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Natur erleben<br />

in der<br />

<strong>Metropolregion</strong> Hamburg<br />

am Beispiel der Moore<br />

Workshop auf Einladung der Facharbeitsgruppe Naturhaushalt<br />

der <strong>Metropolregion</strong> Hamburg<br />

Tister Bauernmoor am 2. Oktober 2007


Workshop Naturerleben in der <strong>Metropolregion</strong> Hamburg<br />

2. Oktober 2007 „Haus der Natur“ im Tister Bauernmoor (SG Sittensen, Niedersachsen)<br />

Workshop<br />

Naturerleben in der <strong>Metropolregion</strong> Hamburg<br />

am Beispiel der Moore<br />

Haus der Natur<br />

Tister Bauernmoor<br />

(Landkreis Rotenburg/Wümme, Niedersachsen)<br />

am 2. Oktober 2007<br />

Vorwort<br />

Die <strong>Metropolregion</strong> Hamburg bietet mit ihrer naturräumlichen Vielfalt, ihren besonderen Kulturlandschaften,<br />

zahlreichen Schutzgebieten und der Elbe <strong>als</strong> charakteristischem, verbindenden<br />

Element eine Anzahl unterschiedlicher Möglichkeiten des Naturerlebens.<br />

Bei der 1. Workshop-Veranstaltung der <strong>Metropolregion</strong> zum Thema „Natur erleben“ am 27.<br />

September 2006 in Hamburg wurden von Akteuren aus den Bundesländern Schleswig-<br />

Holstein, Niedersachsen und Hamburg Ansätze diskutiert und Ideen entwickelt, mit denen<br />

das Naturerleben in der Region gefördert und verstärkt kommuniziert werden kann.<br />

Inhaltlich anknüpfend haben bei einem weiteren Workshop am 2. Oktober 2007 im Haus der<br />

Natur im Tister Bauernmoor (Samtgemeinde Sittensen) 62 Interessierte, unter ihnen 10<br />

Fach-Referentinnen und Referenten, aus Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein<br />

die Möglichkeiten des Naturerlebens exemplarisch am Beispiel verschiedener Moore diskutiert<br />

und Möglichkeiten der Kooperation in der <strong>Metropolregion</strong> Hamburg erörtert. Die Ergebnisse<br />

dieser Veranstaltung sind in der vorliegenden <strong>Dokumentation</strong> zusammengefasst.<br />

Veranstalter:<br />

Facharbeitsgruppe Naturhaushalt<br />

der <strong>Metropolregion</strong> Hamburg<br />

c/o Dr. Regina Dube<br />

Freie und Hansestadt Hamburg<br />

Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt<br />

Amt für Natur- und Ressourcenschutz<br />

Stadthausbrücke 8<br />

20355 Hamburg<br />

Telefon: 040 / 428 40 2420<br />

Regina.Dube@bsu.hamburg.de<br />

<strong>Dokumentation</strong>:<br />

Dipl.-Biologe Christian C. Schmidt<br />

Im Ortfeld 12 – 21717 Fredenbeck<br />

Telefon 0 41 49/ 93 13 88<br />

Christian.Schmidt@ccs-media.de<br />

2<br />

Naturerlebnis-Bahn im Aschhorner Moor<br />

(Landkreis Stade)


