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a. gesamtbewertung des moro nord-projektes - Metropolregion ...

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Stand: 09.06.2010<br />

Abschlussbericht zum Projekt<br />

Modellvorhaben der Raumordnung (MORO) im Forschungsfeld<br />

„Überregionale Partnerschaften –<br />

Innovative Projekte zur stadtregionalen Kooperation,<br />

Vernetzung und gemeinsamen großräumigen Verantwortung“


INHALTSVERZEICHNIS<br />

A. GESAMTBEWERTUNG DES MORO NORD-PROJEKTES ............................. 3<br />

B. ALLGEMEINE ANGABEN ZUM MODELLVORHABEN ................................. 11<br />

B.1 Ansprechpartner für das Gesamtprojekt ............................................................ 11<br />

B.2 Räumlicher Zuschnitt der Modellregion ............................................................. 12<br />

B.3 Ausgangslage und Zielsetzungen <strong>des</strong> Gesamt<strong>projektes</strong> ................................... 12<br />

B.4 Innovativer Ansatz der Norddeutschen Kooperation .......................................... 17<br />

C. BERICHTSTEIL GESAMTPROJEKT .............................................................. 19<br />

C.1 Organisationsstruktur <strong>des</strong> Gesamt<strong>projektes</strong>, Schlüsselakteure und<br />

mitwirkende Wirtschaftspartner ......................................................................... 19<br />

C.2 Stand und Entwicklung <strong>des</strong> Gesamt<strong>projektes</strong> / Prozessverlauf ......................... 20<br />

C.3 Projektbezogene Publikationen / Presseveröffentlichungen / öffentlichkeits-<br />

/ medienwirksame Maßnahmen im Rahmen <strong>des</strong> Gesamt<strong>projektes</strong> ................... 27<br />

D. BERICHTSTEIL TEILPROJEKTE ................................................................... 29<br />

D.1 Campus Nord – Hochschulkooperation ............................................................. 30<br />

D.2 Qualifiziertes Norddeutschland – Fachkräftemangel und Qualifizierung im<br />

Technologiebereich ........................................................................................... 34<br />

D.3 Brückenschlag – Entwicklungskorridor Fehmarnbeltquerung ............................ 40<br />

D.4 Maritime Wirtschaft ........................................................................................... 48<br />

D.5 Überregionale Logistikplattform ......................................................................... 51<br />

D.6 Lifesciences ...................................................................................................... 55<br />

D.7 Aus der Region – für die Region ....................................................................... 59<br />

D.8 KulturLand Norddeutschland ............................................................................. 63<br />

D.9 Unverwechselbar – Norddeutschland im Wettbewerb der Regionen ................. 66<br />

D.10 Heranrücken – Anbindung der ländlichen Räume an die Zentren ...................... 70<br />

D.11 Position beziehen – Ländliche Räume in der überregionalen Partnerschaft ...... 73<br />

D.12 Belt Food Vernetzung der Ernährungswirtschaft in der Großräumigen<br />

Partnerschaft ..................................................................................................... 77<br />

D.13 Zukunft Nord im Handwerk ................................................................................ 80<br />

D.14 Raumpartnerschaft an Lan<strong>des</strong>entwicklungsachsen ........................................... 83<br />

E. AUSBLICK – Sicherstellung der großräumigen Partnerschaft auch in<br />

der Zukunft ..................................................................................................... 84<br />

-2-


A. GESAMTBEWERTUNG<br />

DES MORO NORD-PROJEKTES<br />

Ausgangslage<br />

In Hinblick auf künftige Entwicklungschancen steht Norddeutschland zum einen vor der<br />

Problematik erheblicher und teils zunehmender Disparitäten zwischen unterschiedlichen<br />

Teilräumen, zum anderen muss die Wettbewerbsfähigkeit Norddeutschlands im Vergleich zu<br />

anderen Regionen in Deutschland und im Ausland ausgebaut werden. Ausgehend von diesen<br />

Herausforderungen brachten die Länder Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen<br />

und Schleswig-Holstein zusammen mit der <strong>Metropolregion</strong> Hamburg 2007 das Modellvorhaben<br />

der Raumordnung MORO Nord auf den Weg. MORO Nord soll durch eine<br />

Neuausrichtung der <strong>nord</strong>deutschen Kooperation Lösungen für die angesprochenen Herausforderungen<br />

entwickeln. Dabei kann das Modellvorhaben an zahlreiche bestehende Kooperationen<br />

in Norddeutschland zwischen den Bun<strong>des</strong>ländern, aber auch auf regionaler Ebene<br />

anknüpfen.<br />

Ziele der <strong>nord</strong>deutschen Kooperation MORO Nord<br />

Übergeordnetes Ziel von MORO Nord ist es, in der zweieinhalbjährigen Projektlaufzeit 2008<br />

bis Mitte 2010 insbesondere regionale Kräfte für den internationalen Standortwettbewerb der<br />

<strong>Metropolregion</strong> Hamburg (MRH) mit anderen <strong>Metropolregion</strong>en zu bündeln und im großräumigen<br />

Maßstab die Entwicklungschancen aller beteiligten Räume also auch über die MRH<br />

hinaus zu verbessern. Gleichzeitig soll die Kooperation dazu beitragen, die Lebensqualität<br />

im Kooperationsraum weiter zu erhöhen. Diese überregionale und themenübergreifende Zusammenarbeit<br />

zielt sowohl auf eine engere Verzahnung von wirtschaftlichen, wissenschaftlichen,<br />

technologischen, verkehrlichen sowie kulturellen Potenzialen im <strong>nord</strong>deutschen Raum<br />

als auch darauf, regionale Aufgaben im großräumigen Maßstab besser zu erfüllen.<br />

Aus diesen übergeordneten Zielen lassen sich die folgenden konkreten Ziele für die <strong>nord</strong>deutsche<br />

Kooperation MORO Nord ableiten:<br />

Die nachhaltige Intensivierung der Zusammenarbeit der Teilräume inner- und außerhalb<br />

der MRH mit Hamburg, insbesondere die Förderung der Kooperation zwischen dem<br />

Kern der MRH und deren peripheren Räumen sowie ländlichen Räumen außerhalb der<br />

MRH.<br />

Dadurch die Stärkung der metropolitanen Funktionen sowie der internationalen Wettbewerbsfähigkeit<br />

und Strahlkraft der MRH.<br />

Die Anbindung Mecklenburg-Vorpommerns über die ehemalige innerdeutsche Grenze<br />

hinweg an die MRH und die Region Lübeck.<br />

Die Abschwächung der räumlichen Disparitäten innerhalb der MORO Nord-Region, dies<br />

durch die Nutzung und den Ausbau der unterschiedlichen Standortpotenziale der Teilräume,<br />

nicht aber durch eine Nivellierung aller regionalen Besonderheiten und Stärken.<br />

Die Realisierung von konkreten Win-Win-Situationen durch die Bildung von Wachstumskoalitionen<br />

zwischen unterschiedlich strukturierten Teilräumen.<br />

Die Unterstützung bestehender und sich konstituierender überregionaler Aktivitäten der<br />

Wirtschaft und weiterer gesellschaftlicher Akteure.<br />

-3-


Die Verbesserung der Entwicklungschancen der Teilräume durch den Ausbau und die<br />

Intensivierung von Netzwerk- und Kooperationsprozessen und durch die Beförderung<br />

vorhandener regionaler Initiativen und Strategien.<br />

Die Zusammenführung neuer Partner aus den einzelnen Regionen und Ländern sowie<br />

aus unterschiedlichen fachlichen Bereichen.<br />

Die Schaffung einer langfristig angelegten <strong>nord</strong>deutschen Kooperationsbasis durch eine<br />

organisatorische Bündelung von Projekten und Akteuren.<br />

Vorgehensweise der Arbeit<br />

Bereits während der Vorbereitungsphase <strong>des</strong> Modellvorhabens wurden in Workshops in den<br />

Teilräumen der Modellregion Handlungsfelder identifiziert und mögliche Kooperationsthemen<br />

herausgearbeitet. Aus diesen Ergebnissen wurden Projekte entwickelt, die konkrete<br />

Themen der überregionalen Kooperation beinhalten, die in Norddeutschland bisher noch<br />

nicht oder zu wenig aufgegriffen wurden. Je<strong>des</strong> einzelne der inzwischen 14 Projekte liefert<br />

einen eigenen Beitrag, um die oben genannten Ziele zu erreichen. In der Summe tragen die<br />

Projekte zur Etablierung und Stärkung einer neuen Form der großräumigen Zusammenarbeit<br />

in Norddeutschland bei.<br />

Aufbauend auf der inhaltlichen Zusammenarbeit wurden in den meisten Projekten Vorschläge<br />

für eine Organisation der Kooperation über die MORO-Laufzeit hinaus entwickelt. Die<br />

Konzepte hierfür unterscheiden sich entsprechend der Verschiedenheit der Projektinhalte in<br />

ihrem Grad an Institutionalisierung und Konkretisierung. Aus der Synthese der inhaltlichen<br />

und organisatorischen Ergebnisse der einzelnen Projekte wurde ein übergeordnetes strategisches<br />

Entwicklungskonzept für die Fortführung der großräumigen Partnerschaft Norddeutschland<br />

über die Laufzeit <strong>des</strong> Modellvorhabens hinaus abgeleitet. Dieses Konzept soll<br />

eine Fortführung der begonnenen Kooperationsprojekte gewährleisten und die Erschließung<br />

neuer Formen und Felder der Zusammenarbeit erleichtern.<br />

Die Ergebnisse der einzelnen Projekte, die Eckpunkte <strong>des</strong> strategischen Entwicklungskonzepts<br />

und die Erkenntnisse aus den anderen bun<strong>des</strong>weiten Modellvorhaben werden im<br />

Rahmen der Abschlusskonferenz am 17. und 18. Juni 2010 in Hamburg der breiten Öffentlichkeit<br />

vorgestellt.<br />

Finanzierung<br />

Die Grundfinanzierung <strong>des</strong> MORO Nord-Projektes beträgt 280.000 €, bestehend aus<br />

MORO-Bun<strong>des</strong>mitteln in Höhe von 100.000 € und Mitteln der <strong>nord</strong>deutschen Partner in Höhe<br />

von 180.000 €. Dabei beteiligten sich die vier MORO Nord-Bun<strong>des</strong>länder mit 140.000 €,<br />

die <strong>Metropolregion</strong> Hamburg mit 20.000 € sowie die Industrie- und Handelskammer zu<br />

Lübeck mit ebenfalls 20.000 €. Darüber hinaus standen Mittel von rund 150.000 € aus dem<br />

INTERREG IV B Ostsee-Projekt NEW BRIDGES für einige ausgewählte Teilprojekte zusätzlich<br />

zur Verfügung. Daneben haben insbesondere die Länder Schleswig-Holstein, Hamburg<br />

und Niedersachsen weitere Finanzmittel für Aktivitäten einzelner Teilprojekte zur Verfügung<br />

gestellt.<br />

-4-


Ergebnisse und Erfolge<br />

Am Ende der Laufzeit <strong>des</strong> Modellvorhabens MORO Nord lassen sich hinsichtlich der oben<br />

angeführten Ziele vielfältige Ergebnisse und Erfolge konstatieren. Der besseren Übersichtlichkeit<br />

wegen werden diese sortiert nach den unterschiedlichen räumlichen Konstellationen<br />

dargestellt.<br />

Förderung der Zusammenarbeit unterschiedlicher Teilräume<br />

Die angestrebte Förderung der Zusammenarbeit zwischen sozial und ökonomisch unterschiedlich<br />

strukturierten Teilräumen ist insgesamt gelungen. In den Projekten, bei denen die<br />

Stadt-Land-Kooperation im Mittelpunkt steht, konnten deutliche Erfolge erzielt werden. Das<br />

Projekt „Position beziehen“ eröffnet ein breites Themenspektrum für eine Vielzahl von konkreten<br />

Kooperationsprojekten zwischen städtischen und ländlichen Teilräumen. In Form einer<br />

politischen Erklärung und eines Strategiepapiers werden zudem in dieser Form erstmalig<br />

die strategischen Fragen <strong>des</strong> Stadt-Land-Dialogs dargestellt. Direkte Mehrwerte<br />

konnten im Projekt „Heranrücken“ durch die Entwicklung von Konzepten für die bessere verkehrliche<br />

Vernetzung von Stadt und Land erreicht werden. Mit „Aus der Region – für die Region“<br />

wurden wichtige Impulse im Bereich der Stärkung der Wirtschaftskreisläufe zwischen<br />

ländlichen und städtischen Regionen gesetzt und erste Umsetzungsschritte vollzogen.<br />

Insgesamt ist es gelungen, einen Prozess anzustoßen, in dem sich die ländlichen Räume<br />

ihre eigenen Stärken bewusst machen, um diese gezielt in die großräumige Partnerschaft<br />

als gleichberechtigte Partner einbringen zu können. Zudem erfolgte erstmals ein breit angelegter<br />

und strukturierter Erfahrungsaustausch zwischen ländlichen Räumen über die Lan<strong>des</strong>grenzen<br />

hinweg. Mit Projektverlauf ist schrittweise auch die Bereitschaft der Akteure der<br />

MRH gewachsen, sich als aktive Partner in eine über die MRH hinausgehende Zusammenarbeit<br />

einzubringen. Dies hat maßgeblich auch zu einer Intensivierung <strong>des</strong> Dialogs zwischen<br />

der MRH und den Nachbarräumen und zum Aufbau einer vertrauensvollen Zusammenarbeit<br />

beigetragen.<br />

Durch die <strong>nord</strong>deutschlandweite Darstellung exemplarischer Kooperationsvorhaben, aber<br />

auch von guten Beispielen im Bereich der ländlichen Entwicklung und Wirtschaftsförderung<br />

wurde ein Prozess <strong>des</strong> voneinander Lernens angestoßen. Aufbauend auf diesem Erfahrungsaustausch<br />

und den erfolgreichen Projektkooperationen können durch die Bündelung<br />

von Vorhaben Synergien genutzt werden und in Zukunft neue Koalitionen zwischen den<br />

ländlichen und städtischen Räumen entstehen. Insbesondere zwischen ländlichen Regionen<br />

in Mecklenburg-Vorpommern einerseits und Schleswig-Holstein bzw. Niedersachsen andererseits<br />

konnte der Austausch erheblich vorangebracht werden.<br />

Kooperation über die <strong>Metropolregion</strong> Hamburg hinaus<br />

Aus der Perspektive der <strong>Metropolregion</strong> ist es gelungen, die Kooperation in ausgewählten<br />

Themenbereichen über die Grenzen der MRH und über die bereits bestehenden Aktivitäten<br />

hinaus zu öffnen. Dies bietet sich in Themenfeldern an, in denen die MRH tätig werden<br />

möchte, aber für das Erreichen der Ziele räumlich zu eng gefasst ist. Beispiele hierfür sind<br />

die bereits erwähnten regionalen Wirtschaftskreisläufe (Aus der Region – für die Region),<br />

oder die Wissenschaftskooperation (Campus Nord). In beiden Feldern war und bleibt die<br />

MRH aktiv, kann aber zusätzlich von den auf ganz Norddeutschland ausgedehnten Vorhaben<br />

profitieren, ohne eine Änderung ihrer Organisationsstruktur vornehmen zu müssen.<br />

-5-


Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit durch Kooperation in Clustern und Wissenschaft<br />

Das Ziel der Stärkung der metropol-regionalen Funktionen sowie der nationalen und internationalen<br />

Wettbewerbsfähigkeit und Strahlkraft der <strong>Metropolregion</strong> Hamburg konnte durch die<br />

Vertiefung der Kooperation in ausgewählten Clustern, im Marketing sowie in den Bereichen<br />

Bildung und Wissenschaft vorangetrieben werden.<br />

Um den einzelnen Wirtschaftsbereichen (Maritime Wirtschaft, Life Sciences, Logistik, Ernährungswirtschaft)<br />

international mehr Gewicht zu geben wird eine stärkere Vernetzung der bestehenden<br />

<strong>nord</strong>deutschen Clusterinitiativen vorangetrieben. Die während <strong>des</strong> Modellvorhabens<br />

umgesetzten gemeinsamen Aktivitäten (Messen und Veranstaltungen, themenbezogene<br />

Workshops, Abstimmung von Marketing und Nachwuchsförderung) sind erste Schritte<br />

auf diesem Weg. Neben den Skaleneffekten machten sich hier vor allem die erheblichen<br />

Synergievorteile aufgrund der unterschiedlichen Erfahrungsvorsprünge und Spezialisierungen<br />

positiv bemerkbar. In allen Clusterprojekten besteht der Wille zur weiteren länderübergreifenden<br />

Zusammenarbeit, sowohl in der Weiterführung begonnener Vorhaben als auch in<br />

der Suche nach neuen gemeinsamen Themen.<br />

Hinsichtlich der Frage der Organisation der weiteren Kooperation ist ein wichtiges Ergebnis<br />

aus den Clusterprojekten, dass nicht zwingend die Fusion mehrer Initiativen zu <strong>nord</strong>deutschen<br />

Großclustern die beste Lösung ist. Statt<strong>des</strong>sen kann es sinnvoller sein, dass einzelne<br />

regionale oder lan<strong>des</strong>weite Clusterinitiativen als eigenständige Einheiten bestehen bleiben,<br />

diese aber in bestimmten Themenfeldern verstärkt miteinander kooperieren.<br />

Diese gezielte punktuelle Zusammenarbeit ist auch das Ergebnis im Bereich <strong>des</strong> gemeinsamen<br />

Marketings „Unverwechselbar Norddeutschland“. Neben den etablierten Ländermarketings<br />

wurde zusätzlich eine begleitende Marke „Norddeutschland“ zur Kommunikation bei<br />

gemeinsamen Vorhaben zweier oder mehrerer Länder eingeführt.<br />

Der Ausbau der Wettbewerbsfähigkeit Norddeutschlands wird abgerundet durch die Ergebnisse<br />

der Zusammenarbeit in den Bereichen Wissenschaft sowie berufliche Bildung und<br />

Qualifizierung. Im Bereich der Wissenschaftskooperation „Campus Nord“ ist über erste gemeinsame<br />

Vorhaben der Hochschulen ein wichtiger Schritt in Richtung einer <strong>nord</strong>deutschen<br />

Wissenschaftsvernetzung gegangen worden. Durch das Projekt „Qualifiziertes Norddeutschland“<br />

sollen die Strategien und Maßnahmen in den Ländern zur Sicherung der Fachkräftebedarfe<br />

transparent und ggf. punktuelle Kooperationsmöglichkeiten identifiziert werden.<br />

Auf dieser Basis soll zukünftig eine engere Abstimmung auf Ebene der Länder und der<br />

Fachakteure erfolgen. Beide Projekte sollen einen Beitrag zur Bündelung der Kräfte leisten,<br />

um die Nachwuchsförderung in Norddeutschland zu verbessern.<br />

Einbindung von Partnern in Skandinavien<br />

Einen besonderen Stellenwert nahm im Rahmen von MORO Nord die internationale Kooperation<br />

mit dänischen und schwedischen Partnern ein. Auf der künftigen Fehmarnbeltachse in<br />

Richtung Öresund wurden die Projekte „Brückenschlag – Entwicklungskorridor Fehmarnbeltquerung“<br />

und „Belt Food“ gemeinsam mit den Akteuren in Seeland und der Öresundregion<br />

umgesetzt, so dass zahlreiche Synergien schon weit vor dem eigentlichen Brückenbau<br />

genutzt werden können.<br />

Zur besseren Vernetzung der Arbeitsmärkte wurden dänische Partner auch bei „Qualifiziertes<br />

Norddeutschland“ einbezogen. Insbesondere die Region Süddänemark war zur Verbesserung<br />

interregionaler Bahnverbindungen bei „Heranrücken“ involviert, allerdings konnte<br />

dieses Thema noch nicht hinreichend vertieft werden. Beide Themen sollten über MORO<br />

Nord hinaus vertiefend behandelt werden.<br />

-6-


Im Rahmen der MORO-Zusammenarbeit wurde auch die Vision einer Meta-Region von<br />

Hamburg bis Südskandinavien vorangetrieben. Erste Ideen konnten gesammelt und wichtige<br />

Kontakte geknüpft werden, die für eine künftige Weiterentwicklung <strong>des</strong> Ansatzes notwendig<br />

sind.<br />

Konkret wurde durch „Campus Nord“ ein stärkerer Dialog der <strong>nord</strong>deutschen Hochschulen<br />

mit dem Verbund der Öresund-Universität und der Syddansk Universitet in Gang gesetzt,<br />

der an den parallel entstandenen gemeinsamen Science Corridor anknüpfen könnte.<br />

Durch eine enge Verknüpfung von MORO Nord mit dem INTERREG-Projekt NEW<br />

BRIDGES, das in sieben Regionen im Ostseeraum Themen der Stadt-Land-Kooperation erprobt,<br />

konnte der internationale Erfahrungstausch zusätzlich vertieft und die Idee großräumiger<br />

Partnerschaften in den Ostseeraum hineingetragen werden. Das Bun<strong>des</strong>ministerium<br />

für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) unterstützt diese Internationalisierung <strong>des</strong><br />

MORO-Ansatzes. Aufgrund der Laufzeit von NEW BRIDGES ist es das Ziel, die Ergebnisse<br />

von MORO und die weitere inhaltliche wie organisatorische Umsetzung dieses Prozesses<br />

auch über die Jahresmitte 2010 hinaus in der Region zu verstetigen.<br />

Zusammenarbeit über die ehemalige innerdeutsche Grenze hinweg<br />

Ein besonderes Ziel von MORO Nord war, Mecklenburg-Vorpommern als östliches Bun<strong>des</strong>land<br />

an die benachbarten Regionen in den westlichen Bun<strong>des</strong>ländern heranzuführen. Während<br />

die drei Länder Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein bereits auf eine längere<br />

erprobte und vertiefte Kooperation – auch im Rahmen der MRH – zurückgreifen konnten,<br />

war Mecklenburg-Vorpommern in vielen Themen noch ein neuer Partner. Die Fachressorts<br />

der Lan<strong>des</strong>regierung Mecklenburg-Vorpommern konnten über die Zusammenarbeit in<br />

den einzelnen MORO Nord-Projekten stärker in die Zusammenarbeit der drei anderen <strong>nord</strong>deutschen<br />

Länder einbezogen werden. Auch auf kommunaler Ebene wurden zwischen den<br />

Bezirken, Städten und Gemeinden sowie Landkreisen bzw. Kreisen in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern,<br />

Niedersachen und Schleswig-Holstein Kooperationen neu oder wieder<br />

aufgenommen. Ergebnis dieser intensivierten Zusammenarbeit ist u.a. die Verstetigung <strong>des</strong><br />

Beitrittswunsches <strong>des</strong> Landkreises Ludwigslust zur MRH.<br />

Die Akteure in den westlichen Bun<strong>des</strong>ländern konnten insbesondere von den Erfahrungen<br />

Mecklenburg-Vorpommerns im Umgang mit dem dort fortgeschrittenen demographischen<br />

Wandel, beispielsweise bei der Anpassung der Infrastruktur, profitieren.<br />

Schlussfolgerungen für die weitere großräumige Kooperation in Norddeutschland<br />

Insgesamt können die Ergebnisse <strong>des</strong> großräumigen Kooperationsansatzes in Norddeutschland<br />

als positiv gewertet werden. In der Mehrzahl der im Rahmen von MORO Nord bearbeiteten<br />

Projekte hat die Zusammenarbeit einen Mehrwert geschaffen, der ohne die überregionale<br />

Herangehensweise nicht möglich gewesen wäre. Über die Erfolge in den einzelnen<br />

Projekten hinaus wurde auch die <strong>nord</strong>deutsche Zusammenarbeit übergreifend gestärkt.<br />

Vor dem Start <strong>des</strong> Modellvorhabens wurde auf der Basis von Daten zu Verflechtungen der<br />

Wirtschaft, Pendlerbeziehungen und weiteren Faktoren die Abgrenzung der Modellregion<br />

festgelegt.<br />

Dies erfolgte auch in Anlehnung an die Grenzen der Verantwortungsräume im Leitbild 1<br />

„Wachstum und Innovation“ der Raumentwicklung von Bund und Ländern nach einer Dis-<br />

-7-


kussion mit dem ausschreibenden Bun<strong>des</strong>ministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung<br />

(BMVBS) und dem Bun<strong>des</strong>institut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR).<br />

Aus der Summe der Ergebnisse <strong>des</strong> Modellvorhabens zeigt sich, dass der räumliche Zuschnitt<br />

<strong>des</strong> Kooperationsraums mit der MRH und den an sie grenzenden Regionen insgesamt<br />

passend gewählt wurde.<br />

Die MORO Nord-Region deckt viele sozioökonomische Vernetzungen ab und bietet sich daher<br />

als räumlicher Rahmen für großräumige Kooperationen an. Die Zusammenarbeit hat allerdings<br />

auch gezeigt, dass die Gebietskulisse nicht abschließend sein kann. Von Beginn an<br />

war die Maxime von MORO Nord bei der Kooperation dem Prinzip der „variablen Geometrie“<br />

zu folgen und je nach Bedarf auch über die MORO Nord-Grenzen hinaus zu gehen. Dies<br />

zeigt sich bei den Projektansätzen in Richtung Dänemark oder Brandenburg / MORO Nord-<br />

Ost. Ebenso wäre eine entsprechende projektbezogene Zusammenarbeit in Richtung der<br />

<strong>Metropolregion</strong> „Bremen-Oldenburg im Nordwesten“ wünschenswert.<br />

Innerhalb dieser übergeordneten Struktur muss jedoch Thema für Thema und Projekt für<br />

Projekt differenziert betrachtet werden, welche Form der Kooperation, welche Partner und<br />

teilweise auch welcher räumliche Zuschnitt jeweils am Sinnvollsten ist.<br />

Im Bereich der Zusammenarbeit der <strong>nord</strong>deutschen Clusterinitiativen ergibt sich ein differenziertes<br />

