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Jahresbericht 2007 des NLWKN - Niedersächsischer Landesbetrieb ...

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<strong>Niedersächsischer</strong> Lan<strong>des</strong>betrieb fürWasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>


<strong>Niedersächsischer</strong> Lan<strong>des</strong>betrieb fürWasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>Herausgeber:<strong>Niedersächsischer</strong> Lan<strong>des</strong>betrieb fürWasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz- Direktion -Am Sportplatz 2326506 NordenRedaktion: Herma HeykenInternet: www.nlwkn.deVertrieb:<strong>Niedersächsischer</strong> Lan<strong>des</strong>betrieb fürWasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz-Direktion-Am Sportplatz 2326506 NordenKontakt: Telefon: 04931-947-173 und -138pressestelle@nlwkn-dir.niedersachsen.deNorden, im April 2008


2Ein Wort vorweg:Fachkundigund engagiert15 Sturmfluten in einem Winter, siebenmalHochwasser in Südniedersachsen in einem Jahr,neue Pflanzen wie die Ambrosie, die uns nichtimmer willkommen sind: Der <strong>NLWKN</strong> wird mitseinen Aufgaben in den Bereichen Wasserwirtschaft,Küstenschutz und Naturschutztagtäglich mit den Auswirkungen der globalenErwärmung konfrontiert. Für uns als modernenDienstleister und kompetenten Ansprechpartnerstehen in diesem Zusammenhang zwei Ziele imVordergrund: Gemeinsam mit weiteren Akteurenden Schutz der Menschen mit ihrem Hab und Gutvor Schäden bei Hochwasserereignissen undSturmfluten und die fachkundige Information derÖffentlichkeit zur Situation von Natur und Umweltsicherzustellen. Dabei wird in allen Tätigkeitsfelderndeutlich: Der globale Klimawandel hatkonkrete regionale Auswirkungen. Diesen müssenwir uns stellen.CeBIT Hannover: Ministerpräsident Christian Wulff undDirektor Siegfried Popp auf dem <strong>NLWKN</strong>-StandDer Klimawandel und seine Folgen werden den<strong>NLWKN</strong> begleiten – auch im elften Jahr seinesBestehens als Lan<strong>des</strong>betrieb. Deshalb haben wirfür das Thema „Klimawandel“ auch vier Seiten inunserem „<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>“ reserviert.Der Klimawandel und seine Folgen sind auch eingutes Beispiel dafür, warum der <strong>NLWKN</strong> zunehmendauf wissenschaftliche Begleitung und aufeine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeitmit den Universitäten und Forschungseinrichtungenangewiesen ist. Wir im <strong>NLWKN</strong> verstehen unsnur in Ausnahmefällen als Forscher und in ersterLinie als flexible Praktiker und Pragmatiker, die dieErgebnisse der Wissenschaft in praktisches Handelnumsetzen – zum Nutzen <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Niedersachsenund seiner Bürgerinnen und Bürger.Die Folgen <strong>des</strong> Klimawandels sind nur ein Themader kommenden Jahre. Auch bei der Umsetzungder Wasserrahmenrichtlinie – etwa wenn es umModelle und Szenarien zum Schutz <strong>des</strong> Grundwassersund der Oberflächengewässer geht – oderbei der Seegangsbemessung oder der Steuerungder Talsperren werden wir verstärkt die Zusammenarbeitmit der Forschung und Wissenschaftsuchen.Dass wir moderne Techniken umgehend für unsnutzbar machen, haben wir Anfang März 2008eindrucksvoll auf der diesjährigen ComputermesseCeBIT in Hannover verdeutlicht: Auf dem Gemeinschaftsstand<strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Niedersachsen hat der<strong>NLWKN</strong> präsentiert, wie wichtig für uns modernsteComputertechnologie ist – etwa bei der Steuerung<strong>des</strong> Emssperrwerkes oder bei der Datenübertragungim Pegelwesen an unseren Gewässern. Bei<strong>des</strong>sind sehr komplexe, sicherheitsrelevanteAnwendungsbereiche, die ohne eine verlässlichecomputergestützte Steuerung nicht oder nicht wirtschaftlichbetrieben werden könnten.Die Bereitstellung der Technologie ist aber nureine notwendige Randbedingung. Um einen reibungslosenBetrieb – auch in Notfallsituationen –gewährleisten zu können, brauchen wir vor allemfachkundiges und engagiertes Personal: Der<strong>NLWKN</strong> hat diese Mitarbeiter, das Leistungsvermögen<strong>des</strong> <strong>NLWKN</strong> lebt von diesen Mitarbeitern,denen ich hierfür an dieser Stelle herzlich danke.Der <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong> hält 26 interessante Aufsätzeaus Wasserwirtschaft, Naturschutz, KüstenundHochwasserschutz bereit. Neben dem Rückblickauf das Jahr <strong>2007</strong> haben wir Themenschwerpunktegesetzt: Klimawandel, zehn Jahre Lan<strong>des</strong>betrieb,Naturschutz sowie den Gewässer- undTrinkwasserschutz. Neu ist eine dreiseitige Übersichtmit den wichtigsten Zahlen aus der Wasserwirtschaftund dem Naturschutz.Weitere Informationen über den <strong>NLWKN</strong> findenSie unter www.nlwkn.deSiegfried PoppDirektor <strong>des</strong> Niedersächsischen Lan<strong>des</strong>betriebs fürWasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz


Inhaltsverzeichnis1. Der Lan<strong>des</strong>betrieb:(K)eine ganz normale BehördeZehn Jahre Lan<strong>des</strong>betrieb: Eine moderne Behörde kann flexibel reagieren 62. Klimawandel:Milde Winter, heiße SommerDie Folgen der globalen Erwärmung betreffen Mensch undUmwelt gleichermaßen 83. Insel- und Küstenschutz:Weiße Düne, grüner Deich und weites LandErstmalig wurden <strong>2007</strong> mehr als 60 Millionen Eurofür den Küstenschutz verbaut 1215 Sturmfluten sind keine Boten <strong>des</strong> Klimawandels 14Sturmfluten zerstören Buschlahnungen 15Deichvorlandmanagement: Baustein für ein integriertesKüstenzonenmanagement 16Vermessung von Strand und Dünen auf den ostfriesischen Inseln 1744. Hochwasserschutz:Wir haben einen Plan!2008 fließen 40 Millionen Euro in den Hochwasserschutz 18<strong>2007</strong>: Zu nass, zu warm und viel zu viele Hochwasser 20Wirksamer Hochwasserschutz: Hochwasserschutzpläneund Überschwemmungsgebiete 21Die Talsperrenaufsicht: Aktiver und effektiver Hochwasserschutz 235. Naturschutz:Wisent, Wolf und WeserberglandErfolgreiche Bilanz: Mehr als 100.000 Hektar unterNaturschutz gestellt 24Wisente im Emsland: Der Nachwuchs kam schnellerals gedacht 26Der scheue Wolf in der Heide meidet die Menschen 27Artenschutz in Kamerun? Der Kampf gegen dasglobale Artensterben 28Kornblumen, Rittersporn und Feuer-Lilien sollen wachsen und gedeihen 29


6. EU-Wasserrahmenrichtlinie:Alles im Fluss_Neue Standards im Gewässerschutz eine echte Herausforderung 30Mit 30 Millionen Euro auf dem Weg zum naturnahen Fluss 32Systematische Untersuchung unserer Gewässer:Ohne Daten keine Entscheidung 34WAgriCo als Vorreiter für den lan<strong>des</strong>weiten Grundwasserschutz 357. Gewässer- und Trinkwasserschutz:Das gehört hier nicht hineinKampf gegen Ölverschmutzung: Der <strong>NLWKN</strong> ist auf denErnstfall vorbereitet 36Wer Strandgut mitnimmt, riskiert eine Anzeige 37Arzneimittel sind noch lange in unseren Flüssen nachweisbar 38Trinkwasserschutz beginnt schon in der Landwirtschaft 39Meeresumweltüberwachung auf neuen Füßen:Nutzbare Daten für alle 408. Lan<strong>des</strong>eigene Anlagen:Technik, Tore und Tantiemen_Moderne Anlagen und engagierte Mitarbeiter darauf ist Verlass 429. Planfeststellungsverfahren:Weiter helfen statt verhindernGenehmigt vom <strong>NLWKN</strong>: So schnell wie möglich Planungssicherheit bieten 44510. Strahlenschutz:Der radioaktiven Wolke auf der SpurStrahlenschutz: Neues Lagezentrum in Hil<strong>des</strong>heim eingeweiht 4611. <strong>NLWKN</strong>-Service:Namen, Zahlen, FaktenKurzinfos: Was sonst noch beim <strong>NLWKN</strong> geschah 48Schwarz auf weiß: Veröffentlichungen im <strong>NLWKN</strong> 49Öffentlichkeitsarbeit: Wir sind für Sie da! 51Im Überblick: Die wichtigsten Zahlen aus Wasserwirtschaft und Naturschutz 52Übersicht <strong>NLWKN</strong>: Organigramme der Direktion und der Betriebsstellen 54


6Zehn Jahre Lan<strong>des</strong>betrieb:Eine moderne Behördekann flexibel reagierenVon Siegfried Popp und Franzis KatheVor zehn Jahre haben wir mit einem Lan<strong>des</strong>betriebnoch Neuland betreten, heute ist diese Organisationsformmit betriebswirtschaftlicher Ausrichtungfast schon eine Selbstverständlichkeit! Inzwischengibt es in Niedersachsen mehr als 30 Lan<strong>des</strong>betriebe– der Lan<strong>des</strong>betrieb „Mess- und EichwesenNiedersachsen" (MEN) gehört ebenso dazuwie der Lan<strong>des</strong>betrieb LGN - Lan<strong>des</strong>vermessungund Geobasisinformation Niedersachsen und dernoch ganz junge Lan<strong>des</strong>betrieb für Statistik undKommunikationstechnologie (LSKN). Mit diesenpflegen wir einen regelmäßigen Gedankenaustausch.Die Niedersächsische Lan<strong>des</strong>regierung hatte am26. August 1997 entschieden, den NiedersächsischenLan<strong>des</strong>betrieb für Wasserwirtschaft undKüstenschutz (NLWK) zum 1. Januar 1998 aus derTaufe zu heben. Vor drei Jahren – im Zuge derjüngsten Verwaltungsreform – haben wir nebenvielen Aufgaben der Wasserwirtschaft und <strong>des</strong>Strahlenschutzes auch die Aufgaben <strong>des</strong> Naturschutzesdazu bekommen, und dementsprechendwürde auch unser Kürzel länger (<strong>NLWKN</strong>).Zehn Jahre Lan<strong>des</strong>betrieb – wir haben unsschnell zu einem aktiven und leistungsstarkenDienstleister für Niedersachsen entwickelt. DerAmtsschimmel früherer Zeiten gehört nicht zu denvon uns geschützten Arten. Ganz im Gegenteil:Wir orientieren uns an mittelständischen Dienstleistungsunternehmen.Unser Ziel ist es, als Partner in Fragen <strong>des</strong>Naturschutzes, <strong>des</strong> Strahlenschutzes, <strong>des</strong> Küstenschutzesund der Wasserwirtschaft für den Wirtschaftsstandortund die natürlichen Lebensgrundlagenin Niedersachsen die unverzichtbaren Voraussetzungenzu schaffen.Motivierte, fachkundige Mitarbeiterinnen undMitarbeiter in allen Standorten stützen diese Zielsetzung,unsere betriebswirtschaftlichen Instrumenteerzeugen die notwendige Transparenz:Kosten- und Leistungsrechnung, Budgetierung undControlling sind bei uns selbstverständlich. Nichtzu vergessen die jährlichen Zielvereinbarungen mitunserer Aufsichtsbehörde, dem NiedersächsischenMinisterium für Umwelt und Klimaschutz, undintern mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern:„Wer erledigt was bis wann zu welchen Kosten?“Damit pflegen wir eine unternehmerische Ausrichtung,die sich an privatwirtschaftlichen Strukturenorientiert.Das war auch so gewollt. Hier ein Zitat aus derBegründung zur Kabinettsvorlage aus dem Jahr1997: „Die Organisation dieser Aufgaben in einemLan<strong>des</strong>betrieb nach § 26 Lan<strong>des</strong>haushaltsordnungsoll zu mehr haushaltswirtschaftlicher Flexibilitätund Transparenz in der Bewirtschaftung <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>eigentumsführen, das betriebswirtschaftlicheKostenbewusstsein in der Verwaltung fördern undsomit insgesamt die Wirtschaftlichkeit der Aufgabenwahrnehmungerhöhen!“Wir arbeiten auf Basis eines Wirtschaftsplanesnach den kaufmännischen Grundsätzen der Doppikund nutzen unsere detaillierte Kosten- undLeistungsrechnung: So können wir konkrete undtransparente Kostenvergleiche anstellen – Kostenvergleichezwischen einzelnen Organisationseinheiten<strong>des</strong> <strong>NLWKN</strong> und eben auch mit der Privatwirtschaft.Das muss auch so sein. Denn wie sonstsoll eine wirtschaftlich optimale Aufgabenerledigungund eine Debatte über die Privatisierung vonbestimmten Aufgaben seriös geführt werden?Die insgesamt 1052 Planstellen verteilen sichwie folgt auf die Betriebsstellen und die DirektionDiese Debatte hat uns über die zehn Jahreimmer begleitet und wird uns auch künftig begleiten.Schon vor zehn Jahren haben die Deich- undUnterhaltungsverbände ihre Befürchtung geäußert,dass sich der Staat, sprich: der Lan<strong>des</strong>betrieb alskompetenter Dienstleister aus dem Bereich Planungund Bauleitung zurückziehen und damit eineLücke reißen würde, die von der Privatwirtschaftnicht so ohne weiteres gefüllt werden könnte. InNiedersachsen sind bekanntlich ehrenamtlichgeführte Verbände für eine Vielzahl wasserwirtschaftlicherAufgaben verantwortlich, insbesonderefür den Bau und die Unterhaltung von Deichen. DerLan<strong>des</strong>betrieb ist ein gern gesehener Partner; diepolitische Diskussion ist jedoch weiterhin aktuell.Dabei tritt der <strong>NLWKN</strong> nicht als Konkurrent, sondernin zahlreichen Fällen als Projektsteuerer undAuftraggeber freiberuflicher Ingenieure auf. DerLan<strong>des</strong>betrieb will nicht neue Märkte erobern, sonderntechnische Fachkompetenz zu wirtschaftlichenBedingungen für das Land erhalten undbereit stellen.In der Organisationsform Lan<strong>des</strong>betrieb könnenwir flexibler als sonstige Behörden auf neue Anforderungenreagieren. So konnte der <strong>NLWKN</strong> inDer Lan<strong>des</strong>betrieb


8Die Folgen der globalenErwärmung betreffen Menschund Umwelt gleichermaßenVon Frank Thorenz, Dr. Joseph Hölscher undDr. Eckhard GarveDer Begriff „Klimawandel“ ist in der Gesellschaftseit einigen Jahren fest verankert. Er beschreibtaber nicht den natürlichen Klimawandel, den esauf unserer Erde immer gegeben hat, sondern dieglobale Erwärmung als gegenwärtig durch denMenschen verursachte Klimaveränderung.Der IPCC (Intergovernmental Panel on ClimateChange) der Vereinten Nationen bestätigte <strong>2007</strong>den naturwissenschaftlichen Nachweis eines globalenKlimawandels, der vom Menschen durch dieEmission von Treibhausgasen verursacht ist. DieAuswirkungen sind global und lassen erhebliche,zum Teil dramatische Veränderungen erwarten.Konkrete Daten über Veränderungen von Klimafaktorenim regionalen Maßstab fehlen aber bisherweitgehend.Die Folgen der globalen Erwärmung sindkomplex und betreffen Mensch und Umweltgleichermaßen. Direkt führen höhere Mitteltemperaturenzu einem schneller steigendenMeeresspiegel, schneller schmelzendenGletschern, einer Verlagerung der Temperaturzonennach Norden (rund 100 km pro Dekade)sowie stärkeren und häufigeren Wetterextremenverbunden mit veränderten Niederschlagsmustern(Dürre, Überschwemmungen, Sturmfluten). Starkvereinfacht bedeutet dieses für Niedersachsen,dass die Winter kürzer, milder und feuchter und dieSommer heißer und trockener werden.Für Niedersachsen beraten die NiedersächsischeLan<strong>des</strong>regierung und der <strong>NLWKN</strong> gemeinsam,welche Anpassungsstrategien und Vorsorgemaßnahmenin der Wasserwirtschaft und imNaturschutz erforderlich sind.Klimawandel und KüstenschutzEine mehr als 600 Kilometer lange Deichlinieschützt die niedersächsische Küste vorSturmfluten – der so geschützte Lebens-,Wirtschafts- und Naturraum ist etwa 6.600Quadratkilometer groß, hier leben 1,2 MillionenEinwohner. Hinzu kommen die OstfriesischenInseln, die mit ihren sandigen Küsten den Kräften<strong>des</strong> Meeres besonders exponiert ausgesetzt sindund ständigen morphologischen Veränderungendurch Stürme und Gezeiten unterliegen.Ein stärker ansteigender Meeresspiegel alsbisher und eine Zunahme von Stürmen undSturmfluten sind als Folgen eines globalenKlimawandels wahrscheinlich. Bisher konnte der<strong>NLWKN</strong> einen verstärkten Anstieg <strong>des</strong>Meeresspiegels und eine Zunahme vonSturmfluten allerdings statistisch noch nichteindeutig nachweisen. Der Pegel Norderney zeigt,dass das mittlere Tidehochwasser zum Beispieleinen verstärkten Anstieg bis etwa 1930 und dannwieder seit etwa 1970 verzeichnet und dabeistarken Schwankungen unterliegt, während dieAnzahl und Stärke von Sturmfluten keineneinheitlichen Trend zeigen.Sturmflut auf Spiekeroog - eine Herausforderung für den <strong>NLWKN</strong>Die unterschiedlichen Szenarien <strong>des</strong> IPCCReports weisen eine große Spannweite für dendurchschnittlichen Anstieg <strong>des</strong> mittlerenMeeresspiegels von 18 bis 59 cm bis zum Jahr2100 auf. Es ist zu erwarten, dass zukünftig einverstärkter Anstieg <strong>des</strong> Meeresspiegels erfolgt,wobei regionale Unterschiede und auchAuswirkungen auf die Gezeiten zu erwarten sind,deren Größe derzeit noch nicht abschätzbar ist.Die Morphologie der Küste wird sich diesenVeränderungen anpassen und steht inWechselwirkung mit den einwirkenden Kräften <strong>des</strong>Meeres. Viele dieser Zusammenhänge bedürfennoch weiterer wissenschaftlicher Forschung.Eine vorsorgende Berücksichtigung der zuerwartenden Auswirkungen <strong>des</strong> Klimawandelsunterliegt somit großen Unsicherheiten.Andererseits bedarf der Küstenschutz langfristigervorsorgender Planungen, an welchen der <strong>NLWKN</strong>beispielsweise mit der Aufstellung <strong>des</strong> GeneralplansKüstenschutz federführend beteiligt war.Deshalb hat Niedersachsen für die Bemessung derSollhöhen von Küstenschutzanlagen einVorsorgemaß für den Meeresspiegelanstieg von 50cm eingeführt. Das bedeutet: Für die kommenden100 Jahre rechnen wir mit einem Meeresspiegelanstiegvon einem halben Meter und sinddarauf vorbereitet. Für Massivbauwerke inDeichlinien werden deren Gründungen undStatiken so ausgelegt, dass eine Anpassung aneinen Anstieg von bis zu einem Meter möglich ist.Deiche, die als Erdbauwerke vergleichsweiseeinfach angepasst werden können, können mitKlimawandel


einer breiteren Aufstandsfläche ausgebaut werden,um sie später leichter erhöhen zu können.Dabei ist zu berücksichtigen, dass hinreichendZeit bleibt, um die Küstenschutzanlagen an die zuerwartenden Veränderungen anzupassen. In diesePlanungen und die Optimierung von Bauwerkenbringt sich der <strong>NLWKN</strong> intensiv fachlich ein.Ganz wesentlich sind neben diesen Planungenweitere Untersuchungen zur klimabedingtenVeränderung der Tidewasserstände, derSturmfluten und der Morphologie <strong>des</strong> Küstenraums– hier müssen wir sorgfältig beobachten undanalysieren. Der <strong>NLWKN</strong> arbeitet in engerKooperation mit Forschungseinrichtungen undVerwaltungen auf nationaler und internationalerEbene zusammen. In einem fünfjährigenProgramm untersucht der <strong>NLWKN</strong> derzeit dieBelastungen der Küstenschutzanlagen inNiedersachsen unter Berücksichtigung einesverstärken Meeresspiegelanstieges.Die Weiterentwicklung von Küstenschutzstrategienim Zuge <strong>des</strong> Klimawandels stellt einweiteres wichtiges Arbeitsfeld <strong>des</strong> <strong>NLWKN</strong> dar: Sowurden in Kooperation mit den Nachbarstaaten ander Nordsee in den EU-INTERREG IIIb ProjektenCOMCOAST und SAFECOAST Methoden undStrategien zur Ermittlung und Verminderung <strong>des</strong>Überflutungsrisikos in Küstengebieten und derenVeränderung durch den Klimawandel im Kontexteines integrierten Managements für die Küstenuntersucht. Das Wattenmeer als wertvollerNaturraum erfordert nachhaltigeKüstenschutzplanungen und Küstenschutzmaßnahmen.Wir suchen gemeinsam mit anderennach Lösungen für Anpassungsstrategien, die dieAnforderungen <strong>des</strong> Küstenschutzes und <strong>des</strong>Naturschutzes integrativ berücksichtigen;erarbeitet wird dies in der Arbeitsgruppe „CoastalProtection and Sea Level Rise“. Die Arbeitsgruppeist im Rahmen der Trilateralen Zusammenarbeitzum Schutz <strong>des</strong> Wattenmeeres zwischen denNiederlanden, Deutschland und Dänemark tätig.Diese internationale Zusammenarbeit <strong>des</strong> <strong>NLWKN</strong>stellt eine wertvolle Basis dar, um die EUHochwasserrisikomanagement-Richtlinie imKüstenraum umsetzen zu können.Die Auswirkung <strong>des</strong> Klimawandels auf denKüstenschutz müssen wir sorgfältig beobachtenund analysieren, um nachhaltige Strategien undlangfristige Planungen umsetzen zu können. Der<strong>NLWKN</strong> hat die Aufgabe, in enger Zusammenarbeitmit den im Küstenraum handelndenAkteuren Lösungen zu entwickeln und dieÖffentlichkeit zu informieren und zu beraten.Klimawandel und Wasserwirtschaft imBinnenlandNiedersachsen ist ein Land mit einem großenGrundwasser-Vorrat. Nur in wenigen Regionen gibtes klimatisch- und/oder nutzungsbedingte Problememit dem verfügbaren Grundwasserangebot.Klimatisch bedingte Veränderungen der Niederschlagsverteilungund Niederschlagsintensitätsowie höhere Verdunstungsraten werden sich aufdie Grundwasserneubildung auswirken. In heißenSommern wird das verfügbare Grundwasserbeschleunigt aufgezehrt sein. Insbesondere bei gutdurchlässigen Böden in flachem Gelände wird sichim Winter das Grundwasser viel rascher neu bilden.Die Folge: Es werden extremere Schwankungenin den Grundwasserständen auftreten, derenAusmaß zurzeit noch nicht quantifiziert werdenkann. Eine weitere Problematik müssen wir imAuge behalten: Bei sommerlichem Trockenstresswerden die Böden im Herbst erhöhte Nährstoffüberschüsseaufweisen, die wiederum erhöhteNährstoffanlieferungen an das Grundwasser verursachen.Der Klimawandel wird uns häufigere Hochwasserereignissebescheren.Die länger andauernden und intensiveren Winterniederschlägewie auch die häufigeren kurzfristigenSommerniederschläge mit extrem hohen Intensitätenstellen neue Anforderungen an den Hochwasserschutz.Der <strong>NLWKN</strong> erwartet häufigere undextremere Hochwasserereignisse insbesondere inden Einzugsgebieten der Gewässer in Mittelgebirgslagen.Bei den lang andauernden Winterniederschlägenwird der abflusswirksame Anteil überdurchschnittlicherhöht. Die gesättigten Bödenkönnen das Wasser nicht mehr aufnehmen; dieHochwasserabflüsse und die Hochwasservoluminawerden somit überproportional zur steigendenNiederschlagsmenge zunehmen. Damit werden imErnstfall Flächen überflutet werden, die derzeitnoch sicher sind. Die Überschwemmungsgebietewerden häufiger mit höheren Wasserständen überflutetund die Strömungsgeschwindigkeit im Hochwasserfallin den Flüssen und auf den überschwemmtenFlächen wird erheblich zunehmen.Dies verursacht ein deutlich größeres Hochwasserschadensrisiko.9Klimawandel


10Quantitative Aussagen zur zukünftigen Entwicklungvon konvektiven Kurzzeit-Niederschlägen(Gewitter), die in den Sommermonaten regionalmeist begrenzt auftreten, sind derzeit noch nichtmöglich. Auch diese Ereignisse können wegenihrer extremen Intensitäten und der zeitlich sehrbeschränkten Warnmöglichkeiten sehr hohe Schädenverursachen.Die Auswirkungen <strong>des</strong> Klimawandels auf Hochwasserereignissemuss der <strong>NLWKN</strong> bei der Erstellungvon Hochwasserschutzplänen, bei der Bewirtschaftungvon Hochwasserrückhaltebeckenund bei Konzeptenfür verbesserte Hochwasservorhersagedienstebeachten.Die Niedrigwasserabflüssewerden als Folge der geringenNiederschläge, der lang anhaltendenTrockenphasen, der fehlendengespeicherten Wassermassenin reduzierten Schneelagenund der tieferen Grundwasserständeerheblich abnehmen.Quellen können häufiger undlänger andauernd versiegen.Die Süderelbe bei BunthausDiese Entwicklung beobachtet der <strong>NLWKN</strong> mitSorge, da die Niedrigwasserführung die physikalischeund chemische Beschaffenheit <strong>des</strong> Lebensraums„Gewässer“ bestimmt. Die reduziertenAbflüsse führen grundsätzlich zu einer Erhöhungder Konzentration der Wasserinhaltstoffe, zurErwärmung der Gewässer und zur Abnahme derSauerstoffgehalte mit negativen Folgen für aquatischeLebensgemeinschaften.Die Wasserqualität bei Niedrigwasserführung istmaßgeblich für die Genehmigungsfähigkeit vonWasserentnahmen (Brauchwasser, Kühlwasser,Beregnung) und Einleitungen in die Gewässer(Kläranlagen, Kühlwasser, Salz). Die Verringerung<strong>des</strong> Niedrigwasserabflusses hat somit direkte Auswirkungenauf die Industrie, die Energiegewinnung,die Abwasserbeseitigung, die Wasserkraftnutzungund die Schifffahrt. Bei wasserwirtschaftlichenPlanungen (Bewirtschaftungspläne, Salzpläne,Wärmelastpläne) sowie wasserrechtlichenVerfahren wird der <strong>NLWKN</strong> die Konsequenzenüberprüfen und gegebenenfalls Anpassungen vornehmenmüssen.In der Siedlungswasserwirtschaft werden häufigerehydraulische Überlastungen der kommunalenEntwässerungssysteme mit entsprechenden Folgenfür Betrieb und Emissionen erwartet. Zusätzlichwerden eventuell in einigen Regionen Niedersachsenszeitlich begrenzte Engpässe in der Wasserversorgungbedeutsam. Der <strong>NLWKN</strong> wird dieEntwicklung beobachten und zu gegebener ZeitBewirtschaftungspläne erstellen müssen.Der <strong>NLWKN</strong> stellt die erforderlichenDaten zur Beurteilung derGefährdungspotentiale zusammenund bereitet sie auf.Gemeinsam mit der Lan<strong>des</strong>regierungund den niedersächsischenForschungsinstituten hatder <strong>NLWKN</strong> Projektvorschlägeentwickelt; daraus können konkreteAnpassungsstrategien fürNiedersachsen erarbeitet werden.Ziel ist die konkrete Beurteilungvon Klimafolgen für denWasserhaushalt im niedersächsischenBinnenland und die praktische Entwicklungund Bewertung notwendiger Schutzmaßnahmen.Klimawandel und NaturschutzSchon heute sind in unserer Region dieAuswirkungen <strong>des</strong> Klimawandels auf Flora, Faunaund Lebensräume nachweisbar. So ist in Deutschlanddie Vegetationsperiode seit 1950 um zehnTage länger geworden, Wild- und Kulturpflanzenblühen und fruchten inzwischen deutlich früher.Eine ähnliche Entwicklung zeichnet sich in derTierwelt ab: Zugvögel überwintern verstärkt bei unsoder erscheinen früher aus ihrem Winterquartier,Insekten entwickeln sich zeitiger, Amphibien undFische laichen früher im Jahr. Parallel kommt es zueiner Verschiebung der Verbreitungsmuster vonPflanzen und Tieren: Mehr Arten aus trockenenund wärmeren Klimaten werden bei uns heimisch,während Arten, die feuchte und kühleLebensräume bevorzugen, seltener werden undregional bereits verschwunden sind.Stichwort KlimawandelMit dem Klimawandel ist die Lufttemperatur bereits um ca. 0,7 Grad Celsius gestiegen. Der IPCC sagt bis2100 einen weiteren Anstieg von 2 bis 2,9 Grad Celsius voraus. Für Niedersachsen bedeutet dies wesentlichheißere Sommer und milde Winter.Die mittleren jährlichen Niederschlagsmengen werden in Niedersachsen etwa konstant bleiben;Veränderungen in der jahreszeitlichen Verteilung sind bereits jetzt festzustellen. Für den Zeitraum 2071 bis 2100werden die Winterniederschläge in Deutschland um ca. 30 Prozent zunehmen; regional, z.B. im niedersächsischenBergland, kann der Anstieg wesentlich höher ausfallen. Die Sommerniederschläge werden bis zumZeitraum 2071 bis 2100 in Niedersachsen um ca. 20 Prozent abnehmen; regional noch stärker, z.B. in derWesermündung und im Leinebergland.Der Anstieg der Durchschnittstemperatur in den Meeren (+ 0,6° seit 1955) und der erdnahen Atmosphäre inden vergangenen Jahrzehnten (zurzeit + 0,17° pro Dekade) führt direkt zu einem steigenden Meeresspiegel, deraktuell drei Zentimeter pro Dekade beträgt.Klimawandel


