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Wellcome Refugees, willkommen Asylsuchende - DIE LINKE. in Mitte

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Nach der Wahl ist vor der Wahl S.3| Rettung an trüben Tagen – Filmgalerie 451 ➞ S.6 | Taubbl<strong>in</strong>de fordern ihre Rechte e<strong>in</strong> ➞ S.7Ausgabe 11 / 2013 • Information des Bezirksvorstandes und der BVV-Fraktion <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> Berl<strong>in</strong>-<strong>Mitte</strong> | Tiergarten | Wedd<strong>in</strong>g<strong>Wellcome</strong> <strong>Refugees</strong>,<strong>willkommen</strong> <strong>Asylsuchende</strong><strong>in</strong> der neuen Notunterkunft <strong>in</strong> Moabit! Hilfe statt HassparolenMit e<strong>in</strong>em „Willkommensfest fürdie neue Nachbarschaft“ mitMusik, e<strong>in</strong>em großen Büfett und vielenGesprächen ist am ersten Novemberwochenendedie neue Notunterkunft fürFlüchtl<strong>in</strong>ge <strong>in</strong> der Alt-Moabit 82 B nunoffiziell e<strong>in</strong>geweiht worden.Viele der rund 130 <strong>Asylsuchende</strong>n, darunteraus Nordafrika, Irak, Syrien,Afghanistan, Bulgarien und Tschetschenien,die seit <strong>Mitte</strong> September <strong>in</strong> demGebäude des ehemaligen VermessungsamtesBerl<strong>in</strong>-<strong>Mitte</strong> ankamen, hattendabei erste Kontakte mit Anwohnern,Laden<strong>in</strong>habern, Vertretern von Vere<strong>in</strong>enund Organisationen.Sie s<strong>in</strong>d wie Zehntausende andererFrauen, K<strong>in</strong>der, Männer, ganzer Familienvor Krieg, Verfolgung und Hunger <strong>in</strong> ihrenHeimatländern geflohen. Besonders <strong>in</strong> denletzten Monaten ist die Zahl der Asylanten<strong>in</strong> Europa, <strong>in</strong> Deutschland, <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> immensangewachsen. Angesichts derangespannten Unterbr<strong>in</strong>gungssituation<strong>in</strong> den Erstaufnahmee<strong>in</strong>richtungen derHauptstadt hat sich das Landesamt fürGesundheit und Soziales kurzfristig zurErrichtung der zweiten Notunterkunft <strong>in</strong>Berl<strong>in</strong>-<strong>Mitte</strong> entschlossen.Mit vielen Ideen, Organisationstalentund Muskelkraft setzte Steffen Kühn,der Leiter der Unterkunft vom BetreiberArbeiter-Samariter-Bund Nothilfe Berl<strong>in</strong>gGmbH, zusammen mit se<strong>in</strong>en Mitarbeiternalles daran, aus demVerwaltungsbau e<strong>in</strong>e wohnliche Zufluchtsstättefür die Schutz- undHilfesuchenden zu machen. „Dank vielerehrenamtlicher Helfer, umfangreicherSpenden, darunter vom BezirksvorstandBerl<strong>in</strong>-<strong>Mitte</strong> der <strong>LINKE</strong>N, Benny Yildizund dem Tian Gong Institut, und derStraße Alt-Moabit 82 BFoto: M.HeroldUnterstützung durch soziale Projekte <strong>in</strong>Moabit konnten wir die Menschen im AlterFortsetzung auf Seite 3 Der Tisch und die beiden Stühleam KoppenplatzBerl<strong>in</strong>er Geschichte hat das Gesicht derStadt an vielen Orten geprägt. Manches<strong>in</strong>d zu Stätten der Er<strong>in</strong>nerung geworden,schweigende Mahnmale, dieVorübergehende aufmerksam machenwollen. Irene Runge begegnete ihnen beiihrem herbstlichen Stadtspaziergang.Fortsetzung auf Seite 6 Hellersdorf? Darf <strong>in</strong> unseremKiez nicht passieren!Das beschloss Diana Henniges, als sie vonden schäbigen Attacken hörte, die e<strong>in</strong>igeE<strong>in</strong>wohner dort gegen Flüchtl<strong>in</strong>ge <strong>in</strong> Ganggebracht hatten. Sie wollte solche leidgeprüftenMenschen <strong>in</strong> ihrem Wohngebiet<strong>willkommen</strong> heißen. Wie das g<strong>in</strong>g, erfuhrMatthias Herold.Fortsetzung auf Seite 5 Wählerauftrag landete nicht “aufder langen Bank”Bewohner der Fischer<strong>in</strong>sel zeigten ihrerAbgeordneten Carola Bluhm 2012 bei e<strong>in</strong>emgeme<strong>in</strong>samen Spaziergang die dreie<strong>in</strong>halbaltersschwachen Parkbänke amUfer. Carola versprach, sich zu kümmern.Seit Oktober stehen dort rund zwanzig neueParkbänke.Fortsetzung auf Seite 7 +++ weitersagen +++ +++ weitersagen +++ +++ weitersagen +++ Weitersagen +++ weitersagen +++3. Tagung des 4. Landesparteitagesam 23. November 2013 im Wista-Veranstaltungszentrum,Rudower Chaussee 17, 12489 Berl<strong>in</strong>Tagesordnung unter http://lpt.die-l<strong>in</strong>ke-berl<strong>in</strong>.de/Bezirksverband <strong>Mitte</strong>Kle<strong>in</strong>e Alexanderstr. 28, 10178 Berl<strong>in</strong>Tel.: 030 / 240 09-336, Fax -337Mo. bis Mi. 9–16.30 Uhr,Do. bis 19 Uhr, Fr. bis 14.30 Uhr


Seite 2 | mittendr<strong>in</strong> November 2013 <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> Berl<strong>in</strong> <strong>Mitte</strong>„Aufstocker“ im Jobcenter <strong>Mitte</strong>und sittenwidrige BezahlungAls „Aufstocker“ werden umgangssprachlichoft Personen bezeichnet,die für ihre Beschäftigung e<strong>in</strong> so ger<strong>in</strong>gesE<strong>in</strong>kommen erhalten, dass sie ergänzendf<strong>in</strong>anzielle Unterstützung beim Jobcentererhalten müssen.Immer mehr Beschäftigte <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>-<strong>Mitte</strong> müssen beim Jobcenter „aufstocken“Die Zahl dieser Menschen ist im Bezirk <strong>Mitte</strong><strong>in</strong> den letzten fünf Jahren angestiegen, wiee<strong>in</strong>e Anfrage der Fraktion <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> an dasBezirksamt verdeutlicht (Drs. 0543/IV).Konnten im Februar 2008 13.240 Personenvon ihrem Job nicht leben, stieg die Zahl<strong>in</strong> 2013 auf 16.862 an. Davon waren überdie Hälfte männlich (58,4 %) und im AlterSeit kurzem prägt „Der Mensch, das Maßaller D<strong>in</strong>ge“, das großformatige und farbenreicheWandbild Walter Womackas,das Wohnensemble an der Berl<strong>in</strong>erFriedrichsgracht. Mit dem Abriss des DDR-Baum<strong>in</strong>isteriums von der Vernichtung bedroht,wurde es