Ergebnis. Eine künftige engere Kooperation zu bestimmten Themen ist sinnvoll,<br />

daraus kann aber nicht generell auf die Notwendigkeit der Einrichtung <strong>nord</strong>deutscher „Meta-<br />

Cluster“ geschlossen werden. Denkbar wären dagegen gemeinsame Netzwerke zur Intensivierung<br />

der bisherigen gemeinsamen Zusammenarbeit. In diesem Rahmen würden die einzelnen<br />

dezentralen Clusterinitiativen eigenständig arbeiten und wären eng in die jeweiligen<br />

regionalen Wirtschaftsstrukturen eingebunden.<br />

Die Ergebnisse der Projekte, die sich im Schwerpunkt mit der Kooperation von Stadt und<br />

Land beschäftigen, zeigen, dass dieses Thema bisher in Norddeutschland nicht hinreichend<br />

behandelt worden ist. Die in MORO begonnene Stadt-Land-Zusammenarbeit sollte <strong>des</strong>halb<br />

unbedingt weiterverfolgt werden. Im Rahmen <strong>des</strong> INTERREG-Projektes NEW BRIDGES<br />

wird dies auch über den engeren Rahmen und die Laufzeit von MORO hinaus insbesondere<br />

am Beispiel <strong>des</strong> Landkreises Ludwigslust erprobt. Einige Projektergebnisse können in die<br />

laufende Arbeit der MRH einfließen und dort weiterentwickelt werden. Auch die regionalen<br />

Zentren und ihr ländliches Umland (Kiel, Lübeck, Rostock, Schwerin) können Ergebnisse<br />

aufgreifen und für ihre Arbeit verwenden.<br />

Notwendig ist aber, die Stadt-Land-Kooperation auch großräumig im gesamten MORO<br />

Nord-Raum fortzusetzen, da sich die Visionen und strategischen Ansätze in „Position beziehen“,<br />

die regionalwirtschaftlichen Kreisläufe in „Aus der Region – für die Region“ und die<br />

Verkehrsbeziehungen in „Heranrücken“ nur in dieser großen Gebietskulisse weiterentwickeln<br />

lassen.<br />

-8-


Perspektiven für die weitere Partnerschaft<br />

Bisher fokussierte sich die überregionale Partnerschaft inhaltlich überwiegend auf wirtschaftliche<br />

bzw. wachstumsfördernde Themen. Dies ist u.a. auf die inhaltliche Verbindung <strong>des</strong><br />

Konzepts der großräumigen Partnerschaften mit dem Leitbild 1 „Wachstum und Innovation“<br />

der Bun<strong>des</strong>raumordnung zurückzuführen. Dabei wurden zunächst Win-Win-Themen angegangen,<br />

von denen alle oder mehrere Partner profitieren. Daneben wurden auch Themen<br />

aufgegriffen, die einigen Partnern wichtig sind und Nutzen bringen, die anderen Partnern<br />

zwar nicht nutzen, für diese aber auch keine Nachteile haben und daher akzeptiert werden<br />

(Win-Stand-by-Themen).<br />

Für die weitere großräumige Zusammenarbeit stellt sich die Frage, ob mittelfristig auch weitere<br />

Themen aus dem sozialen, kulturellen und ökologischen Bereich aufgegriffen werden<br />

können. Hierbei gilt es insbesondere, gemeinsame Anstrengungen von Stadt und Land im<br />

Sinne einer intensiveren Zusammenarbeit <strong>des</strong> metropolitanen und ländlichen Raums zu berücksichtigen.<br />

Bei einer Ausweitung <strong>des</strong> Konzepts auf weitere Themen können die Erfahrungen, die bisher<br />

mit dem Ansatz der großräumigen Partnerschaft gemacht worden sind, genutzt werden. Positive<br />

Aspekte, wie die Vorteile der Arbeit über Ländergrenzen, Fachressorts und Verwaltungsebenen<br />

hinweg oder die Kooperation zwischen privaten, zivilgesellschaftlichen und öffentlichen<br />

Akteuren, können auch für weitere Politikfelder, wie die oben beispielhaft genannten,<br />

genutzt werden.<br />

Der Erfolg der weiteren Zusammenarbeit wird entscheidend davon abhängen, ob eine Einbindung<br />

weiterer vor allem privater und zivilgesellschaftlicher Akteure gelingt. Sowohl in den<br />

bestehenden als auch neuen Themenfeldern müssen bereits aufgegriffene Inhalte vertieft<br />

und um neue Elemente verbreitert werden, wenn der Prozess der großräumigen Zusammenarbeit<br />

über die bisherigen punktuell ausgewählten Projekte hinaus für die beteiligten Akteure<br />

dauerhaft von Interesse sein soll.<br />

In der zurückliegenden Phase sind zunächst erhebliche zeitliche, personelle und auch beschränkte<br />

finanzielle Ressourcen eingesetzt worden, um die neuen Kooperationsformen<br />

einzuführen. Für die weitere Arbeit sollte eine stärkere Ergebnisorientierung in Bezug auf die<br />

Projektinhalte im Vordergrund stehen. Auf der Grundlage der geleisteten Arbeiten sind weitere<br />

belastbare Ergebnisse mit einem regionalen bzw. überregionalen Mehrwert zu erwarten.<br />

Für die Fortführung der begonnenen Ansätze müssen im Rahmen <strong>des</strong> strategischen Entwicklungskonzepts<br />

geeignete Organisations- und Finanzierungsformen gefunden werden,<br />

die im Rahmen einer konstruktiven Arbeitsteilung die etablierten Strukturen sowie die <strong>nord</strong>deutschen<br />

Akteursnetzwerke einbinden und sich damit in das bestehende Institutionengefüge<br />

einpassen. Dabei stellen sich beispielsweise die Fragen wie sich Ansätze weiterverfolgen<br />

lassen, wie Ergebnisse in Routine-Abläufe eingebettet werden können oder wie gewährleistet<br />

wird, dass in der Routine die Schnittstellenproblematik zukünftig gemeistert werden kann<br />

(Länder, Kommunen, Fachressorts, private Akteure).<br />

-9-


Die positiven Erfahrungen der Stadt-Land- bzw. großräumigen Kooperation stellen auch die<br />

Frage, welche Änderungen der bestehenden Förderkulissen bzw. -instrumente nötig wären.<br />

Bisher erfolgt die Förderung auf europäischer, aber auch Bun<strong>des</strong>- und Länderebene zumeist<br />

getrennt nach ländlichen und städtischen Teilräumen. Neue Formen der Förderung bzw. die<br />

stärkere Integration von Förderinstrumenten (z.B. EFRE und ELER) sind erforderlich, um eine<br />

Verstetigung der großräumigen Kooperation zu erleichtern und zielgerichtete Strukturen<br />

entwickeln zu können. Der Ansatz, dass in großräumigen Verbünden Wirtschaftskreisläufe<br />

zwischen den Regionen gestärkt werden, sollte die bisherige Förderpolitik ergänzen. Dabei<br />

wäre eine Unterstützung durch die EU im Rahmen der territorialen Kohäsion wünschenswert,<br />

um derartige Prozesse in Gang zu bringen und mittelfristig tragfähig zu gestalten.<br />

-10-


B. ALLGEMEINE ANGABEN ZUM MODELLVORHABEN<br />

B.1 Ansprechpartner für das Gesamtprojekt<br />

Geschäftsstelle MORO Nord<br />

Ernst Hansen / Christiane Keller<br />

Innenministerium <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Schleswig-Holstein<br />

Abteilung Lan<strong>des</strong>planung und Vermessungswesen<br />

Düsternbrooker Weg 92<br />

24105 Kiel<br />

Tel. 0431/988-1738<br />

Tel. 0431/988-5109<br />

Fax 0431/988-1963<br />

ernst.hansen@im.landsh.de<br />

christiane.keller@im.landsh.de<br />

Projektmanagement MORO Nord<br />

Prof. Dr. Jörg Knieling / Andreas Obersteg<br />

HafenCity Universität Hamburg<br />

Fachgebiet Stadtplanung und Regionalentwicklung<br />

Winterhuder Weg 31<br />

22085 Hamburg<br />

Tel. 040/42827-4562<br />

Fax 040/42827-4516<br />

joerg.knieling@hcu-hamburg.de<br />

andreas.obersteg@hcu-hamburg.de<br />

-11-


B.2 Räumlicher Zuschnitt der Modellregion<br />

Die „Großräumige Partnerschaft Norddeutschland / <strong>Metropolregion</strong> Hamburg – MORO Nord“<br />

umfasst den weiteren metropolitanen Verflechtungsraum um die <strong>Metropolregion</strong> Hamburg,<br />

wie ihn das Leitbild 1 „Wachstum und Innovation“ der MKRO (Ministerkonferenz für Raumordnung)<br />

abbildet.<br />

Die Partnerschaft besteht aus der <strong>Metropolregion</strong> Hamburg (Freien und Hansestadt Hamburg),<br />

sechs Kreisen in Schleswig-Holstein und acht Landkreisen in Niedersachsen sowie<br />

aus den schleswig-holsteinischen Teilräumen „Region Mittleres Schleswig-Holstein“, „Region<br />

Lübeck“ und „Lan<strong>des</strong>teil Schleswig“ (und damit dem gesamten Land Schleswig-Holstein)<br />

und den mecklenburg-vorpommerischen Teilräumen „Planungsregion Westmecklenburg“<br />

und „Mittleres Mecklenburg / Rostock“. Als Partner ist außerdem die Region Süddänemark<br />

beteiligt.<br />

B.3 Ausgangslage und Zielsetzungen <strong>des</strong> Gesamt<strong>projektes</strong><br />

Beginn der Partnerschaft<br />

Die Zusammenarbeit in der <strong>Metropolregion</strong> Hamburg (MRH) und darüber hinaus in ganz<br />

Norddeutschland hat eine langjährige und erfolgreiche Tradition:<br />

Bereits vor über 50 Jahren wurde für die Stadtregion Hamburg eine gemeinsame Planungszusammenarbeit<br />

der beteiligten Länder Niedersachsen und Schleswig-Holstein sowie Hamburg<br />

auf der Basis <strong>des</strong> „Schumacherschen Achsenkonzeptes“ eingeführt. Auf der Basis<br />

jahrzehntelanger gemeinsamer Lan<strong>des</strong>planungen Schleswig-Holstein / Hamburg sowie Niedersachsen<br />

/ Hamburg wurde 1996 die MRH als institutionalisierte Kooperation der beteiligten<br />

drei Lan<strong>des</strong>regierungen gegründet. Kontinuierlich hat sich die MRH zu einem Wachstumsmotor<br />

und einem zentralen Kooperationsträger im Norden Deutschlands entwickelt und<br />

beim Bun<strong>des</strong>wettbewerb „Regionen der Zukunft“ im Jahre 2000 einen 1. Platz belegt.<br />

Im selben Jahr wurde das Regionale Entwicklungskonzept 2000 vorgelegt, gefolgt von einer<br />

neuen Grundlage für die Region zum 01.01.2006 (Verwaltungsabkommen, Staatsvertrag zur<br />

finanziellen Absicherung, Internationalisierungsstrategie).<br />

Ziele dieser Neuerung waren:<br />

• die Konzentration auf Schwerpunktaufgaben („Stärken stärken“),<br />

• eine deutlichere internationale Ausrichtung der Region,<br />

• die Einbeziehung der Kommunen in die Trägerschaft,<br />

• die Professionalisierung der Zusammenarbeit in den Gremien und<br />

• eine intensivere Einbindung gesellschaftlicher Akteure – wie gerade der Wirtschaft.<br />

Damit hat die bereits heute vom Gebietszuschnitt und von der Einwohnerzahl (4,3 Mio.)<br />

große MRH eine neue, wettbewerbsfähige Basis erhalten. Die MRH ist aktiver Partner im<br />

IKM (Initiativkreis Europäischer <strong>Metropolregion</strong>en in Deutschland), Mitglied bei METREX<br />

(Network of European Metropolitan Areas) und mit der Öresundregion kooperativ verbunden.<br />

-12-


Sie hat gemeinsam mit <strong>nord</strong>deutschen Akteuren strategische Projekte initiiert und umgesetzt,<br />

so z.B. die Veranstaltung „Norddeutsche Projektbörse“ im Jahr 2002 und den Wettbewerb<br />

um neue, innovative Leit- und Modellprojekte 2003.<br />

In einer weit über die <strong>Metropolregion</strong> hinausgehenden, <strong>nord</strong>deutschen Zusammenarbeit<br />

konnten erste großräumige Projekte und Strategien realisiert werden.<br />

Dazu zählen u.a.:<br />

• DESY, GKSS, NORGENTA;<br />

• Kooperationsvereinbarungen in den Bereichen Tourismus, Marketing, Luftfahrt, Logistik,<br />

IT und neue Medien, maritime Wirtschaft;<br />

• bilaterale Städteverträge Hamburgs mit Lübeck und Kiel;<br />

• eine Kooperation der Handelskammer Hamburg mit der IHK zu Lübeck sowie mit der<br />

IHK Schleswig-Holstein insgesamt sowie<br />

• eine Vielzahl von Kooperationen, die dem Verwaltungsbereich zuzuordnen sind oder<br />

die Zusammenlegung von Institutionen mit Lan<strong>des</strong>beteiligung betreffen.<br />

Darüber hinaus haben die <strong>nord</strong>deutschen Lan<strong>des</strong>regierungen in den vergangenen Jahren<br />

Fortschritte bei der Umsetzung eines „Struktur- und Entwicklungskonzeptes Norddeutschland“<br />

erreicht.<br />

Als Resultat der bis dato erzielten Erfolge ist Anfang 2007 die „Großräumige Partnerschaft<br />

Norddeutschland / <strong>Metropolregion</strong> Hamburg“ gegründet worden.<br />

Motive der Partnerschaft<br />

Diese großräumige Partnerschaft verfolgt das Ziel, eine bessere Integration, Profilierung<br />

sowie wirtschaftliche Zusammenarbeit (für den Gesamtraum und die Teilräume) aufzubauen<br />

und zu etablieren.<br />

Die Umsetzung dieses Ziels erfolgt vor dem Hintergrund, dass trotz zahlreicher Kooperationen<br />

sowohl in der MRH als auch zunehmend in den sie umgebenden Teilräumen für eine<br />

erfolgreiche großräumige Zusammenarbeit Norddeutschlands noch deutliche Defizite bestehen:<br />

So ist die MRH längere Zeit vor allem mit ihren inneren Konsolidierungsprozessen,<br />

einer europäischen Ausrichtung, der Erarbeitung einer Internationalisierungsstrategie und<br />

dem Aufbau einer zentralen Geschäftsstelle in Hamburg befasst gewesen. Einige Teilräume<br />

wiederum haben aufgrund innerer Konkurrenz und ungenügender Identität bisher nur begrenzt<br />

zu kooperationsgeeigneten „Regions-Strukturen“ gefunden.<br />

Die durch die neuen Leitbilder <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong> ausgelösten Diskussionen, ein zunehmen<strong>des</strong><br />

Verständnis bei den regionalen Akteuren für die Gestaltung von Win-Win-Situationen sowie<br />

die Bereitschaft der Wirtschaft, sich als regionale „Entwicklungspartner“ aktiv zu beteiligen,<br />

bieten nunmehr eine große Chance, den begonnenen Prozess großräumiger Partnerschaft<br />

und Kooperation auszubauen und nachhaltig zu festigen.<br />

Zur Ausgangssituation und den Motiven wird nach den folgenden Teilräumen unterschieden:<br />

<strong>Metropolregion</strong> Hamburg<br />

Die Gesamtstrategie der <strong>Metropolregion</strong> Hamburg besteht aus mehreren Teilkomponenten:<br />

• Stärkung der inneren Strukturen und der Leistungsfähigkeit (Neustruktur; anstehende<br />

Evaluierung der MRH; Errichtung einer zentralen Geschäftsstelle)<br />

-13-


• Umsetzung der Internationalisierungsstrategie mit dem Ziel der Kontaktaufnahme<br />

und Vernetzung von Partnern auch außerhalb der eigenen Region<br />

• Kooperation mit benachbarten Räumen im Rahmen der neuen großräumigen Partnerschaft<br />

Folgende Konsequenzen ergeben sich für die Partnerschaft:<br />

Die <strong>Metropolregion</strong> Hamburg bildet den Kern eines wirtschaftlich eng verflochtenen <strong>nord</strong>deutschen<br />

Wirtschaftsraumes, der zu seiner europäischen und globalen Positionierung als<br />

Einheit weiterentwickelt werden muss. Von einer engeren wirtschaftlichen Kooperation, regionaler<br />

Clusterpolitik und gemeinsamer Standortwerbung profitieren der Gesamtraum, die<br />

zentrumsfernen Wachstumskerne, der ländliche Raum sowie die strukturschwächeren Teile<br />

der Region. Daraus leitet sich der Bedarf ab, gezielt auch über die MRH hinaus benachbarte<br />

Regionen und deren Stärken einzubinden und zu vernetzen.<br />

Aber auch innerhalb der <strong>Metropolregion</strong> gibt es vom Kern entfernter gelegene Gebiete, die<br />

an einer stärkeren projektbezogenen Kooperation interessiert sind. Dies gilt zum Beispiel für<br />

die peripheren ländlichen Räume in der Region Nordost-Niedersachsen sowie für den Kreis<br />

Dithmarschen in Schleswig-Holstein. Diese ländlichen Räume sollen dabei gezielt zu einer<br />

Profilierung angeregt werden, die ihre Potenziale innerhalb eines größeren regionalen Kontexts<br />

verdeutlicht und Chancen zu öffentlich-privaten Umsetzungsstrukturen eröffnet.<br />

Dadurch können auch die Kompetenzen und Belange <strong>des</strong> Teilraumes – im Interesse von<br />

Wachstum und Innovation für den Gesamtraum – zielgerichteter in den metropolitanen Prozess<br />

eingebracht werden. So soll eine verbesserte Kommunikation und Kooperation zwischen<br />

den stärkeren und schwächeren Partnern in der MRH entstehen und die Akzeptanz<br />

untereinander steigern.<br />

<strong>Metropolregion</strong> Hamburg – Schleswig-Holstein<br />

Im Hinblick auf die besondere schleswig-holsteinische Situation liegt das Kooperationsinteresse<br />

im Rahmen eines MORO-Projektes schwerpunktmäßig auf der Verknüpfung der MRH<br />

mit den in ihren Strukturen, Potenzialen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sehr unterschiedlichen<br />

Teilräumen <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>: Region Mittleres Schleswig-Holstein, Region<br />

Lübeck-Hansebelt sowie der Lan<strong>des</strong>teil Schleswig. Alle genannten Teilräume haben vielfältige<br />

Verflechtungsbeziehungen zur MRH und teilweise bereits ein hohes Interesse an einer<br />

intensiveren Zusammenarbeit bekundet und aktuell haben die Städte Lübeck und Neumünster<br />

im November 2009 den offiziellen Beitritt zur MRH beantragt. Die MRH hat bisher statt<strong>des</strong>sen<br />

für projektbezogene Kooperationen geworben. Über die endgültige Entscheidung einer<br />

Erweiterung – im Hinblick auf aktuell vorliegende Beitrittswünsche – wird noch beraten.<br />

Bislang sind zwischen der MRH und den benannten Teilräumen erste Netzwerke und Kooperationen<br />

entstanden, die für die Großräumige Partnerschaft eine gute Grundlage bilden.<br />

Deshalb ist die Lan<strong>des</strong>regierung Schleswig-Holstein entschlossen, ihre Bemühungen – im<br />

Sinne von Entwicklungspartnerschaften mit den einzelnen Regionen im Lande – nachhaltig<br />

zu intensivieren.<br />

Dieses Anliegen wird auch mit dem 2005 verabschiedeten Strategiepapier „Schleswig-<br />

Holstein – Ein starker Partner im Norden Deutschlands“ verfolgt, <strong>des</strong>sen Vorschläge im Verbund<br />

mit den betroffenen Ressorts, der regionalen und kommunalen Ebene im Rahmen <strong>des</strong><br />

-14-


MORO-Projektes umgesetzt werden sollen. Dabei sollen auch die grenzüberschreitenden<br />

Perspektiven nach Mecklenburg-Vorpommern sowie die deutsch-dänische Zusammenarbeit<br />

(Brückenfunktion Schleswig-Holsteins zwischen Süddänemark / Öresundregion und der<br />

MRH) einbezogen werden. Zugleich hat die Lan<strong>des</strong>regierung ein Gutachten über die „Potenziale<br />

und Chancen zum Aufbau einer gemeinsamen Wirtschaftsregion Schleswig-<br />

Holstein und Hamburg“ in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse wurden auf dem Kongress <strong>des</strong><br />

Ministerpräsidenten "Mehr Raum für Wirtschaft" am 28. November 2007 vorgestellt und fließen<br />

in das MORO-Projekt ein.<br />

<strong>Metropolregion</strong> Hamburg – Mecklenburg-Vorpommern<br />

Die direkt an die MRH angrenzende Planungsregion Westmecklenburg bestehend aus den<br />

Landkreisen Nordwestmecklenburg, Ludwigslust und Parchim sowie den kreisfreien Städten<br />

Schwerin und Wismar hat umfangreiche Verflechtungsbeziehungen zur MRH. Diese umfassen<br />

sowohl die Pendlerverflechtungen als auch Beziehungen im Bereich Wirtschafts- und<br />

Siedlungsentwicklung. Besonders intensive Beziehungen zur MRH bestehen dabei in den<br />

Landkreisen Ludwigslust und Nordwestmecklenburg. Die Bemühungen beider Landkreise,<br />

intensiver mit der MRH zusammen zu arbeiten, sind bislang nur ansatzweise erfolgreich gewesen.<br />

Insoweit wird eine stärkere Vernetzung der Teilräume im Rahmen der großräumigen<br />

Partnerschaft ausdrücklich unterstützt.<br />

Der Landkreis Nordwestmecklenburg hat zudem Lan<strong>des</strong>grenzen überschreitend intensive<br />

Verflechtungen zum Oberzentrum Lübeck und ist Teil der Region Lübeck, deren Weiterentwicklung<br />

und Stärkung ebenso Bestandteil der Partnerschaft ist.<br />

Die Verflechtungsbeziehungen zwischen der MRH und der Planungsregion Mittleres Mecklenburg<br />

/ Rostock sind weniger intensiv. Stärker als für die Planungsregion Westmecklenburg<br />

ist hier der Fokus auf Ausbau und Vertiefung sektoraler Verflechtungen zu lenken, die<br />

vor allem in den Bereichen der maritimen Wirtschaft, Logistik, Life Sciences, Bildung, Kultur<br />

und Tourismusmarketing besonders zukunftsweisend sind.<br />

Durch die Intensivierung der Verflechtungen zwischen den mecklenburgischen Teilräumen<br />

und der MRH im Rahmen der großräumigen Partnerschaft ergibt sich erstmals die Möglichkeit<br />

einer intensiven Ost-West-Zusammenarbeit. Mecklenburg-Vorpommern hat bereits in<br />

seinem aktuellen Lan<strong>des</strong>raumentwicklungsprogramm im Jahre 2005 festgestellt, dass die<br />

Lagegunst u.a. zu den Metropolen Berlin, Hamburg und Kopenhagen sowie zu den Oberzentren<br />

Lübeck und Stettin offensiv zu nutzen ist. Dabei wird entscheidend sein, dass sich<br />

die Akteure der peripheren ländlichen Räume Mecklenburg-Vorpommerns mit ihren Potenzialen<br />

aktiv in die Partnerschaft einbringen.<br />

Zielsetzungen<br />

Das Hauptziel der großräumigen Partnerschaft ist die bessere Einbindung der Teilräume<br />

sowie die Profilierung und wirtschaftliche Zusammenarbeit <strong>des</strong> Gesamtraums und seiner<br />

Teilräume. MORO Nord kann dabei an zahlreiche Kooperationen anknüpfen, so dass das<br />

Modellvorhaben als Chance verstanden wird, diese Prozesse zu festigen, bisherige Defizite<br />

der Zusammenarbeit zu überwinden und somit die großräumige Partnerschaft auszubauen.<br />

Aus Sicht der Teilräume gibt es unterschiedliche Ziele für die großräumige Partnerschaft:<br />

-15-


Die <strong>Metropolregion</strong> sieht den Bedarf, sich intensiver mit den benachbarten Regionen zu vernetzen,<br />

um der MRH auf europäischer und globaler Ebene mehr Gewicht zu verleihen. Dabei<br />

interessieren auch großräumige Verbindungen, etwa in Richtung Süddänemark und Öresund<br />

oder nach Berlin. Die vom Kern entfernter gelegenen Räume haben Interesse an<br />

projektbezogenen Kooperationen über die Grenzen der MRH hinweg und sehen die Partnerschaft<br />

als Möglichkeit, die Zusammenarbeit zwischen Hamburg und dem weiteren Umland<br />

zu stärken.<br />

Mit der Vision einer solidarischen, zukunftsfähigen und europäischen Partnerschaft soll ein<br />

wichtiger regionaler Beitrag zur weiteren Integration Norddeutschlands im Sinne einer Verantwortungsgemeinschaft<br />

erbracht werden. Im Vordergrund steht dabei der Ansatz, den<br />

Blick noch nachdrücklicher und systematischer über die Grenzen der MRH hinaus zu öffnen,<br />

bestehende Kooperationen auszubauen und neue zu initiieren. Zugleich soll MORO Nord<br />

das Startsignal für ein nachhaltiges Kooperationsnetzwerk in Norddeutschland sein.<br />

-16-


B.4 Innovativer Ansatz der Norddeutschen Kooperation<br />

Innovationsgehalt<br />

Mit dem MORO Nord-Projekt wird der Kooperationsraum auf den „gesamten metropolitanen<br />

Verflechtungsraum“ um die MRH entsprechend der neuen Leitbilder zur Raumentwicklung in<br />

Deutschland ausgeweitet, um damit eine projektbezogene Kooperation im Sinne einer<br />

