a. gesamtbewertung des moro nord-projektes - Metropolregion ...
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Stand: 09.06.2010<br />
Abschlussbericht zum Projekt<br />
Modellvorhaben der Raumordnung (MORO) im Forschungsfeld<br />
„Überregionale Partnerschaften –<br />
Innovative Projekte zur stadtregionalen Kooperation,<br />
Vernetzung und gemeinsamen großräumigen Verantwortung“
INHALTSVERZEICHNIS<br />
A. GESAMTBEWERTUNG DES MORO NORD-PROJEKTES ............................. 3<br />
B. ALLGEMEINE ANGABEN ZUM MODELLVORHABEN ................................. 11<br />
B.1 Ansprechpartner für das Gesamtprojekt ............................................................ 11<br />
B.2 Räumlicher Zuschnitt der Modellregion ............................................................. 12<br />
B.3 Ausgangslage und Zielsetzungen <strong>des</strong> Gesamt<strong>projektes</strong> ................................... 12<br />
B.4 Innovativer Ansatz der Norddeutschen Kooperation .......................................... 17<br />
C. BERICHTSTEIL GESAMTPROJEKT .............................................................. 19<br />
C.1 Organisationsstruktur <strong>des</strong> Gesamt<strong>projektes</strong>, Schlüsselakteure und<br />
mitwirkende Wirtschaftspartner ......................................................................... 19<br />
C.2 Stand und Entwicklung <strong>des</strong> Gesamt<strong>projektes</strong> / Prozessverlauf ......................... 20<br />
C.3 Projektbezogene Publikationen / Presseveröffentlichungen / öffentlichkeits-<br />
/ medienwirksame Maßnahmen im Rahmen <strong>des</strong> Gesamt<strong>projektes</strong> ................... 27<br />
D. BERICHTSTEIL TEILPROJEKTE ................................................................... 29<br />
D.1 Campus Nord – Hochschulkooperation ............................................................. 30<br />
D.2 Qualifiziertes Norddeutschland – Fachkräftemangel und Qualifizierung im<br />
Technologiebereich ........................................................................................... 34<br />
D.3 Brückenschlag – Entwicklungskorridor Fehmarnbeltquerung ............................ 40<br />
D.4 Maritime Wirtschaft ........................................................................................... 48<br />
D.5 Überregionale Logistikplattform ......................................................................... 51<br />
D.6 Lifesciences ...................................................................................................... 55<br />
D.7 Aus der Region – für die Region ....................................................................... 59<br />
D.8 KulturLand Norddeutschland ............................................................................. 63<br />
D.9 Unverwechselbar – Norddeutschland im Wettbewerb der Regionen ................. 66<br />
D.10 Heranrücken – Anbindung der ländlichen Räume an die Zentren ...................... 70<br />
D.11 Position beziehen – Ländliche Räume in der überregionalen Partnerschaft ...... 73<br />
D.12 Belt Food Vernetzung der Ernährungswirtschaft in der Großräumigen<br />
Partnerschaft ..................................................................................................... 77<br />
D.13 Zukunft Nord im Handwerk ................................................................................ 80<br />
D.14 Raumpartnerschaft an Lan<strong>des</strong>entwicklungsachsen ........................................... 83<br />
E. AUSBLICK – Sicherstellung der großräumigen Partnerschaft auch in<br />
der Zukunft ..................................................................................................... 84<br />
-2-
A. GESAMTBEWERTUNG<br />
DES MORO NORD-PROJEKTES<br />
Ausgangslage<br />
In Hinblick auf künftige Entwicklungschancen steht Norddeutschland zum einen vor der<br />
Problematik erheblicher und teils zunehmender Disparitäten zwischen unterschiedlichen<br />
Teilräumen, zum anderen muss die Wettbewerbsfähigkeit Norddeutschlands im Vergleich zu<br />
anderen Regionen in Deutschland und im Ausland ausgebaut werden. Ausgehend von diesen<br />
Herausforderungen brachten die Länder Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen<br />
und Schleswig-Holstein zusammen mit der <strong>Metropolregion</strong> Hamburg 2007 das Modellvorhaben<br />
der Raumordnung MORO Nord auf den Weg. MORO Nord soll durch eine<br />
Neuausrichtung der <strong>nord</strong>deutschen Kooperation Lösungen für die angesprochenen Herausforderungen<br />
entwickeln. Dabei kann das Modellvorhaben an zahlreiche bestehende Kooperationen<br />
in Norddeutschland zwischen den Bun<strong>des</strong>ländern, aber auch auf regionaler Ebene<br />
anknüpfen.<br />
Ziele der <strong>nord</strong>deutschen Kooperation MORO Nord<br />
Übergeordnetes Ziel von MORO Nord ist es, in der zweieinhalbjährigen Projektlaufzeit 2008<br />
bis Mitte 2010 insbesondere regionale Kräfte für den internationalen Standortwettbewerb der<br />
<strong>Metropolregion</strong> Hamburg (MRH) mit anderen <strong>Metropolregion</strong>en zu bündeln und im großräumigen<br />
Maßstab die Entwicklungschancen aller beteiligten Räume also auch über die MRH<br />
hinaus zu verbessern. Gleichzeitig soll die Kooperation dazu beitragen, die Lebensqualität<br />
im Kooperationsraum weiter zu erhöhen. Diese überregionale und themenübergreifende Zusammenarbeit<br />
zielt sowohl auf eine engere Verzahnung von wirtschaftlichen, wissenschaftlichen,<br />
technologischen, verkehrlichen sowie kulturellen Potenzialen im <strong>nord</strong>deutschen Raum<br />
als auch darauf, regionale Aufgaben im großräumigen Maßstab besser zu erfüllen.<br />
Aus diesen übergeordneten Zielen lassen sich die folgenden konkreten Ziele für die <strong>nord</strong>deutsche<br />
Kooperation MORO Nord ableiten:<br />
Die nachhaltige Intensivierung der Zusammenarbeit der Teilräume inner- und außerhalb<br />
der MRH mit Hamburg, insbesondere die Förderung der Kooperation zwischen dem<br />
Kern der MRH und deren peripheren Räumen sowie ländlichen Räumen außerhalb der<br />
MRH.<br />
Dadurch die Stärkung der metropolitanen Funktionen sowie der internationalen Wettbewerbsfähigkeit<br />
und Strahlkraft der MRH.<br />
Die Anbindung Mecklenburg-Vorpommerns über die ehemalige innerdeutsche Grenze<br />
hinweg an die MRH und die Region Lübeck.<br />
Die Abschwächung der räumlichen Disparitäten innerhalb der MORO Nord-Region, dies<br />
durch die Nutzung und den Ausbau der unterschiedlichen Standortpotenziale der Teilräume,<br />
nicht aber durch eine Nivellierung aller regionalen Besonderheiten und Stärken.<br />
Die Realisierung von konkreten Win-Win-Situationen durch die Bildung von Wachstumskoalitionen<br />
zwischen unterschiedlich strukturierten Teilräumen.<br />
Die Unterstützung bestehender und sich konstituierender überregionaler Aktivitäten der<br />
Wirtschaft und weiterer gesellschaftlicher Akteure.<br />
-3-
Die Verbesserung der Entwicklungschancen der Teilräume durch den Ausbau und die<br />
Intensivierung von Netzwerk- und Kooperationsprozessen und durch die Beförderung<br />
vorhandener regionaler Initiativen und Strategien.<br />
Die Zusammenführung neuer Partner aus den einzelnen Regionen und Ländern sowie<br />
aus unterschiedlichen fachlichen Bereichen.<br />
Die Schaffung einer langfristig angelegten <strong>nord</strong>deutschen Kooperationsbasis durch eine<br />
organisatorische Bündelung von Projekten und Akteuren.<br />
Vorgehensweise der Arbeit<br />
Bereits während der Vorbereitungsphase <strong>des</strong> Modellvorhabens wurden in Workshops in den<br />
Teilräumen der Modellregion Handlungsfelder identifiziert und mögliche Kooperationsthemen<br />
herausgearbeitet. Aus diesen Ergebnissen wurden Projekte entwickelt, die konkrete<br />
Themen der überregionalen Kooperation beinhalten, die in Norddeutschland bisher noch<br />
nicht oder zu wenig aufgegriffen wurden. Je<strong>des</strong> einzelne der inzwischen 14 Projekte liefert<br />
einen eigenen Beitrag, um die oben genannten Ziele zu erreichen. In der Summe tragen die<br />
Projekte zur Etablierung und Stärkung einer neuen Form der großräumigen Zusammenarbeit<br />
in Norddeutschland bei.<br />
Aufbauend auf der inhaltlichen Zusammenarbeit wurden in den meisten Projekten Vorschläge<br />
für eine Organisation der Kooperation über die MORO-Laufzeit hinaus entwickelt. Die<br />
Konzepte hierfür unterscheiden sich entsprechend der Verschiedenheit der Projektinhalte in<br />
ihrem Grad an Institutionalisierung und Konkretisierung. Aus der Synthese der inhaltlichen<br />
und organisatorischen Ergebnisse der einzelnen Projekte wurde ein übergeordnetes strategisches<br />
Entwicklungskonzept für die Fortführung der großräumigen Partnerschaft Norddeutschland<br />
über die Laufzeit <strong>des</strong> Modellvorhabens hinaus abgeleitet. Dieses Konzept soll<br />
eine Fortführung der begonnenen Kooperationsprojekte gewährleisten und die Erschließung<br />
neuer Formen und Felder der Zusammenarbeit erleichtern.<br />
Die Ergebnisse der einzelnen Projekte, die Eckpunkte <strong>des</strong> strategischen Entwicklungskonzepts<br />
und die Erkenntnisse aus den anderen bun<strong>des</strong>weiten Modellvorhaben werden im<br />
Rahmen der Abschlusskonferenz am 17. und 18. Juni 2010 in Hamburg der breiten Öffentlichkeit<br />
vorgestellt.<br />
Finanzierung<br />
Die Grundfinanzierung <strong>des</strong> MORO Nord-Projektes beträgt 280.000 €, bestehend aus<br />
MORO-Bun<strong>des</strong>mitteln in Höhe von 100.000 € und Mitteln der <strong>nord</strong>deutschen Partner in Höhe<br />
von 180.000 €. Dabei beteiligten sich die vier MORO Nord-Bun<strong>des</strong>länder mit 140.000 €,<br />
die <strong>Metropolregion</strong> Hamburg mit 20.000 € sowie die Industrie- und Handelskammer zu<br />
Lübeck mit ebenfalls 20.000 €. Darüber hinaus standen Mittel von rund 150.000 € aus dem<br />
INTERREG IV B Ostsee-Projekt NEW BRIDGES für einige ausgewählte Teilprojekte zusätzlich<br />
zur Verfügung. Daneben haben insbesondere die Länder Schleswig-Holstein, Hamburg<br />
und Niedersachsen weitere Finanzmittel für Aktivitäten einzelner Teilprojekte zur Verfügung<br />
gestellt.<br />
-4-
Ergebnisse und Erfolge<br />
Am Ende der Laufzeit <strong>des</strong> Modellvorhabens MORO Nord lassen sich hinsichtlich der oben<br />
angeführten Ziele vielfältige Ergebnisse und Erfolge konstatieren. Der besseren Übersichtlichkeit<br />
wegen werden diese sortiert nach den unterschiedlichen räumlichen Konstellationen<br />
dargestellt.<br />
Förderung der Zusammenarbeit unterschiedlicher Teilräume<br />
Die angestrebte Förderung der Zusammenarbeit zwischen sozial und ökonomisch unterschiedlich<br />
strukturierten Teilräumen ist insgesamt gelungen. In den Projekten, bei denen die<br />
Stadt-Land-Kooperation im Mittelpunkt steht, konnten deutliche Erfolge erzielt werden. Das<br />
Projekt „Position beziehen“ eröffnet ein breites Themenspektrum für eine Vielzahl von konkreten<br />
Kooperationsprojekten zwischen städtischen und ländlichen Teilräumen. In Form einer<br />
politischen Erklärung und eines Strategiepapiers werden zudem in dieser Form erstmalig<br />
die strategischen Fragen <strong>des</strong> Stadt-Land-Dialogs dargestellt. Direkte Mehrwerte<br />
konnten im Projekt „Heranrücken“ durch die Entwicklung von Konzepten für die bessere verkehrliche<br />
Vernetzung von Stadt und Land erreicht werden. Mit „Aus der Region – für die Region“<br />
wurden wichtige Impulse im Bereich der Stärkung der Wirtschaftskreisläufe zwischen<br />
ländlichen und städtischen Regionen gesetzt und erste Umsetzungsschritte vollzogen.<br />
Insgesamt ist es gelungen, einen Prozess anzustoßen, in dem sich die ländlichen Räume<br />
ihre eigenen Stärken bewusst machen, um diese gezielt in die großräumige Partnerschaft<br />
als gleichberechtigte Partner einbringen zu können. Zudem erfolgte erstmals ein breit angelegter<br />
und strukturierter Erfahrungsaustausch zwischen ländlichen Räumen über die Lan<strong>des</strong>grenzen<br />
hinweg. Mit Projektverlauf ist schrittweise auch die Bereitschaft der Akteure der<br />
MRH gewachsen, sich als aktive Partner in eine über die MRH hinausgehende Zusammenarbeit<br />
einzubringen. Dies hat maßgeblich auch zu einer Intensivierung <strong>des</strong> Dialogs zwischen<br />
der MRH und den Nachbarräumen und zum Aufbau einer vertrauensvollen Zusammenarbeit<br />
beigetragen.<br />
Durch die <strong>nord</strong>deutschlandweite Darstellung exemplarischer Kooperationsvorhaben, aber<br />
auch von guten Beispielen im Bereich der ländlichen Entwicklung und Wirtschaftsförderung<br />
wurde ein Prozess <strong>des</strong> voneinander Lernens angestoßen. Aufbauend auf diesem Erfahrungsaustausch<br />
und den erfolgreichen Projektkooperationen können durch die Bündelung<br />
von Vorhaben Synergien genutzt werden und in Zukunft neue Koalitionen zwischen den<br />
ländlichen und städtischen Räumen entstehen. Insbesondere zwischen ländlichen Regionen<br />
in Mecklenburg-Vorpommern einerseits und Schleswig-Holstein bzw. Niedersachsen andererseits<br />
konnte der Austausch erheblich vorangebracht werden.<br />
Kooperation über die <strong>Metropolregion</strong> Hamburg hinaus<br />
Aus der Perspektive der <strong>Metropolregion</strong> ist es gelungen, die Kooperation in ausgewählten<br />
Themenbereichen über die Grenzen der MRH und über die bereits bestehenden Aktivitäten<br />
hinaus zu öffnen. Dies bietet sich in Themenfeldern an, in denen die MRH tätig werden<br />
möchte, aber für das Erreichen der Ziele räumlich zu eng gefasst ist. Beispiele hierfür sind<br />
die bereits erwähnten regionalen Wirtschaftskreisläufe (Aus der Region – für die Region),<br />
oder die Wissenschaftskooperation (Campus Nord). In beiden Feldern war und bleibt die<br />
MRH aktiv, kann aber zusätzlich von den auf ganz Norddeutschland ausgedehnten Vorhaben<br />
profitieren, ohne eine Änderung ihrer Organisationsstruktur vornehmen zu müssen.<br />
-5-
Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit durch Kooperation in Clustern und Wissenschaft<br />
Das Ziel der Stärkung der metropol-regionalen Funktionen sowie der nationalen und internationalen<br />
Wettbewerbsfähigkeit und Strahlkraft der <strong>Metropolregion</strong> Hamburg konnte durch die<br />
Vertiefung der Kooperation in ausgewählten Clustern, im Marketing sowie in den Bereichen<br />
Bildung und Wissenschaft vorangetrieben werden.<br />
Um den einzelnen Wirtschaftsbereichen (Maritime Wirtschaft, Life Sciences, Logistik, Ernährungswirtschaft)<br />
international mehr Gewicht zu geben wird eine stärkere Vernetzung der bestehenden<br />
<strong>nord</strong>deutschen Clusterinitiativen vorangetrieben. Die während <strong>des</strong> Modellvorhabens<br />
umgesetzten gemeinsamen Aktivitäten (Messen und Veranstaltungen, themenbezogene<br />
Workshops, Abstimmung von Marketing und Nachwuchsförderung) sind erste Schritte<br />
auf diesem Weg. Neben den Skaleneffekten machten sich hier vor allem die erheblichen<br />
Synergievorteile aufgrund der unterschiedlichen Erfahrungsvorsprünge und Spezialisierungen<br />
positiv bemerkbar. In allen Clusterprojekten besteht der Wille zur weiteren länderübergreifenden<br />
Zusammenarbeit, sowohl in der Weiterführung begonnener Vorhaben als auch in<br />
der Suche nach neuen gemeinsamen Themen.<br />
Hinsichtlich der Frage der Organisation der weiteren Kooperation ist ein wichtiges Ergebnis<br />
aus den Clusterprojekten, dass nicht zwingend die Fusion mehrer Initiativen zu <strong>nord</strong>deutschen<br />
Großclustern die beste Lösung ist. Statt<strong>des</strong>sen kann es sinnvoller sein, dass einzelne<br />
regionale oder lan<strong>des</strong>weite Clusterinitiativen als eigenständige Einheiten bestehen bleiben,<br />
diese aber in bestimmten Themenfeldern verstärkt miteinander kooperieren.<br />
Diese gezielte punktuelle Zusammenarbeit ist auch das Ergebnis im Bereich <strong>des</strong> gemeinsamen<br />
Marketings „Unverwechselbar Norddeutschland“. Neben den etablierten Ländermarketings<br />
wurde zusätzlich eine begleitende Marke „Norddeutschland“ zur Kommunikation bei<br />
gemeinsamen Vorhaben zweier oder mehrerer Länder eingeführt.<br />
Der Ausbau der Wettbewerbsfähigkeit Norddeutschlands wird abgerundet durch die Ergebnisse<br />
der Zusammenarbeit in den Bereichen Wissenschaft sowie berufliche Bildung und<br />
Qualifizierung. Im Bereich der Wissenschaftskooperation „Campus Nord“ ist über erste gemeinsame<br />
Vorhaben der Hochschulen ein wichtiger Schritt in Richtung einer <strong>nord</strong>deutschen<br />
Wissenschaftsvernetzung gegangen worden. Durch das Projekt „Qualifiziertes Norddeutschland“<br />
sollen die Strategien und Maßnahmen in den Ländern zur Sicherung der Fachkräftebedarfe<br />
transparent und ggf. punktuelle Kooperationsmöglichkeiten identifiziert werden.<br />
Auf dieser Basis soll zukünftig eine engere Abstimmung auf Ebene der Länder und der<br />
Fachakteure erfolgen. Beide Projekte sollen einen Beitrag zur Bündelung der Kräfte leisten,<br />
um die Nachwuchsförderung in Norddeutschland zu verbessern.<br />
Einbindung von Partnern in Skandinavien<br />
Einen besonderen Stellenwert nahm im Rahmen von MORO Nord die internationale Kooperation<br />
mit dänischen und schwedischen Partnern ein. Auf der künftigen Fehmarnbeltachse in<br />
Richtung Öresund wurden die Projekte „Brückenschlag – Entwicklungskorridor Fehmarnbeltquerung“<br />
und „Belt Food“ gemeinsam mit den Akteuren in Seeland und der Öresundregion<br />
umgesetzt, so dass zahlreiche Synergien schon weit vor dem eigentlichen Brückenbau<br />
genutzt werden können.<br />
Zur besseren Vernetzung der Arbeitsmärkte wurden dänische Partner auch bei „Qualifiziertes<br />
Norddeutschland“ einbezogen. Insbesondere die Region Süddänemark war zur Verbesserung<br />
interregionaler Bahnverbindungen bei „Heranrücken“ involviert, allerdings konnte<br />
dieses Thema noch nicht hinreichend vertieft werden. Beide Themen sollten über MORO<br />
Nord hinaus vertiefend behandelt werden.<br />
-6-
Im Rahmen der MORO-Zusammenarbeit wurde auch die Vision einer Meta-Region von<br />
Hamburg bis Südskandinavien vorangetrieben. Erste Ideen konnten gesammelt und wichtige<br />
Kontakte geknüpft werden, die für eine künftige Weiterentwicklung <strong>des</strong> Ansatzes notwendig<br />
sind.<br />
Konkret wurde durch „Campus Nord“ ein stärkerer Dialog der <strong>nord</strong>deutschen Hochschulen<br />
mit dem Verbund der Öresund-Universität und der Syddansk Universitet in Gang gesetzt,<br />
der an den parallel entstandenen gemeinsamen Science Corridor anknüpfen könnte.<br />
Durch eine enge Verknüpfung von MORO Nord mit dem INTERREG-Projekt NEW<br />
BRIDGES, das in sieben Regionen im Ostseeraum Themen der Stadt-Land-Kooperation erprobt,<br />
konnte der internationale Erfahrungstausch zusätzlich vertieft und die Idee großräumiger<br />
Partnerschaften in den Ostseeraum hineingetragen werden. Das Bun<strong>des</strong>ministerium<br />
für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) unterstützt diese Internationalisierung <strong>des</strong><br />
MORO-Ansatzes. Aufgrund der Laufzeit von NEW BRIDGES ist es das Ziel, die Ergebnisse<br />
von MORO und die weitere inhaltliche wie organisatorische Umsetzung dieses Prozesses<br />
auch über die Jahresmitte 2010 hinaus in der Region zu verstetigen.<br />
Zusammenarbeit über die ehemalige innerdeutsche Grenze hinweg<br />
Ein besonderes Ziel von MORO Nord war, Mecklenburg-Vorpommern als östliches Bun<strong>des</strong>land<br />
an die benachbarten Regionen in den westlichen Bun<strong>des</strong>ländern heranzuführen. Während<br />
die drei Länder Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein bereits auf eine längere<br />
erprobte und vertiefte Kooperation – auch im Rahmen der MRH – zurückgreifen konnten,<br />
war Mecklenburg-Vorpommern in vielen Themen noch ein neuer Partner. Die Fachressorts<br />
der Lan<strong>des</strong>regierung Mecklenburg-Vorpommern konnten über die Zusammenarbeit in<br />
den einzelnen MORO Nord-Projekten stärker in die Zusammenarbeit der drei anderen <strong>nord</strong>deutschen<br />
Länder einbezogen werden. Auch auf kommunaler Ebene wurden zwischen den<br />
Bezirken, Städten und Gemeinden sowie Landkreisen bzw. Kreisen in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern,<br />
Niedersachen und Schleswig-Holstein Kooperationen neu oder wieder<br />
aufgenommen. Ergebnis dieser intensivierten Zusammenarbeit ist u.a. die Verstetigung <strong>des</strong><br />
Beitrittswunsches <strong>des</strong> Landkreises Ludwigslust zur MRH.<br />
Die Akteure in den westlichen Bun<strong>des</strong>ländern konnten insbesondere von den Erfahrungen<br />
Mecklenburg-Vorpommerns im Umgang mit dem dort fortgeschrittenen demographischen<br />
Wandel, beispielsweise bei der Anpassung der Infrastruktur, profitieren.<br />
Schlussfolgerungen für die weitere großräumige Kooperation in Norddeutschland<br />
Insgesamt können die Ergebnisse <strong>des</strong> großräumigen Kooperationsansatzes in Norddeutschland<br />
als positiv gewertet werden. In der Mehrzahl der im Rahmen von MORO Nord bearbeiteten<br />
Projekte hat die Zusammenarbeit einen Mehrwert geschaffen, der ohne die überregionale<br />
Herangehensweise nicht möglich gewesen wäre. Über die Erfolge in den einzelnen<br />
Projekten hinaus wurde auch die <strong>nord</strong>deutsche Zusammenarbeit übergreifend gestärkt.<br />
Vor dem Start <strong>des</strong> Modellvorhabens wurde auf der Basis von Daten zu Verflechtungen der<br />
Wirtschaft, Pendlerbeziehungen und weiteren Faktoren die Abgrenzung der Modellregion<br />
festgelegt.<br />
Dies erfolgte auch in Anlehnung an die Grenzen der Verantwortungsräume im Leitbild 1<br />
„Wachstum und Innovation“ der Raumentwicklung von Bund und Ländern nach einer Dis-<br />
-7-
kussion mit dem ausschreibenden Bun<strong>des</strong>ministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung<br />
