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Technik gegen den - Aus der tec2

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Aufregendes VDIni-Jahrin AachenSeifenkistenauf <strong>der</strong> TeststreckeVDInis auf selbst gebauten Untersätzenin <strong>der</strong> Bonner RheinaueAm 25. Mai trafen sich 25 VDInis in Bonn. Seifenkistenund an<strong>der</strong>e fahrbare Untersätze stan<strong>den</strong> auf dem Programm.Die Kin<strong>der</strong> fan<strong>den</strong> sich in Gruppen zusammenund bekamen jeweils eine Kiste mit Bauteilen, die füreine Seifenkiste gebraucht wer<strong>den</strong>. Michael Waer<strong>der</strong>und Jonas Klee vom VDIni-Club halfen <strong>den</strong> Tüftlern, sodassnach kurzer Zeit die Fahrzeuge fertig waren.Nun folgte <strong>der</strong> zweite Teil des Tages, <strong>der</strong> nicht wenigerspannend war: die Testfahrt. In <strong>der</strong> Bonner Rheinaueging es <strong>den</strong> Berg hinunter! Jedes Kind aus <strong>den</strong> bei<strong>den</strong>Gruppen durfte einmal fahren und im Rennen die Seifenkisteausprobieren.Zum ersten Termin hatten sich so viele Kin<strong>der</strong> angemeldet,dass am 29. Juni direkt noch einmal die fahrbarenUntersätze gebaut und natürlich auch getestet wur<strong>den</strong>.Über die nächsten Aktivitäten halten wir euch aufdem Laufen<strong>den</strong> und freuen uns, wenn wie<strong>der</strong> viele voneuch mit dabei sind!Wie arbeitet unser Gehirn? Wie lassen sich unsereSinne täuschen? Mit diesen spannen<strong>den</strong> Fragenstarteten die Aachener VDInis ins Jahr 2013, als siedie Son<strong>der</strong>ausstellung des Continium in Kerkrade,NL, besuchten.Im Februar widmeten sich die VDInis dann <strong>den</strong>großen Fragen nach dem Leben im Universum unddem Universum selbst bei <strong>den</strong> Sternenaben<strong>den</strong> vonDr. Gunter Heim. Sie bastelten eine Laterne, umbeim <strong>Aus</strong>flug auf <strong>den</strong> Lousberg zum Sterneguckennicht so ganz im Dunkeln zu stehen.Bei einem Wettbewerb gewann <strong>der</strong> VDIni-ClubAachen einen Druckworkshop mit Frau GudrunLinde, <strong>der</strong> kaum, dass er zur Anmeldung ausgeschriebenwar, fast zweifach überbucht war. Diesfreute sowohl Frau Linde als auch das Aachener Organisationsteamso sehr, dass gleich zwei weitereWorkshops vereinbart wur<strong>den</strong>, damit alle interessiertenVDInis erleben konnten, wie zu GutenbergsZeiten mit hölzernen und metallenen BuchstabenTexte gesetzt und gedruckt wur<strong>den</strong>.Mit dem Patentanwalt Dr. Castel erarbeitetendie VDInis in <strong>den</strong> Osterferien einen Patentantrag.Zunächst diskutierten sie verschie<strong>den</strong>e Alltags<strong>gegen</strong>stände,die ihrer Meinung nach verbessert wer<strong>den</strong>könnten – Legosteine, Außenställe vonKaninchen, Fensterschlösser. Doch am Interessantestenerschien ihnen ein selbstklebendes Band mitLeuchtstreifen, um damit zum Beispiel die Fahrrä<strong>der</strong>zu beleuchten. Im Team erarbeiteten die Kin<strong>der</strong> einenPatentantrag mit Skizze und technischer Beschreibungund beauftragten ihren Mentor, diesenAntrag beim Deutschen Patent- und Markenamt inMünchen einzureichen. Dort wird <strong>der</strong> Antrag nununter dem Aktenzeichen 10 2013 006 201.2 geführtund geprüft. Mit dieser Rückmeldung des Amts istDr. Castel dann an verschie<strong>den</strong>e Firmen mit <strong>der</strong>Frage herangetreten, ob sie an einer Vermarktungdes Patents Interesse hätten. Es gibt bereits positiveSignale einiger Firmen, sodass es in diesem Jahrwomöglich noch ein Treffen mit ihnen und <strong>den</strong> Erfin<strong>der</strong>ngibt zur Erkundung potenzieller Zusammenarbeit.Wir sind gespannt!12 <strong>tec2</strong>


Fotos: PrivatOb Druckworkshop,Kompasswan<strong>der</strong>n,Patentworkshopo<strong>der</strong> Stadt führung(von oben nach unten):Den VDInis in Aachenwird viel geboten!Wie bereits im Vorjahr erkundeten unter Dr. GunterHeims Führung die älteren VDInis mit dem Kompass<strong>den</strong> Aachener Sü<strong>den</strong>, dieses Mal war <strong>der</strong> Wettergott <strong>den</strong>Wan<strong>der</strong>ern wohlgesonnen und bei angenehmen Wan<strong>der</strong>wetterfan<strong>den</strong> die VDInis ihren Weg.In <strong>den</strong> Sommerferien gab es auch wie<strong>der</strong> zwei Besucheim STAWAG-Energiehaus im Floriansdorf – FrauZimmermann von <strong>der</strong> STAWAG, die die Kurse leitet, istjedes Mal begeistert von dem technischen Verständnis<strong>der</strong> VDInis. Auch <strong>der</strong> <strong>Aus</strong>flug in <strong>den</strong> Braunkohle-Tagebauin In<strong>den</strong> war gut besucht. Und auch <strong>der</strong> Rest des Jahreswird noch spannend, <strong>den</strong>n weitere Aktionen sind in Planung:das Schokola<strong>den</strong>museum in Eupen, die MonschauerSenfmühle, das Aachener Stadttheater. Wirhaben noch jede Menge weitere Ideen.Wir freuen uns auf euch und eure Neugierde, liebeÖcher VDInis! Euer Organisationsteam: Dr. JacquelineCorves, Dr. Julia Sabine Jakobs, Dr. Stefan Baumann,Hartmut Blumberg und Dr. Johannes Mandelartz<strong>tec2</strong> 13


Jede dritte Brückein NRW müssteerneuert wer<strong>den</strong>Die plötzliche, ungeplante Sperrung <strong>der</strong> A1-Rheinbrücke bei Leverkusen im letzten Jahr hat es deutlich gemacht:Unsere Verkehrsinfrastruktur ist teilweise in einem schlechten Zustand. Ursache dafür sind wachsendes Verkehrsaufkommen,höhere Tonnagen von Kraftfahrzeugen und dazu fehlende finanzielle Mittel für <strong>den</strong> Erhalt von Straßenund Brücken, geschweige <strong>den</strong>n für Neuinvestitionen.Im NRW-Verkehrsministerium wer<strong>den</strong> <strong>der</strong>zeit fastalle Großbrücken im Land auf <strong>der</strong> Basis einer neuen,vom Bund eingeführten Richtlinie statisch nachgerechnetund im Hinblick auf eine möglicherweise erfor<strong>der</strong>licheErneuerung o<strong>der</strong> auch Sanierung untersucht.Michael Heinze, Leiter <strong>der</strong> Gruppe Straßeninfrastrukturund Straßenbaupolitik, schätzt, dass ein Drittel allerGroßbrücken im Bundesfernstraßennetz in NRW neugebaut wer<strong>den</strong> muss. Und <strong>der</strong> Rest müsse größtenteils„ertüchtigt“ wer<strong>den</strong>. Und auf <strong>den</strong> Landesstraßen siehtes nicht viel besser aus.Dabei ist Nordrhein-Westfalen wegen des hohenVerkehrsaufkommens und wegen <strong>der</strong> ungünstigen Altersstrukturseiner Autobahnen und Bundesstraßen dasam stärksten betroffene Bundesland. Die Straßenbauverwaltungschätzt <strong>der</strong>zeit <strong>den</strong> Ertüchtigungsbedarf fürrund 400 große Brücken auf <strong>den</strong> Bundesfernstraßen inNRW auf etwa 4,5 Milliar<strong>den</strong> Euro in <strong>den</strong> nächsten zehnJahren.Oberste Priorität hat die Sicherheit von Leib und Leben.Bauwerke, die nicht mehr sicher benutzt wer<strong>den</strong>können, müssen umgehend instand gesetzt o<strong>der</strong> gesperrtbeziehungsweise in ihrer Nutzung eingeschränktwer<strong>den</strong>. Aber auch letztere Maßnahmen verursachenerhebliche volkswirtschaftliche Kosten. Diese entstehenvor allem durch Zeitverluste, höhere Betriebs- und Kraftstoffkosten,allerdings auch durch Unfälle, Lärm sowieUmweltauswirkungen. Laut einer Studie des Institutefor Economic Research and Consulting hat beispielsweisedie Sperrung <strong>der</strong> Leverkusener A1-Brücke für die92 Tage etwa 60 bis 80 Millionen Euro an Kosten verursacht.Dieses hätte man sicher besser vorab in eineSanierung o<strong>der</strong> einen Neubau (geschätzte Baukostenfür ein neues, achtspuriges Bauwerk: 220 MillionenEuro) gesteckt.Neuere Bauwerke entsprechen in <strong>der</strong> Regel <strong>den</strong> aktuellentechnischen Standards und künftigen Verkehrsanfor<strong>der</strong>ungen.Aber vor allem bei <strong>den</strong> Brücken aus <strong>den</strong>1960er- und 1970er-Jahren – ein Großteil <strong>der</strong> Brücken inNRW wurde in dieser Zeit gebaut – besteht akuterHandlungsbedarf. Sie sind ursprünglich für deutlichgeringere Verkehrsbelastungen geplant und gebautwor<strong>den</strong>. Der stetig wachsende Anteil des Schwerverkehrsstellt eine starke Belastung <strong>der</strong> Straßen dar. Biszum Jahr 2050 sollen nach <strong>den</strong> bundesweit gültigenPrognosen noch einmal 80 Prozent mehr Güterverkehrauf unseren Straßen fahren. Dabei hat ein Lkw mit38 Tonnen Gewicht auf <strong>der</strong> Autobahn die gleiche Zerstörungswirkungwie 160.000 Pkws.Dr.-Ing. Peter Guntermann14 <strong>tec2</strong>