„großräumigen Partnerschaft“ aufzubauen. Dies ist in dieser Form einzigartig und beispielhaft<br />

für Kooperationen im deutschen wie auch im europäischen Kontext. Ohne Vorbild ist vor<br />

allem der neue Ansatz, die bisherige, eher kleinräumig ausgerichtete regionale Entwicklungspolitik<br />

durch eine neue Form der Kohäsionspolitik zu flankieren.<br />

Anspruchsvoll und innovativ ist die Projektentwicklung durch die Integration vieler Ebenen:<br />

von der kleinräumigen Kooperation der ländlichen Räume, über die regionale Ebene der<br />

Teilräume, die bereits große Gebietskulisse der <strong>Metropolregion</strong> Hamburg bis hin zu den<br />

Länder- und Staatsgrenzen übergreifenden Interessen.<br />

Mit der Einbindung von Westmecklenburg in die Region Lübeck und der Kooperation mit der<br />

MRH gilt es dabei zugleich einen wichtigen Beitrag für eine nachhaltige Ost-West-<br />

Zusammenarbeit zu leisten.<br />

Schließlich ist im Rahmen <strong>des</strong> Modellvorhabens als besonders innovativ zu kennzeichnen,<br />

dass das Ziel der Stärkung der regionalen Strukturen in den Teilräumen (freiwillige Regionsbildung)<br />

schwerpunktmäßig nicht durch regionsinterne Prozesse, sondern vielmehr durch<br />

das äußere Erfordernis großräumiger Kooperation und Wettbewerbsfähigkeit realisiert werden<br />

soll. Hierzu sind deutliche teilräumliche Profilierungsprozesse im Sinne einer Analyse<br />

vorhandener Kompetenzen und daraus abgeleiteter Handlungsstrategien erforderlich.<br />

Einschätzung der Übertragbarkeit der Ansätze<br />

Aufgrund der Raumgröße der Partnerschaft und der Vielzahl der beteiligten Kooperationsebenen<br />

spiegeln die Teilprojekte in besonderem Umfang flexible, praxisorientierte und vielschichtige<br />

Kooperationsansätze wider. Hierdurch ist eine mögliche Übertragbarkeit auch auf<br />

andere Regionen unterschiedlicher Größe<strong>nord</strong>nungen und Strukturen denkbar. Gleichzeitig<br />

ist durch das große Engagement der Wirtschaft die Realisierung belastbarer und insbesondere<br />

wirtschaftlich relevanter Ergebnisse zu erwarten; gerade hierdurch soll im hohen Maße<br />

ebenfalls eine Übertragbarkeit auf andere Regionen und Wirtschaftsakteure gewährleistet<br />

werden.<br />

Der Lenkungsausschuss beabsichtigt zudem, im Rahmen der projektbegleitenden Evaluierung<br />

Strategieempfehlungen dahin gehend zu erarbeiten, wie sich „großräumige Partnerschaften“<br />

in den bisherigen Instrumenten-Mix der Raumentwicklungspolitik einfügen können<br />

und welche neuen Instrumente eine großräumige, projektbezogene Kooperation flankieren<br />

sollten.<br />

Förderliche Faktoren bzw. günstige Konstellationen sind die guten Vernetzungen zu anderen<br />

Politikebenen, beispielsweise zur CdS-AG Nord und zu den Gremien der MRH. Hervorzuheben<br />

ist die starke Unterstützung <strong>des</strong> MORO Nord-Projektes durch die Wirtschaft. Diese<br />

drückt sich durch die Beteiligung von Vertretern der Wirtschaft (Industrie- und Handelskammern,<br />

Unternehmensverband Nord) im Lenkungsausschuss und in zahlreichen Teilprojekten<br />

aus.<br />

-17-


Durch die Vielfalt der einzelnen Projekte der MORO Nord-Kooperation gelingt es zudem,<br />

zahlreiche Teilräume und Akteursgruppen (Politik, Verwaltung, Verbände) im Prozess aktiv<br />

zu beteiligen.<br />

Das INTERREG IV B Ostsee-Projekt NEW BRIDGES mit den <strong>nord</strong>deutschen Kooperationspartnern<br />

Hamburg, Schleswig-Holstein und Landkreis Ludwigslust in Mecklenburg-<br />

Vorpommern beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit der Optimierung von Stadt-Land-<br />

Partnerschaften in großräumigen Zusammenhängen (funktionalen Regionen) und deren Beitrag<br />

zur Stärkung der nachhaltigen Entwicklung und zur Verbesserung der Lebensqualität.<br />

NEW BRIDGES steht damit inhaltlich in enger Verbindung zu MORO Nord. Es ermöglicht<br />

u.a. durch zusätzliche Mittel eine Vertiefung von Ansätzen und Projekten, die in MORO Nord<br />

gestartet und erprobt wurden. Ferner ermöglicht NEW BRIDGES den Erfahrungsaustausch<br />

im internationalen Kontext <strong>des</strong> INTERREG-Projekts sowie erste Schritte zur Verstetigung<br />

<strong>des</strong> MORO-Ansatzes im <strong>nord</strong>deutschen Raum.<br />

-18-


C. BERICHTSTEIL GESAMTPROJEKT<br />

C.1 Organisationsstruktur <strong>des</strong> Gesamt<strong>projektes</strong>, Schlüsselakteure und<br />

mitwirkende Wirtschaftspartner<br />

Die Organisation sieht als zentrales Organ der Partnerschaft den Lenkungsausschuss vor,<br />

in welchem alle relevanten Partner vertreten sind. Die Geschäftsstelle, dem Innenministerium<br />

Schleswig-Holsteins zugeordnet, und das Projektmanagement auf Seiten der HafenCity<br />

Universität Hamburg arbeiten diesem zu. Die Umsetzung der 14 Projekte liegt in den Händen<br />

der jeweiligen Projektleitungen, die ausnahmslos Einrichtungen aus dem Raum der<br />

großräumigen Partnerschaft sind. Geschäftsstelle und Projektmanagement begleiten, unterstützen<br />

und koordinieren die Arbeit der Projekte. Jedem Projekt steht ein Mitglied <strong>des</strong> Lenkungsausschusses<br />

als Pate zur Seite, der die Schnittstelle zwischen dem Projekt und dem<br />

Lenkungsausschuss bildet.<br />

Abbildung: Organisationsschema MORO Nord<br />

-19-


C.2 Stand und Entwicklung <strong>des</strong> Gesamt<strong>projektes</strong> / Prozessverlauf<br />

Teilraumworkshops im Herbst 2007<br />

Im Herbst 2007 wurden in allen beteiligten Regionen Workshops veranstaltet mit dem Ziel,<br />

wichtige Handlungsfelder und mögliche Kooperationsthemen herauszuarbeiten.<br />

CdS-AG Nord (Arbeitsgruppe der Chefs der Staats- und Senatskanzleien der <strong>nord</strong>deutschen<br />

Bun<strong>des</strong>länder), Herbstsitzung 2007<br />

Bei der Herbstsitzung 2007 der CdS-AG Nord, die eine wichtige strategische Schnittstelle für<br />

MORO Nord zu allen weiteren <strong>nord</strong>deutschen Kooperationen darstellt, wurde erstmals über<br />

das Projekt MORO Nord Bericht erstattet.<br />

Trilaterale Kabinettsausschusssitzung der Länder Hamburg, Mecklenburg-<br />

Vorpommern und Schleswig-Holstein am 30.10.2007<br />

Bei der trilateralen Kabinettsausschusssitzung der Länder Hamburg, Mecklenburg-<br />

Vorpommern und Schleswig-Holstein am 30.10.2007 wurde über das MORO Nord-Projekt<br />

Bericht erstattet. Die trilaterale Kabinettsausschusssitzung sagte ihre Unterstützung für das<br />

MORO Nord-Projekt zu.<br />

Konstituierende Sitzung <strong>des</strong> MORO-Lenkungsausschusses am 04.12.2007<br />

MORO Nord-Auftaktsitzung am 13.02.2008 in Norderstedt<br />

Die MORO Nord-Auftaktsitzung <strong>des</strong> Lenkungsausschusses fand unter Beteiligung der Federführenden<br />

der Projekte und zahlreicher Teilnehmer aus den beteiligten Teilräumen statt.<br />

Die Auftaktsitzung beinhaltete Vorstellung und Kick-off <strong>des</strong> Gesamt<strong>projektes</strong> und aller Projekte.<br />

Konstituierende Sitzungen der Projekte zwischen März und Juni 2008<br />

Erster Bun<strong>des</strong>-MORO-Workshop am 23. und 24. April 2008 in Nürnberg<br />

Im Rahmen <strong>des</strong> bun<strong>des</strong>weiten MORO-Vorhabens fand der erste Workshop in Nürnberg mit<br />

dem Schwerpunkt „Regionale Wirtschaftskreisläufe und Energie“ statt. Der Workshop diente<br />

auch der Vernetzung der sieben teilnehmenden MORO-Regionen.<br />

Sitzung der CdS-AG Nord (Arbeitsgruppe der Chefs der Staats- und Senatskanzleien<br />

der <strong>nord</strong>deutschen Bun<strong>des</strong>länder) am 14.05.2008<br />

Zweite Lenkungsausschusssitzung am 22.05.2008 in Hamburg<br />

Information seitens der Geschäftsstelle und <strong>des</strong> Projektmanagements über den Stand <strong>des</strong><br />

Gesamt<strong>projektes</strong> und der Teilprojekte. Diskussion über den Stand der Projekte, vor allem<br />

über Abgrenzung und Verknüpfung einzelner Projekte. Vorstellung und Diskussion der neuen<br />

Projektvorschläge „Zukunft Nord in Handwerk und KMU“ und „Raumpartnerschaft an<br />

Lan<strong>des</strong>entwicklungsachsen / Zentren“ sowie „Konzept Norddeutsche Raumpartnerschaften“<br />

als Querschnittsprojekt.<br />

-20-


Lenkungsausschuss <strong>Metropolregion</strong> Hamburg<br />

Eine regelmäßige Berichterstattung über das Projekt MORO Nord im Lenkungsausschuss<br />

der MRH erfolgt durch die MORO Nord-Geschäftsstelle.<br />

Arbeitskreis Wirtschaft der <strong>Metropolregion</strong> Hamburg am 18.07.2008<br />

Dritte Lenkungsausschusssitzung am 03.09.2008 in Hamburg<br />

Information über den aktuellen Stand und Diskussion über weitere Schritte in den Teilprojekten.<br />

Berichterstattung im Bereich Öffentlichkeitsarbeit durch das Projektmanagement: Vorstellung<br />

<strong>des</strong> zweiten Newsletters, Vorstellung <strong>des</strong> Entwurfs für den ersten MORO Nord-<br />

Flyer, Präsentation von Neuerungen auf der MORO Nord-Homepage.<br />

Präsentation eines Evaluierungskonzepts für MORO Nord und seine Projekte durch das<br />

Projektmanagement.<br />

Information über die Jahresplanungen für 2008 und 2009 durch die Geschäftsstelle und das<br />

Projektmanagement.<br />

Erste MORO-Fachkonferenz am 28.10.2008 in Leipzig<br />

Zweiter Bun<strong>des</strong>-MORO-Workshop am 01. und 02. Dezember 2008 in Stuttgart<br />

Themenbezogene Vernetzung zwischen den sieben Modellregionen: für MORO Nord sind<br />

vor allem themenbezogene Austausche mit MORO Nordost (u.a. Ländliche Räume, Regional<br />

Governance, Logistik), MORO Nürnberg (Regionale Wirtschaftskreisläufe, Clustervernetzung,<br />

Ländliche Räume) und MORO Wissen – Kooperation – Innovation (Vernetzung<br />

Hochschulen, Cluster, Regional Governance) von Interesse. Es wurde zwischen den Modellregionen<br />

vereinbart, sich gegenseitig über Entwicklungen in den Themenfeldern zu informieren<br />

und zu entsprechenden Veranstaltungen einzuladen.<br />

Sitzung der CdS-AG Nord (Arbeitsgruppe der Chefs der Staats- und Senatskanzleien<br />

der <strong>nord</strong>deutschen Bun<strong>des</strong>länder) am 05.12.2008<br />

Vierte Lenkungsausschusssitzung am 21.01.2009 in Hamburg<br />

„Zukunft Nord im Handwerk“ wird einhellig als weiteres MORO Nord-Projekt beschlossen.<br />

Es besteht kein Finanzbedarf seitens <strong>des</strong> Projekts.<br />

Vorstellung <strong>des</strong> benachbarten MORO-Projektes „Kooperation und Vernetzung im Nordosten“<br />

durch Herrn Segebade (gemeinsame Lan<strong>des</strong>planung Berlin-Brandenburg; Projektleitung<br />

MORO Nordost) mit anschließender Diskussion möglicher Kooperationsmöglichkeiten.<br />

Bericht über den Start <strong>des</strong> INTERREG IV B Ostsee-Projekts NEW BRIDGES.<br />

Information über die Jahresplanungen für 2009 und 2010 durch die Geschäftsstelle und das<br />

Projektmanagement:<br />

Bericht über die vom Bund bewilligte Projektlaufzeitverlängerung für die MORO-<br />

Förderung bis zum 30.06.2010<br />

Hinweis auf den dritten Bun<strong>des</strong>-MORO-Workshop im April 2009 in Berlin<br />

Vorstellung <strong>des</strong> Planungsstan<strong>des</strong> <strong>des</strong> MORO Nord-Kongresses am 29.04.2009 in<br />

Lübeck<br />

Bun<strong>des</strong>-MORO-Abschlussveranstaltung am 17. / 18. Juni 2010 in Hamburg. Das BBR<br />

und das Bun<strong>des</strong>-Projektmanagement bestätigen, dass die Abschlussveranstaltung im<br />

MORO Nord-Raum stattfinden wird. Die Vertreter der an MORO Nord beteiligten Län-<br />

-21-


der sprechen sich für eine Kombination als zweitägige Abschlussveranstaltung für<br />

MORO Nord sowie <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong> aus und einigen sich auf Hamburg als Veranstaltungsort.<br />

Sitzung der Konferenz Norddeutschland (KND) am 05.03.2009<br />

Auf der KND-Sitzung der Regierungschefs der Länder Bremen, Hamburg, Mecklenburg-<br />

Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein wurde über MORO Nord berichtet.<br />

Senatsempfang „Aus der Region – für die Region“ der Freien und Hansestadt<br />

Hamburg am 11.03.2009<br />

Impulse zur Stärkung der ländlichen Räume und Weiterentwicklung von „Aus der Region –<br />

für die Region“.<br />

Festvortrag von Bun<strong>des</strong>ministerin Ilse Aigner aus dem Bun<strong>des</strong>ministerium für Ernährung,<br />

Landwirtschaft und Verbraucherschutz sowie Redebeiträge <strong>des</strong> Vorsitzenden <strong>des</strong> Lenkungsausschusses<br />

von MORO Nord, Herrn Ernst Hansen, und <strong>des</strong> stellvertretenden Sprechers<br />

der Europäischen <strong>Metropolregion</strong> Nürnberg, Herrn Dr. Günther Denzler, Landrat <strong>des</strong><br />

Landkreises Bamberg.<br />

Kick-Off <strong>des</strong> INTERREG-Projektes NEW BRIDGES vom 03. bis 05. März 2009 in<br />

Turku / Finnland<br />

Start <strong>des</strong> INTERREG IV B Ostsee-Projekts NEW BRIDGES. Vorstellung <strong>des</strong> MORO Nord-<br />

Ansatzes und der Vorschläge, wie die Stadt-Land-Kooperation in Norddeutschland im Rahmen<br />

von NEW BRIDGES weitergeführt werden kann. Der Raum von MORO Nord wird<br />

durch Vertreter Hamburgs und <strong>des</strong> Landkreises Ludwigslust repräsentiert. Der MORO-<br />

Ansatz wird dort interessiert zur Kenntnis genommen und als wichtige zusätzliche Facette<br />

<strong>des</strong> Themas Stadt-Land-Kooperationen gewertet.<br />

Dritter Bun<strong>des</strong>-MORO-Workshop am 23. und 24. April 2009 in Berlin-Schönefeld<br />

Für MORO Nord stellte Herr Fiedler von der Logistikinitiative Hamburg das MORO Nord-<br />

Projekt „Überregionale Logistikplattform“ vor, Herr Obersteg präsentierte das Projekt „Position<br />

beziehen“ in Verknüpfung mit den Projekten „Heranrücken“ und „Aus der Region – für die<br />

Region“, die jeweils die Vernetzung von städtischen und ländlichen Räumen thematisieren.<br />

MORO Nord-Kongress am 29. April 2009 in Lübeck<br />

Am 29.04.2009 fand der MORO Nord-Kongress „Zukunftsprojekte für Stadt und Land“ in den<br />

MediaDocks Lübeck statt und bot Gelegenheit, im Sinne einer Zwischenbilanz bisherige Erfahrungen<br />

der großräumigen Partnerschaft Norddeutschland bzw. <strong>Metropolregion</strong> Hamburg<br />

zu resümieren. Mit über 160 Teilnehmern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Politik<br />

aus allen vier Bun<strong>des</strong>ländern bot die Veranstaltung einen guten Querschnitt der großräumigen<br />

Partnerschaft MRH / Norddeutschland. Beiträge hochrangiger Redner beschäftigten<br />

sich mit großräumiger Zusammenarbeit in Norddeutschland und anderen Regionen:<br />

- Schleswig-Holsteins ehemaliger Innenminister Lothar Hay begrüßte die Kooperationsansätze<br />

in MORO Nord ausdrücklich und betonte, dass alle Partner von einem<br />

Eintreten für gemeinsame Interessen profitieren.<br />

- Prof. Dr. Bernd Rohwer, Hauptgeschäftsführer der IHK zu Lübeck, stellte die Chancen<br />

einer engeren Kooperation mit unseren skandinavischen Nachbarn in den Mit-<br />

-22-


telpunkt seines Beitrags und forderte zugleich von der Politik mehr Entschlossenheit<br />

in Sachen länderübergreifende Kooperation.<br />

- Herr Jacob Vestergaard stellte die Öresundregion als Beispiel für eine erfolgreiche<br />

grenzüberschreitende Kooperation dar, die neben Kopenhagen und Malmö auch<br />

ländliche Räume umfasst.<br />

- Herr Manfred Sinz aus dem Bun<strong>des</strong>ministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung<br />

verdeutlichte das Anliegen <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>ministeriums, durch das Modellvorhaben<br />

zu erproben, wie metropolitane und periphere Räume, wie Wachstums- und<br />

Schrumpfungsregionen im Sinne einer gemeinsamen positiven Entwicklung kooperieren<br />

können.<br />

- Herr Reinhard Meyer, Chef der Staatskanzlei Mecklenburg-Vorpommern, betonte<br />

die Herausforderung und die große Chance durch die <strong>nord</strong>deutsche Kooperation,<br />

noch enger über die ehemalige innerdeutsche Grenze hinweg zusammenzuarbeiten<br />

und dadurch historische Vernetzungen und Gemeinsamkeiten neu zu beleben.<br />

- In zwei Podiumsdiskussionen zu den Themen „Stadt und Land im Verbund“ und<br />

„Wirtschaft und Wissenschaft ohne Grenzen“ wurde der Zwischenstand in den<br />

MORO Nord-Projekten diskutiert. Insgesamt konnte das Fazit gezogen werden, dass<br />

erste wichtige Schritte der Zusammenarbeit gemacht wurden.<br />

Beim anschließenden Abendempfang begrüßte Bernd Saxe, Bürgermeister der Hansestadt<br />

Lübeck, die Gäste im Audienzsaal <strong>des</strong> Lübecker Rathauses. Axel Gedaschko, Senator für<br />

Wirtschaft und Arbeit der Freien und Hansestadt Hamburg, griff in seinem abschließenden<br />

Redebeitrag die Tradition der Hanse als Beispiel für Kooperation in Norddeutschland auf<br />

und verwies auf aktuelle Themen und Chancen der länderübergreifenden Zusammenarbeit.<br />

STRING Politisches Forum, Konferenz am 02. und 03. Juni 2009 in Lübeck<br />

Auf der internationalen Konferenz fand im Rahmen <strong>des</strong> Workshops „Urban Networking and<br />

Urban-Rural Relations in the Baltic Sea“ eine Vorstellung und Diskussion der Erfahrungen in<br />

MORO Nord und NEW BRIDGES sowie eine Diskussion über künftige Möglichkeiten großräumiger<br />

Partnerschaften im Ostseeraum statt. Es zeigt sich, dass der MORO-Ansatz sehr<br />

gut in die „Long Term Perspective“ <strong>des</strong> Ostsee-Netzwerkes VASAB passt.<br />

Die Konferenz bot eine gute Gelegenheit, den Ansatz der großräumigen Partnerschaft im<br />

Ostseeraum voranzubringen.<br />

Fünfte Lenkungsausschusssitzung am 01.07.2009 in Hamburg<br />

NEW BRIDGES-Workshop am 08. und 09. September 2009 in Stockholm<br />

Auf dem Workshop wurden die ersten Aktivitäten aller am INTERREG-Projekt beteiligten<br />

Regionen <strong>des</strong> Ostseeraumes dargestellt. In Norddeutschland werden die im Rahmen von<br />

MORO gestarteten Projekte „Heranrücken“, „Position beziehen“ und „Strategisches Entwicklungskonzept“<br />

im Rahmen von NEW BRIDGES vorgestellt und weiterentwickelt. Anfang<br />

2010 werden eine Reihe lokaler Workshops im ländlichen Raum der Region durchgeführt,<br />

um dortige Entwicklungspotenziale zu ermitteln und eine Profilierung im Bezug zur Metropole<br />

Hamburg zu initiieren („Stakeholder-Ansatz“).<br />

Vierter Bun<strong>des</strong>-MORO-Workshop am 3. und 4. November 2009 in Kaiserslautern<br />

An dem Workshop nahmen ca. 50 Vertreter aller Modellvorhaben der Raumordnung sowie<br />

Vertreter <strong>des</strong> BBSR und BMVBS teil. In Arbeitsgruppen erfolgte eine Diskussion der vom<br />

-23-


Bund gestellten Forschungsfragen. Ziel dieser Fragen ist es, die Erfahrungen in den Modellregionen<br />

zu vergleichen, zu abstrahieren und möglichst übertragbare Erkenntnisse zum<br />

Thema großräumige Partnerschaften zu erarbeiten.<br />

Sitzung der CdS-AG Nord (Arbeitsgruppe der Chefs der Staats- und Senatskanzleien<br />

der <strong>nord</strong>deutschen Bun<strong>des</strong>länder) am 11.11.2009<br />

Sechste Lenkungsausschusssitzung am 09.12.2009 in Schwerin<br />

Planung der Schlussphase <strong>des</strong> Modellvorhabens und der einzelnen Projekt in MORO Nord.<br />

Lenkungsausschusssitzung der <strong>Metropolregion</strong> Hamburg am 11.12.2009 in Hamburg<br />

Vorstellung <strong>des</strong> Arbeitsstan<strong>des</strong> in MORO Nord und möglicher Verknüpfungen mit der Arbeit<br />

der <strong>Metropolregion</strong> Hamburg durch Herrn Hansen.<br />

NEW BRIDGES-Workshop am 15.01.2010 in Zarrentin (Landkreis Ludwigslust)<br />

Ergänzend zu den MORO Nord-Aktivitäten fand im Rahmen von NEW BRIDGES ein erster<br />

regionaler Workshop im Landkreis Ludwigslust statt. Mit 30 Interessenvertretern aus Politik,<br />

Verwaltung und Zivilgesellschaft wurden Entwicklungstrends und Herausforderungen für den<br />

Landkreis Ludwigslust diskutiert. Im Focus standen dabei Fragen einer engeren Stadt-Land-<br />

Zusammenarbeit zwischen dem Landkreis Ludwigslust und Hamburg: Wie kann durch Ko-<br />

operationsprojekte die Lebensqualität für die Bevölkerung in ländlichen und städtischen<br />

Räumen verbessert werden? Im weiteren Verlauf von NEW BRIDGES sollen hierzu konkre-<br />

te Handlungsansätze entwickelt werden, die als Modell für andere ländliche Regionen in<br />

Norddeutschland dienen können.<br />

Sitzung der Konferenz Norddeutschland (KND) am 05.03.2009<br />

Kenntnisnahme <strong>des</strong> MORO Nord-Abschlussberichtes durch die Regierungschefs der Länder<br />

Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Beauftragung<br />

zur Erarbeitung und Abstimmung eines Strategiepapiers zur Weiterführung großräumiger<br />

Kooperation in Norddeutschland unter Berücksichtigung der bestehenden <strong>Metropolregion</strong>en<br />

sowie von Vorschlägen zur Konkretisierung und Umsetzung einer Weiterführung.<br />

Siebte Lenkungsausschusssitzung am 17.03.2010 in Hamburg<br />

Als Schwerpunkt wurden erste Erkenntnisse aus dem „Strategischen Entwicklungskonzept“<br />

und weitere Arbeitsschritte diskutiert.<br />

Fünfter Bun<strong>des</strong>-MORO-Workshop am 25./26.03.2010 in Bonn<br />

Der Workshop fand gemeinsam mit dem MORO „Grenzüberschreitende Partnerschaften“<br />

statt.<br />

Abschlussveranstaltung „Position beziehen” am 21.04.2010 in Bad Bevensen<br />

Auf der Abschlussveranstaltung <strong>des</strong> MORO Nord-Projektes „Position beziehen – Ländliche<br />

Räume in der überregionalen Partnerschaft“ in Bad Bevensen wurde das Konzept „Poten-<br />

ziale ländlicher Räume in der überregionalen Partnerschaft“ vorgestellt. Ebenso erfolgte die<br />

-24-


Vorstellung und Verabschiedung der „Bad Bevenser Erklärung“. Gemeinsam mit ca. 100<br />

Teilnehmern aus den Bereichen Politik und Verwaltung der Kreise und großen Städte, länd-<br />

liche und Regionalentwicklung sowie Wirtschaftskammern wurde so der Grundstein für eine<br />

intensivere Stadt-Land-Zusammenarbeit mittels neuer, konkreter Projekte gelegt.<br />