(BMVBS) und dem Bun<strong>des</strong>institut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR).<br />
Aus der Summe der Ergebnisse <strong>des</strong> Modellvorhabens zeigt sich, dass der räumliche Zuschnitt<br />
<strong>des</strong> Kooperationsraums mit der MRH und den an sie grenzenden Regionen insgesamt<br />
passend gewählt wurde.<br />
Die MORO Nord-Region deckt viele sozioökonomische Vernetzungen ab und bietet sich daher<br />
als räumlicher Rahmen für großräumige Kooperationen an. Die Zusammenarbeit hat allerdings<br />
auch gezeigt, dass die Gebietskulisse nicht abschließend sein kann. Von Beginn an<br />
war die Maxime von MORO Nord bei der Kooperation dem Prinzip der „variablen Geometrie“<br />
zu folgen und je nach Bedarf auch über die MORO Nord-Grenzen hinaus zu gehen. Dies<br />
zeigt sich bei den Projektansätzen in Richtung Dänemark oder Brandenburg / MORO Nord-<br />
Ost. Ebenso wäre eine entsprechende projektbezogene Zusammenarbeit in Richtung der<br />
<strong>Metropolregion</strong> „Bremen-Oldenburg im Nordwesten“ wünschenswert.<br />
Innerhalb dieser übergeordneten Struktur muss jedoch Thema für Thema und Projekt für<br />
Projekt differenziert betrachtet werden, welche Form der Kooperation, welche Partner und<br />
teilweise auch welcher räumliche Zuschnitt jeweils am Sinnvollsten ist.<br />
Im Bereich der Zusammenarbeit der <strong>nord</strong>deutschen Clusterinitiativen ergibt sich ein differenziertes<br />
Ergebnis. Eine künftige engere Kooperation zu bestimmten Themen ist sinnvoll,<br />
daraus kann aber nicht generell auf die Notwendigkeit der Einrichtung <strong>nord</strong>deutscher „Meta-<br />
Cluster“ geschlossen werden. Denkbar wären dagegen gemeinsame Netzwerke zur Intensivierung<br />
der bisherigen gemeinsamen Zusammenarbeit. In diesem Rahmen würden die einzelnen<br />
dezentralen Clusterinitiativen eigenständig arbeiten und wären eng in die jeweiligen<br />
regionalen Wirtschaftsstrukturen eingebunden.<br />
Die Ergebnisse der Projekte, die sich im Schwerpunkt mit der Kooperation von Stadt und<br />
Land beschäftigen, zeigen, dass dieses Thema bisher in Norddeutschland nicht hinreichend<br />
behandelt worden ist. Die in MORO begonnene Stadt-Land-Zusammenarbeit sollte <strong>des</strong>halb<br />
unbedingt weiterverfolgt werden. Im Rahmen <strong>des</strong> INTERREG-Projektes NEW BRIDGES<br />
wird dies auch über den engeren Rahmen und die Laufzeit von MORO hinaus insbesondere<br />
am Beispiel <strong>des</strong> Landkreises Ludwigslust erprobt. Einige Projektergebnisse können in die<br />
laufende Arbeit der MRH einfließen und dort weiterentwickelt werden. Auch die regionalen<br />
Zentren und ihr ländliches Umland (Kiel, Lübeck, Rostock, Schwerin) können Ergebnisse<br />
aufgreifen und für ihre Arbeit verwenden.<br />
Notwendig ist aber, die Stadt-Land-Kooperation auch großräumig im gesamten MORO<br />
Nord-Raum fortzusetzen, da sich die Visionen und strategischen Ansätze in „Position beziehen“,<br />
die regionalwirtschaftlichen Kreisläufe in „Aus der Region – für die Region“ und die<br />
Verkehrsbeziehungen in „Heranrücken“ nur in dieser großen Gebietskulisse weiterentwickeln<br />
lassen.<br />
-8-
Perspektiven für die weitere Partnerschaft<br />
Bisher fokussierte sich die überregionale Partnerschaft inhaltlich überwiegend auf wirtschaftliche<br />
bzw. wachstumsfördernde Themen. Dies ist u.a. auf die inhaltliche Verbindung <strong>des</strong><br />
Konzepts der großräumigen Partnerschaften mit dem Leitbild 1 „Wachstum und Innovation“<br />
der Bun<strong>des</strong>raumordnung zurückzuführen. Dabei wurden zunächst Win-Win-Themen angegangen,<br />
von denen alle oder mehrere Partner profitieren. Daneben wurden auch Themen<br />
aufgegriffen, die einigen Partnern wichtig sind und Nutzen bringen, die anderen Partnern<br />
zwar nicht nutzen, für diese aber auch keine Nachteile haben und daher akzeptiert werden<br />
(Win-Stand-by-Themen).<br />
Für die weitere großräumige Zusammenarbeit stellt sich die Frage, ob mittelfristig auch weitere<br />
Themen aus dem sozialen, kulturellen und ökologischen Bereich aufgegriffen werden<br />
können. Hierbei gilt es insbesondere, gemeinsame Anstrengungen von Stadt und Land im<br />
Sinne einer intensiveren Zusammenarbeit <strong>des</strong> metropolitanen und ländlichen Raums zu berücksichtigen.<br />
Bei einer Ausweitung <strong>des</strong> Konzepts auf weitere Themen können die Erfahrungen, die bisher<br />
mit dem Ansatz der großräumigen Partnerschaft gemacht worden sind, genutzt werden. Positive<br />
Aspekte, wie die Vorteile der Arbeit über Ländergrenzen, Fachressorts und Verwaltungsebenen<br />
hinweg oder die Kooperation zwischen privaten, zivilgesellschaftlichen und öffentlichen<br />
Akteuren, können auch für weitere Politikfelder, wie die oben beispielhaft genannten,<br />
genutzt werden.<br />
Der Erfolg der weiteren Zusammenarbeit wird entscheidend davon abhängen, ob eine Einbindung<br />
weiterer vor allem privater und zivilgesellschaftlicher Akteure gelingt. Sowohl in den<br />
bestehenden als auch neuen Themenfeldern müssen bereits aufgegriffene Inhalte vertieft<br />
und um neue Elemente verbreitert werden, wenn der Prozess der großräumigen Zusammenarbeit<br />
über die bisherigen punktuell ausgewählten Projekte hinaus für die beteiligten Akteure<br />
dauerhaft von Interesse sein soll.<br />
In der zurückliegenden Phase sind zunächst erhebliche zeitliche, personelle und auch beschränkte<br />
finanzielle Ressourcen eingesetzt worden, um die neuen Kooperationsformen<br />
einzuführen. Für die weitere Arbeit sollte eine stärkere Ergebnisorientierung in Bezug auf die<br />
Projektinhalte im Vordergrund stehen. Auf der Grundlage der geleisteten Arbeiten sind weitere<br />
belastbare Ergebnisse mit einem regionalen bzw. überregionalen Mehrwert zu erwarten.<br />
Für die Fortführung der begonnenen Ansätze müssen im Rahmen <strong>des</strong> strategischen Entwicklungskonzepts<br />
geeignete Organisations- und Finanzierungsformen gefunden werden,<br />
die im Rahmen einer konstruktiven Arbeitsteilung die etablierten Strukturen sowie die <strong>nord</strong>deutschen<br />
Akteursnetzwerke einbinden und sich damit in das bestehende Institutionengefüge<br />
einpassen. Dabei stellen sich beispielsweise die Fragen wie sich Ansätze weiterverfolgen<br />
lassen, wie Ergebnisse in Routine-Abläufe eingebettet werden können oder wie gewährleistet<br />
wird, dass in der Routine die Schnittstellenproblematik zukünftig gemeistert werden kann<br />
(Länder, Kommunen, Fachressorts, private Akteure).<br />
-9-
Die positiven Erfahrungen der Stadt-Land- bzw. großräumigen Kooperation stellen auch die<br />
Frage, welche Änderungen der bestehenden Förderkulissen bzw. -instrumente nötig wären.<br />
Bisher erfolgt die Förderung auf europäischer, aber auch Bun<strong>des</strong>- und Länderebene zumeist<br />
getrennt nach ländlichen und städtischen Teilräumen. Neue Formen der Förderung bzw. die<br />
stärkere Integration von Förderinstrumenten (z.B. EFRE und ELER) sind erforderlich, um eine<br />
Verstetigung der großräumigen Kooperation zu erleichtern und zielgerichtete Strukturen<br />
entwickeln zu können. Der Ansatz, dass in großräumigen Verbünden Wirtschaftskreisläufe<br />
zwischen den Regionen gestärkt werden, sollte die bisherige Förderpolitik ergänzen. Dabei<br />
wäre eine Unterstützung durch die EU im Rahmen der territorialen Kohäsion wünschenswert,<br />
um derartige Prozesse in Gang zu bringen und mittelfristig tragfähig zu gestalten.<br />
-10-
B. ALLGEMEINE ANGABEN ZUM MODELLVORHABEN<br />
B.1 Ansprechpartner für das Gesamtprojekt<br />
Geschäftsstelle MORO Nord<br />
Ernst Hansen / Christiane Keller<br />
Innenministerium <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Schleswig-Holstein<br />
Abteilung Lan<strong>des</strong>planung und Vermessungswesen<br />
Düsternbrooker Weg 92<br />
24105 Kiel<br />
Tel. 0431/988-1738<br />
Tel. 0431/988-5109<br />
Fax 0431/988-1963<br />
ernst.hansen@im.landsh.de<br />
christiane.keller@im.landsh.de<br />
Projektmanagement MORO Nord<br />
Prof. Dr. Jörg Knieling / Andreas Obersteg<br />
HafenCity Universität Hamburg<br />
Fachgebiet Stadtplanung und Regionalentwicklung<br />
Winterhuder Weg 31<br />
22085 Hamburg<br />
Tel. 040/42827-4562<br />
Fax 040/42827-4516<br />
joerg.knieling@hcu-hamburg.de<br />
andreas.obersteg@hcu-hamburg.de<br />
-11-
B.2 Räumlicher Zuschnitt der Modellregion<br />
Die „Großräumige Partnerschaft Norddeutschland / <strong>Metropolregion</strong> Hamburg – MORO Nord“<br />
umfasst den weiteren metropolitanen Verflechtungsraum um die <strong>Metropolregion</strong> Hamburg,<br />
wie ihn das Leitbild 1 „Wachstum und Innovation“ der MKRO (Ministerkonferenz für Raumordnung)<br />
abbildet.<br />
Die Partnerschaft besteht aus der <strong>Metropolregion</strong> Hamburg (Freien und Hansestadt Hamburg),<br />
sechs Kreisen in Schleswig-Holstein und acht Landkreisen in Niedersachsen sowie<br />
aus den schleswig-holsteinischen Teilräumen „Region Mittleres Schleswig-Holstein“, „Region<br />
Lübeck“ und „Lan<strong>des</strong>teil Schleswig“ (und damit dem gesamten Land Schleswig-Holstein)<br />
und den mecklenburg-vorpommerischen Teilräumen „Planungsregion Westmecklenburg“<br />
und „Mittleres Mecklenburg / Rostock“. Als Partner ist außerdem die Region Süddänemark<br />
beteiligt.<br />
B.3 Ausgangslage und Zielsetzungen <strong>des</strong> Gesamt<strong>projektes</strong><br />
Beginn der Partnerschaft<br />
Die Zusammenarbeit in der <strong>Metropolregion</strong> Hamburg (MRH) und darüber hinaus in ganz<br />
Norddeutschland hat eine langjährige und erfolgreiche Tradition:<br />
Bereits vor über 50 Jahren wurde für die Stadtregion Hamburg eine gemeinsame Planungszusammenarbeit<br />
der beteiligten Länder Niedersachsen und Schleswig-Holstein sowie Hamburg<br />
auf der Basis <strong>des</strong> „Schumacherschen Achsenkonzeptes“ eingeführt. Auf der Basis<br />
jahrzehntelanger gemeinsamer Lan<strong>des</strong>planungen Schleswig-Holstein / Hamburg sowie Niedersachsen<br />
/ Hamburg wurde 1996 die MRH als institutionalisierte Kooperation der beteiligten<br />
drei Lan<strong>des</strong>regierungen gegründet. Kontinuierlich hat sich die MRH zu einem Wachstumsmotor<br />
und einem zentralen Kooperationsträger im Norden Deutschlands entwickelt und<br />
beim Bun<strong>des</strong>wettbewerb „Regionen der Zukunft“ im Jahre 2000 einen 1. Platz belegt.<br />
Im selben Jahr wurde das Regionale Entwicklungskonzept 2000 vorgelegt, gefolgt von einer<br />
neuen Grundlage für die Region zum 01.01.2006 (Verwaltungsabkommen, Staatsvertrag zur<br />
finanziellen Absicherung, Internationalisierungsstrategie).<br />
Ziele dieser Neuerung waren:<br />
• die Konzentration auf Schwerpunktaufgaben („Stärken stärken“),<br />
• eine deutlichere internationale Ausrichtung der Region,<br />
• die Einbeziehung der Kommunen in die Trägerschaft,<br />
• die Professionalisierung der Zusammenarbeit in den Gremien und<br />
• eine intensivere Einbindung gesellschaftlicher Akteure – wie gerade der Wirtschaft.<br />
Damit hat die bereits heute vom Gebietszuschnitt und von der Einwohnerzahl (4,3 Mio.)<br />
große MRH eine neue, wettbewerbsfähige Basis erhalten. Die MRH ist aktiver Partner im<br />
IKM (Initiativkreis Europäischer <strong>Metropolregion</strong>en in Deutschland), Mitglied bei METREX<br />
(Network of European Metropolitan Areas) und mit der Öresundregion kooperativ verbunden.<br />
-12-
Sie hat gemeinsam mit <strong>nord</strong>deutschen Akteuren strategische Projekte initiiert und umgesetzt,<br />
so z.B. die Veranstaltung „Norddeutsche Projektbörse“ im Jahr 2002 und den Wettbewerb<br />
um neue, innovative Leit- und Modellprojekte 2003.<br />
In einer weit über die <strong>Metropolregion</strong> hinausgehenden, <strong>nord</strong>deutschen Zusammenarbeit<br />
konnten erste großräumige Projekte und Strategien realisiert werden.<br />
Dazu zählen u.a.:<br />
• DESY, GKSS, NORGENTA;<br />
• Kooperationsvereinbarungen in den Bereichen Tourismus, Marketing, Luftfahrt, Logistik,<br />
IT und neue Medien, maritime Wirtschaft;<br />
• bilaterale Städteverträge Hamburgs mit Lübeck und Kiel;<br />
• eine Kooperation der Handelskammer Hamburg mit der IHK zu Lübeck sowie mit der<br />
IHK Schleswig-Holstein insgesamt sowie<br />
• eine Vielzahl von Kooperationen, die dem Verwaltungsbereich zuzuordnen sind oder<br />
die Zusammenlegung von Institutionen mit Lan<strong>des</strong>beteiligung betreffen.<br />
Darüber hinaus haben die <strong>nord</strong>deutschen Lan<strong>des</strong>regierungen in den vergangenen Jahren<br />
Fortschritte bei der Umsetzung eines „Struktur- und Entwicklungskonzeptes Norddeutschland“<br />
erreicht.<br />
Als Resultat der bis dato erzielten Erfolge ist Anfang 2007 die „Großräumige Partnerschaft<br />
Norddeutschland / <strong>Metropolregion</strong> Hamburg“ gegründet worden.<br />
Motive der Partnerschaft<br />
Diese großräumige Partnerschaft verfolgt das Ziel, eine bessere Integration, Profilierung<br />
sowie wirtschaftliche Zusammenarbeit (für den Gesamtraum und die Teilräume) aufzubauen<br />
und zu etablieren.<br />
Die Umsetzung dieses Ziels erfolgt vor dem Hintergrund, dass trotz zahlreicher Kooperationen<br />
sowohl in der MRH als auch zunehmend in den sie umgebenden Teilräumen für eine<br />
erfolgreiche großräumige Zusammenarbeit Norddeutschlands noch deutliche Defizite bestehen:<br />
So ist die MRH längere Zeit vor allem mit ihren inneren Konsolidierungsprozessen,<br />
einer europäischen Ausrichtung, der Erarbeitung einer Internationalisierungsstrategie und<br />
dem Aufbau einer zentralen Geschäftsstelle in Hamburg befasst gewesen. Einige Teilräume<br />
wiederum haben aufgrund innerer Konkurrenz und ungenügender Identität bisher nur begrenzt<br />
zu kooperationsgeeigneten „Regions-Strukturen“ gefunden.<br />
Die durch die neuen Leitbilder <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong> ausgelösten Diskussionen, ein zunehmen<strong>des</strong><br />
Verständnis bei den regionalen Akteuren für die Gestaltung von Win-Win-Situationen sowie<br />
die Bereitschaft der Wirtschaft, sich als regionale „Entwicklungspartner“ aktiv zu beteiligen,<br />
bieten nunmehr eine große Chance, den begonnenen Prozess großräumiger Partnerschaft<br />
und Kooperation auszubauen und nachhaltig zu festigen.<br />
Zur Ausgangssituation und den Motiven wird nach den folgenden Teilräumen unterschieden:<br />
<strong>Metropolregion</strong> Hamburg<br />
Die Gesamtstrategie der <strong>Metropolregion</strong> Hamburg besteht aus mehreren Teilkomponenten:<br />
• Stärkung der inneren Strukturen und der Leistungsfähigkeit (Neustruktur; anstehende<br />
Evaluierung der MRH; Errichtung einer zentralen Geschäftsstelle)<br />
-13-
• Umsetzung der Internationalisierungsstrategie mit dem Ziel der Kontaktaufnahme<br />
und Vernetzung von Partnern auch außerhalb der eigenen Region<br />
• Kooperation mit benachbarten Räumen im Rahmen der neuen großräumigen Partnerschaft<br />
Folgende Konsequenzen ergeben sich für die Partnerschaft:<br />
Die <strong>Metropolregion</strong> Hamburg bildet den Kern eines wirtschaftlich eng verflochtenen <strong>nord</strong>deutschen<br />
Wirtschaftsraumes, der zu seiner europäischen und globalen Positionierung als<br />
Einheit weiterentwickelt werden muss. Von einer engeren wirtschaftlichen Kooperation, regionaler<br />
Clusterpolitik und gemeinsamer Standortwerbung profitieren der Gesamtraum, die<br />
zentrumsfernen Wachstumskerne, der ländliche Raum sowie die strukturschwächeren Teile<br />
der Region. Daraus leitet sich der Bedarf ab, gezielt auch über die MRH hinaus benachbarte<br />
Regionen und deren Stärken einzubinden und zu vernetzen.<br />
Aber auch innerhalb der <strong>Metropolregion</strong> gibt es vom Kern entfernter gelegene Gebiete, die<br />
an einer stärkeren projektbezogenen Kooperation interessiert sind. Dies gilt zum Beispiel für<br />
die peripheren ländlichen Räume in der Region Nordost-Niedersachsen sowie für den Kreis<br />
Dithmarschen in Schleswig-Holstein. Diese ländlichen Räume sollen dabei gezielt zu einer<br />
Profilierung angeregt werden, die ihre Potenziale innerhalb eines größeren regionalen Kontexts<br />
verdeutlicht und Chancen zu öffentlich-privaten Umsetzungsstrukturen eröffnet.<br />
Dadurch können auch die Kompetenzen und Belange <strong>des</strong> Teilraumes – im Interesse von<br />
Wachstum und Innovation für den Gesamtraum – zielgerichteter in den metropolitanen Prozess<br />
eingebracht werden. So soll eine verbesserte Kommunikation und Kooperation zwischen<br />
den stärkeren und schwächeren Partnern in der MRH entstehen und die Akzeptanz<br />
untereinander steigern.<br />
<strong>Metropolregion</strong> Hamburg – Schleswig-Holstein<br />
Im Hinblick auf die besondere schleswig-holsteinische Situation liegt das Kooperationsinteresse<br />
im Rahmen eines MORO-Projektes schwerpunktmäßig auf der Verknüpfung der MRH<br />
mit den in ihren Strukturen, Potenzialen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sehr unterschiedlichen<br />
Teilräumen <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>: Region Mittleres Schleswig-Holstein, Region<br />
Lübeck-Hansebelt sowie der Lan<strong>des</strong>teil Schleswig. Alle genannten Teilräume haben vielfältige<br />
Verflechtungsbeziehungen zur MRH und teilweise bereits ein hohes Interesse an einer<br />
intensiveren Zusammenarbeit bekundet und aktuell haben die Städte Lübeck und Neumünster<br />
im November 2009 den offiziellen Beitritt zur MRH beantragt. Die MRH hat bisher statt<strong>des</strong>sen<br />
für projektbezogene Kooperationen geworben. Über die endgültige Entscheidung einer<br />
Erweiterung – im Hinblick auf aktuell vorliegende Beitrittswünsche – wird noch beraten.<br />
Bislang sind zwischen der MRH und den benannten Teilräumen erste Netzwerke und Kooperationen<br />
entstanden, die für die Großräumige Partnerschaft eine gute Grundlage bilden.<br />
Deshalb ist die Lan<strong>des</strong>regierung Schleswig-Holstein entschlossen, ihre Bemühungen – im<br />
Sinne von Entwicklungspartnerschaften mit den einzelnen Regionen im Lande – nachhaltig<br />
zu intensivieren.<br />
Dieses Anliegen wird auch mit dem 2005 verabschiedeten Strategiepapier „Schleswig-<br />
Holstein – Ein starker Partner im Norden Deutschlands“ verfolgt, <strong>des</strong>sen Vorschläge im Verbund<br />
mit den betroffenen Ressorts, der regionalen und kommunalen Ebene im Rahmen <strong>des</strong><br />
-14-
MORO-Projektes umgesetzt werden sollen. Dabei sollen auch die grenzüberschreitenden<br />
Perspektiven nach Mecklenburg-Vorpommern sowie die deutsch-dänische Zusammenarbeit<br />
(Brückenfunktion Schleswig-Holsteins zwischen Süddänemark / Öresundregion und der<br />
MRH) einbezogen werden. Zugleich hat die Lan<strong>des</strong>regierung ein Gutachten über die „Potenziale<br />
und Chancen zum Aufbau einer gemeinsamen Wirtschaftsregion Schleswig-<br />
Holstein und Hamburg“ in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse wurden auf dem Kongress <strong>des</strong><br />
Ministerpräsidenten "Mehr Raum für Wirtschaft" am 28. November 2007 vorgestellt und fließen<br />
in das MORO-Projekt ein.<br />
<strong>Metropolregion</strong> Hamburg – Mecklenburg-Vorpommern<br />
Die direkt an die MRH angrenzende Planungsregion Westmecklenburg bestehend aus den<br />
Landkreisen Nordwestmecklenburg, Ludwigslust und Parchim sowie den kreisfreien Städten<br />
Schwerin und Wismar hat umfangreiche Verflechtungsbeziehungen zur MRH. Diese umfassen<br />
sowohl die Pendlerverflechtungen als auch Beziehungen im Bereich Wirtschafts- und<br />
Siedlungsentwicklung. Besonders intensive Beziehungen zur MRH bestehen dabei in den<br />
Landkreisen Ludwigslust und Nordwestmecklenburg. Die Bemühungen beider Landkreise,<br />
intensiver mit der MRH zusammen zu arbeiten, sind bislang nur ansatzweise erfolgreich gewesen.<br />
Insoweit wird eine stärkere Vernetzung der Teilräume im Rahmen der großräumigen<br />
Partnerschaft ausdrücklich unterstützt.<br />
Der Landkreis Nordwestmecklenburg hat zudem Lan<strong>des</strong>grenzen überschreitend intensive<br />
Verflechtungen zum Oberzentrum Lübeck und ist Teil der Region Lübeck, deren Weiterentwicklung<br />
und Stärkung ebenso Bestandteil der Partnerschaft ist.<br />
Die Verflechtungsbeziehungen zwischen der MRH und der Planungsregion Mittleres Mecklenburg<br />
/ Rostock sind weniger intensiv. Stärker als für die Planungsregion Westmecklenburg<br />
ist hier der Fokus auf Ausbau und Vertiefung sektoraler Verflechtungen zu lenken, die<br />
vor allem in den Bereichen der maritimen Wirtschaft, Logistik, Life Sciences, Bildung, Kultur<br />
und Tourismusmarketing besonders zukunftsweisend sind.<br />
Durch die Intensivierung der Verflechtungen zwischen den mecklenburgischen Teilräumen<br />
und der MRH im Rahmen der großräumigen Partnerschaft ergibt sich erstmals die Möglichkeit<br />
einer intensiven Ost-West-Zusammenarbeit. Mecklenburg-Vorpommern hat bereits in<br />
seinem aktuellen Lan<strong>des</strong>raumentwicklungsprogramm im Jahre 2005 festgestellt, dass die<br />
Lagegunst u.a. zu den Metropolen Berlin, Hamburg und Kopenhagen sowie zu den Oberzentren<br />
Lübeck und Stettin offensiv zu nutzen ist. Dabei wird entscheidend sein, dass sich<br />
die Akteure der peripheren ländlichen Räume Mecklenburg-Vorpommerns mit ihren Potenzialen<br />
aktiv in die Partnerschaft einbringen.<br />
Zielsetzungen<br />
Das Hauptziel der großräumigen Partnerschaft ist die bessere Einbindung der Teilräume<br />
sowie die Profilierung und wirtschaftliche Zusammenarbeit <strong>des</strong> Gesamtraums und seiner<br />
Teilräume. MORO Nord kann dabei an zahlreiche Kooperationen anknüpfen, so dass das<br />
Modellvorhaben als Chance verstanden wird, diese Prozesse zu festigen, bisherige Defizite<br />
der Zusammenarbeit zu überwinden und somit die großräumige Partnerschaft auszubauen.<br />