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Fotos: TÜV RheinlandDie Griffigkeit <strong>der</strong> Straße erfasst das SKM Griffigkeitsmesssystem. Der Träger-Lkw führt zur Annässung <strong>der</strong> Messspur unter an<strong>der</strong>em einen Zehn-Kubikmeter-Wassertankmit sich.Zwischen Hinter- und Vor<strong>der</strong>achse des Träger-Lkws ist beim SKM Griffigkeitsmesssystemein Messrad angebracht, das in einem Winkel von 20 Grad überdie Straße gezogen wird. Zur Messung wird eine auf die Geschwindigkeit desFahrzeugs abgestimmte Wassermenge vor das Rad auf die Straße geleitet.16 <strong>tec2</strong>


Schlaglöchernmit Sensoren auf <strong>der</strong> SpurStraßenerhaltungs-Management beim TÜV RheinlandWir kennen sie alle: Schlaglochpisten, die über Jahre hinweg notdürftig repariert wor<strong>den</strong> sind. Wie ein Flickenteppichsehen sie oft aus mit ihren sich überlagern<strong>den</strong> ausgebesserten Stellen, <strong>den</strong> Spurrillen und abgeplatztenFahrbahnmarkierungen. Wenn solche Schä<strong>den</strong> sichtbar und womöglich schon seit längerer Zeit vorhan<strong>den</strong> sind,„ist es schon zu spät“, sagt Volker Jakobi, Geschäftsführer <strong>der</strong> TÜV Rheinland Schniering GmbH.„Um <strong>den</strong> Zustand unserer Straßen auch zukünftig erhaltenzu können, ist es wichtig, frühzeitig schonkleinste Anzeichen beginnen<strong>der</strong> Schä<strong>den</strong> im Straßenbelagzu erkennen, zu analysieren und zu dokumentieren.Denn nur so können Sanierungsmaßnahmen undInvestitionen effektiv geplant wer<strong>den</strong>.“Zustandserfassung und -bewertung nennt sich dieserFachbereich, <strong>der</strong> das Spezialgebiet <strong>der</strong> TÜV RheinlandSchniering GmbH ist und die messtechnischeZustandserfassung und -bewertung von Autobahnen,Straßen, Geh- und Radwegen sowie Rollbahnen umfasst.Zu <strong>den</strong> Dienstleistungen des Unternehmens gehörenim Wesentlichen die Erfassung <strong>der</strong> Längs- undQuerebenheit, <strong>der</strong> Griffigkeit, <strong>der</strong> Makrotextur und <strong>der</strong>Substanzmerkmale mithilfe von Oberflächenbil<strong>der</strong>n.Mit eigens für diese Aufgabe ausgestatteten, schnellfahren<strong>den</strong> Messfahrzeugen wer<strong>den</strong> die Zustandsdatengewonnen. Zur Bewertung, <strong>Aus</strong>wertung und Visualisierungsetzen die Spezialisten die Visualisierungs- und<strong>Aus</strong>wertungssoftware ARGUS und STRADIVARI ein.Sowohl die Messtechnik als auch die Software sindEigenentwicklungen und auf die speziellen Messmetho<strong>den</strong>zugeschnitten. „Mit unseren ARGUS-Messsystemensind wir in <strong>der</strong> Lage, Zustandserfassungen auf allenStraßenkategorien durchzuführen“, sagt Volker Jakobiund erklärt, wie eine Messung abläuft: „Die Ebenheit einerStraße wird durch die Ermittlung <strong>der</strong> Längs- und <strong>der</strong>Querebenheit erfasst. Mittels Laserdistanzsensoren, dieseitlich und vorne am Fahrzeug angebracht sind, wirddie Messung berührungslos durchgeführt. Erfasst wer<strong>den</strong>können unter an<strong>der</strong>em Längsunebenheiten im Wellenlängenbereichvon 0,5 bis 50 Metern. Bei <strong>der</strong> Messung<strong>der</strong> Querebenheit wird das Querprofil über diegesamte Fahrbahnbreite kontinuierlich erfasst – 50.000Abtastungen pro Sekunde bei einer Auflösung von 0,025Millimetern leisten die Sensoren.“ Zusätzlich wer<strong>den</strong>Längs- und Querneigung aufgenommen. <strong>Aus</strong> <strong>den</strong> Messwertenkönnen anschließend beispielsweise die Spur -innentiefe, die fiktive Wassertiefe, die allgemeineUnebenheit, die Welligkeit und <strong>der</strong> IRI (InternationalRoughness Index) berechnet wer<strong>den</strong>.Die Griffigkeit einer Straße wird mittels GriffigkeitsmesssystemSKM (Seitenkraftmessverfahren) gemessen.Hierbei wird ein Messrad eingesetzt, das zurFahrtrichtung schräg gestellt am Träger-Lkw montiertist und unter Seitenschlupf abrollt. Der Schräglaufwinkelbeträgt 20 Grad. „Diese Messung“, so Volker Jakobi,„erfolgt bei angenässter Fahrbahn, da die Griffigkeit <strong>der</strong>Straße bei Nässe am geringsten ist.“ Da die Wasserfilmdicke0,5 Millimeter betragen muss, fließt das Wasserabhängig von <strong>der</strong> Geschwindigkeit des Messfahrzeugsaus: bei 40 Stun<strong>den</strong>kilometern 27 Liter pro Minute, bei60 Stun<strong>den</strong>kilometern 40 Liter pro Minute und bei 80Stun<strong>den</strong>kilometern 53 Liter. Rund zehn Kubikmeter Wasserführt <strong>der</strong> Lkw bei solchen Messungen mit. Die Lebensdauereines Messreifens ist dabei nicht sehr hoch,nach ein bis drei Messtagen muss <strong>der</strong> Reifen getauschtwer<strong>den</strong>.Neben Messrad und Sensoren sind die Messfahrzeuge<strong>der</strong> TÜV Rheinland Schniering GmbH mit diver-<strong>tec2</strong> 17


Ein bisschen sieht er aus wie ein Schneepflug, <strong>der</strong> AR-GUS. Laserdistanzsensoren und Kameras sind allerdingsnicht für Schnee zuständig, son<strong>der</strong>n erfassen <strong>den</strong> Zustandunserer Straßen.Foto: TÜV Rheinlandsen hochauflösen<strong>den</strong> Kameras ausgestattet, die Videos<strong>der</strong> befahrenen Straße, aber auch vom gesamten Straßenraummit Beschil<strong>der</strong>ungen, Rad- und Gehwegen liefern.Schä<strong>den</strong> wie beispielsweise Risse können ab einerBreite von circa 0,5 Millimetern erkannt wer<strong>den</strong>. „Wirhalten mit <strong>den</strong> Kameras je<strong>den</strong> Meter Straße fest. Dieeinzelnen Bil<strong>der</strong> lassen sich GPS-genau zuordnen“, sagtVolker Jakobi. <strong>Aus</strong>gewertet wird manuell. Das heißt, dieerfahrenen Mitarbeiter des Unternehmens schauensich die Oberflächenbil<strong>der</strong> auf Monitoren an und haltenje<strong>den</strong> Scha<strong>den</strong> mit einem Klick auf eine spezielle Tastaturfest. Die Bewertung <strong>der</strong> Schä<strong>den</strong> erfolgt dabei nacheinem definierten Scha<strong>den</strong>skatalog.<strong>Aus</strong> sämtlichen erfassten und ausgewerteten Datenstellen die Spezialisten unter an<strong>der</strong>em Ergebnisdateienund Zustandskarten zusammen, die sie ihren Kun<strong>den</strong>an die Hand geben, um für die Zukunft effektiv planenzu können. „Unverzichtbar beim Straßenerhaltungs-Managementist die Historie“, betont Volker Jakobi. „Es istganz wichtig, dass wir im Rahmen <strong>der</strong> Scha<strong>den</strong>serfassungobjektive Messdaten erhalten, damit die Ergebnisseüber die Jahre vergleichbar sind. DennStraßenerhaltungs-Management ist eine mittel- bislangfristige Maßnahme.“Dr. Dunja BeckDie mit <strong>den</strong> Kameras aufgenommenen Bil<strong>der</strong> wer<strong>den</strong>aneinan<strong>der</strong>gefügt, sodass ein zusammenhängendesBild erzeugt wird. Manuell halten Mitarbeiter <strong>der</strong> TÜVRheinland Schniering GmbH Schä<strong>den</strong> auf <strong>der</strong> Straße perTastaturklick fest.Foto: TÜV Rheinland18 <strong>tec2</strong>