Workshop Naturerleben in der <strong>Metropolregion</strong> Hamburg<br />

2. Oktober 2007 „Haus der Natur“ im Tister Bauernmoor (SG Sittensen, Niedersachsen)<br />

Inhalt und Tagesordnung<br />

Vorwort 2<br />

Dr. Torsten Lühring, Andreas Schwanholt, Dr. Regina Dube<br />

Begrüßung 4<br />

Dr. Gerfried Caspers<br />

Moore und ihre Entwicklung im westdeutschen Flachland 5<br />

Naturerlebnisse in Mooren der <strong>Metropolregion</strong> Hamburg<br />

Wolfgang Schmahl<br />

Duvenstedter Brook in Hamburg 6<br />

Michael Muszeika<br />

Dosenmoor in Schleswig-Holstein 7<br />

Karin Fäcke, Georg Ramm, Erika Jaschinski<br />

Natur erleben in Mooren zwischen Elbe und Weser:<br />

Ahlenmoor, Aschhorner Moor, Tister Bauernmoor 9<br />

Christian Schmidt<br />

a.Moore.mio – Kooperation zwischen drei Naturerlebnis-Mooren 15<br />

Susanne Eilers<br />

Zertifizierte Natur- und LandschaftsführerInnen für Moore 17<br />

Bernd Pilgrim, Hans-Adolf Wrage<br />

Grundsatz-Informationen über Moore in der <strong>Metropolregion</strong><br />

Hamburg: Situation in Niedersachsen und Schleswig-Holstein 18<br />

Forum 1<br />

Stärken und Schwächen<br />

von Naturerlebniseinrichtungen in Mooren 21<br />

Forum 2<br />

Möglichkeiten der Koorperation<br />

zwischen Naturerlebniseinrichtungen in Mooren 22<br />

Danksagung 24<br />

Lage des Hauses der Natur 25<br />

Anhang<br />

3


Workshop Naturerleben in der <strong>Metropolregion</strong> Hamburg<br />

2. Oktober 2007 „Haus der Natur“ im Tister Bauernmoor (SG Sittensen, Niedersachsen)<br />

Begrüßung<br />

Bevor es an die Arbeit ging, hießen Gastgeber und Veranstalter die über 60 Workshop-<br />

<strong>Teil</strong>nehmerinnen und <strong>Teil</strong>nehmer willkommen.<br />

Erster Kreisrat Dr. Torsten Lühring begrüßte im Namen des Landkreises<br />

Rotenburg/Wümme die über 60 Naturerlebnis-Fachleute. Die<br />

Landschaft rund um den Tagungsort beweise, wie in der Region Tourismus<br />

und Naturschutz im Konsens organisiert würden – mit großem<br />

Erfolg. Das Thema Naturerlebnis im Moor habe hier einen hohen<br />

Stellenwert.<br />

Andreas Schwanholt vom Verein „Moorbahn Burgsittensen“ hob<br />

hervor, dass das so erfolgreiche Ensemble aus Moorbahn, Haus der<br />

Natur und Moorschutzgebiet wesentlich dem Heimatbewusstsein<br />

und Engagement der Dorfbevölkerung zu verdanken sei. Gerade die<br />

älteren Dorfbewohner, die „den Buckel krumm gemacht hatten“, wollten<br />

das Moor nicht nur den „Vogelzählern“ überlassen, so Schwanholt<br />

schmunzelnd.<br />

Dr. Regina Dube von der Facharbeitsgruppe Naturhaushalt der<br />

<strong>Metropolregion</strong> Hamburg <strong>als</strong> Veranstalterin räumte ein, dass für die<br />

Marketingstrategen der <strong>Metropolregion</strong> das Thema Naturschutz bislang<br />

keine große Rolle spiele. Natur „vor der Haustür“ erleben zu<br />

können, sei für die Hansestadt gleichwohl ein Markenzeichen. Wunderbare<br />

Landschaften mit Fülle und Vielfalt lockten raus aus der<br />

Stadt.<br />

4


Workshop Naturerleben in der <strong>Metropolregion</strong> Hamburg<br />

2. Oktober 2007 „Haus der Natur“ im Tister Bauernmoor (SG Sittensen, Niedersachsen)<br />

<strong>Teil</strong> 1 Vorträge<br />

Die folgenden zehn Vorträge sind für die <strong>Dokumentation</strong> vom Moderator der Veranstaltung zusammengefasst<br />

und teils durch weitere Informationen ergänzt worden. Soweit vorhanden wurden Skripte bzw. Präsentationen<br />

der Referentinnen und Referenten zu Grunde gelegt.<br />

„Moore und ihre Entwicklung im westdeutschen Flachland“<br />

Referent:<br />

Dr. Gerfried Caspers<br />

Deutsche Gesellschaft für Moor- und Torfkunde<br />

Dr. Caspers schilderte in seinem Beitrag die Landschaftsgeschichte<br />

Norddeutschlands im Zeitraum 25.000 BP (before present<br />

= vor heute) bis heute, geprägt durch einen Meeresspiegelanstieg<br />

der Nordsee um insgesamt 125 Meter und die damit zusammenhängenden<br />

klimatischen Voraussetzungen für das Moorwachstum.<br />

Die heutige Küstenlandschaft mit Watt, Inseln, Marsch<br />

und Mooren entwickelte sich in den letzten 8.500 Jahren. Dr. Caspers<br />

zeigte anhand von Querschnittsgrafiken, wie es seit der Mittelsteinzeit<br />

(8.000-4.000 BP) in feuchten Senken zunächst zur schichtweisen Bildung von<br />

Schilf- und Seggentorfen, in der Jungsteinzeit (6.000-5.000 BP) zu Bruchwaldtorf-Bildung<br />

kam. Älterer Hochmoortorf entstand 5.000 bis 2.800 BP in der Bronzezeit, der jüngere<br />

