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Bienen brauchen Blütenvielfalt – mach mit! - Niedersächsischen ...

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»<strong>Bienen</strong> <strong>brauchen</strong><strong>Blütenvielfalt</strong> <strong>–</strong> <strong>mach</strong> <strong>mit</strong>!«Leitfaden Kompensations- & Grünflächenzum Wohle der Honig- & Wildbienen


InhaltUnsere Zielsetzung 3Der Status Quo 4Potenziale für mehr <strong>Blütenvielfalt</strong> 5Rechtliche Grundlagen 6Das benötigen Honig- und Wildbienen 7Das kann die Landwirtschaft bieten 11<strong>–</strong> im Ackerbau 11<strong>–</strong> im Grünland 18<strong>–</strong> im Hofbereich 25Blühende Raine <strong>–</strong> lebendige Lebensräume 27Das kann der Forst bieten 30Das kann der Obstbau bieten 32LeitfadenKompensations-& Grünflächenzum Wohle derHonig- & WildbienenDas kann im kommunalen Bereich getan werden 34Das kann jeder Gartenbesitzer bieten 39Weiterführende Internetseiten 42Impressum 43


Unsere ZielsetzungZukünftig soll - noch mehr als bislang schon geschehenund wo immer möglich - bei der Nutzungund Ausgestaltung von Kulturflächen in der freienNatur und im Siedlungsbereich, sowie bei derKonzeption naturschutzbezogener AusgleichsundErsatzmaßnahmen oder der Verwendung vonErsatzgeld im Sinne der Eingriffsregelung, besondersauf Möglichkeiten zugunsten des Blühangebotsfür Honig- und Wildbienen geachtetwerden. Das Potenzial<strong>Bienen</strong> benötigen ein reichhaltigeresund vielfältigeres bewirtschafteten landvonGrünflächen aufBlühangebotund gartenbaulichenoder privaten Flächensollte genutzt und verstärkt durch eine Beratungder Nutzer/innen gefördert werden.Blühangebote für die <strong>Bienen</strong> zu erhalten, zupflegen und zu schaffen sollte selbstverständlichsein, denn davon profitieren die Natur und derMensch vielfältig.InhaltUnsere Zielsetzung3


Der Status Quo»Die ›beste‹ Maßnahme gibtes bei den vielen Möglichkeitennicht! Nur viele verschiedeneMaß nahmen führen zu einerviel fältigen, blühenden und lebendigenLandschaft für unsereHonig- und Wildbienen.«Der Status QuoEs gibt viele positive Initiativen und Maßnahmeneinschließlich diverser Fördermaßnahmen inNieder sachen, die eine positive Wirkung auf die<strong>Bienen</strong> haben können (siehe weblinks im Anhang).Dennoch gibt es nach wie vor erhebliches Aufklärungspotenzialauf verschiedenen Ebenen undteilweise deutliche Defizite in der Berücksichtigungder <strong>Bienen</strong>.InhaltDarüber hinaus ist eine intensive Bewusstseinschulungauch durch Öffentlichkeitsarbeitnot wendig, um der Initiative eine entsprechendenachhaltige Wirkung geben zu können. DieserLeitfaden soll hierzu beitragen.4


Potenziale für mehr <strong>Blütenvielfalt</strong>Potenziale für mehr<strong>Blütenvielfalt</strong>Vielerorts ist das Nahrungsangebot für <strong>Bienen</strong> nichtmehr ausreichend. Daran muss sich etwas ändern.Nach dem Motto »Je mehr <strong>–</strong> desto lieber!«Hauptpotenziale für eine Verbesserung des Blühangebotessind sowohl auf kommunaler Ebene, inder Land-und Forstwirtschaft, als auch im privatenSektor zu sehen. Chancen liegen im Vertragsnaturschutz,der gezielten Ansprache von Land- undForstwirten durch die so genannten Naturschutz-Qualifizierer, im kommunalen Bereich und in weiterenAktivitäten der diversen Naturschutz-, Landschaftspflege-,Land-/Forstwirtschaftverbände etc.InhaltWeblinks › Überblick über die Förderung von Natur- undUmweltschutz in Niedersachsen› Weitere Details zu den Förder programmen5


Rechtliche GrundlagenRechtliche Grundlagen <strong>–</strong>Natur- und LandschaftsbezogenerKompensationAusgleichs- und Ersatzmaßnahmen müssen bekanntlichauf die Bewältigung der prognostizierten Beeinträchtigungengerichtet sein, die <strong>mit</strong> einem bestimmten Eingriffverbunden sind. Die Kompensation muss an den konkretenEingriffsfolgen ansetzen und auf deren Minimierung ausgerichtetsein.In der Praxis können solche Maßnahmen (etwa Nutzungsextensivierungenoder die Anlage von Grünland- undSaumbiotopen) regelmäßig auch positive Wirkungen aufNektar und Pollen sammelnde <strong>Bienen</strong> entfalten.Ersatzzahlungen sind zu leisten, wenn die Beeinträchtigungenweder zu vermeiden noch zu kompensierensind, der Eingriff aber zugelassen wird. Die Zahlung istfür Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflegezweckgebunden zu verwenden. Diese müssen zurrealen Verbesserung von Natur und Landschaft führen.Dabei muss kein konkreter Funktions- oder Wertbezug zuEingriffsfolgen beachtet werden.InhaltErsatzzahlungen können insofern für Maßnahmen eingesetztwerden, die den Blütenreichtum in der Landschaftfördern.6


Das benötigen Honig- und WildbienenWas benötigen HonigundWildbienen?Entscheidend ist eine ganzjährig, durchgehendstabile und reichhaltige Nektar- und Pollenversorgung.Wildbienen benötigen zudem Nisthabitateund -strukturen in un<strong>mit</strong>telbarer Nähezu den Nektar- und Pollenquellen.Diese Grundvoraussetzungen sollten in möglichstvielen Landschaftsstrukturen und Siedlungsbereichenvorhanden sein bzw. geschaffenwerden.Mit allen Maßnahmen zur Förderung von HonigundWildbienen werden gleichzeitig auch dieLebensbedingungen vieler anderer Lebe wesenverbessert.Wie farblos wäre unsere Weltohne die <strong>Blütenvielfalt</strong>, diewir den Honig- und Wildbienenund anderen Blütenbestäubernverdanken!InhaltWeblink › Mehr zum Thema »Bestäubungund Biodiversität«7