Aus Sicht der Teilräume gibt es unterschiedliche Ziele für die großräumige Partnerschaft:<br />
-15-
Die <strong>Metropolregion</strong> sieht den Bedarf, sich intensiver mit den benachbarten Regionen zu vernetzen,<br />
um der MRH auf europäischer und globaler Ebene mehr Gewicht zu verleihen. Dabei<br />
interessieren auch großräumige Verbindungen, etwa in Richtung Süddänemark und Öresund<br />
oder nach Berlin. Die vom Kern entfernter gelegenen Räume haben Interesse an<br />
projektbezogenen Kooperationen über die Grenzen der MRH hinweg und sehen die Partnerschaft<br />
als Möglichkeit, die Zusammenarbeit zwischen Hamburg und dem weiteren Umland<br />
zu stärken.<br />
Mit der Vision einer solidarischen, zukunftsfähigen und europäischen Partnerschaft soll ein<br />
wichtiger regionaler Beitrag zur weiteren Integration Norddeutschlands im Sinne einer Verantwortungsgemeinschaft<br />
erbracht werden. Im Vordergrund steht dabei der Ansatz, den<br />
Blick noch nachdrücklicher und systematischer über die Grenzen der MRH hinaus zu öffnen,<br />
bestehende Kooperationen auszubauen und neue zu initiieren. Zugleich soll MORO Nord<br />
das Startsignal für ein nachhaltiges Kooperationsnetzwerk in Norddeutschland sein.<br />
-16-
B.4 Innovativer Ansatz der Norddeutschen Kooperation<br />
Innovationsgehalt<br />
Mit dem MORO Nord-Projekt wird der Kooperationsraum auf den „gesamten metropolitanen<br />
Verflechtungsraum“ um die MRH entsprechend der neuen Leitbilder zur Raumentwicklung in<br />
Deutschland ausgeweitet, um damit eine projektbezogene Kooperation im Sinne einer<br />
„großräumigen Partnerschaft“ aufzubauen. Dies ist in dieser Form einzigartig und beispielhaft<br />
für Kooperationen im deutschen wie auch im europäischen Kontext. Ohne Vorbild ist vor<br />
allem der neue Ansatz, die bisherige, eher kleinräumig ausgerichtete regionale Entwicklungspolitik<br />
durch eine neue Form der Kohäsionspolitik zu flankieren.<br />
Anspruchsvoll und innovativ ist die Projektentwicklung durch die Integration vieler Ebenen:<br />
von der kleinräumigen Kooperation der ländlichen Räume, über die regionale Ebene der<br />
Teilräume, die bereits große Gebietskulisse der <strong>Metropolregion</strong> Hamburg bis hin zu den<br />
Länder- und Staatsgrenzen übergreifenden Interessen.<br />
Mit der Einbindung von Westmecklenburg in die Region Lübeck und der Kooperation mit der<br />
MRH gilt es dabei zugleich einen wichtigen Beitrag für eine nachhaltige Ost-West-<br />
Zusammenarbeit zu leisten.<br />
Schließlich ist im Rahmen <strong>des</strong> Modellvorhabens als besonders innovativ zu kennzeichnen,<br />
dass das Ziel der Stärkung der regionalen Strukturen in den Teilräumen (freiwillige Regionsbildung)<br />
schwerpunktmäßig nicht durch regionsinterne Prozesse, sondern vielmehr durch<br />
das äußere Erfordernis großräumiger Kooperation und Wettbewerbsfähigkeit realisiert werden<br />
soll. Hierzu sind deutliche teilräumliche Profilierungsprozesse im Sinne einer Analyse<br />
vorhandener Kompetenzen und daraus abgeleiteter Handlungsstrategien erforderlich.<br />
Einschätzung der Übertragbarkeit der Ansätze<br />
Aufgrund der Raumgröße der Partnerschaft und der Vielzahl der beteiligten Kooperationsebenen<br />
spiegeln die Teilprojekte in besonderem Umfang flexible, praxisorientierte und vielschichtige<br />
Kooperationsansätze wider. Hierdurch ist eine mögliche Übertragbarkeit auch auf<br />
andere Regionen unterschiedlicher Größe<strong>nord</strong>nungen und Strukturen denkbar. Gleichzeitig<br />
ist durch das große Engagement der Wirtschaft die Realisierung belastbarer und insbesondere<br />
wirtschaftlich relevanter Ergebnisse zu erwarten; gerade hierdurch soll im hohen Maße<br />
ebenfalls eine Übertragbarkeit auf andere Regionen und Wirtschaftsakteure gewährleistet<br />
werden.<br />
Der Lenkungsausschuss beabsichtigt zudem, im Rahmen der projektbegleitenden Evaluierung<br />
Strategieempfehlungen dahin gehend zu erarbeiten, wie sich „großräumige Partnerschaften“<br />
in den bisherigen Instrumenten-Mix der Raumentwicklungspolitik einfügen können<br />
und welche neuen Instrumente eine großräumige, projektbezogene Kooperation flankieren<br />
sollten.<br />
Förderliche Faktoren bzw. günstige Konstellationen sind die guten Vernetzungen zu anderen<br />
Politikebenen, beispielsweise zur CdS-AG Nord und zu den Gremien der MRH. Hervorzuheben<br />
ist die starke Unterstützung <strong>des</strong> MORO Nord-Projektes durch die Wirtschaft. Diese<br />
drückt sich durch die Beteiligung von Vertretern der Wirtschaft (Industrie- und Handelskammern,<br />
Unternehmensverband Nord) im Lenkungsausschuss und in zahlreichen Teilprojekten<br />
aus.<br />
-17-
Durch die Vielfalt der einzelnen Projekte der MORO Nord-Kooperation gelingt es zudem,<br />
zahlreiche Teilräume und Akteursgruppen (Politik, Verwaltung, Verbände) im Prozess aktiv<br />
zu beteiligen.<br />
Das INTERREG IV B Ostsee-Projekt NEW BRIDGES mit den <strong>nord</strong>deutschen Kooperationspartnern<br />
Hamburg, Schleswig-Holstein und Landkreis Ludwigslust in Mecklenburg-<br />
Vorpommern beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit der Optimierung von Stadt-Land-<br />
Partnerschaften in großräumigen Zusammenhängen (funktionalen Regionen) und deren Beitrag<br />
zur Stärkung der nachhaltigen Entwicklung und zur Verbesserung der Lebensqualität.<br />
NEW BRIDGES steht damit inhaltlich in enger Verbindung zu MORO Nord. Es ermöglicht<br />
u.a. durch zusätzliche Mittel eine Vertiefung von Ansätzen und Projekten, die in MORO Nord<br />
gestartet und erprobt wurden. Ferner ermöglicht NEW BRIDGES den Erfahrungsaustausch<br />
im internationalen Kontext <strong>des</strong> INTERREG-Projekts sowie erste Schritte zur Verstetigung<br />
<strong>des</strong> MORO-Ansatzes im <strong>nord</strong>deutschen Raum.<br />
-18-
C. BERICHTSTEIL GESAMTPROJEKT<br />
C.1 Organisationsstruktur <strong>des</strong> Gesamt<strong>projektes</strong>, Schlüsselakteure und<br />
mitwirkende Wirtschaftspartner<br />
Die Organisation sieht als zentrales Organ der Partnerschaft den Lenkungsausschuss vor,<br />
in welchem alle relevanten Partner vertreten sind. Die Geschäftsstelle, dem Innenministerium<br />
Schleswig-Holsteins zugeordnet, und das Projektmanagement auf Seiten der HafenCity<br />
Universität Hamburg arbeiten diesem zu. Die Umsetzung der 14 Projekte liegt in den Händen<br />
der jeweiligen Projektleitungen, die ausnahmslos Einrichtungen aus dem Raum der<br />
großräumigen Partnerschaft sind. Geschäftsstelle und Projektmanagement begleiten, unterstützen<br />
und koordinieren die Arbeit der Projekte. Jedem Projekt steht ein Mitglied <strong>des</strong> Lenkungsausschusses<br />
als Pate zur Seite, der die Schnittstelle zwischen dem Projekt und dem<br />
Lenkungsausschuss bildet.<br />
Abbildung: Organisationsschema MORO Nord<br />
-19-
C.2 Stand und Entwicklung <strong>des</strong> Gesamt<strong>projektes</strong> / Prozessverlauf<br />
Teilraumworkshops im Herbst 2007<br />
Im Herbst 2007 wurden in allen beteiligten Regionen Workshops veranstaltet mit dem Ziel,<br />
wichtige Handlungsfelder und mögliche Kooperationsthemen herauszuarbeiten.<br />
CdS-AG Nord (Arbeitsgruppe der Chefs der Staats- und Senatskanzleien der <strong>nord</strong>deutschen<br />
Bun<strong>des</strong>länder), Herbstsitzung 2007<br />
Bei der Herbstsitzung 2007 der CdS-AG Nord, die eine wichtige strategische Schnittstelle für<br />
MORO Nord zu allen weiteren <strong>nord</strong>deutschen Kooperationen darstellt, wurde erstmals über<br />
das Projekt MORO Nord Bericht erstattet.<br />
Trilaterale Kabinettsausschusssitzung der Länder Hamburg, Mecklenburg-<br />
Vorpommern und Schleswig-Holstein am 30.10.2007<br />
Bei der trilateralen Kabinettsausschusssitzung der Länder Hamburg, Mecklenburg-<br />
Vorpommern und Schleswig-Holstein am 30.10.2007 wurde über das MORO Nord-Projekt<br />
Bericht erstattet. Die trilaterale Kabinettsausschusssitzung sagte ihre Unterstützung für das<br />
MORO Nord-Projekt zu.<br />
Konstituierende Sitzung <strong>des</strong> MORO-Lenkungsausschusses am 04.12.2007<br />
MORO Nord-Auftaktsitzung am 13.02.2008 in Norderstedt<br />
Die MORO Nord-Auftaktsitzung <strong>des</strong> Lenkungsausschusses fand unter Beteiligung der Federführenden<br />
der Projekte und zahlreicher Teilnehmer aus den beteiligten Teilräumen statt.<br />
Die Auftaktsitzung beinhaltete Vorstellung und Kick-off <strong>des</strong> Gesamt<strong>projektes</strong> und aller Projekte.<br />
Konstituierende Sitzungen der Projekte zwischen März und Juni 2008<br />
Erster Bun<strong>des</strong>-MORO-Workshop am 23. und 24. April 2008 in Nürnberg<br />
Im Rahmen <strong>des</strong> bun<strong>des</strong>weiten MORO-Vorhabens fand der erste Workshop in Nürnberg mit<br />
dem Schwerpunkt „Regionale Wirtschaftskreisläufe und Energie“ statt. Der Workshop diente<br />
auch der Vernetzung der sieben teilnehmenden MORO-Regionen.<br />
Sitzung der CdS-AG Nord (Arbeitsgruppe der Chefs der Staats- und Senatskanzleien<br />
der <strong>nord</strong>deutschen Bun<strong>des</strong>länder) am 14.05.2008<br />
Zweite Lenkungsausschusssitzung am 22.05.2008 in Hamburg<br />
Information seitens der Geschäftsstelle und <strong>des</strong> Projektmanagements über den Stand <strong>des</strong><br />
Gesamt<strong>projektes</strong> und der Teilprojekte. Diskussion über den Stand der Projekte, vor allem<br />
über Abgrenzung und Verknüpfung einzelner Projekte. Vorstellung und Diskussion der neuen<br />
Projektvorschläge „Zukunft Nord in Handwerk und KMU“ und „Raumpartnerschaft an<br />
Lan<strong>des</strong>entwicklungsachsen / Zentren“ sowie „Konzept Norddeutsche Raumpartnerschaften“<br />
als Querschnittsprojekt.<br />
-20-
Lenkungsausschuss <strong>Metropolregion</strong> Hamburg<br />
Eine regelmäßige Berichterstattung über das Projekt MORO Nord im Lenkungsausschuss<br />
der MRH erfolgt durch die MORO Nord-Geschäftsstelle.<br />
Arbeitskreis Wirtschaft der <strong>Metropolregion</strong> Hamburg am 18.07.2008<br />
Dritte Lenkungsausschusssitzung am 03.09.2008 in Hamburg<br />
Information über den aktuellen Stand und Diskussion über weitere Schritte in den Teilprojekten.<br />
Berichterstattung im Bereich Öffentlichkeitsarbeit durch das Projektmanagement: Vorstellung<br />
<strong>des</strong> zweiten Newsletters, Vorstellung <strong>des</strong> Entwurfs für den ersten MORO Nord-<br />
Flyer, Präsentation von Neuerungen auf der MORO Nord-Homepage.<br />
Präsentation eines Evaluierungskonzepts für MORO Nord und seine Projekte durch das<br />
Projektmanagement.<br />
Information über die Jahresplanungen für 2008 und 2009 durch die Geschäftsstelle und das<br />
Projektmanagement.<br />
Erste MORO-Fachkonferenz am 28.10.2008 in Leipzig<br />
Zweiter Bun<strong>des</strong>-MORO-Workshop am 01. und 02. Dezember 2008 in Stuttgart<br />
Themenbezogene Vernetzung zwischen den sieben Modellregionen: für MORO Nord sind<br />
vor allem themenbezogene Austausche mit MORO Nordost (u.a. Ländliche Räume, Regional<br />
Governance, Logistik), MORO Nürnberg (Regionale Wirtschaftskreisläufe, Clustervernetzung,<br />
Ländliche Räume) und MORO Wissen – Kooperation – Innovation (Vernetzung<br />
Hochschulen, Cluster, Regional Governance) von Interesse. Es wurde zwischen den Modellregionen<br />
vereinbart, sich gegenseitig über Entwicklungen in den Themenfeldern zu informieren<br />
und zu entsprechenden Veranstaltungen einzuladen.<br />
Sitzung der CdS-AG Nord (Arbeitsgruppe der Chefs der Staats- und Senatskanzleien<br />
der <strong>nord</strong>deutschen Bun<strong>des</strong>länder) am 05.12.2008<br />
Vierte Lenkungsausschusssitzung am 21.01.2009 in Hamburg<br />
„Zukunft Nord im Handwerk“ wird einhellig als weiteres MORO Nord-Projekt beschlossen.<br />
Es besteht kein Finanzbedarf seitens <strong>des</strong> Projekts.<br />
Vorstellung <strong>des</strong> benachbarten MORO-Projektes „Kooperation und Vernetzung im Nordosten“<br />
durch Herrn Segebade (gemeinsame Lan<strong>des</strong>planung Berlin-Brandenburg; Projektleitung<br />
MORO Nordost) mit anschließender Diskussion möglicher Kooperationsmöglichkeiten.<br />
Bericht über den Start <strong>des</strong> INTERREG IV B Ostsee-Projekts NEW BRIDGES.<br />
Information über die Jahresplanungen für 2009 und 2010 durch die Geschäftsstelle und das<br />
Projektmanagement:<br />
Bericht über die vom Bund bewilligte Projektlaufzeitverlängerung für die MORO-<br />
Förderung bis zum 30.06.2010<br />
Hinweis auf den dritten Bun<strong>des</strong>-MORO-Workshop im April 2009 in Berlin<br />
Vorstellung <strong>des</strong> Planungsstan<strong>des</strong> <strong>des</strong> MORO Nord-Kongresses am 29.04.2009 in<br />
Lübeck<br />
Bun<strong>des</strong>-MORO-Abschlussveranstaltung am 17. / 18. Juni 2010 in Hamburg. Das BBR<br />
und das Bun<strong>des</strong>-Projektmanagement bestätigen, dass die Abschlussveranstaltung im<br />
MORO Nord-Raum stattfinden wird. Die Vertreter der an MORO Nord beteiligten Län-<br />
-21-
der sprechen sich für eine Kombination als zweitägige Abschlussveranstaltung für<br />
MORO Nord sowie <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong> aus und einigen sich auf Hamburg als Veranstaltungsort.<br />
Sitzung der Konferenz Norddeutschland (KND) am 05.03.2009<br />
Auf der KND-Sitzung der Regierungschefs der Länder Bremen, Hamburg, Mecklenburg-<br />
Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein wurde über MORO Nord berichtet.<br />
Senatsempfang „Aus der Region – für die Region“ der Freien und Hansestadt<br />
Hamburg am 11.03.2009<br />
Impulse zur Stärkung der ländlichen Räume und Weiterentwicklung von „Aus der Region –<br />
für die Region“.<br />
Festvortrag von Bun<strong>des</strong>ministerin Ilse Aigner aus dem Bun<strong>des</strong>ministerium für Ernährung,<br />
Landwirtschaft und Verbraucherschutz sowie Redebeiträge <strong>des</strong> Vorsitzenden <strong>des</strong> Lenkungsausschusses<br />
von MORO Nord, Herrn Ernst Hansen, und <strong>des</strong> stellvertretenden Sprechers<br />
der Europäischen <strong>Metropolregion</strong> Nürnberg, Herrn Dr. Günther Denzler, Landrat <strong>des</strong><br />
Landkreises Bamberg.<br />
Kick-Off <strong>des</strong> INTERREG-Projektes NEW BRIDGES vom 03. bis 05. März 2009 in<br />
Turku / Finnland<br />
Start <strong>des</strong> INTERREG IV B Ostsee-Projekts NEW BRIDGES. Vorstellung <strong>des</strong> MORO Nord-<br />
Ansatzes und der Vorschläge, wie die Stadt-Land-Kooperation in Norddeutschland im Rahmen<br />
von NEW BRIDGES weitergeführt werden kann. Der Raum von MORO Nord wird<br />
durch Vertreter Hamburgs und <strong>des</strong> Landkreises Ludwigslust repräsentiert. Der MORO-<br />
Ansatz wird dort interessiert zur Kenntnis genommen und als wichtige zusätzliche Facette<br />
<strong>des</strong> Themas Stadt-Land-Kooperationen gewertet.<br />
Dritter Bun<strong>des</strong>-MORO-Workshop am 23. und 24. April 2009 in Berlin-Schönefeld<br />
Für MORO Nord stellte Herr Fiedler von der Logistikinitiative Hamburg das MORO Nord-<br />
Projekt „Überregionale Logistikplattform“ vor, Herr Obersteg präsentierte das Projekt „Position<br />
beziehen“ in Verknüpfung mit den Projekten „Heranrücken“ und „Aus der Region – für die<br />
Region“, die jeweils die Vernetzung von städtischen und ländlichen Räumen thematisieren.<br />
MORO Nord-Kongress am 29. April 2009 in Lübeck<br />
Am 29.04.2009 fand der MORO Nord-Kongress „Zukunftsprojekte für Stadt und Land“ in den<br />
MediaDocks Lübeck statt und bot Gelegenheit, im Sinne einer Zwischenbilanz bisherige Erfahrungen<br />
der großräumigen Partnerschaft Norddeutschland bzw. <strong>Metropolregion</strong> Hamburg<br />
zu resümieren. Mit über 160 Teilnehmern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Politik<br />
aus allen vier Bun<strong>des</strong>ländern bot die Veranstaltung einen guten Querschnitt der großräumigen<br />
Partnerschaft MRH / Norddeutschland. Beiträge hochrangiger Redner beschäftigten<br />
sich mit großräumiger Zusammenarbeit in Norddeutschland und anderen Regionen:<br />
- Schleswig-Holsteins ehemaliger Innenminister Lothar Hay begrüßte die Kooperationsansätze<br />
in MORO Nord ausdrücklich und betonte, dass alle Partner von einem<br />
Eintreten für gemeinsame Interessen profitieren.<br />
- Prof. Dr. Bernd Rohwer, Hauptgeschäftsführer der IHK zu Lübeck, stellte die Chancen<br />
einer engeren Kooperation mit unseren skandinavischen Nachbarn in den Mit-<br />
-22-
telpunkt seines Beitrags und forderte zugleich von der Politik mehr Entschlossenheit<br />
in Sachen länderübergreifende Kooperation.<br />
- Herr Jacob Vestergaard stellte die Öresundregion als Beispiel für eine erfolgreiche<br />
grenzüberschreitende Kooperation dar, die neben Kopenhagen und Malmö auch<br />
ländliche Räume umfasst.<br />
- Herr Manfred Sinz aus dem Bun<strong>des</strong>ministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung<br />
verdeutlichte das Anliegen <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>ministeriums, durch das Modellvorhaben<br />
zu erproben, wie metropolitane und periphere Räume, wie Wachstums- und<br />
Schrumpfungsregionen im Sinne einer gemeinsamen positiven Entwicklung kooperieren<br />
können.<br />
- Herr Reinhard Meyer, Chef der Staatskanzlei Mecklenburg-Vorpommern, betonte<br />
die Herausforderung und die große Chance durch die <strong>nord</strong>deutsche Kooperation,<br />
noch enger über die ehemalige innerdeutsche Grenze hinweg zusammenzuarbeiten<br />
und dadurch historische Vernetzungen und Gemeinsamkeiten neu zu beleben.<br />
- In zwei Podiumsdiskussionen zu den Themen „Stadt und Land im Verbund“ und<br />
„Wirtschaft und Wissenschaft ohne Grenzen“ wurde der Zwischenstand in den<br />
MORO Nord-Projekten diskutiert. Insgesamt konnte das Fazit gezogen werden, dass<br />
erste wichtige Schritte der Zusammenarbeit gemacht wurden.<br />
Beim anschließenden Abendempfang begrüßte Bernd Saxe, Bürgermeister der Hansestadt<br />
Lübeck, die Gäste im Audienzsaal <strong>des</strong> Lübecker Rathauses. Axel Gedaschko, Senator für<br />
Wirtschaft und Arbeit der Freien und Hansestadt Hamburg, griff in seinem abschließenden<br />
Redebeitrag die Tradition der Hanse als Beispiel für Kooperation in Norddeutschland auf<br />
und verwies auf aktuelle Themen und Chancen der länderübergreifenden Zusammenarbeit.<br />
STRING Politisches Forum, Konferenz am 02. und 03. Juni 2009 in Lübeck<br />
Auf der internationalen Konferenz fand im Rahmen <strong>des</strong> Workshops „Urban Networking and<br />
Urban-Rural Relations in the Baltic Sea“ eine Vorstellung und Diskussion der Erfahrungen in<br />
MORO Nord und NEW BRIDGES sowie eine Diskussion über künftige Möglichkeiten großräumiger<br />
Partnerschaften im Ostseeraum statt. Es zeigt sich, dass der MORO-Ansatz sehr<br />
gut in die „Long Term Perspective“ <strong>des</strong> Ostsee-Netzwerkes VASAB passt.<br />
Die Konferenz bot eine gute Gelegenheit, den Ansatz der großräumigen Partnerschaft im<br />
Ostseeraum voranzubringen.<br />
Fünfte Lenkungsausschusssitzung am 01.07.2009 in Hamburg<br />
NEW BRIDGES-Workshop am 08. und 09. September 2009 in Stockholm<br />
Auf dem Workshop wurden die ersten Aktivitäten aller am INTERREG-Projekt beteiligten<br />
Regionen <strong>des</strong> Ostseeraumes dargestellt. In Norddeutschland werden die im Rahmen von<br />
MORO gestarteten Projekte „Heranrücken“, „Position beziehen“ und „Strategisches Entwicklungskonzept“<br />
im Rahmen von NEW BRIDGES vorgestellt und weiterentwickelt. Anfang<br />
2010 werden eine Reihe lokaler Workshops im ländlichen Raum der Region durchgeführt,<br />
um dortige Entwicklungspotenziale zu ermitteln und eine Profilierung im Bezug zur Metropole<br />
Hamburg zu initiieren („Stakeholder-Ansatz“).<br />
Vierter Bun<strong>des</strong>-MORO-Workshop am 3. und 4. November 2009 in Kaiserslautern<br />
An dem Workshop nahmen ca. 50 Vertreter aller Modellvorhaben der Raumordnung sowie<br />
Vertreter <strong>des</strong> BBSR und BMVBS teil. In Arbeitsgruppen erfolgte eine Diskussion der vom<br />
-23-
Bund gestellten Forschungsfragen. Ziel dieser Fragen ist es, die Erfahrungen in den Modellregionen<br />
zu vergleichen, zu abstrahieren und möglichst übertragbare Erkenntnisse zum<br />
Thema großräumige Partnerschaften zu erarbeiten.<br />
Sitzung der CdS-AG Nord (Arbeitsgruppe der Chefs der Staats- und Senatskanzleien<br />
der <strong>nord</strong>deutschen Bun<strong>des</strong>länder) am 11.11.2009<br />
Sechste Lenkungsausschusssitzung am 09.12.2009 in Schwerin<br />
Planung der Schlussphase <strong>des</strong> Modellvorhabens und der einzelnen Projekt in MORO Nord.<br />
Lenkungsausschusssitzung der <strong>Metropolregion</strong> Hamburg am 11.12.2009 in Hamburg<br />
Vorstellung <strong>des</strong> Arbeitsstan<strong>des</strong> in MORO Nord und möglicher Verknüpfungen mit der Arbeit<br />
der <strong>Metropolregion</strong> Hamburg durch Herrn Hansen.<br />
NEW BRIDGES-Workshop am 15.01.2010 in Zarrentin (Landkreis Ludwigslust)<br />
Ergänzend zu den MORO Nord-Aktivitäten fand im Rahmen von NEW BRIDGES ein erster<br />
regionaler Workshop im Landkreis Ludwigslust statt. Mit 30 Interessenvertretern aus Politik,<br />
Verwaltung und Zivilgesellschaft wurden Entwicklungstrends und Herausforderungen für den<br />
Landkreis Ludwigslust diskutiert. Im Focus standen dabei Fragen einer engeren Stadt-Land-<br />
Zusammenarbeit zwischen dem Landkreis Ludwigslust und Hamburg: Wie kann durch Ko-<br />
operationsprojekte die Lebensqualität für die Bevölkerung in ländlichen und städtischen<br />
Räumen verbessert werden? Im weiteren Verlauf von NEW BRIDGES sollen hierzu konkre-<br />
te Handlungsansätze entwickelt werden, die als Modell für andere ländliche Regionen in<br />
Norddeutschland dienen können.<br />
Sitzung der Konferenz Norddeutschland (KND) am 05.03.2009<br />
Kenntnisnahme <strong>des</strong> MORO Nord-Abschlussberichtes durch die Regierungschefs der Länder<br />
Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Beauftragung<br />
zur Erarbeitung und Abstimmung eines Strategiepapiers zur Weiterführung großräumiger<br />
Kooperation in Norddeutschland unter Berücksichtigung der bestehenden <strong>Metropolregion</strong>en<br />
sowie von Vorschlägen zur Konkretisierung und Umsetzung einer Weiterführung.<br />
Siebte Lenkungsausschusssitzung am 17.03.2010 in Hamburg<br />
Als Schwerpunkt wurden erste Erkenntnisse aus dem „Strategischen Entwicklungskonzept“<br />
und weitere Arbeitsschritte diskutiert.<br />
Fünfter Bun<strong>des</strong>-MORO-Workshop am 25./26.03.2010 in Bonn<br />
Der Workshop fand gemeinsam mit dem MORO „Grenzüberschreitende Partnerschaften“<br />
statt.<br />
Abschlussveranstaltung „Position beziehen” am 21.04.2010 in Bad Bevensen<br />
Auf der Abschlussveranstaltung <strong>des</strong> MORO Nord-Projektes „Position beziehen – Ländliche<br />
Räume in der überregionalen Partnerschaft“ in Bad Bevensen wurde das Konzept „Poten-<br />
ziale ländlicher Räume in der überregionalen Partnerschaft“ vorgestellt. Ebenso erfolgte die<br />
-24-
Vorstellung und Verabschiedung der „Bad Bevenser Erklärung“. Gemeinsam mit ca. 100<br />
Teilnehmern aus den Bereichen Politik und Verwaltung der Kreise und großen Städte, länd-<br />
liche und Regionalentwicklung sowie Wirtschaftskammern wurde so der Grundstein für eine<br />
intensivere Stadt-Land-Zusammenarbeit mittels neuer, konkreter Projekte gelegt.<br />
Bildungskonferenz „Qualifiziertes Norddeutschland – Fach- und Führungskräfte<br />
sichern“ am 29.04.2010 in Lübeck<br />
Auf der Bildungskonferenz „Qualifiziertes Norddeutschland – Fach- und Führungskräfte<br />
sichern“ wurden Best-Practice-Beispiele zu Fach- und Führungskräfteinitiativen aus den<br />
vier <strong>nord</strong>deutschen Ländern und Dänemark vorgestellt. In Arbeitsgruppen wurden konkrete<br />
Lösungsvorschläge für eine bessere länderübergreifende Zusammenarbeit im Bereich Fach-<br />
und Weiterbildung in der MORO Nord-Region entwickelt. Die Veranstaltung richtete sich<br />
sowohl an Politik, Institutionen und Weiterbildungsträger als die „Bedarfsdecker“ im Bereich<br />
der Sicherung von „Fach- und Führungskräften“ als auch an Unternehmen als „Bedarfsneh-<br />
mer“.<br />
Achte Lenkungsausschusssitzung am 06.05.2010 in Hamburg<br />
Im Schwerpunkt wurden die Vorschläge zum „Strategischen Entwicklungskonzept“ und <strong>des</strong>-<br />
sen mögliche Implementierung vorgestellt und diskutiert. Weitere Themen waren die Ab-<br />
schlussveranstaltung und Dokumentation der Ergebnisse <strong>des</strong> Modellvorhabens.<br />
Workshop „Heranrücken“ am 11.05.2010 in Schwerin<br />
An dem Workshop <strong>des</strong> MORO-Projektes „Heranrücken“ nahmen neben den Arbeitsgruppen<br />
<strong>des</strong> Projektes weitere <strong>nord</strong>deutsche Vertreter von Verkehrsbetrieben, Fahrgastverbänden<br />
und der kommunalen Ebene teil. Erste Ergebnisse der fertig gestellten Studie „Vision Ver-<br />
kehr 2030“ wurden präsentiert und weitere Schritte zur Umsetzung der Konzepte ausgear-<br />
beitet.<br />
NEW BRIDGES-Workshop am 08. und 09. Juni 2010 in Kaunas (Litauen)<br />
Auf dem Workshop stellten die am INTERREG-Projekt beteiligten Regionen ihre Ergebnisse<br />
aus der Analysephase vor. Schwerpunkt in Norddeutschland ist – neben der Weiterentwicklung<br />
der Projekte „Heranrücken“, „Position beziehen“ und „Strategisches Entwicklungskonzept“<br />
– der Stadt-Land-Dialog am Beispiel Hamburg und Landkreis Ludwigslust. Hierzu fanden<br />
lokale Workshops statt. In Kaunas wurden Pilotprojekte skizziert, die im weiteren Verlauf<br />
von NEW BRIDGES bis 2011 in den teilnehmenden Regionen umgesetzt werden sollen.<br />
MORO Nord-Abschlussveranstaltung in Verbindung mit bun<strong>des</strong>weiter MORO-<br />
Abschlussveranstaltung am 17. und 18. Juni 2010 in Hamburg<br />
Am ersten Tag findet die hochrangige MORO-Abschlussveranstaltung <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong> statt. Der<br />
Tag endet mit einem Abendempfang im Hamburger Rathaus.<br />
Am zweiten Tag der kombinierten Abschlussveranstaltung stehen die Ergebnisse und Projekte<br />
von MORO Nord im Dialog mit den anderen Modellregionen im Mittelpunkt.<br />
-25-
Präsentation <strong>des</strong> Regionalen Entwicklungskonzeptes im Rahmen <strong>des</strong> Projektes<br />
„Brückenschlag – Entwicklungskorridor Fehmarnbeltquerung“ im 4. Quartal 2010<br />
Der Kreis Ostholstein, die IHK zu Lübeck sowie die weiteren beteiligten Akteure beabsichti-<br />
gen, das gemeinsam erarbeitete „Regionale Entwicklungskonzept als Folge <strong>des</strong> Baus einer<br />
festen Fehmarnbeltquerung“ auf einer Abschlussveranstaltung im 4. Quartal 2010 zu prä-<br />
sentieren.<br />
„Campus Nord“-Veranstaltung „Wirtschaft und Wissenschaft“<br />
Eine Veranstaltung zur Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft in Norddeutschland mit<br />
Vertretern der <strong>nord</strong>deutschen Hochschulen und Unternehmen befindet sich derzeit in Pla-<br />
nung.<br />
Sitzung der CdS-AG Nord (Arbeitsgruppe der Chefs der Staats- und Senatskanzleien<br />
der <strong>nord</strong>deutschen Bun<strong>des</strong>länder) am 02.12.2010<br />
Auf dieser Sitzung soll die Beschlussfassung zum Strategischen Entwicklungskonzept<br />
„Norddeutsche Raumpartnerpartnerschaften“ mit konkreten Vorschlägen für die Fortsetzung<br />
der großräumigen Kooperation erfolgen.<br />
-26-
C.3 Projektbezogene Publikationen / Presseveröffentlichungen /<br />
öffentlichkeits- / medienwirksame Maßnahmen im Rahmen<br />
<strong>des</strong> Gesamt<strong>projektes</strong><br />
Newsletter<br />
Der Newsletter erscheint zwei- bis dreimal pro Jahr jeweils im Umfeld der Lenkungsausschusssitzungen<br />
und dient in erster Linie als internes Informationsmedium für alle im MORO<br />
Nord-Projekt Beteiligten (Lenkungsausschuss, Federführende, Projektmitglieder).<br />
Homepage MORO Nord<br />
Eine eigene MORO Nord-Homepage unter der Domain www.<strong>moro</strong><strong>nord</strong>.de bzw. www.<strong>moro</strong><strong>nord</strong>.de<br />
informiert alle an MORO Nord Beteiligten und Interessierten über das Gesamtprojekt<br />
und die einzelnen Teilprojekte. Durch eine Verlinkung der Homepage mit den Homepages<br />
wichtiger Projektpartner wird die Informationsbeschaffung für die an MORO Nord Beteiligten<br />
vereinfacht. Für die an MORO Nord Beteiligten wurde zudem ein passwortgeschützter<br />
Bereich mit vertiefenden Informationen eingerichtet.<br />
Die allgemeinen Homepage-Inhalte wurden sukzessive um aktuelle Informationen und Projektberichte<br />
ergänzt: Dazu gehört zunächst ein Bericht zum MORO Nord-Kongress "Zukunftsprojekte<br />
für Stadt und Land" am 29.04.2009 in Lübeck. Hier besteht die Möglichkeit,<br />
die Dokumentation <strong>des</strong> Kongresses sowie Fotos herunter zu laden.<br />
Ebenso wird das INTERREG-Projekt NEW BRIDGES auf der Eingangsseite kurz vorgestellt<br />
sowie in einem eigenen Bereich mit detaillierten Informationen erläutert.<br />
Flyer MORO Nord<br />
Ein Flyer, der über MORO Nord und die MORO Nord-Projekte berichtet und sich dabei an<br />
ein breites Publikum wendet, ist im März 2009 erschienen.<br />
MORO Nord-Kongress<br />
Am 29.04.2009 fand in Lübeck der MORO Nord-Kongress 2009 statt. Redebeiträge aus Politik,<br />
Wirtschaft und Wissenschaft sowie zwei Podiumsdiskussionen gaben einen Überblick<br />
über den Stand in MORO Nord sowie einen Ausblick auf die weiteren Schritte im Modellvorhaben.<br />
Zahlreiche Artikel erschienen in der <strong>nord</strong>deutschen Presse und es wurden Fernsehberichte<br />
von NDR und RTL Nord ausgestrahlt. Eine Dokumentation <strong>des</strong> Kongresses ist auf<br />
der MORO Nord-Homepage www.<strong>moro</strong><strong>nord</strong>.de zugänglich.<br />
STRING-Konferenz<br />
Am 02. und 03. Juni 2009 fand in Lübeck die STRING-Konferenz mit mehr als 300 Teilnehmern<br />
aus verschiedenen Ländern im Ostseeraum statt. Die Konferenz bot eine gute Möglichkeit,<br />
den Ansatz der großräumigen Zusammenarbeit in MORO Nord einem größeren internationalen<br />
Fachpublikum vorzustellen.<br />
Expansion – Fachmesse für Gewerbeimmobilien in Hamburg<br />
Am 18.06.2009 stellte Herr Hansen mit einem Vortrag zum Thema „Wirtschaftliche Impulse<br />
für Norddeutschland: Kooperationsprojekt MORO Nord“ den Ansatz der großräumigen Partnerschaft<br />
im Rahmen der Messe „Expansion“ vor.<br />
-27-
Abschlusspublikation<br />
Zum Abschluss <strong>des</strong> Modellvorhabens wird eine Broschüre zur Darstellung der Ergebnisse in<br />
MORO Nord insgesamt und der einzelnen MORO Nord Projekte erstellt. Eckpunkte <strong>des</strong><br />
strategischen Entwicklungskonzepts werden darin ebenfalls skizziert.<br />
-28-
D. BERICHTSTEIL TEILPROJEKTE<br />
Die im Folgenden vorgestellten Einzelprojekte der großräumigen Partnerschaft MORO Nord<br />
werden jeweils durch das<br />
Projektmanagement MORO Nord<br />
unter der Leitung von Prof. Dr. Jörg Knieling und Dipl.-Geogr. Andreas Obersteg<br />
der HafenCity Universität Hamburg<br />
unterstützt.<br />
Die Projektbeschreibung, -bearbeitung und -bewertung wurde ebenfalls vom Projektmanagement<br />
in Zusammenarbeit mit der Geschäftsstelle und den Projekt-Verantwortlichen<br />
vorgenommen.<br />
-29-
D.1 Campus Nord – Hochschulkooperation<br />
1. Allgemeine Angaben zum Projekt<br />
Ziel <strong>des</strong> Projekts:<br />
Ausgangspunkt für Campus Nord war die Idee eines Hochschulverbun<strong>des</strong> am Beispiel etwa<br />
der Öresund-Universität oder der Internationalen Bodensee-Hochschule. Angeregt wurde<br />
eine vertiefte Kooperation zwischen den <strong>nord</strong>deutschen Hochschulen in den Bereichen Lehre,<br />
Forschung und Technologietransfer, um den Wissenschaftsstandort Norddeutschland zu<br />
stärken. Der Dialog erstreckt sich dabei über die Hochschulen hinaus auf die zuständigen<br />
Ministerien und weitere Akteure wie außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, Wirtschaftsunternehmen,<br />
Kammern und Verbände. Daraus haben sich Initiativen etwa zur Verbesserung<br />
der Informationstransparenz und zum Aufbau eines regionalen Hochschul- und<br />
Wissenschaftsmarketings (Vorschlag für eine Science Region Northern Germany) entwickelt.<br />
Außerdem wird erwogen, künftig einen Norddeutschen Kooperationspreis auszuloben,<br />
um in Norddeutschland erfolgreich praktizierte, länderübergreifende Kooperationen (best<br />
practice) in Lehre und Forschung auszuzeichnen soll.<br />
-30-
Federführung im Projekt:<br />
Senatskanzlei Hamburg<br />
Weitere Projektpartner<br />
Universitäten, Hochschulen und Fachhochschulen (u.a. Universitäten Rostock, Kiel,<br />
Flensburg, Hamburg, Lüneburg Leuphana, Hochschule Wismar, FH Westküste,<br />
HAW Hamburg, TU Hamburg-Harburg, HafenCity Universität Hamburg, Syddansk<br />
Universitet)<br />
Wissenschaftsministerien aller Länder, Staats- und Senatskanzleien<br />
Auftragnehmer:<br />
TuTech Innovation GmbH (Befragung der Hochschulen)<br />
MORO-Mittel: 19.000,-<br />
zusätzliche Finanzmittel: Senatskanzlei Hamburg<br />
Zusammenarbeit mit anderen MORO-Projekten:<br />
Mit dem MORO Nord-Projekt „Brückenschlag – Entwicklungskorridor Fehmarnbeltquerung“<br />
ergeben sich Schnittstellen beim Thema grenzüberschreitende Kooperation von Hochschulen.<br />
Vertreter <strong>des</strong> Hochschulverbun<strong>des</strong> Öresund University wurden in beide MORO Nord-<br />
Projekte eingebunden.<br />
-31-
2. Projektverlauf<br />
Abstimmungsgespräch der Senats- / Staatskanzleien; erste Sitzung unter Einbeziehung<br />
der Wissenschaftsressorts, Hamburg<br />
Auftaktsitzung mit allen <strong>nord</strong>deutschen Hochschulen, Hamburg<br />
Aktivierende Befragung aller <strong>nord</strong>deutschen Hochschulen durch einen Consulter;<br />
Auswertung der Hochschulbefragung<br />
Wirtschaftsforum zu Interessen und Beteiligungsmöglichkeiten der Wirtschaft<br />
Sitzung Projektgruppe<br />
Zweite Konferenz mit allen <strong>nord</strong>deutschen Hochschulen<br />
Ergebnis: Einrichtung von 2 Fokusarbeitsgruppen der Hochschulen zu den Themen<br />
„Vernetzung im Bereich Forschung“ und „Regionales Hochschul- / Wissenschaftsmarketing“<br />
Sitzung Projektgruppe (Staats- und Senatskanzleien, Wissenschaftsressorts der<br />
Länder), Hamburg<br />
Erste AG-Sitzung „Regionales Hochschul- / Wissenschaftsmarketing“ am 02.12.2009<br />
unter Vorsitz der FH Wismar: Einvernehmlicher Beschluss, eine Internet- und<br />
Kommunikationsplattform zur Präsentation und gezielten Vermarktung <strong>des</strong> Hochschulstandortes<br />
Norddeutschland bzw. der Stärken in Lehre und Forschung als zentrales<br />
Vorhaben aufzubauen.<br />
Anschließende Abfrage in den Öffentlichkeitsarbeitsreferaten der <strong>nord</strong>deutschen<br />
Hochschulen über die weitere Vorgehensweise zur Abstimmung <strong>des</strong> Marketings<br />
Weitere Sitzungen der <strong>nord</strong>deutschen Hochschulen<br />
Workshop Campus-Nord „Monitoring“ an der Leuphana Universität Lüneburg am<br />
04.02.2010. Vorstellung der Forschungsdatenbank PURE und Diskussion über Vernetzungsmöglichkeiten<br />
der Hochschulen im Monitoring<br />
Veranstaltung „Wirtschaft und Wissenschaft“;<br />
im Vorfeld Abstimmungsgespräche mit den Staats- / Senatskanzleien und den Wissenschaftsressorts<br />
der Länder<br />
-32-
3. Meilensteine und Ergebnisse <strong>des</strong> Projekts<br />
Befragung aller öffentlichen <strong>nord</strong>deutschen Hochschulen zu Möglichkeiten und Interessen<br />
einer <strong>nord</strong>deutschen Hochschulkooperation ist erfolgt; Wirtschaftsforum mit<br />
regionalen Vertretern aus Wirtschaft und Hochschulen zur Verbesserung der Zusammenarbeit<br />
hat stattgefunden.<br />
Zwei Konferenzen mit den Präsidenten der öffentlichen Hochschulen der MORO<br />
Nord-Region haben zu konkreten Vereinbarungen für die weitere Zusammenarbeit<br />
geführt:<br />
o Informationstransparenz: Vernetzung der Hochschulen im Bereich Forschung,<br />
beispielsweise Verwendung eines einheitlichen Forschungsdatenbanksystems<br />
o Regionales Hochschul- / Wissenschaftsmarketing: Vorschlag für eine Science<br />
Region Northern Germany. Hierzu fand ein erstes Treffen am 02.12.2009<br />
unter Vorsitz der FH Wismar statt mit dem einvernehmlichen Beschluss, eine Internet-<br />
und Kommunikationsplattform zur Präsentation und gezielten Vermarktung<br />
<strong>des</strong> Hochschulstandortes Norddeutschland bzw. der Stärken in Lehre und<br />
Forschung als zentrales Vorhaben aufzubauen.<br />
Die „Nacht <strong>des</strong> Wissens“ hat als erste gemeinsame Veranstaltung am 07.11.2009<br />
in Hamburg unter Beteiligung der <strong>nord</strong>deutschen Hochschulen und Clusterinitiativen<br />
mit sehr großem Erfolg stattgefunden. Die Zielsetzung der Veranstaltung, junge Talente<br />
für Studiengänge, Wissenschaftsbereiche und Berufsfelder in Norddeutschland<br />
zu interessieren, wurde erreicht. Eine Wiederholung und Weiterentwicklung der Veranstaltung<br />
ist geplant.<br />
Diskutiert wird die Erarbeitung einer Konzeption für einen <strong>nord</strong>deutschen Kooperationspreis,<br />
der in Norddeutschland erfolgreich praktizierte, länderübergreifende Kooperationen<br />
(best practice) in der Lehre oder Forschung auszeichnen könnte. Der<br />
Preis könnte als eine an die Konferenz <strong>nord</strong>deutscher Länder (KND) angebundene<br />
Einrichtung ins Leben gerufen werden, wobei bei den künftig jährlich stattfindenden<br />
Treffen der Campus-Nord-Hochschulen eine Vorschlagsliste mit preiswürdigen Projekten<br />
erarbeitet und verabschiedet werden könnte.<br />
Zur Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft ist eine<br />
Veranstaltung „Wirtschaft und Wissenschaft“ geplant. Diese soll zum einen<br />
Plattform für eine Präsentation der Angebote der <strong>nord</strong>deutschen Hochschulen (Messe)<br />
sein und andererseits Raum geben für die Durchführung von fachbezogenen<br />
Workshops. Damit soll ein wichtiges Aktionsfeld aus dem MORO Nord-Prozess weiter<br />
ausgebaut werden.<br />
Im Ergebnis bestehen erste Anknüpfungspunkte für eine engere Hochschulkooperation<br />
in Norddeutschland. Zu diesem Teilerfolg tragen auch neue Vernetzungsansätze<br />
mit skandinavischen Universitäten und Hochschulverbünden (Science Corridor) bei.<br />
-33-
D.2 Qualifiziertes Norddeutschland – Fachkräftemangel und<br />
Qualifizierung im Technologiebereich<br />
1. Allgemeine Angaben zum Projekt<br />
Ziel <strong>des</strong> Projekts:<br />
Gegenstand <strong>des</strong> Projektes sind zwei unterschiedliche, selbstständige Ansätze:<br />
Um die länderübergreifende Zusammenarbeit zur Sicherung der Fach- und Füh-<br />
rungskräfte insgesamt voranzubringen, steht im Mittelpunkt dieses Teil<strong>projektes</strong> die<br />
Durchführung einer MORO Nord-Konferenz „Qualifiziertes Norddeutschland –<br />
Fach- und Führungskräfte sichern“ am 29.04.2010.<br />
Ziel der geplanten Konferenz ist es, eine punktuelle Zusammenarbeit der Länder in<br />
bestimmten Bereichen anzuschieben. Im Rahmen der Konferenz sollen Thesen und<br />
Vorschläge diskutiert werden, wie eine themenbezogene Zusammenarbeit länder-<br />
übergreifend innerhalb <strong>des</strong> MORO-Raums vorstellbar ist. Dabei geht es aber aus-<br />
drücklich nicht um eine allgemeine Zusammenarbeit der Länder in Bezug auf eine<br />
gemeinsame Bildungspolitik.<br />
Als Reaktion auf einen zunehmenden Mangel an Fachkräften aus dem Ingenieurwe-<br />
sen und der Naturwissenschaften sowie auf die wachsende Standortkonkurrenz um<br />
hochqualifizierte Arbeitskräfte will das Projekt befördern, dass Abiturientinnen und<br />
Abiturienten attraktive Ausbildungsmöglichkeiten in Norddeutschland angeboten<br />
-34-
werden können und die qualifizierten Fach- und Führungskräfte im Anschluss in der<br />
Region vermittelt werden. Als konkrete Teilprojekte zur Umsetzung dieser Zielset-<br />
zung sind die Stärkung der Zusammenarbeit zwischen Schule und Ausbildung mit<br />
der Wirtschaft („Science Summer School“-Modell) sowie die Förderung und Inten-<br />
sivierung von Gründerinitiativen, die Netzwerke zwischen jungen Unternehmen un-<br />
terstützen und begleiten, festgelegt.<br />
-35-
Federführung im Projekt:<br />
MORO Nord-Kongress „Qualifiziertes Norddeutschland – Fach- und Führungskräfte<br />
sichern“<br />
IHK zu Lübeck<br />
„Science Summer School“-Modell<br />
CAT Meldorf (Centrum für Angewandte Technologie)<br />
Gründerinitiativen<br />
IZET Innovationszentrum Itzehoe (Gesellschaft für Technologieförderung Itzehoe<br />
mbH)<br />
Weitere Projektpartner:<br />
Qualifizierungskongress:<br />
Hafencity Universität Hamburg<br />
Fachministerien der vier <strong>nord</strong>deutschen Bun<strong>des</strong>länder<br />
Logistik-Initiative Schleswig-Holstein<br />
Industrie- und Handelskammer Schwerin<br />
Partner der anderen Schwerpunktbereiche:<br />
Technologiezentren und Gründerzentren<br />
Fachhochschulen und Hochschulen Norddeutschlands<br />
Garage Hamburg<br />
Entwicklungsgesellschaft Brunsbüttel (egeb)<br />
Wirtschaftsförderungsgesellschaft im Landkreis Harburg (WLH) sowie Kommunale<br />
WFG Harburg<br />
Weiterbildungseinrichtungen<br />
Agenturen für Arbeit (u.a. Flensburg, Heide)<br />
Industrie- und Handelskammern (u.a. IHK Schwerin)<br />
Behörde für Wirtschaft und Arbeit Hamburg<br />
Unternehmer aus den Regionen Dithmarschen und Steinburg<br />
Auftragnehmer:<br />
MORO-Mittel: 18.000,-<br />
zusätzliche Finanzmittel: 7.500,-<br />
Innenministerium Schleswig-Holstein<br />
Zusammenarbeit mit anderen MORO-Projekten:<br />
-36-
2. Projektverlauf<br />
Strategiegespräch zwischen Projektfederführenden, Projektpaten und Projektma-<br />
nagement über die Ausrichtung <strong>des</strong> Projekts, Hamburg<br />
MORO Nord-Konferenz „Qualifiziertes Norddeutschland – Fach- und Füh-<br />
rungskräfte sichern“:<br />
o Diverse Vorbereitungstreffen zur Abstimmung der <strong>nord</strong>deutschen Partner im Bereich<br />
Qualifizierung<br />
o Durchführung einer MORO Nord-Konferenz „Qualifiziertes Norddeutschland –<br />
Fach- und Führungskräfte sichern“<br />
„Science Summer School“:<br />
o Lehrerinformationsveranstaltung“ bei der Vishay Siliconnix Itzehoe GmbH, um<br />
Lehrer über Inhalte und Ziele der „Science Summer School Itzehoe“ zu informieren<br />
o Ergänzung der „Science Summer School Itzehoe 2008“: Fahrt zum Schülerlabor<br />
„XLAB“ nach Göttingen<br />
o Herbst 2009 erneute „Science Summer School“ im Itzehoer Technologiezentrum<br />
IZET mit Themen aus den unterschiedlichsten Bereichen der Ingenieur- und Naturwissenschaften,<br />
von Unternehmern der Region präsentiert<br />
o erneute „Lehrerinformationsveranstaltung“<br />
o Begleitung <strong>des</strong> Projektes „Schule und Technik“ im Nachbarlandkreis Dithmarschen<br />
durch das IZET<br />
„Start up and get together“:<br />
o Fünf Veranstaltungen zum „Norddeutschen Gründerdialog“: Treffen von Gründern<br />
aus verschiedenen Gründerzentren im MORO Nord-Raum<br />
o Einbindung in den Workshop zur Fachkräftesicherung <strong>des</strong> MORO-Projektes „Kooperation<br />
und Vernetzung im Nordost“<br />
o Weitere Netzwerktreffen innerhalb „Start up and get together“<br />
-37-
3. Meilensteine und Ergebnisse <strong>des</strong> Projekts<br />
Im Mittelpunkt dieses Teil<strong>projektes</strong> steht die Durchführung der MORO Nord-<br />
Konferenz „Qualifiziertes Norddeutschland – Fach- und Führungskräfte sichern“<br />
am 29. April 2010. Diese erste gemeinsame <strong>nord</strong>deutsche Veranstaltung<br />
zum Themenfeld Qualifizierung sollte den Austausch aller relevanten <strong>nord</strong>deutschen<br />
Akteure befördern und dabei zukunftsgerichtet Ansatzpunkte für die weitere themenbezogene<br />
Zusammenarbeit im MORO Nord-Raum herausarbeiten.<br />
o Im Vormittagsbereich wurden in erster Linie Vertreter aus Politik, von Institutionen<br />