Hochmoortorf schließlich seit etwa 2.800 BP (800 v.Chr.). Die zunehmende Moornutzung<br />

setzte etwa seit 900 n.Chr. ein.<br />

Für die Torfbildung, so Caspers, sei Voraussetzung das Vorhandensein von Pflanzen bzw.<br />

Pflanzenresten, ständiger Wasserüberschuss und weitestgehender Luftabschluss.<br />

Der Referent erläuterte die Unterschiede zwischen Niedermooren (Beispiel: Verlandungsbereich<br />

eines eutrophen Gewässers) und Hochmooren (Regenmoore).<br />

Anhand von Abbildungen erfuhren die Workshop-<strong>Teil</strong>nehmer, warum Torf bildende Moose<br />

der Gattung Sphagnum große Mengen Wasser speichern können und wie aus lebenden<br />

Torfmoosen Torf wird. An „Mini- Täler“ (Schlenken) und „Mini-Hügel“ (Bulten) in der Mooroberfläche,<br />

die sich durch Bodenfeuchte und Mikroklima unterscheiden, haben sich unterschiedliche,<br />

zum <strong>Teil</strong> farbenprächtige Torfmoosarten angepasst. Die Bult-Tormoosart<br />

Sphagnum magellanicum ist eine der wichtigsten Torfbildner und im Torf noch gut zu erkennen.<br />

Auch andere Pflanzenreste, etwa von der Rosmarinheide oder von Wollgras-Arten, lassen<br />

sich ebenfalls noch nach Jahrtausenden im Torf erkennen und können bei Naturerlebnis-Exkursionen<br />

demonstriert werden.<br />

Wiedervernässungen von Hochmooren umfassen in Niedersachsen zurzeit rund 12.000 Hektar<br />

Fläche.<br />

Weitere Informationen:<br />

· www.dgmtev.de (Deutsche Gesellschaft für Moor- und Torfkunde)<br />

5


Workshop Naturerleben in der <strong>Metropolregion</strong> Hamburg<br />

2. Oktober 2007 „Haus der Natur“ im Tister Bauernmoor (SG Sittensen, Niedersachsen)<br />

„Natur erleben im Duvenstedter Brook in Hamburg“<br />

Referent: Wolfgang Schmahl<br />

Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt<br />

der Freien und Hansestadt Hamburg<br />

In der „grünen Metropole“ Hamburg, einem von 8 „Hotspots“ der<br />

Sprosspflanzen-Diversität Deutschlands (gemessen an der Zahl<br />

der gefährdeten Pflanzensippen), gekennzeichnet außerdem durch<br />

das Stromspaltungsgebiet (Binnendelta) der Elbe und die Randlage<br />

zum kontinentalen Klima gibt es immerhin rund 5.000 Hektar<br />

Wald. Große <strong>Teil</strong>e der Stadt sind noch landwirtschaftlich genutzt.<br />

8 Prozent der Stadtfläche stehen unter Naturschutz.<br />

Lage: Das Naturschutzgebiet (NSG) Duvenstedter Brook (780 Hektar, NSG seit 1958) liegt<br />

im äußersten Norden der Stadt an der Grenze zu Schleswig-Holstein. Gemeinsam mit benachbarten<br />

NSG beträgt die Naturschutzfläche rund<br />

1500 Hektar.<br />

Landschaftsbild: Nieder- und Hochmoore. Durch Trockenlegung<br />

entstand Moorheide. Aber auch Wälder,<br />

Wiesen, Äcker, Teiche.<br />

Flora: über 600 Pflanzenarten,<br />

Fauna (Artenzahl): Libellen 39, Heuschrecken 13, Tagfalter<br />

35, Amphibien, Reptilien und Säuger 38, fast 100<br />

Brutvogelarten, darunter der Kranich.<br />

Natur erleben: Erstes Info-Haus 1983 gemeinsam mit<br />

dem Naturschutzbund („Nur was man kennt, kann man<br />

schützen“). Das Angebot wurde gut angenommen, allerdings<br />

zentrale Lage im Gebiet problematisch, deshalb<br />

1997 Verlegung an den Rand des NSG und besser erreichbar<br />

(Spaziergänger, Schulklassen, Menschen mit<br />

Handicap). Seit Bestehen der Infohäuser 186.000 Besucher.<br />

Hunde dürfen nicht mit in den Duvenstedter Brook.<br />

Jährlich rund 200 Veranstaltungen mit über 20.000 <strong>Teil</strong>nehmern, davon 75 Prozent Jugendliche.<br />