Bildungskonferenz „Qualifiziertes Norddeutschland – Fach- und Führungskräfte<br />

sichern“ am 29.04.2010 in Lübeck<br />

Auf der Bildungskonferenz „Qualifiziertes Norddeutschland – Fach- und Führungskräfte<br />

sichern“ wurden Best-Practice-Beispiele zu Fach- und Führungskräfteinitiativen aus den<br />

vier <strong>nord</strong>deutschen Ländern und Dänemark vorgestellt. In Arbeitsgruppen wurden konkrete<br />

Lösungsvorschläge für eine bessere länderübergreifende Zusammenarbeit im Bereich Fach-<br />

und Weiterbildung in der MORO Nord-Region entwickelt. Die Veranstaltung richtete sich<br />

sowohl an Politik, Institutionen und Weiterbildungsträger als die „Bedarfsdecker“ im Bereich<br />

der Sicherung von „Fach- und Führungskräften“ als auch an Unternehmen als „Bedarfsneh-<br />

mer“.<br />

Achte Lenkungsausschusssitzung am 06.05.2010 in Hamburg<br />

Im Schwerpunkt wurden die Vorschläge zum „Strategischen Entwicklungskonzept“ und <strong>des</strong>-<br />

sen mögliche Implementierung vorgestellt und diskutiert. Weitere Themen waren die Ab-<br />

schlussveranstaltung und Dokumentation der Ergebnisse <strong>des</strong> Modellvorhabens.<br />

Workshop „Heranrücken“ am 11.05.2010 in Schwerin<br />

An dem Workshop <strong>des</strong> MORO-Projektes „Heranrücken“ nahmen neben den Arbeitsgruppen<br />

<strong>des</strong> Projektes weitere <strong>nord</strong>deutsche Vertreter von Verkehrsbetrieben, Fahrgastverbänden<br />

und der kommunalen Ebene teil. Erste Ergebnisse der fertig gestellten Studie „Vision Ver-<br />

kehr 2030“ wurden präsentiert und weitere Schritte zur Umsetzung der Konzepte ausgear-<br />

beitet.<br />

NEW BRIDGES-Workshop am 08. und 09. Juni 2010 in Kaunas (Litauen)<br />

Auf dem Workshop stellten die am INTERREG-Projekt beteiligten Regionen ihre Ergebnisse<br />

aus der Analysephase vor. Schwerpunkt in Norddeutschland ist – neben der Weiterentwicklung<br />

der Projekte „Heranrücken“, „Position beziehen“ und „Strategisches Entwicklungskonzept“<br />

– der Stadt-Land-Dialog am Beispiel Hamburg und Landkreis Ludwigslust. Hierzu fanden<br />

lokale Workshops statt. In Kaunas wurden Pilotprojekte skizziert, die im weiteren Verlauf<br />

von NEW BRIDGES bis 2011 in den teilnehmenden Regionen umgesetzt werden sollen.<br />

MORO Nord-Abschlussveranstaltung in Verbindung mit bun<strong>des</strong>weiter MORO-<br />

Abschlussveranstaltung am 17. und 18. Juni 2010 in Hamburg<br />

Am ersten Tag findet die hochrangige MORO-Abschlussveranstaltung <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong> statt. Der<br />

Tag endet mit einem Abendempfang im Hamburger Rathaus.<br />

Am zweiten Tag der kombinierten Abschlussveranstaltung stehen die Ergebnisse und Projekte<br />

von MORO Nord im Dialog mit den anderen Modellregionen im Mittelpunkt.<br />

-25-


Präsentation <strong>des</strong> Regionalen Entwicklungskonzeptes im Rahmen <strong>des</strong> Projektes<br />

„Brückenschlag – Entwicklungskorridor Fehmarnbeltquerung“ im 4. Quartal 2010<br />

Der Kreis Ostholstein, die IHK zu Lübeck sowie die weiteren beteiligten Akteure beabsichti-<br />

gen, das gemeinsam erarbeitete „Regionale Entwicklungskonzept als Folge <strong>des</strong> Baus einer<br />

festen Fehmarnbeltquerung“ auf einer Abschlussveranstaltung im 4. Quartal 2010 zu prä-<br />

sentieren.<br />

„Campus Nord“-Veranstaltung „Wirtschaft und Wissenschaft“<br />

Eine Veranstaltung zur Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft in Norddeutschland mit<br />

Vertretern der <strong>nord</strong>deutschen Hochschulen und Unternehmen befindet sich derzeit in Pla-<br />

nung.<br />

Sitzung der CdS-AG Nord (Arbeitsgruppe der Chefs der Staats- und Senatskanzleien<br />

der <strong>nord</strong>deutschen Bun<strong>des</strong>länder) am 02.12.2010<br />

Auf dieser Sitzung soll die Beschlussfassung zum Strategischen Entwicklungskonzept<br />

„Norddeutsche Raumpartnerpartnerschaften“ mit konkreten Vorschlägen für die Fortsetzung<br />

der großräumigen Kooperation erfolgen.<br />

-26-


C.3 Projektbezogene Publikationen / Presseveröffentlichungen /<br />

öffentlichkeits- / medienwirksame Maßnahmen im Rahmen<br />

<strong>des</strong> Gesamt<strong>projektes</strong><br />

Newsletter<br />

Der Newsletter erscheint zwei- bis dreimal pro Jahr jeweils im Umfeld der Lenkungsausschusssitzungen<br />

und dient in erster Linie als internes Informationsmedium für alle im MORO<br />

Nord-Projekt Beteiligten (Lenkungsausschuss, Federführende, Projektmitglieder).<br />

Homepage MORO Nord<br />

Eine eigene MORO Nord-Homepage unter der Domain www.<strong>moro</strong><strong>nord</strong>.de bzw. www.<strong>moro</strong><strong>nord</strong>.de<br />

informiert alle an MORO Nord Beteiligten und Interessierten über das Gesamtprojekt<br />

und die einzelnen Teilprojekte. Durch eine Verlinkung der Homepage mit den Homepages<br />

wichtiger Projektpartner wird die Informationsbeschaffung für die an MORO Nord Beteiligten<br />

vereinfacht. Für die an MORO Nord Beteiligten wurde zudem ein passwortgeschützter<br />

Bereich mit vertiefenden Informationen eingerichtet.<br />

Die allgemeinen Homepage-Inhalte wurden sukzessive um aktuelle Informationen und Projektberichte<br />

ergänzt: Dazu gehört zunächst ein Bericht zum MORO Nord-Kongress "Zukunftsprojekte<br />

für Stadt und Land" am 29.04.2009 in Lübeck. Hier besteht die Möglichkeit,<br />

die Dokumentation <strong>des</strong> Kongresses sowie Fotos herunter zu laden.<br />

Ebenso wird das INTERREG-Projekt NEW BRIDGES auf der Eingangsseite kurz vorgestellt<br />

sowie in einem eigenen Bereich mit detaillierten Informationen erläutert.<br />

Flyer MORO Nord<br />

Ein Flyer, der über MORO Nord und die MORO Nord-Projekte berichtet und sich dabei an<br />

ein breites Publikum wendet, ist im März 2009 erschienen.<br />

MORO Nord-Kongress<br />

Am 29.04.2009 fand in Lübeck der MORO Nord-Kongress 2009 statt. Redebeiträge aus Politik,<br />

Wirtschaft und Wissenschaft sowie zwei Podiumsdiskussionen gaben einen Überblick<br />

über den Stand in MORO Nord sowie einen Ausblick auf die weiteren Schritte im Modellvorhaben.<br />

Zahlreiche Artikel erschienen in der <strong>nord</strong>deutschen Presse und es wurden Fernsehberichte<br />

von NDR und RTL Nord ausgestrahlt. Eine Dokumentation <strong>des</strong> Kongresses ist auf<br />

der MORO Nord-Homepage www.<strong>moro</strong><strong>nord</strong>.de zugänglich.<br />

STRING-Konferenz<br />

Am 02. und 03. Juni 2009 fand in Lübeck die STRING-Konferenz mit mehr als 300 Teilnehmern<br />

aus verschiedenen Ländern im Ostseeraum statt. Die Konferenz bot eine gute Möglichkeit,<br />

den Ansatz der großräumigen Zusammenarbeit in MORO Nord einem größeren internationalen<br />

Fachpublikum vorzustellen.<br />

Expansion – Fachmesse für Gewerbeimmobilien in Hamburg<br />

Am 18.06.2009 stellte Herr Hansen mit einem Vortrag zum Thema „Wirtschaftliche Impulse<br />

für Norddeutschland: Kooperationsprojekt MORO Nord“ den Ansatz der großräumigen Partnerschaft<br />

im Rahmen der Messe „Expansion“ vor.<br />

-27-


Abschlusspublikation<br />

Zum Abschluss <strong>des</strong> Modellvorhabens wird eine Broschüre zur Darstellung der Ergebnisse in<br />

MORO Nord insgesamt und der einzelnen MORO Nord Projekte erstellt. Eckpunkte <strong>des</strong><br />

strategischen Entwicklungskonzepts werden darin ebenfalls skizziert.<br />

-28-


D. BERICHTSTEIL TEILPROJEKTE<br />

Die im Folgenden vorgestellten Einzelprojekte der großräumigen Partnerschaft MORO Nord<br />

werden jeweils durch das<br />

Projektmanagement MORO Nord<br />

unter der Leitung von Prof. Dr. Jörg Knieling und Dipl.-Geogr. Andreas Obersteg<br />

der HafenCity Universität Hamburg<br />

unterstützt.<br />

Die Projektbeschreibung, -bearbeitung und -bewertung wurde ebenfalls vom Projektmanagement<br />

in Zusammenarbeit mit der Geschäftsstelle und den Projekt-Verantwortlichen<br />

vorgenommen.<br />

-29-


D.1 Campus Nord – Hochschulkooperation<br />

1. Allgemeine Angaben zum Projekt<br />

Ziel <strong>des</strong> Projekts:<br />

Ausgangspunkt für Campus Nord war die Idee eines Hochschulverbun<strong>des</strong> am Beispiel etwa<br />

der Öresund-Universität oder der Internationalen Bodensee-Hochschule. Angeregt wurde<br />

eine vertiefte Kooperation zwischen den <strong>nord</strong>deutschen Hochschulen in den Bereichen Lehre,<br />

Forschung und Technologietransfer, um den Wissenschaftsstandort Norddeutschland zu<br />

stärken. Der Dialog erstreckt sich dabei über die Hochschulen hinaus auf die zuständigen<br />

Ministerien und weitere Akteure wie außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, Wirtschaftsunternehmen,<br />

Kammern und Verbände. Daraus haben sich Initiativen etwa zur Verbesserung<br />

der Informationstransparenz und zum Aufbau eines regionalen Hochschul- und<br />

Wissenschaftsmarketings (Vorschlag für eine Science Region Northern Germany) entwickelt.<br />

Außerdem wird erwogen, künftig einen Norddeutschen Kooperationspreis auszuloben,<br />

um in Norddeutschland erfolgreich praktizierte, länderübergreifende Kooperationen (best<br />

practice) in Lehre und Forschung auszuzeichnen soll.<br />

-30-


Federführung im Projekt:<br />

Senatskanzlei Hamburg<br />

Weitere Projektpartner<br />

Universitäten, Hochschulen und Fachhochschulen (u.a. Universitäten Rostock, Kiel,<br />

Flensburg, Hamburg, Lüneburg Leuphana, Hochschule Wismar, FH Westküste,<br />

HAW Hamburg, TU Hamburg-Harburg, HafenCity Universität Hamburg, Syddansk<br />

Universitet)<br />

Wissenschaftsministerien aller Länder, Staats- und Senatskanzleien<br />

Auftragnehmer:<br />

TuTech Innovation GmbH (Befragung der Hochschulen)<br />

MORO-Mittel: 19.000,-<br />

zusätzliche Finanzmittel: Senatskanzlei Hamburg<br />

Zusammenarbeit mit anderen MORO-Projekten:<br />

Mit dem MORO Nord-Projekt „Brückenschlag – Entwicklungskorridor Fehmarnbeltquerung“<br />

ergeben sich Schnittstellen beim Thema grenzüberschreitende Kooperation von Hochschulen.<br />

Vertreter <strong>des</strong> Hochschulverbun<strong>des</strong> Öresund University wurden in beide MORO Nord-<br />

Projekte eingebunden.<br />

-31-


2. Projektverlauf<br />

Abstimmungsgespräch der Senats- / Staatskanzleien; erste Sitzung unter Einbeziehung<br />

der Wissenschaftsressorts, Hamburg<br />

Auftaktsitzung mit allen <strong>nord</strong>deutschen Hochschulen, Hamburg<br />

Aktivierende Befragung aller <strong>nord</strong>deutschen Hochschulen durch einen Consulter;<br />

Auswertung der Hochschulbefragung<br />

Wirtschaftsforum zu Interessen und Beteiligungsmöglichkeiten der Wirtschaft<br />

Sitzung Projektgruppe<br />

Zweite Konferenz mit allen <strong>nord</strong>deutschen Hochschulen<br />

Ergebnis: Einrichtung von 2 Fokusarbeitsgruppen der Hochschulen zu den Themen<br />

„Vernetzung im Bereich Forschung“ und „Regionales Hochschul- / Wissenschaftsmarketing“<br />

Sitzung Projektgruppe (Staats- und Senatskanzleien, Wissenschaftsressorts der<br />

Länder), Hamburg<br />

Erste AG-Sitzung „Regionales Hochschul- / Wissenschaftsmarketing“ am 02.12.2009<br />

unter Vorsitz der FH Wismar: Einvernehmlicher Beschluss, eine Internet- und<br />

Kommunikationsplattform zur Präsentation und gezielten Vermarktung <strong>des</strong> Hochschulstandortes<br />

Norddeutschland bzw. der Stärken in Lehre und Forschung als zentrales<br />

Vorhaben aufzubauen.<br />

Anschließende Abfrage in den Öffentlichkeitsarbeitsreferaten der <strong>nord</strong>deutschen<br />

Hochschulen über die weitere Vorgehensweise zur Abstimmung <strong>des</strong> Marketings<br />

Weitere Sitzungen der <strong>nord</strong>deutschen Hochschulen<br />

Workshop Campus-Nord „Monitoring“ an der Leuphana Universität Lüneburg am<br />

04.02.2010. Vorstellung der Forschungsdatenbank PURE und Diskussion über Vernetzungsmöglichkeiten<br />

der Hochschulen im Monitoring<br />

Veranstaltung „Wirtschaft und Wissenschaft“;<br />

im Vorfeld Abstimmungsgespräche mit den Staats- / Senatskanzleien und den Wissenschaftsressorts<br />

der Länder<br />

-32-


3. Meilensteine und Ergebnisse <strong>des</strong> Projekts<br />

Befragung aller öffentlichen <strong>nord</strong>deutschen Hochschulen zu Möglichkeiten und Interessen<br />

einer <strong>nord</strong>deutschen Hochschulkooperation ist erfolgt; Wirtschaftsforum mit<br />

regionalen Vertretern aus Wirtschaft und Hochschulen zur Verbesserung der Zusammenarbeit<br />

hat stattgefunden.<br />

Zwei Konferenzen mit den Präsidenten der öffentlichen Hochschulen der MORO<br />

Nord-Region haben zu konkreten Vereinbarungen für die weitere Zusammenarbeit<br />

geführt:<br />

o Informationstransparenz: Vernetzung der Hochschulen im Bereich Forschung,<br />

beispielsweise Verwendung eines einheitlichen Forschungsdatenbanksystems<br />

o Regionales Hochschul- / Wissenschaftsmarketing: Vorschlag für eine Science<br />

Region Northern Germany. Hierzu fand ein erstes Treffen am 02.12.2009<br />

unter Vorsitz der FH Wismar statt mit dem einvernehmlichen Beschluss, eine Internet-<br />

und Kommunikationsplattform zur Präsentation und gezielten Vermarktung<br />

<strong>des</strong> Hochschulstandortes Norddeutschland bzw. der Stärken in Lehre und<br />

Forschung als zentrales Vorhaben aufzubauen.<br />

Die „Nacht <strong>des</strong> Wissens“ hat als erste gemeinsame Veranstaltung am 07.11.2009<br />

in Hamburg unter Beteiligung der <strong>nord</strong>deutschen Hochschulen und Clusterinitiativen<br />

mit sehr großem Erfolg stattgefunden. Die Zielsetzung der Veranstaltung, junge Talente<br />

für Studiengänge, Wissenschaftsbereiche und Berufsfelder in Norddeutschland<br />

zu interessieren, wurde erreicht. Eine Wiederholung und Weiterentwicklung der Veranstaltung<br />

ist geplant.<br />

Diskutiert wird die Erarbeitung einer Konzeption für einen <strong>nord</strong>deutschen Kooperationspreis,<br />

der in Norddeutschland erfolgreich praktizierte, länderübergreifende Kooperationen<br />

(best practice) in der Lehre oder Forschung auszeichnen könnte. Der<br />

Preis könnte als eine an die Konferenz <strong>nord</strong>deutscher Länder (KND) angebundene<br />

Einrichtung ins Leben gerufen werden, wobei bei den künftig jährlich stattfindenden<br />

Treffen der Campus-Nord-Hochschulen eine Vorschlagsliste mit preiswürdigen Projekten<br />

erarbeitet und verabschiedet werden könnte.<br />

Zur Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft ist eine<br />

Veranstaltung „Wirtschaft und Wissenschaft“ geplant. Diese soll zum einen<br />

Plattform für eine Präsentation der Angebote der <strong>nord</strong>deutschen Hochschulen (Messe)<br />

sein und andererseits Raum geben für die Durchführung von fachbezogenen<br />

Workshops. Damit soll ein wichtiges Aktionsfeld aus dem MORO Nord-Prozess weiter<br />

ausgebaut werden.<br />

Im Ergebnis bestehen erste Anknüpfungspunkte für eine engere Hochschulkooperation<br />

in Norddeutschland. Zu diesem Teilerfolg tragen auch neue Vernetzungsansätze<br />

mit skandinavischen Universitäten und Hochschulverbünden (Science Corridor) bei.<br />

-33-


D.2 Qualifiziertes Norddeutschland – Fachkräftemangel und<br />

Qualifizierung im Technologiebereich<br />

1. Allgemeine Angaben zum Projekt<br />

Ziel <strong>des</strong> Projekts:<br />

Gegenstand <strong>des</strong> Projektes sind zwei unterschiedliche, selbstständige Ansätze:<br />

Um die länderübergreifende Zusammenarbeit zur Sicherung der Fach- und Füh-<br />

rungskräfte insgesamt voranzubringen, steht im Mittelpunkt dieses Teil<strong>projektes</strong> die<br />

Durchführung einer MORO Nord-Konferenz „Qualifiziertes Norddeutschland –<br />

Fach- und Führungskräfte sichern“ am 29.04.2010.<br />

Ziel der geplanten Konferenz ist es, eine punktuelle Zusammenarbeit der Länder in<br />

bestimmten Bereichen anzuschieben. Im Rahmen der Konferenz sollen Thesen und<br />

Vorschläge diskutiert werden, wie eine themenbezogene Zusammenarbeit länder-<br />

übergreifend innerhalb <strong>des</strong> MORO-Raums vorstellbar ist. Dabei geht es aber aus-<br />

drücklich nicht um eine allgemeine Zusammenarbeit der Länder in Bezug auf eine<br />

gemeinsame Bildungspolitik.<br />

Als Reaktion auf einen zunehmenden Mangel an Fachkräften aus dem Ingenieurwe-<br />

sen und der Naturwissenschaften sowie auf die wachsende Standortkonkurrenz um<br />

hochqualifizierte Arbeitskräfte will das Projekt befördern, dass Abiturientinnen und<br />

Abiturienten attraktive Ausbildungsmöglichkeiten in Norddeutschland angeboten<br />

-34-


werden können und die qualifizierten Fach- und Führungskräfte im Anschluss in der<br />

Region vermittelt werden. Als konkrete Teilprojekte zur Umsetzung dieser Zielset-<br />

zung sind die Stärkung der Zusammenarbeit zwischen Schule und Ausbildung mit<br />

der Wirtschaft („Science Summer School“-Modell) sowie die Förderung und Inten-<br />

sivierung von Gründerinitiativen, die Netzwerke zwischen jungen Unternehmen un-<br />

terstützen und begleiten, festgelegt.<br />

-35-


Federführung im Projekt:<br />

MORO Nord-Kongress „Qualifiziertes Norddeutschland – Fach- und Führungskräfte<br />

sichern“<br />

IHK zu Lübeck<br />

„Science Summer School“-Modell<br />

CAT Meldorf (Centrum für Angewandte Technologie)<br />

Gründerinitiativen<br />

IZET Innovationszentrum Itzehoe (Gesellschaft für Technologieförderung Itzehoe<br />

mbH)<br />

Weitere Projektpartner:<br />

Qualifizierungskongress:<br />

Hafencity Universität Hamburg<br />

Fachministerien der vier <strong>nord</strong>deutschen Bun<strong>des</strong>länder<br />

Logistik-Initiative Schleswig-Holstein<br />

Industrie- und Handelskammer Schwerin<br />

Partner der anderen Schwerpunktbereiche:<br />

Technologiezentren und Gründerzentren<br />

Fachhochschulen und Hochschulen Norddeutschlands<br />

Garage Hamburg<br />

Entwicklungsgesellschaft Brunsbüttel (egeb)<br />

Wirtschaftsförderungsgesellschaft im Landkreis Harburg (WLH) sowie Kommunale<br />

WFG Harburg<br />

Weiterbildungseinrichtungen<br />

Agenturen für Arbeit (u.a. Flensburg, Heide)<br />

Industrie- und Handelskammern (u.a. IHK Schwerin)<br />

Behörde für Wirtschaft und Arbeit Hamburg<br />

Unternehmer aus den Regionen Dithmarschen und Steinburg<br />

Auftragnehmer:<br />

MORO-Mittel: 18.000,-<br />

zusätzliche Finanzmittel: 7.500,-<br />

Innenministerium Schleswig-Holstein<br />

Zusammenarbeit mit anderen MORO-Projekten:<br />

-36-


2. Projektverlauf<br />

Strategiegespräch zwischen Projektfederführenden, Projektpaten und Projektma-<br />

nagement über die Ausrichtung <strong>des</strong> Projekts, Hamburg<br />

MORO Nord-Konferenz „Qualifiziertes Norddeutschland – Fach- und Füh-<br />

rungskräfte sichern“:<br />

o Diverse Vorbereitungstreffen zur Abstimmung der <strong>nord</strong>deutschen Partner im Bereich<br />

Qualifizierung<br />

o Durchführung einer MORO Nord-Konferenz „Qualifiziertes Norddeutschland –<br />

Fach- und Führungskräfte sichern“<br />

„Science Summer School“:<br />

o Lehrerinformationsveranstaltung“ bei der Vishay Siliconnix Itzehoe GmbH, um<br />

Lehrer über Inhalte und Ziele der „Science Summer School Itzehoe“ zu informieren<br />

o Ergänzung der „Science Summer School Itzehoe 2008“: Fahrt zum Schülerlabor<br />

„XLAB“ nach Göttingen<br />

o Herbst 2009 erneute „Science Summer School“ im Itzehoer Technologiezentrum<br />

IZET mit Themen aus den unterschiedlichsten Bereichen der Ingenieur- und Naturwissenschaften,<br />

von Unternehmern der Region präsentiert<br />

o erneute „Lehrerinformationsveranstaltung“<br />

o Begleitung <strong>des</strong> Projektes „Schule und Technik“ im Nachbarlandkreis Dithmarschen<br />

durch das IZET<br />

„Start up and get together“:<br />

o Fünf Veranstaltungen zum „Norddeutschen Gründerdialog“: Treffen von Gründern<br />

aus verschiedenen Gründerzentren im MORO Nord-Raum<br />

o Einbindung in den Workshop zur Fachkräftesicherung <strong>des</strong> MORO-Projektes „Kooperation<br />

und Vernetzung im Nordost“<br />

o Weitere Netzwerktreffen innerhalb „Start up and get together“<br />

-37-


3. Meilensteine und Ergebnisse <strong>des</strong> Projekts<br />

Im Mittelpunkt dieses Teil<strong>projektes</strong> steht die Durchführung der MORO Nord-<br />

Konferenz „Qualifiziertes Norddeutschland – Fach- und Führungskräfte sichern“<br />

am 29. April 2010. Diese erste gemeinsame <strong>nord</strong>deutsche Veranstaltung<br />

zum Themenfeld Qualifizierung sollte den Austausch aller relevanten <strong>nord</strong>deutschen<br />

Akteure befördern und dabei zukunftsgerichtet Ansatzpunkte für die weitere themenbezogene<br />

Zusammenarbeit im MORO Nord-Raum herausarbeiten.<br />

o Im Vormittagsbereich wurden in erster Linie Vertreter aus Politik, von Institutionen<br />

und Weiterbildungsträgern eingebunden. Diesen sogenannten „Bedarfsdecker“<br />

wurde durch Vorträge mit Best-Practice-Beispielen aus den beteiligten<br />

Bun<strong>des</strong>ländern ein Überblick über Qualifizierungsansätze in der MORO Nord-<br />

Region gegeben, die auf regionaler, Lan<strong>des</strong>- und Europaebene erprobt werden.<br />

o Der Nachmittagsbereich richtete sich an die sogenannten „Bedarfsnehmer“, also<br />

Unternehmen, die in diesem Rahmen erforderliche Weiterbildungsansprüche benennen<br />

sollen. In Form von Panels bzw. Workshops wurden konkrete Fragestellungen<br />

erarbeitet.<br />

Das innerhalb <strong>des</strong> MORO Nord-Projektes erarbeitete Konzept einer „Science<br />

Summer School“ hinsichtlich Gestaltung, Umfang und regionaler Einbindung wurde<br />

insbesondere in der jüngsten „Science Summer School“ in Itzehoe bereits erfolgreich<br />

umgesetzt. Damit liegen die notwendigen Erfahrungen für die Fortsetzung sowie für<br />

die weitere Implementierung <strong>des</strong> Konzepts in andere Regionen vor. Damit ist ein belastbares<br />