Über das Ausmaß der durch die globaleErwärmung verursachten Artenverschiebung inunseren Breiten wird in Expertenkreisen intensivdiskutiert. Nach Schätzungen könnten bis zu 30Prozent der in Deutschland heimischen Artendurch den Klimawandel in ihrem Bestand erheblichzurückgehen oder gar vollständig verschwinden.Damit hätte der Klimawandel einen weitausdramatischeren Einfluss auf die Artenvielfalt alsder direkte Verlust von Lebensräumen, der heuteals wichtigster Faktor für den Rückgang von TierundPflanzenarten gilt.Hier einige Beispiele für die Ausbreitungunproblematischer und problematischer Arten:Ausbreitung derWespenspinne (Argiopebruennichi): Die Wespenspinneist mit einer Größe bis zu dreiZentimetern die auffälligste undgleichzeitig schönste heimischeRadnetzspinne. Sie ist einewärmeliebende Art, die in niedrigerVegetation ihr Netz mit einemcharakteristischen weißenZickzackband spinnt. Währendihre Verbreitung innerhalbDeutschlands ursprünglich nur imSüden und Osten begrenzt war,hat sich diese interessante Die WespenspinneSpinnenart inzwischen über ganz Niedersachsenausgebreitet.Einwanderung <strong>des</strong> Bienenfressers (Meropsapiaster): Der Bienenfresser, ein drosselgroßer,farbenprächtiger Insektenjäger, war früher vorallem aus Südeuropa bekannt und sein Auftretengalt in Niedersachsen als absolute Ausnahme. Dieerste Brut in Niedersachsen wurde 1972festgestellt. Inzwischen brüten alljährlich mehrereBienenfresserpaare an verschiedenen Orten inNiedersachsen in selbst gegrabenen Höhlen anSteilwänden.Ausbreitung der Erdmandel (Cyperusesculentus): Die Erdmandel, ein bis zu ein Meterhohes Sauergras (Zypergras) mit essbarenWurzelknollen, stammt aus den Tropen und istinzwischen in sommerwarmen Gebiet weltweitetabliert. Als Ackerwildkraut wird die Erdmandelallgemein gefürchtet, da sie zu erheblichenErnteverlusten führen kann und schwer zubekämpfen ist. Weltweit steht sie an 16. Stelle dergefährlichsten Unkräuter. In Niedersachsen wur<strong>des</strong>ie erstmals in Maisäckern gefunden. Durch dieErhöhung <strong>des</strong> Maisanbaus ist vor allem inVerbindung mit dem Klimawandel mit einerdeutlichen Zunahme der Erdmandel inNiedersachsen zu rechnen.Ausbreitung der Beifußblättrigen Ambrosie(Ambrosia artemisiifolia): Die zu denKorbblütlern zählende Beifußblättrige Ambrosie istein Neophyt aus Nordamerika, die bei unsvorwiegend über Vogelfutter (Sonnenblumenkerne)eingeschleppt wird. Sie blüht im Spätsommer vonJuli bis September und setzt dabei alswindbestäubte Art große Mengen von Pollen frei.Diese Pollen sind bei Allergikern gefürchtet, da siedie Qualen der durch Heuschnupfen geplagtenMenschen um mehrere Monate verlängern können.Bislang ist es noch nicht zu einer dauerhaftenAnsiedlung größerer Populationen gekommen,doch ist bei einem weiter fortschreitendenKlimawandel in naher Zukunft damit zu rechnen.Daher wird empfohlen, die Pflanzen zu vernichten.Eingeschleppt aus Nordamerika: Die AmbrosieDiese Beispiele verdeutlichen, dass die Folgen<strong>des</strong> Klimawandels für Flora und Fauna inNiedersachsen bereits deutlich spürbar sind.Aufgrund der hohen Komplexität ist das Ausmaßder bevorstehenden Auswirkungen der globalenErwärmung in den nächsten Dekaden für denNaturschutz allerdings nicht klar prognostizierbar.Die daraus entstehenden Probleme für dieBevölkerung (Problemarten, Interessenskonflikte)lassen sich derzeit kaum abschätzen. Der <strong>NLWKN</strong>hat die Aufgabe, Problem- und Indikatorarten fürden Klimawandel zu identifizieren, Spannungsfelderso früh wie möglich zu erkennen, Strategienzum Umgang mit Problemarten und zum Erhalt derArtenvielfalt zu entwickeln sowie die Öffentlichkeitin allen Fragen zum Themenkomplex Klimawandelund Naturschutz zu informieren und zu beraten.Kontakt:Küstenschutz: Frank Thorenz, <strong>NLWKN</strong> Norden-Norderney (04931/947-152); Wasserwirtschaft imBinnenland: Dr. Joseph Hölscher, <strong>NLWKN</strong>Hannover-Hil<strong>des</strong>heim (05121/509-130);Naturschutz: Dr. Eckhard Garve, <strong>NLWKN</strong> Süd inBraunschweig (0531/8665-4400)11Klimawandel


12Erstmalig wurden <strong>2007</strong> mehrals 60 Millionen Euro fürden Küstenschutz verbautVon Karin Hilgefort und Rainer CarstensNiedersachsen nimmt die möglichen Folgen <strong>des</strong>Klimawandels ernst: Niedersachsens Deiche werdenab 2008 um 25 Zentimeter höher gebaut alsbisher. Der „Klimazuschlag“ beträgt damit jetzteinen halben Meter, denn 25 Zentimeter hatten wirangesichts <strong>des</strong> steigenden Meeresspiegels bisherohnehin schon eingeplant. Erstmalig werden wirden erhöhten Zuschlag bei der Erhöhung der Deichean der Ems umsetzen. Die Neufestsetzung derSicherheitsreserve war sicherlich eine der wichtigstenEntscheidungen im Küstenschutz im Jahr<strong>2007</strong>.Küstenschutz ist eine Daueraufgabe – schließlichist das Land Niedersachsen auf rund 14 Prozentseiner Fläche durch Sturmfluten gefährdet. Küstenschutzsichert Leben und Wirtschaften derBevölkerung und damit die Entwicklung <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>.Der <strong>NLWKN</strong> hat <strong>2007</strong> wesentlich dazu beigetragen,um die Sicherheit der niedersächsischenKüste zu verbessern.Das neue Deckwerk auf NorderneyMit dem Anfang <strong>2007</strong> vorgelegten GeneralplanKüstenschutz für das Festland hat der <strong>NLWKN</strong> denBedarf für die Erhöhung und Verstärkung der niedersächsischenHauptdeichlinie verdeutlicht: 125Kilometer haben Unterbestick, sie müssen alsoerhöht und verstärkt werden. Zukünftig wird dieSicherheitsreserve mit eingebaut.Die Überprüfung der Deichhöhen wird in Zukunftalle fünf Jahre erfolgen, um überall in Niedersachsendie gleiche Sicherheit vor Sturmfluten gewährleistenzu können.Unter dem Strich bedeutet ein höheres Vorsorgemaßnatürlich höhere Sicherheit. Es bedeutet aberauch, dass der im Generalplan ausgewieseneErhöhungs- und Verstärkungsbedarf der Hauptdeichlinieinsgesamt weiter gestiegen ist. Hinzukommen Aufwendungen für die Erhaltung derSchutzdünen auf der Nordseite der OstfriesischenInseln, für die Vorlanderhaltung seeseitig der Deichesowie für die Sanierung von Sielen und Sperrwerken.Auch die zweite Deichlinie oder dieSchutzdeiche haben wir im Blick. Deshalb hat dasLand Niedersachsen die Mittel für den Küstenschutzab <strong>2007</strong> grundsätzlich um 15 Millionen Euroauf nunmehr 60 Millionen aufgestockt. <strong>2007</strong> wurdeninsgesamt sogar 64 Millionen Euro investiert.Von den rund 64 Millionen Euro Fördermittelnstammen mehr als 62 Millionen Euro Lan<strong>des</strong>- undBun<strong>des</strong>mittel aus dem Topf der Gemeinschaftsaufgabe„Verbesserung der Agrarstruktur und <strong>des</strong>Küstenschutzes“, 1,5 Millionen Euro kamen ausden Fördertöpfen der Europäischen Union.Das Jahr <strong>2007</strong> war für den Küstenschutz einerseitsdurch hohe Sturmfluten in Frühjahr undHerbst, aber auch durch zwei außergewöhnlicheSturmfluten im Sommer geprägt. Zudem führte dassehr nasse Jahr mit Rekordniederschlägen auchauf Küstenschutz-Baustellen zu Problemen unddamit zu Verzögerungen im Ablauf.Eine Besonderheit gab es außerdem <strong>2007</strong>:Wegen der hohen Sturmflut-Schäden auf den OstfriesischenInseln stellte das Land 2,8 MillionenEuro zusätzlich zur Verfügung. Insgesamt hat der<strong>NLWKN</strong> Inselschutzprojekte für 9,2 Millionen Euroumgesetzt. Auf dem Festland wurden mehr alsknapp 49 Millionen für Maßnahmen der 22 Deichverbändeund weitere 5,7 Millionen Euro für lan<strong>des</strong>eigeneProjekte verwendet. Insgesamt wurdendamit 120 Küstenschutzmaßnahmen finanziellunterstützt. Knapp 15 Kilometer Deiche wurdenerhöht und verstärkt. Finanziert wurden auch Maßnahmenan Schutzwerken und Deckwerken, derBau von Deichverteidigungs- sowie Treibselräumwegen,Deichkern- und Deichfußentwässerungen,die Grundinstandsetzung von Sielbauwerken unddie Beschaffung von Klei; dazu Planungen undForschungsarbeiten.Einige Beispiele aus dem Jahr <strong>2007</strong> verdeutlichendie Erfolge zur Herstellung der Sturmflutsicherheitan der niedersächsischen Küste:Sofortmaßnahme im II. Oldenburgischen DeichbandIm II. Oldenburgischen Deichband (LandkreisWesermarsch) wurde eine der dringlichsten Maßnahmenan der niedersächsischen Küste erfolgreichbegonnen: Durch eine zweiteilige Sofortmaßnahmewird hier als Basis einer noch ausstehendenErhöhung und Verstärkung zunächst dieStandsicherheit eines vorhandenen Deiches aufLänge von sechs Kilometern zwischen Hobenbrakeund Schweiburger Mühle am südöstlichen Jadebusenhergestellt. Der erste Rammschlag erfolgte am29. Oktober <strong>2007</strong>; seither wird unter großem Zeitdruckauf einer Länge von 300 Metern eine Spundwandin die Binnenböschung eingebracht, um denDeich zu stabilisieren. Außerdem wurden bereitsInsel- und Küstenschutz


ab Beginn <strong>2007</strong> Horizontalfilter zur Entwässerung<strong>des</strong> Deichkerns eingebaut. Kosten einschließlichder begleitenden Baugrunduntersuchungen: 5,4Millionen Euro.Elisabethgrodendeich im III. OldenburgischenDeichbandIm III. Oldenburgischen Deichband (LandkreisFriesland) wurden insgesamt ca. fünf MillionenEuro investiert. Neben der Erhöhung und Verstärkung<strong>des</strong> Elisabethgrodendeiches wurden Deichlängswegeaußendeichs auf einer Länge von 1,7km ausgebaut. Der Elisabethgrodendeich hat nachUntersuchungen der Forschungsstelle Küste <strong>des</strong><strong>NLWKN</strong> einen Unterbestick von durchschnittlicheinem halben Meter, in Teilbereichen sogar bis zu1,20 Meter. Im Rahmen der bereits laufenden Maßnahmewurden bis heute insgesamt 500.000Kubikmeter Kleiboden in Hohenkirchen gewonnenund eingebaut; weitere 500.000 Kubikmeter stehenin der Gemeinde Wangerland noch zur Verfügung.Seit 2000 wird bereits an der Verbesserung <strong>des</strong>Küstenschutzes in diesem Bereich gearbeitet: DerElisabethgrodendeich muss auf rund zwölf KilometerLänge ausgebaut werden; Ende <strong>2007</strong> waren5,65 km geschafft.Sperrwerke CuxhavenIm Jahre <strong>2007</strong> wurde derStartschuss gegeben für dieNachrüstung der Sperrwerke imHafen Cuxhaven. Mehr als dreiMillionen Euro wurden bisherverbaut. Ziel ist eine Verkürzungder Deichlinie in Cuxhaven,<strong>des</strong>halb müssen zunächst diebeiden Sperrwerke erhöht undverstärkt werden. Die Sperrwerkewerden dann Bestandteil derum anderthalb Kilometer verkürzten,aber verstärkten Deichliniesein. Die Fertigstellung derSperrwerke ist für 2009 vorgesehen,danach folgen bis 2012 dieVerstärkung der Schutzmauerund der Deichscharte sowie derNeubau eines Schöpfwerkes.Die Gesamtkosten werden auf25 Millionen Euro geschätzt.Deichbau in der Osterstader MarschLageplan Sperrwerke CuxhavenEin deutlicher Schwerpunkt im Küstenschutz liegtan der rechten Weserseite. Hier weist der GeneralplanKüstenschutz Defizite bis zu anderthalb Meterauf. Zwischen De<strong>des</strong>dorf und Neuenkirchen wurden<strong>2007</strong> am Weserdeich Fehlhöhen zum rechnerischenBestick von bis zu 1,10 Meter festgestellt.Der Weserdeich musste also in Höhe und Profil andie Bestickvorgaben angepasst werden. <strong>2007</strong>konnte die Erhöhung <strong>des</strong> Deiches im BereichDe<strong>des</strong>dorf bis Lunemündungsbauwerk auf einerLänge von drei Kilometern (Baukosten: vier MillionenEuro) abgeschlossen werden. In den kommendenJahren werden die übrigen Deichstreckenerhöht und verstärkt.Ausblick 2008Für 2008 und die folgenden Jahre liegt dem<strong>NLWKN</strong> eine Liste mit 160 Maßnahmen im Küstenschutzvor, die jetzt nach und nach abgearbeitetwird. Dank der EU-Mittel stehen zusammen mitden Bun<strong>des</strong>- und Lan<strong>des</strong>mitteln 2008 ca. 64 MillionenEuro zur Verfügung. Damit werden wir diewichtigsten Insel- und Küstenschutzmaßnahmenfinanzieren können. Schwerpunkte sind die Sperrwerksnachrüstungin Cuxhaven sowie die Erhöhungund Verstärkung der Deiche zwischen Dangastund Hobenbrake im Landkreis Wesermarschsowie an der Unterweser und an der Ems. DieSicherstellung der Deichsicherheit an der Elbe istebenfalls von zentraler Bedeutung im Jahr 2008.EU-Mittel sind weiterhin eingeplant: Aus dem„Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung<strong>des</strong> ländlichen Raumes (ELER)“ und ausdem „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung(EFRE)“ fließen bis 2013 insgesamt rund 50Millionen Euro für Küstenschutz-Projekte nachNiedersachsen.Kontakt:Rainer Carstens, Leiter <strong>des</strong> Geschäftsbereiches„Planung und Bau“, <strong>NLWKN</strong> Direktion, Norden(04931/947-210) und Karin Hilgefort, <strong>NLWKN</strong>Direktion, Oldenburg (0441/799-2038)13Insel- und Küstenschutz


1415 Sturmfluten sindkeine Boten<strong>des</strong> KlimawandelsVon Herma HeykenMit Tilo, Kyrill und Emma verbinden die Küstenschützerim <strong>NLWKN</strong> keine guten Gedanken: JederName ist mit einem Orkan verbunden, und jederOrkan hinterließ auf den ostfriesischen Inseln zumTeil erhebliche Dünenabbrüche. Doch auch ohneOrkan haben die beiden vergangenen Winter denInseln ganz gehörig zugesetzt: Vom 1. November2006 bis einschließlich 1. März 2008 registrierteder <strong>NLWKN</strong> insgesamt 28 Sturmfluten.Allein der Winter <strong>2007</strong>/2008 brachte der Küsteund den Inseln 13 Sturmfluten, die letzten am1. März 2008, als Orkantief „Emma“ durch dasLand fegte und dafür sorgte, dass die Nordseegroße Brocken aus den Dünen auf Spiekeroog,Wangerooge und Juist mit sich riss und am 12.und 13. März 2008, als Sturmtief „Kerstin“ die Seeaufpeitschte und der Küste und den Inseln zweiSturmfluten nacheinander bescherte.Da liegt die Frage nahe: Gibt es eine Häufungvon Sturmfluten aufgrund <strong>des</strong> Klimawandels? DieAntwort ist ein klares Nein! Aufgrund der beidenheftigen Sturmflut-Winter 2006 bis 2008 tritt beivielen Beobachtern das subjektive Empfindeneiner hohen Sturmfluthäufigkeit auf – eine „gefühlte"Sturmfluthäufigkeit. Das liegt vor allem daran,dass wir in den Jahren zuvor nur wenige oderleichte Sturmfluten hatten, die fast unbemerkt blieben.Das wird in der Grafik „Sturmfluthäufigkeit amPegel Norderney" deutlich. In den vergangenenJahren sind zyklische Häufungen von Sturmflutenzu beobachten. Zum Beispiel hat der <strong>NLWKN</strong> inden Jahren 1973 bis 1975, 1982/83, 1989/90 und1992/93 eine besonders hohe Zahl von Sturmflutenregistriert. Es sind regelrechte Sturmflutzyklenerkennbar: Dabei können wir langjährig geringeAktivitäten wie in den 1950er und 1960er Jahren(und von 2000 bis 2005) und hohe Aktivitäten wiein den 1970er bis 1990er Jahren und eben in denJahren 2006 bis 2008 feststellen.Während das Orkantief „Kyrill“ und die damiteinhergehende Sturmflut in der Nacht zum 19.Januar <strong>2007</strong> auf den Ostfriesischen Inseln kaumSchäden anrichtete, hinterließ die Sturmflut vom9. November <strong>2007</strong> – verursacht vom Orkantief„Tilo“ – erhebliche Dünenabbrüche auf Juist (amHammersee), Langeoog (Pirolatal), Spiekeroog(Süderdünen) und auf Wangerooge (Harlehörn).Der für den Inselschutz zuständige <strong>NLWKN</strong> hattedie Dünenkette im Sommer <strong>2007</strong> gerade erst massivverstärkt. Sonst wären die Schäden sicher nochhöher gewesen. Beispiel Juist: Die Schutzdünen imWestteil der Insel westlich <strong>des</strong> Hammersees wurdenverstärkt; 110.000 Kubikmeter Sand hat der<strong>NLWKN</strong> verbaut. Hier drohte nach dem Winter2006/<strong>2007</strong> ein Durchbruch der Dünenkette. WeitereAbbrüche gab es bei der Sturmflut vom 9.November <strong>2007</strong>. Die Entwicklung dieses Bereichsvon Juist wird nach Einschätzung der <strong>NLWKN</strong>-Experten auch in den nächsten Jahren besonderszu beobachten sein. Deshalb soll vorsorglich einweiterer Teilabschnitt der Dünen im Jahr 2008verstärkt werden. Insgesamt wurden für den Inselschutzrund neun Millionen Euro investiert. Der<strong>NLWKN</strong> ist für den guten Zustand von knapp 90km Dünen mit Küstenschutzfunktion und 35 kmDeiche auf den Inseln verantwortlich.Die schwersten Sturmfluten liefen am 1. November2006 und am 9. November <strong>2007</strong> mit nahezugleichen Höchstwasserständen von 2,55 m überdem mittleren Tidehochwasser am Pegel Norderneyauf. Am 12. Januar und 18. März <strong>2007</strong> ereignetensich zwei weitere schwere Sturmfluten mitHöchstwasserständen von zwei Metern bzw. 2,16Meter über dem normalen Hochwasser.Häufigkeit (Anzahl)3025201510Sturmfluthäufigkeiten am Pegel Norderney - Klassifikation nach DIN 4049<strong>Niedersächsischer</strong> Lan<strong>des</strong>betrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz- Forschungsstelle Küste-Schwellenwerte für Zeitreihe 1948/<strong>2007</strong>Windflut5j-MThw + 93cm(leichte Sturmflut)Sturmflut5j-MThw + 201cmGewässerkundliches Jahr(schwere Sturmflut)Orkanflut5j-MThw + 275cm(sehr schwere Sturmflut)501935 1940 1945 1950 1955 1960 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010Insel- und Küstenschutz


Ungewöhnlich war die Sommersturmflut vom 26.Juni <strong>2007</strong>. Zumin<strong>des</strong>t für den Pegel Pogum an derEms gab es einen neuen Rekord: In den vergangenen58 Jahren ist in einem Juni kein so hoherSturmflutscheitel gemessen worden: Das Wasserwar 1,32 m höher aufgelaufen als das normaleHochwasser, das sind 2,88 Meter über NN. Derbislang höchste Wert in einem Juni wurde am 29.Juni 1960 mit 2,75 m NN registriert. Selbst leichteSturmfluten mit Werten über einem Meter überdem normalen Tidehochwasser sind im Juniextrem selten: In den vergangenen Jahren wurdendie Werte tatsächlich nur dreimal gemessen: Zweimalam 29. Juni 1960 und am 26. Juni <strong>2007</strong>.Kontakt: Herma Heyken, Pressesprecherin,<strong>NLWKN</strong> Direktion, Norden (04931/947-173)Sturmfluten zerstören die BuschlahnungenVon Matthias PopkesDie schweren Sturmfluten im November 2006 und <strong>2007</strong> verursachten nicht nur große Schäden auf denInseln, sondern auch an den Buschlahnungen an der gesamten ostfriesischen Festlandsküste und am Jadebusen,während die Buschlahnungen an den geschützt liegenden Südseiten der Inseln kaum beschädigt wurden.Die Pflege und der Bau der Lahnungen ist Bestandteil <strong>des</strong> Küstenschutzes und bleibt eine Daueraufgabe. DasPrinzip ist einfach und funktioniert seit jeher: Die Lahnungsfelder beruhigen die Strömung und fördern so dieSedimentation, also die Aufschlickung. Das mit der Flut eingeströmte Wasser kommt in den Lahnungsfeldern,die etwa 100 x 200Meter groß sind, zumStillstand, so dasssich die im WasserenthaltenenSchwebstoffe absetzenkönnen. Undsobald ein Lahnungsfeldausreichendaufgeschlickt ist,siedeln sich dort dieersten Pflanzen an.Die außergewöhnlichstarken Schädenan den Buschlahnungenzeigten sich fastnur in Form von fehlendenBuschpackungen,die erstaunlicherweisetrotz weitestgehendintakterDrahtverspannungvermutlich durch denstarken Seegang inVerbindung mit demstarken Auftrieb durchdie hohen Wasserständeherausgeris-Vom Sturm ausgeräumte Buschlahnungsen wurden. Die Pfahlreihen und die dazwischen liegenden Längsschotten blieben so gut wie unbeschädigt.Lediglich eine im Spätsommer neu aufgebaute Teilstrecke im Bereich der Bohrplattform im Dollart verlor einigePfähle und Längsschotten. Sowohl im Dollart als auch vor Westermarsch und von Norddeich bis Harlesiel wurdendurch diese Schäden mehr als 45 Kilometer Buschlahnungen in ihrer Wirksamkeit erheblich beeinträchtigt.Um die Schäden an den Buschlahnungen mit den außergewöhnlich großen Verlusten an Buschpackungenrasch beseitigen zu können, hat der <strong>NLWKN</strong> seine Kräfte zusammen gezogen; auch für 2008 wird das einArbeitsschwerpunkt sein.Kontakt:Matthias Popkes<strong>NLWKN</strong> Norden-Norderney (04931/947-150)15Insel- und Küstenschutz


Deichvorlandmanagement:Baustein für ein integriertesKüstenzonenmanagementVon Frank ThorenzUrlauber lieben beim Spaziergang am Deich denBlick über das Wattenmeer und die Deichvorländerund ahnen kaum, wie wichtig diese Flächen fürden Küstenschutz sind.Eine Integration der verschiedenen Ansprüche imKüstenraum für <strong>des</strong>sen nachhaltige Entwicklung istZiel der Empfehlung für ein integriertes Managementder Küstengebiete in Europa. Die im Jahr2006 fortgeschriebenen „Zehn Grundsätze füreinen effektiveren Küstenschutz in Niedersachsen“definieren den Rahmen auch für den Umgang mitdem Deichvorland. Auf dieser Basis wurde unterFederführung <strong>des</strong> <strong>NLWKN</strong> und Beteiligung allermaßgeblichen Akteure der erste Vorlandmanagementplanfür die niedersächsische Küste imBereich der Deichacht Norden erstellt. Der Planenthält im generellen Teil fachspezifische undgemeinsam getragene Grundsätze und Zielkonzeptionenfür das Deichvorland sowie im regionalspezifischenTeil eine Bestandsaufnahme undzukünftige Entwicklungsziele und Managementmaßnahmen,um die Ziele <strong>des</strong> Küsten- und Naturschutzesintegrativ zu erreichen.16Beweidung der Vorländer vermindert den TreibselanfallUm Landgewinnung und damit um die Schaffungvon neuen landwirtschaftlichen Nutzflächen vorden Deichen geht es schon lange nicht mehr –auch wenn die Aktivitäten zur Erhaltung der Deichvorländerdurchaus ähnlich sind. Heute gibt eseine gesetzliche Verpflichtung (formuliert im NiedersächsischenDeichgesetz), das Deichvorlandzu erhalten, zu pflegen und zu entwickeln – undzwar zunächst allein zum Schutz der Hauptdeiche.Strömungen werden vom Deich abgehalten; beiSturmfluten mindert das Deichvorland die Wuchtder Wellen. Doch das Deichvorland will gepflegtwerden: Der Bau von Lahnungen ist ebenso notwendigwie die Beweidung oder die Mahd der Flächen,um den Pflanzenbewuchs und den Treibselanfallam Deich zu reduzieren.Neben dem Küstenschutz spielt aber bei derErhaltung <strong>des</strong> Deichvorlan<strong>des</strong> der Naturschutz diezweite Hauptrolle: Das Deichvorland ist ein besondersschützenswerter Lebensraum für seltene TierundPflanzenarten. Die möglichst natürliche Entwicklungund Dynamik, aber auch der Schutz wertvollerArten sind wesentliche Ziele, die über internationaleund nationale Rechtsnormen definiertsind.Alle Maßnahmen für den Küstenschutz müssen<strong>des</strong>halb sorgfältig abgestimmt werden – etwawenn es um Art und Umfang der Beweidung oderder Entwässerung mithilfe von Gräben oder denLahnungsbau geht. Der <strong>NLWKN</strong> und die Nationalparkverwaltung„Niedersächsisches Wattenmeer“haben sich der Problematik gemeinsam angenommen.Der Plan ist seit fünf Jahren gültig – jetzt zeigtsich, dass die Ziele erreicht werden konnten: DerAbstimmungsbedarf zwischen Küsten- und Naturschutzhat sich durch das Vorlandmanagementerheblich verringert; gleichzeitig gibt das PapierPlanungssicherheit und erhöht die Transparenz füralle Beteiligten. Wesentliche Ergebnisse sind beispielsweise,dass die Erhaltung von Deichvorlanddurch technische Maßnahmen ein gemeinsamesZiel sein kann, weil sich viele der Salzwiesen imAbbruch befinden. Ebenso bildet eine extensiveBeweidung von ausgewählten Flächen für denArtenschutz und zur Reduzierung <strong>des</strong> Treibselanfallsein gemeinsames Ziel. Auch die Entwässerung<strong>des</strong> Deichfußes und der Weideflächengeschieht im Konsens; für deichferne Bereichedagegen wird einvernehmlich eine natürliche Entwicklung<strong>des</strong> Entwässerungssystems angestrebt.Die Erfahrungen<strong>des</strong> <strong>NLWKN</strong>sind zudem maßgeblichin dietrilaterale ZusammenarbeitzumSchutz <strong>des</strong> Wattenmeereszwischenden Niederlanden,DänemarkundDeutschlandeingeflossen: Eine Expertengruppe empfiehlt einDeichvorlandmanagement als beste Umweltpraxis.Salzwiese: Schutz und Lebensraum zugleichAktuell arbeitet der <strong>NLWKN</strong> in enger Abstimmungmit der Nationalparkverwaltung, den örtlichenDeichverbänden und der Domänenverwaltung anDeichvorlandmanagementplänen für weitere Küstenabschnitte.Kontakt:Frank Thorenz, <strong>NLWKN</strong> Norden-Norderney(04931/947-152)Insel- und Küstenschutz


Vermessung von Strandund Dünen auf denOstfriesischen InselnVon Holger DirksNach jeder schweren Sturmflut und den damitverbundenen Randdünenabbrüchen werden dieDünenerosionsbereiche auf den OstfriesischenInseln durch die Vermessungstechniker der ForschungsstelleKüste <strong>des</strong> <strong>NLWKN</strong> mit modernsterTechnik genau vermessen, um einen Überblicküber die Schäden zu bekommen: Zum Vermessungsteamgehören derzeit je zwei Technikerinnenund Techniker und ein Vermessungsingenieur.Randdünen- und Strandvermessung – dabei wirddie Topografie ausgehend vom rückseitigenDünenhang über die Dünenkrone, über den trockenenStrand bis zur Tideniedrigwasserlinie in festgelegtenQuerprofilen erfasst. Jede gemessene Koordinateim Querprofil wird mit einem Kartiercode zurErläuterung gespeichert. In ausgewählten Bereichenerfolgen zudem Vermessungen <strong>des</strong> Vorstrandsdurch Peilungen.Diese erhobenen Daten werden mit Vermessungsdatenvorheriger Messepochen verglichen:Denn Strände und Dünen der Inseln unterliegeneiner hohen, zeitlich wechselnden natürlichenDynamik. Ihre daraus resultierende Variabilität istinsbesondere dann von Bedeutung, wenn dadurchdie Sturmflutsicherheit beeinträchtigt werden kann.Deshalb werden die Strände und Dünen alle Jahrewieder in den Sommermonaten bei Tideniedrigwasserlandseitig und bei Tidehochwasser seeseitigerfasst, anschließend dokumentiert und vonanderen Spezialisten im <strong>NLWKN</strong> hinsichtlich ihrerEntwicklung bewertet (siehe Grafik 2).Die landseitige Erfassung der festgelegten Inselquerprofileerfolgt über das differentielle GlobalePositionierungssystem (DGPS). Bei dieser Vermessungsmethodewerden mehrere GPS-Empfänger zur Steigerung der Koordinatengenauigkeitim Zentimeterbereich eingesetzt. Ausgehendvon einer ortsfesten und koordinierten ReferenzoderBasisstation werden über Funk Korrektursignalezum mobilen Empfänger ausgesandt, mitdem die Querprofile landseitig vermessen werden.(siehe Grafik 1).Seeseitig wird die Unterwassertopografie ausgewählterInselquerprofile zeitnah zur landseitigenVermessung nautisch mittels Echolotung erfasst.Dabei sendet ein im Vermessungsschiff eingebautenEcholotschwinger einen Impuls im Ultraschallmit einer Frequenz von 100 kHz aus. Die Schallwellenwerden am Gewässerboden reflektiert unddann vom Schallwandler als Echo empfangen. Ausder Laufzeitmessung der Schallwellen und derAusbreitungsgeschwindigkeit im Wasser wird dieEntfernung zwischen Echolot und Gewässerbodenermittelt. Wegen <strong>des</strong> Gezeitenwechsels müssendie Wassertiefenmessungen auf ein festes Höhenbezugssystem,dem Normalhöhennull beschicktwerden. Hierzu werden zwei Verfahren, die Pegelbeschickungund die Beschickung über DGPSangewendet.Die zeitnah zueinander erfolgenden landseitigenund seeseitigen Querprofilvermessungen werdenmiteinander zu in den Vorstrand reichenden Profilenkombiniert. Vorab erfolgt ein Qualitätsnachweisder gemessenen Koordinaten. Über die Datenüberschneidungbeider Aufnahmemethoden lassen sichMessungenauigkeiten überprüfen. Die Gesamtheitder Profile wird für morphologische Analysen undPlanungen zum Insel- und Küstenschutz <strong>des</strong><strong>NLWKN</strong> zur Verfügung gestellt.Kontakt:Holger Dirks, <strong>NLWKN</strong> Norden-Norderney,Forschungsstelle Küste, (04931/947-212)17Grafik 1Grafik 2Insel- und Küstenschutz


