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Junihochwasser 2013 (pdf) - Hochwassernachrichtendienst Bayern

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Talsperren, Flutpolder und HochwasserrückhaltebeckenDurch die Nachrüstungsmaßnahmen am Sylvensteinspeicher der Jahre 1997 bis 2001 (vor allemdem Bau der zweiten Hochwasserentlastungsanlage und der Erhöhung des Dammes um dreiMeter) wurde die Bewirtschaftung von Hochwasserereignissen wie 1999, 2005 und <strong>2013</strong> erstmöglich. Die derzeit laufende EU-geförderte Ertüchtigung hatte durch den Einbau der tiefen Schlitzdichtwandim Jahr 2012 einen wesentlichen Meilenstein erreicht. So war es wegen der garantiertenDichtheit des Dammes möglich, den Stau auf eine neue Rekordmarke klettern zu lassen und dortaußergewöhnlich lange zu halten, um die Abgabe aus Rücksicht auf die Unterlieger sehr starkreduzieren zu können.Größere Schäden am Speicher sind nicht zu verzeichnen, an der Isarvorsperre wurde lediglichdie Betonfahrbahn, die quer über das Bauwerk läuft, auf einem Bereich von circa 18 Meter Längeund circa 1,4 Meter Breite weggerissen. Die Sanierungskosten liegen schätzungsweise bei circa10.000,- EUR. Außerdem sind die Vorsperren und der Speicher von Treibholz frei zu machen.Weiterhin mussten durch den Hochstau am Sylvensteinspeicher die aktuellen Bauarbeiten amSickerwasserstollen vorsorglich für zehn Tage unterbrochen werden. Die daraus resultierendenStillstandskosten belaufen sich auf knapp 100.000,- EUR.Windachspeicher / IsarDer maximale Einstau des Windachspeichers wurde bei 629,02 Meter über dem Meeresspiegelerreicht. Der Rückhalt lag bei etwa 1,5 Millionen Kubikmeter, der gewöhnliche Hochwasserrückhalteraumwurde zu circa 56,4 Prozent eingesetzt. Der maximale Zufluss zum Speicher lag bei28 Kubikmeter pro Sekunde. Zu diesem Zeitpunkt wurden sechs Kubikmeter pro Sekunde abgegeben.Mit der Steuerung des Speichers wurde versucht, die Unterliegergemeinden Finning, Windachund Greifenberg vor Überflutungen zu schützen. Schäden an Wohngebäuden sind keine bekannt.Ab Erreichen des Stauziels wurde der Speicher ebenso auf überregionale Ziele und Problembereichehin gesteuert beziehungsweise entleert.Vilstalsee / VilsDie mögliche Schutzwirkung des Vilstalsees liegt in der Größenordnung eines 20-jährlichen Hochwassers.Darüber hinaus gehende Hochwasserereignisse werden durch die Retentionswirkungdes Speichers etwas gedämpft, so dass sich der Hochwasserscheitel unterhalb des Speichersverringert. Der maximale Speicherzufluss von 233 Kubikmeter pro Sekunde konnte auf einenAbfluss von 125 Kubikmeter pro Sekunde gedämpft werden. Das entspricht einer Reduzierungvon 46,4 Prozent. Bei einer Stauhöhe von 402,18 Meter über dem Meeresspiegel wurde einFüllungsgrad des Speichers von circa 74 Prozent erreicht. Der Zulauf zum Vilstalsee dürfte einem40-jährlichen Hochwasserereignis zuzuordnen sein.Da sich die Steuerung des Vilstalsee nicht auf die Wasserstände in der Donau auswirkt, stand ernicht unmittelbar im Brennpunkt des überörtlichen Hochwasserereignisses. Für den örtlichen Hochwasserschutzhat der Speicher jedoch einen wesentlichen Beitrag zur Reduzierung des Abflussesin der Vils geleistet. Trotz der Dämpfung der Zuflussspitze konnte nicht vermieden werden, dassSchäden an landwirtschaftlichen Flächen entstanden. Durch schwere landwirtschaftliche Fahrzeugeauf den Deichen sind weitere Schäden zu verzeichnen. Schäden am Speicher selbst gab es nicht.Der Zufluss war eher charakterisiert durch eine Hochwasserfülle als eine Hochwasserspitze. Es hatsich gezeigt, dass Zulauf- und Abgabepegel für die Steuerung des Vilstalsees nur bedingt geeignetsind, da die Zwischeneinzugsgebiete nicht erfasst werden. Hier ist eine Verbesserung erforderlich.Bayerisches Landesamt für Umwelt <strong>2013</strong>45

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