Netzwerk aus Unternehmen, Netzwerkmanagern und Bildungseinrichtungen<br />

entstanden. Besonders positiv hervorzuheben ist, dass sich inzwischen auch<br />

Kontakte und Kooperationen zwischen Unternehmern und Schülern über die „Science<br />

Summer School“ hinaus gebildet haben.<br />

o Insoweit kann die generelle Empfehlung abgeleitet werden, dass für ein erfolgrei-<br />

ches Umsetzen eines solchen Modells ein entsprechend qualifizierter und erfah-<br />

rener Netzwerkmanager oder Netzwerkknoten notwendig ist. Dies könnte z.B. ein<br />

Technologie- und Gründerzentrum, eine Wirtschaftsförderung, eine Technologie-<br />

transfereinrichtung, eine Kammer oder eine Unternehmervereinigung sein. Für<br />

die Zusammenführung z.T. bestehender unterschiedlicher Betrachtungsweisen /<br />

Motivationen der Beteiligten – der Schüler, der Unternehmer sowie der Bildungs-<br />

einrichtungen – wurden im Rahmen <strong>des</strong> MORO Nord-Projekts Erfolg verspre-<br />

chende Best-Practice-Ansätze entwickelt.<br />

o Die Erkenntnisse über das räumliche Einzugsgebiet der „Science Summer<br />

School“ haben sich ebenfalls konkretisiert: So ist beispielsweise zwischen<br />

Itzehoe und dem Nachbarkreis Dithmarschen eine bilaterale Zusammenarbeit<br />

entstanden. Das Netzwerk hat sich dem dortigen Projekt „Schule und Technik“<br />

geöffnet und Dithmarscher Schüler nehmen an der Itzehoer „Science Summer<br />

School“ teil. Grundsätzliches Interesse besteht darüber hinaus in den Regionen<br />

Lüneburg, Rendsburg-Eckernförde und Wismar. Mit Hamburger Behörden hat ein<br />

Austausch über die dortigen ähnlichen Ansätze und teilweise etablierten Projekte<br />

stattgefunden.<br />

-38-


Diese sollen nun hinsichtlich der Umsetzbarkeit eines „Science Summer School“-<br />

Ansatzes bewertet werden.<br />

o Insbesondere diese Fragestellungen bilden die Ansatzpunkte für die zukünftige<br />

themenbezogene Zusammenarbeit der MORO Nord-Länder. Insoweit strebt diese<br />

Veranstaltung die Formulierung gemeinsamer Chancen und konkreter Handlungsfelder<br />

für eine Umsetzung in der weiteren <strong>nord</strong>deutschen Zusammenarbeit<br />

an.<br />

o Damit ist die großräumige Umsetzung <strong>des</strong> Konzeptes der „Science Summer<br />

School“ auch in anderen Teilen der MORO Nord-Region eingeleitet.<br />

Das Projekt „Start up and get together – Norddeutscher Gründerdialog“ wurde<br />

als Netzwerk unter dem Schwerpunkt „Intensivierung <strong>des</strong> Austausches von Exis-<br />

tenzgründerInnen, jungen Unternehmen und Gründerzentren“ innerhalb <strong>des</strong> MORO<br />

Nord-Raumes initiiert und erfolgreich aufgebaut.<br />

o Es ist gelungen, regionales Know-how und Märkte für junge UnternehmerInnen<br />

zusammenzuführen und ihre Entwicklungsaussichten in den beteiligten Räumen<br />

zu verbessern und damit die überregionale Vernetzung von jungen Unterneh-<br />

merInnen bzw. Existenzgründern erheblich zu intensivieren.<br />

o Regelmäßig wurden gemeinsame Arbeitstreffen wechselseitig bei den Netzwerk-<br />

partnern veranstaltet. Aufgaben- und unternehmensbezogene Strategien konnten<br />

gemeinsam entwickelt, moderiert und umgesetzt werden. Die Potenziale und<br />

Stärken der Teilräume wurden durch diese Erfahrungsaustausche deutlicher her-<br />

ausgearbeitet und gestärkt.<br />

Darüber hinaus haben die beteiligten Gründerinnen und Gründer wichtige Kon-<br />

takte geknüpft und konnten das eigene Business-Netzwerk ausbauen. Vor die-<br />

sem Hintergrund soll die Zusammenarbeit auch über das MORO Nord-Projekt<br />

hinaus fortgesetzt werden.<br />

o Eine eigens gegründete XING-Gruppe „Norddeutscher Gründerdialog“ bietet<br />

im Rahmen <strong>des</strong> professionellen Business-Netzwerkes die Möglichkeit, die Kon-<br />

takte zusätzlich auch auf virtueller Ebene zu intensivieren und auszubauen.<br />

Zusammen mit dem Gründerpreis 2009 der Wirtschaftsförderungsgesellschaft im<br />

Landkreis Harburg wurde ein Sonderpreis „MORO – Norddeutscher Gründerdia-<br />

log“ unter den ProjektteilnehmerInnen dieses erfolgreichen Netzwerkes verlost.<br />

-39-


D.3 Brückenschlag – Entwicklungskorridor Fehmarnbeltquerung<br />

1. Allgemeine Angaben zum Projekt<br />

Ziel <strong>des</strong> Projekts:<br />

Mit der festen Fehmarnbeltquerung (FBQ) werden Skandinavien und Zentraleuropa näher<br />

zusammenrücken. In diesem MORO Nord-Projekt arbeiten zahlreiche <strong>nord</strong>deutsche Vertreter<br />

daran, die Potenziale einer festen Fehmarnbeltquerung für die Region nutzbar zu machen.<br />

Das Projekt „Brückenschlag“ will dazu beitragen, dass die <strong>Metropolregion</strong>en Hamburg<br />

und die Öresundregion zusammenwachsen. Hiermit sind eine Reihe von Entwicklungsperspektiven<br />

und Chancen verbunden, die es für den Norden zu nutzen gilt. Hierfür allerdings<br />

müssen Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Politik an einem Strang ziehen und neue<br />

strategische Allianzen entwickeln, um die Kräfte zu bündeln. Gleichzeitig soll die grenzüberschreitende<br />

Zusammenarbeit unterstützt werden. Das Regionale Entwicklungskonzept<br />

(REK) entlang der gesamten Entwicklungsachse der A1 verdeutlicht die möglichen regionalwirtschaftlichen<br />

Impulse und Herausforderungen während <strong>des</strong> Baus und <strong>des</strong> zukünftigen<br />

Betriebs der Querung. Die Erforderlichkeit der Anpassung der Verkehrsinfrastruktur der<br />

Verkehrsangebote sowie der verkehrsbezogenen Einrichtungen soll anhand einer Studie zu<br />

den erforderlichen Hinterlandanbindungen überprüft werden. Die Ausarbeitung einer Vision<br />

über eine <strong>nord</strong>europäische Meta-Region Hamburg / Schleswig-Holstein / Öresund<br />

ist der dritte Schwerpunktbereich dieses Projektes.<br />

-40-


Federführung im Projekt:<br />

IHK zu Lübeck<br />

o Federführung für das Regionale Entwicklungskonzept (REK): Kreis Ostholstein<br />

o Federführung Hinterlandanbindung: IHK zu Lübeck<br />

o Federführung Vision: Senatskanzlei Hamburg<br />

Weitere Projektpartner<br />

Vertreter der Kreise Ostholstein, Segeberg, Stormarn, Herzogtum Lauenburg und<br />

Nordwest-Mecklenburg sowie der Hansestadt Lübeck<br />

Ministerium für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr SH<br />

Innenministerium Schleswig-Holstein<br />

Handelskammer Hamburg<br />

Unternehmensverband Ostholstein-Plön<br />

Vertreter der Wirtschaftsförderungsgesellschaften<br />

Vertreter der Gremien der <strong>Metropolregion</strong> Hamburg<br />

Staatskanzlei Mecklenburg-Vorpommern<br />

Kaufmannschaft zu Lübeck<br />

Universität zu Lübeck<br />

Fachhochschule Lübeck<br />

IHK zu Schwerin<br />

Ministerium für Justiz, Arbeit und Europa SH / Staatskanzlei SH<br />

Regierungsvertretung Lüneburg<br />

Auftragnehmer:<br />

REK:<br />

Bietergemeinschaft:<br />

o Georg & Ottenströer Immobilienwirtschaft / Regionalökonomie<br />

o Regionomica GmbH<br />

o beratende Begleitung durch COPENHAGEN CAPACITY<br />

Gutachten Hinterlandanbindung:<br />

Bietergemeinschaft:<br />

o HTC Hanseatic Transport Consultancy<br />

Dr. Ninnemann & Dr. Rössler GbR<br />

o ETC Transport Consultants GmbH<br />

(COWI-Gruppe)<br />

MORO-Mittel: 20.000,-<br />

zusätzliche Finanzmittel: 20.000,- + 80.000,-<br />

Die Studien „Hinterlandanbindung“ und REK A1 wurden durch Mittel <strong>des</strong> Innenministeriums<br />

Schleswig-Holstein, der IHK zu Lübeck, der Handelskammer Hamburg, <strong>des</strong> Wirtschaftsministeriums<br />

Schleswig-Holstein und EU-Mittel finanziert. Das REK A1 wurde von den Kreisen<br />

Stormarn, Segeberg, Herzogtum Lauenburg und Ostholstein sowie der Hansestadt Lübeck<br />

mitfinanziert.<br />

-41-


Zusammenarbeit mit anderen MORO-Projekten:<br />

Eine Abstimmung mit dem Projekt „Heranrücken“ ist im Bereich Verkehr erfolgt.<br />

Es bestehen Schnittstellen zum Projekt „Campus Nord“ im Bereich einer grenzüberschreitenden<br />

Hochschulkooperation.<br />

2. Projektverlauf<br />

Auftaktsitzung in der IHK Lübeck: Aufteilung in drei Arbeitsgruppen (Regionales<br />

Entwicklungskonzept, Verkehrskonzept Hinterland, Vision – Meta-Region)<br />

Diverse Sitzungen <strong>des</strong> Gesamt<strong>projektes</strong> sowie der jeweiligen Arbeitsgruppen.<br />

Unter Federführung <strong>des</strong> Kreises Ostholstein hat die AG für das Regionale Entwick-<br />

lungskonzept (REK) in Abstimmung mit den beteiligten Kreisen, die auf schleswig-<br />

holsteinischer Seite an der Entwicklungsachse A1 liegen, eine Projektbeschreibung<br />

und sodann einen Förderantrag erarbeitet. Eine begleitende Lenkungsgruppe wurde<br />

eingerichtet. Das REK wurde anschließend in Auftrag gegeben und erstellt.<br />

o In mehreren Regionalkonferenzen wurden mit Akteuren aus der Region mög-<br />

liche Auswirkungen der Querung und entsprechende vorbeugende und be-<br />

gleitende Maßnahmen sowie neue Leitprojekte in Ableitung aus der Studie<br />

erörtert.<br />

Verkehrskonzept Hinterland: Erstellung eines Anforderungsprofils durch die IHK zu<br />

Lübeck für ein Gutachten zu verkehrsbezogenen Potenzialen und Maßnahmen. Das<br />

Gutachten ist in Auftrag gegeben und gemeinsam mit allen betroffenen Akteuren der<br />

Region erarbeitet worden.<br />

Vision – Meta-Region:<br />

o Durchführung eines Initial-Workshop “Fehmarnbelt-Vision” im Juni 2008 in<br />

Hamburg. In fünf Arbeitsgruppen wurden zu den Themen Politik, Tourismus /<br />

Veranstaltungen, Wirtschaft / Verkehr, Wissenschaft / Bildung sowie Umwelt<br />

mögliche Kooperationsansätze diskutiert.<br />

o Auf der STRING-Konferenz im Juni 2009 wurde die Vision über eine <strong>nord</strong>eu-<br />

ropäische Meta-Region Hamburg / Schleswig-Holstein / Öresund im Rahmen<br />

eines Workshops mit Partnern aus dem Ostseeraum konkretisiert.<br />

o Der Kreis Ostholstein und die IHK zu Lübeck haben eine Initiative für ein<br />

deutsch-dänisches INTERREG-Projekt „Kulturbrücke Fehmarnbelt-Region“<br />

gestartet, das den Bau einer mentalen Brücke durch eine engere Zusam-<br />

menarbeit im kulturellen Bereich unterstützt (grenzübergreifender Kultur-<br />

raum).<br />

-42-


o Verabredung gemeinsamer nächster Schritte auf dem HanseBelt-Kongress<br />

über Chancen einer verstärkten Hochschulschulkooperation für eine Wis-<br />

sens- und Innovationsregion innerhalb einer Meta-Region<br />

Die Arbeit im MORO Nord-Projekt wird regelmäßig eng abgestimmt mit den Aktivitä-<br />

ten <strong>des</strong> Fehmarnbelt Business Councils sowie dem Fehmarnbelt-Komitee („Wirt-<br />

schaftliche Kooperation auf der Achse zwischen Hamburg und Südschweden“).<br />

Die Gesamtergebnisse <strong>des</strong> Projektes „Brückenschlag“ werden Mitte 2010 publiziert.<br />

Hierzu wurde eine Redaktionsgruppe gebildet.<br />

-43-


3. Meilensteine und Ergebnisse <strong>des</strong> Projekts<br />

Es wurden im Wesentlichen drei komplexe Schwerpunktbereiche bearbeitet:<br />

1. Regionales Entwicklungskonzept<br />

Unter Federführung <strong>des</strong> Kreises Ostholstein haben die Kreise entlang der gesamten<br />

Entwicklungsachse A1, die Hansestadt Lübeck sowie die Industrie- und Handelskammer<br />

zu Lübeck das „Regionale Entwicklungskonzept (REK) als Folge <strong>des</strong> Baus<br />

einer festen Fehmarnbeltquerung“ erarbeiten lassen. Im Prozess zur Erstellung <strong>des</strong><br />

REK wurden auf Basis einer Stärken-Schwächen-Analyse mit den Beteiligten sowohl<br />

Entwicklungsziele für die Region definiert als auch abgestimmte Maßnahmen und<br />

Projektvorschläge zur Nutzung der wirtschaftlichen Chancen <strong>des</strong> Verkehrs<strong>projektes</strong><br />

FBQ generiert. Die Untersuchung zeigt vier Schwerpunkte auf, die zur Umsetzung<br />

der Entwicklungsziele und Nutzung der wesentlichen wirtschaftlichen Potenziale beitragen<br />

sollen:<br />

o Tourismus (insb. Nutzung <strong>des</strong> zusätzlichen Stop-Over-Tourismus und <strong>des</strong> vergrößerten<br />

Einzugsbereichs für Tagesausflügler)<br />

o Wirtschaft / Gewerbeflächen (vor und nach der Bauphase)<br />

o Kooperation / Begegnung<br />

o Verkehr<br />

Es wurden hierzu mehr als 15 Projektideen und Maßnahmen im REK vertiefend<br />

untersucht und ausgearbeitet. Beispiele:<br />

o Einrichtung eines Welcome-Centers<br />

o Schaffung von zusätzlichen Attraktionen (Erlebnisstrand u.a.)<br />

o Möglichkeiten für Cross-Border-Shopping<br />

o Vorschläge für Baustellenstandorte für das Querungsbauwerk<br />

o Abstimmung von geeigneten interregionalen und überregionalen Gewerbestandorten<br />

und deren Vermarktung<br />

o Aktionsplan zur Mobilisierung der regionalen Unternehmen, sich mit dem Thema<br />

FBQ und seinen Chancen für die eigene Unternehmung zu befassen<br />

o verstärkte Zusammenarbeit der Universitäten als ein Baustein zur Intensivierung<br />

der überregionalen Kooperation in der Meta-Region vom Öresund bis Hamburg<br />

o Nachnutzung <strong>des</strong> Hafens Puttgarden<br />

Der Endbericht wird Ende Juni 2010 vorliegen und im Internet (www.kreis-oh.de)<br />

veröffentlicht. Auf einer Abschlussveranstaltung im 4. Quartal 2010 werden die Ergebnisse<br />

<strong>des</strong> REK in der Region präsentiert. Im Zuge <strong>des</strong> Erarbeitungsprozesses<br />

<strong>des</strong> REK hat sich aufgrund der vertrauensvollen und effizienten Zusammenarbeit im<br />

Lenkungsausschuss in der Region ein Netzwerk der regionalen Kooperation und Abstimmung<br />

entwickelt, das nach dem Wunsch aller Beteiligten im Rahmen eines Regionalmanagements<br />

zur Umsetzung der Ergebnisse <strong>des</strong> REK fortgesetzt werden<br />

soll.<br />

-44-


2. Verkehrskonzept Hinterland<br />

Damit die Fehmarnbeltquerung ihr Potenzial als leistungsfähige Verbindung zwischen<br />

Kontinentaleuropa und Skandinavien für Güter- und Personenverkehr entfalten<br />

kann, ist in den Regionen zu beiden Seiten <strong>des</strong> Fehmarnbelts der Ausbau der<br />

Infrastruktur zur Sicherung und Verbesserung der Hinterlandanbindung unerlässlich.<br />

In einem im Mai 2009 beauftragten Gutachten wurden daher Vorschläge für den zukunftssicheren<br />

Ausbau und die effiziente Nutzung der Verkehrsinfrastruktur im Kontext<br />

der Querung sowie Maßnahmen für eine Anpassung der Verkehrsangebote entwickelt.<br />

Untersucht wurden insbesondere die Leistungsfähigkeit der Straßeninfrastruktur<br />

unter der Maßgabe bisheriger Verkehrsmengenprognosen sowie die Knotenproblematik<br />

im Schienenverkehr in Lübeck und Hamburg. Um mit Fertigstellung<br />

der festen Querung ein grenzüberschreiten<strong>des</strong> und ineinander greifen<strong>des</strong> Verkehrskonzept<br />

anzubieten, sollten die Akteure beiderseits <strong>des</strong> Belts schon heute eine Verzahnung<br />

der Angebote vorantreiben, damit technische und betriebliche Voraussetzungen<br />

frühzeitig geschaffen werden können. Die Ergebnisse <strong>des</strong> Gutachtens werden<br />

im Weiteren für die politische Arbeit genutzt.<br />

3. Vision Fehmarnbelt / Meta-Region<br />

Die MORO Nord-Kooperation von <strong>Metropolregion</strong> Hamburg, Schleswig-Holstein und<br />

Mecklenburg im Rahmen der „großräumigen Partnerschaft“ erweist sich als frucht-<br />

bar, weil auf allen Ebenen Verwaltungsgrenzen überschreitende Zusammenarbeit<br />

zum gegenseitigen Vorteil ermöglicht wird. Dieser neue Ansatz für die traditionelle<br />

Partnerschaft zwischen Stadt und Land, zwischen strukturstärkeren und struktur-<br />

schwächeren Gebieten, könnte als ein Modell auf die europäische Ebene und insbe-<br />

sondere auf die STRING-Region übertragen werden. Zugleich entsteht hier im Ver-<br />

bund mit den Chancen einer festen Fehmarnbeltquerung ein Ansatzpunkt zur Bil-<br />

dung einer <strong>nord</strong>europäischen Meta-Region. Ziel ist es, zur Wahrung der großräumi-<br />

gen Entwicklungsperspektive frühzeitig ein entsprechen<strong>des</strong> Kooperationsnetzwerk<br />

mit der Öresundregion und weiteren Partnern in Skandinavien zu bilden. Hierzu wur-<br />

den im Rahmen <strong>des</strong> MORO Nord-Projektes zahlreiche Kontakte aufgenommen.<br />

2008 fand ein Workshop "Visions and Strategies to prepare for the Femern Baelt<br />

Bridge" statt. Auf der STRING-Konferenz im Juni 2009 in Lübeck wurde das Thema<br />

im Rahmen eines Workshops mit Partnern aus dem Ostseeraum diskutiert. Die im<br />

Ergebnis verabschiedete „Lübecker Deklaration“ als Konsens aller fünf STRING-<br />

Regionen bestätigte die Zielperspektive einer großräumigen Entwicklung im Sinne<br />

einer Meta-Region. Zugleich richtete sie den Appell an die Bun<strong>des</strong>regierung, den<br />

Ausbau der Hinterlandanbindungen zu beschleunigen und neue zweigleisige Schie-<br />

nenstrecken zu fördern, insbesondere im Hinblick auf empfindliche Fremdenverkehr-<br />

sorte entlang der vorhandenen Bahnstrecke. Von einigen Teilnehmern wurde dar-<br />

über hinaus die Erforderlichkeit einer Bahnhochgeschwindigkeitsverbindung (> 200<br />

km/h) betont. Aufbauend auf den Workshopergebnissen wurden unter der Federfüh-<br />

rung der Senatskanzlei Hamburg Visionen, Strategien und Handlungsmöglichkeiten<br />

erarbeitet, wie sich die „Brückenregion“ weiterentwickeln kann.<br />

-45-


Folgende Optionen sollen behandelt werden:<br />

- Neues regionalpolitisches Instrumentarium<br />

Die VO (EG) Nr. 1082/2006 vom 5. Juli 2006 gibt den EU-Mitgliedstaaten die Mög-<br />

lichkeit, Initiativen zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit unbürokratisch in der<br />

neu geschaffenen Rechtsform <strong>des</strong> „Europäischen Verbunds für Territoriale Zusam-<br />

menarbeit“ (EVTZ) zu institutionalisieren, als ein grenzüberschreitenden Zweckver-<br />

band. Das EVTZ, das der EU-Sitzstaat innerhalb von drei Monaten anerkennen<br />

muss, kann über Personal und Mittel verfügen. Inzwischen sind südlich <strong>des</strong> Mains<br />

einige EVTZ entstanden, so insbesondere zwischen Frankreich und den Nachbar-<br />

ländern, die unterschiedliche Strukturen und Zielsetzungen aufweisen. Eine größere<br />

Anzahl von EVTZ ist in Vorbereitung.<br />

- Mögliches Profil eines EVTZ Hamburg-Schleswig-Holstein-Öresund<br />

Bereits seit mehr als 10 Jahren sind die Städte und Regionen zwischen Hamburg,<br />

Schleswig-Holstein und Skåne in der STRING-Partnerschaft verbunden, die sich an-<br />

gesichts der Perspektive, über den Bau der Fehmarnbeltquerung nicht nur räumlich<br />

zusammenrücken zu können, in einen Transformationsprozess eingetreten ist. Mit<br />

der Begründung eines EVTZ könnte es erleichtert werden, die verschiedenen Akteu-<br />

re zu koordinieren, die Aktivitäten zu systematisieren, konkrete Projekte durchzufüh-<br />

ren und das Zusammenwachsen auf einem verlässlichen Fundament voranzutrei-<br />

ben. Auch in Skåne gibt es seit kurzem Überlegungen, nach Süden über ein EVTZ<br />

den Anschluss zu suchen. Auf Ebene der Partner der STRING-Kooperation werden<br />

entsprechende Überlegungen im Rahmen <strong>des</strong> derzeit in Erarbeitung befindlichen<br />

„Aktionsprogramms STRING“ ebenfalls bereits aufgegriffen.<br />

Als Aufgaben <strong>des</strong> EVTZ kämen folgende Handlungsfelder in Frage, die auch schon<br />

in dem o.g. Workshop identifiziert wurden und die bereits auch Gegenstand der im<br />

Rahmen der STRING-Konferenz von den STRING-Regionen verabschiedeten<br />

„Lübeck Deklaration“ sind: Koordination und Schrittmacher, Clusterpolitiken, Wissen-<br />

schaft, Kultur, Umwelt, Tourismus, Mobilität / Verkehr, mentaler Brückenbau.<br />

- Chancen<br />

Die EU-Kommission hat Interesse an dem MORO-Modellvorhaben bekundet, weil es<br />

eine neue Form der Kohäsionspolitik darstellt und die Kommission gerade die Neu-<br />

orientierung ihrer Regionalpolitiken diskutiert. Möglicherweise kann eine „großräumi-<br />

ge Partnerschaft“ der STRING-Mitglieder auf europäischer Ebene mit ideeller Beglei-<br />

tung der Kommission als Modellprojekt durchgeführt werden. Gleichzeitig dient das<br />

Vorhaben der Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit und trägt damit jüngsten<br />

Überlegungen der Kommission nach einer territorialen Verankerung der Lissabon-<br />

Strategie Rechnung. Der Kern-EVTZ auf der Basis der STRING-Mitglieder sollte sich<br />

aber – so auch das Workshop-Ergebnis – Kooperationen mit Dritten nicht verschlie-<br />

ßen. Die aktuell entstehende Zusammenarbeit im Science Corridor mit Universitäten<br />

außerhalb der STRING-Region (u.a. Oslo, Göteborg, Rostock, Århus) zeigt, dass für<br />

-46-


estimmte Themen eine variable Geometrie der Zusammenarbeit sinnvoll und not-<br />

wendig ist. Diese Überlegungen müssen im Weiteren in den Gremien von STRING<br />

und der Fehmarn Belt-Kooperation zur Diskussion gestellt werden.<br />

4. Die vielschichtigen Ergebnisse dieses Teil<strong>projektes</strong> werden mit MORO Nord-<br />

Abschluss publiziert.<br />

-47-


D.4 Maritime Wirtschaft<br />

1. Allgemeine Angaben zum Projekt<br />

Ziel <strong>des</strong> Projekts:<br />

Das Projekt „Maritime Wirtschaft“ will die bestehenden Kompetenzen <strong>des</strong> Standorts Norddeutschland<br />

im Bereich der maritimen Wirtschaft und Technologie durch eine engere Kooperation<br />

regionaler Schlüsselakteure stärken. Aktuelle Potenzialanalysen dienen als<br />

Grundlage, um diesbezüglich Anknüpfungspunkte zu diskutieren und Maßnahmen für innovative<br />

Projekte und den Technologietransfer zu entwickeln. Dabei soll die Zusammenarbeit<br />