von Freunden Womackasgerettet. Dank der Unterstützung derWBM fand es nun hier se<strong>in</strong>en neuenWirkungsplatz. Menschliches Handeln anmahnendgrüßt es h<strong>in</strong>über zum vielfenstrigennunmehrigen Außenm<strong>in</strong>isterium. Dashätte auch Walter Womacka gefallen, dersich stets auch als politischer Künstler verstand.Siegfried We<strong>in</strong>zwischen 25 und 55 Jahren. Die großeMehrzahl der „Aufstocker“ war und ist <strong>in</strong>M<strong>in</strong>ijobs mit e<strong>in</strong>em Bruttoe<strong>in</strong>kommen vonweniger als 450 Euro beschäftigt. Nur 1.181Personen bezogen e<strong>in</strong> Bruttoe<strong>in</strong>kommenvon mehr als 1.200 Euro. Verschafft mansich e<strong>in</strong>en Überblick, <strong>in</strong> welchen Branchendiese Menschen tätig s<strong>in</strong>d, werden amhäufigsten die Branchen Gastgewerbe,Handel, Instandhaltung und Reparatur vonKfz, wirtschaftliche Dienstleistungen (ohneRe<strong>in</strong>igungsdienste) und Gesundheits- undSozialwesen genannt. Jeder Fünfte der sozialversicherungspflichtigbeschäftigten„Aufstocker“ arbeitete im November 2012im Gastgewerbe. Selbständige oder freiberuflicheTätigkeiten der erwerbstätigenArbeitslosengeld-II-Bezieher werden statistischnicht erfasst.Wir fragten nach sittenwidrigenBezahlungen und der Anzahl der erfasstenVerdachtsfälle <strong>in</strong> den vergangenen fünfJahren. Das Jobcenter <strong>Mitte</strong> führt dazu ke<strong>in</strong>eStatistik. Es sei – so die <strong>Mitte</strong>ilung - sehrschwer, Sittenwidrigkeit bei Entlohnung nachzuweisen.Die Vergütung müsse <strong>in</strong> e<strong>in</strong>emauffälligen Missverhältnis zur Arbeitsleistungstehen und durch Ausnutzung der Zwangslagedes Arbeitsnehmers zustande gekommense<strong>in</strong>. Auf Schätzungen beruht die Zahl vonfünf bis zehn jährlichen Verdachtsfällen, Fälleder Prüfung und Ahndung s<strong>in</strong>d nicht bekannt.Regelmäßig arbeiten zu gehen und trotzdemvom Jobcenter abhängig zu se<strong>in</strong>, ist bitterund auf Dauer nicht zu akzeptieren. Alle<strong>in</strong> imBezirk <strong>Mitte</strong> s<strong>in</strong>d fast 17.000 Menschen davonbetroffen. E<strong>in</strong> gesetzlicher M<strong>in</strong>destlohn,wie ihn die <strong>LINKE</strong> fordert, ist dr<strong>in</strong>gend notwendig.Allerd<strong>in</strong>gs, das bestätigt auch dieAntwort des Bezirksamtes, e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>destlohnErgebnisse der BVV Anfragen u.a.Welche Kenntnis hat das Bezirksamt überdie aktuelle Situation der Flüchtl<strong>in</strong>gevom Brandenburger Tor? Von welcherFachstelle wurde das Bemühen desBezirksamtes abgelehnt, humanitäreUnterstützung für die Flüchtl<strong>in</strong>gedurch die Malteser <strong>in</strong> der Nähe desPariser Platzes <strong>in</strong> Form mediz<strong>in</strong>ischerHilfe und der Möglichkeit für kurzzeitigesAufwärmen zu organisieren?Welche Begründung gab es für dieAblehnung, und teilt das Bezirksamtdiese Auffassung?<strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> 1105/IVWieviele Eltern mit Asylbewerberstatushaben <strong>in</strong> den letzten Wochen undMonaten <strong>in</strong> <strong>Mitte</strong>s Jugendamt e<strong>in</strong>enKitagutsche<strong>in</strong> beantragt und wievielevon ihnen haben auch e<strong>in</strong>en erhalten?Teilt das Bezirksamt die Auffassung,dass K<strong>in</strong>der von Flüchtl<strong>in</strong>gen den gleichenRechtsanspruch auf e<strong>in</strong>en Kitaplatzhaben wie andere K<strong>in</strong>der unseresBezirks auch? Welche Zusammenarbeitgibt es zwischen dem Bezirksamtund den Ansprechpartnern <strong>in</strong> denNotunterkünften?<strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> 1096/IVWie bewertet das Bezirksamt dieE<strong>in</strong>schätzung des Senats, dass der Bezirk<strong>Mitte</strong> <strong>in</strong> der k<strong>in</strong>derärztlichen Versorgungmit 146 % überausgestattet sei? Giltdiese E<strong>in</strong>schätzung nach Me<strong>in</strong>ung desBezirksamtes für alle Bezirksregionenbzw. wo sieht es Versorgungsdefizite?Welchen Handlungsbedarf sieht dasBezirksamt, um die k<strong>in</strong>derärztlicheVersorgung <strong>in</strong> <strong>Mitte</strong> auch angesichtsder sozialen Lage der Familien und <strong>in</strong>Übere<strong>in</strong>stimmung mit den besonderenAnforderungen e<strong>in</strong>er multikulturellenE<strong>in</strong>wohnerschaft kurz-, mittel- und langfristigzu sichern?<strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> 1067/IVvon nur 8,50 Euro würde lediglich im Fall von1-Personen-Haushalten e<strong>in</strong>e Garantie geben,durch se<strong>in</strong>e Erwerbstätigkeit von ergänzendenLeistungen des Jobcenters unabhängigzu se<strong>in</strong>. Alle müssen von ihrer Erwerbsarbeitleben können. Deshalb: flächendeckenderM<strong>in</strong>destlohn <strong>in</strong> Höhe von zehn Euro, ke<strong>in</strong>enAufwuchs von M<strong>in</strong>ijobs, befristeten Stellenund Beschäftigung, von der man nicht lebenkann. Elke Reuter


<strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> Berl<strong>in</strong> <strong>Mitte</strong>mittendr<strong>in</strong> November 2013 | Seite 3Nach der Wahl ist vor der WahlMatthias Höhn, Bundesgeschäftsführer der <strong>LINKE</strong>N im Gespräch auf dem Basistreffen <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>-<strong>Mitte</strong>Matthias Höhn: Ich möchte mich zunächstsehr herzlich für den engagiertenWahlkampf bedanken. Wir haben durchdie Landesverbände h<strong>in</strong>weg e<strong>in</strong>e sehr motiviertePartei und Mitgliedschaft erlebt, diesehr engagiert über Wochen und Monateauf der Straße unterwegs war und dafürwill ich mich auch bei euch, beim Berl<strong>in</strong>erLandesverband und beim Bezirk <strong>Mitte</strong>bedanken.Wie bewertest du das Wahlergebnis derBundespartei?Matthias Höhn: Wir können mit demErgebnis zufrieden se<strong>in</strong>, dürfen uns