und Weiterbildungsträgern eingebunden. Diesen sogenannten „Bedarfsdecker“<br />
wurde durch Vorträge mit Best-Practice-Beispielen aus den beteiligten<br />
Bun<strong>des</strong>ländern ein Überblick über Qualifizierungsansätze in der MORO Nord-<br />
Region gegeben, die auf regionaler, Lan<strong>des</strong>- und Europaebene erprobt werden.<br />
o Der Nachmittagsbereich richtete sich an die sogenannten „Bedarfsnehmer“, also<br />
Unternehmen, die in diesem Rahmen erforderliche Weiterbildungsansprüche benennen<br />
sollen. In Form von Panels bzw. Workshops wurden konkrete Fragestellungen<br />
erarbeitet.<br />
Das innerhalb <strong>des</strong> MORO Nord-Projektes erarbeitete Konzept einer „Science<br />
Summer School“ hinsichtlich Gestaltung, Umfang und regionaler Einbindung wurde<br />
insbesondere in der jüngsten „Science Summer School“ in Itzehoe bereits erfolgreich<br />
umgesetzt. Damit liegen die notwendigen Erfahrungen für die Fortsetzung sowie für<br />
die weitere Implementierung <strong>des</strong> Konzepts in andere Regionen vor. Damit ist ein belastbares<br />
Netzwerk aus Unternehmen, Netzwerkmanagern und Bildungseinrichtungen<br />
entstanden. Besonders positiv hervorzuheben ist, dass sich inzwischen auch<br />
Kontakte und Kooperationen zwischen Unternehmern und Schülern über die „Science<br />
Summer School“ hinaus gebildet haben.<br />
o Insoweit kann die generelle Empfehlung abgeleitet werden, dass für ein erfolgrei-<br />
ches Umsetzen eines solchen Modells ein entsprechend qualifizierter und erfah-<br />
rener Netzwerkmanager oder Netzwerkknoten notwendig ist. Dies könnte z.B. ein<br />
Technologie- und Gründerzentrum, eine Wirtschaftsförderung, eine Technologie-<br />
transfereinrichtung, eine Kammer oder eine Unternehmervereinigung sein. Für<br />
die Zusammenführung z.T. bestehender unterschiedlicher Betrachtungsweisen /<br />
Motivationen der Beteiligten – der Schüler, der Unternehmer sowie der Bildungs-<br />
einrichtungen – wurden im Rahmen <strong>des</strong> MORO Nord-Projekts Erfolg verspre-<br />
chende Best-Practice-Ansätze entwickelt.<br />
o Die Erkenntnisse über das räumliche Einzugsgebiet der „Science Summer<br />
School“ haben sich ebenfalls konkretisiert: So ist beispielsweise zwischen<br />
Itzehoe und dem Nachbarkreis Dithmarschen eine bilaterale Zusammenarbeit<br />
entstanden. Das Netzwerk hat sich dem dortigen Projekt „Schule und Technik“<br />
geöffnet und Dithmarscher Schüler nehmen an der Itzehoer „Science Summer<br />
School“ teil. Grundsätzliches Interesse besteht darüber hinaus in den Regionen<br />
Lüneburg, Rendsburg-Eckernförde und Wismar. Mit Hamburger Behörden hat ein<br />
Austausch über die dortigen ähnlichen Ansätze und teilweise etablierten Projekte<br />
stattgefunden.<br />
-38-
Diese sollen nun hinsichtlich der Umsetzbarkeit eines „Science Summer School“-<br />
Ansatzes bewertet werden.<br />
o Insbesondere diese Fragestellungen bilden die Ansatzpunkte für die zukünftige<br />
themenbezogene Zusammenarbeit der MORO Nord-Länder. Insoweit strebt diese<br />
Veranstaltung die Formulierung gemeinsamer Chancen und konkreter Handlungsfelder<br />
für eine Umsetzung in der weiteren <strong>nord</strong>deutschen Zusammenarbeit<br />
an.<br />
o Damit ist die großräumige Umsetzung <strong>des</strong> Konzeptes der „Science Summer<br />
School“ auch in anderen Teilen der MORO Nord-Region eingeleitet.<br />
Das Projekt „Start up and get together – Norddeutscher Gründerdialog“ wurde<br />
als Netzwerk unter dem Schwerpunkt „Intensivierung <strong>des</strong> Austausches von Exis-<br />
tenzgründerInnen, jungen Unternehmen und Gründerzentren“ innerhalb <strong>des</strong> MORO<br />
Nord-Raumes initiiert und erfolgreich aufgebaut.<br />
o Es ist gelungen, regionales Know-how und Märkte für junge UnternehmerInnen<br />
zusammenzuführen und ihre Entwicklungsaussichten in den beteiligten Räumen<br />
zu verbessern und damit die überregionale Vernetzung von jungen Unterneh-<br />
merInnen bzw. Existenzgründern erheblich zu intensivieren.<br />
o Regelmäßig wurden gemeinsame Arbeitstreffen wechselseitig bei den Netzwerk-<br />
partnern veranstaltet. Aufgaben- und unternehmensbezogene Strategien konnten<br />
gemeinsam entwickelt, moderiert und umgesetzt werden. Die Potenziale und<br />
Stärken der Teilräume wurden durch diese Erfahrungsaustausche deutlicher her-<br />
ausgearbeitet und gestärkt.<br />
Darüber hinaus haben die beteiligten Gründerinnen und Gründer wichtige Kon-<br />
takte geknüpft und konnten das eigene Business-Netzwerk ausbauen. Vor die-<br />
sem Hintergrund soll die Zusammenarbeit auch über das MORO Nord-Projekt<br />
hinaus fortgesetzt werden.<br />
o Eine eigens gegründete XING-Gruppe „Norddeutscher Gründerdialog“ bietet<br />
im Rahmen <strong>des</strong> professionellen Business-Netzwerkes die Möglichkeit, die Kon-<br />
takte zusätzlich auch auf virtueller Ebene zu intensivieren und auszubauen.<br />
Zusammen mit dem Gründerpreis 2009 der Wirtschaftsförderungsgesellschaft im<br />
Landkreis Harburg wurde ein Sonderpreis „MORO – Norddeutscher Gründerdia-<br />
log“ unter den ProjektteilnehmerInnen dieses erfolgreichen Netzwerkes verlost.<br />
-39-
D.3 Brückenschlag – Entwicklungskorridor Fehmarnbeltquerung<br />
1. Allgemeine Angaben zum Projekt<br />
Ziel <strong>des</strong> Projekts:<br />
Mit der festen Fehmarnbeltquerung (FBQ) werden Skandinavien und Zentraleuropa näher<br />
zusammenrücken. In diesem MORO Nord-Projekt arbeiten zahlreiche <strong>nord</strong>deutsche Vertreter<br />
daran, die Potenziale einer festen Fehmarnbeltquerung für die Region nutzbar zu machen.<br />
Das Projekt „Brückenschlag“ will dazu beitragen, dass die <strong>Metropolregion</strong>en Hamburg<br />
und die Öresundregion zusammenwachsen. Hiermit sind eine Reihe von Entwicklungsperspektiven<br />
und Chancen verbunden, die es für den Norden zu nutzen gilt. Hierfür allerdings<br />
müssen Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Politik an einem Strang ziehen und neue<br />
strategische Allianzen entwickeln, um die Kräfte zu bündeln. Gleichzeitig soll die grenzüberschreitende<br />
Zusammenarbeit unterstützt werden. Das Regionale Entwicklungskonzept<br />
(REK) entlang der gesamten Entwicklungsachse der A1 verdeutlicht die möglichen regionalwirtschaftlichen<br />
Impulse und Herausforderungen während <strong>des</strong> Baus und <strong>des</strong> zukünftigen<br />
Betriebs der Querung. Die Erforderlichkeit der Anpassung der Verkehrsinfrastruktur der<br />
Verkehrsangebote sowie der verkehrsbezogenen Einrichtungen soll anhand einer Studie zu<br />
den erforderlichen Hinterlandanbindungen überprüft werden. Die Ausarbeitung einer Vision<br />
über eine <strong>nord</strong>europäische Meta-Region Hamburg / Schleswig-Holstein / Öresund<br />
ist der dritte Schwerpunktbereich dieses Projektes.<br />
-40-
Federführung im Projekt:<br />
IHK zu Lübeck<br />
o Federführung für das Regionale Entwicklungskonzept (REK): Kreis Ostholstein<br />
o Federführung Hinterlandanbindung: IHK zu Lübeck<br />
o Federführung Vision: Senatskanzlei Hamburg<br />
Weitere Projektpartner<br />
Vertreter der Kreise Ostholstein, Segeberg, Stormarn, Herzogtum Lauenburg und<br />
Nordwest-Mecklenburg sowie der Hansestadt Lübeck<br />
Ministerium für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr SH<br />
Innenministerium Schleswig-Holstein<br />
Handelskammer Hamburg<br />
Unternehmensverband Ostholstein-Plön<br />
Vertreter der Wirtschaftsförderungsgesellschaften<br />
Vertreter der Gremien der <strong>Metropolregion</strong> Hamburg<br />
Staatskanzlei Mecklenburg-Vorpommern<br />
Kaufmannschaft zu Lübeck<br />
Universität zu Lübeck<br />
Fachhochschule Lübeck<br />
IHK zu Schwerin<br />
Ministerium für Justiz, Arbeit und Europa SH / Staatskanzlei SH<br />
Regierungsvertretung Lüneburg<br />
Auftragnehmer:<br />
REK:<br />
Bietergemeinschaft:<br />
o Georg & Ottenströer Immobilienwirtschaft / Regionalökonomie<br />
o Regionomica GmbH<br />
o beratende Begleitung durch COPENHAGEN CAPACITY<br />
Gutachten Hinterlandanbindung:<br />
Bietergemeinschaft:<br />
o HTC Hanseatic Transport Consultancy<br />
Dr. Ninnemann & Dr. Rössler GbR<br />
o ETC Transport Consultants GmbH<br />
(COWI-Gruppe)<br />
MORO-Mittel: 20.000,-<br />
zusätzliche Finanzmittel: 20.000,- + 80.000,-<br />
Die Studien „Hinterlandanbindung“ und REK A1 wurden durch Mittel <strong>des</strong> Innenministeriums<br />
Schleswig-Holstein, der IHK zu Lübeck, der Handelskammer Hamburg, <strong>des</strong> Wirtschaftsministeriums<br />
Schleswig-Holstein und EU-Mittel finanziert. Das REK A1 wurde von den Kreisen<br />
Stormarn, Segeberg, Herzogtum Lauenburg und Ostholstein sowie der Hansestadt Lübeck<br />
mitfinanziert.<br />
-41-
Zusammenarbeit mit anderen MORO-Projekten:<br />
Eine Abstimmung mit dem Projekt „Heranrücken“ ist im Bereich Verkehr erfolgt.<br />
Es bestehen Schnittstellen zum Projekt „Campus Nord“ im Bereich einer grenzüberschreitenden<br />
Hochschulkooperation.<br />
2. Projektverlauf<br />
Auftaktsitzung in der IHK Lübeck: Aufteilung in drei Arbeitsgruppen (Regionales<br />
Entwicklungskonzept, Verkehrskonzept Hinterland, Vision – Meta-Region)<br />
Diverse Sitzungen <strong>des</strong> Gesamt<strong>projektes</strong> sowie der jeweiligen Arbeitsgruppen.<br />
Unter Federführung <strong>des</strong> Kreises Ostholstein hat die AG für das Regionale Entwick-<br />
lungskonzept (REK) in Abstimmung mit den beteiligten Kreisen, die auf schleswig-<br />
holsteinischer Seite an der Entwicklungsachse A1 liegen, eine Projektbeschreibung<br />
und sodann einen Förderantrag erarbeitet. Eine begleitende Lenkungsgruppe wurde<br />
eingerichtet. Das REK wurde anschließend in Auftrag gegeben und erstellt.<br />
o In mehreren Regionalkonferenzen wurden mit Akteuren aus der Region mög-<br />
liche Auswirkungen der Querung und entsprechende vorbeugende und be-<br />
gleitende Maßnahmen sowie neue Leitprojekte in Ableitung aus der Studie<br />
erörtert.<br />
Verkehrskonzept Hinterland: Erstellung eines Anforderungsprofils durch die IHK zu<br />
Lübeck für ein Gutachten zu verkehrsbezogenen Potenzialen und Maßnahmen. Das<br />
Gutachten ist in Auftrag gegeben und gemeinsam mit allen betroffenen Akteuren der<br />
Region erarbeitet worden.<br />
Vision – Meta-Region:<br />
o Durchführung eines Initial-Workshop “Fehmarnbelt-Vision” im Juni 2008 in<br />
Hamburg. In fünf Arbeitsgruppen wurden zu den Themen Politik, Tourismus /<br />
Veranstaltungen, Wirtschaft / Verkehr, Wissenschaft / Bildung sowie Umwelt<br />
mögliche Kooperationsansätze diskutiert.<br />
o Auf der STRING-Konferenz im Juni 2009 wurde die Vision über eine <strong>nord</strong>eu-<br />
ropäische Meta-Region Hamburg / Schleswig-Holstein / Öresund im Rahmen<br />
eines Workshops mit Partnern aus dem Ostseeraum konkretisiert.<br />
o Der Kreis Ostholstein und die IHK zu Lübeck haben eine Initiative für ein<br />
deutsch-dänisches INTERREG-Projekt „Kulturbrücke Fehmarnbelt-Region“<br />
gestartet, das den Bau einer mentalen Brücke durch eine engere Zusam-<br />
menarbeit im kulturellen Bereich unterstützt (grenzübergreifender Kultur-<br />
raum).<br />
-42-
o Verabredung gemeinsamer nächster Schritte auf dem HanseBelt-Kongress<br />
über Chancen einer verstärkten Hochschulschulkooperation für eine Wis-<br />
sens- und Innovationsregion innerhalb einer Meta-Region<br />
Die Arbeit im MORO Nord-Projekt wird regelmäßig eng abgestimmt mit den Aktivitä-<br />
ten <strong>des</strong> Fehmarnbelt Business Councils sowie dem Fehmarnbelt-Komitee („Wirt-<br />
schaftliche Kooperation auf der Achse zwischen Hamburg und Südschweden“).<br />
Die Gesamtergebnisse <strong>des</strong> Projektes „Brückenschlag“ werden Mitte 2010 publiziert.<br />
Hierzu wurde eine Redaktionsgruppe gebildet.<br />
-43-
3. Meilensteine und Ergebnisse <strong>des</strong> Projekts<br />
Es wurden im Wesentlichen drei komplexe Schwerpunktbereiche bearbeitet:<br />
1. Regionales Entwicklungskonzept<br />
Unter Federführung <strong>des</strong> Kreises Ostholstein haben die Kreise entlang der gesamten<br />
Entwicklungsachse A1, die Hansestadt Lübeck sowie die Industrie- und Handelskammer<br />
zu Lübeck das „Regionale Entwicklungskonzept (REK) als Folge <strong>des</strong> Baus<br />
einer festen Fehmarnbeltquerung“ erarbeiten lassen. Im Prozess zur Erstellung <strong>des</strong><br />
REK wurden auf Basis einer Stärken-Schwächen-Analyse mit den Beteiligten sowohl<br />
Entwicklungsziele für die Region definiert als auch abgestimmte Maßnahmen und<br />
Projektvorschläge zur Nutzung der wirtschaftlichen Chancen <strong>des</strong> Verkehrs<strong>projektes</strong><br />
FBQ generiert. Die Untersuchung zeigt vier Schwerpunkte auf, die zur Umsetzung<br />
der Entwicklungsziele und Nutzung der wesentlichen wirtschaftlichen Potenziale beitragen<br />
sollen:<br />
o Tourismus (insb. Nutzung <strong>des</strong> zusätzlichen Stop-Over-Tourismus und <strong>des</strong> vergrößerten<br />
Einzugsbereichs für Tagesausflügler)<br />
o Wirtschaft / Gewerbeflächen (vor und nach der Bauphase)<br />
o Kooperation / Begegnung<br />
o Verkehr<br />
Es wurden hierzu mehr als 15 Projektideen und Maßnahmen im REK vertiefend<br />
untersucht und ausgearbeitet. Beispiele:<br />
o Einrichtung eines Welcome-Centers<br />
o Schaffung von zusätzlichen Attraktionen (Erlebnisstrand u.a.)<br />
o Möglichkeiten für Cross-Border-Shopping<br />
o Vorschläge für Baustellenstandorte für das Querungsbauwerk<br />
o Abstimmung von geeigneten interregionalen und überregionalen Gewerbestandorten<br />
und deren Vermarktung<br />
o Aktionsplan zur Mobilisierung der regionalen Unternehmen, sich mit dem Thema<br />
FBQ und seinen Chancen für die eigene Unternehmung zu befassen<br />
o verstärkte Zusammenarbeit der Universitäten als ein Baustein zur Intensivierung<br />
der überregionalen Kooperation in der Meta-Region vom Öresund bis Hamburg<br />
o Nachnutzung <strong>des</strong> Hafens Puttgarden<br />
Der Endbericht wird Ende Juni 2010 vorliegen und im Internet (www.kreis-oh.de)<br />
veröffentlicht. Auf einer Abschlussveranstaltung im 4. Quartal 2010 werden die Ergebnisse<br />
<strong>des</strong> REK in der Region präsentiert. Im Zuge <strong>des</strong> Erarbeitungsprozesses<br />
<strong>des</strong> REK hat sich aufgrund der vertrauensvollen und effizienten Zusammenarbeit im<br />
Lenkungsausschuss in der Region ein Netzwerk der regionalen Kooperation und Abstimmung<br />
entwickelt, das nach dem Wunsch aller Beteiligten im Rahmen eines Regionalmanagements<br />
zur Umsetzung der Ergebnisse <strong>des</strong> REK fortgesetzt werden<br />
soll.<br />
-44-
2. Verkehrskonzept Hinterland<br />
Damit die Fehmarnbeltquerung ihr Potenzial als leistungsfähige Verbindung zwischen<br />
Kontinentaleuropa und Skandinavien für Güter- und Personenverkehr entfalten<br />
kann, ist in den Regionen zu beiden Seiten <strong>des</strong> Fehmarnbelts der Ausbau der<br />
Infrastruktur zur Sicherung und Verbesserung der Hinterlandanbindung unerlässlich.<br />
In einem im Mai 2009 beauftragten Gutachten wurden daher Vorschläge für den zukunftssicheren<br />
Ausbau und die effiziente Nutzung der Verkehrsinfrastruktur im Kontext<br />
der Querung sowie Maßnahmen für eine Anpassung der Verkehrsangebote entwickelt.<br />
Untersucht wurden insbesondere die Leistungsfähigkeit der Straßeninfrastruktur<br />
unter der Maßgabe bisheriger Verkehrsmengenprognosen sowie die Knotenproblematik<br />
im Schienenverkehr in Lübeck und Hamburg. Um mit Fertigstellung<br />
der festen Querung ein grenzüberschreiten<strong>des</strong> und ineinander greifen<strong>des</strong> Verkehrskonzept<br />
anzubieten, sollten die Akteure beiderseits <strong>des</strong> Belts schon heute eine Verzahnung<br />
der Angebote vorantreiben, damit technische und betriebliche Voraussetzungen<br />
frühzeitig geschaffen werden können. Die Ergebnisse <strong>des</strong> Gutachtens werden<br />
im Weiteren für die politische Arbeit genutzt.<br />
3. Vision Fehmarnbelt / Meta-Region<br />
Die MORO Nord-Kooperation von <strong>Metropolregion</strong> Hamburg, Schleswig-Holstein und<br />
Mecklenburg im Rahmen der „großräumigen Partnerschaft“ erweist sich als frucht-<br />
bar, weil auf allen Ebenen Verwaltungsgrenzen überschreitende Zusammenarbeit<br />
zum gegenseitigen Vorteil ermöglicht wird. Dieser neue Ansatz für die traditionelle<br />
Partnerschaft zwischen Stadt und Land, zwischen strukturstärkeren und struktur-<br />
schwächeren Gebieten, könnte als ein Modell auf die europäische Ebene und insbe-<br />
sondere auf die STRING-Region übertragen werden. Zugleich entsteht hier im Ver-<br />
bund mit den Chancen einer festen Fehmarnbeltquerung ein Ansatzpunkt zur Bil-<br />
dung einer <strong>nord</strong>europäischen Meta-Region. Ziel ist es, zur Wahrung der großräumi-<br />
gen Entwicklungsperspektive frühzeitig ein entsprechen<strong>des</strong> Kooperationsnetzwerk<br />
mit der Öresundregion und weiteren Partnern in Skandinavien zu bilden. Hierzu wur-<br />
den im Rahmen <strong>des</strong> MORO Nord-Projektes zahlreiche Kontakte aufgenommen.<br />
2008 fand ein Workshop "Visions and Strategies to prepare for the Femern Baelt<br />
Bridge" statt. Auf der STRING-Konferenz im Juni 2009 in Lübeck wurde das Thema<br />
im Rahmen eines Workshops mit Partnern aus dem Ostseeraum diskutiert. Die im<br />
Ergebnis verabschiedete „Lübecker Deklaration“ als Konsens aller fünf STRING-<br />
Regionen bestätigte die Zielperspektive einer großräumigen Entwicklung im Sinne<br />
einer Meta-Region. Zugleich richtete sie den Appell an die Bun<strong>des</strong>regierung, den<br />
Ausbau der Hinterlandanbindungen zu beschleunigen und neue zweigleisige Schie-<br />
nenstrecken zu fördern, insbesondere im Hinblick auf empfindliche Fremdenverkehr-<br />
sorte entlang der vorhandenen Bahnstrecke. Von einigen Teilnehmern wurde dar-<br />
über hinaus die Erforderlichkeit einer Bahnhochgeschwindigkeitsverbindung (> 200<br />
km/h) betont. Aufbauend auf den Workshopergebnissen wurden unter der Federfüh-<br />
rung der Senatskanzlei Hamburg Visionen, Strategien und Handlungsmöglichkeiten<br />
erarbeitet, wie sich die „Brückenregion“ weiterentwickeln kann.<br />
-45-
Folgende Optionen sollen behandelt werden:<br />
- Neues regionalpolitisches Instrumentarium<br />
Die VO (EG) Nr. 1082/2006 vom 5. Juli 2006 gibt den EU-Mitgliedstaaten die Mög-<br />
lichkeit, Initiativen zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit unbürokratisch in der<br />
neu geschaffenen Rechtsform <strong>des</strong> „Europäischen Verbunds für Territoriale Zusam-<br />
menarbeit“ (EVTZ) zu institutionalisieren, als ein grenzüberschreitenden Zweckver-<br />
band. Das EVTZ, das der EU-Sitzstaat innerhalb von drei Monaten anerkennen<br />
muss, kann über Personal und Mittel verfügen. Inzwischen sind südlich <strong>des</strong> Mains<br />
einige EVTZ entstanden, so insbesondere zwischen Frankreich und den Nachbar-<br />
ländern, die unterschiedliche Strukturen und Zielsetzungen aufweisen. Eine größere<br />
Anzahl von EVTZ ist in Vorbereitung.<br />
- Mögliches Profil eines EVTZ Hamburg-Schleswig-Holstein-Öresund<br />
Bereits seit mehr als 10 Jahren sind die Städte und Regionen zwischen Hamburg,<br />
Schleswig-Holstein und Skåne in der STRING-Partnerschaft verbunden, die sich an-<br />
gesichts der Perspektive, über den Bau der Fehmarnbeltquerung nicht nur räumlich<br />
zusammenrücken zu können, in einen Transformationsprozess eingetreten ist. Mit<br />
der Begründung eines EVTZ könnte es erleichtert werden, die verschiedenen Akteu-<br />
re zu koordinieren, die Aktivitäten zu systematisieren, konkrete Projekte durchzufüh-<br />
ren und das Zusammenwachsen auf einem verlässlichen Fundament voranzutrei-<br />
ben. Auch in Skåne gibt es seit kurzem Überlegungen, nach Süden über ein EVTZ<br />
den Anschluss zu suchen. Auf Ebene der Partner der STRING-Kooperation werden<br />
entsprechende Überlegungen im Rahmen <strong>des</strong> derzeit in Erarbeitung befindlichen<br />
„Aktionsprogramms STRING“ ebenfalls bereits aufgegriffen.<br />
Als Aufgaben <strong>des</strong> EVTZ kämen folgende Handlungsfelder in Frage, die auch schon<br />
in dem o.g. Workshop identifiziert wurden und die bereits auch Gegenstand der im<br />
Rahmen der STRING-Konferenz von den STRING-Regionen verabschiedeten<br />
„Lübeck Deklaration“ sind: Koordination und Schrittmacher, Clusterpolitiken, Wissen-<br />
schaft, Kultur, Umwelt, Tourismus, Mobilität / Verkehr, mentaler Brückenbau.<br />
- Chancen<br />
Die EU-Kommission hat Interesse an dem MORO-Modellvorhaben bekundet, weil es<br />
eine neue Form der Kohäsionspolitik darstellt und die Kommission gerade die Neu-<br />
orientierung ihrer Regionalpolitiken diskutiert. Möglicherweise kann eine „großräumi-<br />
ge Partnerschaft“ der STRING-Mitglieder auf europäischer Ebene mit ideeller Beglei-<br />
tung der Kommission als Modellprojekt durchgeführt werden. Gleichzeitig dient das<br />
Vorhaben der Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit und trägt damit jüngsten<br />
Überlegungen der Kommission nach einer territorialen Verankerung der Lissabon-<br />
Strategie Rechnung. Der Kern-EVTZ auf der Basis der STRING-Mitglieder sollte sich<br />
aber – so auch das Workshop-Ergebnis – Kooperationen mit Dritten nicht verschlie-<br />
ßen. Die aktuell entstehende Zusammenarbeit im Science Corridor mit Universitäten<br />
außerhalb der STRING-Region (u.a. Oslo, Göteborg, Rostock, Århus) zeigt, dass für<br />
-46-
estimmte Themen eine variable Geometrie der Zusammenarbeit sinnvoll und not-<br />
wendig ist. Diese Überlegungen müssen im Weiteren in den Gremien von STRING<br />
und der Fehmarn Belt-Kooperation zur Diskussion gestellt werden.<br />
4. Die vielschichtigen Ergebnisse dieses Teil<strong>projektes</strong> werden mit MORO Nord-<br />
Abschluss publiziert.<br />
-47-
D.4 Maritime Wirtschaft<br />
1. Allgemeine Angaben zum Projekt<br />
Ziel <strong>des</strong> Projekts:<br />