182008 fließen40 Millionen Euro inden HochwasserschutzVon Kai Wienken, Olaf Schmidt undUwe AdebarDer technische Hochwasserschutz befindet sichin Niedersachsen auf hohem Niveau. Mit dem Bauvon Deichen, Talsperren und Rückhaltebecken unddem Ausbau von Gewässern wurde erreicht, dasskleinere Hochwässer heute kaum noch Schadenanrichten. Siedlungen, wichtige Verkehrswege undandere wertvolle Anlagen sind vielerorts auch vorseltenen Hochwasserereignissen geschützt. Daskommt nicht von ungefähr: Das Land Niedersachseninvestiert mit Hilfe der Europäischen UnionJahr für Jahr mehrere Millionen Euro in den Hochwasserschutz.Im Rahmen <strong>des</strong> Förderprogramms „Hochwasserschutzim Binnenland“ hat der <strong>NLWKN</strong> im Jahr<strong>2007</strong> Fördermittel in Höhe von 12,6 Millionen Eurobewilligt. Lan<strong>des</strong>weit konnten damit 49 Projektegefördert werden. Allein im von Bund und Landgemeinsam gefüllten Topf „Verbesserung derAgrarstruktur und <strong>des</strong> Küstenschutzes“ standen11,3 Millionen Euro zur Verfügung. Die EuropäischeUnion gab rund 1,3 Millionen Euro Zuschüssefür den Hochwasserschutz.Weitere 24,7 Millionen Euro standen für Hochwasserschutzprojektean der Elbe und ihrenNebenflüssen zur Verfügung. Mit diesen EU- undLan<strong>des</strong>mitteln wurden 26 Vorhaben von Verbändenund drei lan<strong>des</strong>eigene Maßnahmen gefördert.Der 2002 vom Bund eingerichtete AufbauhilfefondsElbe entfaltet hier noch immer seine Wirkung: Mithilfe<strong>des</strong> Aufbaufonds werden jene Hochwasserschutzanlagensaniert, die infolge <strong>des</strong> Sommerhochwassers2002 an der Elbe zerstört oderbeschädigt wurden.Für 2008 stehen insgesamt rund 40 MillionenEuro für den Hochwasserschutz in Niedersachsenzur Verfügung, inklusive der Zuschüsse aus demAufbauhilfefonds. Und 60 Projekte werden voraussichtlichgefördert werden können. Finanziert werdenausschließlich Hochwasserschutzmaßnahmenvon überregionalem Interesse. Hier ein Überblicküber die wichtigsten Hochwasserschutzprojekte:Hochwasserschutz für HitzackerSeit dem Frühjahr 2005 ist in Hitzacker im LandkreisLüchow-Dannenberg die größte wasserwirtschaftlicheBaustelle Niedersachsens zu finden.Dort werden parallel drei große Projekte umgesetzt,nämlich der Bau eines Schöpfwerks, einesSieles und einer 938 Meter langen Hochwasserschutzwand.Im Oktober 2008 soll diese Hochwasserschutzmaßnahmeabgeschlossen werden; rund35 Millionen Euro wurden investiert. Projektträgerist der Jeetzeldeichverband; der <strong>NLWKN</strong> koordiniertdas Vorhaben. Alle Maßnahmen werden ausdem Fonds Aufbauhilfe sowie aus Mitteln der EuropäischenUnion finanziert.Hochwasserschutzwand bei HitzackerHochwasserschutz für LaascheDer Hochwasserschutz für Laasche läuft weiterauf Hochtouren: Ein neues Schöpfwerk ist seit Juni<strong>2007</strong> fertig: Es hat rund 500.000 Euro gekostet undist neben dem klassischen Deichbau das Herzstück<strong>des</strong> Hochwasserschutzprojektes in Laasche.Träger <strong>des</strong> gesamten Vorhabens ist der WasserundBodenverband Laascher Insel; der <strong>NLWKN</strong>betreut das Hochwasserschutzprojekt. Seit Juli<strong>2007</strong> liegt der Planfeststellungsbeschluss unddamit die Baugenehmigung für den Hochwasserschutzim Bereich der Laascher Insel vor. Für Planung,Grunderwerb und Bauausführung sind insgesamtrd. 2,5 Millionen Euro eingeplant, die ausdem Aufbauhilfefonds und aus EU-Mitteln stammen.Neues Schöpfwerk LaascheHochwasserschutz


Deichbau an der ElbeDie Erhöhung und Verstärkung der Hochwasserdeichean den beiden Ufern der Elbe in Niedersachsenzwischen Schnackenburg und Geesthachtwaren im letzten Jahr weiterhin eine derherausragenden Aufgaben. Der Deichbau im NeuhauserDeichverband ist weit fortgeschritten, sodass ein Lückenschluss entlang der Elbe am rechtenUfer im Jahr 2008 zu erwarten ist. DieDeiche an der Elbe selbst sind damit weitgehenderhöht und verstärkt; der Aufgabenschwerpunktliegt <strong>des</strong>halb in den kommendenJahren an den Rückstaudeichen,also an den Deichen der Nebenflüsse derElbe.Hochwasserrückhaltebecken DelmenhorstDer Planfeststellungsbeschluss – alsodie Genehmigung zum Bau <strong>des</strong> Hochwasserrückhaltebeckensin Delmenhorst –wurde 2005 vom <strong>NLWKN</strong> vorgelegt; Baubeginnwar im Mai 2006. Die Kosten fürdiese Hochwasserschutzmaßnahmebelaufen sich auf insgesamt rund 14 MillionenEuro; das Land Niedersachsenstellt 70 Prozent zur Verfügung. Die Hochwasserrückhalteanlageentsteht auf demGebiet der Gemeinde Ganderkesee alsTrockenbecken mit einem Hauptdammsowie einem westlichen und östlichen Seitendamm,in dem das Wasser nur dann gestaut wird,wenn die Gewässersysteme in Delmenhorst dieWassermassen nicht mehr bewältigen können. Aufeiner Fläche von 123 Hektar bietet dieser Zwischenspeicherein Stauvolumen für 1,8 MillionenKubikmeter Wasser. Das Hochwasserrückhaltebeckenbietet einen wirksamen Schutz vor Hochwasserfür die Stadt und die Unterlieger; die Fertigstellungist für 2010 geplant. Träger der Maßnahme istder Ochtumverband mit Sitz in Harpstedt. Die Projektleitungliegt beim <strong>NLWKN</strong> in Brake-Oldenburg.Die Ems bei der Schepsdorfer BrückeHochwasserschutz für Lingen<strong>2007</strong> wurde das Projekt Hochwasserschutz fürLingen in Angriff genommen. Dabei wird das Emsprofilim Bereich der Schepsdorfer Brücke vergrößert;dazu kommen Dammbaumaßnahmen oberhalbund unterhalb der Brücke sowie die Schaffungvon Flutmulden. Die Stadt Lingen hat rund 1,5Millionen Euro investiert.Hochwasserschutz an der Aller in CelleDer 1. Bauabschnitt für den Hochwasserschutzan der Aller in Celle zwischen Boye und der Fuhsemündungist nach einer Bauzeit von zwei JahrenEnde <strong>2007</strong> fertig gestellt worden. Mit der Abgrabung<strong>des</strong> Allervorlan<strong>des</strong> wurden Flutmuldengeschaffen: Bei Hochwässern steht dadurch eingrößeres Abflussprofil zur Verfügung. Der Wasserspiegelsenkt sich an der Fuhsemündung beieinem schweren Hochwasser (HQ 100, hundertjährlichesHochwasser) bis zu 20 cm. Im Zuge <strong>des</strong>Gewässerausbaus auf einer Länge von 1500 mund einer Breite von 100 m wurden 240.000 KubikmeterBoden überwiegend im Spülverfahren undnur zum geringen Teil über die Straßen abtransportiert.Die Kosten für den 1. Bauabschnitt belaufensich einschließlich Planung und Bauleitung auf rd.2,8 Millionen Euro.Kontakt:Kai Wienken, <strong>NLWKN</strong> Direktion, Norden(04931/947-223); Olaf Schmidt, <strong>NLWKN</strong> Direktion;Verden (04231/882-133); Uwe Adebar, <strong>NLWKN</strong>Direktion, Lüneburg (04131/8545-230)19Auslassbauwerk bei DelmenhorstHochwasserschutz


20<strong>2007</strong>: Zu warm,zu nass und viel zuviele HochwasserVon Andreas Böhmert und Herma HeykenAm 30. September <strong>2007</strong> – es war der letzte Sonntagim September – meldete der <strong>NLWKN</strong> „Landunter“ in Südniedersachsen – insbesondere an derInnerste, wo mit 6,75 Meter der höchste Wasserstandseit Inbetriebnahme <strong>des</strong> Pegels Heinde oberhalbvon Hil<strong>des</strong>heim gemessen wurde. Es hatteseit vier Tagen so viel geregnet wie normalerweisein einem Monat, die Böden konnten kein Wassermehr aufnehmen – die klassische Situation für einHochwasser. Vom Hochwasser besonders betroffenwaren die Landkreise Hil<strong>des</strong>heim und Wolfenbüttel.Starke Regenfälle – in drei Tagen mehr als80 Liter pro Quadratmeter – das führte zu hohenWasserständen in allen Flussläufen: Die Mel<strong>des</strong>tufeM3 mit der Gefahr größerer Überschwemmungenwurde fast überall im Weser-, Aller- und Leinegebieterreicht. Und weil es auch in der erstenOktober-Woche kräftig weiter regnete, konnte derÜberregionale Hochwassermeldedienst seineArbeit erst am 9. Oktober <strong>2007</strong> – nach neun Tagen– einstellen. Der <strong>NLWKN</strong> ist gemeinsam mit derWasser- und Schifffahrtsdirektion Mitte für denÜberregionalen Hochwasserwarndienst verantwortlich.Das Herbst-Ereignis war das heftigste Hochwasserin einem auch ansonsten recht feuchten Jahr<strong>2007</strong>, das als das regenreichste Jahr seit Beginnder Aufzeichnungen vor 150 Jahren in dieGeschichte eingeht – zumin<strong>des</strong>t was den Harzbetrifft! Starke Niederschläge führen unweigerlichzu Hochwasser. Der Überregionale Hochwassermeldedienstder Weser war so oft im Dienst wieselten in anderen Jahren – nämlich an 43 Tagen(im Durchschnitt sind es 31 Tage); es galt siebenHochwasser zu managen. Oder anders ausgedrückt:Von August <strong>2007</strong> bis Januar 2008 hat derÜberregionale Hochwassermeldedienst für dasWeser-Einzugsgebiet jeden Monat ein Hochwasserereigniszu bearbeiten!Neben dem Herbst-Hochwasser bleiben dreiweitere Hochwasser für <strong>2007</strong> in Erinnerung:23. März <strong>2007</strong>: Der <strong>NLWKN</strong> meldet „steigendeWasserstände, aber kein extremes Hochwasser“.Starke Regen- und Schneefälle im Leineeinzugsgebiethatten zu hohen Wasserständen in denFlussläufen geführt. Teilweise waren die Flüsseüber die Ufer getreten und hatten größere Flächenüberschwemmt. Insgesamt bestand keine akuteHochwassergefahr: Dass die Wasserstände derFlüsse im Frühjahr steigen, ist völlig normal.30. Mai <strong>2007</strong>: Die zum Teil kräftigen Niederschlägeder vergangenen Tage hatten die Pegelständeder Flüsse im Einzugsgebiet der Leine ansteigenlassen und zu einer leichten Hochwassersituationgeführt. Allein am 29. Mai <strong>2007</strong> waren in Hannover32 Millimeter und in Göttingen 27 Millimeter Niederschlaggefallen.20. bis 24. August <strong>2007</strong>: Starke Niederschlägeim südlichen Niedersachsen und im Harzbereichsorgten für zwei Hochwasserwellen im Leine- undAllergebiet. Im Harz waren Spitzenwerte von 40 bis50 Millimeter pro Quadratmeter gemessen worden.Angesichts der mit Feuchtigkeit gesättigten Bödengelangten diese Wassermengen nahezu vollständigin die Flüsse. Die Folgen waren vor allem imLeinegebiet zu beobachten; erhöhte Wasserständein der Innerste und der Leine wurden tagelangregistriert.Deichbruch an der InnersteAus wasserwirtschaftlicher Sicht lässt sich dasJahr <strong>2007</strong> ganz einfach zusammenfassen: Zuwarm und viel zu nass. <strong>2007</strong> geht in Deutschlandals zweitwärmstes Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungenvor mehr als 100 Jahren in dieGeschichte ein. Die Durchschnittstemperatur lagbei 9,83 Grad – das waren 1,6 Grad über demlangjährigen Mittel und nur sechs Hundertstel Gradunter dem Wert <strong>des</strong> Rekordjahrs 2000. Damalswar in Deutschland 9,89 Grad Durchschnittstemperaturgemessen, der höchste Wert seit Beginn derWetteraufzeichnungen 1901. Das langjährige Mittelwird nach internationalen Regeln aus dem Durchschnittder Jahre 1961 bis 1990 ermittelt, esbeträgt für Deutschland 8,2 Grad.Am meisten Regen fiel im Harz: Für Braunlagewurden mit 2022 Litern je Quadratmeter oder 160Prozent <strong>des</strong> Normalwerts ermittelt; auf dem Brockenfielen 2724 Liter je Quadratmeter.In Niedersachsen und Bremen war das Jahr <strong>2007</strong>mit 981 mm das dritt niederschlagsreichste Jahrseit Aufzeichnungsbeginn. Platz 1 belegt diesbezüglich1998 mit 1007 mm, gefolgt vom Jahr 2002Hochwasserschutz


mit 984 mm. Im Jahr <strong>2007</strong> waren lediglich dieMonate April, Oktober und Dezember zu trocken.In allen anderen Monaten fielen weit über 100 %<strong>des</strong> durchschnittlichen Niederschlags. Spitzenreiterist der Januar mit 205 Prozent – das sind 127mm, normal sind 62 mm. Charakteristisch für dasJahr <strong>2007</strong> sind starke Niederschläge über einensehr kurzen Zeitraum (z.B. 60 mm in drei Tagen).Die Vechte bei HochwasserDoch es gibt auch gute Nachrichten: Für die Neubildung<strong>des</strong> Grundwassers ist das Jahr <strong>2007</strong> sehrergiebig gewesen. Nach den letzten trockenenJahren sind die oberflächennahen Grundwasserständein Niedersachsen ordentlich angestiegen.Für 2008 setzt sich der Trend zumin<strong>des</strong>t für dieersten drei Monate fort. Die anhaltenden undergiebigen Niederschläge Ende Januar 2008 sorgenim Harz und in Südniedersachsen für steigendePegelstände. Allein in Braunlage sind am 19.Januar 2008 65 Milliliter Regen gefallen. In derFolge waren die Flüsse in den südniedersächsischenMittelgebirgsregionen sowie im gesamtenLeinegebiet sowie an der Weser und der Aller zumTeil sehr stark angestiegen: Die Innerste hatte beiHeinde mit 4,39 Metern die Mel<strong>des</strong>tufe zweierreicht, die Leine hat am Pegel Herrenhausen mit5,01 Metern sogar die Mel<strong>des</strong>tufe drei überschritten.Für eine Entlastung sorgten erneut die Talsperrenund das HochwasserrückhaltebeckenSalzderhelden bei Einbeck.Kontakt:Herma Heyken, Pressesprecherin, <strong>NLWKN</strong>Direktion, Norden (04931/947-173) und AndreasBöhmert, <strong>NLWKN</strong> Hannover-Hil<strong>des</strong>heim(05121/509-203)Wirksamer Hochwasserschutz:Hochwasserschutzpläne undÜberschwemmungsgebieteVon Kristina Vaupel und Christiane AndersDie Hochwasser-Serie in Südniedersachsen vonHerbst <strong>2007</strong> bis Frühjahr 2008 hat einmal mehrdeutlich gemacht, dass es ohne vorbeugendenHochwasserschutz nicht geht. Hochwässer sindnatürliche Ereignisse – wir können sie durchgesetzliche Regelungen nicht verhindern. Wennjedoch der vorbeugende Hochwasserschutz konsequentumgesetzt wird, können zumin<strong>des</strong>t die Folgenvon Hochwasser erträglicher gestaltet werden.Damit können zukünftig nicht nur Schäden für Menschen,ihr Eigentum und die gesamte Infrastrukturvermieden und zumin<strong>des</strong>t verringert werden,gleichzeitig wird auch eine verlässliche Grundlagefür technische, finanzielle und politische Entscheidungenerarbeitet.Ein wichtiges Instrument zur Verbesserung <strong>des</strong>vorbeugenden Hochwasserschutzes sind Hochwasserschutzpläne,die – entsprechend einer Vorgabe<strong>des</strong> Niedersächsischen Wassergesetzes(§94) – für einzelne Flüsse oder Flussgebiete vorgelegtund spätestens nach zehn Jahren überprüftwerden. In den Hochwasserschutzplänen geht esnicht darum, jede denkbare, geringfügige durchHochwasser ausgelöste Gefahr anzusprechen.Vielmehr wird der Plan vorhandene Defizite vonüberregionaler Bedeutung aufzeigen und diedaraus resultierenden notwendigen Maßnahmenzum Hochwasserschutz benennen – technischeHochwasserschutzeinrichtungen wie zum BeispielDeiche oder die Rückgewinnung von Rückhalteflächen.Das Ziel: Wir wollen die Gefahren so weitwie möglich minimieren, die von einem statistischeinmal in 100 Jahren zu erwartenden Hochwasserausgehen. Darüber hinaus werden auch Auswirkungeneines extremen Hochwasserereignissesbetrachtet.Der <strong>NLWKN</strong> hat Mitte <strong>2007</strong> eine Leitstelle zurAufstellung von Hochwasserschutzplänen installiert.Damit wird ein lan<strong>des</strong>weit einheitliches Vorgehenbei der Aufstellung von Hochwasserschutzplänensichergestellt und zugleich EU-Vorgaben eingehalten.Bereits vorgelegt wurden die Hochwasserschutzplänefür die Untere Mittelelbe (2006) und für dieWümme (<strong>2007</strong>). Der Hochwasserschutzplan Leda-Jümme wird voraussichtlich Mitte 2008 vorgelegt.In Kooperation mit den Landkreisen hat der<strong>NLWKN</strong> zudem an den HochwasserschutzplänenOber- und Mittelweser mitgewirkt. Unter Federführung<strong>des</strong> <strong>NLWKN</strong> wurde <strong>2007</strong> der Startschuss fürdie Vorbereitung der Hochwasserschutzpläne Allerund Hunte gegeben; im März 2008 war die Auftaktveranstaltungfür den Hochwasserschutzplan Leine.Der Hochwasserschutzplan für die Innerstewird derzeit vorbereitet.21Hochwasserschutz


22Um einen breiten Konsens und eine hohe Akzeptanzzu erreichen, wird der <strong>NLWKN</strong> die Hochwasserschutzplänemit den betroffenen Behörden vorOrt und Verbänden gemeinsam erarbeiten undabstimmen.Überschwemmungsgebiete an der WümmeDie Feststellung und Ausweisung von Überschwemmungsgebietenist ein weiterer wichtigerBeitrag zum vorbeugenden Hochwasserschutz.Nur wer das im Hochwasserfall überschwemmteGebiet kennt, kann schon im Vorfeld die Schädenminimieren – durch eine Einschränkung der Baumaßnahmenbeispielsweise oder eine Änderungder Nutzung. Mit einer im Dezember <strong>2007</strong> in Kraftgetretenen Verordnung, deren gesetzliche Grundlage§92a <strong>des</strong> Niedersächsischen Wassergesetzesist, wurden die Gewässer oder GewässerabschnitteNiedersachsens bestimmt, an denen im Falleines hundertjährlichen Hochwassers nicht nurgeringe Schäden zu erwartensind. Bei der Gewässerbestimmunghaben sich das Umweltministeriumund der <strong>NLWKN</strong>, der diefachlichen Vorarbeiten geleistethat, an der Größe und damit derSchadensträchtigkeit <strong>des</strong> jeweiligenEinzugsgebietes und derNähe zu Siedlungs- bzw. Industriegebietenorientiert. Sofern fürdie Gewässer und Gewässerabschnitteein Überschwemmungsgebietnoch nicht festgesetzt wurde,werden diese Gebiete – dasheißt deren flächenmäßigeAbgrenzung – durch den <strong>NLWKN</strong>ermittelt und anschließend bisspätestens 2012 durch die unterenWasserbehörden in einemVerfahren mit Öffentlichkeitsbeteiligungals Überschwemmungsgebietefestgesetzt.Um eine besonders effiziente Bearbeitung zuerreichen und einen zentralen Ansprechpartner fürschwierige Aufgaben zu schaffen, hat der <strong>NLWKN</strong>im Jahr <strong>2007</strong> eine Leitstelle zur Koordinierung derErmittlung der Überschwemmungsgebiete eingerichtet.Um einen einheitlichenUmfang der Berechnungsergebnissezu garantieren,wurde <strong>2007</strong> eine Empfehlungzur Festsetzung vonÜberschwemmungsgebietenerarbeitet. Sie regeltnicht nur Art und Umfangder Berechnungen und derUnterlagen, sondern auchdie Zusammenarbeit zwischendem <strong>NLWKN</strong> undden Unteren Wasserbehörden.Außerdem gelteneinheitliche Kriterien für diePriorität bei der Ausweisungvon Überschwemmungsgebieten.Dies isteine gute Basis, um dienoch zu ermittelnden Überschwemmungsgebietebis 2012 effektiv und in gleich bleibend hoher Qualitätfestzustellen.Kontakt:Kristina Vaupel, Leitstelle Hochwasserschutzpläne,<strong>NLWKN</strong> Hannover-Hil<strong>des</strong>heim (05121/509-342)und Christiane Anders, Leitstelle Überschwemmungsgebiete,<strong>NLWKN</strong> Süd in Göttingen(0551/5070-402)Gewässer und Gewässerabschnitte, bei denen durch Hochwasser nicht nurgeringfügige Schäden entstanden oder zu erwarten sindHochwasserschutz


Die Talsperrenaufsicht:Aktiver und effektiverHochwasserschutzVon Maike Lindemann und Arndt SchulzDie Talsperrenaufsicht im <strong>NLWKN</strong> garantierteinen optimierten Hochwasserschutz im Ernstfall.Denn in jedem Fall geht es darum, die Talsperrenund Hochwasserrückhaltebecken im Hochwasserfalloptimal zu nutzen. Nach dem September-Hochwasser <strong>2007</strong> in Südniedersachsen habenviele Bürgerinnen und Bürger gerade an dieserAussage gezweifelt. Die Ursache für die hohenWasserstände in den Talauen wurde bei denBetreibern der Talsperren und der Hochwasserrückhaltebeckengesucht – allerdings zu Unrecht.Deshalb hat die Talsperrenaufsicht, die 80 Anlagenin Niedersachsen überwacht, am Beispiel <strong>des</strong>Hochwassers Ende September <strong>2007</strong> die Wirkungvon Oker- und Innerstetalsperre sowie <strong>des</strong> HochwasserrückhaltebeckensSalzderhelden detaillierterläutert. So wird beispielsweise bei der von denHarzwasserwerken betriebenen Innerste-Talsperredeutlich, dass die vorgebrachte Kritik unberechtigtist: Ohne den Einsatz der Talsperre hätte es amPegel Heinde Wasserstände von min<strong>des</strong>tens 715cm gegeben. Das vollständige Papier ist im Internetunter www.nlwkn.de zu finden.Hochwasserrückhaltebecken SalzderheldenDer Hochwasserbetrieb sämtlicher Talsperrenund Hochwasserrückhaltebecken wird in jedemFall so gestaltet, dass mit dem vorhandenen Hochwasserspeicherdie größtmögliche Reduzierung<strong>des</strong> Wasserstan<strong>des</strong> für die zu schützenden Talauenim Unterwasser der Anlagen erreicht wird. Der<strong>NLWKN</strong> sorgt in jedem Fall dafür, dass die Betreiberder Anlagen die öffentlich-rechtlichen Genehmigungenund die Betriebspläne einhalten.Schließlich geht es immer um die Sicherheit derMenschen vor lebensbedrohenden Überflutungen.Deshalb ist in der Talsperrenaufsicht ein Bereitschaftsdienstselbstverständlich, die ständige telefonischeErreichbarkeit ist sichergestellt.Das Ziel <strong>des</strong> Hochwasserschutzes mit Hochwasserrückhaltebeckenund Talsperren besteht darin,die den Anlagen zufließenden Hochwasserspitzenzu dämpfen, das Hochwasserwellenvolumen ganzoder teilweise zurückzuhalten bzw. zeitlich soweitzu verzögern, dass die abgegebenen gedämpftenHochwasserspitzen sich mit Hochwasserspitzenaus großen Nebengewässern nicht überlagernkönnen und somit bei den Unterliegern fallendeWasserstände zu verzeichnen sind.So konnten im Zuge <strong>des</strong> September-Hochwassers <strong>2007</strong> aufgrund der Anordnungen derTalsperrenaufsicht die Unterwasserabgaben ausden Harztalsperren auf bis zu zwei Prozent gegenüberden gleichzeitigen Spitzenzuflüssen reduziertwerden. Die Harztalsperren sind Anlagen mitDammbauwerken oder Staumauern von bis zu 67Meter Kronenhöhe und 48 Millionen KubikmeterSpeicherraum. Sie sind Multifunktionsspeicher:Neben dem Hochwasserschutz dienen sie derNiedrigwasseraufhöhung für die Grundwassernutzung,der Trinkwasser- und Energiegewinnungsowie der touristische Nutzung.Die Talsperren müssen vom Betreiber nacheinem festgelegten Betriebsplan gesteuertwerden, eine Abweichung setzt die Zustimmungoder Anordnung der Talsperrenaufsichtvoraus. Bei dem genannten Hochwasser wurdeaufgrund der angeordneten Abweichungenvom Betriebsplan eine erhebliche Entlastungfür die Unterlieger erreicht. An den dortigenPegeln wurden bereits Wasserstände gemessen,die die Mel<strong>des</strong>tufe 3 deutlich überschrittenhatten. Diese Wasserstände waren auf großräumige,hohe Niederschläge im nicht durchTalsperren beeinflussten Zwischeneinzugsgebietzurückzuführen. Erst bei sinkenden Pegelständenwurden die Unterwasserabgaben kontrollierterhöht, um wieder Freiraum in den Talsperrenzu schaffen.Diese Regulierung <strong>des</strong> Hochwassers ist dasErgebnis einer komplexen Arbeit der Talsperrenaufsicht.Sie beurteilt in Hochwassersituationendie hydrologischen und mengenwirtschaftlichenBedingungen und muss im Sinneder optimalen Nutzung der Talsperren zumWohl der Allgemeinheit gegebenenfalls Abweichungenvom Betriebsplan zustimmen. Die Entscheidungerfolgt direkt, unmittelbar und rechtsbindenddurch die Talsperrenaufsicht und setzt viel Erfahrungund eine hohe Verantwortungsbereitschaftvoraus.Kontakt:Maike Lindemann (0531/8665-4031) und ArndtSchulz (0531/8665-4202), beide <strong>NLWKN</strong> Direktion,Braunschweig23Hochwasserschutz


24Erfolgreiche Bilanz:Mehr als 100.000 Hektarunter Naturschutz gestelltVon Britta Oehlerking und Berthold PaterakIn seltenen Fällen dauert es mehr als 100 Jahre,bis ein Naturschutzgebiet endlich ausgewiesen ist– wie beim Gebirgszug Ith im Weserbergland. Inder Regel geht es beim <strong>NLWKN</strong> etwas zügigervonstatten. Mit diesem <strong>Jahresbericht</strong> legt der<strong>NLWKN</strong> gleichzeitig die erfolgreiche Bilanz derSicherung der Natura 2000-Gebiete in Niedersachsenvor. Seit 2005 – also seit Bestehen <strong>des</strong><strong>NLWKN</strong> – hat der Lan<strong>des</strong>betrieb 48 Naturschutzgebietemit einer Gesamtfläche von mehr als98.000 Hektar ausgewiesen (Stand Februar 2008).In Kürze werden zehn weitere Naturschutzgebietsverfahrenzum Abschluss gebracht. Der <strong>NLWKN</strong>hat damit eine Gesamtfläche von mehr als 102.000Hektar naturschutzrechtlich gesichert.Die Schutzgebietsausweisungen decken dasgesamte Spektrum der niedersächsischen Natura2000-Gebietskulisse ab und reichen von derSicherung bedeutsamer Seevogellebensräume imKüstenmeer bis zum Schutz der in Mitteleuropaeinzigartigen Südharzer Gipskarstlandschaft. Beispielhaftwerden folgende Gebiete vorgestellt:Das Kollrunger MoorMit Wirkung vom 19. September <strong>2007</strong> hat der<strong>NLWKN</strong> das Naturschutzgebiet „KollrungerMoor“ in den Landkreisen Aurich und Wittmundausgewiesen. Das ca. 280 Hektar große Gebiet istTeil <strong>des</strong> Hochmoorkomplexes der ostfriesischenZentralmoore, in dem in der Vergangenheit Torfgewonnen wurde. Durch die vor ca. 20 Jahreneingeleitete Wiedervernässung entstanden in denzentralen Bereichen wieder hochmoortypischeLebensräume, in denen auch bedrohte Tierartenwie die Kreuzotter und der Moorfrosch oder dieselten gewordene Hochmoor-Mosaikjungfer vorkommen.Das Naturschutzgebiet besteht aus denwiedervernässten Moorbereichen Brockzetel undKollrunge sowie dem verbindenden Hochmoorgrünlandblock,der einen Flächenpool für Kompensationsmaßnahmender Gemeinde Friedeburgbildet; seine Nutzung ist bereits heute zu einemgroßen Teil auf die Belange <strong>des</strong> Naturschutzesausgerichtet. Gemeinsam mit dem in 2006 ausgewiesenenNaturschutzgebiet „Wiesmoor-Klinge“dient das Naturschutzgebiet „Kollrunger Moor“ derlangfristigen Sicherung <strong>des</strong> FFH-Gebietes „KollrungerMoor und Klinge“ nördlich <strong>des</strong> Ems-Jade-Kanals. Für Besucher soll in Zusammenarbeit mitden Kommunen ein Radwegekonzept für dasgesamte FFH-Gebiet erarbeitet werden.Das Naturschutzgebiet „Lüneburger Ilmenauniederungmit Tiergarten“ in den LandkreisenLüneburg und Uelzen gehört mit 390 Hektar zueinem von sechs Naturschutzgebieten, die der<strong>NLWKN</strong> <strong>2007</strong> im FFH-Gebiet „Ilmenauniederungmit Nebenbächen“ ausgewiesen hat. Die Ilmenaubildet mit ihren Nebenbächen ein weit verzweigtes,in großen Abschnitten naturnahes Fließgewässersystem.Kennzeichnend für das Naturschutzgebietsind die Fließgewässer als Lebensraum für Fischotter,Kammmolch und Bachmuschel. Danebenprägen die angrenzenden Auenwälder, naturnaheBuchen- und Eichenmischwälder sowie die artenreichenFeucht- und Nasswiesen, Sümpfe undQuellbereiche das Bild der Ilmenauniederung. Dienotwendigen Regelungen der Naturschutzgebiets-Verordnung für die forstwirtschaftliche Nutzung inden verschiedenen Waldlebensraumtypen wurdenim Einvernehmen mit den betroffenen Privatwaldbesitzerngetroffen. Aufgrund der stadtnahen Lage<strong>des</strong> Gebietes und der Bedeutung für die ruhigeErholung wurde das Betreten in einigen Bereichenauch außerhalb der Wege freigestellt.Seit Dezember <strong>2007</strong> sind die „Ithwiesen“ einNaturschutzgebiet: Zusammen mit dem Gebirgszug„Ith“ gehören sie zum gleichnamigen FFH-Gebiet (Größe: 3.600 Hektar). Das ca. 260 Hektargroße Naturschutzgebiet „Ithwiesen“ in den LandkreisenHameln-Pyrmont, Hil<strong>des</strong>heim und Holzmindenist Teil eines großen zusammenhängendenGrünlandgebietes im niedersächsischen Berg- undHügelland. Die blütenreichen Bergwiesen undandere wenig gedüngte Flächen sind für denNaturschutz besonders wertvoll. Das Gebiet wirddurch Wege mit artenreichen Säumen gegliedertund durch kleine Sickerquellen und Bachläufesowie zahlreiche Gehölze bereichert. Einbezogenist der Segelflugplatz mit seinen teilweise artenreichenGrünlandflächen, <strong>des</strong>sen Flugbetrieb jedochnicht eingeschränkt ist.Nach jahrzehntelangen Bemühungen hat der<strong>NLWKN</strong> im Januar 2008 das Naturschutzgebiet„Ith“ in den Landkreisen Hameln-Pyrmont undHolzminden mit einer Gesamtfläche von ca. 2.700Hektar nunmehr dauerhaft unter Schutz gestelltwerden. Der Ith gehört zu einem der größten Kalkbuchen-und Schluchtwaldgebiete in Niedersachsen.Die ausgedehnten, vornehmlich naturnahenWälder beherbergen weitere Lebensräume wieFelsen, Klippen und Höhlen, Quellen und Bachläufemit zahlreichen schutzwürdigen und schutzbedürftigenPflanzen und Tieren. Die Flächen derNiedersächsischen Lan<strong>des</strong>forsten, die im Ith mehrals ein Drittel ausmachen, sollen im Rahmen derfreiwilligen Selbstbindung naturnah bewirtschaftetNaturschutz