Das benötigen Honig- und WildbienenHonigbienen stehenauf Vielfalt, wennes um P ollen- undNektarquellen gehtHonigbienen sind Generalisten, wenn man sich dieVielfalt der Blüten anschaut, die von ihnen beflogenwerden. Dennoch scheinen sie bestimmte Vorliebenzu haben. Die gilt es zu unterstützen.Honigbienen bevorzugen eher so genannteMassen trachten, denn sie müssen eine Vielzahlvon Individuen in ihrem Insektenstaat gleichzeitigfüt tern. Dabei hilft ihnen ihre Kommunikation (Tanzsprache)viele <strong>Bienen</strong> eines Volkes an eine lohnenswerteTrachtquelle zu lenken. Gängige landwirtschaftlicheBlüh pflanzen, wie beispiels weisePhacelia, viele Kreuz blütler, wie Raps, Senf undÖlrettich, stellen geeignete Nahrungsquellen dar.InhaltWeblink › Mehr über Honigbienen erfahren8


Das benötigen Honig- und WildbienenInhaltHummeln benötigen eineganzjährig, durchgehendstabile und reichhaltigeNektar- und PollenversorgungHummeln sind wie die Honigbiene staatenbildendeArten. Von der Systematik her sind sie aber denWildbienen zugeordnet. Die Staatengründungerfolgt im Frühjahr durch die einzig und allein überwinterndeHummelkö nig. Diese Phase ist für jedesHummelvolk <strong>mit</strong> großen Risiken verbunden. Regnetes zu viel, gibt es wiederholte K älteeinbrüche,oder ist das Blühangebot in der Umgebung nichtausreichend, schafft die Hummel königin die Nestgründungsphasenicht. Sie muss sich allein um dieNestplatzsuche, den Nestbau, das Sammeln vonNektar und Pollen und die Aufzucht ihrer erstenNachkommen kümmern. Zudem muss sie die Brutwärmen und notfalls auch die Verteidi gung ihresNestes übernehmen. Erst wenn eigene Töchter ausder Brut schlüpfen, bekommt sie Hilfe durch sie beidiesen vielen Aufgaben. Ist diese kritische Phaseüberwunden, wächst der Hummelstaat heran.Später werden Drohnen und neue junge Königinnenaufgezogen, die sich paaren. Dann stirbt das Hummelvolk und nur die neuen Königinnen überwintern,um im neuen Jahr eigene Staaten zu gründen.Weblink › Mehr über Hummeln erfahren9


Das benötigen Honig- und WildbienenManche Wildbienenhaben ganz besondereVorlieben, wenn es umdie Pollenversorgungihrer Nachkommen gehtDie Zaunrüben-Sandbiene (Andrena florea)beispielsweise sammelt Pollen ausschließlich anBlüten der Zaunrüben. Manch ein Gartenbesitzersieht die Zaunrübe jedoch eher als »Unkraut«an und reißt sie lieber aus. Für die Zaunrüben-Sandbiene ist sie jedoch lebenswichtig. SolcheVorlieben für spezifische Pollenpflanzen kommenbei mehreren Wildbienenarten vor. Das schafftAbhängigkeiten, deshalb brau chen sie gezielteSchutzmaßnahmen.InhaltWussten Sie, dass es 341 verschiedeneWildbienenarten in Niedersachen undsogar etwa 550 in Deutschland gibt?Und wussten Sie, dass die Hummelnauch zu den Wildbienen gehören?Weblinks › www.wildbienen.info› www.wildbienen.de› www.wildbiene.com10


Das kann die Landwirtschaft bieten <strong>–</strong> im AckerbauDie in Jahrtausenden entstandene biologische Vielfalt der Kulturlandschaft istin den vergangenen Jahrzehnten auch in Niedersachsen stark zurückgegangen.Wildkrautreiche Getreideäcker und blumenbunte Wiesen sind selten gewordenund alte regional-typische Obstsorten fehlen vielerorts schon ganz. Diese Entwicklungtrifft auch unsere Honig- und unsere Wildbienen.InhaltAckerbau <strong>–</strong> »Sag mir, wo die Blumen sind.Wo sind sie geblieben?«


Das kann die Landwirtschaft bieten <strong>–</strong> im AckerbauDas kann die Landwirtschaftbieten <strong>–</strong> imAckerbauIm Ackerbau gibt es für Sie viele Möglichkeiten, für<strong>Bienen</strong> etwas Gutes zu tun und da<strong>mit</strong> die Situationder Blütenbesucher insgesamt zu verbessern, ohnedass man als Landwirt wirtschaftliche Einbußenhinnehmen muss.Immer nach dem Motto »Je mehr <strong>–</strong> desto lieber!«InhaltNiedersachsen fördert seit vielen Jahren den Erhaltseltener und gefährdeter Ackerwildkrautarten und-Gesellschaften auf extensiv bewirtschaftetenÄckern bzw. Ackerrändern.InsgesamtIm Ackerbau gibt es für Sieviele Möglichkeiten, für sind die Möglichkeiten<strong>Bienen</strong> etwas Gutes zu tun. vielfältig, für die <strong>Bienen</strong>etwas Gutes zu tun.Diese reichen von Untersaaten über die gezielteAnsaat von Blühstreifen bis hin zur ökologischenBewirtschaftung, um hier nur einige Beispielezu nennen.Weblink › Informationen zu den Förder programmenin Niedersachsen12