Das Projekt „Maritime Wirtschaft“ will die bestehenden Kompetenzen <strong>des</strong> Standorts Norddeutschland<br />
im Bereich der maritimen Wirtschaft und Technologie durch eine engere Kooperation<br />
regionaler Schlüsselakteure stärken. Aktuelle Potenzialanalysen dienen als<br />
Grundlage, um diesbezüglich Anknüpfungspunkte zu diskutieren und Maßnahmen für innovative<br />
Projekte und den Technologietransfer zu entwickeln. Dabei soll die Zusammenarbeit<br />
<strong>nord</strong>deutscher Clusterakteure verstetigt werden, um zukünftig <strong>nord</strong>deutsche Verbundprojekte<br />
und Förderanträge besser gemeinsam zu entwickeln.<br />
Im Mittelpunkt der geplanten Aktivitäten steht die erstmalige Durchführung einer gemeinsamen<br />
Veranstaltung für den maritimen Sektor. Neben den MORO Nord-Partnern soll<br />
auch das Land Bremen eingebunden werden, um alle maritim ausgerichteten <strong>nord</strong>deutschen<br />
Länder zu berücksichtigen.<br />
Daneben soll eine engere Vernetzung aller Clusterakteure <strong>des</strong> <strong>nord</strong>deutschen Raumes<br />
über gezielte Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und eine Serie von Veranstaltungen zur Förderung<br />
der länderübergreifenden kollaborativen Technologieentwicklung (jeweils mit<br />
spezifischem, thematischem Fokus im Bereich der Meerestechnik) erreicht werden.<br />
-48-
Federführung im Projekt:<br />
Behörde für Wirtschaft und Arbeit Hamburg (BWA)<br />
Ministerium für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr SH (MWV)<br />
WTSH (Wirtschaftsförderung und Technologietransfer Schleswig-Holstein GmbH)<br />
Weitere Projektpartner:<br />
Wirtschaftsministerien der beteiligten Länder HB, HH, MV, NI, SH<br />
Forschungseinrichtungen<br />
Maritime Unternehmen und Unternehmensverbände<br />
Auftragnehmer<br />
Öffentlichkeitsarbeit für die Veranstaltung „Maritimer Norden“:<br />
Bogya.Meyer-Bogya-Büro für Gestaltung, Kiel<br />
MORO-Mittel: 10.000,-<br />
Zusätzliche Finanzmittel: 20.000,-<br />
Land Schleswig-Holstein<br />
Zusammenarbeit mit anderen MORO-Projekten:<br />
2. Projektverlauf<br />
Auftaktsitzung im Ministerium für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong><br />
Schleswig-Holstein in Kiel<br />
Diverse Sitzungen und Arbeitstreffen der Projektgruppe: Vorbereitung der Veranstaltung<br />
in Berlin, Identifizierung und Vertiefung von gemeinsamen Themen<br />
Veranstaltung „Maritimer Norden“ der maritimen Wirtschaft in Berlin: Präsentation<br />
von Wirtschaft und Wissenschaft aus den fünf beteiligten <strong>nord</strong>deutschen Ländern<br />
und Diskussion über die künftige Entwicklung der maritimen Wirtschaft sowie notwendiger<br />
Maßnahmen zu deren Stärkung<br />
Weitere Arbeitstreffen der Ministerien und Clusterinitiativen zur Konkretisierung und<br />
Vorbereitung der Vernetzungsveranstaltungen der Clusterakteure im Bereich der maritimen<br />
Wirtschaft <strong>des</strong> <strong>nord</strong>deutschen Raumes<br />
-49-
3. Meilensteine und Ergebnisse <strong>des</strong> Projektes<br />
Das Projekt hat insgesamt die <strong>nord</strong>deutsche Zusammenarbeit im Bereich der Maritimen<br />
Wirtschaft gestärkt und zugleich die Aktivitäten der <strong>Metropolregion</strong> Hamburg in<br />
diesem Cluster unterstützt.<br />
o Maßgeblich dazu beigetragen hat die sehr erfolgreiche Veranstaltung „Maritimer<br />
Norden“ am 2. März 2009 mit über 300 Teilnehmern unter Einbindung Bre-<br />
mens in der Lan<strong>des</strong>vertretung Niedersachsen / Schleswig-Holstein in Berlin.<br />
Schwerpunkte der Veranstaltung waren neben der Ausstellung von Unternehmen<br />
und Institutionen der maritimen Wirtschaft der <strong>nord</strong>deutschen Länder zwei Podi-<br />
umsdiskussionen zu aktuellen Themen.<br />
o Diese positive Entwicklung ist durch diverse vorbereitende Arbeitstreffen wäh-<br />
rend der Vorbereitungsphase zu dieser Veranstaltung bereits eingeleitet worden.<br />
Ebenso hat auch die gemeinsame Veranstaltungsbroschüre mit Artikeln der<br />
Talkgäste aus Wirtschaft und Wissenschaft zu diesem Erfolg beigetragen.<br />
Auf dieser Grundlage wollen sich die <strong>nord</strong>deutschen Länder künftig noch enger ab-<br />
stimmen und Unternehmen und Wissenschaft im Norden unterstützen.<br />
Es sind weitere Veranstaltungen geplant, um mit einer gezielten Verknüpfung über-<br />
regionaler Kompetenzen zukünftig besser in der Lage zu sein, innovative <strong>nord</strong>deut-<br />
sche Verbundprojekte und Förderanträge im Bereich der Meerestechnik als Spitzen-<br />
technologie der maritimen Wirtschaft gemeinsam zu entwickeln.<br />
So wird z.B. die Integration der <strong>nord</strong>deutschen Clusterakteure in dem umfangreichen<br />
Verbundprojekt „MariT21 – Intelligente Meerestechnik für das 21. Jahrhundert“<br />
für den Aufbau eines länderübergreifenden, strategischen Kompetenznetzwerkes der<br />
Meerestechnik eingeleitet.<br />
-50-
D.5 Überregionale Logistikplattform<br />
1. Allgemeine Angaben zum Projekt<br />
Ziel <strong>des</strong> Projekts:<br />
Es sollen gemeinsam mit den bereits in den Ländern bestehenden oder sich in Gründung<br />
befindenden Logistikinitiativen Vernetzungsstrukturen für eine koordinierte gemeinsame Arbeit<br />
der Logistikinitiativen in Norddeutschland geschaffen werden. Dabei sollen in erster Linie<br />
die Kooperationsmöglichkeiten für eine solche überregionale Logistikplattform evaluiert<br />
werden. Dabei sollen zunächst folgende konkrete Projekte weiterentwickelt werden:<br />
Verstärkte Kooperation im Bereich Öffentlichkeitsarbeit / Qualifizierung: Erstellung<br />
einer gemeinsamen Broschüre zum Tag der Logistik 2009, in der erstmals alle<br />
Veranstaltungen in der <strong>Metropolregion</strong> Hamburg und in Schleswig-Holstein aufgeführt<br />
werden.<br />
Verbesserung der Parkplatzsituation für LKW: Ziel ist, ein konkretes Projekt zur<br />
Linderung der Parkplatznot auf Grundlage eines Workshops zu initiieren. Der Kerngedanke<br />
dabei ist es, Fahrer und Disponenten über verfügbare und nicht verfügbare<br />
Parkmöglichkeiten zu informieren und ihnen so die Möglichkeit zu geben, ihre Fahrtplanung<br />
zu optimieren.<br />
-51-
Federführung im Projekt:<br />
Logistikinitiative Schleswig-Holstein<br />
Logistikinitiative Hamburg (LIHH)<br />
Weitere Projektpartner:<br />
Logistikinitiativen Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern (bis zum Frühjahr 2009)<br />
Entwicklungsgesellschaft Brunsbüttel (egeb)<br />
Wirtschaftsministerien SH, MV<br />
Ministerium für Verkehr, Bau und Lan<strong>des</strong>entwicklung MV<br />
Kammern (IHK Nord, HK Hamburg, IHK Lüneburg, IHK Schwerin etc.)<br />
UVNord – Vereinigung der Unternehmensverbände in HH und SH e.V.<br />
Auftragnehmer:<br />
MORO-Mittel: 10.000,-<br />
Zusammenarbeit mit anderen MORO-Projekten:<br />
Kooperation mit der MORO Region Nordost im Bereich Logistik<br />
2. Projektverlauf<br />
Abstimmungsgespräche zwischen den Logistikinitiativen Hamburg, Schleswig-<br />
Holstein und Mecklenburg-Vorpommern für die Festlegung und Weiterentwicklung<br />
der zwei Projektvorschläge<br />
Gemeinsamer „Tag der Logistik“ in Norddeutschland: Ausloten der Stärken und<br />
Kooperationsfelder der Logistikbranchen in den an MORO Nord beteiligten Ländern.<br />
Dafür Erstellung einer Broschüre zum Tag der Logistik in Schleswig-Holstein, in der<br />
erstmals alle Veranstaltungen in der <strong>Metropolregion</strong> Hamburg und in Schleswig-<br />
Holstein aufgeführt werden<br />
Workshop zur Initiierung eines konkreten Projektes zur Linderung der Parkplatznot<br />
<strong>des</strong> LKW-Verkehrs unter Beteiligung der Clustermanagements und Lan<strong>des</strong>initiativen<br />
im Bereich Logistik<br />
-52-
3. Meilensteine und Ergebnisse <strong>des</strong> Projekts<br />
Zwei Maßnahmen wurden im Rahmen <strong>des</strong> Projektes erfolgreich durchgeführt, die<br />
erstmals zu einer Kooperation der Logistikinitiativen in den MORO Nord-Ländern geführt<br />
haben:<br />
Gemeinsame Broschüre zum Tag der Logistik: Die bestehende Broschüre der<br />
Logistikinitiative Hamburg für den ersten Tag der Logistik (2008), die alle Veranstaltungen<br />
der MRH auflistete, wurde um die Veranstaltungen, die 2009 am Tag der Logistik<br />
in Schleswig-Holstein stattfanden, ergänzt. Diese Erweiterung war in Hamburg<br />
und Schleswig-Holstein nicht unumstritten, da einige Standorte sich im Wettbewerb<br />
zueinander verstehen, gerade was den Nachwuchs an Logistikfachkräften angeht.<br />
Trotzdem war die gemeinsame Broschüre ein Erfolg, da sie zur Information der Berufsinteressierten<br />
beigetragen und die Möglichkeiten <strong>des</strong> Arbeitens in der Logistikbranche<br />
breit gefächert dargestellt hat.<br />
Projektinhalte zum Thema „Mangel an LKW-Parkplätzen“ (MLP): Initiierung eines<br />
konkreten Projektes zur Linderung der Parkplatznot auf Grundlage eines Workshops.<br />
Ziel ist es, LKW-Fahrer und Disponenten über noch freie Parkplätze in der<br />
Region, in der Fahrer wegen Lenkzeitbestimmungen parken müssen, zu informieren.<br />
Obwohl ein ganz eindeutiger Mangel an LKW-Parkplätzen besteht, kann durch eine<br />
Parkplatzbelegungserfassung und die Weitergabe der Statusinformationen an die<br />
Fahrer ein wesentlicher Beitrag zur Entlastung geleistet werden. Der Workshop hat<br />
potenzielle Projektteilnehmer zusammengebracht. Die Projektskizze ist noch weiter<br />
zu konkretisieren und innerhalb eines Konsortiums sind öffentlicher Fördergelder zu<br />
akquirieren, um ein Pilotvorhaben durchzuführen.<br />
Das Projekt „Überregionale Logistikplattform“ hat einen Beitrag zum Austausch unter<br />
den beteiligten Akteuren geleistet. In letzter Zeit sind gerade im <strong>nord</strong>deutschen<br />
Raum etliche Bemühungen und Erfolge (z.B. Hafenkonzept Unterelbe) zu konstatieren,<br />
die von einer besseren Zusammenarbeit der Bun<strong>des</strong>länder, der Regionen und<br />
der Akteure im Logistiksektor zeugen. Beide durchgeführten Maßnahmen sind Teilbausteine<br />
zu einer Verbesserung <strong>des</strong> Logistikstandortes Norddeutschland.<br />
Fast alle Logistikinitiativen Deutschlands sind oft auf Länderebene installiert worden.<br />
Die LIHH ist eine Ausnahme, da sie sich in Abstimmung und Zusammenarbeit mit<br />
den jeweiligen Lan<strong>des</strong>initiativen auf drei Bun<strong>des</strong>länder erstreckt.<br />
Das Projekt hat eine Grundlage zum Austausch der Logistikinitiativen gelegt. Das<br />
Projekt MLP wird über die Laufzeit von MORO Nord hinausgehen und durch die Beteiligung<br />
der Logistikinitiativen eine weitere Zusammenarbeit fördern.<br />
Aus allen Aktivitäten ist aber auch deutlich geworden, dass die Bereitschaft aus den<br />
bestehenden Clusterinitiativen heraus eine überregionale institutionalisierte Logistikplattform<br />
zu schaffen, noch nicht ausreichend belastbar ist. Insoweit sollte die<br />
durch MORO Nord entstandene themen- und projektbezogene Kooperation darauf-<br />
-53-
hin noch einmal gezielt überprüft werden, ob über ein <strong>nord</strong>deutsches Kooperationsnetzwerk<br />
hinaus eine Institutionalisierung im Sinne einer <strong>nord</strong>deutschen Logistikplattform<br />
wirklich erforderlich ist (zumal es auf Bun<strong>des</strong>ebene bereits eine Arbeitsgemeinschaft<br />
der Logistikinitiativen gibt).<br />
-54-
D.6 Lifesciences<br />
1. Allgemeine Angaben zum Projekt<br />
Ziel <strong>des</strong> Projekts:<br />
Die Life-Sciences-Branche (mit Schwerpunkt) Biotechnologie gehört zu den Entwicklungsschwerpunkten<br />
sowohl in der Freien und Hansestadt Hamburg als auch in den Bun<strong>des</strong>ländern<br />
Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein. Mit der BioCon Valley ® GmbH in<br />
Mecklenburg-Vorpommern und der Norgenta GmbH in Hamburg / Schleswig-Holstein existieren<br />
jeweils Marketing- bzw. Dienstleistungsgesellschaften, welche die Potenziale im Bereich<br />
Life Sciences / Biotechnologie bündeln und vermarkten. Unter der Zielsetzung einer<br />
stärkeren Zusammenarbeit von Unternehmen und Forschungseinrichtungen im Bereich<br />
Life Sciences / Biotechnologie in der großräumigen Partnerschaft Norddeutschland<br />
wurden für dieses MORO Nord-Teilprojekt folgende Arbeitsschwerpunkte festgelegt:<br />
Koordinierte Zusammenarbeit zu bestimmten Themen: bes. Medizintechnik, Pharmazie<br />
und der Telemedizin (E-Health)<br />
Erfahrungsaustausch / Kennenlernen der Unternehmen im Rahmen von gemeinsamen<br />
Veranstaltungen<br />
Etablierung einer Kooperationsbörse (Partnersuche) für nat. und internat. Projekte<br />
Gemeinsame Messeauftritte unter der dem Dach von Life Science Nord zur besseren<br />
internationalen Wahrnehmung<br />
-55-
Federführung im Projekt:<br />
BioCon Valley ® GmbH<br />
Weitere Projektpartner:<br />
Norgenta GmbH<br />
Großunternehmen, KMU<br />
Universitäten, Hochschulen, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen und Universitätskliniken<br />
der beteiligten Länder<br />
HIERO-Institut der Universität Rostock<br />
IHK zu Schwerin<br />
Auftragnehmer:<br />
MORO-Mittel: 6.000,-<br />
Zusammenarbeit mit anderen MORO-Projekten:<br />
-56-
2. Projektverlauf<br />
Auftaktsitzung in Fleesensee (Göhren-Lebbin, Mecklenburg-Vorpommern) im Rahmen<br />
einer Tagung zu Life Sciences in Norddeutschland<br />
Mehrere interne Arbeitstreffen der Projektgruppe (BioConValley, Norgenta)<br />
Organisation der Teilnahme von wissenschaftlichen Einrichtungen und Unternehmen<br />
im Rahmen von MORO für das von der Norgenta veranstaltete Forum für Innovative<br />
Therapien in Hamburg, erstmalig mit Vertretern aus MV: Durchführung der Veranstaltung<br />
„Forum für Innovative Therapien – FIT 2008“ mit dem Schwerpunkt "Fueling the<br />
Pipeline – Drug Discovery in North Germany" in Hamburg und „Forum für Innovative<br />
Therapien – FIT 2009“ mit dem Schwerpunkt „Keep your nerve – Innovative Approaches<br />
to fight neurological diseases“, jeweils in Hamburg<br />
Integration von Themen und Artikeln aus Mecklenburg-Vorpommern in das<br />
Standortmagazin <strong>des</strong> Clusters Life Science Nord (Herausgeber: Norgenta GmbH) als<br />
regelmäßiger Bestandteil <strong>des</strong> Magazins; dabei Interesse auch seitens der Akteure<br />
aus Bremen, sich zukünftig in das Magazin einzubringen<br />
Durchführung <strong>des</strong> Innovationsforums AQUALLIANCE in Stralsund<br />
Gemeinsame Sitzung der Vorstandsmitglieder von BioCon Valley und Norgenta<br />
Vorbereitung eines BioCon Valley-Treffens der Life-Sciences-Branche gemeinsam<br />
mit Norgenta zum Thema Marketing im In- und Ausland und Abstimmung von Messeauftritten<br />
zur besseren Wahrnehmung der Life-Sciences-Branche in Norddeutschland<br />
-57-
3. Meilensteine und Ergebnisse <strong>des</strong> Projekts<br />
Die Projektarbeit hat zu der angestrebten Intensivierung der Zusammenarbeit und zu<br />
konkreten positiven Entwicklungen im Cluster Life Sciences geführt: vorhandene<br />
Plattformen v.a. im Marketing können gemeinsam und damit effektiver genutzt werden<br />
und eine breitere Vernetzung eröffnet neue interregionale Kooperationsmöglichkeiten.<br />
o Auf strategischer Ebene ist durch die Zusammenarbeit von Norgenta und<br />
BioCon Valley eine Intensivierung im europäischen Verbund der Ostseeanrainerstaaten<br />
ScanBalt erreicht worden. Daneben ist die gemeinsame Organisation<br />
von internationalen Messen vorangebracht worden. Zukunftsweisend<br />
ist vor allem die gemeinsame Definition von Schwerpunkten im Bereich der<br />
Gesundheitswirtschaft, speziell ausgerichtet auf den arabischen Markt (im<br />
Zusammenhang mit der Durchführung der ArabHealth: gemeinsame Workshops<br />
und Delegationsreisen) sowie die Definition weiterer wichtiger Themenschwerpunkte,<br />
z.B. industrielle Biotechnologie.<br />
o Durch MORO Nord konnte die Attraktivität bestehender Veranstaltungsreihen<br />
gesteigert werden. Im Ergebnis ist eine breite Teilnahme von Vertretern aus<br />
Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg und Schleswig-Holstein erreicht worden.<br />
Unternehmen und Akteure aus der Wissenschaft haben sich dabei näher<br />
kennen gelernt, um künftige gemeinsame Aktivitäten zu entwickeln.<br />
Vor dem Hintergrund dieser positiven Entwicklungen wird eine Fortsetzung der begonnenen<br />
Zusammenarbeit von den Projektpartnern über das Ende der Laufzeit von<br />
MORO Nord hinaus grundsätzlich befürwortet. Eine Prüfung der weiteren Umsetzung,<br />
u.a. zur Finanzierung, muss noch erfolgen. Aus Sicht der Unternehmen müssen<br />
sich dabei konkrete nachhaltige wirtschaftliche Erfolge abzeichnen, damit in die<br />
Zusammenarbeit weiter investiert wird (Stichwort: Verstetigung der Verflechtung).<br />
-58-
D.7 Aus der Region – für die Region<br />
1. Allgemeine Angaben zum Projekt<br />
Ziel <strong>des</strong> Projekts:<br />
Mithilfe regionaler Strategien will das Projekt „Aus der Region – für die Region“ zur Vermarktung<br />
regionaler Produkte beitragen und auf diese Weise regionale Wirtschaftskreisläufe unterstützen.<br />
Dazu soll ein Kontaktnetzwerk aufgebaut werden, in dem Akteure voneinander<br />
lernen, Synergieeffekte nutzen und die Effizienz ihrer Arbeit steigern. Die angestrebte Stärkung<br />
regionaler Wirtschaftskreisläufe soll ebenfalls dazu beitragen, den Stellenwert der<br />
ländlichen Räume in der großräumigen Partnerschaft zu festigen. Als bereits offiziell anerkanntes<br />
Leitprojekt der MRH soll „Aus der Region – für die Region“ auf den gesamten<br />
MORO Nord-Raum ausgeweitet werden.<br />
-59-
Federführung im Projekt:<br />
Behörde für Wirtschaft und Arbeit Hamburg<br />
Teilnehmende Akteure:<br />
Projektorganisation:<br />
Behörde für Wirtschaft und Arbeit Hamburg<br />
Projektteilnehmer:<br />
o Agrarministerien der Länder<br />
o MRH sowie die Landkreise und Kreise<br />
o Landwirtschaftskammern Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern<br />
o Weitere Kammern und Verbände, insbesondere die grünen Verbände wie z.B.<br />
Bauernverbände, Slow Food Convivium Hamburg Lübeck Lüneburg<br />
o Regionalmanagements<br />
Auftragnehmer:<br />
Vorstudie und Informationsbörse: Prof. Dr. Ingrid Breckner, Fachbereich Stadt- und<br />
Regionalsoziologie, HafenCity Universität Hamburg<br />
MORO-Mittel: 10.700,-<br />
zusätzliche Finanzmittel: 2.350,- + 2.350,-<br />
der Fachbehörden aus Hamburg und Niedersachsen<br />
Zusammenarbeit mit anderen MORO-Projekten:<br />
Enge Kooperation mit MORO Nürnberg im Bereich regionale Wirtschaftskreisläufe<br />
(Nürnberger Initiative „Original Regional“)<br />
Enge Abstimmung mit dem MORO Nord-Projekt „Position beziehen“ hinsichtlich der<br />
Bedeutung regionaler Wirtschaftskreisläufe für die Rolle ländlicher Räume<br />
-60-
2. Projektverlauf<br />
Teilnahme der Projekt-Federführenden am 1. Bun<strong>des</strong>-MORO-Workshop in Nürnberg:<br />
Vernetzung mit der MORO-Region Nürnberg zum Thema „regionale Wirtschaftskreisläufe“<br />
Kontinuierlicher Dialog und Erfahrungsaustausch mit MORO Nürnberg<br />
Arbeitstreffen der Regionalinitiativen in der Europäischen <strong>Metropolregion</strong> Nürnberg,<br />
Nürnberg<br />
Informations- und Wissenstransferworkshop mit anschließendem Senatsempfang<br />
„Aus der Region – für die Region“ der Freien und Hansestadt Hamburg<br />
Projektsitzung in Hamburg: Festlegung auf konkrete Umsetzungsprojekte<br />
Start in Umsetzungsprojekte:<br />
o Ermittlung der Angebotsstruktur regionaler Produkte und ihrer Produzenten (Aufbau<br />
einer Datenbank)<br />
In Vorbereitung befinden sich:<br />
o Aufbau bzw. Erweiterung eines Gastronomienetzwerks für regionale Produkte<br />
o Konzeptentwicklung: regionale Produkte für Großabnehmer (Kantinen, Mensen)<br />
o Stärkung <strong>des</strong> Vertriebs regionaler Produkte im Lebensmitteleinzelhandel; dazu<br />
Erarbeitung logistischer Konzepte<br />
o Modellprojekt regionale Produkte in der Schulverpflegung<br />
Workshop zur Vernetzung von „Aus der Region – für die Region“ mit Strategien und<br />
Aktivitäten in den Ländern und Einbettung der Projektideen in lokale bzw. regionale<br />
Strategien bspw. in LEADER, Aktivregionen<br />
-61-
3. Meilensteine und Ergebnisse <strong>des</strong> Projekts<br />
Durch eine erste Bestandsaufnahme vorhandener Aktivitäten und einen darauf aufbauenden<br />
Informations- und Wissenstransferworkshop am 11. März 2009 in<br />
Hamburg ist ein wichtiger Schritt in Richtung Stärkung von Wirtschaftskreisläufen gelungen.<br />
Zentrale Partner aus den Bereichen Landwirtschaft, Einzelhandel, Gastronomie,<br />
Großverbrauch wurden auf dieser Infobörse erstmals miteinander vernetzt,<br />
Defizite und Probleme benannt, Chancen identifiziert und erste Projektideen formuliert.<br />
Politisch sind diese Aktivitäten durch den anschließenden Senatsempfang der<br />
<strong>nord</strong>deutschen Agrarwirtschaft unter Teilnahme der Bun<strong>des</strong>landwirtschaftsministerin<br />
unterstützt worden.<br />
Insgesamt konnten hierdurch der konstruktive Stadt-Land-Dialog, die Wirtschaftsbeziehungen<br />
im <strong>nord</strong>deutschen Raum und die Entwicklung regionaler Wirtschaftskreisläufe<br />
gestärkt werden. Konkret ist der Aufbau eines Kommunikationsnetzwerkes zwischen<br />
der MRH und den Akteuren außerhalb MRH (im MORO Nord-Raum) gelungen,<br />
was wiederum zu einer Festigung der <strong>nord</strong>deutschen Zusammenarbeit beiträgt.<br />
Vor allem sind konkrete Projekte vereinbart worden, die zur Zeit in der Umsetzung<br />
sind:<br />
o Vernetzung von Erzeugern, Verarbeitern und Händlern regionaler Produkte<br />
o Erfassung der Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit dem Lebensmitteleinzelhandel<br />
(EDEKA Nord; Regionaltheken)<br />
o Aufbau eines Gastronomienetzwerkes für die Nutzung regionaler Produkte<br />
o Regionale Produkte in der Schulverpflegung<br />
Zusätzlich erfolgte die Konkretisierung zur Durchführung eines gemeinsamen Pilotvorhabens<br />