<strong>nord</strong>deutscher Clusterakteure verstetigt werden, um zukünftig <strong>nord</strong>deutsche Verbundprojekte<br />

und Förderanträge besser gemeinsam zu entwickeln.<br />

Im Mittelpunkt der geplanten Aktivitäten steht die erstmalige Durchführung einer gemeinsamen<br />

Veranstaltung für den maritimen Sektor. Neben den MORO Nord-Partnern soll<br />

auch das Land Bremen eingebunden werden, um alle maritim ausgerichteten <strong>nord</strong>deutschen<br />

Länder zu berücksichtigen.<br />

Daneben soll eine engere Vernetzung aller Clusterakteure <strong>des</strong> <strong>nord</strong>deutschen Raumes<br />

über gezielte Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und eine Serie von Veranstaltungen zur Förderung<br />

der länderübergreifenden kollaborativen Technologieentwicklung (jeweils mit<br />

spezifischem, thematischem Fokus im Bereich der Meerestechnik) erreicht werden.<br />

-48-


Federführung im Projekt:<br />

Behörde für Wirtschaft und Arbeit Hamburg (BWA)<br />

Ministerium für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr SH (MWV)<br />

WTSH (Wirtschaftsförderung und Technologietransfer Schleswig-Holstein GmbH)<br />

Weitere Projektpartner:<br />

Wirtschaftsministerien der beteiligten Länder HB, HH, MV, NI, SH<br />

Forschungseinrichtungen<br />

Maritime Unternehmen und Unternehmensverbände<br />

Auftragnehmer<br />

Öffentlichkeitsarbeit für die Veranstaltung „Maritimer Norden“:<br />

Bogya.Meyer-Bogya-Büro für Gestaltung, Kiel<br />

MORO-Mittel: 10.000,-<br />

Zusätzliche Finanzmittel: 20.000,-<br />

Land Schleswig-Holstein<br />

Zusammenarbeit mit anderen MORO-Projekten:<br />

2. Projektverlauf<br />

Auftaktsitzung im Ministerium für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong><br />

Schleswig-Holstein in Kiel<br />

Diverse Sitzungen und Arbeitstreffen der Projektgruppe: Vorbereitung der Veranstaltung<br />

in Berlin, Identifizierung und Vertiefung von gemeinsamen Themen<br />

Veranstaltung „Maritimer Norden“ der maritimen Wirtschaft in Berlin: Präsentation<br />

von Wirtschaft und Wissenschaft aus den fünf beteiligten <strong>nord</strong>deutschen Ländern<br />

und Diskussion über die künftige Entwicklung der maritimen Wirtschaft sowie notwendiger<br />

Maßnahmen zu deren Stärkung<br />

Weitere Arbeitstreffen der Ministerien und Clusterinitiativen zur Konkretisierung und<br />

Vorbereitung der Vernetzungsveranstaltungen der Clusterakteure im Bereich der maritimen<br />

Wirtschaft <strong>des</strong> <strong>nord</strong>deutschen Raumes<br />

-49-


3. Meilensteine und Ergebnisse <strong>des</strong> Projektes<br />

Das Projekt hat insgesamt die <strong>nord</strong>deutsche Zusammenarbeit im Bereich der Maritimen<br />

Wirtschaft gestärkt und zugleich die Aktivitäten der <strong>Metropolregion</strong> Hamburg in<br />

diesem Cluster unterstützt.<br />

o Maßgeblich dazu beigetragen hat die sehr erfolgreiche Veranstaltung „Maritimer<br />

Norden“ am 2. März 2009 mit über 300 Teilnehmern unter Einbindung Bre-<br />

mens in der Lan<strong>des</strong>vertretung Niedersachsen / Schleswig-Holstein in Berlin.<br />

Schwerpunkte der Veranstaltung waren neben der Ausstellung von Unternehmen<br />

und Institutionen der maritimen Wirtschaft der <strong>nord</strong>deutschen Länder zwei Podi-<br />

umsdiskussionen zu aktuellen Themen.<br />

o Diese positive Entwicklung ist durch diverse vorbereitende Arbeitstreffen wäh-<br />

rend der Vorbereitungsphase zu dieser Veranstaltung bereits eingeleitet worden.<br />

Ebenso hat auch die gemeinsame Veranstaltungsbroschüre mit Artikeln der<br />

Talkgäste aus Wirtschaft und Wissenschaft zu diesem Erfolg beigetragen.<br />

Auf dieser Grundlage wollen sich die <strong>nord</strong>deutschen Länder künftig noch enger ab-<br />

stimmen und Unternehmen und Wissenschaft im Norden unterstützen.<br />

Es sind weitere Veranstaltungen geplant, um mit einer gezielten Verknüpfung über-<br />

regionaler Kompetenzen zukünftig besser in der Lage zu sein, innovative <strong>nord</strong>deut-<br />

sche Verbundprojekte und Förderanträge im Bereich der Meerestechnik als Spitzen-<br />

technologie der maritimen Wirtschaft gemeinsam zu entwickeln.<br />

So wird z.B. die Integration der <strong>nord</strong>deutschen Clusterakteure in dem umfangreichen<br />

Verbundprojekt „MariT21 – Intelligente Meerestechnik für das 21. Jahrhundert“<br />

für den Aufbau eines länderübergreifenden, strategischen Kompetenznetzwerkes der<br />

Meerestechnik eingeleitet.<br />

-50-


D.5 Überregionale Logistikplattform<br />

1. Allgemeine Angaben zum Projekt<br />

Ziel <strong>des</strong> Projekts:<br />

Es sollen gemeinsam mit den bereits in den Ländern bestehenden oder sich in Gründung<br />

befindenden Logistikinitiativen Vernetzungsstrukturen für eine koordinierte gemeinsame Arbeit<br />

der Logistikinitiativen in Norddeutschland geschaffen werden. Dabei sollen in erster Linie<br />

die Kooperationsmöglichkeiten für eine solche überregionale Logistikplattform evaluiert<br />

werden. Dabei sollen zunächst folgende konkrete Projekte weiterentwickelt werden:<br />

Verstärkte Kooperation im Bereich Öffentlichkeitsarbeit / Qualifizierung: Erstellung<br />

einer gemeinsamen Broschüre zum Tag der Logistik 2009, in der erstmals alle<br />

Veranstaltungen in der <strong>Metropolregion</strong> Hamburg und in Schleswig-Holstein aufgeführt<br />

werden.<br />

Verbesserung der Parkplatzsituation für LKW: Ziel ist, ein konkretes Projekt zur<br />

Linderung der Parkplatznot auf Grundlage eines Workshops zu initiieren. Der Kerngedanke<br />

dabei ist es, Fahrer und Disponenten über verfügbare und nicht verfügbare<br />

Parkmöglichkeiten zu informieren und ihnen so die Möglichkeit zu geben, ihre Fahrtplanung<br />

zu optimieren.<br />

-51-


Federführung im Projekt:<br />

Logistikinitiative Schleswig-Holstein<br />

Logistikinitiative Hamburg (LIHH)<br />

Weitere Projektpartner:<br />

Logistikinitiativen Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern (bis zum Frühjahr 2009)<br />

Entwicklungsgesellschaft Brunsbüttel (egeb)<br />

Wirtschaftsministerien SH, MV<br />

Ministerium für Verkehr, Bau und Lan<strong>des</strong>entwicklung MV<br />

Kammern (IHK Nord, HK Hamburg, IHK Lüneburg, IHK Schwerin etc.)<br />

UVNord – Vereinigung der Unternehmensverbände in HH und SH e.V.<br />

Auftragnehmer:<br />

MORO-Mittel: 10.000,-<br />

Zusammenarbeit mit anderen MORO-Projekten:<br />

Kooperation mit der MORO Region Nordost im Bereich Logistik<br />

2. Projektverlauf<br />

Abstimmungsgespräche zwischen den Logistikinitiativen Hamburg, Schleswig-<br />

Holstein und Mecklenburg-Vorpommern für die Festlegung und Weiterentwicklung<br />

der zwei Projektvorschläge<br />

Gemeinsamer „Tag der Logistik“ in Norddeutschland: Ausloten der Stärken und<br />

Kooperationsfelder der Logistikbranchen in den an MORO Nord beteiligten Ländern.<br />

Dafür Erstellung einer Broschüre zum Tag der Logistik in Schleswig-Holstein, in der<br />

erstmals alle Veranstaltungen in der <strong>Metropolregion</strong> Hamburg und in Schleswig-<br />

Holstein aufgeführt werden<br />

Workshop zur Initiierung eines konkreten Projektes zur Linderung der Parkplatznot<br />

<strong>des</strong> LKW-Verkehrs unter Beteiligung der Clustermanagements und Lan<strong>des</strong>initiativen<br />

im Bereich Logistik<br />

-52-


3. Meilensteine und Ergebnisse <strong>des</strong> Projekts<br />

Zwei Maßnahmen wurden im Rahmen <strong>des</strong> Projektes erfolgreich durchgeführt, die<br />

erstmals zu einer Kooperation der Logistikinitiativen in den MORO Nord-Ländern geführt<br />

haben:<br />

Gemeinsame Broschüre zum Tag der Logistik: Die bestehende Broschüre der<br />

Logistikinitiative Hamburg für den ersten Tag der Logistik (2008), die alle Veranstaltungen<br />

der MRH auflistete, wurde um die Veranstaltungen, die 2009 am Tag der Logistik<br />

in Schleswig-Holstein stattfanden, ergänzt. Diese Erweiterung war in Hamburg<br />

und Schleswig-Holstein nicht unumstritten, da einige Standorte sich im Wettbewerb<br />

zueinander verstehen, gerade was den Nachwuchs an Logistikfachkräften angeht.<br />

Trotzdem war die gemeinsame Broschüre ein Erfolg, da sie zur Information der Berufsinteressierten<br />

beigetragen und die Möglichkeiten <strong>des</strong> Arbeitens in der Logistikbranche<br />

breit gefächert dargestellt hat.<br />

Projektinhalte zum Thema „Mangel an LKW-Parkplätzen“ (MLP): Initiierung eines<br />

konkreten Projektes zur Linderung der Parkplatznot auf Grundlage eines Workshops.<br />

Ziel ist es, LKW-Fahrer und Disponenten über noch freie Parkplätze in der<br />

Region, in der Fahrer wegen Lenkzeitbestimmungen parken müssen, zu informieren.<br />

Obwohl ein ganz eindeutiger Mangel an LKW-Parkplätzen besteht, kann durch eine<br />

Parkplatzbelegungserfassung und die Weitergabe der Statusinformationen an die<br />

Fahrer ein wesentlicher Beitrag zur Entlastung geleistet werden. Der Workshop hat<br />

potenzielle Projektteilnehmer zusammengebracht. Die Projektskizze ist noch weiter<br />

zu konkretisieren und innerhalb eines Konsortiums sind öffentlicher Fördergelder zu<br />

akquirieren, um ein Pilotvorhaben durchzuführen.<br />

Das Projekt „Überregionale Logistikplattform“ hat einen Beitrag zum Austausch unter<br />

den beteiligten Akteuren geleistet. In letzter Zeit sind gerade im <strong>nord</strong>deutschen<br />

Raum etliche Bemühungen und Erfolge (z.B. Hafenkonzept Unterelbe) zu konstatieren,<br />

die von einer besseren Zusammenarbeit der Bun<strong>des</strong>länder, der Regionen und<br />

der Akteure im Logistiksektor zeugen. Beide durchgeführten Maßnahmen sind Teilbausteine<br />

zu einer Verbesserung <strong>des</strong> Logistikstandortes Norddeutschland.<br />

Fast alle Logistikinitiativen Deutschlands sind oft auf Länderebene installiert worden.<br />

Die LIHH ist eine Ausnahme, da sie sich in Abstimmung und Zusammenarbeit mit<br />

den jeweiligen Lan<strong>des</strong>initiativen auf drei Bun<strong>des</strong>länder erstreckt.<br />

Das Projekt hat eine Grundlage zum Austausch der Logistikinitiativen gelegt. Das<br />

Projekt MLP wird über die Laufzeit von MORO Nord hinausgehen und durch die Beteiligung<br />

der Logistikinitiativen eine weitere Zusammenarbeit fördern.<br />

Aus allen Aktivitäten ist aber auch deutlich geworden, dass die Bereitschaft aus den<br />

bestehenden Clusterinitiativen heraus eine überregionale institutionalisierte Logistikplattform<br />

zu schaffen, noch nicht ausreichend belastbar ist. Insoweit sollte die<br />

durch MORO Nord entstandene themen- und projektbezogene Kooperation darauf-<br />

-53-


hin noch einmal gezielt überprüft werden, ob über ein <strong>nord</strong>deutsches Kooperationsnetzwerk<br />

hinaus eine Institutionalisierung im Sinne einer <strong>nord</strong>deutschen Logistikplattform<br />

wirklich erforderlich ist (zumal es auf Bun<strong>des</strong>ebene bereits eine Arbeitsgemeinschaft<br />

der Logistikinitiativen gibt).<br />

-54-


D.6 Lifesciences<br />

1. Allgemeine Angaben zum Projekt<br />

Ziel <strong>des</strong> Projekts:<br />

Die Life-Sciences-Branche (mit Schwerpunkt) Biotechnologie gehört zu den Entwicklungsschwerpunkten<br />

sowohl in der Freien und Hansestadt Hamburg als auch in den Bun<strong>des</strong>ländern<br />

Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein. Mit der BioCon Valley ® GmbH in<br />

Mecklenburg-Vorpommern und der Norgenta GmbH in Hamburg / Schleswig-Holstein existieren<br />

jeweils Marketing- bzw. Dienstleistungsgesellschaften, welche die Potenziale im Bereich<br />

Life Sciences / Biotechnologie bündeln und vermarkten. Unter der Zielsetzung einer<br />

stärkeren Zusammenarbeit von Unternehmen und Forschungseinrichtungen im Bereich<br />

Life Sciences / Biotechnologie in der großräumigen Partnerschaft Norddeutschland<br />

wurden für dieses MORO Nord-Teilprojekt folgende Arbeitsschwerpunkte festgelegt:<br />

Koordinierte Zusammenarbeit zu bestimmten Themen: bes. Medizintechnik, Pharmazie<br />

und der Telemedizin (E-Health)<br />

Erfahrungsaustausch / Kennenlernen der Unternehmen im Rahmen von gemeinsamen<br />

Veranstaltungen<br />

Etablierung einer Kooperationsbörse (Partnersuche) für nat. und internat. Projekte<br />

Gemeinsame Messeauftritte unter der dem Dach von Life Science Nord zur besseren<br />

internationalen Wahrnehmung<br />

-55-


Federführung im Projekt:<br />

BioCon Valley ® GmbH<br />

Weitere Projektpartner:<br />

Norgenta GmbH<br />

Großunternehmen, KMU<br />

Universitäten, Hochschulen, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen und Universitätskliniken<br />

der beteiligten Länder<br />

HIERO-Institut der Universität Rostock<br />

IHK zu Schwerin<br />

Auftragnehmer:<br />

MORO-Mittel: 6.000,-<br />

Zusammenarbeit mit anderen MORO-Projekten:<br />

-56-


2. Projektverlauf<br />

Auftaktsitzung in Fleesensee (Göhren-Lebbin, Mecklenburg-Vorpommern) im Rahmen<br />

einer Tagung zu Life Sciences in Norddeutschland<br />

Mehrere interne Arbeitstreffen der Projektgruppe (BioConValley, Norgenta)<br />

Organisation der Teilnahme von wissenschaftlichen Einrichtungen und Unternehmen<br />

im Rahmen von MORO für das von der Norgenta veranstaltete Forum für Innovative<br />

Therapien in Hamburg, erstmalig mit Vertretern aus MV: Durchführung der Veranstaltung<br />

„Forum für Innovative Therapien – FIT 2008“ mit dem Schwerpunkt "Fueling the<br />

Pipeline – Drug Discovery in North Germany" in Hamburg und „Forum für Innovative<br />

Therapien – FIT 2009“ mit dem Schwerpunkt „Keep your nerve – Innovative Approaches<br />

to fight neurological diseases“, jeweils in Hamburg<br />

Integration von Themen und Artikeln aus Mecklenburg-Vorpommern in das<br />

Standortmagazin <strong>des</strong> Clusters Life Science Nord (Herausgeber: Norgenta GmbH) als<br />

regelmäßiger Bestandteil <strong>des</strong> Magazins; dabei Interesse auch seitens der Akteure<br />

aus Bremen, sich zukünftig in das Magazin einzubringen<br />

Durchführung <strong>des</strong> Innovationsforums AQUALLIANCE in Stralsund<br />

Gemeinsame Sitzung der Vorstandsmitglieder von BioCon Valley und Norgenta<br />

Vorbereitung eines BioCon Valley-Treffens der Life-Sciences-Branche gemeinsam<br />

mit Norgenta zum Thema Marketing im In- und Ausland und Abstimmung von Messeauftritten<br />

zur besseren Wahrnehmung der Life-Sciences-Branche in Norddeutschland<br />

-57-


3. Meilensteine und Ergebnisse <strong>des</strong> Projekts<br />

Die Projektarbeit hat zu der angestrebten Intensivierung der Zusammenarbeit und zu<br />

konkreten positiven Entwicklungen im Cluster Life Sciences geführt: vorhandene<br />

Plattformen v.a. im Marketing können gemeinsam und damit effektiver genutzt werden<br />

und eine breitere Vernetzung eröffnet neue interregionale Kooperationsmöglichkeiten.<br />

o Auf strategischer Ebene ist durch die Zusammenarbeit von Norgenta und<br />

BioCon Valley eine Intensivierung im europäischen Verbund der Ostseeanrainerstaaten<br />

ScanBalt erreicht worden. Daneben ist die gemeinsame Organisation<br />

von internationalen Messen vorangebracht worden. Zukunftsweisend<br />

ist vor allem die gemeinsame Definition von Schwerpunkten im Bereich der<br />

Gesundheitswirtschaft, speziell ausgerichtet auf den arabischen Markt (im<br />

Zusammenhang mit der Durchführung der ArabHealth: gemeinsame Workshops<br />

und Delegationsreisen) sowie die Definition weiterer wichtiger Themenschwerpunkte,<br />

z.B. industrielle Biotechnologie.<br />

o Durch MORO Nord konnte die Attraktivität bestehender Veranstaltungsreihen<br />

gesteigert werden. Im Ergebnis ist eine breite Teilnahme von Vertretern aus<br />

Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg und Schleswig-Holstein erreicht worden.<br />

Unternehmen und Akteure aus der Wissenschaft haben sich dabei näher<br />

kennen gelernt, um künftige gemeinsame Aktivitäten zu entwickeln.<br />

Vor dem Hintergrund dieser positiven Entwicklungen wird eine Fortsetzung der begonnenen<br />

Zusammenarbeit von den Projektpartnern über das Ende der Laufzeit von<br />

MORO Nord hinaus grundsätzlich befürwortet. Eine Prüfung der weiteren Umsetzung,<br />

u.a. zur Finanzierung, muss noch erfolgen. Aus Sicht der Unternehmen müssen<br />

sich dabei konkrete nachhaltige wirtschaftliche Erfolge abzeichnen, damit in die<br />

Zusammenarbeit weiter investiert wird (Stichwort: Verstetigung der Verflechtung).<br />

-58-


D.7 Aus der Region – für die Region<br />

1. Allgemeine Angaben zum Projekt<br />

Ziel <strong>des</strong> Projekts:<br />

Mithilfe regionaler Strategien will das Projekt „Aus der Region – für die Region“ zur Vermarktung<br />

regionaler Produkte beitragen und auf diese Weise regionale Wirtschaftskreisläufe unterstützen.<br />

Dazu soll ein Kontaktnetzwerk aufgebaut werden, in dem Akteure voneinander<br />

lernen, Synergieeffekte nutzen und die Effizienz ihrer Arbeit steigern. Die angestrebte Stärkung<br />

regionaler Wirtschaftskreisläufe soll ebenfalls dazu beitragen, den Stellenwert der<br />

ländlichen Räume in der großräumigen Partnerschaft zu festigen. Als bereits offiziell anerkanntes<br />

Leitprojekt der MRH soll „Aus der Region – für die Region“ auf den gesamten<br />

MORO Nord-Raum ausgeweitet werden.<br />

-59-


Federführung im Projekt:<br />

Behörde für Wirtschaft und Arbeit Hamburg<br />

Teilnehmende Akteure:<br />

Projektorganisation:<br />

Behörde für Wirtschaft und Arbeit Hamburg<br />

Projektteilnehmer:<br />

o Agrarministerien der Länder<br />

o MRH sowie die Landkreise und Kreise<br />

o Landwirtschaftskammern Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern<br />

o Weitere Kammern und Verbände, insbesondere die grünen Verbände wie z.B.<br />

Bauernverbände, Slow Food Convivium Hamburg Lübeck Lüneburg<br />

o Regionalmanagements<br />

Auftragnehmer:<br />

Vorstudie und Informationsbörse: Prof. Dr. Ingrid Breckner, Fachbereich Stadt- und<br />

Regionalsoziologie, HafenCity Universität Hamburg<br />

MORO-Mittel: 10.700,-<br />

zusätzliche Finanzmittel: 2.350,- + 2.350,-<br />

der Fachbehörden aus Hamburg und Niedersachsen<br />

Zusammenarbeit mit anderen MORO-Projekten:<br />

Enge Kooperation mit MORO Nürnberg im Bereich regionale Wirtschaftskreisläufe<br />

(Nürnberger Initiative „Original Regional“)<br />

Enge Abstimmung mit dem MORO Nord-Projekt „Position beziehen“ hinsichtlich der<br />

Bedeutung regionaler Wirtschaftskreisläufe für die Rolle ländlicher Räume<br />

-60-


2. Projektverlauf<br />

Teilnahme der Projekt-Federführenden am 1. Bun<strong>des</strong>-MORO-Workshop in Nürnberg:<br />

Vernetzung mit der MORO-Region Nürnberg zum Thema „regionale Wirtschaftskreisläufe“<br />

Kontinuierlicher Dialog und Erfahrungsaustausch mit MORO Nürnberg<br />

Arbeitstreffen der Regionalinitiativen in der Europäischen <strong>Metropolregion</strong> Nürnberg,<br />

Nürnberg<br />

Informations- und Wissenstransferworkshop mit anschließendem Senatsempfang<br />

„Aus der Region – für die Region“ der Freien und Hansestadt Hamburg<br />

Projektsitzung in Hamburg: Festlegung auf konkrete Umsetzungsprojekte<br />

Start in Umsetzungsprojekte:<br />

o Ermittlung der Angebotsstruktur regionaler Produkte und ihrer Produzenten (Aufbau<br />

einer Datenbank)<br />

In Vorbereitung befinden sich:<br />

o Aufbau bzw. Erweiterung eines Gastronomienetzwerks für regionale Produkte<br />

o Konzeptentwicklung: regionale Produkte für Großabnehmer (Kantinen, Mensen)<br />

o Stärkung <strong>des</strong> Vertriebs regionaler Produkte im Lebensmitteleinzelhandel; dazu<br />

Erarbeitung logistischer Konzepte<br />

o Modellprojekt regionale Produkte in der Schulverpflegung<br />

Workshop zur Vernetzung von „Aus der Region – für die Region“ mit Strategien und<br />

Aktivitäten in den Ländern und Einbettung der Projektideen in lokale bzw. regionale<br />

Strategien bspw. in LEADER, Aktivregionen<br />

-61-


3. Meilensteine und Ergebnisse <strong>des</strong> Projekts<br />

Durch eine erste Bestandsaufnahme vorhandener Aktivitäten und einen darauf aufbauenden<br />

Informations- und Wissenstransferworkshop am 11. März 2009 in<br />

Hamburg ist ein wichtiger Schritt in Richtung Stärkung von Wirtschaftskreisläufen gelungen.<br />

Zentrale Partner aus den Bereichen Landwirtschaft, Einzelhandel, Gastronomie,<br />

Großverbrauch wurden auf dieser Infobörse erstmals miteinander vernetzt,<br />

Defizite und Probleme benannt, Chancen identifiziert und erste Projektideen formuliert.<br />

Politisch sind diese Aktivitäten durch den anschließenden Senatsempfang der<br />

<strong>nord</strong>deutschen Agrarwirtschaft unter Teilnahme der Bun<strong>des</strong>landwirtschaftsministerin<br />

unterstützt worden.<br />

Insgesamt konnten hierdurch der konstruktive Stadt-Land-Dialog, die Wirtschaftsbeziehungen<br />

im <strong>nord</strong>deutschen Raum und die Entwicklung regionaler Wirtschaftskreisläufe<br />

gestärkt werden. Konkret ist der Aufbau eines Kommunikationsnetzwerkes zwischen<br />

der MRH und den Akteuren außerhalb MRH (im MORO Nord-Raum) gelungen,<br />

was wiederum zu einer Festigung der <strong>nord</strong>deutschen Zusammenarbeit beiträgt.<br />

Vor allem sind konkrete Projekte vereinbart worden, die zur Zeit in der Umsetzung<br />

sind:<br />

o Vernetzung von Erzeugern, Verarbeitern und Händlern regionaler Produkte<br />

o Erfassung der Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit dem Lebensmitteleinzelhandel<br />

(EDEKA Nord; Regionaltheken)<br />

o Aufbau eines Gastronomienetzwerkes für die Nutzung regionaler Produkte<br />

o Regionale Produkte in der Schulverpflegung<br />

Zusätzlich erfolgte die Konkretisierung zur Durchführung eines gemeinsamen Pilotvorhabens<br />

mit der <strong>Metropolregion</strong> Nürnberg zum Thema „Einsatz von regionalen<br />

Produkten bei Großverbrauchern“. Die Ausarbeitung eines fachlichen Exkursionsprogramms<br />

für die Gäste aus Franken im Anschluss an die MORO-Abschlussveranstaltung<br />

im Juni 2010 in Hamburg ist ebenfalls abgestimmt.<br />

Es sind Kontakte zum MORO-Raum „Nordost“ für eine Weiterentwicklung <strong>des</strong> Vorhabens<br />