Angebote: Waldführungen, Keschern am Teich, Fledermaus-Beobachtung mit Detektor, Beobachtung<br />

der Hirschbrunft im September, Vogelstimmen-Exkursionen, Seminare Foto/ Malen,<br />

Dauerausstellung.<br />

Das Infohaus ist auch Tagungsstätte. Gebietsbetreuung durch Naturschutzwart und Revierförster.<br />

Ehrenamtliche Arbeit (z.B.Wiedervernässung, Kranichschutz) durch AG Brook, NABU, Botanischer<br />

Verein zu Hamburg, Naturwacht, BUND und Landesjägerschaft.<br />

Aktionen: Jährliches Brookfest mit der örtlichen Bevölkerung, Tannenbaumverkauf, Wildfleischverkauf<br />

durch die Revierförsterei.<br />

Als Informationsmaterial steht eine Broschüre mit Wanderkarte zur Verfügung, auf der die<br />

geöffneten Wege (Wanderwege, Radwege, Reitwege) kennzeichnet sind.<br />

Der NABU bietet seit Anfang 2007 einen digitalen Naturscout an. Mit dem Gerät können Besucher<br />

interaktiv, multimedial und GPS-geführt den Duvenstedt Brook kennen lernen. Auch<br />

Informationen über Tier- und Pflanzenwelt sind gespeichert.<br />

6


Workshop Naturerleben in der <strong>Metropolregion</strong> Hamburg<br />

2. Oktober 2007 „Haus der Natur“ im Tister Bauernmoor (SG Sittensen, Niedersachsen)<br />

Weitere Informationen:<br />

· www.forst-hamburg.de/duvenstedter_brook.htm<br />

· http://hamburg.nabu.de/m08/m08_14/05401.html<br />

· http://fhh.hamburg.de/stadt/Aktuell/behoerden/stadtentwicklung-umwelt/naturstadtgruen/natur/schutzgebiete/naturschutzgebiete/duvenstedt/start.html<br />

· Die Abbildungen aus der Präsentation von Herrn Schmahl im Anhang<br />

„Natur erleben im schleswig-holsteinischen Dosenmoor“<br />

Referent: Michael Muszeika<br />

Info-Zentrum Dosenmoor e.V.<br />

Entstehung und Trägerschaft: Der Verein „Info-<br />

Zentrum Dosenmoor e.V.“ wurde 2002 von Privatleuten<br />

mit dem Ziel gegründet, den Besuchern Informationen<br />

über das „besterhaltene atlantische Hochmoor in<br />

Schleswig-Holstein“ zu geben und ihnen die Schönheit<br />

und Vielfalt dieses Naturschutzgebietes zu zeigen.<br />

Dem kleinen Verein (über 30 Mitglieder) ist es gelungen,<br />

in dem früheren „Torfwerk Einfeld Carl Hornung“, in dem medizinische Moorprodukte<br />

hergestellt wurden, ein Informations-Zentrum (IZD) einzurichten, das bislang aus einem 54<br />

Quadratmeter großen Vortragsraum (Medien, Binokulare, Mikroskope, Ferngläser usw.), einer<br />

Ausstellungsfläche (etwa 120 Quadratmeter) in einer Lagerhalle und einer Freifläche von<br />

1.000 Quadratmetern mit einem Moorbeet besteht.<br />

Lage: Das IZD liegt zwischen Hamburg und Kiel mitten in Schleswig-Holstein in Neumünster-Einfeld.<br />

Es befindet sich in einem renovierten und teilweise umgebauten kleinen Torfwerk<br />

unmittelbar am Rande des 521 ha großen Naturschutzgebietes „Dosenmoor“ und nur 200 m<br />

entfernt vom westlich gelegenen „Einfelder See“ (178 ha).<br />

Finanzierung: Das IZD finanziert sich durch Mitgliedsbeiträge, Spenden und Einnahmen<br />

aus Moorführungen. Der Vortragsraum mit Heizung und Toiletten wurde von H. Hornung,<br />

dem Eigentümer des früheren Torfwerks, für das IZD ausgebaut und bereitgestellt. Der<br />