mit der <strong>Metropolregion</strong> Nürnberg zum Thema „Einsatz von regionalen<br />
Produkten bei Großverbrauchern“. Die Ausarbeitung eines fachlichen Exkursionsprogramms<br />
für die Gäste aus Franken im Anschluss an die MORO-Abschlussveranstaltung<br />
im Juni 2010 in Hamburg ist ebenfalls abgestimmt.<br />
Es sind Kontakte zum MORO-Raum „Nordost“ für eine Weiterentwicklung <strong>des</strong> Vorhabens<br />
„Garten der Metropolen“ der Müritzregion und Berlin-Brandenburg aufgebaut<br />
worden.<br />
Darüber hinaus wirkt „Aus der Region – für die Region“ bei dem vom BMELV (Bun<strong>des</strong>ministerium<br />
für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz) finanzierten<br />
Projekt „Regionale Allianzen“ <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>verban<strong>des</strong> der Regionalbewegung mit.<br />
Die Entwicklung von „Aus der Region – für die Region“ wird mit Erfahrungen aus sieben<br />
anderen Regionen im Bun<strong>des</strong>gebiet abgeglichen.<br />
-62-
D.8 KulturLand Norddeutschland<br />
1. Allgemeine Angaben zum Projekt<br />
Ziel <strong>des</strong> Projekts:<br />
Das Projekt „KulturLand Norddeutschland“ beschäftigt sich mit der Inwertsetzung der Bau-,<br />
Garten- und Landschaftskultur der großräumigen Partnerschaft, sie für Naherholung und<br />
Tourismus intensiver zu erschließen und darüber hinaus das Bewusstsein für diese Werte<br />
<strong>des</strong> Raumes zu schärfen. Konkret soll ein Konzept für eine länderübergreifende Gartenroute<br />
in Norddeutschland ausgearbeitet werden. Die Arbeitsplanung sieht vor, länderübergreifend<br />
die bedeutsamen Bauwerke, Gärten und Parkanlagen sowie einzigartige bzw. wertvolle<br />
Landschaften als Bestandteile der <strong>nord</strong>deutschen Kulturlandschaft in Städten und ländlichen<br />
Räumen zu identifizieren und zu bewerten.<br />
-63-
Federführung im Projekt:<br />
Lan<strong>des</strong>amt für Kultur und Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern<br />
Weitere Projektpartner:<br />
Lan<strong>des</strong>denkmalämter Hamburg und Niedersachsen<br />
Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt Hamburg<br />
Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume SH<br />
Ministerium für Verkehr, Bau und Lan<strong>des</strong>entwicklung (Abt. Lan<strong>des</strong>planung) MV<br />
Regierungsvertretung Lüneburg<br />
Gebietskörperschaften (Kreise, Kommunen)<br />
Stiftung Schleswig-Holsteinische Landschaft / Ritterschaft Schleswig-Holstein<br />
Auftragnehmer:<br />
MORO-Mittel:<br />
Zusammenarbeit mit anderen MORO-Projekten:<br />
Vernetzung mit den Projekten „Aus der Region – für die Region“ und „Position beziehen“<br />
2. Projektverlauf<br />
Auftaktsitzung am 23.06.2008 im Lan<strong>des</strong>amt für Denkmalpflege in Schwerin<br />
Im Verlauf <strong>des</strong> Projektes wurde aus organisatorischen Gründen entschieden, die<br />
Umsetzung der entwickelten Projektideen auf die Zeit nach Beendigung <strong>des</strong> MORO<br />
Nord-Projektes zu verschieben.<br />
-64-
3. Meilensteine und Ergebnisse <strong>des</strong> Projekts<br />
Aus den entwickelten Projektideen heraus soll ein umsetzungsorientiertes Konzept<br />
für eine länderübergreifende Gartenroute in Norddeutschland konkretisiert wer-<br />
den.<br />
In den Diskussionen über eine Fortführung der großräumigen Zusammenarbeit in<br />
Norddeutschland über MORO Nord hinaus wurde dem Themenfeld Kulturland eine<br />
hohe Bedeutung beigemessen. Die Umsetzung der Projektideen soll weiterverfolgt<br />
werden.<br />
Leitidee <strong>des</strong> vorgesehenen Konzeptes ist es, eine länderübergreifende Gartenroute<br />
für die Veranschaulichung der Entwicklung <strong>des</strong> Kulturlan<strong>des</strong> Norddeutschland zu<br />
realisieren. Mit dieser Route sollen 40 Gärten im <strong>nord</strong>deutschen Raum miteinander<br />
vernetzt werden, wobei die materiellen und kulturellen Gegebenheiten der jeweiligen<br />
Epochen gemäß der Leitidee <strong>des</strong> Konzeptes durch den Wechsel der Gartennutzung<br />
widergespiegelt werden.<br />
Die Realisierung dieser länderübergreifenden Gartenroute soll zu attraktiven hoch-<br />
wertigen kulturellen Angeboten führen, die auch der Entwicklung der touristischen<br />
Infrastruktur dienen. Damit könnten unmittelbar Dauerarbeitsplätze im Dienstleis-<br />
tungssektor und in landwirtschaftlichen Betrieben sowie Gartenbaubetrieben ge-<br />
schaffen werden.<br />
Die spätere Umsetzung dieses Konzeptes und damit die Realisierung der Gartenrou-<br />
te erfordert aus heutiger Perspektive – auch aus Erfahrungen ähnlicher Projekte –<br />
erhebliche Investitionen in Millionenhöhe.<br />
-65-
D.9 Unverwechselbar – Norddeutschland im Wettbewerb der Regionen<br />
1. Allgemeine Angaben zum Projekt<br />
Ziel <strong>des</strong> Projekts:<br />
Um die Außenwahrnehmung <strong>des</strong> Standortes Norddeutschland und <strong>des</strong>sen Konkurrenzfähigkeit<br />
auch im internationalen Wettbewerb der Regionen zu stärken, ist es Ziel dieses Projektes<br />
gemeinsame Marketingaktivitäten der Teilräume der <strong>nord</strong>deutschen Partnerschaft zu<br />
unterstützen.<br />
Als größtes Hemmnis einer Verbesserung der Wahrnehmung der <strong>nord</strong>deutschen Region<br />
stellt sich das Fehlen eines gemeinsamen Gestaltungselements – eines verbindenden Signets<br />
– heraus. Ohne ein solches Signet ist weder die gemeinsame Region erkennbar noch<br />
ein Wiedererkennungswert gegeben. Insofern ist es prioritäre Ziel <strong>des</strong> Projektes, ein gemeinsames<br />
<strong>nord</strong>deutsches Signet zu entwickeln und einzuführen.<br />
-66-
Federführung im Projekt:<br />
WTSH (Wirtschaftsförderung und Technologietransfer Schleswig-Holstein GmbH)<br />
Weitere Projektpartner:<br />
Hamburg Marketing GmbH (HMG)<br />
Hamburgische Gesellschaft für Wirtschaftsförderung mbH (HWF)<br />
Regionale Wirtschaftsfördergesellschaften<br />
Ministerium für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr SH<br />
Behörde für Wirtschaft und Arbeit Hamburg<br />
Staatskanzlei Schleswig-Holstein<br />
Senatskanzlei Hamburg<br />
Staatskanzlei Niedersachsen<br />
Bremen<br />
Lan<strong>des</strong>marketinggesellschaften<br />
HafenCity Universität<br />
Gesellschaft für Technologieförderung Itzehoe mbH<br />
Kreis Segeberg<br />
Auftragnehmer:<br />
Dievision Agentur für Kommunikation GmbH, Hannover<br />
MORO-Mittel: 8.925,-<br />
Zusammenarbeit mit anderen MORO-Projekten:<br />
-67-
2. Projektverlauf<br />
Auftaktsitzung bei WTSH in Kiel<br />
Rückkoppelung der Projektideen (bessere Vernetzung und Abstimmung der Marketinginitiativen,<br />
langfristig gemeinsame Marke) in den beteiligten Ländern<br />
Übereinkommen der Vertreter Hamburgs und Schleswig-Holsteins über die Entwicklung<br />
eines verbindenden Elements (kommunikative Klammer) für einen gemeinsamen<br />
<strong>nord</strong>deutschen Auftritt und die Definition <strong>des</strong>sen modularer Einsatzmöglichkeiten<br />
in unterschiedlichen Medien oder auf Messen<br />
Entwurf „Logo Strahlen“ der Agentur „Dievision“ aus Hannover wurde als Wort-Bild-<br />
Marke für die <strong>nord</strong>deutschen Länder vorgeschlagen<br />
Erster Bürgermeister von Beust, Ministerpräsident Wulff und Ministerpräsident Carstensen<br />
stimmten dem Einsatz <strong>des</strong> Zeichens zu<br />
Im Umlaufverfahren (per Email) schlug die Staatskanzlei SH die Einbindung der<br />
Ländern Bremen und Mecklenburg-Vorpommern vor<br />
Festlegung der weiteren Schritte zur politischen und technischen / rechtlichen Implementierung<br />
<strong>des</strong> Zeichens in den <strong>nord</strong>deutschen Ländern<br />
Politische Billigung durch CdS-AG Nord am 11.11.09 – damit Zustimmung aller<br />
MORO Nord-Länder sowie Bremens<br />
Erste öffentliche Nutzung <strong>des</strong> Signets erfolgte bereits im Rahmen der „Nacht <strong>des</strong><br />
Wissens“ am 07.11.2009<br />
Verwendung <strong>des</strong> Signets in den öffentlichkeitswirksamen Schlussveranstaltungen<br />
der MORO Nord-Projekte<br />
Präsentation <strong>des</strong> <strong>nord</strong>deutschen Signets auf der MORO-Abschlussveranstaltung<br />
-68-
3. Meilensteine und Ergebnisse <strong>des</strong> Projekts<br />
Die Arbeitsgruppe hat zunächst die Anforderungen an eine <strong>nord</strong>deutsche Dachmarke<br />
formuliert und auf dieser Grundlage einen Agenturenwettbewerb durchgeführt. Als<br />
bester Umsetzungsvorschlag <strong>des</strong> Wettbewerbs wurde der grafische Entwurf „Logo<br />
Strahlen“ von „Dievision – Agentur für Kommunikation GmbH“ aus Hannover ausgewählt.<br />
Der favorisierte Vorschlag wurde in das politische Abstimmungsverfahren aller <strong>nord</strong>deutschen<br />
Bun<strong>des</strong>länder – unter Einbindung Bremens – eingebracht. Er wurde im<br />
Rahmen der Konferenz der Chefs der Staats- und Senatskanzleien am 11.11.2009<br />
abschließend gebilligt.<br />
Für die Umsetzung dieses gemeinsamen <strong>nord</strong>deutschen Beschlusses hat die WTSH<br />
die uneingeschränkten Nutzungsrechte am Entwurf „Logo Strahlen“ erworben und<br />
diese unentgeltlich an die <strong>nord</strong>deutschen Länder übertragen.<br />
Geplant ist das neue gemeinsame Gestaltungselement in Zukunft als kommunikative<br />
Klammer bei gemeinsamen <strong>nord</strong>deutschen Aktivitäten, Veranstaltungen<br />
und insbesondere Messeauftritten im In- und Ausland einzusetzen. Das Signet<br />
kann und soll auch von den einzelnen Ländern ergänzend zum Lan<strong>des</strong>logo eingesetzt<br />
werden. Für die konkrete Nutzung dieses gemeinsamen <strong>nord</strong>deutschen Marketingproduktes<br />
wird ein Designguide mit entsprechenden Anwendungsbeispielen für<br />
die Marketingaktivitäten der <strong>nord</strong>deutschen Länder erarbeitet.<br />
Erstmals wurde das neue gemeinsame Logo im Rahmen der „Nacht <strong>des</strong> Wissens“<br />
am 07.11.2009 in Hamburg eingesetzt. In Kürze wird es auf dem <strong>nord</strong>deutsche Messegemeinschaftsstand<br />
der internationalen Fachmesse für Meerestechnik „Oceanology“<br />
in London eingesetzt.<br />
Im Ergebnis wurde die im Teilprojekt angestrebte Zielsetzung nicht nur vollständig<br />
erreicht, sondern durch die Festlegung auf einen gemeinsamen Gestaltungsrahmen<br />
sogar deutlich übertroffen. Insgesamt haben die <strong>nord</strong>deutschen<br />
Bun<strong>des</strong>länder sowie verschiedene Institutionen ein Interesse an der Nutzung <strong>des</strong><br />
Signets bekundet, so dass von einer nachhaltigen Umsetzung der Projektentscheidung<br />
ausgegangen werden kann.<br />
Damit besteht ein gute Chance zur Erreichung folgender Perspektiven: Verbesserung<br />
der überregionalen Wahrnehmung der <strong>nord</strong>deutschen Wirtschaftsregion; Steigerung<br />
der Effizienz von Standortmarketingmaßnahmen; Ausbau der Marktpositionierung.<br />
-69-
D.10 Heranrücken – Anbindung der ländlichen Räume an die Zentren<br />
1. Allgemeine Angaben zum Projekt<br />
Ziel <strong>des</strong> Projekts:<br />
Das Projekt verfolgt das übergreifende Ziel, Strategien zur Verbesserung der verkehrlichen<br />
Situation in ländlichen Räumen in Hinblick auf die Erreichbarkeit der Zentren zu entwickeln.<br />
Zugleich soll es dazu beitragen, infrastrukturelle Defizite der ländlichen Räume im öffentlichen<br />
Verkehr zu beseitigen. Das Projekt hat vier Arbeitsschwerpunkte:<br />
Analyse der ÖPNV-Bedarfe und Verbesserung der bestehenden Verkehrs- und Tarifangebote.<br />
Vor allem aus Sicht der Landkreise bestehen zahlreiche Verbesserungsbedarfe<br />
der bestehenden Verkehrsangebote.<br />
Ermittlung der vielschichtigen bestehenden Arbeitsstrukturen im ÖPNV in der großräumigen<br />
Partnerschaft. Ziel ist, die Kooperationsstrukturen zwischen den Entscheidungsträgern<br />
aufzuzeigen und ggf. zu verbessern und eine effizientere Arbeitsebene<br />
zu erlangen.<br />
Studie „Öffentlicher Verkehr 2030 im stadtregionalen Kontext“ in der MORO Nord-<br />
Region – Ermittlung von Leitlinien und Visionen für die künftige Entwicklung der Verkehrsinfrastruktur<br />
und der Verkehrsangebote im Gesamtraum.<br />
Elbschifffahrtsverbund mit dem Ziel der Verbesserung der touristischen Vermarktung<br />
der Elbe durch gemeinsame Angebote.<br />
-70-
Federführung im Projekt:<br />
Regionaler Planungsverband Westmecklenburg<br />
Teilnehmende Akteure:<br />
Projektorganisation:<br />
Regionaler Planungsverband Westmecklenburg<br />
Projektteilnehmer:<br />
o Verkehrsministerien der Länder<br />
o Staatskanzlei MV<br />
o Gebietskörperschaften sowie deren Verkehrsplanungen<br />
o Wirtschaftsförderungsgesellschaften<br />
o Süderelbe AG<br />
o HVV, Deutsche Bahn AG<br />
o IHK Lüneburg, Schwerin<br />
Auftragnehmer:<br />
PVB Planungsbüro für Verkehr Bornkessel, Brohm & Margraf GbR, Berlin<br />
MORO-Mittel: 18.928,-<br />
zusätzliche Finanzmittel: 30.000,-<br />
INTERREG-Projekt NEW BRIDGES<br />
Zusammenarbeit mit anderen MORO-Projekten:<br />
Abstimmung mit dem MORO Nord-Projekt „Position beziehen“<br />
2. Projektverlauf<br />
Zahlreiche Arbeitssitzungen <strong>des</strong> Gesamt<strong>projektes</strong> sowie der einzelnen Schwerpunktbereiche<br />
„Projekte, Angebote, Bedarfe“, „Strukturen“, „Vision Verkehr<br />
2030“ und „Elbschifffahrt“<br />
Gemeinsame Abstimmung zur Ausschreibung der Visions-Studie<br />
„Visions“-Workshop im Rahmen <strong>des</strong> 1. Klimagipfels Westmecklenburg mit den beauftragten<br />
Gutachtern für die Studie<br />
Treffen der AG Verkehr <strong>des</strong> Regionalen Planungsverban<strong>des</strong> Westmecklenburg<br />
Elbschifffahrt: Workshops mit den wesentlichen Akteuren wie den verschiedenen<br />
Schifffahrtsbetreibern, auch von Rhein und Bodensee<br />
-71-
3. Meilensteine und Ergebnisse <strong>des</strong> Projekts<br />
„Projekte, Angebote, Bedarfe“: Erfolgt ist eine Analyse der ÖPNV-Bedarfe mit der<br />
Zielsetzung einer Verbesserung der bestehenden Verkehrs- und Tarifangebote. Erreicht<br />
wurde die Intensivierung der Abstimmung <strong>des</strong> ÖPNV zwischen Lübeck und<br />
Nordwestmecklenburg sowie die Erörterung möglicher Kooperationstarife zwischen<br />
den Landkreisen Nordwestmecklenburg, Ludwigslust und Lüchow-Dannenberg in<br />
Bezug auf den Hamburger Verkehrsverbund (HVV).<br />
„Strukturen“: Vorgenommen wurde eine Analyse der Arbeits- und Organisationsstrukturen<br />
im ÖPNV im gesamtem MORO Nord-Raum für mehr Transparenz der bestehenden<br />
Zuständigkeiten; eine Zusammenstellung der Ergebnisse und die Veröffentlichung<br />
als Arbeitsgruppen-Fahrplan / Vademecum erfolgte zum 13.10.2009 im<br />
Rahmen <strong>des</strong> 1. Klimagipfels Westmecklenburg.<br />
Der Schwerpunkt der Projektarbeit betrifft den Bereich „Vision“:<br />
Mit der Auftragsvergabe der Studie „Vision Verkehr 2030“ (Auftragnehmer: PVB Planungsbüro<br />
für Verkehr Bornkessel, Brohm & Margraf GbR) ist das Projekt inhaltlich<br />
weiter vertieft und zugleich strategischer ausgerichtet worden. Aufgrund der Studie<br />
wurde die Verkehrsplanung über enge Grenzen hinweg skizziert und Szenarien für<br />
die künftige Verkehrsentwicklung erarbeitet. Dabei sind auch die sich ändernden<br />
Rahmenbedingungen (z.B. demografischer Wandel und Klimawandel) sowie maßgebliche<br />
Akteure / Stakeholder wie Fahrgast- und Umweltverbände einbezogen worden.<br />
Die vorläufigen Ergebnisse der Studie wurden am 11.05.2010 präsentiert.<br />
Im Zentrum der Studie steht die kreative Entwicklung von Visionen mit der Zielsetzung<br />
einer großräumigen „MORO Nord-Verkehrskooperation“. Die Studie hat zu<br />
konkreten Forderungen und Handlungsempfehlungen an die politischen Entscheidungsträger<br />
hinsichtlich einer optimierten Verknüpfung im öffentlichen Verkehr der<br />
MORO Nord-Region geführt.<br />
Diese Handlungsempfehlungen werden u.a. als Grundlage für die Fortschreibung der<br />
jeweiligen Lan<strong>des</strong>verkehrspläne dienen.<br />
„Elbschifffahrt“: Auf mehreren Workshops sowie in Befragungen wurden die notwendigen<br />
Rahmenbedingungen und Handlungsempfehlungen für die Schaffung einer<br />
schlagkräftigen und kundenfreundlichen Vermarktung der touristischen Elbschifffahrt<br />
auf der Elbe ab Hamburg bis Cuxhaven und über Dömitz nach Wittenberge erörtert<br />
und herausgearbeitet. Damit sind erste wichtige Schritte für den Aufbau einer<br />
touristischen Organisation, für ein abgestimmtes, regelmäßiges Angebot für touristische<br />
Elbschifffahrten in der Region (vergleichbar beispielsweise mit der Ausflugsschifffahrt<br />
an Rhein oder Bodensee) sowie für eine Verknüpfung mit anderen touristischen<br />
Attraktionen eingeleitet worden. Im Rahmen von Studien sind diese Ergebnisse<br />
aufgearbeitet worden und werden gegenwärtig konkretisiert.<br />
-72-
D.11 Position beziehen – Ländliche Räume in der überregionalen<br />
Partnerschaft<br />
1. Allgemeine Angaben zum Projekt<br />
Ziel <strong>des</strong> Projekts:<br />
Um den Qualitäten und Anforderungen der ländlichen Räume besser gerecht zu werden –<br />
und sie nicht einseitig darauf zu reduzieren, natürliche Ressourcen und touristische Attrakti-<br />
vität vorzuhalten – will das Projekt „Position beziehen“ ausloten, welche Chancen und An-<br />
satzpunkte sich aus Sicht der Akteure der ländlichen Räume in der großräumigen Partner-<br />
schaft und insbesondere in Zusammenarbeit mit der <strong>Metropolregion</strong> Hamburg bieten. Insge-<br />
samt geht es um mehr Zusammenarbeit, mehr gemeinsame Projekte und das Nutzen ge-<br />
meinsamer Chancen von Stadt und Land.<br />
Folgende konkrete Ergebnisse werden mit diesem Projekt angestrebt:<br />
Durchführung einer Potenzialabfrage für eine Positionierung und Profilierung <strong>des</strong><br />
ländlichen Raums zur Ermittlung und Bewertung der Stärken und Entwicklungspo-<br />
tenziale<br />
Formulierung eines Strategiepapiers sowie einer gemeinsamen Erklärung zur künfti-<br />
gen Entwicklung und Zusammenarbeit der ländlichen Räume in Norddeutschland mit<br />
möglichst konkreten Vorschlägen für geeignete Kooperationsprojekte<br />
-73-
Federführung im Projekt:<br />
Regierungsvertretung Lüneburg<br />
Weitere Projektpartner:<br />
Betreffende Gebietskörperschaften (u.a. Landkreise Nordostniedersachsen: Uelzen,<br />
Lüneburg, Lüchow-Dannenberg; Kreise Dithmarschen, Nordfriesland; Landkreise<br />
Nordwestmecklenburg, Ludwigslust)<br />
IHK Lüneburg-Wolfsburg<br />
Ministerium für den Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Lan<strong>des</strong>entwicklung<br />
Nds.<br />
Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt Hamburg<br />
Innenministerium Schleswig-Holstein<br />
Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume SH<br />
Akademie für die ländlichen Räume SH e.V.<br />
Staatskanzlei Mecklenburg-Vorpommern<br />
Ministerium für Verkehr, Bau und Lan<strong>des</strong>entwicklungsplanung MV<br />
Geschäftsstelle der MRH<br />
Auftragnehmer:<br />
dsn Projekte und Studien für Wirtschaft und Gesellschaft, Kiel<br />
MORO-Mittel: 4.500,-<br />
zusätzliche Finanzmittel: 20.000,- + 45.000,-<br />
je 5.000,- der vier beteiligten Länder (Nds, SH, HH, MV) und Mittel aus dem INTERREG-<br />
Projekt NEW BRIDGES (45.000,-)<br />
Zusammenarbeit mit anderen MORO-Projekten:<br />
Eine Zusammenarbeit besteht mit dem Projekt „Aus der Region – für die Region“ und mit<br />
dem Projekt „Heranrücken – Anbindung der ländlichen Räume an die Zentren“.<br />
-74-
2. Projektverlauf<br />
Zahlreiche Projektsitzungen <strong>des</strong> Gesamt<strong>projektes</strong> sowie seiner Schwerpunktthemen<br />
haben stattgefunden.<br />
Fachgespräch „Ländliche Räume in der <strong>Metropolregion</strong> Hamburg“ in enger Abstim-<br />
mung mit dem MORO- Projekt „Position beziehen“ in Amelinghausen, veranstaltet<br />
durch die AG „Siedlungsentwicklung“ der MRH<br />
Durch verschiedene Vorträge Informationen über Beispiele von Entwicklungsstrate-<br />
gien ländlicher Räume. Die Ergebnisse <strong>des</strong> Fachgesprächs lieferten wiederum wich-<br />
tige Erkenntnisse für die weitere Arbeit im Projekt „Position beziehen“.<br />
Abstimmungs- und Auswahlgespräche für die Durchführung der Potenzialanalyse;<br />
Auswahl <strong>des</strong> Büros dsn Kiel.<br />
Länderübergreifender Workshop „Position beziehen“ in Ludwigslust mit Vertretern<br />
der Landkreise und Kreise sowie von regionalen Entwicklungsinitiativen aus dem ge-<br />
samten MORO Nord-Gebiet. In vier Arbeitsgruppen wurden folgende Themen disku-<br />
tiert: Gemeinsame Erklärung, Stärken / Potenziale, Schlüsselakteure und Projekte /<br />
Programme.<br />
Die Ergebnisse dienten als Grundlage für die Potenzialanalyse.<br />
Vorstellung <strong>des</strong> Vorgehens zur Erstellung der Potenzialanalyse durch dsn; Präzisie-<br />
rung <strong>des</strong> Fragebogens mit dem Ziel einen umfassenden Überblick über Stärken und<br />
Potenziale der ländlichen Räume, Impulsgeber und geeignete Projekte zu erhalten.<br />
Dazu wurden Interviews mit ausgesuchten Schlüsselakteuren geführt.<br />
Weitere Abstimmungsgespräche zur Potenzialanalyse, zur endgültigen Ausarbeitung<br />
der politischen Erklärung sowie zur Vorbereitung der Abschlussveranstaltung.<br />
Abschlussveranstaltung „Position beziehen – Ländliche Räume in der überregionalen<br />
Partnerschaft“ mit Vorstellung <strong>des</strong> Strategiepapiers sowie der gemeinsamen Erklärung<br />
am 21.04.2010.<br />
-75-
3. Meilensteine und Ergebnisse <strong>des</strong> Projekts<br />
Mit einer Potenzialabfrage von 325 Schlüsselakteuren aller MORO Nord-Teilräume<br />
ist eine Gesamtaufnahme und Bewertung der Stärken und Entwicklungspotenziale<br />
gerade auch aus Sicht der ländlichen Räume erfolgt.<br />
Die Potenzialabfrage erfolgte von September bis Dezember 2009. Mit der Befragung<br />
sind bezogen auf 13 ausgewählte Handlungsfelder bestehende und neu zu entwickelnde<br />
Kooperationsbeziehungen zwischen den ländlichen Räumen und der Metropole<br />