TÜV Rheinland Schniering GmbHDie TÜV Rheinland Schniering GmbH ist eine hun<strong>der</strong>tprozentige Tochtergesellschaft<strong>der</strong> TÜV Rheinland Group, seit über 40 Jahren im Bereich<strong>der</strong> Untersuchung und Bewertung von Straßen tätig und nacheigenen Angaben Marktführer in Deutschland sowie eines <strong>der</strong> führen<strong>den</strong>Unternehmen in Europa.Mit dem ARGUS-AGIL führen dieFachleute <strong>der</strong> TÜV RheinlandSchniering GmbH Zustandserfassungenauf Fahrradwegen, Gehwegen,Wirtschaftswegen undunbefestigten Wegen durch. Indieses Fahrzeug ist GeschäftsführerVolker Jakobi ausnahmsweiseeinmal eingestiegen. Foto: Beck1966 als Straßenbaulaboratorium Essen GmbH gegründet,übernahm <strong>der</strong> damalige GeschäftsführerAlfred Schniering die heutige TÜV RheinlandSchniering GmbH. 1980 führte das Unternehmendie ersten umfangreichen Griffigkeitsmessungenin Deutschland mit dem GriffigkeitsmesssystemSKM gemäß TP Griff-StB durch. Seit 1991 sind dieSpezialisten <strong>der</strong> TÜV Rheinland Schniering GmbHmit schnellfahren<strong>den</strong> Messsystemen zur netzweitenmesstechnischen Erfassung aller Zustandsmerkmaleunterwegs. Für die Messungen wer<strong>den</strong> dieselbst entwickelten multifunktionalen MesssystemeARGUS® sowie das multifunktionale MesssystemARGUS®-AGIL zur Zustandserfassung aufRad-, Geh- und Wirtschaftswegen eingesetzt. Auchdie Visualisierungs- und <strong>Aus</strong>wertungssoftwareSTRADIVARI® ist eine hauseigene Entwicklung.Rund 40 Mitarbeiter sind im Unternehmen beschäftigt. Zu <strong>den</strong>Hauptkun<strong>den</strong> <strong>der</strong> TÜV Rheinland Schniering GmbH gehören das deutscheBundesverkehrsministerium, die Straßenbauverwaltungen <strong>der</strong>Bundeslän<strong>der</strong>, Kreise und Gemein<strong>den</strong> sowie auch die Verwaltungenweiterer europäischer Län<strong>der</strong> wie zum Beispiel <strong>der</strong> Schweiz, Frankreich,Polen, Österreich, Italien und Tschechien. Im Laufe <strong>der</strong> Zeit wur<strong>den</strong> aufmehr als 650.000 Kilometern ARGUS®-Messungen und auf über400.000 Kilometern Griffigkeitsmessungen durchgeführt.Die Fachleute des Unternehmens sind in mehreren Gremien <strong>der</strong>Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV) vertretenund an zahlreichen Forschungsarbeiten beteiligt. Alle ARGUS®-Messsysteme und SKM Messfahrzeuge sind von <strong>der</strong> Bundesanstalt fürStraßenwesen (BASt) im Rahmen <strong>der</strong> jährlich stattfin<strong>den</strong><strong>den</strong> Prüfungabgenommen. Die TÜV Rheinland Schniering GmbH ist nach DIN ENISO 9001:2008 zertifiziert und Mitglied in <strong>der</strong> GütegemeinschaftGriffigkeitsmessungen e. V. Die Messungen wer<strong>den</strong> gemäß <strong>den</strong> technischenPrüfvorschriften auf Fahrbahnoberflächen <strong>der</strong> Forschungs -gesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV) durchgeführt.TÜV Rheinland Schniering GmbHStraßenzustandserfassung und -bewertungDipl.-Ing./Dipl.-Wirt.-Ing. Volker JakobiVolker.Jakobi@de.tuv.comwww.schniering.com<strong>tec2</strong> 19


Fotos: TÜV Rheinland„Permanente Überwachungwie bei <strong>der</strong> Intensivmedizin“Interview mit Dipl.-Ing. Ulf Kohlbrei, Projektleiter BauwerksmonitoringHerr Kohlbrei, <strong>der</strong> TÜV Rheinland bietet ein sogenanntesBrückenmonitoring an. Was versteht man eigentlichgenau unter einem Brückenmonitoring und welchenNutzen hat ein Monitoring für Ihre Auftraggeber?Ulf Kohlbrei: Ein Brückenmonitoring ist vergleichbar miteiner permanenten Überwachung, wie wir sie aus <strong>der</strong>Intensivmedizin kennen. Nur ist hier nicht ein Mensch<strong>der</strong> Patient, son<strong>der</strong>n eine Brücke. Mit einem Brückenmonitoringwird das Bauwerk 24 Stun<strong>den</strong> am Tag, 365 Tageim Jahr, also rund um die Uhr überwacht und steht unterständiger Kontrolle.Zu Ihrer zweiten Frage: In erster Linie haben unsereKun<strong>den</strong>, und das sind bei Infrastrukturbauwerken im Regelfallöffentliche Auftraggeber, einen InformationsundSicherheitsgewinn und schonen ihre finanziellenRessourcen. Bevor es zu sicherheitsrelevanten Verän<strong>der</strong>ungenam Bauwerk kommt, können wir das frühzeitigerkennen und <strong>den</strong> Baulastträger darüber informieren.So bleibt ihm genügend Vorlauf, geeignete Maßnahmenzu ergreifen und im Vorfeld ein Verkehrschaos zu verhin<strong>der</strong>no<strong>der</strong> zu minimieren. Durch <strong>den</strong> Erkenntnisgewinnzum Zustand des Bauwerks o<strong>der</strong> eines wichtigenKonstruktionselementes lassen sich aber auch Wartungs-und Instandsetzungsmaßnahmen optimieren.Dieser Wissensvorsprung ist für das Bauwerksmanagementsehr wichtig. Je nach Alterungsverhalten und Entwicklungvon Scha<strong>den</strong>sbil<strong>der</strong>n können Instandhaltungsmaßnahmenauch aufgrund von Erkenntnissenaus permanenten Überwachungen auf die dringendstenStellen konzentriert wer<strong>den</strong>. Letztendlich resultierendaraus eine nachhaltige Kostenersparnis und eine Erhöhung<strong>der</strong> Verfügbarkeit. Eine intakte Infrastruktur ist dieGrundvoraussetzung für eine gute wirtschaftliche Entwicklungeines Landes.20 <strong>tec2</strong>


Dipl.-Ing. Ulf Kohlbrei kümmertesich als ProjektleiterBauwerksmonitoring auchum die Severinsbrücke inKöln (Foto linke Seite). DerBauingenieur ist seit 2002bei <strong>der</strong> TÜV Rheinland LGABautechnik GmbH tätigund Mitglied im Fachausschussdes VDI „Strukturanalyse und Strukturüberwachungin <strong>der</strong> Bautechnik“.Kontakt: ulf.kohlbrei@de.tuv.com,Telefon: +49 221 806-1801Seite 14Worin bestehen <strong>den</strong>n Ihre Leistungen?Ulf Kohlbrei: Das Brückenmonitoring des TÜV Rheinlandist eine Echtzeit-Zustandsüberwachung. Sensible Bauwerksstrukturenüberwachen wir rund um die Uhrmithilfe verschie<strong>den</strong>er Messtechniken und Sensoren.Wir erfassen dabei Durchbiegungen, Verschiebungen,Verformungen, Temperaturän<strong>der</strong>ungen, Neigungen,Schwingungen o<strong>der</strong> Erschütterungen. Wir arbeiten ähnlichwie ein Arzt, <strong>der</strong> zunächst dieHistorie seines „Patienten“ erfragt,ihn bei Bedarf gründlich untersuchtund dann auch noch ein „EKG“ inForm eines Brückenmonitoringsdurchführt, soweit dies erfor<strong>der</strong>lichist. Anhand all dieser Informationenkönnen eine Diagnose und ein Therapievorschlagerfolgen.Unser beson<strong>der</strong>es Know-how bestehtvor allen Dingen in <strong>der</strong> Analyseund Interpretation <strong>der</strong> vielfältigenInformationen und Messdaten.Steht eine Zustands verän<strong>der</strong>ung im Einklang mit <strong>den</strong>konstruktiven Randbedingungen des Bauwerks, <strong>den</strong>planmäßigen Verkehrslasten und <strong>den</strong> wie<strong>der</strong>kehren<strong>den</strong>Temperatureinflüssen o<strong>der</strong> zeigt sie <strong>den</strong> Trend zu einerkritischen Entwicklung an? Wie viele Lastwechsel o<strong>der</strong>Spannungsspiele mit welchen Intensitäten erfährt das„Eine intakte Infrastrukturist Grundvoraussetzungfür einegute wirtschaftlicheEntwicklung“Dipl.-Ing. Ulf KohlbreiBauwerk/das überwachte Bauteil pro Jahr? UnsereMessergebnisse dienen auch als Eingangsgrößen fürweiterführende Betrachtungen wie Ermüdungsnachweiseo<strong>der</strong> bruchmechanische Betrachtungen bei Stahlbrücken.Wir können sogar anhand <strong>der</strong> Messergebnissedas Gewicht von Lkws abschätzen, wenn zuvor ein Belastungsversuchmit Referenzlasten durchgeführtwurde und die Konstruktionsbedingungen <strong>der</strong> Brückedies zulassen. Alle Überwachungsergebnisse wer<strong>den</strong>zur Dokumentation in Monats- o<strong>der</strong> Jahresberichtendargestellt. Natürlich geben wir in kritischen FällenHandlungsempfehlungen o<strong>der</strong> wir begleiten Sanierungsmaßnahmeno<strong>der</strong> beson<strong>der</strong>e Belastungszuständewie Brückenüberfahrten bei Schwertransporten im Rahmenvon Beweissicherungsverfahren. Zu unserem Leistungsspektrumgehören aber auch periodisch durchgeführteklassische Brückenprüfungen und zerstörungsfreiePrüfungen (Impulsradar, Ultraschallecho, aktiveThermografie etc.).Welche Objekte betreuen Sie <strong>den</strong>n zurzeit?Ulf Kohlbrei: Wir sind deutschlandweit tätig. Dabei sindbeim Brückenmonitoring alle Brückentypen (Spann-betonbrücken, Betonbrücken, Stahlbrücken) und Konstruktionsartenvertreten. Auch sind es nicht unbedingtnur die großen Infrastrukturbauwerke, son<strong>der</strong>n auchviele kleinere Brücken, die ähnlicheProbleme haben wie die großen.Neben <strong>den</strong> Brückenbauwerken überwachenwir auch historische Gebäude,Hallendächer (Schneelast-über wachung im Winter), Turmbauwerkeo<strong>der</strong> Gleisanlagen. Das Bauwerksmonitoringbeschränkt sichnicht nur auf Brücken.Wie kann <strong>den</strong>n Ihr Kunde von demErgebnis des Brückenmonitoringsprofitieren?Ulf Kohlbrei: An erster Stelle steht natürlich <strong>der</strong> zuvorerwähnte Sicherheitsgewinn. Vorgeschädigte Brückenkann <strong>der</strong> Baulastträger zeitlich begrenzt o<strong>der</strong> last -reduziert mit gutem Gewissen weiterbetreiben, bis einErsatzbauwerk bereitsteht o<strong>der</strong> Ertüchtigungsmaßnahmendurchgeführt wer<strong>den</strong> können. Zudem kann <strong>der</strong><strong>tec2</strong> 21