Großteil der Ausstattung des Vortragsraumes wurde von BINGO gefördert (29.000 €).<br />

Aktivitäten:<br />

Moorführungen:<br />

Jährlich werden durch die 8 Moorführer – fast ausschließlich angemeldete – Personengruppen<br />

durch das Dosenmoor geführt und - individuell angepasst an die jeweilige Struktur der<br />

Besucher - über die vielfältigen Aspekte des Hochmoores informiert.<br />

Zu den Besuchergruppen gehören insbesondere Schulklassen, aber auch Kindergarten-<br />

Gruppen, Sport- und Wandervereine, Studenten, Senioren, Fremdenverkehrsgruppen, Be-<br />

7


Workshop Naturerleben in der <strong>Metropolregion</strong> Hamburg<br />

2. Oktober 2007 „Haus der Natur“ im Tister Bauernmoor (SG Sittensen, Niedersachsen)<br />

triebe, soziale Einrichtungen usw. Der Einzugsbereich geht bis in den Raum Hamburg und<br />

Kiel.<br />

Der Kreis der Moorführer, die diese Funktion ehrenamtlich und ohne Auslagenerstattung in<br />

ihrer Freizeit ausführen, weist folgende Qualifikationen aus:<br />

3 Diplombiologen und davon 2 Bio- und Chemielehrer, 1 Dipl.-Ing. Landespflege, 1 Forstdirektor,<br />

1 Tierarzt, 1 Apotheker, 1 Verwaltungsdirektor.<br />

Insbesondere für Schulklassen gibt es das zusätzliche Angebot, im Vortragsraum unter Anleitung<br />

ergänzende „eigene Forschungen“ mit Okular oder Mikroskop zu machen.<br />

Jährlich werden so 800 Personen intensiv durch die Urlandschaft Hochmoor geführt.<br />

Besucher-Infos:<br />

Für die Besucher, die das Dosenmoor auf den allgemein zugänglichen Wegen betreten, sind<br />

Kästen mit Besucherinformationen (Flugblatt, beidseitig beschrieben) aufgestellt worden.<br />

Dieses Angebot wird gut angenommen.<br />

Öffentliche Veranstaltungen:<br />

Moorschnuckentag, Literatur-Lesung, Tag der offenen Tür, Einzelvorträge usw. führen zahlreiche<br />

Einzelpersonen und Vereine bzw. Organisationen an das Thema „Hochmoor“ heran.<br />

Pro Jahr werden hierdurch weitere 500 Menschen erreicht.<br />

Ziele des Vereins:<br />

Dauerausstellung „Das Dosenmoor“:<br />

In der etwa 380 m² großen Lagerhalle, die noch ausgebaut werden müsste, sollen den Besuchern<br />

Ökologie, Flora und Fauna sowie Regeneration und Schutz des Hochmoores in<br />

zeitgemäßer und interaktiver Form nahe gebracht werden.<br />

Früherer Abbau und Verwendung des Torfes:<br />

Im alten Torfwerk (ca. 800 m²)<br />

soll die weitgehende Zerstörung<br />

der schleswig-holsteinischen<br />

Moore, sowie die Verwendung<br />

des Torfes <strong>als</strong> Brennmaterial,<br />

Gartenerde, Grundstoff von medizinischen<br />

Heilmitteln usw. dargestellt<br />

werden.<br />

Aber auch die Kultur des Handtorfstiches<br />

und des industriellen<br />

Abbaus wären hier zu zeigen.<br />

Freigelände:<br />

Neben dem bestehenden Moorbeet<br />

(3 x 6 m), einer Wildbienenwand<br />

und überdachten Sitzgruppen<br />

sollen Großgeräte und<br />

Demonstrationsobjekte aufgestellt werden. Ein Aussichtsturm (ca. 22 m Höhe) könnte die<br />

eiszeitliche Entstehung von Dosenmoor und Einfelder See anschaulich machen und die Attraktivität<br />

des IZD erhöhen.<br />

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Workshop Naturerleben in der <strong>Metropolregion</strong> Hamburg<br />