Das kann die Landwirtschaft bieten <strong>–</strong> im AckerbauInhaltAckerrandstreifen lassenAckerwildkräuter wiederblühen <strong>–</strong> auch zur Freudeder <strong>Bienen</strong>Ackerrandstreifen sind bewirtschaftete Randbereicheauf landwirtschaftlichen Nutz flächen, beidenen eine Anwendung von Herbiziden und Insektizidenunterbleibt. Dort können sich typische bodenbürtigeAckerwild kräuter <strong>–</strong> sogenannte Segetalflora- und die an diese angepasste Fauna entwickeln.Honig- und viele Wildbienen findenhier Nahrung. Nützlinge, wie Für den langfristigenbeispielsweise Marien käfer und Ackerwildkrautschutz istSchwebfliegen, finden hier einen die Einrichtung von Schutzäckernhilfreich.sicheren Lebensraum und wirkenvon dort aus auf die Schädlingspopulationender übrigen Kulturfläche.Für den langfristigen Ackerwildkrautschutz ist dieEinrichtung von Schutzäckern hilfreich. Das Ausbringenseltener und gefährdeter Ackerwildkrautartensollte, wenn überhaupt, nur nach strengenKriterien erfolgen. Dem Schutz und der Förderungbestehender autochthoner Populationen sollte manden Vorrang geben.Weblink › Informationen zum Thema »Ackerrandstreifen«13


Das kann die Landwirtschaft bieten <strong>–</strong> im AckerbauZwischenfrüchte, das bunteIntermezzo auf dem Ackerlässt <strong>Bienen</strong> summenZwischenfrüchte, wie Ölrettich, Phacelia, Raps und Senfüberbrücken nicht nur die Zeit bis zur nächsten Hauptkultur.Mit ihrem strahlenden Gelb oder intensiven Lilalocken sie viele Honig- und Wildbienen im SpätsommerWenn es an Ihrem Zwischenfruchtacker sorichtig summt, dann haben die <strong>Bienen</strong> derUmgebung Ihren Acker entdeckt.oder Herbst anund sind bunteFarbtupfer inder Landschaft.Unter den Tieren, die von blühenden Zwischenfrüchtenzudem profitieren, befinden sich zahlreiche landwirtschaftlicheNützlinge, wie Marienkäfer und Schlupfwespen,die einen wichtigen Beitrag zur biologischen Schädlingsbekämpfungleisten.InhaltDie Ansaat von Zwischenfrüchten ist eine der effektivstenMöglichkeiten zur Verbesserung des Nahrungsangebotesfür Blütenbesucher, die gleichzeitig einen verhältnismäßiggeringen Mehraufwand verursacht und zudem über dieAgrarförderprogramme unterstützt wird.14


Das kann die Landwirtschaft bieten <strong>–</strong> im AckerbauBlühstreifen und Blühflächen<strong>–</strong> für diese Multitalente findetman immer einen PlatzBlühstreifen und Blühflächen sind Multitalente, weil• sie das Blütenangebot für <strong>Bienen</strong> und andere Insekten,sowie das Nahrungsangebot insgesamt in der Agrarlandschaftauch für andere Tiere fördern• sie Wildbienen und einer Vielzahl anderer Lebewesenganzjährige Lebensraumverbesserung bieten undRefugien als Brut-, Schutz- und Rückzugsbereiche auchin der vegetationsarmen Zeit darstellen, wenn sie überden Winter stehen bleiben• sie oftmals Rest-Überlebensraum von seltenenBei kräutern sind und sich sogar in Bördelandschaftenbewähren• das Landschaftsbildbereichern• und, und, und …Werden Sie doch auchF örderer für die MultitalenteBlühstreifen und Blühflächen!InhaltWeblinks › Informationen zum Thema »Blühstreifen«› Informationen zum Thema »Blühstreifen in der Börde«15


Das kann die Landwirtschaft bieten <strong>–</strong> im AckerbauInhaltRestflächen <strong>–</strong> ein oftunterschätztes Potenzialauch für die <strong>Bienen</strong>In der Landwirtschaft, im Obstbau, auf Hofflächen <strong>–</strong>eigentlich überall <strong>–</strong> gibt es ungenutzte kleinteiligeEcken, Böschungen oder schmale Streifen, die wedergepflügt, gemäht noch regelmäßig gepflegt werdenkönnen. Abfällig werden diese als »Unland« bezeichnet.Da sie ohnehin vorhanden sind, passt eher dieBezeichnung »Eh-da-Flächen«. Oft beherbergensie eine Vielfalt von Blühpflanzen und versorgen soHonig- und Wildbienen <strong>mit</strong> Pollen und Nektar odersie bieten gerade hier Raum für Neugestaltungen zuGunsten der <strong>Bienen</strong>.Zudem haben viele Ackerflächen fast immer Bereiche<strong>mit</strong> unzureichender Produktionseignung. Beispielsweisesind das Areale <strong>mit</strong>Schauen Sie sich mal um, geringerer Wasser- unddann finden Sie überall Nährstoffspeicherfähigkeitinnerhalb von stärker»Eh-da-Flächen«.hügeligen Ackerflächen.Oder ebenso nasse Stellenbereiche, die häufig längerüberflutet sind. Hier gedeihen oftmals wertvolleBlühpflanzen, wenn Sie als Landwirt diese »SchlaginternenNaturschutzbrachen« aus der Nutzungnehmen <strong>–</strong> alles zum Wohle auch der <strong>Bienen</strong> undganz ohne wirtschaftliche Verluste.16


Wertvolle Brachenmüssen Brachen bleiben!Der Begriff »Brache« bezeichnet allgemein unbestelltesAckerland. Diese bislang länger ungenutztenFlächen bzw. Dauerbrachen sind häufig für denNaturschutz von großer Bedeutung. Auch viele Wildbienen,wie die Sandbienen, profitieren hiervon.Oft treten hier seltene Bedingt durch die<strong>–</strong> insbesondere Rote- zunehmende Nutzungskonkurrenzder landwirt-Liste-Arten <strong>–</strong> auf.schaftlichen Bodennutzungrücken solche Flächen insgesamt in das Interessejedweder Nutzung. Diese Flächen für die Einsaat von<strong>Bienen</strong>-Blühmischungen zu rekultivieren, würde zuLasten des Naturhaushaltes bzw. der biologischenVielfalt gehen. Das darf nicht geschehen!Wichtig ist, zunächst die ökologische Qualität einerFläche zu prüfen, bevor eine (Um)Nutzung erfolgensoll. Also konkret: Säen Sie keine <strong>Bienen</strong>weide anauf Kosten wertvoller Brachflächen!InhaltDas kann die Landwirtschaft bieten <strong>–</strong> im Ackerbau17