Hamburg, den ländlichen Räumen und den Oberzentren (Rostock, Schwerin,<br />
Lüneburg, Neumünster, Flensburg, Lübeck und Kiel) sowie den ländlichen Räumen<br />
untereinander ermittelt worden. Damit sollte nicht nur deutlich werden, welche Stärken<br />
und Potenziale die ländlichen Räume in eine großräumige Kooperation einbringen<br />
können, sondern auch aufzeigen, welche Schwächen durch Kooperationen vermindert<br />
oder abgebaut bzw. welche Risiken gemindert bzw. vermieden werden können.<br />
Ergebnis ist die Ermittlung von Entwicklungspotenzialen in Norddeutschland<br />
und die Erarbeitung eines Strategiepapiers zu deren kooperativer Stärkung im Sinne<br />
einer Partnerschaft von Stadt und Land gewesen.<br />
Nächste Arbeitsschritte waren:<br />
o die Ergebnisse der Befragung in Beziehung zu den bereits bestehenden Analysen<br />
der strategischen Leitaussagen zu ländlichen Räumen zu setzen,<br />
o die Ermittlung von Themen und Ideen für Kooperationsprojekte im MORO<br />
Nord-Raum,<br />
o die inhaltliche und redaktionelle Erstellung <strong>des</strong> Strategiepapiers.<br />
Als Ergebnis der Projektarbeit wurden am 21.04.2010 auf Basis der Potenzialunter-<br />
suchung ein „Strategiekonzept“ sowie eine „gemeinsame Erklärung zur künftigen<br />
Entwicklung und Zusammenarbeit der ländlichen Räume in Norddeutschland“ mit<br />
konkreten Vorschlägen für geeignete Themenfelder verabschiedet.<br />
Zielgerichtet sollen damit die bisher isolierten Strategien der <strong>nord</strong>deutschen Länder<br />
für die jeweiligen ländlichen Räume ergänzt und die Stadt-Land-Zusammenarbeit<br />
großräumig durch die Entwicklung konkreter Projekte gestärkt werden.<br />
-76-
D.12 Belt Food Vernetzung der Ernährungswirtschaft in der<br />
Großräumigen Partnerschaft<br />
1. Allgemeine Angaben zum Projekt<br />
Ziel <strong>des</strong> Projekts:<br />
Anliegen <strong>des</strong> Projekts „Belt Food“ ist es, die Zusammenarbeit bestehender Cluster und<br />
Branchennetzwerke der Ernährungswirtschaft von der <strong>Metropolregion</strong> Hamburg über die<br />
Region Lübeck, die Region Seeland bis in die Öresundregion zu stärken, die Integration<br />
dieser Teilräume zu stützen und dadurch insgesamt die internationale Positionierung der<br />
Ernährungswirtschaft im <strong>nord</strong>deutschen sowie europäischen Rahmen zu befördern. Eine<br />
Bestands-Analyse der Ernährungswirtschaft in der Region Hamburg und Schleswig-Holstein<br />
zeigt, dass die Branche gemessen an der Zahl der Unternehmen und Beschäftigten von besonderer<br />
regionalwirtschaftlicher Bedeutung und überregional relevanter Größe<strong>nord</strong>nung ist.<br />
Dabei spielt in Schleswig-Holstein das verarbeitende Ernährungsgewerbe eine wichtige Rolle,<br />
während in Hamburg ein Schwerpunkt im Bereich der Distribution liegt. Die branchenspezifische<br />
Forschungs- und Qualifizierungslandschaft ist in beiden Bun<strong>des</strong>ländern bislang<br />
wenig ausgeprägt. In der Öresundregion ist das Ernährungscluster u.a. durch eine gute<br />
Wissenschaftsinfrastruktur begünstigt.<br />
-77-
Federführung im Projekt:<br />
IHK zu Lübeck<br />
Weitere Projektpartner:<br />
Industrie- und Handelskammer zu Lübeck<br />
Handelskammer Hamburg<br />
Øresund Food Network<br />
Ernährungscluster „foodRegio“<br />
Ernährungscluster „Food active“<br />
Ernährungscluster „Grönt Center“<br />
Ergänzende Projektbeteiligung angeboten:<br />
- WTSH (Wirtschaftsförderung und Technologietransfer Schleswig-Holstein GmbH)<br />
- Niedersächsisches Kompetenzzentrum Ernährungswirtschaft – NieKE<br />
Auftragnehmer:<br />
MORO-Mittel: 30.000,- (davon IHK Lübeck 10.000,-)<br />
Zusammenarbeit mit anderen MORO-Projekten:<br />
Eine Vernetzung mit dem Projekt „Aus der Region – für die Region“ ist vorgesehen.<br />
2. Projektverlauf<br />
Auftaktworkshop zur Bestandsaufnahme der Netzwerkprofile sowie der Potenziale<br />
der Ernährungswirtschaft in der großräumigen Partnerschaft am 22.09.2009<br />
Vorbereitung der Entwicklung von unternehmensbezogenen Pilotprojekten<br />
Diverse Workshops, u.a. als „Lernexpedition“ von Netzwerkakteuren in eine andere<br />
Teilregion zum Kennenlernen verschiedener Netzwerkressourcen und Verbindungspunkte<br />
der jeweils anderen Branchennetzwerke<br />
Präsentation auf der Regionalkonferenz der <strong>Metropolregion</strong> Hamburg zum Thema<br />
Ernährungswirtschaft, Norderstedt, u.a. mit der Anregung, auch benachbarte wichtige<br />
Clusterinitiativen im Bereich der Ernährungswirtschaft (WTSH, NieKE) einzubeziehen<br />
-78-
3. Meilensteine und Ergebnisse <strong>des</strong> Projekts<br />
Durch mehrere regions- und netzwerkübergreifende Workshops ist die Anbahnung<br />
von Kooperationen sowie die strategische Vernetzung bestehender Brancheninitia-<br />
tiven im Bereich Ernährungswirtschaft auf dem Entwicklungskorridor Hamburg-<br />
Öresund gelungen.<br />
Mit einem Workshop über die Absatzmärkte für Lebensmittel in Deutschland und<br />
Dänemark wurden die Potenziale der großräumigen Region unter den beiden Aspekten<br />
„Anbahnung von Wirtschaftsbeziehungen“ und „Erschließung von Absatz-<br />
märkten“ sichtbar und für die Akteure aus den Branchennetzwerken nutzbar ge-<br />
macht. Weitere Workshops im Rahmen von Lernexpeditionen fanden unter dem As-<br />
pekt <strong>des</strong> Technologie- und Innovationstransfers statt.<br />
Mit dem Projekt wurden zum einen die Integration teilräumiger Initiativen der Ernäh-<br />
rungswirtschaft vorangetrieben und internationale Verbindungen in den skandinavi-<br />
schen Raum intensiviert. Zudem wurde mit der Zusammenarbeit der Unternehmen<br />
anlässlich der Workshops und Lernexpeditionen Transparenz über die jeweiligen<br />
Kompetenzen und Vertrauen als Grundlage für weitere unternehmensbezogene Pi-<br />
lotprojekte hergestellt.<br />
Aufbauend auf den Workshopergebnissen haben die am Projekt beteiligten Partner<br />
Strategien erarbeitet, wie sich die Zusammenarbeit in der Ernährungswirtschaft<br />
entlang der Achse Hamburg – Lübeck – Öresund weiterentwickeln kann. Diese<br />
Impulse werden im Weiteren durch die zuständigen Akteure aufgegriffen und als Pi-<br />
lotprojekte umgesetzt.<br />
Im Rahmen der weiteren Zusammenarbeit soll die Vernetzung mit dem Projekt „Aus<br />
der Region – für die Region“ vorangebracht werden, da beide Projekte einen<br />
Schwerpunkt im Bereich der Nahrungsmittelwirtschaft haben. Gemeinsam mit dem<br />
Projekt „Aus der Region – für die Region“ wurde ein Projekt zur Verwendung regio-<br />
naler Produkte in der Lebensmittelindustrie gestartet.<br />
Die Erfahrungen im Bereich regionaler Produkte und Wirtschaftskreisläufe aus „Aus<br />
der Region – für die Region“ können insbesondere für die internationalen Partner in<br />
Belt Food von Interesse sein.<br />
Insgesamt kann diese Clusterzusammenarbeit von großer Bedeutung für die Stadt-<br />
Land-Partnerschaften sein, da der Bereich Ernährungswirtschaft große Bedeutung<br />
für die ländlichen Räume hat und noch erhebliche Entwicklungspotenziale bietet. Wie<br />
in den anderen Clusterprojekten muss die Einbindung der ländlichen Räume noch<br />
stärker thematisiert werden.<br />
-79-
D.13 Zukunft Nord im Handwerk<br />
1. Allgemeine Angaben zum Projekt<br />
Ziel <strong>des</strong> Projekts:<br />
Das Projekt befasst sich mit dem Management der strukturellen und demografischen Veränderungen<br />
im Handwerk und der Entwicklung langfristiger Perspektiven. Dabei sollen die<br />
wirtschaftliche Stärke <strong>des</strong> Handwerks in quantitativer und qualitativer Weise sowie die Bedeutung<br />
<strong>des</strong> Handwerks in Norddeutschland transparent gemacht und die Schwerpunkte<br />
branchenbezogener Tätigkeitsfelder abgebildet werden.<br />
Daher ist es notwendig spezifische <strong>nord</strong>deutsche Schwerpunkte im Handwerk zu identifizieren,<br />
eine aktive Einbindung in vorhandene Cluster zu ermöglichen bzw. zu unterstützen sowie<br />
etwaige Hemmnisse (bedingt durch Lan<strong>des</strong>grenzen) für die Vernetzung und die wirtschaftliche<br />
Entfaltung zu identifizieren. Des Weiteren soll eine Zusammenarbeit mit den<br />
Fachhochschulen und Forschungseinrichtungen aufgebaut werden und insgesamt die Bereitschaft<br />
der Organisationen <strong>des</strong> Handwerks zu länderübergreifenden, überregionalen Kooperationsformen<br />
erhöht werden.<br />
-80-
Federführung im Projekt:<br />
Behörde für Wirtschaft und Arbeit Hamburg (für die Pilotphase)<br />
Weitere Projektpartner:<br />
Senatskanzlei Hamburg<br />
Akteure der <strong>Metropolregion</strong> Hamburg<br />
Handwerkskammer Hamburg<br />
Mögliche zusätzliche Projektteilnehmer:<br />
Handwerkskammern der MORO Nord-Region (u.a. Lübeck, Lüneburg-Braunschweig,<br />
Stade, Schwerin)<br />
Verwaltung der Länder (Wirtschaftsministerien, Senats- / Staatskanzleien, Akteure<br />
der <strong>Metropolregion</strong> Hamburg)<br />
Hochschulen, Fachhochschulen, Gutachter<br />
Auftragnehmer:<br />
MORO-Mittel: Keine Finanzleistungen aus MORO Nord, sondern Finanzierung in der Pilotphase<br />
allein durch Behörde für Wirtschaft und Arbeit Hamburg<br />
Zusammenarbeit mit anderen MORO-Projekten:<br />
2. Projektverlauf<br />
Vorstellung der Ergebnisse der Untersuchung der Handwerksstrukturen im MORO-<br />
Gebiet durch das „ifm – Volkswirtschaftliches Institut für Mittelstand und Handwerk“<br />
an der Universität Göttingen; Diskussion weiterer Schritte im Projekt<br />
Aufnahme als offizielles MORO Nord-Projekt durch den Lenkungsausschuss<br />
-81-
3. Meilensteine und Ergebnisse <strong>des</strong> Projekts<br />
Eine Studie zu den Handwerksstrukturen in Norddeutschland wurde durch die Be-<br />
hörde für Wirtschaft und Arbeit der FHH finanziert, die Ergebnisse wurden in einer<br />
Arbeitsgruppe mit den beteiligten Handwerkskammern Hamburg, Lübeck, Lüneburg-<br />
Stade, Schwerin beraten. Damit ist die wichtige Startphase abgeschlossen.<br />
Das Projekt bietet Verknüpfungsmöglichkeiten zu den Projekten „Campus Nord“,<br />
„Qualifiziertes Norddeutschland“ sowie „Aus der Region – für die Region“.<br />
Eine weitere länderübergreifende Zusammenarbeit der Handwerkskammern<br />
wurde von den Projektbeteiligten als grundsätzlich sinnvoll erachtet. Mögliche<br />
Schwerpunkte sind die Einbindung <strong>des</strong> Handwerks in <strong>nord</strong>deutsche Cluster sowie<br />
die Rolle <strong>des</strong> Handwerks im Technologietransfer.<br />
Nach alternativen Finanzierungsmöglichkeiten wird durch die Projektbeteiligten gesucht.<br />
-82-
D.14 Raumpartnerschaft an Lan<strong>des</strong>entwicklungsachsen<br />
1. Allgemeine Angaben zum Projekt<br />
Ziel und Stand <strong>des</strong> Projekts:<br />
Ziel der erstmals im neuen Lan<strong>des</strong>entwicklungsplan (LEP) Schleswig-Holstein ausgewiese-<br />
nen Lan<strong>des</strong>entwicklungsachsen ist es, die Zusammenarbeit Hamburgs bzw. der Metropol-<br />
region Hamburg mit den nördlichen Lan<strong>des</strong>teilen zu stärken und dadurch insgesamt die<br />
Entwicklung auf der Achse zu befördern.<br />
Die Entwicklungspotenziale und Kooperationsmöglichkeiten entlang der Lan<strong>des</strong>ent-<br />
wicklungsachse der BAB 1 von Hamburg nach Puttgarden werden bereits im Wege eines<br />
Regionalen Entwicklungskonzeptes (REK) im Rahmen <strong>des</strong> MORO Nord-Projektes „Brü-<br />
ckenschlag – Entwicklungskorridor Fehmarnbeltquerung“ herausgearbeitet. Für die Entwick-<br />
lungsachse der BAB 23 von Pinneberg über Steinburg, Dithmarschen bis Nordfriesland ist<br />
eine vergleichbare Untersuchung – hier mit dem verkehrlichen Schwerpunkt der BAB 20 – in<br />
Vorbereitung. Darüber hinaus haben bereits mehrere Erörterungsgespräche für ein weiteres<br />
REK BAB 7 / 215 von Hamburg über Neumünster Richtung Kiel bzw. bis Flensburg stattge-<br />
funden. Hier besteht noch weiterer kommunaler Abstimmungsbedarf für einen möglichen<br />
Antrag.<br />
-83-
E. AUSBLICK – Sicherstellung der großräumigen Partnerschaft<br />
auch in der Zukunft<br />
Im Rahmen der durch das MORO Nord-Projekt erfolgten modellhaften Anwendung <strong>des</strong> neu-<br />
en Ansatzes einer großräumigen, länderübergreifenden Kooperation, der weit über die<br />
<strong>Metropolregion</strong> Hamburg hinausgeht, sind neue, konstruktive Formen der Zusammenarbeit,<br />
belastbare Netzwerke und zahlreiche zukunftsweisende Projektideen entstanden (siehe<br />
auch Ausführungen im Teil A <strong>des</strong> Berichtes).<br />
Vor dem Hintergrund der großen Gebietskulisse von MORO Nord und der Komplexität der<br />
zahlreichen Teilprojekte konnten und können diese allerdings nicht alle vollständig innerhalb<br />
der zweieinhalbjährigen Laufzeit realisiert werden, zumal es auch weitere, ganz neue Pro-<br />
jektansätze gibt.<br />
Dementsprechend haben schon frühzeitig viele am MORO Nord-Prozess beteiligte Akteure<br />
Interesse und Bedarfe bekundet, die laufenden sowie die neu initiierten länderübergreifen-<br />
den Kooperationen nach dem förmlichen Ende von MORO Nord fortzusetzen. Im Ergebnis<br />
gibt es nach bisheriger Einschätzung für diese neue Art großräumiger Kooperation auch<br />
zukünftig einen nachhaltigen Bedarf, da viele Projektansätze richtigerweise nur aus<br />
<strong>nord</strong>deutscher Perspektive erfolgreich zu behandeln sind.<br />
In Norddeutschland waren allerdings bereits vor Beginn <strong>des</strong> MORO Nord-Projektes Ende<br />
2007 zahlreiche Arbeitsgruppen und Kooperationsnetzwerke auf verschiedenen Ebenen<br />
etabliert. Die <strong>nord</strong>deutsche Kooperationslandschaft reichte insoweit von monothematischen<br />
Zusammenschlüssen bis zu integrativen Strategien und von kleinräumigen Kooperationen<br />
zwischen Nachbarkommunen, über regionale Kooperationsformen, drei <strong>Metropolregion</strong>en<br />
(Hamburg, Hannover-Braunschweig-Göttingen-Wolfsburg, Bremen-Oldenburg im Nordwes-<br />
ten) bis hin zu <strong>nord</strong>deutschen Länderkonferenzen (KND, CdS-AG Nord, Konferenz der Wirt-<br />
schafts- und Verkehrsminister der <strong>nord</strong>deutschen Küstenländer (KüWiVerMinKo)). Groß-<br />
räumige, auf Norddeutschland ausgerichtete projektbezogene Kooperationsformen – wie in<br />
MORO Nord – gab es dagegen nicht.<br />
Um vor diesem Hintergrund die Möglichkeiten für eine Fortsetzung der erfolgreichen <strong>nord</strong>-<br />
deutschen MORO Nord-Zusammenarbeit ermitteln und aufzeigen zu können, wurde der Auf-<br />
trag zur Erstellung eines Strategischen Entwicklungskonzeptes „Norddeutsche Raum-<br />
partnerschaften“ als fünfzehntes MORO Nord-Projekt und einziges „Querschnittsprojekt“<br />
vergeben.<br />
Im Vorfeld hatten dazu bereits frühzeitig Erörterungen innerhalb <strong>des</strong> MORO Nord-<br />
Lenkungsausschusses mit Blick auf eine Weiterführung der großräumigen Partnerschaft<br />
stattgefunden. Ebenso wurde mit anderen bun<strong>des</strong>deutschen MORO-Modellregionen über<br />
die grundsätzliche strategische Weiterentwicklung von großräumigen Partnerschaften disku-<br />
tiert.<br />
Im Frühjahr 2009 fand eine Sitzung mit MORO Nord-Vertretern der Länder, Kreise und<br />
Kammern in Kiel statt, in der man sich auf die Durchführung eines solchen Entwicklungs-<br />
konzeptes verständigte.<br />
-84-
Zur Finanzierung <strong>des</strong> strategischen Entwicklungskonzeptes wurden 40.000 Euro aus den<br />
Mitteln <strong>des</strong> INTERREG-Projektes NEW BRIDGES bereitgestellt.<br />
Vor diesem Hintergrund (um frühzeitig die Politik mit einzubinden) hat die Konferenz Norddeutschland<br />
(KND) am 04.02.21010 folgenden Beschluss gefasst:<br />
1. Die KND nimmt den Abschlussbericht zum MORO Nord-Projekt vom 25. Januar 2010 zur<br />
Kenntnis.<br />
2. Die KND bittet Schleswig-Holstein, in Vorbereitung auf die MORO-Abschluss-<br />
veranstaltung am 17./18. Juni 2010 ein gemeinsames Strategiepapier zur Weiterführung<br />
großräumiger Kooperation in Norddeutschland unter Berücksichtigung der bestehenden<br />
<strong>Metropolregion</strong>en zu erarbeiten und rechtzeitig vor der Abschlussveranstaltung mit der CdS-<br />
AG Nord abzustimmen.<br />
3. Die KND bittet Schleswig-Holstein, gemeinsam mit den <strong>nord</strong>deutschen Ländern abge-<br />
stimmte Vorschläge zur Konkretisierung und Umsetzung einer Weiterführung großräumiger<br />
Kooperation in Norddeutschland unter Berücksichtigung der bestehenden <strong>Metropolregion</strong>en<br />
zur Herbstsitzung 2010 der CdS-AG Nord vorzulegen.<br />
Zielsetzung <strong>des</strong> Entwicklungskonzeptes ist insoweit eine Evaluation der MORO Nord-<br />
Ergebnisse sowie die Entwicklung pragmatischer Ansätze und Szenarien für eine effi-<br />
ziente künftige Projektzusammenarbeit im <strong>nord</strong>deutschen Raum (ohne die Etablie-<br />
rung neuer institutionalisierter Verwaltungsstrukturen). Hierzu fand eine Befragung we-<br />
sentlicher regionaler Schlüsselakteure statt. Außerdem wurden andere existierende Koope-<br />
rationen in Norddeutschland sowie Beispiele großräumiger Zusammenarbeit in anderen Re-<br />
gionen analysiert, um deren Erfahrungen - insbesondere die der beiden anderen <strong>nord</strong>deut-<br />
schen <strong>Metropolregion</strong>en - einzubeziehen und vor allem um Konkurrenzen und Doppelungen<br />
im <strong>nord</strong>deutschen Raum auszuschließen.<br />
Die Vielzahl der <strong>nord</strong>deutschen Kooperationsansätze erleichtert es nicht immer, die vorhan-<br />
denen Möglichkeiten der Zusammenarbeit zu überblicken und deren Potenziale auch effi-<br />
zient zu nutzen und auszuschöpfen. Insoweit soll überprüft werden, inwieweit die Kooperati-<br />
onsangebote in bisherigen Strukturen erschlossen werden und wo Ursachen für Defizite so-<br />
wie für Unterschiede im Engagement einzelner Akteure in unterschiedlichen Teilräumen und<br />
thematischen Schwerpunkten liegen (<strong>nord</strong>deutsche Länderkonferenzen; MRH; regionale<br />
Kooperationen; Clusternetzwerke; Kammern).<br />
Mit der Studie und den dazu begleitend durchgeführten Workshops wird insoweit für die Er-<br />
arbeitung konkreter Modelle der zukünftigen Zusammenarbeit auch ein Dialog über die Zu-<br />
kunftsperspektiven der Zusammenarbeit unterschiedlicher Teilräume untereinander und in<br />
ihrer Kooperation mit der <strong>Metropolregion</strong> Hamburg angestoßen werden.<br />
Im Einzelnen wurden bislang mit der Entwicklungsstudie folgende Arbeitsschritte vollzogen:<br />
1. Analyse bestehender großräumiger und länderübergreifender Kooperationen, Clusterver-<br />
netzungen sowie konkreter Stadt-Land-Kooperationen in Norddeutschland<br />
Erfassung bestehender Kooperationsstrukturen der großräumigen Zusammenarbeit nach<br />
Themen, Raumzuschnitt und Akteuren; Analyse zu Stärken, Schwächen sowie themati-<br />
-85-
schen und organisatorischen Spezifika ausgewählter Kooperationen und Querschnittsaus-<br />
wertung der Analyse<br />
2. Auswertung ausgewählter Kooperationen und ihrer Ergebnisse aus der MORO Nord-<br />
Projektarbeit<br />
Auswertung der Erfahrungen der MORO Nord-Zusammenarbeit basierend auf der Evaluati-<br />
on <strong>des</strong> Modellvorhabens und einer Akteursbefragung, Analyse der Ergebnisse zu Inhalten,<br />
Organisationsstrukturen und Rahmenbedingungen bezogen auf den Status Quo und die<br />
Perspektiven der großräumigen Zusammenarbeit<br />
3. Auswertung der anderen deutschen MORO-Partnerschaften und Interviews mit den jeweiligen<br />
Koordinatoren<br />
Die Analyse konzentrierte sich auf die folgenden Fragen: Welche Themen sollen fortgeführt<br />
und welche neuen angegangen werden? Inwieweit besteht die Absicht, die großräumige Zusammenarbeit<br />
weiterzuführen? Welche konkreten Ideen der zukünftigen Organisation bestehen<br />
bereits?<br />
4. Durchführung von Länderworkshops in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Nieder-<br />
sachsen und Schleswig-Holstein<br />
Diese wurden mit Vertretern der Lan<strong>des</strong>ministerien, der kommunalen Ebene und der Wirt-<br />
schaftsverbände und -kammern mit bewusster Einbindung auch von Akteuren, die sich bis-<br />
her nicht oder nur wenig am MORO-Prozess beteiligt haben, durchgeführt. Dabei erfolgte<br />
insbesondere die Erörterung der Analyseergebnisse, v.a. in Hinblick auf die Fortführung der<br />
bisherigen Projekte und der Eignung neuer Themen für die großräumige Zusammenarbeit<br />
sowie die Diskussion über die Notwendigkeit und mögliche Struktur einer begleitenden Or-<br />
ganisation oberhalb der einzelnen Projekte. Ein weiterer Länderworkshop in Bremen befin-<br />
det sich derzeit in Planung.<br />
5. Entwicklung alternativer Organisationsmodelle, Erarbeitung eines Strategiepapiers und<br />
Diskussion und Weiterentwicklung der Zwischenstände <strong>des</strong> Entwicklungskonzepts im<br />
MORO Nord-Lenkungsausschuss<br />
Die „<strong>Metropolregion</strong> Bremen-Oldenburg im Nordwesten“ und die „<strong>Metropolregion</strong> Hannover-<br />
Braunschweig-Göttingen-Wolfsburg“ sowie die Vertreter <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Bremens wurden über<br />
die Sitzungen <strong>des</strong> Lenkungsausschusses von MORO Nord einbezogen.<br />
Der Ergebnisstand wurde in Form eines Strategiepapiers der Arbeitsgruppe der Chefs<br />
der Staats- und Senatskanzleien der <strong>nord</strong>deutschen Länder (CdS-AG Nord) unter Bezug auf<br />
den KND-Beschluss vom 04.02.2010 vorgelegt.<br />
Diese ersten Ergebnisse werden auf der MORO-Abschlussveranstaltung am 17. und 18. Ju-<br />
ni 2010 vorgestellt und diskutiert.<br />
Im 2. Halbjahr 2010 folgt eine Ausweitung <strong>des</strong> Strategiepapiers zum endgültigen Strategi-<br />
schen Entwicklungskonzept. Dieses wird u.a. exaktere Organisationsmodelle der künftigen<br />
Kooperation umfassen.<br />
Die endgültige Fassung <strong>des</strong> Entwicklungskonzeptes wird der CdS-AG Nord am 02. Dezember<br />
2010 zur Beschlussfassung vorgelegt.<br />
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