Fotos: TÜV RheinlandDas Monitoringprinzip heißt Zustandserfassung in Echtzeit (links). Lastbeschränkung, Spursperrung, Monitoring –nur durch diese drei Maßnahmen kann die Brücke bis zum Ersatz weiterbetrieben wer<strong>den</strong>.„Brückenmonitoringermöglicht einenInformations- undSicherheitsgewinn sowieeine Schonung <strong>der</strong>finanziellen Ressourcen“Baulastträger seine begrenztenfinanziellen Mittel optimal,das heißt zielgerichteteinsetzen, bevor es zu Folgeschä<strong>den</strong>und größeren Beeinträchtigungenbei <strong>der</strong> Nut -zung kommt. Und er kannsich auf die Brücken o<strong>der</strong>Bauteile konzentrieren, die estatsächlich nötig haben. Ein Dipl.-Ing. Ulf KohlbreiBeispiel: 2009 wurde bei <strong>den</strong>Vorlandbrücken <strong>der</strong> Severinsbrücke in Köln ein Brückenmonitoringvom TÜV Rheinland durchgeführt, das alsGrundlage für notwendige Ermüdungsberechnungen<strong>der</strong> Koppelfugen diente. Die Messergebnisse haben gezeigt,dass die schädigungswirksamen Beanspruchungentatsächlich um einiges geringer waren, als vorabzuvor rechnerisch anhand von Modellrechnungen ermittelt.Auf eine kostenintensive Ertüchtigungsmaßnahmedieser Bauteile konnte somit verzichtet wer<strong>den</strong>und die Mittel wur<strong>den</strong> an an<strong>der</strong>er Stelle eingesetzt.Was viele nicht wissen: Lkws mit unzulässigen Lastensind häufig Ursache für die massive Lebensdauerverkürzungund Abnutzung einer Brücke. Das ist keinKavaliersdelikt mehr. <strong>Aus</strong> <strong>der</strong> Erfahrung wissen wir, dassdie Anzahl von illegalen Überfahrten mit brückenschädigen<strong>den</strong>Lasten schnell abnimmt, wenn bekannt ist,dass die Brücke dauerhaft überwacht wird.Interview: Dr.-Ing. Peter GuntermannBetondehnungserfassung zur Überwachung<strong>der</strong> Vorspannwirkung an einer vorgeschädigtenSpannbetonbrücke. Die hoch auf lösen<strong>den</strong>Sensoren (bis zu 1/1000 Millimeter) erfassenVerän<strong>der</strong>ungen, die ein menschliches Augenicht erkennen kann. Unten: Rissbreitenerfassungan einem Koppelfugenriss einer Spannbetonbrücke(vor Montage <strong>der</strong> Abdeckung).22 <strong>tec2</strong>


Modulares Schnellreparatursystemfür BetonfahrbahnenBundesanstalt für Straßenwesen (BASt)testet das System auf zwei VersuchsstreckenSeit 2012 untersucht die Bundesanstalt für Straßenwesen(BASt) Einsatzmöglichkeiten und -grenzen einesmodularen Schnellreparatursystems für partiell geschädigteBetonfahrbahndecken: Industriell vorgefertigteBetonteile wer<strong>den</strong> in ihren Abmessungen individuell an<strong>den</strong> Scha<strong>den</strong>sumfang angepasst und eingesetzt. Voraussetzungfür eine verkehrssichere, dauerhafte undwirtschaftliche Instandsetzung ist dabei die präzise Entfernungdes geschädigten Altbetons aus <strong>der</strong> Fahrbahndeckeund eine stabile Verankerung und Bettung deseingesetzten Fertigteils.Strukturschädigungen an Betonfahrbahndecken zeigensich häufig an Fugen und Fugenkreuzen. Wird hierdurchdie Verkehrssicherheit beeinflusst, ist eine schnelle lokaleInstandsetzung <strong>der</strong> Fahrbahnen vorzunehmen.Heute existieren in <strong>der</strong> Praxis verschie<strong>den</strong>e Metho<strong>den</strong>,bei <strong>den</strong>en das geschädigte Material entfernt und ersetztwird. Als eine mögliche Alternative analysieren dieFachleute <strong>der</strong> BASt <strong>der</strong>zeit ein modulares Schnellreparatursystem.An eine erste erfolgreiche Testphase mit quadratischenFertigteilen in <strong>der</strong> Modellstraße <strong>der</strong> BASt schlossensich Untersuchungen auf einer unter Verkehrstehen<strong>den</strong> Fahrbahn einer Bundesautobahn an. Mehreregeschädigte Fugenkreuze wur<strong>den</strong> lokal durch Fertigteileinstand gesetzt. Zum Vergleich <strong>der</strong> Metho<strong>den</strong>wur<strong>den</strong> zusätzlich Fugenkreuze mit herkömmlichenVerfahren repariert. Zur Beurteilung <strong>der</strong> Praxistauglichkeitund <strong>der</strong> Dauerhaftigkeit des neuen Systems hinsichtlich<strong>der</strong> Ebenheit, strukturellen Verän<strong>der</strong>ung undinsbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Tragfähigkeit wer<strong>den</strong> <strong>der</strong>zeit Untersuchungendurchgeführt. In diesem Rahmen wurde auchdie Schneidtechnologie für die Herstellung <strong>der</strong> <strong>Aus</strong>sparungenweiterentwickelt. Im Ergebnis entstand ein Spezialkernbohrgerät,mit dem in wenigen Minutenkreisrunde <strong>Aus</strong>schnitte mit einem Durchmesser von biszu zwei Metern in die geschädigte Betondecke geschnittenwer<strong>den</strong> können. In diese <strong>Aus</strong>schnitte wer<strong>den</strong> dannentsprechende Fertigteile eingesetzt und durch Unterpressverfahrenmit <strong>der</strong> Unterlage verbun<strong>den</strong>. Die kreisrundeForm zeigt zudem <strong>gegen</strong>über an<strong>der</strong>en unter -suchten Geometrien (beispielsweise rechteckig) diegünstigste Spannungsverteilung in <strong>den</strong> Bauteilen.Die weiterentwickelte Methode wird jetzt auf zweiVersuchsstrecken auf einer Bundesautobahn angewendet.Mit ersten Ergebnissen ist bis Ende 2013 zu rechnen.Bundesanstalt für StraßenwesenBrü<strong>der</strong>straße 5351427 Bergisch GladbachTelefon: +49 2204 43-185www.bast.deDie neue Schneidtechnologie im EinsatzFoto: BASt<strong>tec2</strong> 23


Sicher für die ZukunftDas Amt für Brücken und Stadtbahnbau <strong>der</strong> Stadt Kölnerfasst Schä<strong>den</strong>, plant und koordiniertSanierungsmaßnahmen <strong>der</strong> städtischen RheinbrückenDie bei<strong>den</strong> Ingenieure Vjeran Buric(l.) und Marc Neumann kümmernsich zusammen mit ihrenKollegen <strong>der</strong> Projektgruppe „SanierungRheinbrücken“ um diezukunftssichere Instandsetzungund Erhaltung <strong>der</strong> Kölner Rheinbrücken.Foto: Beck24 <strong>tec2</strong>