„Garten der Metropolen“ der Müritzregion und Berlin-Brandenburg aufgebaut<br />

worden.<br />

Darüber hinaus wirkt „Aus der Region – für die Region“ bei dem vom BMELV (Bun<strong>des</strong>ministerium<br />

für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz) finanzierten<br />

Projekt „Regionale Allianzen“ <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>verban<strong>des</strong> der Regionalbewegung mit.<br />

Die Entwicklung von „Aus der Region – für die Region“ wird mit Erfahrungen aus sieben<br />

anderen Regionen im Bun<strong>des</strong>gebiet abgeglichen.<br />

-62-


D.8 KulturLand Norddeutschland<br />

1. Allgemeine Angaben zum Projekt<br />

Ziel <strong>des</strong> Projekts:<br />

Das Projekt „KulturLand Norddeutschland“ beschäftigt sich mit der Inwertsetzung der Bau-,<br />

Garten- und Landschaftskultur der großräumigen Partnerschaft, sie für Naherholung und<br />

Tourismus intensiver zu erschließen und darüber hinaus das Bewusstsein für diese Werte<br />

<strong>des</strong> Raumes zu schärfen. Konkret soll ein Konzept für eine länderübergreifende Gartenroute<br />

in Norddeutschland ausgearbeitet werden. Die Arbeitsplanung sieht vor, länderübergreifend<br />

die bedeutsamen Bauwerke, Gärten und Parkanlagen sowie einzigartige bzw. wertvolle<br />

Landschaften als Bestandteile der <strong>nord</strong>deutschen Kulturlandschaft in Städten und ländlichen<br />

Räumen zu identifizieren und zu bewerten.<br />

-63-


Federführung im Projekt:<br />

Lan<strong>des</strong>amt für Kultur und Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern<br />

Weitere Projektpartner:<br />

Lan<strong>des</strong>denkmalämter Hamburg und Niedersachsen<br />

Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt Hamburg<br />

Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume SH<br />

Ministerium für Verkehr, Bau und Lan<strong>des</strong>entwicklung (Abt. Lan<strong>des</strong>planung) MV<br />

Regierungsvertretung Lüneburg<br />

Gebietskörperschaften (Kreise, Kommunen)<br />

Stiftung Schleswig-Holsteinische Landschaft / Ritterschaft Schleswig-Holstein<br />

Auftragnehmer:<br />

MORO-Mittel:<br />

Zusammenarbeit mit anderen MORO-Projekten:<br />

Vernetzung mit den Projekten „Aus der Region – für die Region“ und „Position beziehen“<br />

2. Projektverlauf<br />

Auftaktsitzung am 23.06.2008 im Lan<strong>des</strong>amt für Denkmalpflege in Schwerin<br />

Im Verlauf <strong>des</strong> Projektes wurde aus organisatorischen Gründen entschieden, die<br />

Umsetzung der entwickelten Projektideen auf die Zeit nach Beendigung <strong>des</strong> MORO<br />

Nord-Projektes zu verschieben.<br />

-64-


3. Meilensteine und Ergebnisse <strong>des</strong> Projekts<br />

Aus den entwickelten Projektideen heraus soll ein umsetzungsorientiertes Konzept<br />

für eine länderübergreifende Gartenroute in Norddeutschland konkretisiert wer-<br />

den.<br />

In den Diskussionen über eine Fortführung der großräumigen Zusammenarbeit in<br />

Norddeutschland über MORO Nord hinaus wurde dem Themenfeld Kulturland eine<br />

hohe Bedeutung beigemessen. Die Umsetzung der Projektideen soll weiterverfolgt<br />

werden.<br />

Leitidee <strong>des</strong> vorgesehenen Konzeptes ist es, eine länderübergreifende Gartenroute<br />

für die Veranschaulichung der Entwicklung <strong>des</strong> Kulturlan<strong>des</strong> Norddeutschland zu<br />

realisieren. Mit dieser Route sollen 40 Gärten im <strong>nord</strong>deutschen Raum miteinander<br />

vernetzt werden, wobei die materiellen und kulturellen Gegebenheiten der jeweiligen<br />

Epochen gemäß der Leitidee <strong>des</strong> Konzeptes durch den Wechsel der Gartennutzung<br />

widergespiegelt werden.<br />

Die Realisierung dieser länderübergreifenden Gartenroute soll zu attraktiven hoch-<br />

wertigen kulturellen Angeboten führen, die auch der Entwicklung der touristischen<br />

Infrastruktur dienen. Damit könnten unmittelbar Dauerarbeitsplätze im Dienstleis-<br />

tungssektor und in landwirtschaftlichen Betrieben sowie Gartenbaubetrieben ge-<br />

schaffen werden.<br />

Die spätere Umsetzung dieses Konzeptes und damit die Realisierung der Gartenrou-<br />

te erfordert aus heutiger Perspektive – auch aus Erfahrungen ähnlicher Projekte –<br />

erhebliche Investitionen in Millionenhöhe.<br />

-65-


D.9 Unverwechselbar – Norddeutschland im Wettbewerb der Regionen<br />

1. Allgemeine Angaben zum Projekt<br />

Ziel <strong>des</strong> Projekts:<br />

Um die Außenwahrnehmung <strong>des</strong> Standortes Norddeutschland und <strong>des</strong>sen Konkurrenzfähigkeit<br />

auch im internationalen Wettbewerb der Regionen zu stärken, ist es Ziel dieses Projektes<br />

gemeinsame Marketingaktivitäten der Teilräume der <strong>nord</strong>deutschen Partnerschaft zu<br />

unterstützen.<br />

Als größtes Hemmnis einer Verbesserung der Wahrnehmung der <strong>nord</strong>deutschen Region<br />

stellt sich das Fehlen eines gemeinsamen Gestaltungselements – eines verbindenden Signets<br />

– heraus. Ohne ein solches Signet ist weder die gemeinsame Region erkennbar noch<br />

ein Wiedererkennungswert gegeben. Insofern ist es prioritäre Ziel <strong>des</strong> Projektes, ein gemeinsames<br />

<strong>nord</strong>deutsches Signet zu entwickeln und einzuführen.<br />

-66-


Federführung im Projekt:<br />

WTSH (Wirtschaftsförderung und Technologietransfer Schleswig-Holstein GmbH)<br />

Weitere Projektpartner:<br />

Hamburg Marketing GmbH (HMG)<br />

Hamburgische Gesellschaft für Wirtschaftsförderung mbH (HWF)<br />

Regionale Wirtschaftsfördergesellschaften<br />

Ministerium für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr SH<br />

Behörde für Wirtschaft und Arbeit Hamburg<br />

Staatskanzlei Schleswig-Holstein<br />

Senatskanzlei Hamburg<br />

Staatskanzlei Niedersachsen<br />

Bremen<br />

Lan<strong>des</strong>marketinggesellschaften<br />

HafenCity Universität<br />

Gesellschaft für Technologieförderung Itzehoe mbH<br />

Kreis Segeberg<br />

Auftragnehmer:<br />

Dievision Agentur für Kommunikation GmbH, Hannover<br />

MORO-Mittel: 8.925,-<br />

Zusammenarbeit mit anderen MORO-Projekten:<br />

-67-


2. Projektverlauf<br />

Auftaktsitzung bei WTSH in Kiel<br />

Rückkoppelung der Projektideen (bessere Vernetzung und Abstimmung der Marketinginitiativen,<br />

langfristig gemeinsame Marke) in den beteiligten Ländern<br />

Übereinkommen der Vertreter Hamburgs und Schleswig-Holsteins über die Entwicklung<br />

eines verbindenden Elements (kommunikative Klammer) für einen gemeinsamen<br />

<strong>nord</strong>deutschen Auftritt und die Definition <strong>des</strong>sen modularer Einsatzmöglichkeiten<br />

in unterschiedlichen Medien oder auf Messen<br />

Entwurf „Logo Strahlen“ der Agentur „Dievision“ aus Hannover wurde als Wort-Bild-<br />

Marke für die <strong>nord</strong>deutschen Länder vorgeschlagen<br />

Erster Bürgermeister von Beust, Ministerpräsident Wulff und Ministerpräsident Carstensen<br />

stimmten dem Einsatz <strong>des</strong> Zeichens zu<br />

Im Umlaufverfahren (per Email) schlug die Staatskanzlei SH die Einbindung der<br />

Ländern Bremen und Mecklenburg-Vorpommern vor<br />

Festlegung der weiteren Schritte zur politischen und technischen / rechtlichen Implementierung<br />

<strong>des</strong> Zeichens in den <strong>nord</strong>deutschen Ländern<br />

Politische Billigung durch CdS-AG Nord am 11.11.09 – damit Zustimmung aller<br />

MORO Nord-Länder sowie Bremens<br />

Erste öffentliche Nutzung <strong>des</strong> Signets erfolgte bereits im Rahmen der „Nacht <strong>des</strong><br />

Wissens“ am 07.11.2009<br />

Verwendung <strong>des</strong> Signets in den öffentlichkeitswirksamen Schlussveranstaltungen<br />

der MORO Nord-Projekte<br />

Präsentation <strong>des</strong> <strong>nord</strong>deutschen Signets auf der MORO-Abschlussveranstaltung<br />

-68-


3. Meilensteine und Ergebnisse <strong>des</strong> Projekts<br />

Die Arbeitsgruppe hat zunächst die Anforderungen an eine <strong>nord</strong>deutsche Dachmarke<br />

formuliert und auf dieser Grundlage einen Agenturenwettbewerb durchgeführt. Als<br />

bester Umsetzungsvorschlag <strong>des</strong> Wettbewerbs wurde der grafische Entwurf „Logo<br />

Strahlen“ von „Dievision – Agentur für Kommunikation GmbH“ aus Hannover ausgewählt.<br />

Der favorisierte Vorschlag wurde in das politische Abstimmungsverfahren aller <strong>nord</strong>deutschen<br />

Bun<strong>des</strong>länder – unter Einbindung Bremens – eingebracht. Er wurde im<br />

Rahmen der Konferenz der Chefs der Staats- und Senatskanzleien am 11.11.2009<br />

abschließend gebilligt.<br />

Für die Umsetzung dieses gemeinsamen <strong>nord</strong>deutschen Beschlusses hat die WTSH<br />

die uneingeschränkten Nutzungsrechte am Entwurf „Logo Strahlen“ erworben und<br />

diese unentgeltlich an die <strong>nord</strong>deutschen Länder übertragen.<br />

Geplant ist das neue gemeinsame Gestaltungselement in Zukunft als kommunikative<br />

Klammer bei gemeinsamen <strong>nord</strong>deutschen Aktivitäten, Veranstaltungen<br />

und insbesondere Messeauftritten im In- und Ausland einzusetzen. Das Signet<br />

kann und soll auch von den einzelnen Ländern ergänzend zum Lan<strong>des</strong>logo eingesetzt<br />

werden. Für die konkrete Nutzung dieses gemeinsamen <strong>nord</strong>deutschen Marketingproduktes<br />

wird ein Designguide mit entsprechenden Anwendungsbeispielen für<br />

die Marketingaktivitäten der <strong>nord</strong>deutschen Länder erarbeitet.<br />

Erstmals wurde das neue gemeinsame Logo im Rahmen der „Nacht <strong>des</strong> Wissens“<br />

am 07.11.2009 in Hamburg eingesetzt. In Kürze wird es auf dem <strong>nord</strong>deutsche Messegemeinschaftsstand<br />

der internationalen Fachmesse für Meerestechnik „Oceanology“<br />

in London eingesetzt.<br />

Im Ergebnis wurde die im Teilprojekt angestrebte Zielsetzung nicht nur vollständig<br />

erreicht, sondern durch die Festlegung auf einen gemeinsamen Gestaltungsrahmen<br />

sogar deutlich übertroffen. Insgesamt haben die <strong>nord</strong>deutschen<br />

Bun<strong>des</strong>länder sowie verschiedene Institutionen ein Interesse an der Nutzung <strong>des</strong><br />

Signets bekundet, so dass von einer nachhaltigen Umsetzung der Projektentscheidung<br />

ausgegangen werden kann.<br />

Damit besteht ein gute Chance zur Erreichung folgender Perspektiven: Verbesserung<br />

der überregionalen Wahrnehmung der <strong>nord</strong>deutschen Wirtschaftsregion; Steigerung<br />

der Effizienz von Standortmarketingmaßnahmen; Ausbau der Marktpositionierung.<br />

-69-


D.10 Heranrücken – Anbindung der ländlichen Räume an die Zentren<br />

1. Allgemeine Angaben zum Projekt<br />

Ziel <strong>des</strong> Projekts:<br />

Das Projekt verfolgt das übergreifende Ziel, Strategien zur Verbesserung der verkehrlichen<br />

Situation in ländlichen Räumen in Hinblick auf die Erreichbarkeit der Zentren zu entwickeln.<br />

Zugleich soll es dazu beitragen, infrastrukturelle Defizite der ländlichen Räume im öffentlichen<br />

Verkehr zu beseitigen. Das Projekt hat vier Arbeitsschwerpunkte:<br />

Analyse der ÖPNV-Bedarfe und Verbesserung der bestehenden Verkehrs- und Tarifangebote.<br />

Vor allem aus Sicht der Landkreise bestehen zahlreiche Verbesserungsbedarfe<br />

der bestehenden Verkehrsangebote.<br />

Ermittlung der vielschichtigen bestehenden Arbeitsstrukturen im ÖPNV in der großräumigen<br />

Partnerschaft. Ziel ist, die Kooperationsstrukturen zwischen den Entscheidungsträgern<br />

aufzuzeigen und ggf. zu verbessern und eine effizientere Arbeitsebene<br />

zu erlangen.<br />

Studie „Öffentlicher Verkehr 2030 im stadtregionalen Kontext“ in der MORO Nord-<br />

Region – Ermittlung von Leitlinien und Visionen für die künftige Entwicklung der Verkehrsinfrastruktur<br />

und der Verkehrsangebote im Gesamtraum.<br />

Elbschifffahrtsverbund mit dem Ziel der Verbesserung der touristischen Vermarktung<br />

der Elbe durch gemeinsame Angebote.<br />

-70-


Federführung im Projekt:<br />

Regionaler Planungsverband Westmecklenburg<br />

Teilnehmende Akteure:<br />

Projektorganisation:<br />

Regionaler Planungsverband Westmecklenburg<br />

Projektteilnehmer:<br />

o Verkehrsministerien der Länder<br />

o Staatskanzlei MV<br />

o Gebietskörperschaften sowie deren Verkehrsplanungen<br />

o Wirtschaftsförderungsgesellschaften<br />

o Süderelbe AG<br />

o HVV, Deutsche Bahn AG<br />

o IHK Lüneburg, Schwerin<br />

Auftragnehmer:<br />

PVB Planungsbüro für Verkehr Bornkessel, Brohm & Margraf GbR, Berlin<br />

MORO-Mittel: 18.928,-<br />

zusätzliche Finanzmittel: 30.000,-<br />

INTERREG-Projekt NEW BRIDGES<br />

Zusammenarbeit mit anderen MORO-Projekten:<br />

Abstimmung mit dem MORO Nord-Projekt „Position beziehen“<br />

2. Projektverlauf<br />

Zahlreiche Arbeitssitzungen <strong>des</strong> Gesamt<strong>projektes</strong> sowie der einzelnen Schwerpunktbereiche<br />

„Projekte, Angebote, Bedarfe“, „Strukturen“, „Vision Verkehr<br />

2030“ und „Elbschifffahrt“<br />

Gemeinsame Abstimmung zur Ausschreibung der Visions-Studie<br />

„Visions“-Workshop im Rahmen <strong>des</strong> 1. Klimagipfels Westmecklenburg mit den beauftragten<br />

Gutachtern für die Studie<br />

Treffen der AG Verkehr <strong>des</strong> Regionalen Planungsverban<strong>des</strong> Westmecklenburg<br />

Elbschifffahrt: Workshops mit den wesentlichen Akteuren wie den verschiedenen<br />

Schifffahrtsbetreibern, auch von Rhein und Bodensee<br />

-71-


3. Meilensteine und Ergebnisse <strong>des</strong> Projekts<br />

„Projekte, Angebote, Bedarfe“: Erfolgt ist eine Analyse der ÖPNV-Bedarfe mit der<br />

Zielsetzung einer Verbesserung der bestehenden Verkehrs- und Tarifangebote. Erreicht<br />

wurde die Intensivierung der Abstimmung <strong>des</strong> ÖPNV zwischen Lübeck und<br />

Nordwestmecklenburg sowie die Erörterung möglicher Kooperationstarife zwischen<br />

den Landkreisen Nordwestmecklenburg, Ludwigslust und Lüchow-Dannenberg in<br />

Bezug auf den Hamburger Verkehrsverbund (HVV).<br />

„Strukturen“: Vorgenommen wurde eine Analyse der Arbeits- und Organisationsstrukturen<br />

im ÖPNV im gesamtem MORO Nord-Raum für mehr Transparenz der bestehenden<br />

Zuständigkeiten; eine Zusammenstellung der Ergebnisse und die Veröffentlichung<br />

als Arbeitsgruppen-Fahrplan / Vademecum erfolgte zum 13.10.2009 im<br />

Rahmen <strong>des</strong> 1. Klimagipfels Westmecklenburg.<br />

Der Schwerpunkt der Projektarbeit betrifft den Bereich „Vision“:<br />

Mit der Auftragsvergabe der Studie „Vision Verkehr 2030“ (Auftragnehmer: PVB Planungsbüro<br />

für Verkehr Bornkessel, Brohm & Margraf GbR) ist das Projekt inhaltlich<br />

weiter vertieft und zugleich strategischer ausgerichtet worden. Aufgrund der Studie<br />

wurde die Verkehrsplanung über enge Grenzen hinweg skizziert und Szenarien für<br />

die künftige Verkehrsentwicklung erarbeitet. Dabei sind auch die sich ändernden<br />

Rahmenbedingungen (z.B. demografischer Wandel und Klimawandel) sowie maßgebliche<br />

Akteure / Stakeholder wie Fahrgast- und Umweltverbände einbezogen worden.<br />

Die vorläufigen Ergebnisse der Studie wurden am 11.05.2010 präsentiert.<br />

Im Zentrum der Studie steht die kreative Entwicklung von Visionen mit der Zielsetzung<br />

einer großräumigen „MORO Nord-Verkehrskooperation“. Die Studie hat zu<br />

konkreten Forderungen und Handlungsempfehlungen an die politischen Entscheidungsträger<br />

hinsichtlich einer optimierten Verknüpfung im öffentlichen Verkehr der<br />

MORO Nord-Region geführt.<br />

Diese Handlungsempfehlungen werden u.a. als Grundlage für die Fortschreibung der<br />

jeweiligen Lan<strong>des</strong>verkehrspläne dienen.<br />

„Elbschifffahrt“: Auf mehreren Workshops sowie in Befragungen wurden die notwendigen<br />

Rahmenbedingungen und Handlungsempfehlungen für die Schaffung einer<br />

schlagkräftigen und kundenfreundlichen Vermarktung der touristischen Elbschifffahrt<br />

auf der Elbe ab Hamburg bis Cuxhaven und über Dömitz nach Wittenberge erörtert<br />

und herausgearbeitet. Damit sind erste wichtige Schritte für den Aufbau einer<br />

touristischen Organisation, für ein abgestimmtes, regelmäßiges Angebot für touristische<br />

Elbschifffahrten in der Region (vergleichbar beispielsweise mit der Ausflugsschifffahrt<br />

an Rhein oder Bodensee) sowie für eine Verknüpfung mit anderen touristischen<br />

Attraktionen eingeleitet worden. Im Rahmen von Studien sind diese Ergebnisse<br />

aufgearbeitet worden und werden gegenwärtig konkretisiert.<br />

-72-


D.11 Position beziehen – Ländliche Räume in der überregionalen<br />

Partnerschaft<br />

1. Allgemeine Angaben zum Projekt<br />

Ziel <strong>des</strong> Projekts:<br />

Um den Qualitäten und Anforderungen der ländlichen Räume besser gerecht zu werden –<br />

und sie nicht einseitig darauf zu reduzieren, natürliche Ressourcen und touristische Attrakti-<br />

vität vorzuhalten – will das Projekt „Position beziehen“ ausloten, welche Chancen und An-<br />

satzpunkte sich aus Sicht der Akteure der ländlichen Räume in der großräumigen Partner-<br />

schaft und insbesondere in Zusammenarbeit mit der <strong>Metropolregion</strong> Hamburg bieten. Insge-<br />

samt geht es um mehr Zusammenarbeit, mehr gemeinsame Projekte und das Nutzen ge-<br />

meinsamer Chancen von Stadt und Land.<br />

Folgende konkrete Ergebnisse werden mit diesem Projekt angestrebt:<br />

Durchführung einer Potenzialabfrage für eine Positionierung und Profilierung <strong>des</strong><br />

ländlichen Raums zur Ermittlung und Bewertung der Stärken und Entwicklungspo-<br />

tenziale<br />

Formulierung eines Strategiepapiers sowie einer gemeinsamen Erklärung zur künfti-<br />

gen Entwicklung und Zusammenarbeit der ländlichen Räume in Norddeutschland mit<br />

möglichst konkreten Vorschlägen für geeignete Kooperationsprojekte<br />

-73-


Federführung im Projekt:<br />

Regierungsvertretung Lüneburg<br />

Weitere Projektpartner:<br />

Betreffende Gebietskörperschaften (u.a. Landkreise Nordostniedersachsen: Uelzen,<br />

Lüneburg, Lüchow-Dannenberg; Kreise Dithmarschen, Nordfriesland; Landkreise<br />

Nordwestmecklenburg, Ludwigslust)<br />

IHK Lüneburg-Wolfsburg<br />

Ministerium für den Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Lan<strong>des</strong>entwicklung<br />

Nds.<br />

Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt Hamburg<br />

Innenministerium Schleswig-Holstein<br />

Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume SH<br />

Akademie für die ländlichen Räume SH e.V.<br />

Staatskanzlei Mecklenburg-Vorpommern<br />

Ministerium für Verkehr, Bau und Lan<strong>des</strong>entwicklungsplanung MV<br />

Geschäftsstelle der MRH<br />

Auftragnehmer:<br />

dsn Projekte und Studien für Wirtschaft und Gesellschaft, Kiel<br />

MORO-Mittel: 4.500,-<br />

zusätzliche Finanzmittel: 20.000,- + 45.000,-<br />

je 5.000,- der vier beteiligten Länder (Nds, SH, HH, MV) und Mittel aus dem INTERREG-<br />

Projekt NEW BRIDGES (45.000,-)<br />

Zusammenarbeit mit anderen MORO-Projekten:<br />

Eine Zusammenarbeit besteht mit dem Projekt „Aus der Region – für die Region“ und mit<br />

dem Projekt „Heranrücken – Anbindung der ländlichen Räume an die Zentren“.<br />

-74-


2. Projektverlauf<br />

Zahlreiche Projektsitzungen <strong>des</strong> Gesamt<strong>projektes</strong> sowie seiner Schwerpunktthemen<br />

haben stattgefunden.<br />

Fachgespräch „Ländliche Räume in der <strong>Metropolregion</strong> Hamburg“ in enger Abstim-<br />

mung mit dem MORO- Projekt „Position beziehen“ in Amelinghausen, veranstaltet<br />

durch die AG „Siedlungsentwicklung“ der MRH<br />

Durch verschiedene Vorträge Informationen über Beispiele von Entwicklungsstrate-<br />

gien ländlicher Räume. Die Ergebnisse <strong>des</strong> Fachgesprächs lieferten wiederum wich-<br />

tige Erkenntnisse für die weitere Arbeit im Projekt „Position beziehen“.<br />

Abstimmungs- und Auswahlgespräche für die Durchführung der Potenzialanalyse;<br />

Auswahl <strong>des</strong> Büros dsn Kiel.<br />

Länderübergreifender Workshop „Position beziehen“ in Ludwigslust mit Vertretern<br />

der Landkreise und Kreise sowie von regionalen Entwicklungsinitiativen aus dem ge-<br />

samten MORO Nord-Gebiet. In vier Arbeitsgruppen wurden folgende Themen disku-<br />

tiert: Gemeinsame Erklärung, Stärken / Potenziale, Schlüsselakteure und Projekte /<br />

Programme.<br />

Die Ergebnisse dienten als Grundlage für die Potenzialanalyse.<br />

Vorstellung <strong>des</strong> Vorgehens zur Erstellung der Potenzialanalyse durch dsn; Präzisie-<br />

rung <strong>des</strong> Fragebogens mit dem Ziel einen umfassenden Überblick über Stärken und<br />

Potenziale der ländlichen Räume, Impulsgeber und geeignete Projekte zu erhalten.<br />

Dazu wurden Interviews mit ausgesuchten Schlüsselakteuren geführt.<br />

Weitere Abstimmungsgespräche zur Potenzialanalyse, zur endgültigen Ausarbeitung<br />

der politischen Erklärung sowie zur Vorbereitung der Abschlussveranstaltung.<br />

Abschlussveranstaltung „Position beziehen – Ländliche Räume in der überregionalen<br />

Partnerschaft“ mit Vorstellung <strong>des</strong> Strategiepapiers sowie der gemeinsamen Erklärung<br />

am 21.04.2010.<br />

-75-


3. Meilensteine und Ergebnisse <strong>des</strong> Projekts<br />

Mit einer Potenzialabfrage von 325 Schlüsselakteuren aller MORO Nord-Teilräume<br />

ist eine Gesamtaufnahme und Bewertung der Stärken und Entwicklungspotenziale<br />

gerade auch aus Sicht der ländlichen Räume erfolgt.<br />

Die Potenzialabfrage erfolgte von September bis Dezember 2009. Mit der Befragung<br />

sind bezogen auf 13 ausgewählte Handlungsfelder bestehende und neu zu entwickelnde<br />