werden. Im Ith bleiben sämtliche Wandermöglichkeitenerhalten. Die Ausübung <strong>des</strong> Klettersportswird insbesondere im südlichen Teil <strong>des</strong> Ith angesondert gekennzeichneten Felsen möglich sein.Der IhtkammDas ca. 200 Hektar große Gebiet „Okertal südlichVienenburg“ im Landkreis Goslar wurde imDezember <strong>2007</strong> als Naturschutzgebiet gesichert.Es ist Teil <strong>des</strong> Vogelschutzgebietes „Okertal beiVienenburg“ und umfasst wesentliche Teile <strong>des</strong>Okersteinfel<strong>des</strong> im Harzvorland südlich der Ortslagevon Vienenburg. Geprägt wird das Gebiet vonanhaltender Kiesabbautätigkeit und unterschiedlichgroßen und verschieden strukturierten Abbaugewässern.Im südlichen Bereich weist die Oker nochden dynamischen und verzweigten Verlauf einestypischen Harzvorlandflusses mit Nebengerinnenund Flutmulden, Kies- und Schotterbänken sowienaturnahen Uferbereichen auf. Hier bietet sieLebensraum u. a. für die Vogelarten Mittelsägerund Eisvogel. Ziel der Unterschutzstellung ist auchdie Entwicklung der begradigten Oker im nördlichenBereich hin zu einem durchgängigen, kleinfischreichenGewässer. Das Naturschutzgebietdarf auf einem ausgewählten Wegenetz betretenwerden, das weiterhin ein weiträumiges und vielfältigesLandschaftserleben ermöglicht. Besonders inder Kernzone dient die Naturschutzgebietsverordnungder Beruhigung <strong>des</strong> Gebietes entsprechendder Vogelschutzbelange.Mit Beginn <strong>des</strong> Jahres 2008 verlagert der<strong>NLWKN</strong> seinen Arbeitsschwerpunkt auf die Beratungund Mitwirkung bei Schutzgebietsverfahrender unteren Naturschutzbehörden und bei der Planungund Durchführung von Maßnahmen zurErhaltung und Entwicklung von Arten und Lebensraumtypenin den Natura 2000-Gebieten.Kontakt:Britta Oehlerking (0511/3034-3319) und BertholdPaterak (0511/3034-3311), beide <strong>NLWKN</strong> DirektionHannoverVom <strong>NLWKN</strong> ausgewiesene Naturschutzgebiete (NSG)NSG-Name /Landkreis oder kreisfreie StadtGröße NSG[ha]Wiesmoor-Klinge / Aurich 351Obere Allerniederung bei Celle / Celle 239Holzurburg / Cuxhaven 625Huntebruch und Huntebruchwiesen / Diepholz 260Aschendorfer Obermoor/Wil<strong>des</strong> Moor / Emsland 1.056Erweiterungsflächen Vogelmoor / Gifhorn 156Niederungsbereich Oerrelbach / Gifhorn 140Mittlere Ohreaue / Gifhorn 84Bullenkuhle / Gifhorn 2Stadtwald Göttingen und Kerstlingeröder Feld /1.193GöttingenOkertal südlich Vienenburg / Goslar 205Barley / Goslar 20Itterbecker Heide /Grafschaft Bentheim 112Steinberg bei Wesseln / Hil<strong>des</strong>heim 16Mastberg und Innersteaue / Hil<strong>des</strong>heim 37Hasenburger Bachtal / Lüneburg 530Obere Dummeniederung / Lüchow-Dannenberg 650Schnegaer Mühlenbach / Lüchow-Dannenberg 480Sager Meere, Kleiner Sand und Heumoor /201OldenburgObere Hunte / Osnabrück 110Gipskarstlandschaft bei Ührde /705Osterode am HarzGipskarstlandschaft Bad Sachsa und Walkenried378/ Osterode am HarzStaufenberg / Osterode am Harz 163Beverner Wald / Rotenburg (Wümme) 121Im Sieken und Bruch / Uelzen 190Röbbelbach / Uelzen 142Holdenstedter Teiche / Uelzen 57Fischerhuder Wümmeniederung / Verden (Aller) 772Juliusplate / Wesermarsch 79Strohauser Vorländer und Plate / Wesermarsch 1.152Voslapper Groden-Süd / Wilhelmshaven 380Voslapper Groden-Nord / Wilhelmshaven 267Stapeler Moor Süd und Kleines Bullenmeer /414Ammerland und LeerKollrunger Moor / Aurich und Wittmund 279Lutter / Celle und Gifhorn 2.451Esterweger Dose /4.747Emsland, Cloppenburg und LeerMoorschlatts und Heiden in Wachendorf /145EmslandDalum-Wietmarscher Moor /Emsland und Grafschaft Bentheim 1.580Ith / Hameln-Pyrmont und Holzminden 2.715Ithwiesen /263Hil<strong>des</strong>heim, Holzminden und Hameln-PyrmontBarnstedt-Melbecker Bach /310Lüneburg und UelzenLüneburger Ilmenauniederung mit Tiergarten /389Lüneburg und UelzenUchter Moor / Nienburg (Weser) und Diepholz 3.263Oderaue / Northeim und Osterode am Harz 510Moore bei Buxtehude / Stade und Harburg 1.317Westliche Dümmerniederung /1.432Vechta, Osnabrück und DiepholzRoter Sand / 12-SM-Zone, gemeindefrei 14.510Küstenmeer vor den Ostfriesischen Inseln /53.50012-SM-Zone, gemeindefrei25Summe: 98.698Naturschutz


26Wisente im Emsland:Der Nachwuchs kamschneller als gedachtVon Hermann Wreesmann und Danny WolffDer Wisent – das größte und schwerste LandsäugetierEuropas. Die Bullen unter ihnen erreichenmit drei Metern Länge, zwei Metern Höheund knapp einer Tonne Gewicht locker die Ausmaßeeines Kleinwagens. 1921 stand der Wisent mitweltweit nur noch 54 Tieren am Rande <strong>des</strong> Aussterbens.In der freien Natur war der Wisent zudiesem Zeitpunkt bereits ausgerottet. Nur gezielteZüchtungen in Zoos und Wildgehegen ließen denBestand bis heute auf wieder über 3500 Tiereansteigen. Hierbei spielte in Deutschland das niedersächsischeWisentgehege in Springe eine zentraleRolle.Wisente im EleonorenwaldDiese jahrzehntelangen Zuchtbemühungen zeigennun Erfolge. Finanziell gefördert vom NiedersächsischenUmweltministerium wurden vom<strong>NLWKN</strong> im Rahmen von Kooperationen mit Grundbesitzernzwei gelenkte Auswilderungsprojekte inNiedersachsen realisiert. Dort leben die Wisentezwar eingezäunt, aber dennoch auf sich alleingestellt.Drei Wisentkühe und ein Bulle waren Ende 2005im Eleonorenwald zwischen dem emsländischenVrees und dem cloppenburgischen Neuvrees ineinem Areal so groß wie knapp 1400 Fußballfelder(rund 1000 Hektar) ausgewildert worden. DasGelände gehört der Arenberg Meppen GmbH.Langfristig sollen bis zu 25 Tiere im Eleonorenwaldleben.Knapp anderthalb Jahre nach der Auswilderungwar <strong>2007</strong> der erste Nachwuchs da – ein Bullenkalb.Insider munkeln, dass auch die anderen beidenWisentkühe trächtig sind und noch in diesemJahr Nachwuchs bekommen. Ein sicheres Zeichendafür, dass sich die Wisente im Eleonorenwaldwohl fühlen.Das zweite Projekt betrifft den ehemaligen TruppenübungsplatzAltenwalde südlich von Cuxhaven.Hier führt der <strong>NLWKN</strong> Lüneburg in Kooperation mitder Bun<strong>des</strong>anstalt für Immobilienaufgaben (Bun<strong>des</strong>forst-HauptstelleWense) das von der EU geförderteLife-Natur-Projekt „Große Pflanzenfresser zurPflege und Erhaltung von Küstenheiden“ durch.Ergänzend zu einer Beweidung von 300 HektarOffenland mit Heckrindern und Konik-Pferden verrichtetdort eine Zuchtgruppe aus einem Wisentbullenund vier weiblichen Wisenten seit Dezember<strong>2007</strong> als Landschaftspfleger ihren Dienst. Die Tiereleben dort in einem 45 Hektargroßen Komplex aus Wald, Heiden,Magerrasen und Kleingewässernin halbwilder Form.Günstige Voraussetzungen –im Eleonorenwald wie in Altenwalde.Denn Wisente sind Pflanzenfresserund Wiederkäuer, dieeine bewaldete Landschaftbevorzugen. Sie ernähren sichbesonders gern von Laub,Schösslingen, Wurzeln, kleinenÄsten und Baumrinde.Aber nicht nur Wisente und Biotopeprofitieren von diesenKooperationsprojekten. Die NiedersächsischeNaturschutzverwaltungkann neue Wege zurPflege von wertvollen Lebensräumenerproben. Die Uni Osnabrückbekommt im Eleonorenwalddie Möglichkeit, in einemriesigen Freilandlabor zu erforschen, wie dieWisente ihren eigenen und den Lebensraum andererOrganismen gestalten. Darüber hinaus profitierendie umliegenden Gemeinden von den attraktiventouristischen Highlights. So informierten sichim Eleonorenwald bereits mehr als 2000 Besucherüber dieses interessante Arten- und Biotopschutzprojekt;auch in Altenwalde finden regelmäßigeFührungen <strong>des</strong> Naturschutzbun<strong>des</strong> Deutschlandstatt.Kontakt:Projekt Eleonorenwald: Hermann Wreesmann,<strong>NLWKN</strong> Brake-Oldenburg (0441/799-2292)Projekt Cuxhavener Küstenheiden: Danny Wolff,<strong>NLWKN</strong> Lüneburg (04131/8545-509);Internet:www.life-kuestenheiden.niedersachsen.deNaturschutz


Der scheue Wolfin der Heidemeidet die MenschenVon Bärbel Pott-DörferDer Wolf ist zurück gekehrt nach Niedersachsen.Um es vorweg zu sagen: Großmütter frisst er nurim Märchen, aber Haustiere stehen durchaus aufseinem Speiseplan. Niedersachsen mit seinengroßen Wäldern und Heiden war nach dem 2. Weltkriegimmer wieder Ziel von Wolfswanderungen.Deshalb wurde schon 1997 von der Fachbehördefür Naturschutz ein Merkblatt zum Wolf herausgegeben,um Aufklärung über und Werbung für denWolf zu fördern. 2004 folgte ein Leitfaden für denSchutz von Wölfen in Niedersachsen – es schienan der Zeit, sich auf alle Konsequenzen vorzubereiten,die die Wiedereinwanderung von Wölfen mitsich bringt. Der Zeitpunkt war gut gewählt: ErsteHinweise auf einen Wolf gab es im September2006; aber erst Fotos aus dem Frühjahr <strong>2007</strong>brachten Gewissheit.Der Wolf kehrt zurück nach NiedersachsenDer verstärkte Schutz <strong>des</strong> Wolfes zum Beispiel inPolen hat bewirkt, dass sich innerhalb der vergangenenzehn Jahre in Sachsen Wölfe ansiedelnkonnten und in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern immer wieder Einzelwölfe auftauchten.<strong>2007</strong> war für Norddeutschland ein Schlüsseljahr,wurden doch in der Lüptheener Heide nahedem Amt Neuhaus, in Schleswig-Holstein und inNiedersachsen (Raum Uelzen, Wendland) Wölfefestgestellt. Auch in Bayern wurde ein wildlebenderWolf bestätigt.Es liegt nahe, dass abwandernde Jungwölfe ausSachsen und vielleicht direkt aus Polen auch nachNiedersachsen gelangten, um dort mit einem Partnerneue Reviere zu gründen.Viele Menschen jubeln, weil ein seltenes undebenso prächtiges Tier und damit ein Stück Naturzurückkehrt. Andere reagieren skeptisch bis ablehnend,weil sie befürchten, dass ihre Haustieregerissen werden oder die Jagdstrecke zurückgeht.Oft ist es eine diffuse Angst vor dem Verschlingervon Rotkäppchens Großmutter. Diese Ängste nehmenwir sehr ernst; die konstruktive Zusammenarbeitaller Interessensvertreter ist zukünftig dringenderforderlich. Übrigens: Der Wolf ist nach Bun<strong>des</strong>undinternationalem Recht „streng geschützt". Und:Er unterliegt dem Naturschutzrecht und nicht etwadem Jagdrecht.Unter der Federführung <strong>des</strong> NiedersächsischenUmweltministeriums sind das Landwirtschaftsministerium,der <strong>NLWKN</strong> als Fachbehörde für Naturschutzsowie Vertreter <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>schafzuchtverban<strong>des</strong>,der Lan<strong>des</strong>jägerschaft, der Forstverwaltung,<strong>des</strong> behördlichen und ehrenamtlichen Naturschutzesund andere Interessierte bereits zu zweiTreffen zusammengekommen, um einen von allengetragenen Schutzplan auf der Basis <strong>des</strong> obengenannten Leitfadens zu entwickeln. Diese dynamische,für neue Entwicklungen offene Gesprächsrundewird als „Arbeitskreis Wolf“ fortgesetzt.Noch wichtiger ist es, sofort mit Rat und Tat vorOrt zur Verfügung zu stehen! Wölfe sind Nahrungsopportunisten,die nach Möglichkeit mit geringemEnergieaufwand Beute machen: Ein leicht erreichbaresSchaf ist ihnen lieber als ein flinkes Reh.Daher sollen die Besitzer von gerissenen Schafenvorerst unbürokratisch und schnell entschädigtwerden. Genauso wichtig ist es, über schnellePräventionsmaßnahmen wie geeignete Elektrozäunezu unterrichten und sie fachgerecht aufzubauen.Ziel ist es, den Schutz von Haustieren so zuverstärken, dass Übergriffe von Wölfen weitgehendausgeschlossen sind.Gleichzeitig wird ein Informationsnetzwerk aufgebaut– Sichtbeobachtungen und Hinweise werdenzentral in der Fachbehörde gesammelt. Von hieraus wird zeitnah und flexibel in einem Newsletter(per E-Mail) informiert. Damit wollen wir eine größtmöglicheAktualität, Transparenz und Aufklärungsowie den ständigen Dialog mit den Betroffenenerreichen. Gilt es doch auch, den unsicheren Menschendie Angst vor dem Wolf zu nehmen. Um esklar zu sagen: Wildschweine sind gefährlicher undmit denen leben wir auch gut zusammen.Kontakt:Bärbel Pott-Dörfer, <strong>NLWKN</strong> Hannover-Hil<strong>des</strong>heim(0511/3034-3201)27Naturschutz


28Artenschutz in Kamerun?Der Kampf gegen dasglobale ArtensterbenVon Dr. Wolfgang KaufmannZwei Faktoren bestimmen wesentlich den rasantenRückgang von Tier- und Pflanzenarten in derdritten Welt: Die ungebremste Zerstörung <strong>des</strong>Lebensraumes und die ungehemmte Entnahmevon Wildtieren und Wildpflanzen aus der Natur fürden globalen Handel. Da die Absatzmärkte fürdiese Tiere und Pflanzen in den reichen Industriestaatenliegen, kann durch Kontrolle dieser Märkteeffektiv Artenschutz betrieben werden. DiesemGedanken folgt das Washingtoner Artenschutzübereinkommen,indem es für die gefährdetenArten strenge Aus- und Einfuhrbestimmungensowie Handelsbeschränkungen festlegt.SternschildkröteEin gefangenes Wildtier kostet im Ursprungsgebietje nach Art umgerechnet 5 bis 50 Cent. Aufdem internationalen Markt erzielt dieses Tier danneinen Preis von 100 bis 10.000 Euro. Diese hoheGewinnspanne ist die treibende Kraft, Wildtiereund Wildpflanzen aus den Ursprungsländern zuschmuggeln. Angeheizt werden diese illegalenMachenschaften durch finanzkräftige Einzelpersonen,die um jeden Preis die letzten Exemplareaussterbender Tier- oder Pflanzenarten oder neuentdeckter Arten besitzen wollen. So ist eine erstvor wenigen Jahren neu in Vietnam entdeckteOrchideenart durch illegales Ausgraben in freierNatur bereits wieder ausgestorben.Die Kontrolle der Handelsströme an den EU-Außengrenzen erfolgt in Deutschland durch dieZollbehörden: So entdeckten beispielsweise dieZöllner am Frankfurter Flughafen im ersten Halbjahr2006 mehr als 12.500 lebende Tiere und 612Pflanzen, die illegal eingeführt werden sollten,meistens Schildkröten und Korallen.Um die Binnenlandkontrollen in Niedersachsenkümmern sich die unteren Naturschutzbehördenund der <strong>NLWKN</strong>. Diese zweite Kontroll-Linie solldie vor allem auf dem Landweg bzw. durch internationalenPostversand illegal in die EU eingeführteTiere und Pflanzen aufspüren. Der <strong>NLWKN</strong> nimmthierbei zentrale Aufgaben wahr: Tiere und Pflanzender streng geschützten Arten dürfen nur mit einerzuvor vom <strong>NLWKN</strong> erteilten Ausnahmegenehmigung,der eine genaue Legalitätsprüfung vorausgeht,gehandelt werden. Im Jahr <strong>2007</strong> wurdenknapp 3000 solcher Ausnahmegenehmigungenüberwiegend für nachgezüchtete Tiere erteilt.Die Haltung von Wirbeltieren der geschütztenArten muss beim <strong>NLWKN</strong> gemeldet werden. Ende<strong>2007</strong> waren uns rund 22.300 Tierhalter in Niedersachsenbekannt. Die tatsächliche Zahl liegt jedochbei min<strong>des</strong>tens 100.000. Darüber hinaus wertenwir Inserate in Printmedien und Internet-Marktplätzen aus und übermitteln unsere Erkenntnissean die unteren Naturschutzbehörden bzw.Staatsanwaltschaften. Spektakuläre Fälle in <strong>2007</strong>waren die Aufdeckung der illegalen Einfuhr von 68Sternschildkröten mit einem Endhandelswert vonrund 27.000 Euro und Ermittlungen, die zurBeschlagnahme kompletter Lagerbestände vonHoodia-Kapseln (Schlankmacher, gewonnen ausPflanzen der Gattung Hoodia) bei zwei Pharmabetriebengeführt haben.Die zweite wichtige Rolle <strong>des</strong> <strong>NLWKN</strong> besteht inder Beratung und Unterstützung der Vollzugsbehördenbei ihren artenschutzrechtlichen Kontrollenund Verfahren. Bei durchschnittlich 590 Kontrollenpro Jahr durch die unteren Naturschutzbehördenwerden jährlich rund 140 lebende Tiere, bis zu10.000 lebende Pflanzen und ca. 130 Teile undErzeugnisse aus Tieren beschlagnahmt. Diebeschlagnahmten Tiere können anschließend inzwei niedersächsischen Wildtierpflegestationenuntergebracht werden.Die Sensibilisierung der Öffentlichkeit ist für unsein wichtiger Baustein im Kampf gegen den illegalenHandel mit Tieren und Pflanzen: SkrupelloseVerkäufer nutzen immer wieder die Unwissenheitihrer Kunden aus. Der <strong>NLWKN</strong> nimmt auch hier mitseinem gezielten Informationsangebot für Halterund Händler eine zentrale Rolle in Niedersachsenein.Tiere und Pflanzen und die aus ihnen gewonnenenErzeugnisse sind mittlerweile in einer Vielzahlvon Marktsegmenten wie Zoofachhandel, Gartenbau,Leder und Pelze, Schmuck, Feinkost, Kosmetik,Pharmazie, Musikinstrumente oder Möbel vertreten.Die Handelsstrukturen und Märkte sind sehrunterschiedlich, die Handelsvolumina in jedem Fallgewaltig. Die Kontrollen der niedersächsischenNaturschutzverwaltung werden also immer wichtiger.Kontakt:Dr. Wolfgang Kaufmann, <strong>NLWKN</strong> Hannover-Hil<strong>des</strong>heim (0511/3034-3101)Naturschutz


Kornblumen, Ritterspornund Feuer-Lilien sollenwachsen und gedeihenVon Gisela Wicke und Annemarie SchachererSeit nunmehr 20 Jahren werden in Niedersachsendie Vorkommen seltener und gefährdeterAckerwildkrautarten durch erfolgreiche Zusammenarbeitvon Naturschutz und Landwirtschaft erhaltenund gefördert. Landwirte verpflichten sich zurextensiven Bewirtschaftung von Ackerrandstreifenoder ganzen Äckern. Sie verzichten auf Pflanzenschutzmittel,schränken die Düngung ein underhalten finanziellen Ausgleich für möglicheErtragseinbußen.Das 1987 gestartete Niedersächsische Ackerwildkrautprogrammfand vom ersten Vertragsjahran hohe Akzeptanz bei allen Beteiligten undbrachte gute Ergebnisse für den Schutz zahlreicherseltener Ackerwildkräuter. Die Fachbehördefür Naturschutz war bereits an der Konzeption <strong>des</strong>Programms beteiligt, jetzt begleitet der <strong>NLWKN</strong> dieFolgeprogramme durch naturschutzfachlicheEmpfehlungen – insbesondere zur Flächenauswahlund berät die Ministerien, dieBewilligungsstellen, die ehrenamtlichenBetreuerinnen und Betreuer und in Einzelfällenauch die Landwirte.Von Anfang an wurden Wirkungskontrollendurchgeführt: Die ehrenamtlich tätigenBetreuerinnen und Betreuer, die bereits amNiedersächsischen Pflanzenarten-Erfassungsprogrammder Fachbehörde für Naturschutzmitarbeiten und gute Artenkenntnisse haben, sindauch hier eine große Unterstützung!Die Samen vieler Ackerwildkrautarten können inder Samenbank <strong>des</strong> Bodens über Jahre undJahrzehnte keimfähig bleiben. Deshalb sind dieChancen, auch seltene und gefährdete Artenwieder zu finden, dort besonders groß, wo in derVergangenheit artenreiche Ackerwildkrautgesellschaftenvorgekommen sind. Durch Auswertung<strong>des</strong> Pflanzenartenkatasters derFachbehörde für Naturschutz konnten solche fürden Artenschutz Erfolg versprechende Ackerflächenermittelt und gezielt in das Programmeinbezogen werden. Diese Auswahl derVertragsflächen war und ist eine wichtigeVoraussetzung für die Artenschutzerfolge und diehohe Effizienz <strong>des</strong> Ackerwildkrautprogramms.Die Erfahrungen zeigen auch, dass sich aufgrundder eingeschränkten Düngung je nach Bodenartschon nach kurzer Zeit die licht- und wärmeliebendenAckerwildkrautarten entwickeln. Zahlreicheseltene und gefährdete Ackerwildkrautarten sinddurch die niedersächsischen Schutzprogrammegefördert und erhalten worden. Die stark gefährdeteAcker-Feuer-Lilie (Lilium bulbiferum ssp.croceum) konnte auf Vertrags-Ackerflächengenauso erhalten werden wie Lämmersalat(Arnoseris minima) und Kahles Ferkelkraut(Hypochaeris glabra) sowie Venuskamm (Scandixpecten-veneris) und Sommer-Adonisröschen(Adonis aestivalis).Die FeuerlilieDie Flächen mit den meisten gefährdeten Artenliegen einerseits auf den flachgründigenKalkverwitterungsböden Südniedersachsens,andererseits auf nährstoffarmen Sandböden <strong>des</strong>nördlichen Niedersachsens. Vielfach konnten aufden Vertragsflächen weitere Arten gefundenwerden, die bisher nicht bekannt waren. Mit demRispigen Lieschgras (Phleum paniculatum) wurdeeine bis dahin in Niedersachsen als verschollengeltende Art wiedergefunden.Der <strong>NLWKN</strong> wird auch in Zukunft dafür werben,engagierte Landwirte für Belange <strong>des</strong>Artenschutzes zu gewinnen, um den Artenreichtumniedersächsischer Äcker zu erhalten. Denn diefinanzielle Unterstützung ist über EU-Programmegesichert.Ein neuer Ansatz zur ergebnisorientiertenHonorierung der Landwirte wird in Zusammenarbeitmit der Universität Göttingen erprobt. DieLandwirte werden hierbei für den Erfolg derökologischen Leistungen honoriert. Es wird dasVorkommen von charakteristischen Pflanzenartenauf einer Fläche belohnt, wobei die Art derBewirtschaftung dem jeweiligen Landwirt überlassenbleibt. Falls die Pilotphase erfolgreich verläuft,ist angedacht, die neue Methode nicht nur imGrünland, sondern auch auf Äckern anzubieten.Kontakt:Gisela Wicke, <strong>NLWKN</strong> Direktion, Hannover(0511/3034-3304) und Annemarie Schacherer,<strong>NLWKN</strong> Hannover-Hil<strong>des</strong>heim (0511/3034-3219)29Naturschutz


30Neue Standards imGewässerschutz – eineechte HerausforderungVon Stephan Bauer und Herma HeykenUrlaub und Wochenend-Vergnügen am oder imWasser – für Millionen Menschen gibt es kaumetwas Schöneres. Weser, Ems und Elbe sowieviele andere große und kleine Flüsse und Bächeziehen die Menschen magisch an. Dass geradedie oft kritisierte Europäische Union mit einer eigenenRichtlinie die Grundlage dafür gelegt hat, dieseFlüsse und das dazu gehörige Grundwasser inden Blickpunkt der Politik zu rücken, ahnen diewenigsten. Und noch weniger sind geneigt, sichmit den Inhalten dieser Richtlinie zu befassen –dabei geht sie alle Bürgerinnen und Bürger an.„Europäische Wasserrahmenrichtlinie“ – schonder Titel ist sperrig und wenig einladend. Gleichwohlsind die Inhalte und die Ziele spannend. DieWasserrahmenrichtlinie ist schon im Jahr 2000 inKraft getreten; Niedersachsen hat entschieden, diegesetzlichen Rahmenbedingungen unverändert indas Niedersächsische Wassergesetz aufzunehmen.Die Wasserrahmenrichtlinie betrachtet unsereFlüsse als ein großes Ökosystem, das manschützen muss. Daher will die Richtlinie, dass möglichstbald, am besten schon 2015, alle Gewässerin Europa in einem guten Zustand sind; min<strong>des</strong>tenssoll sich der Zustand nicht weiter verschlechtern.Das ist eine echte Herausforderung – auchfür Niedersachsen und insbesondere für den<strong>NLWKN</strong>. Die Vorgabe aus Brüssel hat ganz eindeutigneue Standards im Gewässerschutzgesetzt. Eine ökologische Gesamtbetrachtung derGewässer ist gefordert, von der am Ende alle Bürgerinnenund Bürger profitieren: Gesunde Flüsseund sauberes Grundwasser sind letztlich das Ziel!Naturnaher BachlaufDie praktische Umsetzung der Wasserrahmenrichtliniesteht im Zentrum der Gewässerbewirtschaftungbeim <strong>NLWKN</strong>. In der Praxis bedeutetdas, dass die Grenzen der Landkreise oder Kommunenfür uns nicht mehr gelten: Denn auch dasWasser kennt keine Grenzen. Wir denken <strong>des</strong>halbin Flussgebietseinheiten. Vier Flussgebietseinhei-Welche Gewässer sind besonders belastet?Von Ingo PeterDieses Werk hat viele Väter: Die Mitglieder in den Gebietskooperation zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtliniehaben daran ebenso mitgewirkt wie die Fachleute aus dem <strong>NLWKN</strong> und aus Bremen. Im Auftrag <strong>des</strong>Niedersächsischen Umweltministeriums hat der <strong>NLWKN</strong> gemeinsam mit den Experten aus Bremen einenBericht über „wichtige Wasserbewirtschaftungsfragen in Niedersachsen und Bremen“ erstellt – der 36seitigeBericht zeigt, welche Gewässer besonders belastet sind und wo zukünftig gehandelt werden muss, um das Zielder Wasserrahmenrichtlinie („guter Zustand bis 2015“) zu erreichen.Bei der Erstellung <strong>des</strong> Berichtes sind wir grundsätzlich davon ausgegangen, dass sich die wichtigen Wasserbewirtschaftungsfragenaus der Gegenüberstellung der Ziele der Wasserrahmenrichtlinie („guter Zustand“) zudem augenblicklichen Zustand der Gewässer ergeben. Die wichtigen Bewirtschaftungsfragen für die Fließgewässerwurden in einem intensiven Dialog mit den lokalen Wassernutzern, den Interessenvertretungen undkommunalen Dienststellen unter Nutzung der vorhandenen Vor-Ort-Kenntnisse in den Gebietskooperationenerörtert. Die in den Gebietskooperationen erzielten Ergebnisse wurden zusammengefasst und mit Prioritätenversehen. Da Niedersachsen eine große landschaftliche Vielfalt von der Küstenregion mit den vorgelagertenInseln bis hin zum Berg- und Hügelland mit dem Harz aufweist, wurden in einem letzten Schritt die ermitteltenwichtigen Wasserbewirtschaftungsfragen bis auf die Ebene der Naturräume Marsch, Tiefland, Börden undHügel- und Bergland zugeschnitten.Kontakt:Ingo Peter, <strong>NLWKN</strong> Lüneburg (04131/8545-244)EU-Wasserrahmenrichtlinie


ten liegen ganz oder teilweise auf niedersächsischemGebiet, wie unsere Karte zeigt: Elbe (gelb),Weser (blau), Ems (rot) und Rhein (grün).Die vier niedersächsischen FlussgebietseinheitenZur praktischen Umsetzung der Wasserrahmenrichtliniegehört auch die umfassende Beteiligungder Öffentlichkeit – leichter gesagt als getan. Überdie Medien und das Internet informieren wir überdie Wasserrahmenrichtlinie. Denn der <strong>NLWKN</strong> istzwar für die Umsetzung der ersten Schritte Wasserrahmenrichtlinieverantwortlich. Aber das könnenwir nicht allein. Deshalb wurden in Niedersachsen28 Gebietskooperationen gegründet. Sohaben wir die Wassernutzer und alle interessiertenStellen vor Ort eng in den weiteren Prozess zurUmsetzung der Wasserrahmenrichtlinie eingebunden.Mitglieder der Gebietskooperation sind dieVertreter der Kommunen, der Landwirtschafts- undForstverwaltung, der Wasser- und Bodenverbände,der Wasserversorgungsunternehmen, <strong>des</strong> Landvolkes,der Industrie- und Handelskammern sowieder Naturschutz- und der Fischereiverbände. DieBürgerbeteiligung ist ein weiterer Schritt, um dieregionale Kompetenz, die Ortskenntnis und denSachverstand der Anwohner für pragmatischeLösungen zu nutzen.Gerade jetzt sind die Bürger wieder gefordert;zum zweiten Mal und noch bis Juni 2008 könnensie ihre Wünsche und Anregungen in den Umsetzungsprozessder Wasserrahmenrichtlinie einbringen.Die Umsetzung der Wasserrahmenrichtliniefolgt einem festen Zeitplan. Bis 2009 müssen dieBewirtschaftungspläne aufgestellt sein. Deshalbstellt der <strong>NLWKN</strong> jetzt die Wasserbewirtschaftungsfragenzur Diskussion. Dazu zählen unteranderem die Durchgängigkeit eines Gewässersoder auch seine Belastung mit Schad- und Nährstoffen.Neben einer kurzen Beschreibung <strong>des</strong>derzeitigen Zustan<strong>des</strong> und einer Einschätzung <strong>des</strong>jeweiligen Handlungsbedarfes enthalten die Dokumenteauch Hinweise zu möglichen Projekten, diedazu beitragen könnten, die Anforderungen dereuropäischen Wasserrahmenrichtlinie zu erfüllen.Die Anregungen der Bürger werden ausgewertetund berücksichtigt. Die Dokumente sind zu findenunter www.nlwkn.de.Sich einbringen in den Prozess der Umsetzungder Wasserrahmenrichtlinie – das lohnt sich! Daszeigt das Beispiel einer Aktion im Landkreis Cloppenburg:Damit sich Lachse, Meerforellen undNeunaugen in dem Flüsschen Marka wieder heimischfühlen, wurden zehn Laichplätze angelegt.Kleine Aktion – große Wirkung: Eine größere Vielfaltim Gewässer ist schon spürbar. Das Besondereist hier allerdings nicht nur das Projekt an sich,sondern auch die Umsetzung: Das Land Niedersachsenstellt für dieses Projekt lediglich das Materialzur Verfügung, ansonsten erfolgt die Realisierungehrenamtlich: Der Lan<strong>des</strong>fischereiverbandWeser-Ems, der örtliche Fischereiverein, die FriesoytherWasseracht – alle waren mit im Boot. Dieregionalen Gebietskooperationen bieten immer dieChance, um gemeinsam mit den Betroffenen vorOrt unkonventionelle regionaltypische Lösungen zuentwickeln und wichtige Projekte anzuschieben.Wasserkraftwerk OldenburgSeit 2000 ist die Wasserrahmenrichtlinie in Kraft– was ist seither geschehen? Bis Ende 2004 hatder <strong>NLWKN</strong> – streng nach EU-Fahrplan – eineumfassende Bestandsaufnahme der Belastungender Gewässer sowie deren Auswirkungen auf denGewässerzustand vorgelegt. Die Bestandsaufnahmehat einerseits bestätigt, dass in den vergangenen25 Jahren bei der Reinhaltung der Gewässergroße Erfolge erzielt werden wurden; die Schadstoffbelastungwurde seither deutlich reduziert. Siehat aber auch gezeigt, dass weiterhin erheblicheAnstrengungen notwendig sind, um unsere Gewässerin einen Zustand zu bringen, der ihre natürlicheFunktionsfähigkeit als Lebensraum in vollemUmfang erhält und zugleich die vielfältigen Nutzungendurch den Menschen nachhaltig sichert. BisEnde 2009 müssen wir für die Flussgebietseinheitenjeweils eigene maßgeschneiderte Maßnahmenprogrammeund tragfähige Bewirtschaftungspläneaufstellen – und auf diesem Weg wiederum dieBetroffenen und die Öffentlichkeit mitnehmen.31EU-Wasserrahmenrichtlinie