aber mitdem Ergebnis nicht zufriedengeben. Mankann dieses Ergebnis aus drei Perspektivenbetrachten, die alle zusammengehören, damitdas Bild schlüssig wird. Man kann es <strong>in</strong>Relation zum Bundestagsergebnis 2009 sehen,dann haben wir e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>us von 3 % e<strong>in</strong>gefahren.Man kann das Ergebnis <strong>in</strong> Relationzum Zustand der Partei im letzten Frühjahrsehen, dann haben wir <strong>in</strong> den letzten 15Monaten 3 % gewonnen. Und man kann es<strong>in</strong> Relation zu 2005 sehen, wo wir das ersteMal als Gesamtpartei angetreten s<strong>in</strong>d, wowir aber durch den Zusammenschluss vonPDS und WASG <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Aufbruchstimmungwaren – das damalige Ergebnis haben wirwiederholen können.Und das Berl<strong>in</strong>er Ergebnis?Matthias Höhn: Der Landesverband Berl<strong>in</strong>hat e<strong>in</strong>e sehr gute Vorstellung h<strong>in</strong>gelegt.Mit e<strong>in</strong>em fast stabilen Ergebnis ragtder Landesverband neben allen anderenLandesverbänden, Ost wie West, heraus.Und darauf könnt ihr mite<strong>in</strong>ander stolz se<strong>in</strong>.Das betrifft das Zweitstimmenergebnisgenauso wie die Verteidigung der vierDirektmandate. Ihr habt sogar etwasgeschafft, was sonst ke<strong>in</strong> Landesverbandgeschafft hat, nämlich die Anzahl derAbgeordneten, die ihr im Bundestag habt,um e<strong>in</strong>en zu erhöhen.Wie bewertest du das Landtagswahlergebnis<strong>in</strong> Hessen?Matthias Höhn: Sehr positiv. Wir s<strong>in</strong>dzum dritten Mal <strong>in</strong> Folge <strong>in</strong> den hessischenLandtag e<strong>in</strong>gezogen und konnten sogar dieabsolute Stimmenzahl erhöhen. Diesmal hatsicher auch der gute Bundestrend geholfen.Während <strong>in</strong> Hessen zur Bundestagswahl6 % für die <strong>LINKE</strong> gestimmt haben, habendies für die Landesebene 5,2 % getan.Damit haben wir <strong>in</strong> den westdeutschenFlächenländern zum<strong>in</strong>dest den Trend gestoppt,aus den Parlamenten herausgewähltzu werden. Ob wir den Trend umkehren können,wird sich zeigen.Was s<strong>in</strong>d die Aufgaben für die Zukunft?Matthias Höhn: In Berl<strong>in</strong> steht ja derEnergie-Volksentscheid bevor, der bereits <strong>in</strong>Hamburg positiv verlaufen ist. Das Wahljahr2014 startet mit Kommunalwahlen <strong>in</strong>Bayern, ansonsten bereiten wir jetzt schondie Europawahl am 25. Mai vor. Am selbenTag stehen auch 10 Kommunalwahlen an.Danach gibt es noch 3 Landtagswahlen imOsten. Unser Hauptaugenmerk liegt jetztdarauf, <strong>in</strong> der kurzen Zeit e<strong>in</strong> Programm fürdie Europawahl aufzustellen, sowie die über3400 neuen Mitglieder, die seit Anfang desJahres e<strong>in</strong>getreten s<strong>in</strong>d, aktiv <strong>in</strong> die Parteie<strong>in</strong>zub<strong>in</strong>den und zu halten.Was s<strong>in</strong>d die größten Herausforderungen beider Europawahl?Matthias Höhn: Merkels Europapolitikwird von der Mehrheit der Wähler positivaufgenommen und auch europafe<strong>in</strong>dlicheStrömungen wie die AfD f<strong>in</strong>den starkenAnklang. Wir dürfen nicht den Fehler begehenund denen programmatisch h<strong>in</strong>terherlaufen.Wir als <strong>LINKE</strong> kämpfen um dieEuropäische Union und für e<strong>in</strong> solidarisches,friedliches Europa. Viele Deutsche glauben,Merkel würde ihnen mit ihrer Politik e<strong>in</strong>enGefallen tun und ihnen die Probleme deranderen Länder vom Hals halten. Das ist e<strong>in</strong>großer Irrtum. Merkels Europapolitik riskiertauch hier <strong>in</strong> Deutschland wirtschaftlicheund soziale Sicherheit.Wir bedanken uns ganz herzlich dafür, dassdu dir heute Zeit für uns genommen hast.Matthias Höhn:Gern geschehen.Matthias HöhnAndreas BöttgerFortsetzung von Seite 1: <strong>Wellcome</strong> <strong>Refugees</strong>, <strong>willkommen</strong> <strong>Asylsuchende</strong>zwischen neun Monaten und 70 Jahren<strong>willkommen</strong> heißen“, betont der 32jährigeehemalige Rettungssanitäter. Der Aufrufder rührigen Moabiter<strong>in</strong> Diana Henniges„Moabit hilft“ erbrachte bisher rund 150Kisten mit Kleidung, Spielsachen, D<strong>in</strong>gendes täglichen Bedarfs für die Flüchtl<strong>in</strong>ge,die meistens nicht mehr als ihr Lebenretten konnten. Der größte Saal desvierstöckigen Hauses wurde durch e<strong>in</strong>eGipswand <strong>in</strong> zwei Hälften geteilt: e<strong>in</strong>e fürden Deutschunterricht mit fünf ehrenamtlichenLehrern, die andere als Spiel-,Beschäftigungs- und Lernraum vor allemfür die K<strong>in</strong>der und Jugendlichen. <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>und die Grünen Berl<strong>in</strong>s drängen darauf,dass schnellstens der Umzug aus denNotunterkünften <strong>in</strong> Wohnungen erfolgenmuss. (Mehr auf Seite 5: Menschen <strong>in</strong><strong>Mitte</strong>/Helfer<strong>in</strong> Diana Henniges).Matthias Herold


Seite 4 | mittendr<strong>in</strong> November 2013 <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> Berl<strong>in</strong> <strong>Mitte</strong>Für e<strong>in</strong>en PolitikwechselSozial, gerecht, machbar – mit der <strong>LINKE</strong>N!In den ersten hundert Tagen wird unsere Fraktion im Bundestag Initiativen e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen, mitdenen wesentliche Schritte zu e<strong>in</strong>em Politikwechsel getan werden könnten. Die Vorschlägeumfassen drängende Fragen des Alltags ebenso wie die Bestimmung wesentlicher Zielefür die gesellschaftliche Entwicklung. Ich habe notiert, was aus me<strong>in</strong>er Sicht besonderesGewicht hat.He<strong>in</strong>z GroteKategorischer Gewaltverzicht der deutschen AußenpolitikDiese Forderung steht zu Recht am Anfang der Aufgaben. Stichworte u.a.: Ke<strong>in</strong>eAuslandse<strong>in</strong>sätze der Bundeswehr, Abzug aller Soldaten aus