Das kann die Landwirtschaft bieten <strong>–</strong> im GrünlandBunt bühende Wiesen waren bis vor wenigen Jahrzehnten eine der Hauptnahrungsquellenfür <strong>Bienen</strong> und andere Blüten besuchende Insekten.Dauergrünland ist heute jedoch sehr arm an Blüten, oft fehlen diese ganz oderwerden noch vor Blühbeginn großflächig abgemäht. Dies zum Nachteil für alleBlütenbesucher.Grünland <strong>–</strong> »Es grünt so grün <strong>–</strong>wenn keine Blüten blühen.«Inhalt


Gelbe Pracht <strong>–</strong> oft nurvon kurzer DauerAuch im Grünland gibt es für Sie Möglichkeiten, für<strong>Bienen</strong> etwas Gutes zu tun und da<strong>mit</strong> die Situationder Blütenbesucher insgesamt zu verbessern, ohnedass man als Landwirt wirtschaftliche Einbußenhinnehmen muss.Wo möglich, sollten Sie wenigerErtrag liefernde Wiesen nicht sooft mähen und weniger düngenErst bei einem Nutzungsintervall von mehr alssechs Wochen, können für <strong>Bienen</strong> wichtige Kräuterzur Blüte und auch zum Absamen kommen. Das istbei häufigerer Schnittnutzung nicht möglich.InhaltDas kann die Landwirtschaft bieten <strong>–</strong> im Grünland19


Das kann die Landwirtschaft bieten <strong>–</strong> im GrünlandKleereiche Wiesen lassenHummeln summen!Hummeln sind gute Anzeiger dafür, ob eine blütenundabwechslungsreiche Landschaft zu einer hohenBiodiversität beitragen kann. Vielerorts zeigt derdeutliche Rückgang an Hummeln, insbesondere auchin der Agrarlandschaft, dass mehr für den Erhalt unddie Förderung des Nahrungsangebotes für Hummelnund andere Blüten besuchende Insekten getanwerden muss.Für die verschiedenen typischen Hummelartenunserer Agrarlandschaft hilft nachweislich schon alseine wichtige Maßnahme, der Erhalt und die PflegeKleereicher Wiesen. Das lässt Hummeln summen!Überall, wo sich Klee oder auch Luzerne breitge<strong>mach</strong>t haben, tummeln sich Hummeln.Achten Sie mal darauf!Inhalt


Das kann die Landwirtschaft bieten <strong>–</strong> im GrünlandBlüh- und Schonstreifen imDauergrünlandDurch einfache Maßnahmen bei der Grünlandbewirtschaftunglässt sich das Nahrungsangebot für Honig- und Wildbienendeutlichen verbessern.Lassen Sie auf möglichst vielen Parzellen Ihres Grün landesoder auch bei Kleegrasflächen einfach einen schmalenStreifen ungemäht stehen. Da finden die <strong>Bienen</strong> weiterhinihre Nahrung. Bei der nächsten Nutzung mähen Sie dieseStreifen einfach <strong>mit</strong> und lassen an anderer Stelle wiederWenig Aufwand für Ihrenlandwirtschaftlichen Betrieb <strong>–</strong>viel Effekt für <strong>Bienen</strong> & Co undfür den Naturschutz!schmale Streifen stehen. Soschaffen Sie Nahrungs- undLebensraum für Honig- undWildbienen sowie andereBlütenbesucher.InhaltBesonders wachsam müssen Sie bei der Mahd von blühendenkleerei chen Wiesen und Futter-Gemengen oderbeim Mulchen sein, um hierbei keine <strong>Bienen</strong> zu töten. Einegünstige Zeit zum Mähen und Mulchen ist früh mor gensoder abends, wenn die <strong>Bienen</strong> nicht fliegen.21


Das kann die Landwirtschaft bieten <strong>–</strong> im GrünlandWiesen-RandstreifenGeht auch ganz einfach: Zäunen Sie aufbeweidetem Grünland Blühstreifen oderBlühaspekte einfach ein, da<strong>mit</strong> hier <strong>Bienen</strong>statt Kühe weiden können. Diese Säumetragen zudem zur Biotop- Vernetzung bei.Hätten Sie das gedacht? Feste Zäune sindfür <strong>Bienen</strong> wertvoll, denn sie sind oft <strong>mit</strong>einem kaum genutzten blütenreichenSaumstreifen verbunden. Das schätzt auchjeder Spaziergänger, der an Ihrer Wiese <strong>mit</strong>Blütensaum vorbeikommt.InhaltWeblinks › Die besondere Bedeutungdes Grünlandes22


Das kann die Landwirtschaft bieten <strong>–</strong> im GrünlandBlumenwiesen <strong>–</strong>hier summt und brummtes nochArtenreiches Dauergrünland ist auch in Niedersachsenin starkem Rückgang begriffen. Vor allemhaben die Bestände artenreicher Wiesen undWeiden, die vielfältige Blühaspekte im Frühling undSommer auch für <strong>Bienen</strong> bieten, abgenommen.Die buntesten Wiesen und In Niedersachsen gibtWeiden liegen häufig auf es zum Erhalt dieserwenig ertragreichen Böden! wertvollen Kulturlandschafteine Förderungnach dem Prinzip derErgebnisorientierung; honoriert wird dasvorhandenen Artenreichtum auf demWirtschaftsgrünland als Ergebnis Ihrerjeweiligen Bewirtschaftung, ohnefestgelegte Auflagen.InhaltWeblink › Informationen zu Blumenwiesen und<strong>Niedersächsischen</strong> Förderprogrammen23


