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Junihochwasser 2013 (pdf) - Hochwassernachrichtendienst Bayern

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<strong>Junihochwasser</strong> <strong>2013</strong>Schäden im Unterwasser zu vermeiden. Die Entspannung der Hochwassersituation am Sylvensteinwurde mit Absenkung auf das Stauziel am 11. Juni wieder erreicht. Diese Entspannung hat sich beiden Wasserspeichern in der Oberpfalz erst zum Ende der 24. Kalenderwoche eingestellt, als derPegel der Schwarzach am 14. Juni die Meldestufe 2 und am 17. Juni schließlich die Meldestufe 1unterschritten.Abb. 3-1 zeigt jeweils die maximale Beaufschlagung der einzelnen Wasserspeicher während desgesamten Hochwasserereignisses. Daraus ist auch ein schneller Überblick zu gewinnen, welcheSpeicher bei diesem Hochwasser besonders im Fokus standen (siehe rote Säulen).Die Abgabe aus den Rückhalteräumen der Wasserspeicher erfolgte unter besonderer Beachtungder Gewässerpegel im Unterwasser. Da diese zunächst nicht oder nur sehr langsam zurück gingen,waren die Talsperren und Hochwasserrückhaltebecken über lange Zeit hinweg deutlich gefüllt.Diese Rücksichtnahme der Speichersteuerung auf die Unterlieger konnte jedoch nur aufgrund dersehr zuverlässigen Wetterprognosen durchgeführt werden.Durch den Speicherrückhalt wurden Hochwasserschäden in direkt unterhalb der Speicher liegendenStädten und Gemeinden vermieden. Ferner trugen die Speicher wieder zu einer Entlastung derFlussgebiete auch weiter im Unterstrom bei. Trotz der langanhaltenden Belastung durch die hohenStauspiegel in den Talsperren und Hochwasserrückhaltebecken sind wesentliche sicherheitsrelevanteSchäden am Dammkörper, an den Betriebseinrichtungen oder im Tosbecken nach bisherigerKenntnis nicht aufgetreten. Probleme bereiten dagegen an manchen Speichern die großenTreibholzmengen in den Vorsperren und das angefallene Geschiebe mit den damit einhergehendenVerlandungen.3.2 Bewirtschaftung und Einsatz der einzelnen WasserspeicherDieser Abschnitt umfasst Betriebszustände und Steuerstrategien sowie Schäden an Talsperren.3.2.1 Speicher im Einzugsgebiet der DonauRottachsee / IllerDa am Rottachsee, der als Niedrigwasserspeicher konzipiert ist, kein gewöhnlicher Hochwasserrückhalteraumbesteht, kann der Speicher einen Hochwasserrückhalt nur durch die Seeretention imaußergewöhnlichen Hochwasserrückhalteraum erreichen. Bei diesem Hochwasserereignis warendie Niederschläge im circa 30 Quadratkilometer kleinen Einzugsgebiet der Sperre stark und langanhaltend. Dadurch summierte sich der Zufluss in der Spitze auf fast 50 Kubikmeter pro Sekunde(entspricht einem 50 bis 100-jährlichen Hochwasser). Zu Beginn des Hochwasserereignisseslag der Seepegel nach einer kurzen Vorabsenkung um 12 Zentimeter unter dem Stauziel von850 Metern über dem Meeresspiegel. Die Hochwasserwelle ließ den Seepegel innerhalb einesTages auf 850,60 Meter über dem Meeresspiegel ansteigen. Dies war der höchste Stand seitBestehen der 20 Jahre alten Anlage. Die Talsperre gab anfangs 2,5 Kubikmeter pro Sekunde undim weiteren Verlauf bis 18 Kubikmeter pro Sekunde ab. In der Spitze konnte damit über 30 Kubikmeterpro Sekunde der Hochwasserwelle gekappt und verzögert an die Iller abgegeben werden.Insgesamt wurden 2,09 Millionen Kubikmeter der Hochwasserwelle im Rottachsee zurückgehalten.38 Bayerisches Landesamt für Umwelt <strong>2013</strong>

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