Drei Stolpersteine auf dem Weg zum gutenZustand aller Gewässer in Niedersachsen undganz Europa haben sich längst herauskristallisiert:Erstens die Beeinträchtigung der Gewässerstrukturzum Beispiel durch die Schifffahrt oder die Wasserkraft,zweitens die Nährstoffeinträge aus diffusenQuellen (z.B. durch Düngung) und drittens dieSchadstoffeinleitungen aus der Niederschlagsentwässerungsowie in Teilbereichen aus kommunalenund industriellen Kläranlagen.Mit 30 Millionen Euroauf dem Wegzum naturnahen FlussVon Jens SchatzEine professionelle Beratung durch den <strong>NLWKN</strong>,eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit denNaturschutz- und Wasserwirtschaftsbehörden, denKommunen und Unterhaltungsverbänden, denAngelsportvereinen und Naturschutzverbändenund dem Landvolk – dazu Geld von der EuropäischenUnion: All dies zusammen genommen tutunseren Flüssen gut. Bis 2013 rechnet der <strong>NLWKN</strong>mit mehr als 30 Millionen Euro aus dem EuropäischenLandwirtschaftfonds für die Entwicklung <strong>des</strong>ländlichen Raumes (ELER). Das Geld kommt dernatürlichen Entwicklung unserer Flüsse zugute:Fließgewässerentwicklung heißt der Fachbegriff.<strong>2007</strong> hat der <strong>NLWKN</strong> lan<strong>des</strong>weit mit 4,7 MillionenEuro exakt 70 Projekte mit einem Gesamtvolumenvon 5,8 Millionen Euro gefördert, realisiert werdendie Projekte fast alle erst 2008. Kommunen, Unterhaltungsverbändeund der <strong>NLWKN</strong> kamen in denGenuss der Zuschüsse.Nährstoffeintrag nach Maß schützt das Grundwasser32Damit unsere Flüsse und Bäche, das Grundwasserund die Küstengewässer 2015 wirklich ineinem besseren Zustand sind, gibt es eine Mengezu tun, möglichst viele der erwähnten Stolpersteinemüssen beiseite geschafft werden: Die Nährstoffeinträge, die für die Überdüngungder Flüsse, Seen und Nordsee verantwortlichsind, müssen reduziert werden. Stabile Grundwasserstände müssen hergestelltwerden – für die Sicherstellung der Wasser- undTrinkwasserressourcen. Die Gewässerstrukturen der Flüsse müssen verbessert und Lebensräume für Pflanzen und Tieregeschaffen werden. Uferrandstreifen und Auen an Fliessgewässernmüssen angelegt werden, die als Puffer dienenzu den von Menschen genutzten Flächen.Und je mehr Menschen sich dabei einbringen,<strong>des</strong>to besser. Und sei es nur, in dem sie sich denersten Satz der Wasserrahmenrichtlinie merken:„Wasser ist keine übliche Handelsware, sondernein ererbtes Gut, das geschützt, verteidigt undentsprechend behandelt werden muss“.Kontakt:Herma Heyken, Pressesprecherin, <strong>NLWKN</strong>Direktion, Norden (04931/947-173) und StephanBauer, <strong>NLWKN</strong> Hannover-Hil<strong>des</strong>heim(0511/3034-3013)FlussneunaugeDie Wiederherstellung der ökologischen Durchgängigkeitstand auch <strong>2007</strong> im Mittelpunkt derFörderung: Das bedeutet: Flüsse sollen von derMündung bis zur Quelle von wasserlebenden Organismendurchwandert werden können. Wegen dervielen Stauwehre und anderer Hindernisse in denFlüssen müssen oft Fischaufstiegsanlagen oderFischpässe gebaut werden; sie erhöhen die Chanceneiner Wiederansiedlung der gefährdeten Wanderfischewie Lachs, Meerforelle oder Flussneunauge.Bezuschusst wurden <strong>des</strong>halb Raugerinnebeckenpässeund Fischpässe an der Hunte, der Vechtesowie an der Wümme und derer Nebengewässer.Die Kosten für die Baumaßnahmen zur Herstellungder ökologischen Durchgängigkeit hängensehr stark von den örtlichen Rahmenbedingungenund der Gewässergröße ab. Innerstädtische Projektekönnen leicht die 300.000-Euro-Grenze überschreiten;in der freien Landschaft sind die Kostenerheblich niedriger.EU-Wasserrahmenrichtlinie


Der <strong>NLWKN</strong> steht den potentiellen Trägern derProjekte – das sind meistens die Kommunen oderdie Unterhaltungsverbände – mit Rat und Tat zurSeite. Die Anträge werden geprüft und mit anderenDienststellen abgestimmt, in jedem Fall musssichergestellt werden, dass die hohen fachlichensprich ökologischen Anforderungen an die Umgestaltungsmaßnahmenim Lan<strong>des</strong>interesse beachtetwerden. Aufgrund der Vorgaben der EU gab esAnfang <strong>2007</strong> eine Organisationsänderung innerhalb<strong>des</strong> <strong>NLWKN</strong>: Antragsprüfung, Bewilligung derZuschüsse und Prüfung der Projekte wurden striktvoneinander getrennt und liegen jetzt in der Verantwortungunterschiedlicher Geschäftsbereiche.Alle Projekte hängen eng mit der von der EuropäischenUnion verordneten Wasserrahmenrichtliniezusammen: Das Ziel ist der gute ökologischeZustand der Flüsse und Bäche. Deshalb pflegenwir einen guten Draht zu den Gebietskooperationen,die sich vor Ort gemeinsam mit dem <strong>NLWKN</strong>für die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinieeinsetzen.Qualitätssicherung ist im <strong>NLWKN</strong> nicht nur einSchlagwort: Die Überprüfung der Zweckbindungund die Erfolgs- und Funktionskontrollen sind wichtigeInstrumente der Qualitätssicherung geworden.Seminare zu Fachthemen – wie etwa die Gewässer-und Auenentwicklung – werden von den Kommunenund Verbänden gerne aufgenommen.MeerforelleFür 2008 liegt eine Liste mit 60 Projekten vor –hier geht es insbesondere um die Herstellung derökologischen Durchgängigkeit an der Hunte zwischenWil<strong>des</strong>hausen und Diepholz, an der Wümmeund an der Lachte im Landkreis Celle und derStadt Celle. Dafür stehen 2008 ca. sechs MillionenEuro zur Verfügung, mit denen Investitionen inHöhe von 6,6 Millionen Euro ausgelöst werden.Kontakt:Jens Schatz, <strong>NLWKN</strong> Direktion, Hannover(0511/ 3034-3059)Prioritäten setzen: <strong>NLWKN</strong>-Leitfaden hilft bei der AuswahlVon Dr. Katharina PinzBei der Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie und in der Fließgewässerentwicklung werden wir Prioritätensetzen müssen – sowohl bei der Auswahl der Gewässer als auch beim Umfang der notwendigen Projekte.Welche Maßnahmen sind sinnvoll und geeignet – und zugleich umsetzbar? Wie lassen sich Wirkungen vonMaßnahmen einschätzen? Als konkrete Arbeits- und Orientierungshilfe vor Ort ist von einer Arbeitsgruppe unterFederführung <strong>des</strong> <strong>NLWKN</strong> nunmehr der Leitfaden „Maßnahmenplanung für Oberflächengewässer“ in zunächstzwei Teilen vorgelegt worden: Die jetzt vorliegenden beiden Leitfäden sind eine gute Arbeitsgrundlage für alleInstitutionen und Personen, die an der Umsetzung von entsprechenden Projekten mitwirken.Leitfaden Hydromorphologie: Wesentliche Inhalte <strong>des</strong> Leitfadens sind fachlich begründete Vorschläge undEmpfehlungen für eine praxisgerechte Auswahl und sinnvolle Prioritätensetzung von Gewässern und Maßnahmenzur Verbesserung der ökologischen Situation unserer Gewässer. Neben einem „Serviceteil“ mit allgemeinenHinweisen zu Rechtsgrundlagen, Planungsinstrumenten, Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten vonMaßnahmen sowie einer Darstellung der wesentlichen fachlichen Grundlagen der Gewässerentwicklung enthältder Leitfaden konkrete Vorschläge für die Auswahl einer lan<strong>des</strong>weiten Gewässerkulisse. Die für Niedersachsenbenannten grundsätzlich geeigneten Einzelmaßnahmen werden in einem lan<strong>des</strong>weiten Maßnahmenkatalogzusammengestellt, in einzelnen Maßnahmensteckbriefen näher beschrieben und vor dem Hintergrundder Anforderungen der Wasserrahmenrichtlinie in ihren wesentlichen Zielen und Eigenschaften stichwortartigcharakterisiert.Leitfaden Chemie: Über diesen Leitfaden sollen die verfügbaren Kenntnisse und Daten über die Quellen derprioritären Stoffe (das sind zum Beispiel Atrazin, Benzol, Diuoron und Tributylzinnverbindungen) und die Verschmutzungswegeverbessert und transparent werden, um Optionen für eine gezielte und wirksame Reduzierungzu ermitteln und im Zuge der Bewirtschaftungspläne umzusetzen.Kontakt:Dr. Katharina Pinz, Betriebsstelle Lüneburg (04131/8545-271)33EU-Wasserrahmenrichtlinie


34Systematische Untersuchungunserer Gewässer: OhneDaten keine EntscheidungVon Hermann HebbelmannUnsere Flüsse, Bäche, Seen, das Küstengewässer,das Grundwasser – bis 2015 soll alles ineinem guten Zustand sein – so will es die von derEuropäischen Union verordnete Wasserrahmenrichtlinie.Doch in welchem Zustand sind dieGewässer heute? Ein europaweit einheitlichesÜberwachungsprogramm ist nötig, um schlüssigeAntworten und einen umfassenden Überblick überden Zustand der Gewässer zu ermöglichen. Der<strong>NLWKN</strong> untersucht seit Anfang <strong>2007</strong> ganz systematischdie Gewässer, um die Entwicklung derGewässer sowie Wirkung und Erfolg von Maßnahmenlangfristig bewerten zu können.GrundwassermessstelleGradmesser <strong>des</strong> Erfolges und zugleich Grundlageder Überwachungsprogramme ist das 1979eingeführte Gewässer-Überwachungssystem Niedersachsen.Dieses vom <strong>NLWKN</strong> betriebene Messnetzliefert Daten über Menge und Qualität <strong>des</strong>Niederschlags, <strong>des</strong> Grundwassers, und der oberirdischenGewässer. Das Überwachungssystem istim Laufe der Zeit kontinuierlich an den Stand derwissenschaftlichen Erkenntnisse und die aktuellenwasserwirtschaftlichen Anforderungen angepasstworden und verfügt über langjährige Untersuchungsergebnisse.Damit existiert in Niedersachseneine belastbare Datengrundlage für die zielgerichtetewasserwirtschaftliche Planung und dieBeurteilung von Eingriffen in den Wasser- undNaturhaushalt.Die Anforderungen der Wasserrahmenrichtliniebeinhalten zum Teil neue Aufgabenstellungen undhaben ab 2006 zu einer Umorganisation bzw. Flexibilisierungder bestehenden Gewässerüberwachungin Niedersachsen geführt.Am Beispiel der Ems – eine von vier Flussgebietseinheiten– wird das Verfahren näherbeschrieben. Es galt, ein funktionieren<strong>des</strong> Systemfür die Überwachung der Gewässer aufzubauen,das einen zusammenhängenden und umfassendenÜberblick über den aktuellen Zustand der Ems undihrer Nebenflüsse und <strong>des</strong> Grundwassers in dem18.000 Quadratkilometer großen Einzugsgebiet inNiedersachsen, Nordrhein-Westfalen und den Niederlandenermöglicht. Beim Oberflächengewässerwird der ökologische und chemische Zustand anderzeit rund 200 Messstellen systematisch überwacht.Die Untersuchung von Fischen, wirbellosenKleinlebewesen, Kieselalgen, Plankton und Wasserpflanzenliefert wichtige Anhaltspunkte für denökologischen Zustand; für die Erfassung<strong>des</strong> chemischen Zustands werdenbestimmte gefährliche Stoffe wie z.B.Schwermetalle oder Pflanzenschutzmittelüberwacht. Für diese Stoffe sind vorgegebeneGrenzwerte einzuhalten.Beim Grundwasser liegt das Augenmerkauf Menge und Güte. Für die mengenmäßigeÜberwachung <strong>des</strong> Grundwasserswerden Daten an insgesamt 522 Grundwassermessstellenerhoben. Zur Überwachung<strong>des</strong> chemischen Zustands werdenebenfalls rund 500 rund Messstellenbeprobt. Untersucht werden je nach Messprogrammz.B. Sauerstoff-, Nitrat- oderAmmoniumgehalte oder ob es Spuren vonPflanzenschutzmitteln gibt.Mit der Aufstellung der Überwachungsprogrammewaren auch eine Reihe praktischerAufgaben zu lösen: Die Einrichtungneuer Probe-Entnahmestellen, die Erarbeitungneuer Untersuchungsmethoden, dieSchaffung entsprechender Laborvoraussetzungenund die Organisation der Datenverarbeitung– der strenge EU-Fahrplan wurde eingehalten.Auf der Grundlage dieser Programme wird inden nächsten Jahren die Gewässerüberwachungin der Flussgebietseinheit Ems durch das Königreichder Niederlande und die Bun<strong>des</strong>länder Nordrhein-Westfalenund Niedersachsen erfolgen. Diegesammelten Daten sowie die Erfahrungen mit denMessprogrammen werden fortlaufend und systematischausgewertet. Die Überwachungsergebnissewerden eine wichtige Grundlage dafür sein, umkosteneffiziente Maßnahmen zur Verbesserungunserer Gewässer zu entwickeln.Kontakt:Hermann Hebbelmann, <strong>NLWKN</strong> Meppen(05931/406-142)EU-Wasserrahmenrichtlinie


WAgriCo als Vorreiterfür den lan<strong>des</strong>weitenGrundwasserschutzVon Dr. Astrid Krüger, Hubertus Schültken,Britta Schmitt und Hilke PrangeNachdem der <strong>NLWKN</strong> in den vergangenenJahren viel Arbeit in die Erfassung und Bewertung<strong>des</strong> Zustan<strong>des</strong> unserer Gewässer investiert hat –ganz im Sinne der Wasserrahmenrichtlinie – wir<strong>des</strong> ab 2008 nun schwerpunktmäßig um dasAufstellen ganz konkreter Maßnahmenprogrammegehen. Diese national und international koordiniertenMaßnahmenprogramme und Bewirtschaftungspläne,die bis Ende 2009 veröffentlich seinmüssen, bilden die Grundlage, um den von derWasserrahmenrichtlinie geforderten guten Zustandder Gewässer zu erreichen. Zur Vorbereitung fürdie Aufstellung dieser Bewirtschaftungspläneeinschließlich Maßnahmenprogramme führt der<strong>NLWKN</strong> unter anderem das dreijährige EU-LifeProjekt WAgriCo (Water Resources Managementin Cooperation with Agriculture) durch, das EndeSeptember 2008 abgeschlossen sein wird.Ein wichtiges Ziel <strong>des</strong> Projektes ist es, einenKatalog mit konkreten Maßnahmen für einenlan<strong>des</strong>weiten nachhaltigen Gewässerschutzvorzuschlagen; dabei geht es vor allem darum, dieNährstoffeinträge aus der landwirtschaftlichenNutzung zu reduzieren.Durch den intensiven Austausch zwischen denForschungseinrichtungen einerseits und denpraktizierenden Landwirten andererseits istgewährleistet, dass praxistaugliche Konzepte undMaßnahmen vorgeschlagen werden, die zuvor inganz verschiedenen Regionen getestet wurden.Gemeinsam mit den vier deutschen Projektpartnernund den Landwirten vor Ort wurde einKatalog mit zum Teil bereits im niedersächsischenKooperationsmodell zum Trinkwasserschutzerfolgreich erprobten Maßnahmen zusammengestellt:Diese Maßnahmen wurden jedoch durchergänzende Bewirtschaftungsbedingungen in ihrerWirksamkeit verbessert, um besonders denregionalen Unterschieden Rechnung zu tragen.Die Maßnahmen wurden seit Herbst 2006 bisherin drei Pilotgebieten (Große Aue, Lager Hase,Ilmenau Jeetzel) auf ca. 5000 Hektar von 52Betrieben erprobt. Ein wichtiger Schwerpunkt warhierbei die Erprobung der Akzeptanz undUmsetzbarkeit dieser Maßnahmen außerhalb vonTrinkwassergewinnungsgebieten. Im Hinblick aufdie Wirkung werden die Maßnahmen ökologischund ökonomisch bewertet, um einen kosteneffizientenMaßnahmenkatalog bereit zu stellen.Die erfolgversprechenden Konzepte und derMaßnahmenkatalog können jetzt – wiederum imZuge der Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie –in die noch zu erstellenden lan<strong>des</strong>weitenMaßnahmenprogramme undBewirtschaftungspläne einfließen.Als internationales Projekt fördert WAgriCo aktivden Erfahrungsaustausch mit fünf englischenPartnern und Landwirten. Auch in Großbritannienwerden gewässerschonende Maßnahmen umgesetzt,und zwar in Südwestengland in derGrafschaft Dorset.Gesunde Kartoffeln auf weniger stark belasteten BödenIm Juni 2008 wird sich die internationaleSteuerungsgruppe <strong>des</strong> Projektes mit allenProjektpartnern und Landwirten zu einem abschließendenErfahrungsaustausch in Großbritannientreffen. Auf Grundlage dieses Diskussionsprozessessollen dort, wo es fachlich sinnvollerscheint, gemeinsame Strategien entwickelt undEmpfehlungen abgeleitet werden, die alsProjektergebnis an politische Entscheidungsträgergerichtet sind. Auf diese Weise wird ein wichtigerpraktischer Beitrag zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtliniein Europa geleistet.Die wesentlichen Projektergebnisse werden aufeinem internationalen Workshop im September2008 in Sulingen (Landkreis Diepholz, PilotgebietGroße Aue) dargestellt und mit politischenEntscheidungsträgern sowie Teilnehmern ausanderen EU-Projekten diskutiert. Die wichtigstenErgebnisse werden als Kernbotschaften imInteresse <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Niedersachsen und somit<strong>des</strong> <strong>NLWKN</strong> als Projektkoordinator in dieDiskussionsprozesse zur Programmierung vonAgrarumweltprogrammen auf Bun<strong>des</strong>- und EU-Ebene eingearbeitet, um hierdurch eine fachlicheGrundlage für die anstehenden Entscheidungsprozesseauf diesen Ebenen zu liefern.Kontakt:Dr. Astrid Krüger, <strong>NLWKN</strong> Direktion, Hannover(0511/3034-3053); Hubertus Schültken, <strong>NLWKN</strong>Hannover-Hil<strong>des</strong>heim (0511/3034-3016; BrittaSchmitt, <strong>NLWKN</strong>-Direktion, Hannover (0511/3034-3008) und Hilke Prange, <strong>NLWKN</strong> Hannover-Hil<strong>des</strong>heim (0511/3034-3003)www.wagrico.de und www.wagrico.org35EU-Wasserrahmenrichtlinie


36Im Kampfgegen dieÖlverschmutzungVon Dirk OberliesenDie zunehmende Verkehrsdichte auf See vergrößertdie Gefahr schwerer Schiffsunfälle mit ÖloderSchadstoffladungen, die großflächige Verschmutzungenund langfristige Umweltschädennach sich ziehen. Beispiele hierfür gab es in denvergangenen Jahren vor den Küsten Alaskas,Frankreichs, Großbritanniens und Spaniens. Auchwenn Niedersachsen bislang von der ganz großenKatastrophe verschont blieb, so zeigten drei größereÖlunfälle im Jahr <strong>2007</strong>, wie wichtig es ist, sichmit Mensch und Material auf den Ernstfall vorzubereiten.Die Partnergemeinschaft <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong> und derKüstenländer zur Bekämpfung von Meeresverschmutzungenspielt in der Schadstoffunfallbekämpfungeine zentrale Rolle. Hier kooperieren diezuständigen Stellen <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong> und der LänderNiedersachsen, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern unteranderem in der Anschaffung und Stationierung vonSpezialgerät zur Schadstoffunfallbekämpfung entlangder deutschen Küste. Eine wichtige koordinierendeFunktion übernimmt dabei das Havariekommandoin Cuxhaven.Im Küstengewässer sowie in bestimmten Bereichender Flüsse Elbe, Weser und Ems ist der<strong>NLWKN</strong> zuständig für die Abwehr von Gefahrendurch wassergefährdende Stoffe.Neben der Beseitigung vieler kleinerer Verschmutzungenwar der <strong>NLWKN</strong> <strong>2007</strong> bei drei größerenSchadstoffunfällen gefordert. Im Fachjargonsprechen wir von „komplexen Schadstoffunfällen“.Sie liegen immer dann vor, wenn die Menge einesSchadstoffes einen bestimmten definierten Grenzwertüberschreitet. Bei Ölunfällen beispielsweiseliegt der Grenzwert bei zehn Kubikmeter Öl in Küstennähe.In diesen Fällen übernimmt das Havariekommandoin Cuxhaven die Gesamteinsatzleitungund überträgt in der Regel die Vor-Ort-Einsatzleitung zur Bekämpfung der direkten UferundStrandverschmutzungen auf den <strong>NLWKN</strong> –jedenfalls soweit es niedersächsische Gebietebetrifft. Allerdings: Bei der Meldung von Schadstoffunfällenkann die Menge der Schadstoffeimmer nur geschätzt werden, genaue Angabenliegen selten vor.Am 1. März <strong>2007</strong> verursachte ein Schiff beimUmpumpen von Öl an Bord eine Ölverschmutzungim Bereich <strong>des</strong> Hafens Bützfleth bei Stade. Wegender Gefahr einer großflächigen Verschmutzungdurch das ausgetretene Öl stellte das Havariekommandoden komplexen Schadstoffunfall fest undsetzte als Vor-Ort-Einsatzleitung den <strong>NLWKN</strong> Stadeein. Ölsperren, Skimmerschaufeln und Pumpenkamen bei der Bekämpfung der Ölverschmutzungzum Einsatz. Insgesamt haben die Hilfskräfte imHafen und angrenzenden Uferbereichen rundsechs Kubikmeter Öl-Wassergemisch sowie fünfKubikmeter veröltes Teek-Treibselgemisch beseitigt.Am 13. September <strong>2007</strong> wurden im Spülsaum anden Stränden der Inseln Spiekeroog und Wangeroogeüber mehrere Kilometer Ölklumpen gefunden.Verursacher: Unbekannt. Wegen dergeschätzten Ölmenge von mehr als zehn Kubikmeterwurde wiederum ein „komplexer Schadstoffunfall“angenommen – der <strong>NLWKN</strong> in Norden übernahmumgehend die Vor-Ort-Einsatzleitung undsorgte dafür, dass rund elf Kubikmeter Öl-Sand-Treibselgemisch beseitigt wurden.Ölverschmutzung auf SpiekeroogKeine zwei Monate später, am 6. November<strong>2007</strong>, verlor der unter Bahama-Flagge fahrendeFrachter Duncan-Island auf seinem Weg in RichtungHamburg in Höhe der niederländischen InselTerschelling in schwerer See mehrere Container.Dabei wurde ein Treibstofftank <strong>des</strong> Schiffes sostark beschädigt, dass aus einem ca. fußballgroßenLeck leichtes Schweröl austrat. Trotz derBeschädigung setzte das Schiff seine geplanteFahrt in Richtung Hamburg fort. Später wurde festgestellt,dass der Frachter auf seiner Fahrt durchdie niedersächsischen Küstengewässer min<strong>des</strong>tens90 Kubikmeter Öl verloren hat.Also ein klarer Fall für das Havariekommandound schließlich auch für den <strong>NLWKN</strong>. Schon am 7.November wurden erste Ölverschmutzungen anden ostfriesischen Inselstränden festgestellt sowieeinzelne verölte Seevögel gefunden.Sorge bereitete dem <strong>NLWKN</strong> zu diesem Zeitpunktzusätzlich die für den 9. November <strong>2007</strong>vorhergesagte schwere Sturmflut, die sich bereitsmit erhöhten Wasserständen und ansteigendenWindgeschwindigkeiten ankündigte. Eine wirksameÖlbekämpfung würde dann unmöglich werden!Gewässer- und Trinkwasserschutz


Letztendlich wurden noch vor der Sturmflut aufden Inseln elf Kubikmeter Öl-Sand-Gemisch undam Festland in Schillig (Landkreis Friesland) sowiein Cuxhaven weitere drei Kubikmeter einerMischung aus Öl, Sand und Teek beseitigt.<strong>NLWKN</strong>-Mitarbeiter, Gemeindebedienstete undFeuerwehrkräfte packten mit an. Jede neue Flutkonnte neues Öl bringen, <strong>des</strong>halb waren in denfolgenden Tagen umfangreiche Kontrollgänge aufden Inseln und auch am Festland notwendig.Mehrzweckschiff Leyhörn bei der ÖlbekämpfungInsgesamt wurde weniger Öl angelandet alsbefürchtet: Die deutlich erhöhten Tiden – verbundenmit einem nicht wesentlich ablaufenden Niedrigwasserund hohen Windgeschwindigkeiten –bewirkten, dass auch bereits in Strandnäheschwimmen<strong>des</strong> Öl durch die Dynamik der Nordseein kleine Tropfen zerschlagen wurde, die sich nichtmehr an Ufern und Stränden ablagern konnten.Hielten sich die tatsächlichen aufnehmbarenÖlverschmutzungen an den Ufern und Strändewegen der sturmflutbegründeten Wasserdynamikin vergleichbar überschaubaren Grenzen, so konnteein anderer Indikator für den Unglückfall in diesenTagen nicht übersehen werden: Unzähligelebende und tote Seevögel, die mit dem Öl inBerührung gekommen waren, wurden an Ufernund Stränden festgestellt. In den ersten Tagennach dem Ölunfall wurden ca. 1700 verölte Seevögelbeobachtet, wovon ca. 80 in die Seevögel-Rehabilitationsstation eingeliefert und ca. 400Vögel als Totfunde registriert wurden. Insbesonderewegen der schweren Sturmflut ist davon auszugehen,dass die Zahl der insgesamt betroffenenSeevögel sehr viel höher liegt. Das Lan<strong>des</strong>amt fürVerbraucherschutz und Lebensmittelsicherheitübernahm für die betroffenen Landkreise die Koordinierungder notwendigen Hilfemaßnahmen für dienoch lebenden verölten Seevögel sowie die Beseitigungder toten Tiere.Eine Havarie in den Küstengewässern kann nieausgeschlossen werden kann: Die bestehendePartnergemeinschaft zwischen dem Bund und denKüstenländern, zusammen mit dem Havariekommandoals bündelnde Einrichtung, ist bei derBekämpfung von Meeresverschmutzungen unverzichtbar.Der <strong>NLWKN</strong> hat in dieser Partnergemeinschaftseinen festen Platz.Kontakt:Dirk Oberliesen, <strong>NLWKN</strong> Norden-Norderney(04931/947-129)37Wer Strandgut mitnimmt, riskiert eine Anzeige!Von Henning SchumacherDer Bananenfrachter „Duncan Island“ verliert Anfang November <strong>2007</strong> mehrere Container mit grünen Bananen,die Südfrüchte landen schließlich auf den ostfriesischen Inseln. Beim Frachter „Storoe“ gehen am 9. September<strong>2007</strong> mehr als 3000 Holzstämme über Bord, sie werden an die Strände von Inseln und Festlandgespült. Ob die kleinen grünen Bananen oder die drei Meter langen Holzstämme – in beiden Fällen wurdebekannt, dass das Strandgut auf wundersame Weise verschwand, ehe es offiziell beseitigt werden konnte.In diesem Zusammenhang wird der <strong>NLWKN</strong> immer wieder gefragt, wie es sich rechtlich verhält mit dem Findenund Bergen von Strandgut. Um es gleich vorweg zu sagen: Die Sondervorschriften für Strandgut gibt esseit 1990 nicht mehr. Wer Strandgut einfach mitnimmt oder abtransportiert, riskiert eine Anzeige wegen Fundunterschlagung(§246 Strafgesetzbuch).Auch bei Strandgut gilt heute das Sachenrecht nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB). Danach darf mansich nur herrenlose Sachen aneignen. Doch halt: Eine bewegliche Sache ist erst dann herrenlos, wenn derEigentümer auf sein Eigentum verzichtet (§959 BGB). Geht bei einer Havarie Schiffsgut über Bord, so ist in derRegel davon auszugehen, dass das Eigentum nicht aufgegeben wurde. Dann kommt das Fundrecht (§§ 965 ff.BGB) ins Spiel: Der Finder muss dem Verlierer oder Eigentümer oder der zuständigen Behörde unverzüglichden Fund anzeigen – dafür steht ihm ein Finderlohn in Höhe von fünf Prozent <strong>des</strong> Wertes zu (bei einem Wertüber 500 Euro sind es drei Prozent). Erst wenn sich der Eigentümer binnen sechs Monaten nicht meldet, kannder Finder die Sachen behalten.Kontakt:Henning Schumacher, <strong>NLWKN</strong> Direktion, Norden (04931-947-245)Gewässer- und Trinkwasserschutz