Das kann die Landwirtschaft bieten <strong>–</strong> im GrünlandGrünlandumbruch oderGrünlandintensivierungstehen der niedersächsischen Initiative »<strong>Bienen</strong><strong>brauchen</strong> <strong>Blütenvielfalt</strong> <strong>–</strong> <strong>mach</strong> <strong>mit</strong>!« entgegen!Inhalt24


Das kann die Landwirtschaft bieten <strong>–</strong> im HofbereichDas kann dieLandwirtschaft bieten <strong>–</strong>im Hof bereichAuch der Hof selbst und seine Traditionelle Bauerngärtenweitläufigere Umgebung kann findet man immer seltener.durch gezielte Maßnahmen, wiebeispielsweise die Pflanzungund Pflege von Obstbäumen, Hecken oder dieGestaltung des (Vor)Gartens, zu einem wertvollenund attraktivem Lebensraum für <strong>Bienen</strong> werden.Traditionelle Bauerngärten findet man immerseltener. Einfach zu mähende Kurzrasenflächenbestimmen auch hier immer mehr das dörflicheBild. Schade, wenn man weiß, wie bunt und bienenfreundlichdie bäuerlichen Hofstellen frühergestaltet wurden.InhaltWeblinks › Naturschutz-Beratungsangebote bei der LandwirtschaftskammerNiedersachsen›Naturschutz-Beratungsangebotebeim Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen25


Das kann die Landwirtschaft bieten <strong>–</strong> im HofbereichDas kann die Landwirtschaftbieten <strong>–</strong>Feldgehölze, Heckenund KopfbäumeEgal, ob als Einzelstrauch, Solitärbaum oder alsHecke, Gehölze bieten zahlreichen Tieren einenLebensraum. Blühende Hecken oder Kopfbäume,wie die Kopfweiden, sind Magneten für die HonigundWildbienen aus der ganzen Umgebung. Unterden Wildbienen gibt es sogar Weidenspezialisten,für die diese blühenden Schwergewichte essentiellnotwendig sind. Hummelkönigen profitierenvon diesem Blühangebot während ihrer Nestgründungsphase.Blühende Sträucher und Bäumeschaffen auf kleinstem Raum ein Blühangebot, wiesonst nirgendwo <strong>–</strong> blühende Schwergewichte halt.… zum Wohle der <strong>Bienen</strong>. Hecken haben einewichtige Funktion alsStrukturelement für die kleinräumige Vernetzungvon Flächen in der Agrarlandschaft, die für vieleTiere notwendig sind.Pflegen Sie vorhandene Gehölze, oder pflanzen Sieneue <strong>–</strong> zum Wohle der <strong>Bienen</strong>.InhaltWeblink › Hinweise zur Heckenanlage und -Pflege26


Blühende Raine <strong>–</strong> lebendige LebensräumeBlühende Raine sindwertvolle, lebendigeLebensräume derKulturlandschaftFarbenprächtige, naturnahe Raine helfen den<strong>Bienen</strong> und steigern auch unsere Lebensqualität.Säume entlang von Äckern, Gräben, Wegen undWiesen bilden <strong>mit</strong> den Grasrainen an Straßen einweit verzweigtes Netz in unserer Kulturlandschaft.Sie bieten einer großen Vielfalt an Tier- undPflanzen arten Lebensraum und dienen als Rückzugsgebiet.Wussten Sie, dass die Fläche derWegraine in Niedersachsen zusammengenommen größer ist als dieFläche aller Naturschutzgebiete?InhaltWeblink › Info-Material zum Thema»Blühende Raine: natürlich voller Leben«27


Blühende Raine <strong>–</strong> lebendige LebensräumeBlühende Raine <strong>–</strong>unzählige Kilometer einesweit verzweigten NetzesEine »fast kostenlose« Förderung der <strong>Blütenvielfalt</strong>für die <strong>Bienen</strong> über das Jahr hindurch, bestehtin dem Erhalt und der Pflege der Wegraine undGewässerrandstreifen in Niedersachsen.Auf die richtige Pflege der Wegraine kommt es an!Die gängige Pflegepraxis hat leider nicht immer dieFunktion dieser Saumelemente für die <strong>Bienen</strong> imBlick.InhaltHäufig wird in dichter zeitlicher Abfolge, zumfalschen Zeitpunkt, auf zu großer Fläche oder vielzu kurz gemäht. Viele Kräuter kommen erst garnicht zum Blühen. Andererseits <strong>brauchen</strong> wiesenähnlicheFlächen stets eine Mindestpflege, um diefür Wiesen typischen Arten zu erhalten und Verfilzungund eine natürliche Sukzession zu Gehölzenzu verhindern.28


Blühende Raine <strong>–</strong> lebendige LebensräumeEmpfehlungen für eine naturverträglichePflege von Wegrainenund Straßenrändern• Die Mähfrequenz sollte insgesamt herabgesetzt werden.Vermeiden Sie unnötiges Mähen!Mähzeitpunkt, -frequenz und -muster beachten• Es reicht aus, Wegraine, die von typischen Wiesenblütenartendominiert werden, ein- bis zweimal jährlich zumähen, um diese typische Ausprägung zu erhalten. Da<strong>mit</strong>wird auch vermieden, dass niedrigwüchsige, wenigerkonkurrenzstarke Arten im dichten Grasfilz unterdrücktwerden <strong>–</strong> bester Mähzeitpunkt ist September/Oktober.• Mähen Sie prinzipiell nicht zu tief, um Kleintiere wenigerzu beeinträchtigen.• Mähen Sie auch nicht alle vorhandenen Raine in IhrerUmgebung gleichzeitig <strong>–</strong> sondern immer im Wechsel.Inhalt• Am besten vermeiden Sie jegliches Mähen der Rainein der für die Pflanzen und Tiere empfindlichen Zeitzwischen Mai und August. Im Ergebnis hilft dies denHonig- und den Wildbienen.29


Das kann der Forst bietenForstwirtschaft <strong>–</strong> »(k)ein Blümlein stehtim Walde <strong>–</strong> ganz still und stumm«InhaltJahrhunderte lang war die Imkerei wichtiger Bestandteil der Waldbewirtschaftung.Überall dort, wo heute beispielsweise Nadelholzmonokulturenvorherrschen, bietet der Wald vielerorts <strong>–</strong> bis auf die Honigtautracht <strong>–</strong>keine Lebensgrundlage für <strong>Bienen</strong> mehr.