Afghanistan, Rüstungsexporteverbieten als ersten Schritt zum generellen Rüstungsverbot.Reallohnniveau erhöhen, Niedriglohnsektor abbauenGesetzlicher M<strong>in</strong>destlohn 10 Euro/Stunde. Weiter u.a.: Leiharbeit verbieten, gleicher Lohnfür gleiche Tätigkeiten.Altersarmut abbauen, gleicher Rentenwert Ost und WestRentenniveau wieder auf 53 Prozent anheben. Rente mit 67 vollständig zurücknehmen,Bis 2017 Rentenwert Ost schrittweise an das Westniveau angleichen. Die niedrigerenBranchenlöhne <strong>in</strong> Ostdeutschland an das Westniveau angleichen. Damit Lohn- undRentene<strong>in</strong>heit herstellen.Gerechtigkeitswende im SteuersystemSpitzensteuersatz wieder auf 53 Prozent, Grundfreibetrag auf 9.300 Euro, Millionärssteuerauf große Vermögen.Für e<strong>in</strong> Land ohne ArmutHartz-System überw<strong>in</strong>den. Erster Schritt - Hartz-IV-Sätze auf 500 Euro erhöhen. Betreuungsgeldabschaffen, <strong>Mitte</strong>l für Ausbau der Kitas nutzen.Zwei-Klassen-Mediz<strong>in</strong> überw<strong>in</strong>denBeiträge zur Gesetzlichen Krankenversicherung werden künftig wieder von Arbeitnehmernund Unternehmern zu gleichen Teilen zu bezahlt. Private Pflegeversicherungen nicht weiterstaatlich fördern. Pflegebedürftigkeit muss neu def<strong>in</strong>iert werden. Dem sollen die freiwerdenden<strong>Mitte</strong>l Gestalt geben.Bezahlbare Wohnungen und soziale EnergiewendeMieterhöhungen ohne Wohnwertsteigerung s<strong>in</strong>d oberhalb der Inflationsrate unzulässig.<strong>LINKE</strong> erarbeitet Konzept zur Regulierung der Strompreise. Stromabschaltungen unverzüglichverbieten.Mehr Demokratie und TeilhabeSchlussfolgerungen aus dem NSU-Untersuchungsausschuss sofort umsetzen: DeshalbBundesprogramme gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus und Rassismus dauerhaftf<strong>in</strong>anziell stärken, Spionage von NSA und GCHQ <strong>in</strong> Deutschland vollständig aufklären undfür die Zukunft unterb<strong>in</strong>den.Für e<strong>in</strong>e soziale und demokratische Wende <strong>in</strong> EuropaDeutschland kann dafür zum Motor werden. Ke<strong>in</strong>e Bankenrettungspakete, stattdessen e<strong>in</strong>europaweites Investitionsprogramm, das sozial und ökologisch geprägt ist. Spare<strong>in</strong>lagenund gewerbliches Kreditgeschäft privater Banken müssen abgesichert werden. Dafür haftenEigentümer und Gläubiger von Banken.Der vollständige Text kann im Internet unter http://dokumente.l<strong>in</strong>ksfraktion.de/<strong>in</strong>halt/fraktion-die-l<strong>in</strong>ke-100-tage-programm.pdf heruntergeladen werden.Bei anderen gelesen Politik ist nicht käuflichEs ist wie immer <strong>in</strong> Deutschland: Die CDUarbeitet für die Industrie – die Industriesteht fest an der Seite der CDU. MerkelsStrategie: Gegensätze verwischen,Interessen verschleiern, Haltungen vermeiden.Die Interessen der Industrie s<strong>in</strong>d<strong>in</strong> Deutschland schon lange nicht mehrdie der Menschen.„Der Freitag“, 22.10.2013 Schwarz-Rote E<strong>in</strong>heitspolitikDie Koalitionsverhandlungen sollten scheitern.Die nun angestrebte große Koalitionverspricht ke<strong>in</strong>en politischen Aufbruch.Für das Land und die Demokratie wärenSchwarz-Grün oder Rot-Rot-Grün immernoch besser. Den Neuanfang, den sichdie Mehrheit der Wähler nach vier Jahrenschwarz-gelbem Elend erhofft hatte, wirddas nicht br<strong>in</strong>gen.„Die Zeit“, 18.10.2013 Die verrückteste Behörde derRepublikJede Beobachtung durch denVerfassungsschutz ist begründungspflichtig,die Beobachtung e<strong>in</strong>es Abgeordneten– das Bundesverfassungsgericht hat <strong>in</strong>dieser Woche daran er<strong>in</strong>nert – ganz besonders.Denn jede Beobachtung e<strong>in</strong>esParlamentariers ist e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>griff <strong>in</strong> diefreie Mandatsausübung, e<strong>in</strong>e massiveBeobachtung wie im Fall Pau e<strong>in</strong> massiverE<strong>in</strong>griff. Ihr das Recht auf Aktene<strong>in</strong>sichtmit der Begründung zu verweigern, derE<strong>in</strong>griff sei zu <strong>in</strong>tensiv gewesen, um ihnaufzubereiten, verrät S<strong>in</strong>n für Humor e<strong>in</strong>esWahns<strong>in</strong>nigen.„Berl<strong>in</strong>er Zeitung“, 11.10.2013 Altersarmut <strong>in</strong> Deutschland steigtSo viele Rentner wie nie zuvor s<strong>in</strong>d aufGrundsicherung angewiesen und bekommene<strong>in</strong>en Zuschuss vom Staat. Berl<strong>in</strong>liegt bei der Altersarmut mit Hamburgund Bremen unter den Spitzenreitern.Zusätzlich zu den aufstockenden Rentnerngab es zum Ende des vergangenen Jahres435.000 Empfänger von Grundsicherungwegen dauerhafter Erwerbsm<strong>in</strong>derung.Das ergab e<strong>in</strong>e Zahl von <strong>in</strong>sgesamt900.000 Leistungsbeziehern, doppelt soviele wie im Jahr 2003.„Der Tagesspiegel“, 22.10.2013


<strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> Berl<strong>in</strong> <strong>Mitte</strong>mittendr<strong>in</strong> November 2013 | Seite 5Kurznachrichten Mit dem „ADAC Postbus“günstig durch DeutschlandAuf zunächst fünf Strecken startet ab1. November e<strong>in</strong> „ADAC Postbus“ <strong>in</strong>Kooperation mit dem Automobilklubund Deutscher Post zwischen 24Städten. Von Berl<strong>in</strong> geht es nachBremen und Hamburg, nach Hannover,Dortmund und Köln sowie nachDresden und Leipzig. Die Fahrpreiseliegen unterhalb der günstigstenAngebote der Deutschen Bahn. DieStrecke Berl<strong>in</strong>-Köln beispielsweiseist bereits ab 28 Euro buchbar(www.adac-postbus.de). Touristen s<strong>in</strong>d wichtigerWirtschaftsfaktorIn Berl<strong>in</strong> gab es im August diesesJahres 793 Hotels und Pensionenmit <strong>in</strong>sgesamt 131.900 Betten. Dazukommen elf Camp<strong>in</strong>gplätze mit 5.100Schlafgelegenheiten. Berl<strong>in</strong> erreichtedamit den größten Touristenzuwachsund rückte nach London und Parisauf Platz drei beliebtester StädteEuropas. Die Touristen gaben laut„Visit Berl<strong>in</strong>“ mehr als zehn MilliardenEuro <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> aus. Tourismus ist damite<strong>in</strong> wichtiger Faktor für die positiveEntwicklung der Berl<strong>in</strong>er Wirtschaft<strong>in</strong> den vergangenen Jahren geworden.Auch Museen, Theater, Clubs undSightsee<strong>in</strong>g-Attraktionen locken mitgünstigen Preisen.Guter Rat für Bürger!Sozial- und Mieterberatungder L<strong>in</strong>ksfraktion <strong>in</strong> der BVV und desBezirksvorstandes der Partei <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>.mit Rechtsanwalt André Roesener:• An jedem ersten Mittwoch des Monatsvon 17.00 bis 19.00 Uhr imNachbarschaftszentrum„Bürger für Bürger“ der Volkssolidarität,Brunnenstr. 