An <strong>den</strong> Kölner Rheinbrücken nagt <strong>der</strong> Zahn <strong>der</strong>Zeit: Deutzer Brücke, Severinsbrücke, Zoobrückeund Mülheimer Brücke haben bereits 50 Jahreund mehr auf dem Buckel – Sanierung ist angesagt in<strong>den</strong> kommen<strong>den</strong> Jahren. „Unsere Rheinbrücken sind fürheutige Lasten nicht dimensioniert“, sagt Vjeran Buricund erklärt, steigendes Verkehrsaufkommen, zunehmen<strong>der</strong>Lkw-Verkehr sowie Materialermüdung hätten<strong>den</strong> Brücken im Laufe <strong>der</strong> Zeit erheblich zugesetzt. DerDiplom-Ingenieur ist Leiter <strong>der</strong> im Jahr 2009 im Brückenamt<strong>der</strong> Stadt Köln eigens installierten Projektgruppe„Sanierung Rheinbrücken“. Im Team arbeiteninsgesamt sieben Ingenieure und <strong>Technik</strong>er daran, dieSchä<strong>den</strong> zu erfassen und die notwendigen Sanierungsmaßnahmen<strong>der</strong> städtischen Rheinbrücken zu planen,zu koordinieren und die Bauwerke damit zukunftssicherzu machen. Zum Arbeitsgebiet gehören Deutzer, Severins-,Zoo- und Mülheimer Brücke sowie die Geh- undRadwege auf <strong>der</strong> Hohenzollern- und Südbrücke, <strong>der</strong>enEigentümerin die Deutsche Bahn AG ist.Aufgabe <strong>der</strong> Projektgruppe ist zum einen die allgemeineErfassung des baulichen Zustands <strong>der</strong> Brücken.Dabei arbeiten die Fachleute Hand in Hand mit ihrenKollegen <strong>der</strong> Abteilung Brückenprüfung. „Brückenprüfungenfin<strong>den</strong> in regelmäßigen, festgelegten Abstän<strong>den</strong>statt“, erklärt Vjeran Burics Stellvertreter,Bauingenieur Marc Neumann, <strong>der</strong> selbst viele Jahre alsBauwerksprüfer gearbeitet hat. Die Hauptprüfungenwer<strong>den</strong> alle sechs Jahre als sogenannte handnahe Prüfungendurchgeführt. „Darunter versteht man die Begutachtungdurch einen Bauwerksprüfer, einenerfahrenen Ingenieur, <strong>der</strong> sich alle Bauteile aus nächsterNähe ansieht, um beispielsweise Risse o<strong>der</strong> Betonhohlstellenfeststellen zu können“, so Marc Neumann. Alledrei Jahre findet eine sogenannte einfache Prüfungstatt, bei <strong>der</strong> die Stellen, die bei <strong>der</strong> Hauptprüfung beson<strong>der</strong>saufgefallen sind, erneut unter die Lupe genommenwer<strong>den</strong>. Jährlich erfolgen darüber hinausBesichtigungen <strong>der</strong> Bauwerke. Die Ergebnisse <strong>der</strong> Prüfungenwer<strong>den</strong> als Noten von 0 bis 4 festgehalten –Note 0 bedeutet: alles in Ordnung. Note 4 da<strong>gegen</strong>heißt: sofortiger Handlungsbedarf.Die Fachleute <strong>der</strong> Projektgruppe ergänzen die Prüfungsergebnisse<strong>der</strong> Bauwerksprüfer unter an<strong>der</strong>emdurch statische Berechnungen und Materialuntersuchungen.Diese Arbeiten wer<strong>den</strong> an spezialisierte Ingenieurbüroso<strong>der</strong> Labors vergeben. Fragen wie „Ist <strong>der</strong> vor50 Jahren für die Brücke verarbeitete Beton für heutigeAnsprüche noch geeignet?“, „Sind die verwendeten Materialiengesundheitsschädlich?“ o<strong>der</strong> „Ist die Brücke fürheutige Lasten überhaupt noch tragfähig?“ sind es, diein <strong>der</strong> Planungsphase beantwortet wer<strong>den</strong> müssen.„Meist nimmt diese Phase sehr viel Zeit in Anspruch“,sagt Vjeran Buric, „<strong>den</strong>n wir müssen sehr detailliert planen,um spätere Schwierigkeiten so weit wie möglichauszuschließen.“ Auch Überlegungen zur Wirtschaftlichkeitfließen in die Planungsphase ein. Ein Beispielnennt Marc Neumann: „Wenn eine Brücke verstärktwer<strong>den</strong> soll, ist zu prüfen, ob es wirtschaftlicher ist, einebauliche Verän<strong>der</strong>ung vorzunehmen o<strong>der</strong> bestimmteTeile auszutauschen.“In <strong>der</strong> Planungsphase befindet sich <strong>der</strong>zeit die Mühl -heimer Brücke, die ab 2015 instand gesetzt und zukunftssichergestaltet wer<strong>den</strong> soll. „Wir sind geradedabei zu prüfen, welche Eigenschaften das verwendeteMaterial hat“, so Marc Neumann. „Ist <strong>der</strong> Stahl zum Beispielschweißbar, o<strong>der</strong> muss er geschraubt wer<strong>den</strong>, o<strong>der</strong>welcher Korrosionsschutz wurde verwendet?“<strong>Aus</strong> <strong>der</strong> Planungsphase heraus wird schließlich einMaßnahmenplan für die Sanierung <strong>der</strong> Bauwerke entwickelt– in Abstimmung mit zahlreichen an<strong>der</strong>en Behör<strong>den</strong>und Unternehmen wie beispielsweise demDenkmalamt, <strong>der</strong> Unteren Landschaftsbehörde o<strong>der</strong>auch <strong>den</strong> Kölner Verkehrs-Betrieben (KVB).„Da sämtlicheunserer Rheinbrücken, außer <strong>der</strong> Zoobrücke, von Bahnen<strong>der</strong> KVB befahren wer<strong>den</strong>, sind die Verkehrs-Betriebemeist in unsere Planungen einbezogen. Schließlichmuss <strong>der</strong> Bahnverkehr immer bei <strong>den</strong> Baumaßnahmenberücksichtigt wer<strong>den</strong>“, so Vjeran Buric. Wie natürlichauch <strong>der</strong> Auto- und Lkw-Verkehr, <strong>den</strong>n gebaut wird immerunter <strong>der</strong> Maßgabe, <strong>den</strong> Verkehr nur so viel wieeben nötig zu beeinträchtigen. Eine Herausfor<strong>der</strong>ungfür die Spezialisten? „Natürlich“, sagt <strong>der</strong> Projektgruppenleiter,„das ist eine sehr große Herausfor<strong>der</strong>ung, vorallem, was die Sicherheit angeht. Denn sowohl die <strong>Technik</strong>sicherheitals auch die Arbeits- und Verkehrssicherheitstehen bei all unseren Maßnahmen an obersterStelle.“Dr. Dunja BeckAmt für Brücken und StadtbahnbauStadthaus Deutz – WestgebäudeWilly-Brandt-Platz 2, 50679 KölnTelefon: +49 221 221-25791Telefax: +49 221 221-22741www.stadt-koeln.de<strong>tec2</strong> 25


Hohenzollernbrücke und Südbrücke Beide Eisenbahnbrücken gehören <strong>der</strong> DeutschenBahn AG. Die jeweils beidseitig angelegten Geh- und Radwege befin<strong>den</strong> sich im Besitz<strong>der</strong> Stadt Köln. Die Südbrücke stammt aus <strong>den</strong> Jahren 1906 bis 1910 (Wie<strong>der</strong>aufbau1946 bis 1950), die Hohenzollernbrücke wurde 1907 bis 1911 gebaut. Wie<strong>der</strong>aufbau undErweiterungen erfolgten in <strong>den</strong> Jahren 1946 bis 1948 und von 1986 bis 1987.Severinsbrücke Die heutige vierspurige Straßenbrücke mit separatem zweigleisigenStadtbahnkörper gehört zum Typ <strong>der</strong> Schrägseilbrücken. Auf bei<strong>den</strong> Seiten<strong>der</strong> Fahrbahn besitzt sie Geh- und Radwege. Gebaut wurde die Severinsbrückevon 1956 bis 1959. Ihre Gesamtbreite beträgt 29,5 Meter. Ursprünglich besaß dieBrücke sechs Fahrspuren mit Straßenbahngleisen, erst Ende <strong>der</strong> 1970er-/Anfang<strong>der</strong> 1980er-Jahre erhielt sie <strong>den</strong> Gleiskörper und die vier Fahrspuren.26 <strong>tec2</strong>


Mülheimer Brücke Die Mülheimer Brücke ist eine echte Hängebrücke aus Stahl.Sie wurde 1949 bis 1951 gebaut und besitzt vier Fahrspuren, einen separaten Stadtbahnkörpermit zwei Gleisen sowie Geh- und Radwege auf bei<strong>den</strong> Seiten. Zunächstwar die Brücke als „unechte“ Kabelhängebrücke errichtet wor<strong>den</strong>, bei <strong>der</strong>die Zugkräfte <strong>der</strong> Tragseile vom versteiften Fahrbahnträger als Druckkräfte aufgenommenwur<strong>den</strong>. Die patinagrüne Farbe <strong>der</strong> Brücke (Kölner Brückengrün) hatte<strong>der</strong> ehemalige Oberbürgermeister und Bundeskanzler Konrad A<strong>den</strong>auer ausgesucht.Die Farbe wird heute noch für alle städtischen Brücken in Köln verwendet.Deutzer Brücke Vorgänger <strong>der</strong> heutigenDeutzer Brücke war eine versteifteKettenhängebrücke aus <strong>den</strong>Jahren 1913 bis 1915, die 1945 bei Reparaturarbeiteneinstürzte. Die heutigeBrücke wurde von 1947 bis 1948 alsweltweit erste Stahlkastenträgerbrückegebaut. Sie besaß vier Fahrspuren,beidseitig Geh- und Radwege sowieStraßenbahngleise. Von 1976 bis 1980erfolgte die Erweiterung durch eineprofilgleiche, aus Spannbeton bestehendeBrücke, die südlich an die alteBrücke angebaut wurde. Vergleichbarmit <strong>der</strong> Severinsbrücke erhielt dieDeutzer Brücke nun auch einen Gleiskörperin <strong>der</strong> Mitte.Zoobrücke Erbaut in <strong>den</strong> Jahren 1962 bis 1966, ist die sechsspurigeStraßenbrücke mit Geh- und Radwegen auf bei<strong>den</strong> Seitendie am weitesten gespannte Kastenträgerbrücke aus Stahl weltweitmit nur einem Hauptlager. Die Spannweite beträgt 259Meter, die Breite 33 Meter.Alle Fotos: Stadt Köln<strong>tec2</strong> 27