Das kann der Forst bietenDas kann dieForstwirtschaft bietenIm Wald gibt es für Sie viele Möglichkeiten, für<strong>Bienen</strong> etwas Gutes zu tun, ohne wirtschaftlicheEinbußen hinnehmen zu müssen. Auf Waldwiesenund an anderen offenen Bereichen und Waldwegenist oftmals Platz für verschiedene Blühaspekte.Kommt hier genügend Sonnenlicht hin, stellensich von alleine blütenreiche Säume ein. Sinnvollist häufig auch das Freistellen von vorhandenBäumen, wie Wildobst, Linde etc.. Blühhecken, anWaldränder gepflanzt, schaffen einen wertvollenÜbergangsbereich zu angrenzenden Flächen. Daserfreut nicht nur die Honig- und Wildbienen. Tieredes Waldes profitieren auch hiervon.Denken Sie bei der (Um)GestaltungIhres Waldes auch an Blühaspektefür die <strong>Bienen</strong>.InhaltWeblinks › Informationen zu den Förderprogrammenin Niedersachsen31


Das kann der Obstbau bietenHeute verwandeln sich jedes Jahr im Frühjahr moderne Obstplantagen zwar für etwa drei Wochenin ein rosa weißes Blütenmeer. Das verzaubert uns, während <strong>Bienen</strong> hier bei schönem Wetter ihrerArbeit nachgehen müssen. Oft werden alle anderen Blütenpflanzen <strong>–</strong> wenn sie überhauptvorhanden sind - unter den Bäumen abgemäht, um die <strong>Bienen</strong> auf dieObstblüten zu konzentrieren. Nach dem Abblühen gehendie <strong>Bienen</strong> leer aus, wenn nicht gezielt andereBlühaspekte geschaffen werden.InhaltObstbau <strong>–</strong> Deutschlands»Blühende Landschaften«?


Das kann der Obstbau bietenDas kann der Obstbau bietenFrüher extensiv genutzte Streuobstwiesen, <strong>mit</strong> ihrenverschiedenen Kleinstrukturen und blütenreichem Unterbewuchs,boten den <strong>Bienen</strong> und anderen Bestäubernausreichend Nist- und Nahrungsraum. Deshalb müssenbestehende Streuobstwiesen heute erhalten und gepflegtwerden. Wo immer möglich, sollten neue Streuobstwiesenangelegt werden.Moderne Obstplantagen Oft fehlen ausreichend Nistmöglichkeitenfür Wildbienen,bieten nur für kurze Zeit einreichhaltiges Blütenangebot. und eine spontane Besiedlungist nahezu ausgeschlossen.Insekten-Nisthilfen können hier gewisse Abhilfe schaffen.Es fehlt auch oft an anderen zusätzlichen Blühaspektenfür die Zeit nach der Obstblüte.In modernen Obstplantagen gibt es eine Vielzahl vonMöglichkeiten für Sie, für <strong>Bienen</strong> etwas Gutes zu tun,ohne wirtschaftliche Einbußen hinnehmen zu müssen.Haben Sie schon einmal daran gedacht, die Fahrgassenim Sommer alternierend zu mulchen, da<strong>mit</strong> Blütenpflanzenauch blühen können? Gibt es nicht doch aufgrundunwirtschaftlicher Flächenzuschnitte die Möglichkeit,blühende Saumstreifen bzw. Blühstreifen zu schaffen?InhaltWeblinks › Obstbau-Beratungsangebot der LWk Niedersachsen› Infos zu Streuobstwiesen in Niedersachsen33


Das kann im kommunalen Bereich getan werden»Mehr öffentliches Bunt statt öffentliches Grün«: So könnte man das Potenzialumschreiben, das im kommunalen Bereich nach wie vor schlummert.Die gängi ge Pflegepraxis an vielen Straßenrändern und Grünanlagen hatauch hier leider nicht immer die Funktion der Flächen für die <strong>Bienen</strong> im Blick.Dabei ist vieles ohne finanziellen Mehraufwand möglich.InhaltKommunaler Bereich <strong>–</strong> »Summ, summ, summ,Bienchen summ (drum)herum«


Das kann im kommunalen Bereich getan werdenDas kann im kommunalenBereich für <strong>Bienen</strong> getanwerdenIm kommunalen Bereich gibt es für Sie viele Möglichkeiten,für <strong>Bienen</strong> etwas Gutes zu tun. Straßenbegleitgrün,Grünanlagen, Parks und Friedhöfe habenvielerorts schon einiges für Honig- und Wildbienen zubieten. Manche Wildbienen finden hier neben ihrenLieblingsblumen auch Nistmöglichkeiten. BlühendeAlleen können Honigbienen zeitweise ins »Schwärmen«versetzen. Aber die Möglichkeiten werden bei Weitemnoch nicht ausgeschöpft. Auch hier kann durch gezielteAussaat und Bepflanzung der öffentliche Raum ästhetischund für die <strong>Bienen</strong> erheblich aufgewertet werden<strong>–</strong> meist ohne finanziellen Mehraufwand.Schaffen Sie mehr öffentliches Grünflächen solltenBunt statt öffentliches Grün! zumindest teilweise extensivergemäht werden.Dann stellt sich oft eine Vielfalt von Pflanzenarten sogarin Parkanlagen ganz von alleine ein. Wird das Tun derÖffentlichkeit erklärt, erzielt man wohlmöglich Nachahmungseffekteauch in privaten Gärten.InhaltWeblink ›Sehen Sie am Beispiel der Blumenstadt Mössingen,was es für Möglichkeiten gibt, eine Stadt zum Blühenzu bringen!35