38Arzneimittel sind nochlange in unserenFlüssen nachweisbarVon Dr. Dieter SteffenEin wichtiger Aspekt <strong>des</strong> Gewässerschutzesbesteht darin, durch eine moderne und flexibleGewässerüberwachung frühzeitig und umfassendauf eventuelle Problemstoffe aufmerksam zumachen. Solche Problemstoffe sind zum BeispielArzneimittel, spezielle Pflanzenschutzmittel undIndustriechemikalien, für jetzt die Ergebnisse derUntersuchung von niedersächsischen Flüssen unddem Steinhuder Meer vorliegen.Der Expertenkreis „Stoffliches Monitoring undQualitätsnormen“ der LänderarbeitsgemeinschaftWasser (LAWA) spielt bei der Frage nach neuen,eventuell relevanten Schadstoffen in den Gewässerneine wichtige Rolle. In dieser Institution arbeitensämtliche Bun<strong>des</strong>länder und Bun<strong>des</strong>behörden,wie das Umweltbun<strong>des</strong>amt, die Bun<strong>des</strong>anstalt fürGewässerkunde und das Bun<strong>des</strong>amt für Verbraucherschutzund Lebensmittelsicherheit zusammen.Das Land Niedersachsen wird vom <strong>NLWKN</strong> vertreten.Im Jahr 2006 wurde vom <strong>NLWKN</strong> ein speziellesMonitoringkonzept entwickelt, um den Arzneimitteln,Pflanzenschutzmittel und Industriechemikalienauf die Spur zu kommen: Es beinhaltet insgesamt59 Messstellen an Flüssen sowie an Übergangs-und Küstengewässern. Zudem wurde alsgrößter niedersächsischer See auch das SteinhuderMeer in die Untersuchung einbezogen.Einer bittere Pille für den GewässerschutzDie Untersuchung der Wasserproben machtedeutlich, dass von den 55 bekannten Stoffen ausArzneimitteln, Pflanzenschutzmittel und Industriechemikalienimmerhin 25 in den Gewässern nachgewiesenwerden konnten, darunter fast alle (16von 17) Stoffe aus Arzneimitteln. Dabei haben sichfünf Stoffe heraus kristallisiert, deren ermittelteKonzentration min<strong>des</strong>tens einmal über der jeweiligenQualitätsnorm (Höchstgrenze) lag.Von diesen fünf auffälligen Stoffen sind vier Arzneimittel,nämlich Carbamazepin, Dichlofenac,Sulfamethoxazol und Erythromycin. Carbamazepinist ein Arzneimittel, welches als Antiepileptikumeingesetzt wird. Dichlofenac wird bei Schmerzenund Entzündungen wie bei Rheuma, Arthrose undZerrungen verabreicht. Auffällig ist, dass die Positiv-Befundebeim Dichlofenac überwiegend in denWinter- und Frühjahrsmonaten zu verzeichnenwaren. Sulfamethoxazol wird als Antibiotikum vorallen Dingen bei der Bekämpfung von Harnwegsinfektionenund Lungenentzündungen verwendet,Erythromycin als Antibiotikum und Chemotherapeutikum.Insgesamt betrachtet kann der <strong>NLWKN</strong> einedurchaus positive Bilanz über den Zustand derniedersächsischen Gewässer hinsichtlich derbetrachteten 55 Stoffe ziehen. Von einer außerordentlichgravierenden Belastung kann keine Re<strong>des</strong>ein.Trotzdem bleibt festzuhalten, dass fast allebetrachteten Arzneimittel mit min<strong>des</strong>tens einemPositiv-Befund in den Gewässern nachgewiesenwurden. Der Eintragspfad von Humanarzneimittelnin die Gewässer ist – im Gegensatz zu bestimmtenanderen organischen Schadstoffen – eindeutig zuidentifizieren. Nachdem der Mensch Medikamenteeingenommen hat, werden die Wirkstoffe oderderen Umwandlungsprodukte wieder auf natürlichemWeg ausgeschieden. Hinzu kommen Restbeständean Medikamenten, die über die Toiletteentsorgt werden. Die arzneimittelhaltigen Abwässergelangen in die Kläranlagen, wo sie mehr oderweniger biologisch abgebaut werden und schließlichin die Gewässer gelangen. So gehören beispielsweiseCarbamazepin, Dichlofenac und Sulfamethoxazolzu den Arzneimitteln, die in Kläranlagenpraktisch nicht abgebaut werden.Um Arzneimittelrückstände in unseren Gewässernzu reduzieren, müsste die Kläranlagentechnikverbessert werden - der Einsatz von Membrantechnikenscheint viel versprechend zu sein. Zudem isteine verstärkte Aufklärung der Bevölkerung notwendig:Restbestände an Medikamenten gehörenin die Apotheken und nicht in die Toilette.Eine bestmögliche medizinische Versorgung istvorrangig – gleichwohl müssen wir uns die Konsequenzenhinsichtlich <strong>des</strong> Vorkommens von Arzneimittelrückständenin Gewässern bewusst machen.Die vollständigen Ergebnisse dieser Untersuchungensind im Bericht „Oberirdische Gewässer,Band 29“ <strong>des</strong> <strong>NLWKN</strong> nachzulesen.Kontakt:Dr. Dieter Steffen, <strong>NLWKN</strong> Hannover-Hil<strong>des</strong>heim(05121/509-207)Gewässer- und Trinkwasserschutz


Trinkwasserschutzbeginnt schonin der LandwirtschaftVon Andreas LöloffHätten Sie's gewusst? Pro Jahr zahlen Sie etwa2,30 Euro für den Trinkwasserschutz! Das ist diesogenannte Wasserentnahmegebühr: Der Betragergibt sich aus einem täglichen Wasserverbrauchvon 125 Liter und einer Gebühr in Höhe von 0,5Cent pro Kubikmeter Trinkwasser. Diesen Beitragerheben die Wasserversorgungsunternehmen überden Wasserpreis und führen ihn an das Land Niedersachsenab. Daraus wiederum werden Projekteim landwirtschaftlichen Gewässerschutz im Rahmen<strong>des</strong> Niedersächsischen Kooperationsmodellsbezuschusst; dies hat in Niedersachsen eine langeTradition.Der <strong>NLWKN</strong> arbeitet eng mit den Wasserversorgernzusammen, die die Projekte zum Wasserschutzin den Trinkwassergewinnungsgebietenumsetzen. Die Erfolge bei der Verbesserung derQualität <strong>des</strong> geförderten Trinkwassers, aber auchdie erkennbare Intensivierung in der Zusammenarbeitzwischen der Landwirtschaft und der Wasserwirtschaftzeigen, dass die Fördermittel richtigeingesetzt werden. Letztendlich geht es immerdarum, dass landwirtschaftlich genutzte Flächenso bewirtschaftet werden, dass das Grundwasser– und damit unser Trinkwasser – wenig oder kaumbelastet wird.Rund 19 Millionen Euro stehen jährlich im Rahmen<strong>des</strong> Niedersächsischen Kooperationsmodellszur Verfügung für die Wasserschutzzusatzberatung– rund 125.000 Hektar in den TrinkwassergewinnungsgebietenNiedersachsens werden so bewirtschaftet,dass das Grundwasser wenig oder kaumbelastet wird. Mehr als 10.000 Landwirte machenmit und haben freiwillige Vereinbarungen zumGewässerschutz abgeschlossen.Diese Vereinbarungen können auch bei derUmsetzung der Wasserrahmenrichtlinie Modellcharakterhaben – denn was in Trinkwassergewinnungsgebietengut funktioniert, kann auch in anderenlandwirtschaftlich geprägten Regionen erfolgreichsein. Schließlich muss es darum gehen, mitwelchen Maßnahmen das von der Wasserrahmenrichtliniegeforderte Qualitäts-Ziel erreicht werdenkann.Die Erfolgskontrolle spielt bei allen Projekten einegroße Rolle: In Zusammenarbeit mit Wasserversorgern,der Wasserschutzzusatzberatung, der Bun<strong>des</strong>forschungsanstaltfür Landwirtschaft und derLandwirtschaftskammer Niedersachsen begleitetder <strong>NLWKN</strong> die Entwicklung von Erfolgsindikatoren.Dabei geht es einerseits um den größtmöglichenFreiraum in der Gestaltung <strong>des</strong> Projekts beiverringertem Kontrollaufwand und andererseits umdie bestmögliche Erreichung der bei der Maßnahmenumsetzungvorgesehenen Ziele.Die Europäische Union fördert den Trinkwasserschutzin der Landwirtschaft ebenfalls ganz erheblich:Jährlich kommen rund 3,5 Millionen Euro aus39Quelle: LWK Niedersachsen, Gernot Conrad FB 2.1Gewässer- und Trinkwasserschutz


40dem sogenannten Europäischen Landwirtschaftsfondsfür die Entwicklung <strong>des</strong> ländlichen Raums(ELER) für Gewässerschutz-Maßnahmen in Niedersachsen.Die EU-Mittel werden ganz gezielt fürausgewählte Vorhaben bei der Wasserschutzzusatzberatung,für Modell- und Pilotprojekte undbeim Flächenerwerb zum Trinkwasserschutz eingesetzt.Intensive Landwirtschaft erfordert GrenzwerteDie schon 2006 novellierte Düngeverordnungstellt die neue Grundlage zur Beurteilung der Einhaltungder sogenannten ordnungsgemäßen Landwirtschaftin den landwirtschaftlichen Betriebendar. Hier werden zum ersten Mal in Maß und ZahlGrenzwerte zur Kalkulation der maximal tolerierbarenNährstoffüberschüsse vorgegeben, die alsDifferenz zwischen der ausgebrachten Düngermengeund dem tatsächlichen Nährstoffgehalt derErntemengen nicht überschritten werden dürfen.Stickstoff-Dünger hat in den vergangenen Jahrenüber sein Abbauprodukt Nitrat häufig zu Gewässerbelastungengeführt – hier darf der Nährstoffüberschussim Mittel von drei Jahren ab 2011 dieGrenze von 60 kg pro Hektar und Jahr nicht mehrüberschreiten. Damit werden weiter erhöhte Anforderungenan eine umweltgerechte Wirtschaftsweisein den landwirtschaftlichen Betrieben gestellt,die von vornherein auch dem Trinkwasserschutzzu Gute kommen.Die Novelle <strong>des</strong> Niedersächsischen Wassergesetzeshat <strong>2007</strong> für eine wesentliche Änderung imBereich <strong>des</strong> landwirtschaftlichen Gewässerschutzesgesorgt. Zukünftig sollen sich mehrere Wasserversorgerzusammenschließen und dazu einemin<strong>des</strong>tens fünfjährige Maßnahmenplanung vorlegen.Der <strong>NLWKN</strong> übernimmt auf der Grundlageder von den Wasserversorgern entwickelten langfristigenGewässerschutzkonzepte neue Aufgabenbeim Controlling und beim Monitoring sowie beider Evaluierung <strong>des</strong> Maßnahmenerfolgs.Kontakt: Andreas Löloff, <strong>NLWKN</strong> Direktion,Norden (04931/947-227)Meeresumweltüberwachungauf neuen Füßen:Nutzbare Daten für alleVon Michael Grotjahn, Dr. Wilfried Heiber undDr. Gabriele PetriMenschliches Handeln beeinflusst die natürlichenAbläufe in den Küstengewässern: Über die Flüssegelangen Nähr- und Schadstoffe in das Meer unddie zu beobachtenden Veränderungen <strong>des</strong> Wattenmeereslassen sich zum großen Teil auf anthropogeneWirkungen zurückführen. Doch auch natürlicheBelastungen – wie extrem schwankende Witterungsverhältnisse– stellen Stressfaktoren für dieÖkosysteme dar.Die Küstenbiologie in der <strong>NLWKN</strong>-BetriebsstelleBrake-Oldenburg ist seit Jahren über nationale undinternationale Messprogramme, wie das„Bund/Länder-Messprogramm (BLMP)“ oder das„Trilateral Monitoring and Assessment Program"(TMAP) an der Überwachung <strong>des</strong> Wattenmeeresund der Flussmündungen von Ems, Weser undElbe beteiligt. Grundlage hierfür sind verschiedeneRichtlinien und internationale Vereinbarungen zumSchutz und zur Überwachung dieser Gebiete, wieNatura 2000 oder OSPAR (Übereinkommen zumSchutz der Meeresumwelt <strong>des</strong> Nordost-Atlantiks).Seit Ende 2000 unterliegt die Gewässerüberwachungvorrangig der EG-Wasserrahmenrichtlinie,die genaue Vorgaben macht und einen strengenFahrplan zur Erreichung eines guten Gewässerzustandsvorgibt.Die für die Bewertung der Gewässer notwendigenUntersuchungen sind so aufeinander abzustimmen,dass die erhobenen Daten und Informationenfür alle beteiligten Institutionen nutzbar sind.Daher müssen die Methoden der Überwachungden Anforderungen aller Richtlinien entsprechen.Letztendlich wird damit die Effizienz der Arbeitenerhöht. Verbunden damit sind Abstimmungen undNeuentwicklungen im methodischen Bereich, in derDatenhaltung und dem Datenaustausch sowie imBerichtswesen und in der Information der Öffentlichkeit.Die niedersächsischen Ästuare und Küstengewässerwurden gemäß der Wasserrahmenrichtliniezunächst in physiographisch einheitliche Teilgebiete,sogenannte Wasserkörper, unterteilt. Der ökologischeBelastungszustand wird anhand der Auswirkungenauf die biologischen Qualitätskomponenten„Phytoplankton“ (Planktonalgen), „Makrophyten“(bodenlebende Algen und Gefäßpflanzen), „Makrozoobenthos“(bodenlebende wirbellose Fauna) und„Fische“ erfasst. Erstmalig wird eine Einstufung derWasserkörper in fünf ökologische Qualitätsstufenvon „sehr gut“ bis „schlecht“ vorgenommen. Fürjede dieser biologischen Gruppen wurden Bewertungsverfahrenentwickelt, die derzeit auf ihreAnwendbarkeit hin geprüft und auch internationalabgestimmt werden. Diese Verfahren berücksichti-Gewässer- und Trinkwasserschutz


gen die unterschiedliche Empfindlichkeit von Artengegenüber Stressfaktoren und ermessen, inwieweitdie tatsächlichen biologischen Verhältnissevon einem potentiell natürlichen Zustand ohneBelastungen durch den Menschen abweichen.Im Rahmen dieses Untersuchungsprogrammswurden im Laufe der vergangenen zwei Jahre rund80 Stationen in den Küstengewässern und Ästuarenvon der Weser bis zur Ems beprobt. UnterschiedlicheBeprobungsverfahren, wie z.B. Bodengreiferim Sublitoral (ständig wasserbedeckteGebiete) von Bord eines Schiffs aus, oder Stechrohrprobenunterschiedlicher Größe im Eulitoral(periodisch trockenfallende Gebiete, Watt) dientender Methodenoptimierung. Dabei wurden gezieltunterschiedliche Lebensräume (Ökotope) aufgesucht,wie z. B. flache und tiefe Rinnen und Priele,Schlick- und Sandwatten sowie Sonderlebensräumewie Miesmuschelbänke, Schill- oder Kiesbänke.Die gewonnenen Daten über die Bodentier-Lebensgemeinschaften ergänzen und aktualisierenvorliegende Datensätze. Parallel zu den praktischenArbeiten lief die Entwicklungsarbeit an verschiedenenBewertungsverfahren für die Bodentieregemäß den Anforderungen der Wasserrahmenrichtlinie.Die gewonnenen Daten werden in dieModelle eingestellt und bewerten aktuell denZustand der Bodentierlebensgemeinschaften inden niedersächsischen Ästuaren und Küstengewässern.Die praktischen Erfahrungen zu den einzelnenTeilbereichen wurden systematisch erfasstund ausgewertet.Proben aus dem SeefeldDas Makrozoobenthos (alle bodenlebenden Tiere,die in einem Sieb mit einem MillimeterMaschenweite hängen bleiben; meist Muscheln,Würmer, Schnecken und Krebse) ist aufgrund seinerguten Indikatoreigenschaften schon lange einSchwerpunkt der Überwachung durch die BetriebsstelleBrake-Oldenburg. Diese Kleinlebewesensind ein wesentliches Element <strong>des</strong> Ökosystemsund somit eine wichtige Komponente der ökologischenBewertung entsprechend der Wasserrahmenrichtlinie.Sie spielen eine zentrale Rolle imNahrungsnetz <strong>des</strong> Ökosystems als Bindegliedzwischen Primärproduktion (insbesondere Entwicklungvon kleinen Algen) und höheren trophischenEbenen wie Fischen und Vögeln, bis hin zum EndverbraucherMensch.Zur Erfassung und Bewertung dieser ökologischenKomponente <strong>des</strong> Ökosystems führt dieBetriebsstelle Brake-Oldenburg seit Herbst 2006ein umfangreiches Projekt in den niedersächsischenÜbergangs- und Küstengewässern durch.Das Projekt „Praxistest“ gliedert sich in vierArbeitsbereiche: Probennahme (vom Schiff und imWatt), Probensortierung und Identifikation der Organismen(im Labor), Auswertung der gewonnenenDaten mittels EDV (Statistik) und Bewertung <strong>des</strong>Gewässerzustands anhand verschiedener Verfahrenentsprechend der Wasserrahmenrichtlinie.Benthosprobennahme vom Schiff ausDie Ergebnisse <strong>des</strong> Praxistests münden schließlichin Vorschlägen für die zukünftige Ausgestaltungder Überwachung gemäß WRRL im niedersächsischenKüstengebiet. Die Praxistests bildensomit eine wichtige Voraussetzung für die Überwachungder Gewässer. Sofern die Überwachung zudem Ergebnis führt, dass die vorgeschriebenenSchutzziele nicht erreicht werden, bildet sie dieGrundlage für Maßnahmen zur Verbesserung <strong>des</strong>Gewässerzustands.Kontakt:Dr. Wilfried Heiber, <strong>NLWKN</strong> Brake-Oldenburg,Wilhelmshaven (04421/9471-82) und Marc Herlyn,<strong>NLWKN</strong> Brake-Oldenburg, Norderney(04932/916-161)41Gewässer- und Trinkwasserschutz


42Moderne Anlagen undengagierte Mitarbeiter:Darauf ist Verlass!Von Anne RickmeyerAußergewöhnlich häufige Hochwasser undSturmfluten sowie Ölunfälle – die Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter im Geschäftsbereich „Betrieb undUnterhaltung lan<strong>des</strong>eigener Anlagen“ waren <strong>2007</strong>und Anfang 2008 stark gefordert: Nur durch einesehr gute und übergreifende Zusammenarbeit derBetriebsstellen und Betriebshöfe sowie durch denhohen persönlichen Einsatz der Beschäftigtenkonnten die vielen Sondereinsätze bewältigt werden.So war beispielsweise das HochwasserrückhaltebeckenSalzderhelden seit der Inbetriebnahmenoch nie so häufig im Einsatz wie im Jahr <strong>2007</strong>.Gleich neunmal ist die Anlage in den Staubetriebgegangen. Zum Vergleich: Normalerweise wirddrei- bis viermal eingestaut. Die insgesamt 48 Einsatztagehaben dem jeweiligen Betriebsleiter undden sechs Kollegen <strong>des</strong> Betriebshofes Salzderheldenviel abverlangt; schließlich waren sie auchnachts und am Wochenende gefordert. Unterstützungerhielt der Betriebshof Salzderhelden dabeivom Betriebshof Lüchow (Betriebsstelle Lüneburg).Wie auch schon in den vergangenen Jahrenstanden im Jahr <strong>2007</strong> wieder größere Investitionsmaßnahmenan den lan<strong>des</strong>eigenen Anlagen an,um die wasserwirtschaftlichten Anlagen auch aufDauer zu sichern und die Anlagen zukunftsfähig zugestalten: Dabei ging es zum Beispiel um dieAnpassung an die zunehmenden Anforderungenwie vermehrte Oberflächenabflüsse und um dieoptimierte Steuerung durch den Einbau von Fernüberwachungen.Beispielhaft für eine Vielzahl vonInstandhaltungs- und Sanierungsmaßnahmen anden lan<strong>des</strong>eigenen Anlagen werden nachfolgendvier Maßnahmen beschrieben (Neubau der Mühedeichbrücke,<strong>des</strong> Abschlagbauwerkes RK I in Victorburund der Schleuse „NGFK IV“ in Neudorfsowie die Sanierung der Wehranlage Lüchow inder Jeetzel). Routinemäßige Unterhaltungs- undWartungsarbeiten stehen immer auf dem Programm:Exemplarisch werden die umfangreichenRevisionsarbeiten am Huntesperrwerk und amEmssperrwerk dargestellt.Neubau der MühedeichbrückeDie neue Mühedeichbrücke über den SchifffahrtswegElbe-Weser wurde im Oktober <strong>2007</strong>ihrer Bestimmung übergeben. Das lan<strong>des</strong>eigeneBauwerk steht in der Regie der Betriebsstelle Stade<strong>des</strong> <strong>NLWKN</strong> und verbindet die Ortsteile Süderendeund Mühedeich der Gemeinde Steinau,Samtgemeinde Sietland. Planung und Bauleitunghatte die Betriebsstelle Aurich übernommen. DieEinweihung dieser rund 850.000 Euro teuren gebogenenDreifeld-Betonbrücke markiert denAbschluss <strong>des</strong> Sanierungsprogramms für lan<strong>des</strong>eigeneBrücken im Verantwortungsbereich der<strong>NLWKN</strong>-Betriebsstelle Stade. Seit 2001 wurden imRahmen dieses rund zwei Millionen Euro umfassendenProgramms vier Brücken neu errichtet,zehn saniert und eine abgerissen.Neue Mühedeichbrücke in der Gemeinde SteinauNeubau <strong>des</strong> Abschlagbauwerkes RK I inVictorburDer Ringkanal, ein Gewässer II. Ordnung imEigentum <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Niedersachsen, wurde inden Jahren 1886 bis 1888 hergestellt, um die vonden ostfriesischen Hochmooren abfließenden „WildenWasser“ abzufangen und geregelt in den imselben Zeitraum hergestellten Ems-Jade-Kanalabzuleiten. Unmittelbar unterhalb der Einmündung<strong>des</strong> Abelitz-Moordorf-Kanals wurde das sogenannteAbschlagbauwerk „RK I“ errichtet, um die Wasserständeim Ringkanal regulieren zu können. Dasalte Bauwerk musste wegen der schlechten Bausubstanzdringend saniert werden. Gleichzeitigwurde mit dem etwa zehn Meter unterhalb <strong>des</strong>bestehenden Wehres errichteten Ersatzneubaueine Verbesserung der Abflusssteuerung und <strong>des</strong>Hochwassermanagements erreicht. Um eineDurchgängigkeit im Ringkanal zu erzielen, hat der<strong>NLWKN</strong> eine Fischaufstiegsanlage in Form einesBeckenfischpasses neben dem eigentlichen Wehrgebaut. Das neue Wehr verfügt über zwei unabhängigvoneinander steuerbare Wehrklappen, diejeweils 2,75 Meter breit sind. Die aus Stahl gefertigtenKlappen werden separat durch jeweils einenelektromechanischen Spindelantrieb bewegt. DieSteuerung erfolgt durch eine speicherprogrammierbareSteuerung, die dazu Werte von im Ober- undUnterwasser angeordneten Schwimmerpegelnausliest. Ebenfalls realisiert wurden hierbei eineDatenfernübertragung, das Übermitteln von Störungsmeldungenund eine Fernwirkung der Wehrsteuerung.Der Neubau ist seit Dezember <strong>2007</strong>fertig; die erste Bewährungsprobe bestand dieAnlage beim Hochwasser am 22. Januar 2008.Lan<strong>des</strong>eigene Anlagen


Neubau der Schleuse „NGFK IV“ in NeudorfDer Nordgeorgsfehnkanal (NGFK), ein GewässerII. Ordnung im Eigentum <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Niedersachsen,verbindet den Ems-Jade-Kanal mit der Jümme.Um die anstehenden Höhenunterschiede imVerlauf <strong>des</strong> Nordgeorgsfehnkanal zu überwinden,gibt es insgesamt acht Schleusen. In der Nähe derOrtschaft Neudorf (Gemeinde Uplengen) steht die100 Jahre alte Schleuse „NGFK IV“: Sie wurde für2,2 Millionen Euro neu gebaut. Das Erscheinungsbildsollte dem der alten Schleuse entsprechen.Deshalb wurden die Kammerwände, die ebensowie die Sohle aus Stahlbeton sind, im Sichtbereichverklinkert. Die neue Schleuse hat viele Vorteile:Sie bietet erstens Platz für größere und vor allembreitere Schiffe. Zweitens wird die Arbeit leichterfür die Betreuerin der Schleuse: Bisher musste siein Handarbeit minutenlang kurbeln und drehen,jetzt ist die Schleuse elektrifiziert: Neben derBedeutung für die Schifffahrt erfüllt die Schleusegerade im Ernstfall – also bei Hochwasser – einewichtige Funktion: Das Hochwasser aus dem oberhalbgelegenen Einzugsgebiet <strong>des</strong> Nordgeorgsfehnkanals– das betrifft zum Beispiel die StadtWiesmoor – wird über einen Umfluter neben derSchleuse abgeleitet – jetzt natürlich ferngesteuert:Pro Sekunde können 13 Kubikmeter Wasser abgeführtwerden.2008/9 mit der Sanierung der Wehranlage Blütlingenabgeschlossen werden – dieses Projekt wirdderzeit geplant.Revision der Hauptschifffahrtsöffnung <strong>des</strong>Ems-SperrwerkesIm Januar 2008 lief die fünfjährige Gewährleistungsfristfür den Korrosionsschutz der Stahlbauteile<strong>des</strong> Emssperrwerks aus: Deshalb hat der<strong>NLWKN</strong> im Juli <strong>2007</strong> eine Revision <strong>des</strong> Drehsegmentesder Hauptschifffahrtsöffnung durchgeführt.Hierzu wurde der Verschlusskörper aus seinernormalen Lage in der Drempelmulde in die 180°-Revisionsstellung gefahren. Dazu musste vorabdas Ballastwasser – etwa 2.500 Kubikmeter – ausdem Segmentverschluss in ein zu diesem Zweckauf dem Sperrwerksgelände vorhandenes Speicherbeckenumgepumpt werden. Anschließendkonnte der Korrosionsschutzanstrich geprüft werden,kleinere Beschädigungen wurden sofort ausgebessert.Von den insgesamt 562 Opferanodenan dem Verschlusskörper und den beiden Kreisseitenscheibenwurden 68 Anoden ausgetauscht.43Die Hauptschifffahrtsöffnung <strong>des</strong> EmssperrwerksDie neue Schleuse NGFK IV im BauSanierung der Wehranlage Lüchow in derJeetzelDas Jeetzel-Wehr in Lüchow wurde im Sommer<strong>2007</strong> komplett saniert; 280.000 Euro hat der<strong>NLWKN</strong> investiert. Dabei hat der <strong>NLWKN</strong> nebenden baulichen Anlagenteilen <strong>des</strong> 46 Jahre altenund im Zentrum der Stadt Lüchow gelegenen Wehresauch die Wehrklappe erneuert. Dazu wurdedas gesamte Bauwerk abgedämmt, die 20 Meterlange Fischbauchklappe geteilt, ausgebaut und zurAufbereitung und Neu-Konservierung abtransportiert.Parallel dazu wurde der sehr sanierungsbedürftigeKlappenantrieb von Grund auf überholt.Zudem wurde die Steuerung der Wehrklappe automatisiert.Der Wasserstand kann somit auf demoptimalen Niveau von 14,95 Meter über NormalNull gehalten werden. Die Grundinstandsetzungder Wehranlagen in der Jeetzel wird im JahrAbdämmung der östlichen Schifffahrtsöffnung<strong>des</strong> HuntesperrwerkesJährlich wird die Revision einer der Schifffahrtsöffnungen<strong>des</strong> Huntesperrwerkes vorgenommen,um eventuelle Schäden frühzeitig zu erkennen.Insbesondere wird die jeweilige Torkammer aufKorrosions- und Betonschäden im Unterwasserbereich,auf defekte Anschläge, defekte Dichtungenoder Lagerschäden an den unteren Torlagern überprüft.Die Luftsprudelanlage, die Nischen- undTorspüleinrichtung sowie die Pumpenansaugschächtewerden gereinigt, alle Opferanoden anden Toren und den Pumpenansaugschächten überprüftund gegebenenfalls ausgewechselt. Das EinundAusschwimmen der Revisionsverschlüsse fürdie Schifffahrtsöffnungen <strong>des</strong> Huntesperrwerkeserfolgt mithilfe zweier angemieteter Schlepper.Kontakt:Anne Rickmeyer, Leiterin <strong>des</strong> Geschäftsbereiches„Betrieb und Unterhaltung”, <strong>NLWKN</strong> Direktion,Norden (04931/947-172)Lan<strong>des</strong>eigene Anlagen


Genehmigt vom <strong>NLWKN</strong>:So schnell wie möglichPlanungssicherheit bietenVon Cornelia ScupinDer <strong>NLWKN</strong> als Dienstleister auch für die niedersächsischeWirtschaft – gerade im Jahr <strong>2007</strong> sindwir unserem eigenen Anspruch in besonderer Weisegerecht geworden. Bei den komplexen Planfeststellungsverfahrennach Wasser- oder Deichrechthat der <strong>NLWKN</strong> im Blick, dass die Unternehmenrasch Planungssicherheit brauchen. Und Planungssicherheitgibt es nur mit bestandskräftigenZulassungen. Das wird besonders deutlich bei denVerfahren zum Ausbau niedersächsischer Häfen -sie beanspruchten im Jahr <strong>2007</strong> und wohl auchnoch 2008 den Löwenanteil der Zeit – zu Recht:Sind sie doch für die wirtschaftliche EntwicklungNiedersachsens von herausgehobener Bedeutung.Der Geschäftsbereich „wasserwirtschaftlicheZulassungsverfahren“ ist für deichrechtlicheGenehmigungen, für die Erlaubnis zum Einleitenvon Industrieabwässern und für den Ausbau oberirdischerGewässer einschließlich der Küstengewässerzuständig. <strong>2007</strong> wurden etwa 335 Vorhabenbearbeitet; wobei sich viele dieser Projektenoch weit im Vorfeld einer Antragstellung befinden.143 Zulassungen wurden erteilt und nur siebenEntscheidungen angefochten.<strong>2007</strong> und 2008 sind zwei Verfahren zur Planfeststellungneuer Liegeplätze in Cuxhaven von besondererBedeutung. Cuxhaven soll als Basishafen fürden Umschlag von Offshore-Winderergie-Anlagenteilen dienen. Hierfür wird vor allem einLiegeplatz geplant, der für den Umschlag von Gründungselementengeeignet sein soll. Da der Betriebdieses Hafenteils 2009 beginnen soll, muss derBau Anfang 2008 genehmigt werden. Der Antragauf Planfeststellung lag aber erst im November<strong>2007</strong> vor. Um den rechtzeitigen Baubeginn nicht zuverzögern, wurde nach der Beteiligung der Trägeröffentlicher Belange und der öffentlichen AuslegungEnde Februar 2008 der vorzeitige Beginneiniger Baumaßnahmen zugelassen. Die abschließendeEntscheidung wird ebenso wie die für einenweiteren Liegeplatz in Cuxhaven im Laufe <strong>des</strong>Jahres 2008 erfolgen.Aber auch an anderen Standorten drängt es. Sowerden mehrere Kraftwerks-Neubauten geplant.Soweit zur Energieerzeugung die Anlieferung vonKohle per Schiff und damit die Errichtung von Anlegestellenerforderlich ist, erfolgt die Zulassungdieser Gewässerausbauvorhaben ebenfalls durch44Die Karte zeigt die geplanten Maßnahmen in Stade-Bützfleth. Die große gelbe Fläche rechts kennzeichnet die Maßnahme vonN-Ports (Hafenerweiterung), links daneben liegt der geplante Kohleanleger von Electrabel.Planfeststellungsverfahren


den <strong>NLWKN</strong>. Auch hier muss die Verfahrensdauermit den wirtschaftlichen Interessen der Antragstellerkoordiniert werden. Die Unternehmen brauchendie schon erwähnte Planungssicherheit. Deshalbist es wichtig, möglichst frühzeitig festzustellen, obes unüberwindliche Schwierigkeiten gibt oder wiebestimmte Probleme bewältigt werden können.Wie ist mit während der Bauzeit entstehendenLärm umzugehen, der die Tierwelt belastet? Wiekann die Sicherheit und die Leichtigkeit <strong>des</strong>Schiffsverkehrs gewährleistet werden?Diese Infrastrukturvorhaben sind wegen ihrerGröße, Anzahl und Bedeutung nicht alltäglich.Denn Hafenausbauten und Kraftwerksneubautenbedeuten außergewöhnlich hohe Investitionen ineine relativ weite Zukunft und sollen über vieleJahre Bestand haben. Sie bieten eine große Chancefür eine positive wirtschaftliche Entwicklung derjeweiligen Region: Die Häfen schaffen ein gutesInvestitionsklima für Unternehmen, die auf demWasserweg mit Rohstoffen versorgt werden oderihre Produkte auf demselben Weg verschiffen können.Dies wiederum dient der Schaffung und Erhaltungvon Arbeitsplätzen. Die Hafenausbauten stehenunter einem gewissen Zeitdruck, weil die vonden Infrastrukturvorhaben profitierenden Unternehmenwiederum Planungssicherheit brauchen undnur unter dieser Voraussetzung wiederum im LandeInvestitionen tätigen.Hinzu kommt, dass bei allen konkreten Vorhabendie parallel laufenden Planungen berücksichtigtwerden müssen. Insbesondere hinsichtlich derKohleanleger müssen die Zusammenhänge zu denVerfahren der Gewerbeaufsichtsverwaltung zumBau und Betrieb der Kraftwerke und den Verfahrenzur Erlaubnis <strong>des</strong> Einleitens von Kühlwasserbeachtet werden. Jede Entscheidung muss mit der<strong>des</strong> anderen kompatibel sein. All dies stellt Investoren,Planer, Genehmigungsbehörden sowie dieBauwirtschaft vor besondere Herausforderungen.Das Ziel muss es daher sein, den Umgang mitder Ressource Wasser so zu gestalten, dass einvernünftiger Ausgleich von ökonomischen, ökologischenund sozialen Belangen erfolgt. Um diesenAusgleich herzustellen, werden die Vorhaben inkomplexen Planfeststellungsverfahren von allenSeiten beleuchtet. In der Regel müssen verschiedeneInteressen unter einen Hut gebracht werden:Verbesserung der Wasserqualität, Erhaltung derZiele von Schutzgebieten, die Wohnbedürfnisseder betroffenen Bevölkerung, der sichere Schiffsverkehrund die wirtschaftlichen Belange der planendenFirmen und Unternehmen. Alle betroffenenEinrichtungen, Träger öffentlicher Belange, Wirtschaftsunternehmenund Privatpersonen sowie dieanerkannten Naturschutzverbände werden systematischbeteiligt und haben Gelegenheit, Bedenkenund Vorschläge einzubringen. So entstehtletztlich ein Planfeststellungsbeschluss, der dengrößtmöglichen Nutzen mit sich bringt und diegeringsten Nachteile aufweist. Zusammenfassendist für 2008 zu erwarten, dass der <strong>NLWKN</strong> überzwei Liegeplätze <strong>des</strong> Offshore-Basishafen Cuxhavenentscheiden wird.Für insgesamt drei Kohleanleger in Dörpen undStade wird der offizielle Start <strong>des</strong> Verfahrenserwartet. Die Zulassung der Niedersachsenbrückein Wilhelmshaven, die ebenfalls als Kohleanlegerdienen wird, erfolgt im März 2008.Last but not least wird über die Erweiterung <strong>des</strong>Hafens Brake entschieden und ein Verfahren zurErweiterung <strong>des</strong> Hafens Stade eingeleitet werden.Das Emssperrwerk bei Gandersum ist ebenfallsein Thema, das den Geschäftsbereich für wasserwirtschaftlicheZulassungsverfahren im Jahr <strong>2007</strong>beschäftigt hat und auch weiterhin aktuell bleibt:Das Sperrwerk dient neben dem Küstenschutzauch der Überführung von Schiffen, die in der Meyer-Werftin Papenburg gebaut werden. Diese Überführungenerfolgen durch einen planvoll herbeigeführtenDauerstau der Ems, der den Schifffahrtswegentsprechend ausweitet. Die konkreten Bedingungen,unter denen ein Stau durchgeführt werdendarf, sind in einem Planfeststellungsbeschlussgeregelt. Es gibt Überlegungen, diese Möglichkeitender Schiffsüberführungen zu flexibilisieren. Umdie nötigen Erkenntnisse bezüglich der Folgenanderer Staubedingungen zu gewinnen, sollenProbestaus gutachterlich begleitet werden; einentsprechender Antrag auf Zulassung <strong>des</strong> Probestausliegt inzwischen vor. Über diesen hat derGeschäftsbereich ebenso zu entscheiden wie übereinen anschließenden Antrag auf dauerhafte Flexibilisierungder Staubedingungen.Die Möglichkeiten der Schiffsüberführungen sollen flexibilisiertwerden.Kontakt:Cornelia Scupin, Leiterin <strong>des</strong> Geschäftsbereiches„Wasserwirtschaftliche Zulassungsverfahren“,<strong>NLWKN</strong> Direktion, Lüneburg (04131/8545-450)45Planfeststellungsverfahren