Warum eine Berufsunfähigkeitsabsicherung auch für „Schreibtischtäter“ sinnvoll istVerlust <strong>der</strong> Arbeitskraft:Das unterschätzte RisikoImmer wie<strong>der</strong> hören wir: „... zu 99 Prozent verrichte ichmeine Arbeit am Schreibtisch. Wenn ich mir dann mal<strong>den</strong> Finger breche, bin ich immer noch in <strong>der</strong> Lage, meinenJob auszufuḧren. Wozu also eine Absicherung <strong>gegen</strong>Berufsunfähigkeit? Ich habe eine Unfallversicherungund das sollte ausreichen!“Die Wichtigkeit einer Absicherung <strong>der</strong> Arbeitskraft ist<strong>den</strong> meisten Menschen nicht bewusst. Die staatlichenLeistungen reichen im Ernstfall bei Weitem nicht aus,um <strong>den</strong> Lebensstandard aufrechtzuerhalten. Nach 1960Geborene sind bei <strong>den</strong> staatlichen Leistungen nämlichbeson<strong>der</strong>s schlecht gestellt, weil für sie <strong>der</strong> sogenannteBerufsschutz aufgehoben wurde. Nur wenn sie außerstandesind, drei Stun<strong>den</strong> pro Tag irgend eine Tätigkeit– unabhängig vom zuletzt ausgeübten Beruf – auszuüben,erhalten sie die volle staatliche Erwerbsmin<strong>der</strong>ungsrente.Und auch sie beträgt nur 38 Prozent desNettoeinkommens. Große finanzielle Einschränkungenund <strong>der</strong> soziale Abstieg sind damit vorprogrammiert.Unterschied zwischen einerUnfall- und BerufsunfähigkeitsversicherungDie Unfallversicherung leistet in <strong>der</strong> Regel einen einmaligenKapitalbetrag bei einer dauern<strong>den</strong> Beeinträchtigung<strong>der</strong> körperlichen o<strong>der</strong> geistigen Leistungsfähigkeit,die von einem Unfall verursacht wurde. Bei <strong>der</strong>Berufsunfähigkeitsversicherung hin<strong>gegen</strong> erfolgt einemonatliche Rente. Dies erfolgt sowohl bei Berufsunfähigkeitdurch Unfall als auch durch Krankheit. Drei guteGründe sprechen dafür, eine BU-Versicherung möglichstfrüh abzuschließen: Erstens ist Berufsunfähigkeit keineFrage des Alters. Auch Azubis und Studierende könnenihre Arbeitskraft verlieren. Zweitens ist die Wahrscheinlichkeit,dass <strong>der</strong> Versicherungsantrag ohne Einschränkungenangenommen wird, bei jungen Kun<strong>den</strong>beson<strong>der</strong>s hoch. Und drittens gilt die Faustregel, dassdie Monatsprämie umso niedriger ausfällt, je jünger <strong>der</strong>Kunde bei Vertragsabschluss ist. Nicht nur bei jungenMenschen, son<strong>der</strong>n ganz allgemein gilt lei<strong>der</strong>: DieSchutzbedürftigsten sind am schlechtesten abgesichert.An <strong>der</strong> Arbeitskraft eines Alleinverdieners beispielsweisehängt das komplette Familieneinkommen.Wesentlich kommt es allerdings auch auf die Höhe <strong>der</strong>versicherten Rente an. „60 Prozent des aktuellen Brutto-Einkommens sollten bei Normalverdienern idealerweiseabgesichert wer<strong>den</strong>“, rät Bianca Threumer, BU-Expertinbei <strong>der</strong> HDI Lebensversicherung AG. „Schließlich lautetfür <strong>den</strong> Versicherten das Ziel, bei Eintritt einer Berufsunfähigkeit<strong>den</strong> bisherigen Lebensstandard möglichstunverän<strong>der</strong>t beibehalten zu können.“Staatliche Erwerbsmin<strong>der</strong>ungsrenteStatistisch wird je<strong>der</strong> fünfte Angestellte im Laufe seinesLebens berufsunfähig. Das besagen die Zahlen <strong>der</strong>Deutschen Rentenversicherung Bund. Wenn es um <strong>den</strong>Verlust <strong>der</strong> Arbeitskraft geht, sprechen <strong>der</strong> Staat und dieprivaten Versicherer verschie<strong>den</strong>e Sprachen. Bei Lebensversicherernlässt sich das Risiko <strong>der</strong> Berufsunfähigkeitabdecken. Als berufsunfähig gilt, wer seinem zuletztausgeübten Beruf aus gesundheitlichen Grün<strong>den</strong> langfristignur noch in eingeschränktem Umfang nachgehenkann. Der Staat hin<strong>gegen</strong> kennt nur <strong>den</strong> Begriff <strong>der</strong>Erwerbsmin<strong>der</strong>ung. Er trifft in vollem Umfang lediglichauf Personen zu, die aufgrund ihres Gesundheitszustandstäglich nur noch weniger als drei Stun<strong>den</strong> arbeitenkönnen.Auffangnetz mit großen LückenDie Begriffsdefinitionen unterschei<strong>den</strong> sich also zunächstin einem ganz entschei<strong>den</strong><strong>den</strong> Punkt: Im zeitlichenUmfang <strong>der</strong> verblie benen Arbeitsfähigkeit. DerStaat stellt die Betroffenen in dieser Hinsicht erheblichschlechter als die privaten Versicherer. Bei HDI beispielsweisegilt ein Kunde schon dann als berufsunfähig,wenn er in Folge Krankheit, Körperverletzung o<strong>der</strong> Kräfteverfallsmedizinisch objektiviert mindestens sechsMonate lang zu mindestens 50 Prozent außer Standeist, seinem zuletzt ausgeübten Beruf nachzugehen. Einweiterer Unterschied betrifft – wie bereits erwähnt –alle, die nach 1960 geboren wor<strong>den</strong> sind: Der Staat kanndie Zahlung <strong>der</strong> vollen Erwerbsmin<strong>der</strong>ungsrente verweigern,sofern ein Versicherter mindestens 3 Stun<strong>den</strong>täglich irgend einer beruflichen Tätigkeit nachgehenkönnte. Ein Ingenieur z. B., <strong>der</strong> seiner beruflichen Tätigkeitgesundheitsbedingt nicht mehr nachgehen kann,aber noch drei Stun<strong>den</strong> täglich als Pförtner arbeiten28 <strong>tec2</strong>


könnte, gilt somit im gesetzlichen Sinn nicht als voll erwerbsgemin<strong>der</strong>t.Dass die neue Tätigkeit seinem früherenEinkommen und seiner sozialen Stellung in keinerWeise gerecht wird, ist dabei bedeutungslos. Diese Verweisungist in <strong>den</strong> Verträgen privater BU-Versichererausgeschlossen.Staatliche Leistungen unter Hartz-IV-NiveauAuch beim Leistungsniveau gibt es zwischen staatlichenund privaten Institutionen gravierende Unterschiede.Eine Erwerbsmin<strong>der</strong>ungsrente allein reicht für<strong>den</strong> Lebensunterhalt in <strong>den</strong> seltensten Fällen aus. Ist <strong>der</strong>Antragsteller voll erwerbsgemin<strong>der</strong>t, erhält er bis zumBeginn <strong>der</strong> gesetzlichen Altersrente 38 Prozent des Nettoeinkommens.Kann er mehr als drei, aber weniger alssechs Stun<strong>den</strong> täglich arbeiten, gilt er als teilweise erwerbsgemin<strong>der</strong>tund bekommt nur eine halbe Erwerbsmin<strong>der</strong>ungsrente– also 19 Prozent des Nettoeinkommens.Was das in Euro und Cent bedeutet, steht in <strong>der</strong>Statistik <strong>der</strong> Deutschen Rentenversicherung Bund: 68Prozent aller erwerbsgemin<strong>der</strong>ten Männer müssen mitmaxi mal 750 Euro staatlicher Rente pro Monat auskommen.Bei <strong>den</strong> Frauen sind es sogar 78 Prozent. Geht mandavon aus, dass von diesem Einkommen sämtliche Lebenshaltungskosteninklusive Miete bezahlt wer<strong>den</strong>müssen, leben die Betroffenen in <strong>der</strong> Regel unter Hartz-IV- Niveau. Dort wer<strong>den</strong> neben dem Eck regelsatz von<strong>der</strong>zeit 374 Euro zusätzlich die Aufwendungen für Unterkunftund Heizung vom Staat bezahlt. Im Gegensatzdazu zielt eine private BU-Versicherung darauf ab, <strong>den</strong>bisherigen Lebensstandard möglichst uneingeschränktbeizubehalten. Die Kun<strong>den</strong> können eine Monatsrentebis zur Höhe von 60 Prozent ihres aktuellen Brutto-Einkommensabsichern.Volkskrankheit psychische StörungDass Sie einen Beruf ausüben, in dem es überwiegendauf geistige Fähigkeiten ankommt, macht Sie übrigensnicht weniger anfällig für BU-Risiken. Denn die Vorstellung,dass nur körperlich Tätige ein hohes Berufsunfähigkeitsrisikotragen, ist längst veraltet. HäufigsteUrsache für <strong>den</strong> Verlust <strong>der</strong> Arbeitskraft sind nach Erhebungen<strong>der</strong> Deutschen Rentenversicherung Bund mitrund 34 Prozent Erkrankungen <strong>der</strong> Psyche. Für die Zukunftist sogar mit einer weiteren Zunahme von BU-Fällenmit psychischer Ursache zu rechnen. Einerseits geht<strong>der</strong> Trend seit langem in diese Richtung. An<strong>der</strong>erseitsnehmen die Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Arbeitswelt an die Psyche<strong>der</strong> Arbeitnehmer immer weiter zu. Lei<strong>der</strong> ist demnicht je<strong>der</strong> gewachsen.Bernadette SchüßlerVDI-Versicherungsdienst GmbHBeispiel aus <strong>der</strong> Praxisfür <strong>den</strong> Leistungsfall:Die versicherte Person männlich ist 45 Jahre alt und alsIngenieur im Bereich Mechatronik tätig. Beruflichen Teiltätigkeiten/Belastungsprofil:• Projektleitung, Kalkulation und Angebotserstellungim Rahmen einer Großkun<strong>den</strong>betreuung für Werkzeugmaschinenverbun<strong>den</strong> mit Kun<strong>den</strong>gesprächen,Telefonaten als auch häufigen Besprechungen• Körperliche Belastungen: sitzend, stehend und gehendim Wechsel hohe Stressanfor<strong>der</strong>ung, MitarbeiterführungArbeitsumfang:9-10 Stun<strong>den</strong> an 5 TagenEinkommen:monatlich 3.450 Euro bruttoDiagnose(n):Erschöpfungssyndrom (Burn-Out) verbun<strong>den</strong> mit einerAnpassungsstörung und schweren Depression mit <strong>der</strong>Folge, dass Stress belastung und Verantwortungsübernahmesowie Konfliktgespräche zu vermei<strong>den</strong> sindFunktionsbeeinträchtigung(en):Tätigkeiten mit hoher Anfor<strong>der</strong>ung an die Konzentrationkönnen nicht mehr andauernd durchgeführt wer<strong>den</strong>.Auch Kun<strong>den</strong>gespräche als auch häufige Besprechungensind aufgrund <strong>der</strong> ausgeprägten depressiven Symptomatiknicht mehr möglich. Stress, hohe Verantwortung,Kun<strong>den</strong>gespräche etc. sind zu vermei<strong>den</strong>.Ergebnis <strong>der</strong> BU-Prüfung:Aufgrund <strong>der</strong> vorliegen<strong>den</strong> medizinischen Unterlagen<strong>der</strong> behandeln<strong>den</strong> Fachärzte wurde objektiviert bestätigt,dass das Restleistungs vermögen bezogen auf einenArbeitstag bei lediglich noch 20% liegt und eine bedingungsgemäßeBerufsunfähigkeit daher gegeben ist.Allerdings geht es beim Thema BU-Versicherung nichtnur um künftige, son<strong>der</strong>n auch um bereits zurückliegendeErkrankungen. Wenn ein Kunde Versicherungsschutzbeantragt, muss er nämlich eventuelle Vorerkrankungenangeben – in <strong>der</strong> Regel rückwirkend fürfünf Jahre. Erscheint dem Versicherer das Risiko, dass <strong>der</strong>Antragsteller demnächst berufsunfähig wer<strong>den</strong> könnte,zu hoch, kann er <strong>den</strong> Antrag ablehnen. In <strong>der</strong> Praxiskommt dies allerdings eher selten vor. Wer unsicher ist,ob seine Vorerkrankung eine Ablehnung bewirkenkönnte, sollte sich an seinen Vermittler wen<strong>den</strong> – dieserkann eine anonyme Vorab-Anfrage an die Versicherungsgesellschaftrichten und damit für Klarheit sorgen.Informationen unterww.vdi-versicherungsdienst.de<strong>tec2</strong> 29