Das kann im kommunalen Bereich getan werdenZwischennutzung urbanerBrachflächen <strong>–</strong> hier steckenPotenziale für die <strong>Bienen</strong>In den meisten Städten und Dörfern gibt es <strong>–</strong> manchmalnur vorübergehend <strong>–</strong> ungenutzte Brachflächen und eineVielzahl sogenannter »Eh-da«-Flächen. Für uns Menschenmögen solche Flächen manchmal unordentlich erscheinen.Urbane Brachfläche sind aber wertvolle Refugien, insbesonderefür die Wildbienen. Hier stellt sich oft von ganz alleineeine für <strong>Bienen</strong> interessante Ruderalvegetation ein. Nistmöglichkeitenim Boden, in markhaltigen Stängeln oder introckenem Totholz, sind meist vorhanden. Blumen, Stauden,Sträucher und die Wildbienen, die hier nisten, werdenso zu »Flächen-Besetzern«.Wo immer möglich, solltenSie »Flächen-Besetzer«gewähren lassen!Informieren Sie die Öffentlichkeitüber diese Kleinode der Natur, danngibt es keine Argumente, »hier malaufräumen zu müssen«.Viele moderne Gebäude bieten große Flächen für Dachbegrünungen.Sind solche Maßnahmen schon in Bebauungsplänenfestgelegt, entstehen garantiert Siedlungsbiotopezur Freude der <strong>Bienen</strong>.Inhalt36


Das kann im kommunalen Bereich getan werdenStraßen müssen nicht immernur grau sein <strong>–</strong> StraßenseitenraumgestaltungzumNutzen der <strong>Bienen</strong>Oft gibt es noch keine spezielle Fokussierung auf die<strong>Bienen</strong>, wenn es um die Gestaltung und Pflege vonVerkehrsinseln und Straßenseitenräumen geht. Dabeikönnten <strong>Bienen</strong> schon als Nebeneffekt einer entsprechendenLandschaftsplanung und -pflege hier erheblichgefördert werden. Der Einsatz kräuterreicher Landschaftsrasensaatgutmischungenund eine bienenfreundlichePflege der Straßenseitenräume wären Beispiele für dievielen Möglichkeiten.Bei Straßenbauprojekten können beispielsweise Ackerrandstreifen,Blühstreifen, Lerchenfenster, die Anlage vonStreuobstwiesen und Obstbaumpflanzungen an Wirtschaftswegenusw. durchaus Kompensationsmaßnahmenauf der Grundlage der naturschutzgesetzlichen Eingriffsregelungdarstellen. Alles zum Nutzen auch der HonigundWildbienen.InhaltWeblink ›Infos zu Förderprogrammen in Niedersachsen37


Das kann im kommunalen Bereich getan werdenGewässerrandstreifen bietenoft interessante Blühaspekteauch für <strong>Bienen</strong>Gewässerrandstreifen stellen wichtige Saumstrukturen <strong>mit</strong>Pufferwirkung dar. Von einer Erhöhung des Blütenreichtumsan diesen Saumstrukturen durch eine angepasste Bewirtschaftungkönnen die <strong>Bienen</strong> profitieren. Da<strong>mit</strong> könnenFließgewässern und Kleingewässern sogar aufgewertetwerden.Blutweiderichbestände beispielsweise, eine typischePflanze der Hochstaudenfluren auf Feuchtstandorten,locken <strong>mit</strong> ihrer purpurroten Farbe eine Vielzahl von Wildbienenartenan. Die Sägehornbienen (Melitta nigricans)sammelt den Pollenbedarf für ihre Nachkommenschaft ausschließlichhier. Honigbienen gehören auch zu den Gästendieser Weiderichbestände.InhaltDarüber hinaus leisten diese Randstreifen durch ihreVernetzungsfunktion einen erheblichen Beitrag zumBiodiversitäts schutz.38


Das kann jeder Gartenbesitzer bietenSelbst den Regenwürmern gefällt es hier sicherlichnicht mehr.Leider wird in vielen Gärten durch die Gestaltung,Pflanzen auswahl und Pflege den <strong>Bienen</strong> überhauptnichts geboten. Dabei könnte jeder Gartenbesitzerviel für die Honig- und Wildbienen tun.Inhalt(Vor)Garten <strong>–</strong> »Quadratisch. Praktisch. Gut?«<strong>–</strong> aber ohne Wert für die <strong>Bienen</strong>!


Das kann jeder Gartenbesitzer bietenInhaltSie können paradiesischeVerhältnisse für <strong>Bienen</strong> inIhrem Garten schaffenIn jedem Garten gibt es ein fast unerschöpfliches Potenzial,um etwas Gutes für die <strong>Bienen</strong> zu tun.Grüner Zierrasen ist sehr pflegeaufwändig und bietetfür <strong>Bienen</strong> nichts als eine grüne Wüste. Eine Wiese <strong>mit</strong>Kräutern und Blumen hingegen, bringt Leben auchin Ihren Garten. Lassen Sie doch einmal wachsen undblühen, was sich von alleine ansiedelt. Zeigen Sie IhrenNachbarn den gelben Löwenzahn, den Weißklee, oderdie weiße Schafgarbe <strong>mit</strong> ihren Blütenbesuchern, den<strong>Bienen</strong>. Vielleicht flattern dann auch bunte Schmetterlingein Ihrem Garten umher? Eine Umstellung vomZierrasen zur bunten Blumenwiese, dauert natürlich.Durch Einsaat von Blumen-Saatgut lässt sich diesNur ungefüllte Blüten bieten denfür <strong>Bienen</strong> lebensnotwendigenPollen, bei gefüllten Blüten istdagegen nichts zu holen!beschleunigen. EineBlumenwiese ist vielpflegeleichter als derRasen, denn das regelmäßigeMähen entfällt.Pflanzen Sie beispielsweise Küchenkräuter, wieLavendel, Borretsch, Salbei und Majoran in Ihren Garten<strong>–</strong> zur Freude auch der Honig- und Wildbienen.40