145, 10115 Berl<strong>in</strong> undan jedem dritten Mittwoch des Monatsvon 17.00 bis 19.00 Uhr imKreativhaus, Fischer<strong>in</strong>sel 3, 10179 Berl<strong>in</strong>• Jeden Mittwoch im Monatkostenlose Beratung zu Sozialrecht(Hartz IV) sowie Familien-, Miet- undArbeitsrecht durch die Rechtsanwälte KarlSchwarz, Michael Groß und Herbert Buttervon 17.00 bis 19.00 (ke<strong>in</strong>e Anmeldung erforderlich) imL<strong>in</strong>ksTreff, Malplaquetstr. 12, 13347 Berl<strong>in</strong>, Tel.: 28 70 57 51Menschen <strong>in</strong> <strong>Mitte</strong>Diana Henniges: Sichere undmenschliche Zuflucht für<strong>Asylsuchende</strong> <strong>in</strong> Moabit!„Als ich im Internet von der bevorstehenden Eröffnung derneuen Notunterkunft für Flüchtl<strong>in</strong>ge <strong>in</strong> Moabit las und von denAufmärschen der Neonazis <strong>in</strong> Hellersdorf gegen e<strong>in</strong>e solcheE<strong>in</strong>richtung dort hörte, stand für mich fest: das darf sich <strong>in</strong>unserem Kiez nicht wiederholen, wir werden die <strong>Asylsuchende</strong>naus aller Welt <strong>willkommen</strong> heißen.“E<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>deutige Position von Diana Henniges.Die 36jährige Anwohner<strong>in</strong> schrieb soforte<strong>in</strong>en Aufruf im Internet: „Wir kriegenneue Nachbarn. Ich wünsche mir sehr, dasswir die hässliche Fratze der HellersdorferVorkommnisse vergessen machen“. Undsie rief auf zu e<strong>in</strong>er Sachspendenaktionfür die Flüchtl<strong>in</strong>ge.Die Reaktion übertraf alle Erwartungen:Bereits nach 24 Stunden füllte DianaHenniges mit freiwilligen Helfern, Freundenund ihrem Ehemann knapp 70 großeSchachteln mit Kleidung, Spielsachen,Kosmetika und Lebensmitteln. Nach wenigenTagen stapelten sich <strong>in</strong> ihrer Wohnung <strong>in</strong>der Jagowstraße schon 144 Kartons.„Man brachte uns e<strong>in</strong>en Kühlschrank,Fahrräder, K<strong>in</strong>derroller. Die Charité sandteVerbandsmaterial und Pflaster. Sogar ausAmsterdam kam e<strong>in</strong> Paket mit Babysachen“,berichtet die <strong>in</strong> Hannover geborene Tochterungarischer Eltern begeistert. „UnsereAktion ‚Moabit hilft‘ ist e<strong>in</strong> voller Erfolg“.Arbeit am liebsten im sozialen BereichNach Berl<strong>in</strong> kam die Ehefrau e<strong>in</strong>es <strong>in</strong>Sachsen geborenen Architekten und Mutterdes zweijährigen Janosch zum Studium vonGeschichte und Museumskunde. „Am liebstenhabe ich aber immer im sozialen Bereichgearbeitet“, gesteht sie. Zur F<strong>in</strong>anzierungauch ihrer Aktivitäten für alle<strong>in</strong>stehendeMütter, sozial Schwache und Nachbarn mitImmigrationsh<strong>in</strong>tergrund arbeitet sie freiberuflichals Historiker<strong>in</strong>, Veranstaltungsmanager<strong>in</strong>und als Bedienung im Cafe „Mamsellchen“gleich neben der neuen Notunterkunft fürdie Flüchtl<strong>in</strong>ge aus Syrien, Irak, Afghanistan,Serbien, Kroatien, Bulgarien und vielen anderenStaaten.Engagiert für unsere neuen Nachbarn (Foto: M.Herold)In dem Gebäude des ehemaligenVermessungsamtes geht sie e<strong>in</strong> und aus,arbeitet mit dem Leiter vom Arbeiter-Samariter-Bund, Steffen Kühn, eng zusammen.„Die <strong>Asylsuchende</strong>n - ganze Familien,Jugendliche, Greise - sollen hier vorübergehende<strong>in</strong>e sichere und menschliche Zufluchtf<strong>in</strong>den“, betont Diana Henniges. „Wir sehenuns als e<strong>in</strong> Rondell, das Informationen undHilfeleistungen entgegennimmt und weitergibtund verteilt.“„Moabit hilft“ soll bis Anfang 2014 e<strong>in</strong> Vere<strong>in</strong>werden, der sich über die Notunterkunft h<strong>in</strong>ausfür Hilfesuchende <strong>in</strong>sgesamt <strong>in</strong> Moabitengagiert. „Auch dafür erhalten wir viel ehrenamtlicheUnterstützung, so von e<strong>in</strong>em Notarund von Organisationen“, freut sich die vielFreundlichkeit und Optimismus ausstrahlendeFrau. Unterstützen wir sie, so gut wir können!Sie ist erreichbar über diana.henniges@web.de.Matthias Herold


Seite 6 | mittendr<strong>in</strong> November 2013 <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> Berl<strong>in</strong> <strong>Mitte</strong>Stadtspaziergänge mit kritischem BlickSichtbar ist das Er<strong>in</strong>nernAm nördlichen Rand vom Koppenplatzsteht seit 1996 e<strong>in</strong>e noch <strong>in</strong> DDR-Zeiten ausgelobte Bronzeskulptur:E<strong>in</strong> Tisch, zwei Stühle, e<strong>in</strong>er sche<strong>in</strong>t wie <strong>in</strong>Eile umgeworfen. Gedichtzeilen von NellySachs umranden das metallene Parkett. E<strong>in</strong>K<strong>in</strong>d fragt, ob hier gegessen wird und klettertauf den Stuhl. Das lauschige Ensemble regtzur Nachfrage an. Auch über jene Nacht vonMittwoch auf Donnerstag, vom 9. auf den10. November 1938. Da war es kühl, neblig,regnerisch, Temperaturen am Gefrierpunkt,am Tage etwa 10 Grad.Diese Nacht heißt „Kristallnacht“, war derNovember-Pogrom. Junge Männer zerstörtensystematisch, brandschatzten, plünderten,massakrierten und verschleppten. Am Tageknirschten Glasscherben. Seither gibt es auch<strong>in</strong> der