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Nordisches Volksboot – Skipper Bericht lesen (pdf) - Skager 660

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42 TEST <strong>Skager</strong> <strong>660</strong> Halle 9/Stand C55TEST4310,5 kn sind möglich: Während des Tests im Hamburger Freihafen stellt die <strong>Skager</strong> <strong>660</strong> ihre sehr guten Laufeigenschaften unter Beweis<strong>Nordisches</strong> <strong>Volksboot</strong><strong>Skager</strong> <strong>660</strong>Qualität aufweisen. Was die Antriebskonzeption betrifft, wirddie 6,60 m lange und 2,40 m breite <strong>Skager</strong> regulär mit bewährterYanmar-Technik bestückt. Die Leistungsspanne der bekanntlichsehr zuverlässigen, wartungsfreundlichen und extremsparsamen japanischen Diesel reicht von 6,6 bis 21,3 kW.Alternativ stehen verschiedene Aggregate aus dem Nanni- oderVolvo-Penta-Programm zur Disposition. Die Schubumsetzungerfolgt ganz konventionell über eine starre Welle mit Ruder-blatt. Auf Kurs gehalten wird das unbelastet 1150 kg schwereKunststoffboot wie in früheren Tagen per Pinne. Ein mittschiffsinszenierter Steuerstand mit hydraulischer Lenkung und<strong>Skipper</strong>sitz ist als kostenpflichtige Zutat erhältlich, für die einAufpreis von fair kalkulierten 1180 € entrichtet werden muss.Platz für ZehnDas mit einem Teakholzbelag versehene, selbstlenzendeCockpit wird von 10 cm breiten Gangborden umrahmt, dieBordwandhöhe in der achterlichen Sektion beträgt immerhin65 cm. Laut vorliegendem Datenblatt bietet der Innenraum genügendPlatz für zehn Personen, die sich auf der Hecksitzreihe,zwei nicht sonderlich stabilen und unzureichend konturiertenEinzelstühlen und den vorderen Bänken verteilen. Selbigeavancieren mit maßgeschneiderten Einlegeelementen zu einerBedarfsdoppelkoje von 188 x 165 cm. Die in diesem Zusammenhangunbedingt empfehlenswerte Windschutzscheibe inklusivezentralem Durchstieg und Frontsofttop schlägt mithappigen 4210 € zu Buche. Zu bemängeln sind die partiellziemlich dürftige Polsterstärke und die störanfällige Druckknopffixierungder mit dunkelblauem Segeltuch bespanntenBugmatratzen. Solide Zuglaschen wären hier eine bessere Lösung.Außerdem vermissen wir geeignete Aufsteller an den verriegelbarenStaukästen. Dass der Hauptschalter nicht in derNähe der sachgerecht verzurrten Batterie, sondern im sorgfältiggekapselten Motorabteil montiert ist, sei als ein weitererKritikpunkt angemerkt, den die Werft zügig beseitigen sollte.Sichere WasserlageFür den praktischen Teil des Tests haben wir uns die HamburgerSüderelbe und den zumeist sehr kabbeligen FreihafenDie <strong>Skager</strong> <strong>660</strong> ist neu auf dem deutschen Markt. Der geräumige Verdrängermit stilvollem Klinkerrumpf stammt aus Norwegen und wurde bereits auf denHerbstmessen in Friedrichshafen, Hamburg und Berlin gezeigt. Kurz vor der Präsentationin Düsseldorf ergab sich die Möglichkeit zu einem ersten Praxistest.Der Yanmar leistet 21,3 kW. Alternativist ein Elektromotor in VorbereitungDie Teakholzausstattung unseres Testbooteswird als kostenpflichtiges Extra berechnetEmpfehlenswert: Optionaler Steuerstandmit hydraulischer RuderanlageText und Fotos: Peter MarienfeldAls Exklusivimporteur dieses typisch-nordischen Wasserfahrzeuges,das die in Langesund bei Larvik angesiedelteWerft <strong>Skager</strong> Service A/S recht werbewirksamals „<strong>Volksboot</strong>“ tituliert, betätigt sich die im baden-württembergischenLorch-Waldhausen ansässige OMS Multi ServiceGmbH & Co. KG. Zu besichtigen ist die <strong>Skager</strong> <strong>660</strong> in Hamburg,wo OMS-Außendienst-Mitarbeiter und VerkaufsberaterThomas Bechtloff für Kundenanfragen zur Verfügung steht.Der anno 2004 gegründete norwegische Bootsbaubetrieb, derunter der Führung von Erling Nilsen zwölf versierte Fachkräftebeschäftigt, konzentriert sich auf die Produktion eines einzigenModells. In ihrer skandinavischen Heimat gilt die <strong>Skager</strong><strong>660</strong> völlig zurecht als Bestseller, denn seit dem offiziellen Debütvor sechs Jahren wurden fast 600 Einheiten ausgeliefert.Klassisches KonzeptUnsere Testkandidatin ist einem klassischen Schärenkreuzernachempfunden und besitzt demzufolge einen formschönenKlinkerrumpf. Diese Art der Konstruktion basiert auf der legendärenhölzernen „Snekke“, die als seegängiges, wind- undwetterfestes Angelboot noch immer in den meisten nordeuropäischenRevieren anzutreffen ist. Das gestreckte Unterwasserschiffmit einem tiefen, bis nach achtern gezogenen Kiel entstehtwie die Oberschale als reines Handlaminat, wobei dieverwendeten GFK-Materialien offensichtlich eine adäquate<strong>Skipper</strong> 1/20101/2010 <strong>Skipper</strong>


44 TEST <strong>Skager</strong> <strong>660</strong>TEST45querab der berühmten Landungsbrücken ausgesucht. Mit dreiköpfigerCrew, einem zu 75 Prozent gefüllten 60-l-Brennstofftankund eingekuppeltem Gang ergibt die erste Messung 2,9kn. Wie es sich für einen waschechten Verdränger gehört, läuftdie <strong>Skager</strong> einwandfrei geradeaus, um bei 1500 min -1 knappefünf Knoten Fahrt zu machen. Der Yanmar 3YM30, ein zweikreisgekühlterDreizylinder-Saugdiesel, der seine 29 Pferdestärkenaus bescheidenen 1115 cm 3 Hubraum schöpft, beeindrucktmit der Laufkultur einer gut geölten Nähmaschine. Dasin der Cockpitmitte installierte und daher perfekt zugänglicheMotörchen benötigt eine Drehzahl von 2500 min -1 , um die<strong>Skager</strong> auf ein Reisetempo um die sieben Knoten zu bringen.Die dabei zu Protokoll genommenen 74 dB(A) klingen zwar relativkernig, dennoch bleibt eine Konversation in normalerLautstärke möglich. Mit abge<strong>lesen</strong>en 3000 Touren und gestoppten8,3 nautischen Meilen pro Stunde bildet sich ein saubererAbriss, und unter einer Volllastdrehzahl von 3500 min -1sind exakt 10,5 Knoten (19,5 km/h) zu notieren. Dass wir dieim Prospekt versprochenen 13 Knoten Topspeed klar verfehlen,spielt in dieser Liga keine entscheidende Rolle. Viel wichtigerist, dass die <strong>Skager</strong> selbst bei unausgewogener Belastung eineabsolut ruhige Wasserlage beweist und mit großer Gelassenheitüber die von der Berufsschifffahrt verursachten Wellenbergemarschiert. Spritzwasser kommt dabei, wenn überhaupt,nur tröpfchenweise über. Bezüglich des Einlenkverhaltens inVorausfahrt können wir unserer Testkandidatin ein uneingeschränktesLob zollen. Über Backbord- und Steuerbordbug genügen1,5 Längen zur kompletten Wende. Im Rückwärtsgangtritt die vielzitierte verdrängertypische Trägheit zutage, derman entweder mit der gebotenen Geduld und wiederholtemKorrigieren oder - was eine Investition von 3490 € bedeutet -mit der Bestellung des optionalen Bugstrahlers begegnen kann.FazitBezeichnend für die nach CE-Norm C zertifizierte <strong>Skager</strong><strong>660</strong> sind die hervorragenden Laufeigenschaften, die speziell imRauwassereinsatz optimal zur Geltung kommen. Das schnörkellosgestaltete und enorm viel Platz bietende offene Wanderbootlässt sich dank der kompakten Außenmaße und des geringenGewichts problemlos transportieren. Folglich kann derTrailerkapitän auch ortsfremde Reviere in die Törn- und Ur-<strong>Skager</strong> <strong>660</strong> von achtern mit rundlich zulaufendem KlinkerrumpfTechnische DatenLänge ü.A.: 6,60 mBreite: 2,40 mTiefgang: 0,70 mGewicht: 1150 kgCE-Kategorie: CMax. Personenzahl: 10Bedarfskojen: 2Brennstofftank: 60 lBaumaterial: GFKMotorisierung: Einbaudiesel mit Wellenantrieb,Leistung bis 21,3 kW (29 PS)Grundpreis: 29990 € mit BasismotorYanmar 1GM10, Leist. 