RWTH AachenDWI wird erstesAachener Leibnitz-InstitutDas DWI an <strong>der</strong> RWTH Aachen(ehemals Deutsches Wollforschungsinstitut)wird zum 1. Januardes kommen<strong>den</strong> Jahres in dieLeibniz-Gemeinschaft aufgenommenund ist dann das erste AachenerLeibniz-Institut. Dies stehtnach einer Empfehlung des Wissenschaftsratsseit dem 12. Juli 2013fest. Somit ist ab 2014 neben <strong>der</strong>Fraunhofer-Gesellschaft mit ihrendrei Aachener Instituten eine weiteregroße deutsche Wissenschaftsorganisationan <strong>der</strong> RWTHvertreten.Mit großer Freude wurde von <strong>den</strong> Angehörigen des DWI im RWTH CampusMelaten die Nachricht über die Aufnahme in die Leibniz-Gemeinschaft aufgenommen.Foto: Peter WinandyDie Wissenschaftler des Aachener Instituts haben sichdie Entwicklung interaktiver Materialien auf die Fahnegeschrieben. Sie konnten bereits bei einer umfassen<strong>den</strong>Evaluierung durch <strong>den</strong> Wissenschaftsrat mit ihrem interdisziplinärenForschungsansatz überzeugen. Angesichts<strong>der</strong> aktuellen Entwicklung kommentiertWissenschaftsministerin Svenja Schulze: „Nordrhein-Westfalen ist mit rund 6.800 werkstoffverarbeiten<strong>den</strong>und -herstellen<strong>den</strong> Unternehmen wirtschaftlich eine<strong>der</strong> stärksten Werkstoff- und Materialforschungsregionenin Deutschland. Die Aufnahme des national und internationalrenommierten DWI in die Leibniz-Gemeinschaftwird für diese Branche weitere wichtige Impulsein Forschung und Entwicklung liefern. Dabei freut mich,dass auch die Studieren<strong>den</strong> in Aachen sowie die Forscherinnenund Forscher <strong>der</strong> Region von dem akademischenRitterschlag für das Aachener Institut durch eineenge Verbindung von Forschung und Lehre profitieren.“Die Leibniz-Gemeinschaft umfasst <strong>der</strong>zeit 86 Forschungseinrichtungen,die sich <strong>der</strong> erkenntnis- und anwendungsorientiertenGrundlagenforschung widmen.Mit einem Gesamtetat von 1,4 Milliar<strong>den</strong> Euro wer<strong>den</strong>diese Institute gemeinsam durch Bund und Län<strong>der</strong> geför<strong>der</strong>t.RWTH-Prof. Dr. Martin Möller, wissenschaftlicherLeiter des DWI, zeigt sich begeistert über dieAufnahme seines Instituts und weiß um die beson<strong>der</strong>eBedeutung für <strong>den</strong> Standort Aachen: „Sowohl auf nationalerals auch auf internationaler Ebene gibt es einezunehmende und gewünschte Vernetzung <strong>der</strong> Wissenschaftssysteme.Die Einrichtung eines ersten Leibniz-Institutsin Aachen ist daher ein wichtiger Schritt für <strong>den</strong>Wettbewerb mit an<strong>der</strong>en deutschen und internationalenForschungsstandorten.“Der Bewerbung um die Aufnahme in die Leibniz-Gemeinschaftwar eine Neuaufstellung und Vergrößerungdes Instituts voran gegangen. Derzeit bündelt am DWIein Team aus fünf Professoren und einer Professorinseine Expertisen in <strong>den</strong> Bereichen MakromolekulareChemie, Nanomaterialien, Membran- und Biotechnologie,sowie Proteinengineering. „Bei <strong>der</strong> Entwicklung interaktiverMaterialien versuchen wir die Komplexitätund Funktionalität natürlicher Systeme auf die Materialentwicklungzu übertragen“, erklärt Möller. Die rund170 Mitarbeiter des Instituts arbeiten an <strong>der</strong> Entwicklungschaltbarer und adaptiver Fasern, Filme und Membranensowie einer nachhaltigen Technologie für die Erzeugungund Nutzung solcher Systeme. In <strong>der</strong> Anwendung richtensich die Vorhaben auf technische Textilien, Medizinproduktewie Implantate und die Wirkstoffapplikation, aberauch auf neuartige Hochleistungsmaterialien.<strong>tec2</strong> 31


<strong>Technik</strong> ausKünstlersichtDer Künstler Paul Greven präsentiertauf dem Kunsthof Greven im EifeldörfchenHonerath „technische Kunstwerke“Seit Paul Greven <strong>der</strong> Großstadt Köln <strong>den</strong> Rücken kehrte und insbeschauliche Honerath, einem kleinen Ortsteil von Bad Münster -eifel, zog, bildet <strong>der</strong> Gedanke, Kunst und Leben in Einklang zubringen, die Basis seines künstlerischen Schaffens. Hier auf demrestaurierten Fachwerkhof aus dem 17. Jahrhun<strong>der</strong>t findet erideale Bedingungen, um sich von <strong>der</strong> Natur künstlerisch einfangenzu lassen. Doch nicht nur die Natur ist es, die <strong>den</strong> Künstlerinspiriert. Auch die <strong>Technik</strong> fasziniert ihn.Foto: Beck32 <strong>tec2</strong>


In einer Scheune befindet sich das Musikkabinett,in dem einige herausragende Persönlichkeiten <strong>der</strong> Musikversammelt sind: Beethoven sitzt am Klavier, Elvis Presley(hinten r.) begleitet die singende Ella Fitzgerald(hinten Mitte) mit seiner Gitarre. Louis Armstrong blästin seine Trompete und Marlene Dietrich (vorne)wartet auf ihren großen Auftritt. Auch ein EifelerAkkordeonspieler (hinten l.) fehlt in dieser Runde nicht.<strong>tec2</strong> 33


Paul Greven geht es nicht allein darum, unterschiedliche <strong>Technik</strong>en anzuwen<strong>den</strong>,um Kunstwerke zu gestalten. Das hat er schon immer getan. Nein, er will viel mehr.Der <strong>Technik</strong> alter Baumeister, Ingenieure und Architekten will er auf die Spur kommen,sie künstlerisch umsetzen und so „<strong>Technik</strong> aus Sicht des Künstlers“ darstellen.So begann er vor über zehn Jahren mit <strong>der</strong> Gestaltunggroßer Objekte. Vorrangig eingesetzterWerkstoff: Holz. Denn dessen Eigenschaften wieWi<strong>der</strong>standsfähigkeit und Elastizität sowie seine Form,Farbe, Struktur und Zeichnung und auch <strong>der</strong> Geruch regendie Fantasie des Künstlers an.Gleich beim ersten seiner Objekte – dem Hühnerhaus,das er 2002 auf dem 7.500 Quadratmeter großenKunsthof-Gelände schuf – wird die Faszination für Kuppelbautenjahrhun<strong>der</strong>tealter Bauwerke, wie <strong>den</strong>en desFlorentiner o<strong>der</strong> Aachener Doms, spürbar: Acht Eichenstämme,mit einem Abstand von circa 2,30 Metern aufeiner Kreislinie gleichmäßig senkrecht angeordnet, bil<strong>den</strong><strong>den</strong> Grundriss für <strong>den</strong> Hühnerpavillon. Je<strong>der</strong> Pfostenzweigt im oberen Drittel in einem etwa 35-Grad-Winkel zur Mitte hin ab, sodass sich dort alle Äste wiebei einem Kuppeldach treffen. Zur Stabilität wurde nochein Mittelpfosten gesetzt. „Bewohnt“ wird das Hühnerhausvon Pappmaschee-Tieren. Einst lebten hier sogarechte Hühner, die Paul Greven gemeinsam mit seinerFrau Rita auf dem Hof hielt.Im Jahr 2006 machte sich <strong>der</strong> Künstler daran, <strong>den</strong> Pyrami<strong>den</strong>bauin Form seiner „Lebenspyramide“ in die Eifelzu holen. „Die architektonische, technische undastrologische Leistung <strong>der</strong> Ägypter und Mayas habenmich schon als Kind stark beeindruckt“, erzählt er. DiePyramide auf dem Kunsthof Greven besitzt eine quadratischeGrundfläche von 5,80 mal 5,80 Metern und siebenAbsätze mit 14 Stufen. Lärchenstämme dienten alsBaumaterial, die Zwischenräume sind mit Erde aufgefüllt.Paul Greven wählte Lärchenholz, da dies sehr wet-Unter dem Titel „Hallo Neuseeland – Hallo Rheinland“„grub“ sich Paul Greven im Jahr 2011 von Honerathdurch die Erdmitte bis nach Neuseeland durch. DasKunstwerk regte zu diversen Diskussionen an. Unter an<strong>der</strong>emzu <strong>der</strong> kniffeligen Frage: Kommt man eigentlichmit dem Kopf o<strong>der</strong> <strong>den</strong> Füßen in Neuseeland an, wennman hier mit <strong>den</strong> Füßen zuerst in das Loch steigt?Kunsthof Greven, Rita und Paul GrevenBrahmsstr. 37, 53902 Bad Münstereifel-HonerathTelefon: +49 2257 3171grevenkunst@t-online.dewww.kunsthofgreven.deFoto: Beck34 <strong>tec2</strong>