Kle<strong>in</strong>en Auguststraße ke<strong>in</strong> jüdischesBethaus mehr, dafür e<strong>in</strong> Wandbild. Mitsamtder Er<strong>in</strong>nerung an die Synagoge ist die ehemaligeKaiserstraße verschwunden. Geparktwird, wo die Reformsynagoge Johannisstraßestand. Vergessen auch die Synagoge mitfünf Betstuben <strong>in</strong> der Grenadier-, heuteAlmstadtstraße. Vor dem alten Friedhof <strong>in</strong>der Großen Hamburger Straße stand se<strong>in</strong>erzeite<strong>in</strong> jüdisches Altenheim, den Grundrissmarkieren Bodenl<strong>in</strong>ien, das Frauendenkmal,Entwurf für das KZ Ravensbrück, trägt Ste<strong>in</strong>eund Blumen. Nur das im Sommer gefügteWandmosaik ignoriert die Zeitgeschichte.Die Touristen stolpern über kle<strong>in</strong>eMess<strong>in</strong>gtafeln mit Namen, Geburtsdaten undOrten der Ermordung jener, die e<strong>in</strong>st auf dengleichen Bürgersteigen spazierten. Geradewohnte e<strong>in</strong> schmutziger Obdachloser mit se<strong>in</strong>erHabe auf zwei Bänken am Koppenplatz.Vor 75 Jahren wäre er als Asozialer deportiertworden. Eilige Tourguides reden vielsprachigüber gewesenes jüdisches Leben und übersehen,dass e<strong>in</strong>e neue jüdische Gegenwartnicht mehr nur <strong>in</strong> der Oranienburger- undTucholsky-, sondern auch <strong>in</strong> der Brunnen-,„Der verlassene Raum“ von Karl BiedermannKarl-Liebknecht- und Schlegelstraße <strong>in</strong>stitutionalisiertist. Es wird gelernt und gebetet. DerK<strong>in</strong>dergarten wird wegen der jungen Jüd<strong>in</strong>nenund Juden aus aller Welt nicht lange reichen.Am 9. November 1989 unterlag das bisherübliche historische Gedenken der Freude überden Mauerfall, am 9. November 1919 war <strong>in</strong>Berl<strong>in</strong>s <strong>Mitte</strong> Revolution. Die Geschichte istimmer konkret. Irene RungeFilmgalerie: Umzug <strong>in</strong> die InvalidenstraßeDie Filmgalerie 451 ist umgezogenMit dem neuen Laden hat dieVideothek nicht nur ihren Standortverändert, sondern auch e<strong>in</strong>en Teil ihresNamens. Sie heißt nun schlichtweg„Filmgalerie“ und bef<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong> derInvalidenstraße 148.Das Internet vergisst nichts. Dies wird wiedere<strong>in</strong>mal klar, wenn man im Netz nachder Filmgalerie 451 sucht. Unter diesemNamen f<strong>in</strong>den sich zwei E<strong>in</strong>richtungen <strong>in</strong>Berl<strong>in</strong>, e<strong>in</strong> Filmlabel mit angeschlossenemFilm- und Videoverleih und e<strong>in</strong>e klassischeVideothek. Während erstere ihren Videoverleihschlichtweg e<strong>in</strong>stellt (Lapidare Erklärung:„Seit Oktober 2013 gibt es ke<strong>in</strong>e451-Videotheken mehr.“) ist die anderee<strong>in</strong>fach nur umgezogen. So oder so zeigtsich – die Videoverleiher s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Bewegunggeraten, sie bef<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong>sgesamt aufdem Rückzug.Für die übriggebliebene Filmgalerie heißtdas seit 1. Oktober: weniger Ladenfläche,denn die Mieten am alten Standort <strong>in</strong> derTorstraße 231 waren e<strong>in</strong>fach zu hoch. In denneuen Räumlichkeiten fehlt nun nicht nur derStuck an der Decke, sondern auch die Zahlim Namen, da es ständig Verwechslungen mitdem Filmlabel gegeben habe (siehe oben).Seit 2001 ist dieFilmgalerie <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>und für ihre riesigeSammlung bekannt.23.000 Filme aufVHS, DVD und Bluerays<strong>in</strong>d im Angebot; derSituation der Verleiherentsprechend ist dieKategorie „Drama“mit über 9.000Titeln am bestengefüllt. LangsamesSpartenk<strong>in</strong>o, wie etwaTarkowskis „Stalker“,f<strong>in</strong>det sich hier ebensowie massentauglicheActionkracherà la „Transporter 3“.Natürlich darf auchder ehemalige Namenspate, Ray Bradburys„Fahrenheit 451“, nicht fehlen. Der Inhaber SilvioNeubauer beschränkt sich auch weiterh<strong>in</strong> nurauf den Verkauf und Verleih von Videos. DasAnbieten von Süßigkeiten an der Ladentheke– diese Tankstellen-Logik überlässt er anderen,erst recht, seit weniger Fläche zur Verfügungsteht.Die Filmgalerie – Rettung an trüben Herbstabenden(hier die alten Räume <strong>in</strong> der Torstraße)Der Beliebtheit der Filmgalerie tut daske<strong>in</strong>en Abbruch, wie zahlreiche Bloge<strong>in</strong>trägevon <strong>Mitte</strong>-Bewohnern beweisen. DieÖffnungszeiten der Filmgalerie s<strong>in</strong>d Montagbis Samstag von 12 bis 24 Uhr, Sonntag von14 bis 24 Uhr. Weitere Informationen unterwww.filmgalerie-berl<strong>in</strong>.de.André Ullmann


<strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> Berl<strong>in</strong> <strong>Mitte</strong>mittendr<strong>in</strong> November 2013 | Seite 7E<strong>in</strong>e späte aber gute LösungNeue Bänke für den Herbstspaziergang auf der Fischer<strong>in</strong>selE<strong>in</strong>e sichere Bank, aber es könnteauch heißen: nicht auf die lange Bankschieben!Vor über e<strong>in</strong>em Jahr beim Sommerfest derL<strong>in</strong>ken im Kreativhaus wurde ich von mehrerenBewohnern der Fischer<strong>in</strong>sel zu e<strong>in</strong>emkle<strong>in</strong>en Spaziergang gebeten - e<strong>in</strong>mal rund umdie Insel - auf dem Weg direkt am Wasser.E<strong>in</strong>er der schönsten Orte <strong>in</strong> der Stadt mit romantischemBlick auf die Spree. Dabei mussteich leider feststellen, dass an diesem Ort mitso hoher Aufenthaltsqualität nur noch dreibis vier <strong>in</strong> die Jahre gekommene Parkbänke,fast alle ohne Lehne, standen. Bei schönemWetter trotzdem immer voll besetzt und begehrt.Aber ausgerechnet da, wo der Blick aufdas Wasser am allerschönsten ist, war ke<strong>in</strong>eSitzgelegenheit mehr.Es leuchtete mir natürlich e<strong>in</strong>, dass hieretwas passieren muss - e<strong>in</strong>e klassischeAlltagsaufgabe für gewählte Abgeordnete. Alsobegann me<strong>in</strong>e Suche nach