6,6 kW (9 PS)Grundpreis mit Testmotorisierung:35 900 €Motor imTestboot:Yanmar 3YM30, Einbaudieselmit Zweikreiskühlung,Leistung21,3 kW (29PS), Zylinderzahl: 3,Bohrung x Hub: 76 x82 mm, Hubraum:1115 cm 3 , Nenndrehzahl:3600min -1Blick ins Cockpit: Der Motorkasten kann als Picknicktisch dienenDie Polsterfixierung mittels Druckknöpfen beurteilen wir nicht alsIdeallösung. Besser wären aus unserer Sicht solide ZuglaschenStandard-Ausstattung (auszugsweise)Selbstlenzendes Cockpit mit Antirutschstruktur, Ruderpinne,Edelstahl-Badeleiter, internationale Navigationsbeleuchtung,Handfeuerlöscher, Batterieinstallation inklusive Hauptschalter,acht Fenderhaken, stählerne Bugöse, Scheuerleiste, Ankerkastenmit Wasserablauf, 60-l-Einbautank mit FüllstandanzeigeDie nur 1150 kg schwere <strong>Skager</strong><strong>660</strong> lässt sich problemlos trailernHölzerne Getränkehaltersind mehrfach vorhandenEin Fahrverdeck wertet das Boot erheblich auf. Mit Zusatzpolsternentsteht in der Bugsektion des <strong>Skager</strong>-Cockpits eine DoppelkojeLieferbare Extras (auszugsweise)Windschutzscheibe mit Scheibendurchstieg und Verdeck (4210€), Steuerstand mit hydraulischer Lenkung und Rudersitz (1180€), Kompass (265 €), Antifoulinganstrich (1150 €), Festmacherset(360 €), elektr. Ankerwinde mit Fernbedienung (3490 €),Polstersatz (ab 830 €), elektr. Lenzpumpe (475 €), GPS/Echolot(1000 €), Teakboden im Cockpit (2950 €), Chemie-WC (225 €)Im Inneren der steuerbordseitigen Verlängerung der Heckbankwurden ein Handfeuerlöscher und die Starterbatterie installiertDer steuerbords platzierte Fahrstandmit kleinem Niro-Ruder kostet 1180 €Die Gangborde sindimmerhin 10 cm breitSchall- und Fahrtmessung(Leerlauf) 900 min -1 57 dB(A) 0 kn900 min -1 58 dB(A) 2,9 kn1000 min -1 60 dB(A) 3,4 kn1500 min -1 65 dB(A) 4,9 kn2000 min -1 70 dB(A) 5,7 kn2500 min -1 74 dB(A) 7,0 kn3000 min -1 78 dB(A) 8,3 kn(Volllast) 3500 min -1 83 dB(A) 10,5 knInformationen und WerftOMS Multi Service GmbH & Co. KG (<strong>Skager</strong>-Exklusivimportund Lieferant desTestbootes), Mühlstr. 90, 73547 Lorch-Waldhausen, Tel.: 01 78-71 00 291(Außendienst Hamburg, ThomasBechtloff), www.skager.deRevier: Süderelbeund HamburgerFreihafen, Crew: 3Pers., Messung: GPS(mehrfach), Wasser:10°C, Luft: 10°C,Wind: 1-2 Bft., Tank:Diesel 45 l (75 %)<strong>Skager</strong> Service A/S,Stathelleveien 145,N-3970 Langesund,www.skager.noAn der Bugspitze eingelassen:Der Ankerkasten ist vomCockpit aus gut erreichbarThomas Bechtloff von der FirmaOMS Multi Service ist fürden <strong>Skager</strong>-Verkauf zuständiglaubsplanung einbeziehen. Mit der bestenfalls für strömungsfreieGewässer Sinn machenden 6,6-kW-Basismaschine wirddie robust verarbeitete <strong>Skager</strong> ab 29 990 € offeriert. Wesentlichmehr Fahrvergnügen bereitet die harmonisch abgestimmteTestmotorisierung, die den Einstandspreis auf 35 900 € anhebt.Spendiert man der im Standard recht mager ausgestattetenNorwegerin einige komfortsteigernde Extras aus der umfangreichenZubehörliste, summieren sich bis zu 55 000 €.<strong>Skipper</strong> 1/20101/2010 <strong>Skipper</strong>

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