46Strahlenschutz – neuesLagezentrum inHil<strong>des</strong>heim eingeweihtVon Dr. Hauke Brüggemeyer und Dr. KirstenRupprechtNach dem Umzug <strong>des</strong> radiologischen Lagezentrums,der Sachverständigenstelle Strahlenschutzder Gewerbeaufsichtsverwaltung und der Sachverständigenstellenichtionisierende Strahlung vereintder <strong>NLWKN</strong> nun die gesamte Messtechnik <strong>des</strong>Strahlenschutzes in der Dienststelle in Hil<strong>des</strong>heim.Damit ist beim <strong>NLWKN</strong> in Hil<strong>des</strong>heim ein Kompetenzzentrumfür den Strahlenschutz entstanden.Kontrollraum <strong>des</strong> radiologischen LagezentrumsDas radiologische Lagezentrum ermöglicht einezusammenfassende Sicht sowohl speziell auf denBetrieb niedersächsischer kerntechnischer Anlagen(Kernreaktor-Fernüberwachung) als auch dieweiträumige Betrachtung der Umweltradioaktivitätdurch das bun<strong>des</strong>weite Datennetzwerk (Lan<strong>des</strong>datenzentrale<strong>des</strong> integrierten Mess- und Informationssystems).Mithilfe der Kernreaktor-Fernüberwachung werdendie Emissionen radioaktiver Stoffe mit Abluftoder Abwasser der niedersächsischen Kernkraftwerke– Emsland, Unterweser und Grohnde sowiedas im Rückbau befindliche Kernkraftwerk Stade –kontinuierlich und betreiberunabhängig überwacht.Ebenso ist die Pilotkonditionierungsanlage Gorlebenbereits mit einer Überwachungsinstrumentierungausgerüstet.Neben der konkreten Messinstrumentierung inden Anlagen besteht die Kernreaktor-Fernüberwachung hauptsächlich aus einem komplexenMess- und Informationssystem mit demtäglich mehr als 100.000 Messwerte sowie deraktuelle Betriebszustand der Anlagen erfasst,bewertet und überwacht werden. Die kontinuierlicheMesswerterfassung ist im Falle einer Grenzwertüberschreitungmit der Alarmierung einer Rufbereitschaftder Kernreaktor-Fernüberwachungverbunden. Diese prüft zunächst die Plausibilität<strong>des</strong> Alarms und unterrichtet gegebenenfalls dasniedersächsische Umweltministerium als Aufsichtsbehörde.Selbstverständlich ist die Funktion dieserAlarmierungskette auch außerhalb der üblichenArbeitszeit sowie an Sonn- und Feiertagen sichergestellt. Diese Alarmierung erfolgt vollständig unabhängigvon der ebenfalls gegebenensofortigen Meldepflichtder Betreiber von Kernkraftwerkenbei einer erhöhtenEmission.EmissionsüberwachungZur Emissionsüberwachungbefinden sich in den Anlagender Betreiber lan<strong>des</strong>eigeneMonitore, die kontinuierlich dieAbgabe radioaktiver Stoffe inForm von Edelgasen, Aerosolen(an fein verteiltenSchwebstoffen gebundeneradioaktive Stoffe) und Jod(Nuklid J-131) im Abluftkaminbestimmen. Die dabei gewonnenenMesswerte werden imZehn-Minuten-Takt an die Zentralein Hil<strong>des</strong>heim weitergeleitet.Bei der Messung der Aerosolewerden zusätzlich einzelneNuklide spektroskopischbestimmt. Zusätzlich zu denMessungen durch die lan<strong>des</strong>eigeneInstrumentierung werdengleiche Werte auch vom Betreiber ermittelt.Diese und weitere Betriebswerte sowie die Datender betreibereigenen meteorologischen Messstationwerden ebenfalls an das Lagezentrum übertragenund ausgewertet.Neben der Überwachung der Abluft wird auchdas Abwasser kontinuierlich auf die Konzentrationradioaktiver Stoffe überwacht. Diese Daten werdenim Zehn-Minuten-Takt an die Zentrale übertragen.Außerdem werden Proben <strong>des</strong> abzuleitenden Wassersim <strong>NLWKN</strong> eigenen Nuklidlabor untersucht.Ausbreitungsberechnungen:Prognose & DiagnoseBei Freisetzung radioaktiver Stoffe infolge einesStörfalles ist vorrangig die voraussichtliche Verteilungder Ablagerung radioaktiver Stoffe in derUmgebung der Anlage zu ermitteln bzw. zu vermessen,welche Gebiete von der „radioaktivenStrahlenschutz


Wolke“ durchquert werden. Mit diesen Informationenkönnen dann die Auswirkungen auf die Menschen(Strahlenexposition / Dosis) abgeschätztwerden und entsprechende Maßnahmen getroffenwerden.Lan<strong>des</strong>eigene Monitore in einem KernkraftwerkDiese Dosisberechnung erfolgt mit Hilfe von Ausbreitungsmodellen,die die aktuelle Wetterlagebzw. für Prognoserechnungen im Vorfeldeiner Freisetzung, die aktuelle Wettervorhersage<strong>des</strong> Deutschen Wetterdienstesberücksichtigen. Mit dieser Grundlage lässtsich dann für jeden Ort in der Umgebungder Anlage die wahrscheinliche Strahlenexpositionberechnen, wobei anhand derunterschiedlichen Einwirkungsmöglichkeitender Strahlung und nach verschiedenenOrganen differenziert werden kann (Expositionspfade).Im Falle einer Diagnoserechnung gehenneben den radiologischen Daten die Messwertemeteorologischer Messsysteme vorOrt ein. Diese liefern Daten z.B. zur Windrichtung,Windgeschwindigkeit und Turbulenz.Zusätzlich gehen Informationen zuNiederschlagsmenge, Lufttemperatur, Luftfeuchtigkeit,Luftdruck und Strahlungsbilanzein.Immissionsüberwachung onlineNeben der Messinstrumentierung in denKraftwerken verwendet Niedersachsen ein weiteresunabhängiges Überwachungssystem. In dernäheren Umgebung der Anlagen wird der Strahlungspegel(Ortsdosisleistung) durch lan<strong>des</strong>eigenefest installierte Sonden kontinuierlich überwacht.Die Daten dieser sogenannten ODL-Sonden werdenper Mobilfunk an die Zentrale der Kernreaktor-Fernüberwachung übertragen. Zusätzlich gehenauch die Messdaten der entsprechenden ODL-Sonden <strong>des</strong> bun<strong>des</strong>weiten Datennetzwerkes <strong>des</strong>integrierten Mess- und Informationssystems in eineBewertung ein.Alle Messdaten, die im Rahmen der bun<strong>des</strong>weitenÜberwachung der Umweltradioaktivität erhobenwerden, sowie die Informationen der Informationssysteme<strong>des</strong> Bun<strong>des</strong> wie die elektronische Lagestehen dem radiologischen Lagezentrum ebenfallsfür eine weitere Bewertung der radiologischenLage in Niedersachsen zur Verfügung.Aufgrund der Nähe <strong>des</strong> Kernkraftwerkes Emslandzu den Niederlanden besteht ein enger Datenverbundmit den entsprechenden niederländischenStellen.Neben der messtechnischen Datenerfassung, derZusammenführung und Bewertung aller Informationengehört selbstverständlich auch die langfristigeArchivierung aller überwachten Parameter zu denAufgaben. Damit stehen diese historischen Datenaus der Überwachung, auf Anfrage der Aufsichtsbehörde,auch für eine weitergehende Auswertungzur Verfügung.Die vom <strong>NLWKN</strong> betreiberunabhängig durchgeführtelangjährige radiologische Überwachung hatbislang keinen Hinweis auf eine erhöhte Strahlenbelastungdurch den Betrieb von kerntechnischenAnlagen in Niedersachsen ergeben.Ortsdosisleistungssonde in der Umgebung eines KKWKontakt:Hauke Brüggemeyer (05121/509-311) undDr. Kirsten Rupprecht (05121/509-300), beide<strong>NLWKN</strong> Hannover-Hil<strong>des</strong>heim47Strahlenschutz


48Kurzinfos:Was sonst noch beim<strong>NLWKN</strong> geschahGänsefraß kommt unter die Lupe: Der Startschussfür die Neubewertung der Fraßintensitätvon Grau-, Bless- und Nonnengänsen im Rheiderlandwurde im Februar 2008 gegeben. UmweltministerHans-Heinrich Sander hat eine Neubewertungder von den Gänsen verursachten Auswirkungenam Grünland veranlasst. Der <strong>NLWKN</strong> hat dieLandwirtschaftskammer Niedersachsen mit einerentsprechenden Untersuchung beauftragt.Gänse im AnflugSchiffsüberführungen im März und September<strong>2007</strong>: Im September <strong>2007</strong> wurde das 300Meter lange Kreuzfahrtschiff „Norwegian Gem“überführt, wegen der besseren Rahmenbedingungenwar die Überführung um 12 Stunden vorverlegtworden. Es war die 13. Überführung einesSchiffes der Meyer-Werft seit Inbetriebnahme <strong>des</strong>Ems-Sperrwerks im Jahr 2002. Im März <strong>2007</strong>gelang die Überführung der „Aida Diva“ ebensoproblemlos. Die Besucher direkt beim Ems-Sperrwerk werden jetzt noch besser über das aktuelleGeschehen rund um die Schiffsüberführungins Bild gesetzt: Der <strong>NLWKN</strong> als Betreiber <strong>des</strong>Sperrwerks hat eine Anzeigetafel mit Leuchtschriftinstalliert und kann so im Telegramm-Stil über Veränderungenim Terminplan informieren.Wiedervernässung der Dümmerniederung istabgeschlossen: Im März <strong>2007</strong>wurde die Wiedervernässungder Dümmerniederung in den LandkreisenVechta, Osnabrück und Diepholz abgeschlossenund 2.500 Hektar Niedermoorflächesind komplett in öffentlicher Hand. Damit wurdendie Lebensräume der Brut- und Rastvögel im internationalbedeutsamen EU-Vogelschutzgebiet derDümmerniederung weiter verbessert. Vogelschutzkann nur funktionieren, wenn auch die Landwirtemit im Boot sind und weiterhin das Grünlandbewirtschaften. Deshalb hat der <strong>NLWKN</strong> verschiedeneMaßnahmen umgesetzt, um die Grünlandbewirtschaftungin Kooperation mit mehr als 100örtlichen Landwirten auf den vernässten Flächenzu gewährleisten.Wieder historische Waldnutzung im BentheimerWald: Im Bentheimer Wald hat der <strong>NLWKN</strong>gemeinsam mit der Forstverwaltung <strong>des</strong> Eigentümerund dem Landkreis Grafschaft Bentheim imFrühjahr <strong>2007</strong> die historische Waldnutzung durchSchneiteln von Hainbuchen wieder aufgenommen– sehr zur Freude von Bechsteinfledermaus undEremit, einer vom Aussterben bedrohten Käferart.Land Niedersachsen zieht sich weiter aus derGewässerunterhaltung zurück: Die Unterhaltungder Großen Aue fällt seit Januar <strong>2007</strong> in dieZuständigkeit <strong>des</strong> Unterhaltungs- und LandschaftspflegeverbandGroße Aue; der <strong>NLWKN</strong> zieht sichaus der Unterhaltung dieses Flusses zurück. Dasgilt auch für die Alte Jeetzel und die Seege: DerUnterhaltungsverband Jeetzel-Seege hat 33 Kilometerdieser Gewässer übernommen Die Unterhaltungund Pflege der Gewässer II. Ordnung sollmöglichst vollständig an die Unterhaltungsverbändeübertragen werden. Lan<strong>des</strong>weit unterhalten dieVerbände ohnehin fast alle Gewässer II. Ordnung.27.000 Kilometer sind es in Niedersachsen insgesamt,nur um 650 Kilometer hat sich bisher der<strong>NLWKN</strong> gekümmert – und diese Ausnahmen sollenkünftig nach dem Ergebnis der Verwaltungsreformnicht mehr gelten. Statt sich – wie bisher – nurfinanziell an Kosten der Unterhaltung zu beteiligen,sollen die Verbände die Verantwortung ganz übernehmen.Keine staatlichen Deiche in Wilhelmshavenmehr: Bisher war der <strong>NLWKN</strong> zuständig für den3,7 Kilometer langen Hauptdeich vom Banter Sielbis zum Marinestützpunkt in Wilhelmshaven – seitJanuar <strong>2007</strong> kümmert sich der III. OldenburgischeDeichband darum. Damit kam der letzte staatlicheDeich in Wilhelmshaven in die Obhut <strong>des</strong> Deichverban<strong>des</strong>.<strong>2007</strong> gutes Jahr für Wiesenweihen: <strong>2007</strong> warein gutes Jahr für die Wiesenweihen in Niedersachsen.Der <strong>NLWKN</strong> hat 132 Meldungen erhaltenund 94 Paare gezählt, 178 Jungtiere wurden flügge.Das ist mehr als jemals zuvor. EhrenamtlicheMitarbeiter beobachten und erfassen in ihrer Freizeitdie Wiesenweihen.Die WiesenweiheFoto: Koppatz<strong>NLWKN</strong>-Service


Schwarz auf weiß –Veröffentlichungenim <strong>NLWKN</strong>Alle veröffentlichten Berichte und Broschürenkönnen über den Web-Shop <strong>des</strong> <strong>NLWKN</strong> bestelltwerden (www.nlwkn.de / Service). Schriftenreihen,Informationsdienst, <strong>Jahresbericht</strong>e, Faltblätter undweiteres Infomaterial werden jeweils mit Bild undText kurz beschrieben. Kundenwarenkorb, Adressbuchund Bestellhistorie bieten den Kundenbequeme Möglichkeiten zum einkaufen und bestellen.Alle Veröffentlichungen können aber auch perE-Mail angefordert werden (pressestelle@nlwkndir.niedersachsen.de).<strong>2007</strong> wurden insgesamtmehr als 9.000 Sendungen verschickt.Beiträge zum Fließgewässerschutz III –Erfolgreicher Arten- und Biotopschutz in Heidebächen:Die Beiträge dieses Heftes geben dieErgebnisse undErfahrungen jahrzehntelangerBemühungenzum Schutzder Flussperlmuschelund ihres niedersächsischenLebensraums,dem Heidebachwieder.Beiträge zur Situationder Wildkatzein Niedersachsen II:In diesem Sammelheftwerden dieErfassung und Dokumentationbekannterund neuer Vorkommender Wildkatzezusammen mit fundierterForschungüber die Art dargestellt. Die Beiträge zeigenauch die inzwischen handfesten Erfolge zumSchutz der Wildkatze und ihrer Lebensräume auf.Grundlagen für ein Artenhilfsprogramm „Birkhuhnin Niedersachsen“: Das Birkhuhn ist wienur wenige andere Vogelarten ein CharaktervogelNiedersachsens. Das Heft stellt die fachlichenGrundlagen für ein Birkhuhn-Schutzprogrammbereit. Dazu werden neben einer detaillierten Darstellungder regionalen Bestandstrends die ökologischenAnsprüche und Erfordernisse in den unterschiedlichenLebensraumtypen beleuchtet.Verbreitungsatlas der Farn- und Blütenpflanzenin Niedersachsen und Bremen: Mit der Veröffentlichungeines Verbreitungsatlas der Farn- undBlütenpflanzen sollen Vorkommen und Verbreitungder behandelten Arten und Unterarten in Form vonRasterkarten (Nachweiskarten) verdeutlicht werden.Die Karten bilden eine Grundlage für Erkenntnisseund Entscheidungen in Naturschutz undWissenschaft.Fledermausspiel: Mit dem Fledermausspielunternimmt man einen Rundflug durch den Jahreslebensraumeiner Fledermaus. Das Spiel enthältauch lustige Mitmach-Aufgaben für Kinder. Bereitsvor gut 20 Jahren erstmals erschienen ist das Fledermausspielein echter „Longseller“, der nun inetwas überarbeiteter Form wieder vorliegt.2 x Poster Blumenwiesen: Im Rahmen <strong>des</strong>Programms zur Förderung von artenreichem Grünlandwurden zwei Poster herausgegeben. Eins derPoster zeigt in farbigen Zeichnungen die 31 Pflanzenarten,die im Mittelpunkt <strong>des</strong> Programms stehen(Kennarten). Das andere Poster wirbt allgemeinfür das Programm und gibt einen blumenreichenWandschmuck ab.Leistungsvergleich kommunaler Kläranlagen2006: Vom <strong>NLWKN</strong> wurden die Städte und KommunenEnde 2006 angeschrieben und wie in denVorjahren um Abgabe der Abwasserdaten der Kläranlagengebeten. Der<strong>NLWKN</strong> hat die Datenfür Ostfriesland zusammengestelltund ausgewertet,(OberirdischeGewässer, Band 26).Organische Schadstoffein Fischen alsEndglied der aquatischenNahrungskette:Um die Qualität vonGewässern detailliertbeurteilen zu können,treten immer mehr sogenannteBiota-Untersuchungen in denVordergrund. Bei denbisherigen Biota-Untersuchungen sindu.a. die SchwermetalleZink, Cadmium undKupfer sowie die zinnorganischen VerbindungenMonobutylzinn, Dibutylzinn und Tetrabutylzinnberücksichtigt worden. Der vorliegende Berichtbeinhaltet weitere organische Schadstoffe bzw.Schadstoffgruppen (Oberirdische Gewässer, Band27).Gütedaten ostfriesischer Oberflächengewässer:An mehr als 200 Messstellen in Ostfrieslandüberprüft der <strong>NLWKN</strong> regelmäßig die Qualität derostfriesischen Oberflächengewässer. Schwerpunktder chemischen und biologischen Untersuchungensind Sauerstoff- und Nährstoffgehalt sowie dieSalz- und Schwermetallbelastung. Die chemischenErgebnisse hat der <strong>NLWKN</strong> jetzt in diesem speziellenDatenband zusammengestellt. Der 263 Seitenstarke Band richtet sich insbesondere an die interessierteFachöffentlichkeit sowie an Schulen(Oberirdische Gewässer, Band 28).49<strong>NLWKN</strong>-Service


20 Jahre Ackerwildkrautschutz in Niedersachsen:Niedersachsen fördert seit 1987 den Erhaltseltener und gefährdeter Ackerwildkräuter aufextensiv bewirtschafteten Äckern bzw. Ackerrändern.Im vorliegenden Heft wird über die Entstehung<strong>des</strong> Programms, Ergebnisse aus 20 JahrenFörderung und Erfahrungen beteiligter Landwirteberichtet.Kilometern im Stadtgebiet von Bremen in dieWeser. Das Einzugsgebiet umfasst Bremen undTeile der Landkreise Osterholz, Rotenburg, Verden,Soltau-Fallingbostel und Harburg. Hier leben etwa480.000 Menschen.Generalplan Küstenschutz: Rund 125 KilometerDeiche an der niedersächsischen Küste müssenin den nächsten Jahren erhöht und verstärktwerden, mehr als 500 Millionen Euro wird das LandNiedersachsen für den Deichbau und für flankierendeMaßnahmen bereitstellen. Welche Maßnahmenkonkret notwendig sind, darüber gibt derGeneralplan Küstenschutz für Niedersachsen undBremen Auskunft.50LämmersalatArzneimittel in niedersächsischen Gewässern:Im Rahmen eines Sondervorhabens wurdenvom <strong>NLWKN</strong> im Jahr 2006 Untersuchungen aufausgewählte Human-Arzneimittel, Pflanzenschutzmittelund Industriechemikalien durchgeführt. Dasspeziell hierfür konzipierte Monitoringkonzepterstreckte sich über insgesamt 59 Messstellen, diesowohl im Binnengewässerbereich als auch imKüsten- und Übergangsgewässerbereich gelegensind (Oberirdische Gewässer, Band 29).Küstenschutz bleibt eine DaueraufgabeBlühende Raine: natürlich voller Leben: Die zudiesem Veröffentlichungsschwerpunkt bereits vorliegendenMaterialien (Ausstellung, Erkennungshilfe,Poster, Quartettspiel) wurden um ein Faltblattergänzt. Das Faltblatt informiert über die Bedeutungblühender Raine und geht insbesondere aufEinzelheiten der Pflege blühender Raine ein.Messstellen in Niedersächsischen GewässernHochwasserschutzplan Wümme: Die BetriebsstelleVerden <strong>des</strong> <strong>NLWKN</strong> hat den zweiten Hochwasserschutzplanfür Niedersachsen vorgelegt,der das mehr als 2000 Quadratkilometer großeEinzugsgebiet von Lesum, Hamme und Wümmeöstlich von Bremen abdeckt. Die Lesum vereinigtHamme und Wümme und mündet nach nur zehn<strong>NLWKN</strong>-Service


Im Dialogmit derÖffentlichkeitIm Dialog mit der Öffentlichkeit – der <strong>NLWKN</strong>betreibt eine vielseitige und engagierte Öffentlichkeitsarbeit.Die klassische Medienarbeit, der Internetauftrittunter www.nlwkn.de und Veranstaltungensind die wichtigsten Instrumente.viele Kinder, Jugendliche und Erwachsene denWeg zum <strong>NLWKN</strong>-Stand und ließen sich den Wellenkanalerklären und sich über den <strong>NLWKN</strong> aufklären.MedienarbeitDie Pressestelle <strong>des</strong> <strong>NLWKN</strong> versteht sich alsServiceabteilung und informiert die Journalistenkompetent, schnell und verständlich über die vielfältigenAufgaben <strong>des</strong> <strong>NLWKN</strong>. ZuverlässigeErreichbarkeit (nach Feierabend, am Wochenendeund in Krisensituationen auch nachts!) und sachlicheInformationen sind selbstverständlich.InternetauftrittDer Internetauftritt <strong>des</strong> <strong>NLWKN</strong> (www.nlwkn.de)wird sehr gut angenommen: <strong>2007</strong> gab es fast eineMillion Zugriffe – das entspricht einem Durchschnittvon 2700 Zugriffen pro Tag. Das ist – insbesondereim Vergleich mit anderen Behörden – eine sehrgute Resonanz. Besonders die Warndienste werdeneifrig genutzt: Am 18. Januar <strong>2007</strong> – alsOrkantief „Kyrill“ erste Hochwassersituationen imBinnenland hervorrief und eine erneute Sturmflutan der Küste drohte – verzeichnete der <strong>NLWKN</strong>mehr als 20.000 Besucher auf seiner Seite. ImInternetauftritt <strong>des</strong> <strong>NLWKN</strong> sind Seiten zum Sturmflutwarndienstund zum Hochwasserwarndiensthinterlegt, die die Bevölkerung mit aktuellen Datenausgesuchter Pegel versorgen.Veranstaltungen (eine Auswahl)<strong>NLWKN</strong> auf CeBIT vertreten: Der <strong>NLWKN</strong> warim März 2008 mit großem Erfolg auf der ComputermesseCeBIT in Hannover vertreten und präsentierteauf dem Gemeinschaftsstand <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>Niedersachsen moderne Computertechnologie –am Beispiel der Steuerung <strong>des</strong> Emssperrwerkessowie in der Datenerhebung und Datenübertragung<strong>des</strong> Pegelwesens an Binnengewässern.Ministerpräsident Christian Wulff ließ sich ebensoausführlich informieren wie viele Mitglieder <strong>des</strong>Kabinetts und zahllose Gäste. Ein Highlight wardas Modell <strong>des</strong> Emssperrwerkes, <strong>des</strong>sen Tore sichmit der Originalsteuerungstechnik <strong>des</strong> Emssperrwerkesöffnen und schließen lassen. Min<strong>des</strong>tensebenso interessant ein Originalpegel, der Einblickein sein ausgeklügeltes technisches Innenleben bot.Wellenkanal auf der Ideen-Expo: Der Wellenkanal<strong>des</strong> <strong>NLWKN</strong> erwies sich als oft erklärtesObjekt auf der Ideen-Expo in Hannover. Vom 6. bis14. Oktober <strong>2007</strong> wurden bei der Veranstaltungmehr als 160.000 begeisterte Besucher gezählt.Insgesamt waren 250 Stände vertreten – was sichschlicht als zuviel entpuppte – zuweilen war essehr eng zwischen den Ständen. Dennoch fandenDer Wellenkanal auf der Ideen-ExpoNaturkundliche Radtour am „Sonntag für denNaturschutz“: Mit dem Fahrrad rund um den Dümmer:Das "Dümmer-Kleeblatt" veranstaltete am 20.Mai <strong>2007</strong> eine geführte naturkundliche Radtourüber 30 Kilometer. Dabei standen für die Teilnehmerdie Türen der vier Einrichtungen Dümmer-Museum, Dümmer Vogelschau, Schäferhof undNaturschutzstation <strong>des</strong> <strong>NLWKN</strong> weit geöffnet. Mitarbeiter<strong>des</strong> <strong>NLWKN</strong> begleiteten die kostenloseRadtour rund um den Dümmer.Tag der offenen Tür beim <strong>NLWKN</strong> in Meppen:Am 22. Juni <strong>2007</strong> hieß der <strong>NLWKN</strong> in Meppen dieGäste beim Tag der offenen Tür willkommen undlud ein zu einem Blick hinter die Kulissen: Die Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter hatten tolle Ideen fürjung und alt entwickelt und informierten ausführlich,anschaulich und – im Sinne <strong>des</strong> Wortes – begreifbarzu den Themen Wasserwirtschaft und Naturschutz.Dabei ging es um Gewässerunterhaltungund Gewässerrenaturierung, um den Hochwasserschutzund die Wasserrahmenrichtlinie, um dieArbeit im Labor und um Projekte aus dem Naturschutz.Neue Dauerausstellung in der NaturschutzstationDümmer: Die Dümmerniederung ist um eineAttraktion reicher: Der <strong>NLWKN</strong> hat in der NaturschutzstationDümmer in Hüde im Juli <strong>2007</strong> dieneue Dauerausstellung eröffnet. Das EU-LIFEProjekt „Wiedervernässung der westlichen Dümmerniederung“wurde von Juni 2002 bis April <strong>2007</strong>realisiert. Mit diesem Projekt der Wiedervernässungwurde das Europäische Vogelschutzgebietals Lebensraum einer Vielzahl bedrohter Vogelartengeschützt und weiterentwickelt. Für dasGesamtvorhaben standen rund drei Millionen Eurozur Verfügung.51<strong>NLWKN</strong>-Service


Im Überblick: Die wichtigsten Zahlen aus Wasserwirtschaft und NaturschutzStand: 1. Januar 2008Allgemeine Daten für NiedersachsenFläche47.624 km² / 4,7 Mio. haEinwohner8 Mio.landwirtschaftlich genutzte Fläche 2.8 Mio. ha = 60 %Wald1 Mio. haWasserflächen109.333 haLandkreise 37kreisfreie Städte 8Selbstständige Städte 7Untere Wasserbehörden 54Untere Naturschutzbehörden 52Untere Deichbehörden 47Wasserwirtschaftliche Genehmigungs- und ZulassungsverfahrenPlanfeststellungs- und andere Verfahren (Abschluss) 80 - 90anhängige Verfahren 300 - 350TalsperrenaufsichtZu beaufsichtigende Talsperren 8052NaturschutzEingesetzte EU-Mittel (ELER) 4,8 Mio. €Natura 2000 Gebiete insgesamt 446Fläche735.078 hader Lan<strong>des</strong>fläche 14,4%als Nationalpark, Naturschutzgebiet, Biosphärenreservat oderLandschaftsschutzgebiet geschützt582.984 hader Lan<strong>des</strong>fläche 11,4%FFH-Gebiete 385Fläche610.393 haEU-Vogelschutzgebiete 60Fläche534.881 haNaturschutzgebiete 717Fläche147.033 haBetreuungsstationen für wildlebende Tiere 21Ehrenamtliche im Vogel-Erfassungsprogramm 1.500Ehrenamtliche im Pflanzenarten-Erfassungsprogramm 1.457Erfasste Daten aus den Tier- und Pflanzenarten-Erfassungsprogramm35.000 Datensätze9.000 MeldebögenNaturschutzstationen (Fehntjer Tief, Dümmer, Kehdingen, Steinhuder Meer) 4Lan<strong>des</strong>eigene Naturschutzflächen (incl. Biosphärenreservat Elbtalaue) 16.275 haUmsetzung VertragsnaturschutzHektar 28.232Verträge 2.176Zuschüsse 5,9 Mio. €ErschwernisausgleichVerträge 1.861Hektar 17.000Mitwirkung bei Großprojekten 25<strong>NLWKN</strong>-Service