Das kann jeder Gartenbesitzer bietenLassen Sie blühende Rankenund Hecken wuchern <strong>–</strong> zurFreude der <strong>Bienen</strong>Brombeeren, beispielsweise, sind typische Kletterpflanzen,die zwischen Juni und August blühen und da<strong>mit</strong> vielen<strong>Bienen</strong> eine reichliche Nahrungsgrundlage bieten. AlsLassen Sie Brombeeren ranken <strong>–</strong>auch Sie profitieren davon!Gegenleistung erhalten sieeine reichliche Beerenernte.Wussten Sie, dass nach den Vorgaben des Bundesnaturschutzgesetzes,kurz BNatSchG, auch im eigenen Gartenvon März bis Oktober Hecken und Gebüsche nicht gerodetoder stark verjüngt werden dürfen? Der Grund dafür ist der,dass in diesem Zeitraum Sträucher und Hecken vielfach vonden Vögeln zum Brüten genutzt werden.Oder wussten Sie, dass nach dem Bundeskleingartengesetz,kurz BKleingG, die Haltung von <strong>Bienen</strong> in Kleingärtenals einzige Tierart erlaubt ist? Hier<strong>mit</strong> ist anerkannt,dass nachweislich die Bestäubung der Obstbäume, Beerensträucherund einiger Fruchtgemüsearten durch <strong>Bienen</strong> zurwesentlichen Ertragssteigerung führen.InhaltWeblink › Infos vom Netzwerk Blühende Landschaften41


Weiterführende InternetseitenFördermaßnahmen und FörderprogrammeNiedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutzund Landesentwicklung www.ml.niedersachsen.deNiedersächsisches Ministerium für Umwelt und Klimaschutzwww.mu.niedersachsen.deNiedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutzwww.nlwkn.niedersachsen.deLandwirtschaftskammer Niedersachsen www.lwk-niedersachsen.deNetzwerkeNetzwerk Blühende Landschaft www.bluehende-landschaft.deNetzwerk Lebensraum Brache www.lebensraum-brache.deWeiterführendeInternetseitenInformationen zu <strong>Bienen</strong> und anderen BestäubernBundesamt für Naturschutz www.bfn.de/0326_bestaeuber.htmlLAVES Institut für <strong>Bienen</strong>kunde Celle www.laves.niedersachsen.de/portal/live.php?navigation_id=20139&article_id=73963&_psmand=23Informationen zu Wildbienenwww.wildbienen.info / www.wildbienen.de / www.wildbienen.com /www.bombus.deInformationen zu Streuobstwiesen in Niedersachsenwww.streuobstwiesen-niedersachsen.deInformationen zu Schutzäckern, Ackerrandstreifen, Raine etc.www.schutzaecker.de/?start / www.abu-naturschutz.de/ackerstreifen /www.stiftungkulturlandpflege.de / www.nlwkn.niedersachsen.de/portal/live.php?navigation_id=8377&_psmand=26 / www.rheinische-kulturlandschaft.de/dieStiftungInitiativen für mehr Blühflächenwww.farbe-ins-feld.de / www.blumenstadt.euInhaltNaturschutzberatungwww.oeko-komp.de/index.php?id=55&languageid=1www.naturschutzberatung-nrw.deAnmerk ung: Diese Liste stellt nur eine begrenzte Auswahl dar!42


ImpressumInhaltBildnachweisFotos © Dr. Otto Boecking, außerSeite 3: © misterQM / photocase.comSeiten 4 & 6: © MURPHY73 / photocase.comSeite 7: © to-fo / photocase.comSeite 8: © Dr. Werner von der OheSeite 9: © table / photocase.comSeite 20: © annelilocke / photocase.comSeite 30: © Nordreisender / photocase.comSeite 33: © gniedzieska / iStockphoto.comSeite 43: © Mella / photocase.comImpressumHerausgeberNiedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft,Verbraucherschutz und LandesentwicklungCalenberger Straße 2, 30169 Hannoverwww.ml.niedersachsen.deTextDr. Otto Boecking, LAVES Institut für <strong>Bienen</strong>kunde CelleHerzogin-Eleonore-Allee 5, 29221 Cellewww.laves.niedersachsen.deKonzeption & LayoutSTOCKWERK2 GmbH <strong>–</strong> Agentur für KommunikationDonnerschweer Straße 90, 26123 Oldenburgwww.stockwerk2.deAusgangspunkt für diesen LeitfadenBeschluss des <strong>Niedersächsischen</strong> Landtages (Drs. 16/3217) »KompensationsundGrünflächen zum Wohle der <strong>Bienen</strong>« vom Februar 2011Aufgabe des gleichnamigen Arbeitskreises war es, den Beschluss des <strong>Niedersächsischen</strong>Landtages in seiner Umsetzungsmöglichkeit und in seinen Umsetzungspotenzialenauszuloten, um diesen Praxis-Leitfaden zu erarbeiten.Zusammensetzung des ArbeitskreisesEsteburg Obstbauzentrum Jork www.esteburg.deLandvolk Niedersachsen - Landesbauernverband e.V. www.landvolk.netLAVES Institut für <strong>Bienen</strong>kunde Celle www.laves.niedersachsen.deLV Hannoverscher Imker e.V. www.imkerlvhannover.deLV der Imker Weser-Ems e.V. www.imker-weser-ems.deLV Niedersächsischer Gartenfreunde e.V. www.gartenfreunde-niedersachsen.deLWK-Niedersachsen www.lwk-niedersachsen.deML Niedersachsen www.ml.niedersachsen.deNiedersächsische Landkreistag www.nlt.deNiedersächsische Städtetag www.nst.deNLStBV Hannover www.strassenbau.niedersachsen.deNLWKN www.nlwkn.niedersachsen.deStadt Celle www.celle.deWasserverbandstag e.V. Bremen, Niedersachsen, Sachsen-Anhaltwww.wasserverbandstag.deDas Werk einschließlich seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertungaußerhalb der engen Grenzen des Urhebergesetzes ist ohne die Zustimmungdes Herausgebers unzulässig. Haftungshinweis: Trotz sorgfältiger inhaltlicherKontrolle übernehmen wir keine Haftung für die Inhalte externer Links. Für denInhalt der verlinkten Seiten sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich.Hannover, Februar 201243

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