2. Oktober 2007 „Haus der Natur“ im Tister Bauernmoor (SG Sittensen, Niedersachsen)<br />

Moorbahn:<br />

Die Anziehungskraft des Informationszentrums soll durch den Bau einer Torfbahn auf dem<br />

unmittelbar am IZD liegenden Lorendamm des früheren industriellen Torfabbaus gesteigert<br />

werden.<br />

Demonstration des Handtorfstichs:<br />

Im Randbereich des Dosenmoores soll diese von der Bevölkerung der umliegenden Dörfer<br />

lange praktizierte Brennstoffbeschaffung vorgeführt werden.<br />

Weitere Informationen:<br />

· www.dosenmoor.eu<br />

· Präsentation von Herrn Muszeika im Anhang<br />

· Literatur: „Das Dosenmoor – Ökologie eines regenerierenden Hochmoores“ Hrsg.<br />

von U. Irmler, K. Müller u. J. Eigner, 283 S., Faun.-ökol. Arbeitsgemeinschaft, Kiel<br />

1998.<br />

„Natur erleben in Mooren zwischen Elbe und Weser“<br />

Referenten:<br />

Karin Fäcke<br />

Moorinfomationszentrum MoorIZ, Wanna<br />

Ahlenmoor (Landkreis Cuxhaven)<br />

Georg Ramm<br />

Verein zur Förderung von Naturerlebnissen e.V., Stade<br />

Aschhorner Moor (Landkreis Stade)<br />

Erika Jaschinski<br />

Touristikbüro der Börde Sittensen<br />

Tister Bauernmoor (Landkreis Rotenburg/Wümme)<br />

Unabhänig voneinander entwickelten sich seit den 1990er Jahren in drei teilweise industriell<br />

abgetorften Mooren zwischen Elbe und Weser Naturerlebnis-Angebote:<br />

Im Ahlenmoor (Landkreis Cuxhaven), im Aschhorner Moor (Landkreis Stade) sowie im Tister<br />

Bauernmoor (Landkreis Rotenburg/Wümme). Im Jahre 2007 entwickelten sich Ideen zu einer<br />

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Workshop Naturerleben in der <strong>Metropolregion</strong> Hamburg<br />

2. Oktober 2007 „Haus der Natur“ im Tister Bauernmoor (SG Sittensen, Niedersachsen)<br />

Kooperation, wobei die Studentinnen Frauke Lehrke und Kristina Kotzold im Rahmen einer<br />

Hausarbeit für die Leibniz-Universität Hannover vielfältige Grundlagen für eine Zusammenarbeit<br />

der drei Moorerlebnis-Anbieter dokumentierten.<br />

Naturerlebnis Ahlenmoor<br />

Im größten Hochmoor des Landkreises Cuxhaven gibt es mit einer Moorbahn, die am Infomationszentrum<br />

„MoorIz“ abfährt, einem Moorerlebnispfad und einem Wanderwegenetz mit<br />

drei Aussichtstürmen viele Möglichkeiten, die Landschaft zu erkunden. Das „Naturerlebnis<br />

Ahlenmoor” ist ein gemeinsames Projekt der Samtgemeinde Sietland, der Samtgemeinde<br />

Bederkesa und der Stadt Langen. Es wird durch den „Verein der Freunde und Förderer des<br />

Natur- und Erlebnisraums Ahlenmoor im Landkreis Cuxhaven e.V.“ praktisch, ideell und finanziell<br />

unterstützt.<br />

Mit ursprünglich 40 Quadratkilometern Ausdehnung gehört das Ahlenmoor mit den umgebenden<br />

Mooren und dem Dahlemer/Halemer See zu den der größten Mooren Niedersachsens.<br />

MoorIz:<br />

Ins 2006 in Betrieb genommene Moorinformationszentrum<br />

MoorIZ im alten Torfwerksgebäude<br />

(Torfabbau bis 2002) wurden rund<br />

800.000 Euro investiert. Das Gebäude beherbergt<br />

neben zahlreichen Ausstellungsflächen<br />

auch eine Aussichtsetage, einen Seminarraum,<br />

Büros, einen Informationstresen<br />

und mit der Gaststätte „Torfwerk“ über eine<br />

vollwertige Gastronomie mit etwa 80 Plätzen.<br />

Ein Laborraum für Schulklassen wird<br />

noch eingerichtet.<br />

Im Ausstellungsbereich, der teilweise auch in das Restaurant integriert ist, wird die Verarbeitung<br />

des Torfes durch historische Maschinen angedeutet. Interaktive Elemente wie eine<br />

Torfgrabbelkiste und ein Touchscreen mit Tierstimmen-Memorie sollen vor allem Kindern<br />

den Lebensraum Moor näher bringen.<br />

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