Wasserwirtschaftliche Anlagen in der Regie <strong>des</strong> <strong>NLWKN</strong>Talsperren & Hochwasserrückhaltebecken 8Sperrwerke 12Brücken 157Schleusen 36Schöpf-/Pumpwerke 17Wehranlagen 122Siele 22Wasserkraftwerke 2Haupt- und Schutzdeiche am Festland40 kmHaupt- und Schutzdeiche auf den Inseln36 kmSchutzdünen auf den Inseln83 kmDeichscharts 31Buhnen 200Lahnungen und Steindämme180 kmDeckwerke75 kmSchiffe <strong>des</strong> <strong>NLWKN</strong>Schiffe mit fester Besatzung 7Ölbekämpfungsschiffe 3GewässerschutzFließgewässerentwicklung 4,7 Mio €Begleitende Maßnahmen zum Schutz der Gewässer 3,5 Mio. €Förderung von Abwasserprojekten (EU-Mittel) 3,6 Mio. €Überwachung von Abwassereinleitern; Anlagen 79Überwachung der Wasserentnahme; Anlagen 44TrinkwasserschutzTrinkwassergewinnungsgebiete 369landwirtschaftliche Nutzflächen305.000 halandwirtschaftliche Kooperationen 115Abschluss von freiwilligen Vereinbarungen für126.000 haLandwirte bzw. Betriebe 13.400Budget für den landwirtschaftlichen Trinkwasserschutz 18,5 Mio. €53Gewässerkundliche MessstellenNiederschlagsbeschaffenheit 61GrundwasserWasserstand 1.536Beschaffenheit 567Oberirdische FließgewässerWasserstand und Durchfluss 290Beschaffenheit (Wasser) 354Beschaffenheit (Sediment) 110Radioaktivität 23Gütemessstationen 23Stehende Gewässer, Beschaffenheit (Wasser) 6KüstengewässerWasserstand 9Beschaffenheit, Überwachungsbereiche 12<strong>NLWKN</strong>-Service


StrahlenschutzKernkraftwerk-Fernüberwachung(drei Kernkraftwerke, Überwachung der Abluft und Abwasser)Zahl der Mess- und Überwachungsparameter 700Messwerte pro Tag 100.000Umgebungsüberwachung kerntechnischer AnlagenMessungen pro Jahr 1.000Radiologisches LagezentrumEinsätze für nuklearspezifische Gefahrenabwehr pro Jahr 10Überwachung der lan<strong>des</strong>eigenen radioaktiven Abfälle 1.485 FässerAnalytikLaborstandorte 8chem-physikalische Bestimmungen, Proben jährlich 400.000Untersuchungsumfang, Messgrößen/Parameter 450radiologische BestimmungenGamma-Spektrometrie, jährlich 1.50054Alpha-/Beta-Nuklidbestimmungen, jährlich 760Gamma-/Neutronen-Ortsdosis, jährlich 350MIS-Routine-Messprogramm, jährlich 400Sonderuntersuchungen, jährlich 90davon inLebensmittel/Trinkwasser, jährlich 290natürliche Wässer/Niederschlag, jährlich 710Kommunal-/Betriebsabwasser, jährlich 330Boden/Bewuchs, jährlich 390Küstenschutz in NiedersachsenKüstenschutzmittel 64 Mio. €durch Hauptdeiche & Sperrwerke geschützte Fläche 6.600 km² / 14 %durch Hauptdeiche & Sperrwerke geschützte Einwohner 1,2 Mio.gewidmete Deiche in Niedersachsen1.143 kmgewidmete Hauptdeiche610 kmHauptdeiche auf den Inseln36 kmSchutzdünen auf den Inseln83 kmDeichhöhen über Geländebis 9 mHauptdeiche mit Unterbestick125 kmFinanzmittelbedarf für Hauptdeich / Festland 520 Mio. €Finanzmittelbedarf für den Inselschutz 120 Mio. €Deichverbände 22HochwasserschutzHochwasserschutzmittel (inkl. Aufbaufonds Elbe) 37,3 Mio. €Talsperren 80<strong>NLWKN</strong>-Service


NIEDERSÄCHSISCHER LANDESBETRIEB FÜR WASSERWIRTSCHAFT, KÜSTEN- UND NATURSCHUTZOrganisationsplanProjektgruppe EinvernehmenWeser/ElbeLeiter: Andreas Montz(04131-8545-465)Projektgruppe EinvernehmenJade/EmsLeiter: Hans Schmidt(0441-799-2029)DirektionDirektor: Siegfried Popp (04931-947-164/138)Vertreter: Dr. Walter Keuffel (0511-3034-3313)StabsstelleAB I: Presse- u. ÖffentlichkeitsarbeitLeiterin: Herma Heyken(04931-947-173)AB II: Fachcontrolling/Innenrevision/Technischer Prüfdienst bei EU-ZuwendungenLeiterin: Anja Lettowsky(04931-947-249)Geschäftsbereich IBetrieb und Unterhaltunglan<strong>des</strong>eigener Anlagenund Gewässer, SchadstoffunfallbekämpfungLeiterin: Anne Rickmeyer(04931-947-172)Aufgabenbereich I (AB)Gewässer, Kanäle, Anlagen,Insel- u. KüstenschutzLeiter: Wilfried Seemann(04931-947-251)Aufgabenbereich II (AB)Sperrwerke, Schiffsbetrieb,SchadstoffunfallbekämpfungLeiterin: Anne Rickmeyer(04931-947-172)Geschäftsbereich IIPlanung und Bau wasserwirtschaftlicherAnlagenund GewässerLeiter: Rainer Carstens(04931-947-210)AB I Planung und Bau,MaßnahmenprogrammeLeiter: Amadeus Meinhardt(04931-947-214)AB II Entwurfsprüfung,ZuwendungenLeiter: Kai Wienken(04931-947-223)Geschäftsbereich IIIGewässerbewirtschaftung,FlussgebietsmanagementLeiter: Stephan-Robert Heinrich(04931-947-120)AB I GrundwasserLeiter: Bernhard Ohlrogge(04931-947-218)AB II Oberirdische GewässerLeiter: Olaf Hansen(04931-947-224)AB III BasisdiensteLeiterin: Stephanie Gudat(04931-947-240)Geschäftsbereich IVStandort: HannoverNaturschutzLeiter: Dr. Walter Keuffel(0511-3034-3313)AB I Natura 2000Leiter: Berthold Paterak(0511-3034-3311)AB II Förderprogramme,ArtenschutzLeiterin: Gisela Wicke(0511-3034-3304)AB III Fachbeiträge/NaturschutzinformationLeiter: Bernd Pilgrim(0511-3034-3317)Göttinger Chaussee 76 A,30453 HannoverTel.: 0511-3034-02,Fax: 0511-3034-3060E-Mail: Poststelle@nlwkn-h.niedersachsen.deGeschäftsbereich VAllgemeine Verwaltung/BetriebswirtschaftLeiterin: Franzis Kathe(04931-947-165)AB I und AB IIAllgemeine VerwaltungPersonalverwaltungLeiter: Bernhard Poppinga(04931-947-141)AB III BetriebswirtschaftLeiterin: Petra Pieper(04931-947-156)AB IV IuKLeiter: Ingo Rickmeyer(04931-947-246)AB V Bewilligungsstelle fürEU-Zuwendungen /Zahlstelle <strong>des</strong> <strong>NLWKN</strong>Leiter: Karl Mühlsteff(0441-799-2027)Ratsherr-Schulze-Str. 10,26122 OldenburgTel.: 0441-799-0,Fax: 0441-799-2032E-Mail: Poststelle@nlwkn-bra.niedersachsen.deGeschäftsbereich VIStandort: LüneburgWasserwirtschaftlicheZulassungsverfahrenLeiterin: Cornelia Scupin(04131-8545-450)Adolph-Kolping-Straße 6,21337 LüneburgTel.: 04131-8545-400,Fax: 04131-8545-444E-Mail: Poststelle@nlwkn-lg.niedersachsen.deStandort Direktion: Am Sportplatz 23, 26506 Norden, Tel.: 04931-947-0, Fax: 04931-947-222E-Mail: Poststelle@nlwkn-nor.niedersachsen.deStand: 01. April 2008Anschrift:Oldersumer Straße 48, 26603 AurichTel.: 04941-176-0, Fax: 04941-176-135E-Mail: Poststelle@nlwkn-aur.niedersachsen.deNIEDERSÄCHSISCHER LANDESBETRIEB FÜR WASSERWIRTSCHAFT, KÜSTEN- UND NATURSCHUTZOrganisationsplanBetriebsstelle Aurich55Betriebsstellenleiter: Dirk Post (04941-176-150)Vertreter: Klaus Wenn (04941-176-113)Geschäftsbereich I:Geschäftsbereich II:Geschäftsbereich III:Geschäftsbereich V:Betrieb und Unterhaltung lan<strong>des</strong>eigenerGewässer und AnlagenLeiter: Andreas Müller(04941-176-152)AB Gewässer, Kanäle, AnlagenLeiter: Axel Daubenspeck(04941-176-192)(1) Betriebshof Aurich(2) Betriebshof RemelsAB SperrwerkePlanung und Bau wasserwirtschaftlicherAnlagen undGewässerLeiter: Klaus Wenn(04941-176-113)AB Küstenschutz, Hochwasserschutz,südlicher BereichLeiter: Arnold Hensmann(0491-91206-50)AB Küstenschutz, Hochwasserschutz,nördlicher BereichGewässerbewirtschaftung/FlussgebietsmanagementLeiter: Dirk Post(04941-176-150)AB GrundwasserLeiter: Dieter de Vries(04941-176-157)AB Oberirdische GewässerLeiter: Dietrich Rupert(04941-176-144)Verwaltung und BetriebswirtschaftLeiter: Arnold Saathoff(04941-176-168)AB PersonalverwaltungLeiter: Theodor Riekert(04941-176-172)AB IuK-TechnikLeiter: Frank Joachims(04941-176-148)Leiter: Reinhard Backer(04941-176-186)(1) Emssperrwerk(2) Sperrwerk LeysielLeiter: Bernhard Janssen(04941-176-181)AB Bau lan<strong>des</strong>eigener AnlagenMaschinenbauAB BasisdiensteLeiter: Wilhelm Huisinga(04941-176-161)Leiter: Börchert Schoon(04941-176-140)<strong>NLWKN</strong>-Service


NIEDERSÄCHSISCHER LANDESBETRIEB FÜR WASSERWIRTSCHAFT, KÜSTEN- UND NATURSCHUTZAnschriften:Heinestraße 1, 26919 BrakeTel.: 04401-926-0, Fax: 04401-926-100E-Mail: Poststelle@nlwkn-bra.niedersachsen.deRatsherr-Schulze-Straße 10, 26122 OldenburgTel.: 0441-799-0, Fax: 0441-799-2655E-Mail: Poststelle@nlwkn-ol.niedersachsen.deOrganisationsplanBetriebsstelle Brake-OldenburgBetriebsstellenleiter: Klaas-Heinrich Peters (04401-926-206)Vertreterin: Irmgard Remmers (0441- 799-3006)Geschäftsbereich I:Geschäftsbereich II:Geschäftsbereich III:Geschäftsbereich IV:Geschäftsbereich V:Betrieb und Unterhaltunglan<strong>des</strong>eigener Gewässerund AnlagenLeiter: Hans-Dieter Buschan(04401-926-258)AB I Gewässer, Kanäle, AnlagenKüstenschutzLeiter: Hergen Oetken(04401-926-238)AB II Sperrwerke, Schiffsbetrieb,SchadstoffunfallbekämpfungLeiter: Klaus Fegter(04401-926-240)Planung und Bau wasserwirtschaftlicherAnlagenund GewässerLeiter: Klaas-Heinrich Peters(04401-926-206)AB I Küstenschutz, Bereich BrakeLeiterin: Petra Henken(04401-926-338)AB II Küstenschutz, BereichWilhelmshavenLeiter: Thorsten Wehrmann(04421-9471-14)AB III Hochwasserschutz,GewässerrenaturierungLeiter: Jörg Vollmerding(04401-926-334)Gewässerbewirtschaftung/FlussgebietsmanagementLeiterin: Ute Schlautmann(04401- 926-303)(0441-799-2429)AB I GrundwasserLeiter: Hermann Sievers(0441-799-2703)AB II Oberirdische GewässerLeiterin: Petra Neumann(04401-926-328)AB III BasisdiensteLeiter: Michael Hanslik(04401- 926-116)AB IVFlussgebietsmanagementNaturschutzLeiterin: Irmgard Remmers(0441-799-3006)AB I Natura 2000Leiter: Ingolf Faida(0441-799-2293)AB II Förderprogramme,ArtenschutzLeiterin: Talke Hinrichs-Fehrendt(0441-799-2259)AB III Fachbeiträge/NaturschutzinformationenLeiter: Helmut Dieckschäfer(0441-799-2669)Allgemeine Verwaltung/BetriebswirtschaftLeiter: Ernst Fastie(04401-926-228)AB I u. AB IIAllg. Verwaltung und PersonalverwaltungLeiter: Ernst Fastie(04401-926-228)AB III BetriebswirtschaftLeiter: Hartmut Schultz(04401-926-208)AB IV IuK-TechnikLeiter: Jan Fecht(04401-926-126)Leiter: Jürgen Knaack(0441-799-2051)56Anschrift:Drüdingstraße 25, 49661 CloppenburgTel.: 04471-886-0, Fax: 04471-886-100E-Mail: Poststelle@nlwkn-clp.niedersachsen.deNIEDERSÄCHSISCHER LANDESBETRIEB FÜR WASSERWIRTSCHAFT, KÜSTEN- UND NATURSCHUTZOrganisationsplanBetriebsstelle CloppenburgBetriebsstellenleiter: Martin Windhaus (04471-886-125)Vertreter: NNGeschäftsbereich I:Geschäftsbereich II:Geschäftsbereich III:Geschäftsbereich V:Betrieb und Unterhaltunglan<strong>des</strong>eigener Gewässer und Anlagen;SchadstoffunfallbekämpfungLeiter: Ralf Jaspers(04471-886-137)Planung und Bau wasserwirtschaftlicherAnlagen undGewässerLeiter: Reiner Jürgenschellert(04471-886-124)Gewässerbewirtschaftung /FlussgebietsmanagementLeiter: Martin Windhaus(04471-886-125)AB GrundwasserLeiterin: Christel Karfusehr(04471-886-128)AB Oberirdische GewässerAllgemeine Verwaltung /BetriebswirtschaftLeiter: Christoph Barkhoff(04471-886-111)AB Informations-undKommunikationstechnikLeiter: Ludger Prüllage(04471-886-175)Leiter: Michael Klaus(04471-886-133)AB BasisdiensteLeiter: Hartmut Kolbe(04471-886-161)<strong>NLWKN</strong>-Service


NIEDERSÄCHSISCHER LANDESBETRIEB FÜR WASSERWIRTSCHAFT, KÜSTEN- UND NATURSCHUTZGB IVGB IIIGB VAnschriften:Göttinger Chaussee 76 A, 30453 HannoverTel.: 0511-3034-02, Fax: 0511-3034-3060E-Mail: Poststelle@nlwkn-h.niedersachsen.deAn der Scharlake 39, 31135 Hil<strong>des</strong>heimTel.: 05121-509-0, Fax: 05121-509-196E-Mail: Poststelle@nlwkn-hi.niedersachsen.deOrganisationsplanBetriebsstelle Hannover-Hil<strong>des</strong>heimBetriebsstellenleiter: Dr. Joseph Hölscher (05121-509-130)Vertreter: Theo Stracke (0511-3034-3213)Geschäftsbereich IIIGewässerbewirtschaftung/FlussgebietsmanagementLeiter: Dr. Joseph Hölscher(05121-509-130)AB GrundwasserLeiter: Hubertus Schültken(0511-3034-3016)AB Oberirdische GewässerLeiter: Stephan Bellin(05121-509-132)AB BasisdiensteLeiter: Guido Strumm(05121-509-143)AB FlussgebietsmanagementLeiterin: Birgit Heddinga(0511-3034-3011)AB Überwachung kerntechnischer Anlagen,Umweltradioaktivität, Strahlenschutz undnichtionisierende Strahlung*)Leiter: Dr. Hauke Brüggemeyer(05121-509-311)dienstrechtlich zugeordnet:Geschäftsstelle der Flussgebietsgemeinschaft WeserGeschäftsbereich IVNaturschutzLeiter: Theo Stracke(0511-3034-3213)AB N 2000-Management, NSG-Ausweisunginfolge N 2000, flächenbezogener NaturschutzLeiter: Lothar Hilke(0511-3034-3105)AB Förderprogramme, Vertragsnaturschutz,Umsetzung von ArtenschutzkonzeptenLeiter: Heinrich Wilke(0511-3034-3113)AB fachübergreifende Naturschutzbeiträge,Biotopschutz, Schutzgebiets-Dokumentation*),Kartografie*)Leiterin: Dagmar Fielbrand(0511-3034-3018)AB Tier- und Pflanzen-Artenschutz*)Leiterin: Dr. Annemarie Schacherer(0511-3034-3219)AB Staatliche Vogelschutzwarte*)Leiter: Bernd Oltmanns(0511-3034-3214)AB Internationaler Artenschutz*)Leiter: Dr. Wolfgang Kaufmann(0511-3034-3101)Geschäftsbereich VAllgemeine Verwaltung / BetriebswirtschaftLeiter: Karl-Heinz Mazarin(05121-509-103)AB Allgemeine VerwaltungLeiter: Wolfgang Pach(05121-509-104)AB PersonalverwaltungLeiter: Jürgen Hübner(05121-509-109)AB BetriebswirtschaftLeiter: Bernhard Möhlenbrock(05121-509-123)AB IuK-TechnikLeiter: Bernd Kahlert(05121-509-210)*) lan<strong>des</strong>weite vor-Ort-Aufgabe der Betriebsstelle Hannover-Hil<strong>des</strong>heimAnschrift:Adolph-Kolping-Straße 6, 21337 LüneburgTel.: 04131-8545-400, Fax: 04131-8545-444E-Mail: Poststelle@nlwkn-lg.niedersachsen.deNIEDERSÄCHSISCHER LANDESBETRIEB FÜR WASSERWIRTSCHAFT, KÜSTEN- UND NATURSCHUTZOrganisationsplanBetriebsstelle Lüneburg57Betriebsstellenleiter: Andreas Montz (04131-8545-465)Vertreterin: Elvyra Kehbein (04131-8545-500)Geschäftsbereich I:Geschäftsbereich II:Geschäftsbereich III:Geschäftsbereich IV:Geschäftsbereich V:Betrieb und Unterhaltunglan<strong>des</strong>eigener Gewässerund AnlagenLeiterin: Jana Freimann(04131-8545-261)Planung und Bau wasserwirtschaftlicherAnlagenund GewässerLeiter: Andreas Montz(04131-8545-465)AB I Küsten- und HochwasserschutzLkrs. Harburg u.Lüneburg,GewässerrenaturierungLeiter: Johannes Hilmer(04131-8545-453)AB II HochwasserschutzNeuhauser Deich- undUnterhaltungsverband,Lkrs. LüneburgLeiter: Alfons Lehmann(04131-8545-455)AB III Hochwasserschutz Lkrs.Lüchow-DannenbergLeiter: Eckehard Abel(05861-8069 -303)Gewässerbewirtschaftung/FlussgebietsmanagementLeiterin: Dr. Katharina Pinz(04131-8545-271)AB I GrundwasserLeiter: Gerhard Nickel(04131-8545-201)AB II Oberirdische GewässerLeiter: Bernhard Schürmann(04131-8545-289)ABIII BasisdiensteLeiter: Manfred Schulze(04131-15-1110)AB IV FlussgebietsmanagementLeiter: Ingo Peter(04131-8545-244)NaturschutzLeiterin: Elvyra Kehbein(04131-8545-500)AB I N 2000 – Management,NSG-Ausweisung infolgeN 2000, flächenbezogenerNaturschutzLeiter: Christoph Knop(04131-8545-517)AB II Förderprogramme, Vertragsnaturschutz,Umsetzungvon ArtenschutzkonzeptenLeiter: Danny Wolff(04131-8545-509)AB III Fachübergreifende Naturschutzbeiträge,Biotopschutz,Schutzgebiets-Dokumentation, KartografieLeiter: Ralf Gros(04131-8545-511)Allgemeine Verwaltung/BetriebswirtschaftLeiter: Hans-Martin Soetbeer(04131-8545-415)AB III BetriebswirtschaftLeiter: Christian Wagener(04131-8545-411)AB IV IuK-TechnikLeiter: Günter Gast(04131-8545-451)<strong>NLWKN</strong>-Service


NIEDERSÄCHSISCHER LANDESBETRIEB FÜR WASSERWIRTSCHAFT, KÜSTEN- UND NATURSCHUTZAnschrift:Haselünner Straße 78, 49716 MeppenTel.: 05931-406-0, Fax: 05931-406-100E-Mail: Poststelle@nlwkn-mep.niedersachsen.deOrganisationsplanBetriebsstelle MeppenBetriebsstellenleiter: Mathias Eberle (05931-406-141)Vertreter: Martin Gaebel (05931-406-149)Geschäftsbereich IGeschäftsbereich IIGeschäftsbereich IIIGeschäftsbereich VBetrieb und Unterhaltung Lan<strong>des</strong>eigenerAnlagen und GewässerPlanung und Bau wasserwirtschaftlicherAnlagen und GewässerGewässerbewirtschaftung /FlussgebietsmanagementAllgemeine Verwaltung /BetriebswirtschaftLeiter: Martin Gaebel(05931-406-149)Leiter: Leopold Hegemann(05931-406-148)Leiter: Mathias Eberle(05931-406-141)Leiter: Heinz Velt(05931-406-113)Betriebshöfe Lehrte und GeorgsdorfAB GrundwasserLeiter: Ralf te Gempt(05931-406-160)AB Oberirdische GewässerAB Informations- und KommunikationstechnikLeiter: Björn Johannsen(05931-406-157)Leiter: Bernd Zummach(05931-406-140)AB BasisdiensteLeiterin: Eva Abée(05931-406-162)AB FlussgebietsmanagementLeiter: Herrmann Hebbelmann(05931-406-142)58Anschriften:Jahnstraße 1, 26506 NordenTel.: 04931-947-0, Fax: 04931-947-125E-Mail: Poststelle@nlwkn-nor.niedersachsen.deGB III/Forschungsstelle KüsteAn der Mühle 5, 26548 NorderneyTel.: 04932-916-0, Fax: 04932-1394E-Mail: Poststelle@nlwkn-nor.niedersachsen.deNIEDERSÄCHSISCHER LANDESBETRIEB FÜR WASSERWIRTSCHAFT, KÜSTEN- UND NATURSCHUTZOrganisationsplanBetriebsstelle Norden-NorderneyBetriebsstellenleiter: Frank Thorenz (04931-947-152)Vertreter: Matthias Popkes (04931-947-150)Geschäftsbereich I:Geschäftsbereich II:Geschäftsbereich III:Geschäftsbereich VBetrieb und Unterhaltunglan<strong>des</strong>eigener Gewässerund AnlagenLeiter: Matthias Popkes(04931-947-150)AB I Gewässer, Kanäle, Anlagen,KüstenschutzLeiter: Ulrich Holzkämper(04931-947-149)AB II Sperrwerke, Schiffsbetrieb,SchadstoffunfallbekämpfungLeiter: Dirk Oberliesen(04931-947-129)AB III InselschutzLeiter: Jan Lorenz(04931-947- 134)Planung und Bau wasserwirtschaftlicherAnlagenund GewässerLeiter: Frank Thorenz(04931-947-152)AB I Grundsatzplanung,GeoinformationssystemLeiter: Holger Blum(04931-947-158)AB II Planung und Bau von KüstenschutzanlagenLeiter: Theo van Hoorn(04931-947-139)AB III Landschaftspflege, Seevogelschutz,Nationalparkwacht,IngenieurbiologieLeiter: Martin Schulze Dieckhoff(04931-947-147)Forschungsstelle Küste(Standort: Norderney)Leiter: Hanz-Dieter Niemeyer(04932-916-141)AB I Morphologie <strong>des</strong> KüstengebietesLeiter: Dr. Hans-Joachim Stephan(04932-916-121)AB II KüsteningenieurwesenLeiter: Ralf Kaiser(04932-916-142)AB III VermessungLeiter: Holger Dirks(04931-947-212)AB IV SturmflutwarndienstLeiter: Hans-Gerd Coldewey(04931-947-155)Allgemeine Verwaltung/BetriebswirtschaftLeiterin: Franzis Kathe(04931-947-165)AB I und AB IIAllgemeine VerwaltungPersonalverwaltungLeiter: Bernhard Poppinga(04931-947-141)AB III BetriebswirtschaftLeiterin: Petra Pieper(04931-947-156)AB IV IuKLeiter: Ingo Rickmeyer(04931-947-246)AB V Bewilligungsstelle fürEU-Zuwendungen /Zahlstelle <strong>des</strong> <strong>NLWKN</strong>Leiter: Karl Mühlsteff(0441-799-2027)Ratsherr-Schulze-Str. 10,26122 OldenburgTel.: 0441-799-0,Fax: 0441-799-2032E-Mail: Poststelle@nlwkn-bra.niedersachsen.de<strong>NLWKN</strong>-Service


NIEDERSÄCHSISCHER LANDESBETRIEB FÜR WASSERWIRTSCHAFT, KÜSTEN- UND NATURSCHUTZAnschrift:Harsefelder Straße 2, 21680 StadeTel.: 04141-601-1, Fax: 04141-601-232E-Mail: Poststelle@nlwkn-std.niedersachsen.deOrganisationsplanBetriebsstelle StadeBetriebsstellenleiter: Heinrich Pudimat (04141-601-249)Vertreterin: Dorothea Altenhofen (04141-601-252)Geschäftsbereich I:Geschäftsbereich II:Geschäftsbereich III:Geschäftsbereich V:Betrieb und Unterhaltunglan<strong>des</strong>eigener Gewässerund AnlagenLeiter: Martin Kogge(04141-601-241)AB Gewässer, Kanäle, Anlagen,KüstenschutzLeiter: Berthold von Poten(04141-601-239)AB Sperrwerke, Schiffsbetrieb,SchadstoffunfallbekämpfungLeiterin: Birgit Baumann(04141-601-466)Planung und Bau wasserwirtschaftlicherAnlagen und GewässerLeiter: Heinrich Pudimat(04141-601-249)AB Region STD-Ost, Ingenieurbiologie,TreibselbehandlungLeiter: Hans-Diedrich Mühler(04141-601-255)AB Region STD-WestLeiter: Marten thor Straten(04141-601-247)Gewässerbewirtschaftung/FlussgebietsmanagementLeiterin: Dorothea Altenhofen(04141-601-252)AB GrundwasserLeiter: Wolfgang Müller(04141-601-245)AB Oberirdische GewässerLeiter: Volker Rebehn(04141-601-243)AB BasisdiensteLeiter: Ulrich Wiegel(04141-601-222)Allg. Verwaltung, FinanzundRechnungswesen, Personal, IuK-TechnikLeiterin: Nancy Haack(04141-601-235)AB IuK-TechnikLeiter: Lutz Frenzel(04141-601-236)Anschriften:Rudolf-Steiner-Straße 5, 38120 BraunschweigTel.: 0531-8665-4000, Fax: 0531-8665-4050E-Mail: Poststelle@nlwkn-bs.niedersachsen.deAlva-Myrdal-Weg 2, 37085 GöttingenTel.: 0551-5070-02, Fax: 0551-5070-440E-Mail: Poststelle@nlwkn-goe.niedersachsen.deNIEDERSÄCHSISCHER LANDESBETRIEB FÜR WASSERWIRTSCHAFT, KÜSTEN- UND NATURSCHUTZOrganisationsplanBetriebsstelle SüdBetriebsstellenleiter: Dr. Eckhard Garve (0531-8665-4400)Vertreter: Hans-Wilhelm Thieding (0531-8665-4021)59Geschäftsbereich IGeschäftsbereich IIGeschäftsbereich IIIGeschäftsbereich IVGeschäftsbereich VBetrieb und Unterhaltunglan<strong>des</strong>eigener Anlagen undGewässerLeiter: Detlef Kirstein (GÖ)(0551-5070-353)Planung und BauwasserwirtschaftlicherAnlagen und GewässerLeiter: Heiko Warnecke (BS)(0531-8665-4030)Gewässerbewirtschaftung/FlussgebietsmanagementLeiter: Hans-Wilhelm Thieding (BS)(0531-8665-4021)AB I GrundwasserLeiter: Thorsten Hartung (BS)(0531-8665-4310)AB II Oberirdische GewässerNaturschutzLeiter: Dr. Eckhard Garve (BS)(0531-8665-4400)AB I Natura 2000Leiterin: Anne-Margarete Runge (BS)(0531-8665-4410)AB II Förderprogramme,ArtenschutzAllgemeine Verwaltung/BetriebswirtschaftLeiter: Wilfried Wöhler (BS)(0531-8665-4500)AB I Allgemeine VerwaltungLeiterin: Manuela Stolz (BS)(0531-8665-4510)AB II PersonalLeiter: Dietmar Bublitz (BS)(0531-8665-4321)Leiterin: Agnes Steinmann (BS)(0531-8665-4420)Leiter: Wilfried Wöhler (BS)(0531-8665-4500)AB III BasisdiensteLeiter: Egbert Kleinhans (GÖ)(0551-5070-356)AB III Fachbeiträge /NaturschutzinformationLeiter: Dr. Horst Grunert (BS)(0531-8665-4430)AB III BetriebswirtschaftLeiterin: Karolin Thiele (BS)(0531-8665-4530)AB IV IuK-TechnikStandorte der Betriebsstelle Süd:Braunschweig(BS)Göttingen(GÖ)Betriebshof Salzderhelden (SDH)Leitung: Dietmar Görner (GÖ)(0551-5070-351)<strong>NLWKN</strong>-Service


NIEDERSÄCHSISCHER LANDESBETRIEB FÜR WASSERWIRTSCHAFT, KÜSTEN- UND NATURSCHUTZAnschrift:Am Bahnhof 1, 27232 SulingenTel.: 04271-9329-0, Fax: 04271-9329-50E-Mail: Poststelle@nlwkn-su.niedersachsen.deOrganisationsplanBetriebsstelle SulingenBetriebsstellenleiter: Bernd Lehmann (04271-9329-42)Vertreter: Hartmut Korte (04271-9329-20)Geschäftsbereich I:Geschäftsbereich II:Geschäftsbereich III:Geschäftsbereich V:Betrieb und Unterhaltunglan<strong>des</strong>eigener Gewässerund AnlagenLeiter: Reinhard Nietfeld(04271-9329-21)Planung und BauwasserwirtschaftlicherAnlagen und GewässerLeiter: Jörg Prante(04271-9329-41)Gewässerbewirtschaftung/FlussgebietsmanagementLeiter: Bernd Lehmann(04271-9329-42)AB I GrundwasserVerwaltung und BetriebswirtschaftLeiter: Hartmut Korte(04271-9329-20)AB IV IuK TechnikLeiterin: Dr. Dorothea Berger(04271-9329-26)Leiter: Hartmut Berndt(04271-9329-30)AB II OberflächengewässerLeiterin: Claudia Schmidt-Schweden(04271-9329-53)AB III BasisdiensteLeiter: Ulrich Dangers(04271-9329-47)60Anschrift:Bgm-Münchmeyer-Straße 6, 27283 VerdenTel.: 04231-882-0, Fax: 04231-882-111E-Mail: Poststelle@nlwkn-ver.niedersachsen.deNIEDERSÄCHSISCHER LANDESBETRIEB FÜR WASSERWIRTSCHAFT, KÜSTEN- UND NATURSCHUTZOrganisationsplanBetriebsstelle VerdenBetriebsstellenleiter: Werner Kochta (04231-882-129)Vertreter: Heiner Harting (04231-882-189)Geschäftsbereich II:Planung und Bau wasserwirtschaftlicherAnlagen und GewässerLeiter: Werner Kochta(04231-882-129)Geschäftsbereich III:Gewässerbewirtschaftung/FlussgebietsmanagementLeiter: Heiner Harting(04231-882-189)AB I GrundwasserLeiter: Henning Ohlebusch(04231-882-173)AB II Oberirdische GewässerLeiter: Wolfgang Peters(04231-882-152)AB III BasisdiensteLeiter: Heiner Harting(04231-882-189)Geschäftsbereich V:Allgemeine Verwaltung/BetriebswirtschaftLeiterin: Elke Baumberg(04231-882-197)AB IV IuK-TechnikLeiter: Hartmut Berndt(04231-882-132)<strong>NLWKN</strong>-Service

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