e<strong>in</strong>er schnellenLösung. Wem gehören die Grundstücke? Werist für die Pflege der Grünflächen zuständig?Wer darf hier neue Bänke aufstellen? Undwer wird neue Bänke dort, wo sie wirklichgebraucht werden, f<strong>in</strong>anzieren?Das Bezirksamt <strong>Mitte</strong> verwies auf chronischenGeldmangel. Die WBM versprach zuprüfen und begab sich dann aber lieber <strong>in</strong>e<strong>in</strong>en ärgerlichen Streit um die angedrohteSchließung der Müllabwurfanlagen auf derFischer<strong>in</strong>sel 2.Viele andere Institutionen konnten auchnicht helfen, und das Folgejahr verg<strong>in</strong>g ohnedie Möglichkeit, e<strong>in</strong>en schönen Sommerabendim Freien am Wasser zu verbr<strong>in</strong>gen.Dann, ganz unerwartet, gab es doch e<strong>in</strong>eLösung. Der Stadtentwicklungssenator wussteum die Schönheit des Ortes und versprach,noch e<strong>in</strong>mal zu prüfen. Auch die Bitte, obdie Bänke um die ganze Insel herum auchmöglichst <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em angenehmen Farbton gestrichenwerden können, nahm er entgegen.Seit <strong>Mitte</strong> Oktober gibt es nun diese rund20 neuen Parkbänke (mit Lehnen natürlich) <strong>in</strong>e<strong>in</strong>em schönen Dunkelgrün, mit Augenmaßaufgestellt.Ich war an e<strong>in</strong>em Morgen auf der Fischer<strong>in</strong>selund habe mich e<strong>in</strong>fach über die späte aber guteLösung gefreut. Am Nachmittag b<strong>in</strong> ich noche<strong>in</strong>mal den Weg abgefahren, ob auch wirklichgenug Bänke aufgestellt worden s<strong>in</strong>d. Allewaren voll besetzt!Für <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> im Abgeordnetenhaus:Carola BluhmE<strong>in</strong>en besseren Beweis für die S<strong>in</strong>nhaftigkeite<strong>in</strong>es Wählerauftrages hätte es nicht gebenkönnen. Es hat sehr viel Zeit gebraucht, aberes ist nicht auf die (ganz) lange Bank geschobenworden. Dabei weiß ich natürlich auch,dass es im Bezirk noch viele andere Orte gibt,wo auch neue Bänke von den Spaziergängernerwartet werden. Neue Aufgaben, es gehtweiter.Carola BluhmTaubbl<strong>in</strong>de fordern ihre RechteMenschen, die weder hören noch sehen können, haben zum ersten Mal am 4. Oktober <strong>in</strong>Berl<strong>in</strong> für mehr Rechte demonstriert.Bundesweit gibt es ca. 2.500 bis6.000 taubbl<strong>in</strong>de Menschen, dienicht angemessen mit Hilfsmitteln undAssistenzleistungen versorgt werden.Dem Aufruf der Bundesarbeitsgeme<strong>in</strong>schaftder Taubbl<strong>in</strong>den und des Deutschen Bl<strong>in</strong>denundSehbeh<strong>in</strong>dertenverbandes sowie desdeutschen Diakonie-Bundesverbandes zuProtest am Potsdamer Platzdieser Aktion waren 400 bis 600 Personengefolgt, darunter Delegationen des Bl<strong>in</strong>denundSehbeh<strong>in</strong>dertenverbandes aus denBundesländern, die sich mit den Taubbl<strong>in</strong>densolidarisierten. Die Teilnehmer hatten sichwährend des Marsches schwarze Luftballonsans Be<strong>in</strong> gebunden, womit sie angeketteteEisenkugeln symbolisierten, um zu zeigen,dass Taubbl<strong>in</strong>dheit wie Isolationshaft wirkt,wenn die nötige Unterstützung fehlt.Die Demonstranten, die von Betreuernbegleitet wurden, g<strong>in</strong>gen als „schweigendeMenschenkette“ vom Platz der Republikam Reichstag zum Potsdamer Platz, wo derProtest – von den Taubbl<strong>in</strong>den dargestellt– mit e<strong>in</strong>er „Insel der Isolation“ endete.Seit 2007 besteht die Forderung, dass dieBetroffenen e<strong>in</strong> spezielles Zeichen „Tbl“ imSchwerbeh<strong>in</strong>dertenausweis erhalten, womitsie bei Behörden schneller belegen können,dass sie besondere Hilfsmittel und Assistenzbenötigen. Das wurde bisher nicht erfüllt. Eswar bemerkenswert, mit welcher Leidenschaftdie Beh<strong>in</strong>derten um ihre Rechte kämpften.Umso bedauerlicher ist die Ignoranz der staatlichenVertreter gegenüber diesen schwächstenMenschen der Gesellschaft und ihrenRechten.Dora SchmidtDie L<strong>in</strong>ke –Fraktion <strong>in</strong> der BVVDie Sprechzeiten im Fraktionsbürof<strong>in</strong>denjeden Mittwoch von 09.30 – 11.30 Uhrund am ersten Montag von 16.30 bis18.00 Uhrim Rathaus <strong>Mitte</strong>, Karl-Marx-Allee 31,10178 Berl<strong>in</strong>, Raum 114 statt.Telefon. 901 82 45 65


Seite 8 | mittendr<strong>in</strong> November 2013 <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> Berl<strong>in</strong> <strong>Mitte</strong>Das ist das LetzteWir wollten Vattenfall den Stecker ziehen.Nun jubelt der Senat: „Denkste!“Aber nur leise. Um den Volksentscheidzu erzw<strong>in</strong>gen, g<strong>in</strong>g das Begehren voraus. Dahatten schon 227.748 Berl<strong>in</strong>er dem Senate<strong>in</strong> blaues Auge verpasst. 63% der Berl<strong>in</strong>erwaren <strong>in</strong> Umfragen dafür, dass unsere sattenStromtarife nicht e<strong>in</strong>en schwedischenKonzern mästen. Eigene Stadtwerke br<strong>in</strong>genmehr Ökologie, mehr Mitsprache und mehrGeme<strong>in</strong>wohl bei der Gew<strong>in</strong>nverteilung. Dasverscherbelte Tafelsilber der BEWAG soll zurückgekauftwerden, wie das andere Städteauch machen.Mit 25% Wählerbeteiligung wäre dasauch hier zum Senats-Auftrag geworden.Statt dessen waren aber „nur“ 24,1% an derAbstimmung beteiligt. Von denen haben<strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>-<strong>Mitte</strong> 87,1%, <strong>in</strong> Charlottenburg-Wilmersdorf 80,2%, <strong>in</strong> Neukölln 84,3% und<strong>in</strong> Friedrichsha<strong>in</strong>-Kreuzberg 92,9 mit „JA“ füre<strong>in</strong> neues Energiegesetz gestimmt. Wenn daske<strong>in</strong>e Ohrfeige für den Senat ist!Und was hat der Senat nicht versucht,diese Initiative von über 50 Verbänden zutorpedieren: Wowereit und Henkel verh<strong>in</strong>dertendie Komb<strong>in</strong>ation mit der Bundestagswahl.Die Hamburger kamen so zum Sieg! Der Senathatte öffentlich trompetet mit „Ne<strong>in</strong>“ zu stimmen.Zuletzt wurde noch die Pappkulisse e<strong>in</strong>esökologischen Stadtwerkchens bei denWasserbetrieben errichtet. Mehr Intrigenwaren kaum machbar.