,Die Hufe Funken geben,Wer’s ehrlich wagt, bezwingt es,Und wo es tritt, da klingt es!I’d RatherTo be a soldier is dangerous,and studies are very cumbersome;poetry is sweet and delicate,but poets are too quaintin these wild times.I would rather be in the cavalry,a good sword at my side,a lute in my right hand,and a student’s heart for the fight.Life is a wild chargerwith flashing hoofs:he who dares honestly will subjugate it,and where it treads, its hoofs ring out!Seemanns AbschiedAde, mein Schatz, du mocht’st mich nicht,Ich war dir zu geringe.Einst wandelst du bei MondenlichtUnd hörst ein süßes Klingen,Ein Meerweib singt, die Nacht ist lau,Die stillen Wolken wandern,Da denk an mich, ‘s ist meine Frau,Nun such dir einen andern!Seaman’s FarewellAdieu, my love, you did not want me –I was too low for you.One day you will wander by moonlightand hear sweet sounds:a mermaid is singing, the night is mild,the quiet clouds are drifting;you will think of me. It is my wife,so go find yourself someone else!73
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