Kooperationsbeziehungen zwischen den ländlichen Räumen und der Metropole<br />

Hamburg, den ländlichen Räumen und den Oberzentren (Rostock, Schwerin,<br />

Lüneburg, Neumünster, Flensburg, Lübeck und Kiel) sowie den ländlichen Räumen<br />

untereinander ermittelt worden. Damit sollte nicht nur deutlich werden, welche Stärken<br />

und Potenziale die ländlichen Räume in eine großräumige Kooperation einbringen<br />

können, sondern auch aufzeigen, welche Schwächen durch Kooperationen vermindert<br />

oder abgebaut bzw. welche Risiken gemindert bzw. vermieden werden können.<br />

Ergebnis ist die Ermittlung von Entwicklungspotenzialen in Norddeutschland<br />

und die Erarbeitung eines Strategiepapiers zu deren kooperativer Stärkung im Sinne<br />

einer Partnerschaft von Stadt und Land gewesen.<br />

Nächste Arbeitsschritte waren:<br />

o die Ergebnisse der Befragung in Beziehung zu den bereits bestehenden Analysen<br />

der strategischen Leitaussagen zu ländlichen Räumen zu setzen,<br />

o die Ermittlung von Themen und Ideen für Kooperationsprojekte im MORO<br />

Nord-Raum,<br />

o die inhaltliche und redaktionelle Erstellung <strong>des</strong> Strategiepapiers.<br />

Als Ergebnis der Projektarbeit wurden am 21.04.2010 auf Basis der Potenzialunter-<br />

suchung ein „Strategiekonzept“ sowie eine „gemeinsame Erklärung zur künftigen<br />

Entwicklung und Zusammenarbeit der ländlichen Räume in Norddeutschland“ mit<br />

konkreten Vorschlägen für geeignete Themenfelder verabschiedet.<br />

Zielgerichtet sollen damit die bisher isolierten Strategien der <strong>nord</strong>deutschen Länder<br />

für die jeweiligen ländlichen Räume ergänzt und die Stadt-Land-Zusammenarbeit<br />

großräumig durch die Entwicklung konkreter Projekte gestärkt werden.<br />

-76-


D.12 Belt Food Vernetzung der Ernährungswirtschaft in der<br />

Großräumigen Partnerschaft<br />

1. Allgemeine Angaben zum Projekt<br />

Ziel <strong>des</strong> Projekts:<br />

Anliegen <strong>des</strong> Projekts „Belt Food“ ist es, die Zusammenarbeit bestehender Cluster und<br />

Branchennetzwerke der Ernährungswirtschaft von der <strong>Metropolregion</strong> Hamburg über die<br />

Region Lübeck, die Region Seeland bis in die Öresundregion zu stärken, die Integration<br />

dieser Teilräume zu stützen und dadurch insgesamt die internationale Positionierung der<br />

Ernährungswirtschaft im <strong>nord</strong>deutschen sowie europäischen Rahmen zu befördern. Eine<br />

Bestands-Analyse der Ernährungswirtschaft in der Region Hamburg und Schleswig-Holstein<br />

zeigt, dass die Branche gemessen an der Zahl der Unternehmen und Beschäftigten von besonderer<br />

regionalwirtschaftlicher Bedeutung und überregional relevanter Größe<strong>nord</strong>nung ist.<br />

Dabei spielt in Schleswig-Holstein das verarbeitende Ernährungsgewerbe eine wichtige Rolle,<br />

während in Hamburg ein Schwerpunkt im Bereich der Distribution liegt. Die branchenspezifische<br />

Forschungs- und Qualifizierungslandschaft ist in beiden Bun<strong>des</strong>ländern bislang<br />

wenig ausgeprägt. In der Öresundregion ist das Ernährungscluster u.a. durch eine gute<br />

Wissenschaftsinfrastruktur begünstigt.<br />

-77-


Federführung im Projekt:<br />

IHK zu Lübeck<br />

Weitere Projektpartner:<br />

Industrie- und Handelskammer zu Lübeck<br />

Handelskammer Hamburg<br />

Øresund Food Network<br />

Ernährungscluster „foodRegio“<br />

Ernährungscluster „Food active“<br />

Ernährungscluster „Grönt Center“<br />

Ergänzende Projektbeteiligung angeboten:<br />

- WTSH (Wirtschaftsförderung und Technologietransfer Schleswig-Holstein GmbH)<br />

- Niedersächsisches Kompetenzzentrum Ernährungswirtschaft – NieKE<br />

Auftragnehmer:<br />

MORO-Mittel: 30.000,- (davon IHK Lübeck 10.000,-)<br />

Zusammenarbeit mit anderen MORO-Projekten:<br />

Eine Vernetzung mit dem Projekt „Aus der Region – für die Region“ ist vorgesehen.<br />

2. Projektverlauf<br />

Auftaktworkshop zur Bestandsaufnahme der Netzwerkprofile sowie der Potenziale<br />

der Ernährungswirtschaft in der großräumigen Partnerschaft am 22.09.2009<br />

Vorbereitung der Entwicklung von unternehmensbezogenen Pilotprojekten<br />

Diverse Workshops, u.a. als „Lernexpedition“ von Netzwerkakteuren in eine andere<br />

Teilregion zum Kennenlernen verschiedener Netzwerkressourcen und Verbindungspunkte<br />

der jeweils anderen Branchennetzwerke<br />

Präsentation auf der Regionalkonferenz der <strong>Metropolregion</strong> Hamburg zum Thema<br />

Ernährungswirtschaft, Norderstedt, u.a. mit der Anregung, auch benachbarte wichtige<br />

Clusterinitiativen im Bereich der Ernährungswirtschaft (WTSH, NieKE) einzubeziehen<br />

-78-


3. Meilensteine und Ergebnisse <strong>des</strong> Projekts<br />

Durch mehrere regions- und netzwerkübergreifende Workshops ist die Anbahnung<br />

von Kooperationen sowie die strategische Vernetzung bestehender Brancheninitia-<br />

tiven im Bereich Ernährungswirtschaft auf dem Entwicklungskorridor Hamburg-<br />

Öresund gelungen.<br />

Mit einem Workshop über die Absatzmärkte für Lebensmittel in Deutschland und<br />

Dänemark wurden die Potenziale der großräumigen Region unter den beiden Aspekten<br />

„Anbahnung von Wirtschaftsbeziehungen“ und „Erschließung von Absatz-<br />

märkten“ sichtbar und für die Akteure aus den Branchennetzwerken nutzbar ge-<br />

macht. Weitere Workshops im Rahmen von Lernexpeditionen fanden unter dem As-<br />

pekt <strong>des</strong> Technologie- und Innovationstransfers statt.<br />

Mit dem Projekt wurden zum einen die Integration teilräumiger Initiativen der Ernäh-<br />

rungswirtschaft vorangetrieben und internationale Verbindungen in den skandinavi-<br />

schen Raum intensiviert. Zudem wurde mit der Zusammenarbeit der Unternehmen<br />

anlässlich der Workshops und Lernexpeditionen Transparenz über die jeweiligen<br />

Kompetenzen und Vertrauen als Grundlage für weitere unternehmensbezogene Pi-<br />

lotprojekte hergestellt.<br />

Aufbauend auf den Workshopergebnissen haben die am Projekt beteiligten Partner<br />

Strategien erarbeitet, wie sich die Zusammenarbeit in der Ernährungswirtschaft<br />

entlang der Achse Hamburg – Lübeck – Öresund weiterentwickeln kann. Diese<br />

Impulse werden im Weiteren durch die zuständigen Akteure aufgegriffen und als Pi-<br />

lotprojekte umgesetzt.<br />

Im Rahmen der weiteren Zusammenarbeit soll die Vernetzung mit dem Projekt „Aus<br />

der Region – für die Region“ vorangebracht werden, da beide Projekte einen<br />

Schwerpunkt im Bereich der Nahrungsmittelwirtschaft haben. Gemeinsam mit dem<br />

Projekt „Aus der Region – für die Region“ wurde ein Projekt zur Verwendung regio-<br />

naler Produkte in der Lebensmittelindustrie gestartet.<br />

Die Erfahrungen im Bereich regionaler Produkte und Wirtschaftskreisläufe aus „Aus<br />

der Region – für die Region“ können insbesondere für die internationalen Partner in<br />

Belt Food von Interesse sein.<br />

Insgesamt kann diese Clusterzusammenarbeit von großer Bedeutung für die Stadt-<br />

Land-Partnerschaften sein, da der Bereich Ernährungswirtschaft große Bedeutung<br />

für die ländlichen Räume hat und noch erhebliche Entwicklungspotenziale bietet. Wie<br />

in den anderen Clusterprojekten muss die Einbindung der ländlichen Räume noch<br />

stärker thematisiert werden.<br />

-79-


D.13 Zukunft Nord im Handwerk<br />

1. Allgemeine Angaben zum Projekt<br />

Ziel <strong>des</strong> Projekts:<br />

Das Projekt befasst sich mit dem Management der strukturellen und demografischen Veränderungen<br />

im Handwerk und der Entwicklung langfristiger Perspektiven. Dabei sollen die<br />

wirtschaftliche Stärke <strong>des</strong> Handwerks in quantitativer und qualitativer Weise sowie die Bedeutung<br />

<strong>des</strong> Handwerks in Norddeutschland transparent gemacht und die Schwerpunkte<br />

branchenbezogener Tätigkeitsfelder abgebildet werden.<br />

Daher ist es notwendig spezifische <strong>nord</strong>deutsche Schwerpunkte im Handwerk zu identifizieren,<br />

eine aktive Einbindung in vorhandene Cluster zu ermöglichen bzw. zu unterstützen sowie<br />

etwaige Hemmnisse (bedingt durch Lan<strong>des</strong>grenzen) für die Vernetzung und die wirtschaftliche<br />

Entfaltung zu identifizieren. Des Weiteren soll eine Zusammenarbeit mit den<br />

Fachhochschulen und Forschungseinrichtungen aufgebaut werden und insgesamt die Bereitschaft<br />

der Organisationen <strong>des</strong> Handwerks zu länderübergreifenden, überregionalen Kooperationsformen<br />

erhöht werden.<br />

-80-


Federführung im Projekt:<br />

Behörde für Wirtschaft und Arbeit Hamburg (für die Pilotphase)<br />

Weitere Projektpartner:<br />

Senatskanzlei Hamburg<br />

Akteure der <strong>Metropolregion</strong> Hamburg<br />

Handwerkskammer Hamburg<br />

Mögliche zusätzliche Projektteilnehmer:<br />

Handwerkskammern der MORO Nord-Region (u.a. Lübeck, Lüneburg-Braunschweig,<br />

Stade, Schwerin)<br />

Verwaltung der Länder (Wirtschaftsministerien, Senats- / Staatskanzleien, Akteure<br />

der <strong>Metropolregion</strong> Hamburg)<br />

Hochschulen, Fachhochschulen, Gutachter<br />

Auftragnehmer:<br />

MORO-Mittel: Keine Finanzleistungen aus MORO Nord, sondern Finanzierung in der Pilotphase<br />

allein durch Behörde für Wirtschaft und Arbeit Hamburg<br />

Zusammenarbeit mit anderen MORO-Projekten:<br />

2. Projektverlauf<br />

Vorstellung der Ergebnisse der Untersuchung der Handwerksstrukturen im MORO-<br />

Gebiet durch das „ifm – Volkswirtschaftliches Institut für Mittelstand und Handwerk“<br />

an der Universität Göttingen; Diskussion weiterer Schritte im Projekt<br />

Aufnahme als offizielles MORO Nord-Projekt durch den Lenkungsausschuss<br />

-81-


3. Meilensteine und Ergebnisse <strong>des</strong> Projekts<br />

Eine Studie zu den Handwerksstrukturen in Norddeutschland wurde durch die Be-<br />

hörde für Wirtschaft und Arbeit der FHH finanziert, die Ergebnisse wurden in einer<br />

Arbeitsgruppe mit den beteiligten Handwerkskammern Hamburg, Lübeck, Lüneburg-<br />

Stade, Schwerin beraten. Damit ist die wichtige Startphase abgeschlossen.<br />

Das Projekt bietet Verknüpfungsmöglichkeiten zu den Projekten „Campus Nord“,<br />

„Qualifiziertes Norddeutschland“ sowie „Aus der Region – für die Region“.<br />

Eine weitere länderübergreifende Zusammenarbeit der Handwerkskammern<br />

wurde von den Projektbeteiligten als grundsätzlich sinnvoll erachtet. Mögliche<br />

Schwerpunkte sind die Einbindung <strong>des</strong> Handwerks in <strong>nord</strong>deutsche Cluster sowie<br />

die Rolle <strong>des</strong> Handwerks im Technologietransfer.<br />

Nach alternativen Finanzierungsmöglichkeiten wird durch die Projektbeteiligten gesucht.<br />

-82-


D.14 Raumpartnerschaft an Lan<strong>des</strong>entwicklungsachsen<br />

1. Allgemeine Angaben zum Projekt<br />

Ziel und Stand <strong>des</strong> Projekts:<br />

Ziel der erstmals im neuen Lan<strong>des</strong>entwicklungsplan (LEP) Schleswig-Holstein ausgewiese-<br />

nen Lan<strong>des</strong>entwicklungsachsen ist es, die Zusammenarbeit Hamburgs bzw. der Metropol-<br />

region Hamburg mit den nördlichen Lan<strong>des</strong>teilen zu stärken und dadurch insgesamt die<br />

Entwicklung auf der Achse zu befördern.<br />

Die Entwicklungspotenziale und Kooperationsmöglichkeiten entlang der Lan<strong>des</strong>ent-<br />

wicklungsachse der BAB 1 von Hamburg nach Puttgarden werden bereits im Wege eines<br />

Regionalen Entwicklungskonzeptes (REK) im Rahmen <strong>des</strong> MORO Nord-Projektes „Brü-<br />

ckenschlag – Entwicklungskorridor Fehmarnbeltquerung“ herausgearbeitet. Für die Entwick-<br />

lungsachse der BAB 23 von Pinneberg über Steinburg, Dithmarschen bis Nordfriesland ist<br />

eine vergleichbare Untersuchung – hier mit dem verkehrlichen Schwerpunkt der BAB 20 – in<br />

Vorbereitung. Darüber hinaus haben bereits mehrere Erörterungsgespräche für ein weiteres<br />

REK BAB 7 / 215 von Hamburg über Neumünster Richtung Kiel bzw. bis Flensburg stattge-<br />

funden. Hier besteht noch weiterer kommunaler Abstimmungsbedarf für einen möglichen<br />

Antrag.<br />

-83-


E. AUSBLICK – Sicherstellung der großräumigen Partnerschaft<br />

auch in der Zukunft<br />

Im Rahmen der durch das MORO Nord-Projekt erfolgten modellhaften Anwendung <strong>des</strong> neu-<br />

en Ansatzes einer großräumigen, länderübergreifenden Kooperation, der weit über die<br />

<strong>Metropolregion</strong> Hamburg hinausgeht, sind neue, konstruktive Formen der Zusammenarbeit,<br />

belastbare Netzwerke und zahlreiche zukunftsweisende Projektideen entstanden (siehe<br />

auch Ausführungen im Teil A <strong>des</strong> Berichtes).<br />

Vor dem Hintergrund der großen Gebietskulisse von MORO Nord und der Komplexität der<br />

zahlreichen Teilprojekte konnten und können diese allerdings nicht alle vollständig innerhalb<br />

der zweieinhalbjährigen Laufzeit realisiert werden, zumal es auch weitere, ganz neue Pro-<br />

jektansätze gibt.<br />

Dementsprechend haben schon frühzeitig viele am MORO Nord-Prozess beteiligte Akteure<br />

Interesse und Bedarfe bekundet, die laufenden sowie die neu initiierten länderübergreifen-<br />

den Kooperationen nach dem förmlichen Ende von MORO Nord fortzusetzen. Im Ergebnis<br />

gibt es nach bisheriger Einschätzung für diese neue Art großräumiger Kooperation auch<br />

zukünftig einen nachhaltigen Bedarf, da viele Projektansätze richtigerweise nur aus<br />

<strong>nord</strong>deutscher Perspektive erfolgreich zu behandeln sind.<br />

In Norddeutschland waren allerdings bereits vor Beginn <strong>des</strong> MORO Nord-Projektes Ende<br />

2007 zahlreiche Arbeitsgruppen und Kooperationsnetzwerke auf verschiedenen Ebenen<br />

etabliert. Die <strong>nord</strong>deutsche Kooperationslandschaft reichte insoweit von monothematischen<br />

Zusammenschlüssen bis zu integrativen Strategien und von kleinräumigen Kooperationen<br />

zwischen Nachbarkommunen, über regionale Kooperationsformen, drei <strong>Metropolregion</strong>en<br />

(Hamburg, Hannover-Braunschweig-Göttingen-Wolfsburg, Bremen-Oldenburg im Nordwes-<br />

ten) bis hin zu <strong>nord</strong>deutschen Länderkonferenzen (KND, CdS-AG Nord, Konferenz der Wirt-<br />

schafts- und Verkehrsminister der <strong>nord</strong>deutschen Küstenländer (KüWiVerMinKo)). Groß-<br />

räumige, auf Norddeutschland ausgerichtete projektbezogene Kooperationsformen – wie in<br />

MORO Nord – gab es dagegen nicht.<br />

Um vor diesem Hintergrund die Möglichkeiten für eine Fortsetzung der erfolgreichen <strong>nord</strong>-<br />

deutschen MORO Nord-Zusammenarbeit ermitteln und aufzeigen zu können, wurde der Auf-<br />

trag zur Erstellung eines Strategischen Entwicklungskonzeptes „Norddeutsche Raum-<br />

partnerschaften“ als fünfzehntes MORO Nord-Projekt und einziges „Querschnittsprojekt“<br />

vergeben.<br />

Im Vorfeld hatten dazu bereits frühzeitig Erörterungen innerhalb <strong>des</strong> MORO Nord-<br />

Lenkungsausschusses mit Blick auf eine Weiterführung der großräumigen Partnerschaft<br />

stattgefunden. Ebenso wurde mit anderen bun<strong>des</strong>deutschen MORO-Modellregionen über<br />

die grundsätzliche strategische Weiterentwicklung von großräumigen Partnerschaften disku-<br />

tiert.<br />

Im Frühjahr 2009 fand eine Sitzung mit MORO Nord-Vertretern der Länder, Kreise und<br />

Kammern in Kiel statt, in der man sich auf die Durchführung eines solchen Entwicklungs-<br />

konzeptes verständigte.<br />

-84-


Zur Finanzierung <strong>des</strong> strategischen Entwicklungskonzeptes wurden 40.000 Euro aus den<br />

Mitteln <strong>des</strong> INTERREG-Projektes NEW BRIDGES bereitgestellt.<br />

Vor diesem Hintergrund (um frühzeitig die Politik mit einzubinden) hat die Konferenz Norddeutschland<br />

(KND) am 04.02.21010 folgenden Beschluss gefasst:<br />

1. Die KND nimmt den Abschlussbericht zum MORO Nord-Projekt vom 25. Januar 2010 zur<br />

Kenntnis.<br />

2. Die KND bittet Schleswig-Holstein, in Vorbereitung auf die MORO-Abschluss-<br />

veranstaltung am 17./18. Juni 2010 ein gemeinsames Strategiepapier zur Weiterführung<br />

großräumiger Kooperation in Norddeutschland unter Berücksichtigung der bestehenden<br />

<strong>Metropolregion</strong>en zu erarbeiten und rechtzeitig vor der Abschlussveranstaltung mit der CdS-<br />

AG Nord abzustimmen.<br />

3. Die KND bittet Schleswig-Holstein, gemeinsam mit den <strong>nord</strong>deutschen Ländern abge-<br />

stimmte Vorschläge zur Konkretisierung und Umsetzung einer Weiterführung großräumiger<br />

Kooperation in Norddeutschland unter Berücksichtigung der bestehenden <strong>Metropolregion</strong>en<br />

zur Herbstsitzung 2010 der CdS-AG Nord vorzulegen.<br />

Zielsetzung <strong>des</strong> Entwicklungskonzeptes ist insoweit eine Evaluation der MORO Nord-<br />

Ergebnisse sowie die Entwicklung pragmatischer Ansätze und Szenarien für eine effi-<br />

ziente künftige Projektzusammenarbeit im <strong>nord</strong>deutschen Raum (ohne die Etablie-<br />

rung neuer institutionalisierter Verwaltungsstrukturen). Hierzu fand eine Befragung we-<br />

sentlicher regionaler Schlüsselakteure statt. Außerdem wurden andere existierende Koope-<br />

rationen in Norddeutschland sowie Beispiele großräumiger Zusammenarbeit in anderen Re-<br />

gionen analysiert, um deren Erfahrungen - insbesondere die der beiden anderen <strong>nord</strong>deut-<br />

schen <strong>Metropolregion</strong>en - einzubeziehen und vor allem um Konkurrenzen und Doppelungen<br />

im <strong>nord</strong>deutschen Raum auszuschließen.<br />

Die Vielzahl der <strong>nord</strong>deutschen Kooperationsansätze erleichtert es nicht immer, die vorhan-<br />

denen Möglichkeiten der Zusammenarbeit zu überblicken und deren Potenziale auch effi-<br />

zient zu nutzen und auszuschöpfen. Insoweit soll überprüft werden, inwieweit die Kooperati-<br />

onsangebote in bisherigen Strukturen erschlossen werden und wo Ursachen für Defizite so-<br />

wie für Unterschiede im Engagement einzelner Akteure in unterschiedlichen Teilräumen und<br />

thematischen Schwerpunkten liegen (<strong>nord</strong>deutsche Länderkonferenzen; MRH; regionale<br />

Kooperationen; Clusternetzwerke; Kammern).<br />

Mit der Studie und den dazu begleitend durchgeführten Workshops wird insoweit für die Er-<br />

arbeitung konkreter Modelle der zukünftigen Zusammenarbeit auch ein Dialog über die Zu-<br />

kunftsperspektiven der Zusammenarbeit unterschiedlicher Teilräume untereinander und in<br />

ihrer Kooperation mit der <strong>Metropolregion</strong> Hamburg angestoßen werden.<br />

Im Einzelnen wurden bislang mit der Entwicklungsstudie folgende Arbeitsschritte vollzogen:<br />

1. Analyse bestehender großräumiger und länderübergreifender Kooperationen, Clusterver-<br />

netzungen sowie konkreter Stadt-Land-Kooperationen in Norddeutschland<br />

Erfassung bestehender Kooperationsstrukturen der großräumigen Zusammenarbeit nach<br />

Themen, Raumzuschnitt und Akteuren; Analyse zu Stärken, Schwächen sowie themati-<br />

-85-


schen und organisatorischen Spezifika ausgewählter Kooperationen und Querschnittsaus-<br />

wertung der Analyse<br />

2. Auswertung ausgewählter Kooperationen und ihrer Ergebnisse aus der MORO Nord-<br />

Projektarbeit<br />

Auswertung der Erfahrungen der MORO Nord-Zusammenarbeit basierend auf der Evaluati-<br />

on <strong>des</strong> Modellvorhabens und einer Akteursbefragung, Analyse der Ergebnisse zu Inhalten,<br />

Organisationsstrukturen und Rahmenbedingungen bezogen auf den Status Quo und die<br />

Perspektiven der großräumigen Zusammenarbeit<br />

3. Auswertung der anderen deutschen MORO-Partnerschaften und Interviews mit den jeweiligen<br />

Koordinatoren<br />

Die Analyse konzentrierte sich auf die folgenden Fragen: Welche Themen sollen fortgeführt<br />

und welche neuen angegangen werden? Inwieweit besteht die Absicht, die großräumige Zusammenarbeit<br />

weiterzuführen? Welche konkreten Ideen der zukünftigen Organisation bestehen<br />

bereits?<br />

4. Durchführung von Länderworkshops in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Nieder-<br />

sachsen und Schleswig-Holstein<br />

Diese wurden mit Vertretern der Lan<strong>des</strong>ministerien, der kommunalen Ebene und der Wirt-<br />

schaftsverbände und -kammern mit bewusster Einbindung auch von Akteuren, die sich bis-<br />

her nicht oder nur wenig am MORO-Prozess beteiligt haben, durchgeführt. Dabei erfolgte<br />

insbesondere die Erörterung der Analyseergebnisse, v.a. in Hinblick auf die Fortführung der<br />

bisherigen Projekte und der Eignung neuer Themen für die großräumige Zusammenarbeit<br />

sowie die Diskussion über die Notwendigkeit und mögliche Struktur einer begleitenden Or-<br />

ganisation oberhalb der einzelnen Projekte. Ein weiterer Länderworkshop in Bremen befin-<br />

det sich derzeit in Planung.<br />

5. Entwicklung alternativer Organisationsmodelle, Erarbeitung eines Strategiepapiers und<br />

Diskussion und Weiterentwicklung der Zwischenstände <strong>des</strong> Entwicklungskonzepts im<br />

MORO Nord-Lenkungsausschuss<br />

Die „<strong>Metropolregion</strong> Bremen-Oldenburg im Nordwesten“ und die „<strong>Metropolregion</strong> Hannover-<br />

Braunschweig-Göttingen-Wolfsburg“ sowie die Vertreter <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Bremens wurden über<br />

die Sitzungen <strong>des</strong> Lenkungsausschusses von MORO Nord einbezogen.<br />

Der Ergebnisstand wurde in Form eines Strategiepapiers der Arbeitsgruppe der Chefs<br />

der Staats- und Senatskanzleien der <strong>nord</strong>deutschen Länder (CdS-AG Nord) unter Bezug auf<br />

den KND-Beschluss vom 04.02.2010 vorgelegt.<br />

Diese ersten Ergebnisse werden auf der MORO-Abschlussveranstaltung am 17. und 18. Ju-<br />

ni 2010 vorgestellt und diskutiert.<br />

Im 2. Halbjahr 2010 folgt eine Ausweitung <strong>des</strong> Strategiepapiers zum endgültigen Strategi-<br />

schen Entwicklungskonzept. Dieses wird u.a. exaktere Organisationsmodelle der künftigen<br />

Kooperation umfassen.<br />

Die endgültige Fassung <strong>des</strong> Entwicklungskonzeptes wird der CdS-AG Nord am 02. Dezember<br />

2010 zur Beschlussfassung vorgelegt.<br />

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