Übrigens: Wenn <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Schurkenstaate<strong>in</strong>e Abstimmung erfolgt, wo derBürgerbewegung nur 0,9% zum Sieg fehlen,dann fordern alle Me<strong>in</strong>ungsmacher hierzulandee<strong>in</strong>e Nachzählung unter UNO-Aufsicht!Aber wir s<strong>in</strong>d ja ke<strong>in</strong> Schurkenstaat, trotzaller Schurkenstreiche. Vattenfall nutzt se<strong>in</strong>eStromkabel weiter als Goldader. Aber es wirdviel Isolierband kosten, das aufmüpfige Volkan die alten Tarife zu fesseln! Der Steckervon Vattenfall hat jetzt e<strong>in</strong>en Wackelkontakt!A r t hu r P au l<strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>. Berl<strong>in</strong>-<strong>Mitte</strong> im Internet ! www.diel<strong>in</strong>ke-berl<strong>in</strong>-mitte.deAktuelle Informationen des Bezirksverbandes<strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>-<strong>Mitte</strong> sowie die»mittendr<strong>in</strong>« zum Herunterladen.<strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>. BVV-Fraktion Berl<strong>in</strong>-<strong>Mitte</strong>im Internet ! www.l<strong>in</strong>ksfraktion-berl<strong>in</strong>-mitte.de Bezirksverband <strong>Mitte</strong> – FacebookDie Aktivitäten der Fraktion <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> <strong>in</strong> derBVV <strong>Mitte</strong> – immer auf dem neusten Stand.Bullshit oder Nonkonform?!Herausforderungen für Subkultur <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>-<strong>Mitte</strong>Berl<strong>in</strong> hat ke<strong>in</strong> Zentrum. Die Stadt hatmehrere. Und doch gibt es so etwaswie das Herz der Metropole, wo die antikenBauten, historischen Plätze undpolitischen Organisationen sich bef<strong>in</strong>den– Berl<strong>in</strong>-<strong>Mitte</strong>.Doch welcher Berl<strong>in</strong>er, welche Berl<strong>in</strong>er<strong>in</strong>, dienicht dort wohnt oder arbeitet, ´erlebt` dieseTrotz Umzug <strong>in</strong> die Schönhauser Allee - das BAIZ bleibt erhalten<strong>Mitte</strong> für sich? Nicht wenige behaupten, Berl<strong>in</strong>s<strong>Mitte</strong> sei für sie oder ihn gestorben, habe alsLebensbereich nie existiert. Zu viel Tourismus,Kommerz, Fassade, zu wenig Charakter.Und natürlich ist Berl<strong>in</strong>s <strong>Mitte</strong>, wie <strong>in</strong> jederanderen Großstadt, zum Hauptspielplatz desKapitals geworden. Stichwort Gentrifikation,jeder kennt das <strong>in</strong>zwischen. Kiezkultur undnachbarschaftliche Netzwerke werden zurückgedrängt und aufgelöst. Zugunsten kommerziellerAngebote ausgewechselt. Exemplarischfür <strong>Mitte</strong>s Gegenkultur stand seit 1990 dasKunsthaus Tacheles <strong>in</strong> der OranienburgerStraße, welches 2012 nach jahrelangemKampf f<strong>in</strong>al geräumt und abgewickelt wordenist und seither se<strong>in</strong>er InvestitionsverwendungImpressum:Bezirksvorstand Berl<strong>in</strong>-<strong>Mitte</strong>der Partei <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>Geschäftsstelle:Kle<strong>in</strong>e Alexanderstr. 28, 10178 Berl<strong>in</strong>Telefon 24 009 336/204, Fax: 24 009 337E-Mail-Adresse:<strong>in</strong>fo@die-l<strong>in</strong>ke-berl<strong>in</strong>-mitte.deInternet: www.diel<strong>in</strong>ke-berl<strong>in</strong>-mitte.deV.i.S.d.P.: Thilo UrchsSatz + Druck:R. Metzler/Druckerei Bunter Hund, Berl<strong>in</strong>Namentlich gekennzeichnete Beiträge gebennicht unbed<strong>in</strong>gt die Me<strong>in</strong>ung der Redaktionwieder. E<strong>in</strong>e Parallelität zwischen grammatischemund natürlichem Geschlecht (Genusund Sexus) besteht nicht. Bezeichnungen mitder Endung –<strong>in</strong>nen werden deshalb nur verwendet,wenn ausschließlich von weiblichenPersonen die Rede ist.Redaktionsschluss: 29.11.2013Ausgabetag für Nr. 12/2013 – 05.12.2013harrt. E<strong>in</strong> Los, welches sich an vielen Stellenwiederholt.Doch es gibt sie auch noch heute, dieFreiräume für Renitenz und Subkultur <strong>in</strong>Berl<strong>in</strong>s <strong>Mitte</strong>, <strong>in</strong> denen es um mehr alsPrestige & Knete geht: Um Kunst, Kultur,politisches Engagement und um e<strong>in</strong>e offeneund solidarische Stadt. Zum Beispiel im HausSchwarzenberg, im Naherholung Sternchen, <strong>in</strong>der Kulturfabrik Moabit, im Schokoladen undAckerstadt Palast, um nur e<strong>in</strong>ige zu nennen.Und manchmal gibt es obendre<strong>in</strong> auche<strong>in</strong>e Erfolgsgeschichte zu berichten: DasBAIZ, ebenfalls feste Institution der alternativenClub- und Kneipenszene von Berl<strong>in</strong>sInnenstadt, hat durch glückliche Umständeneue Räume <strong>in</strong> unmittelbarer Nähe der bisherigenAdresse gefunden. In der SchönhauserAllee/Ecke Wörther Straße wird demnächstdas Programm weiter geführt, welches <strong>in</strong> derVergangenheit durch Vertragskündigung undRäumung bedroht gewesen ist: „Ke<strong>in</strong> Bex, ke<strong>in</strong>Latte, ke<strong>in</strong> Bullshit“, sondern bunt und fair <strong>in</strong>und für Berl<strong>in</strong>s <strong>Mitte</strong>. Andreas WiebelWir gratulieren im Novemberzum Geburtstag!Zum 103. Elfriede Brün<strong>in</strong>gzum 92. Hans Herzbergzum 90. Erna Driehaus, Leo Hesse,Robert Ibezum 88. Hildegard Morgenstern,Helmut Rädlerzum 87. Günter Gumpel,Harry Scharfschwerdtzum 86. Edith Mikut, Waltraud Starkezum 85. Kurt Bernheier, Ra<strong>in</strong>er Kerndl,Gerhard Liebold, Jutta Neslerzum 84. Lothar David, D<strong>in</strong>a Lask, Irma Voß,Magdalena Hammerschmidt,Rosemarie Waltherzum 83. He<strong>in</strong>z Fuhrmannzum 81. Rudolf Müller, Joachim Neefzum 80. Hannelore Gürnth, Klaus Höpkezum 75. Günter Heimann, Bärbel Siegmund

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