terbeständig und haltbar ist: „Die Pyrami<strong>den</strong> des Altertumssind ja auch so errichtet, dass sie Jahrtausendeüberdauern.“Antike Baumeister zum Vorbild nahm sich Paul Grevenebenfalls für sein „Teatro Paolo“. Nach griechischrömischemVorbild entstand an einem Hang desHonerather Grundstücks ein kleines halbrundes Freilufttheatermit Bühne. Wie die Lebenspyramide ist es ausLärchenholz gebaut, und es besitzt acht terrassenförmigaufsteigende Ränge mit drei Auf- und Abgängen. Platzfin<strong>den</strong> hier knapp 150 Personen. Genutzt wird das Theaterrege. „Erst kürzlich wurde hier ein Kin<strong>der</strong>musical aufgeführt“,sagt Paul Greven. Und auch beim „HoneratherSkulpturen Symposion“, zu dem Rita und Paul Greven indiesem September bereits zum elften Mal auf <strong>den</strong>Kunsthof Greven eingela<strong>den</strong> hatten, fin<strong>den</strong> im TeatroPaolo verschie<strong>den</strong>e Veranstaltungen statt. „Hier könnensich Menschen mit ihren Talenten, ihrer Kreativität undihrer Bestimmung in Szene setzen“, sagt <strong>der</strong> Künstler,<strong>der</strong> die Holz-Skulptur als öffentlichen Kommunikationsortgeschaffen hat.Ein Kommunikationsort <strong>der</strong> ganz an<strong>der</strong>en Art –nämlich quasi überirdisch o<strong>der</strong> besser außerirdisch –entstand im vergangenen Jahr: Es gab „Besuch aus demWeltraum“. Paul Greven hatte ein Raumschiff gebaut,bekannte Künstler aus <strong>der</strong> Region schufen die dazugehörigenAußerirdischen. Und als ein weiteres Highlightkonnten die Besucher Geräusche aus dem Weltraum erleben.Walter Gengel vom Verein Astropeiler Stockerthatte Aufnahmen vom Radioteleskop mitgebracht. Daskam so gut an, dass er künftig Amateurfunk-Workshopsfür Kin<strong>der</strong> im Raumschiff anbieten wird.Paul Grevens jüngstes Projekt ist eine römische <strong>Aus</strong>grabung.Bei einem Besuch in Ephesus war ihm die Ideegekommen: „Ich wollte etwas schaffen, das normalerweisenicht mit dem herkömmlichen Kunstbegriff inEinklang zu bringen ist. Ich wollte mein Bild direkt in dieTiefe, in die Erde ,malen‘.“ Hierfür hat er einen Bereichvon rund fünf mal zehn Metern etwa 1,80 Meter tieffreigelegt. Dieses Rechteck will er mit Mauern, Wegen,Bögen, Fußbo<strong>den</strong>platten, Rinnen, Schächten und altenFun<strong>den</strong> bestücken, teilweise mit Lehm und Farbe versehenund so ein großes Kunstwerk schaffen. „Ich werdehier die Überreste eines kleinen Diana-Tempels bauen“,sagt er. Dazu soll auch eine Darstellung <strong>der</strong> Göttin,wahrscheinlich als Relief, entstehen. „Diana wird abernicht, wie sonst auf vielen Darstellungen, mit einemHirsch zu sehen sein, son<strong>der</strong>n mit einer Ziege.“ Eine„Hommage“ des Künstlers an die ihm lieb gewor<strong>den</strong>enTiere. Denn bis vor ein paar Jahren lebten mehrere Ziegengemeinsam mit Rita und Paul Greven auf dem EifelerHof.Dr. Dunja BeckMit dem „Ziegenturm“ drückt Paul Greven seine beson<strong>der</strong>eZuneigung zu diesen Tieren aus. Der Turm entstand2007 und bis vor ein paar Jahren kletterten echteZiegen auf ihm herum.Das jüngste Kunstprojekt, an dem er hier gerade baut,verbindet Paul Greven mit einer kleinen Geschichte: ImRahmen von <strong>Aus</strong>grabungen, die er auf seinem Grundstückdurchführte, um ein riesiges „Trojanisches Pferd“zu bauen, war er auf die Römer gestoßen. Zum Vorscheinkamen die Überreste eines kleinen Tempels <strong>der</strong>Göttin Diana, die anscheinend ihr Begleittier an <strong>den</strong>Kunsthof Greven angepasst hat: Eine Ziege anstelle destypischen Hirschs steht ihr zur Seite.Fotos: Beck<strong>tec2</strong> 35


Vom Rheinlandin die ganze WeltDer Kölner Kunststoffspezialist igus liefert Energieketten,Gleitlager und mehr an über 175.000 Kun<strong>den</strong> weltweitWenn ein selbstbewusster Ingenieur auf seineKun<strong>den</strong> zugeht und ihn fragt: „Kann ich dirbei einer Problemlösung helfen?“, so ist dieseine willkommene Ansprache. Mit diesem Ansatz begann1964 Günter Blase mit seiner Frau Margret Blasein einer Doppelgarage in Köln-Mülheim mit einer einzigenSpritzgussmaschine seine Herstellung von Kunststoffprodukten.<strong>Aus</strong> diesem Startup-Unternehmenentwickelte sich das erfolgreiche Familienunternehmenigus, das heute von Frank Blase, dem Sohn des Firmengrün<strong>der</strong>s,geführt wird. Mit über 2.200 Mitarbeitern istdas Unternehmen in mittlerweile 30 Län<strong>der</strong>n vertretenund bietet eine Palette von über 100.000 verschie<strong>den</strong>enProdukten an. „Wir stellen drei Anfor<strong>der</strong>ungen an jedesigus-Produkt: Es muss dem Kun<strong>den</strong> erstens einen kommerziellenund technischen Vorteil bringen, zweitensmuss es online berechenbar und konfigurierbar seinund drittens sehr schnell lieferbar“, stellt Frank Blaseheraus. Die Fertigung <strong>der</strong> Teile findet nach wie vor überwiegendam Hauptstandort in Köln statt. Dieser ist inzwischenjedoch nicht mehr in jener Doppelgarage, in <strong>der</strong>alles begann, son<strong>der</strong>n in Köln Porz-Lind auf einem insgesamt128.600 Quadratmeter großen Firmengelände.Das Hauptgebäude wurde vom Architekten NicolasGrim shaw entworfen und verwirklicht die Idee desschnellen Anpassens an neue Gegebenheiten. Denn dieFirmenphilosophie von igus ist es, stets flexibel zu seinund auf Verän<strong>der</strong>ungen schnell reagieren zu können.Modulartige Zellen des Hauptgebäudes lassen sich wieein Stabilbaukasten zusammenschrauben, wodurch Erweiterungenrelativ problemlos durchgeführt wer<strong>den</strong>können. Dazu passend sind auch die offenen Büros, diesich ebenfalls im Hauptgebäude direkt neben <strong>der</strong> FabrikIm Hauptgebäude <strong>der</strong> igus GmbHin Köln Porz-Lind sorgen offene Bürosfür kurze Kommunikationswege (rechte Seite).Fotos: igus GmbHbefin<strong>den</strong> und alle gleich eingerichtet sind. Dadurch kannauch hier Flexibilität gewährleistet wer<strong>den</strong>.In <strong>der</strong> Fabrik wer<strong>den</strong> die Kunststoffteile für die zweigroßen Geschäftsfel<strong>der</strong> gespritzt, auf die sich das Unternehmenmittlerweile spezialisiert hat: Energieführungsketten,auch bekannt unter Schleppketten, undPolymer-Gleitlager, alles unter <strong>der</strong> Idee von „motionplastics“ – Kunststoff-Maschinenteile, die dauerhaft antreibenund bewegen. Dazu gehören bei <strong>den</strong> Energiekettenauch die darin geführten Leitungen, die von igusentwickelt wer<strong>den</strong> und ebenfalls als vorkonfektionierteKomplettsysteme mit Steckern direkt ab Köln ausgeliefertwer<strong>den</strong>. Auch <strong>der</strong> Gleitlagerbereich unterteilt sichin mehrere Teile wie Kunststoffbuchsen, genannt iglidur,Gelenklager (igubal), Polymerkugellager (xiros) und Lineargleitlager(drylin). Bei <strong>den</strong> Gleitlagerbuchsen könnendie Kun<strong>den</strong> heute aus über 40 verschie<strong>den</strong>enWerkstoffen mit jeweils an<strong>der</strong>en Eigenschaften wählen,für nahezu jede Anwendung die ideale Lösung. VieleMaterialien sind auch als Halbzeuge verfügbar, sodasskun<strong>den</strong>individuelle Designs mit dem passen<strong>den</strong> Werkstoffgefertigt wer<strong>den</strong> können. Der Geschäftsbereichiglidur feiert in diesem Jahr sein 30-jähriges Bestehen.36 <strong>tec2</strong>


Die igus GmbH ist ein weltweitführen<strong>der</strong> Hersteller imBereich Energiekettensystemeund Polymer-Gleitlager. Dasfamiliengeführte Unternehmenmit Sitz in Köln ist in 30Län<strong>der</strong>n vertreten und beschäftigtweltweit rund 2.200Mitarbeiter. 2012 erwirtschafteteigus einen Umsatz von399 Millionen Euro. igus betreibtdie größten Testlaboreund Fabriken in seiner Branche,um dem Kun<strong>den</strong> innovative,auf ihn zugeschnitteneProdukte und Lösungen inkürzester Zeit anzubieten.<strong>tec2</strong> 37


Im 1.750 Quadratmeter großen Testlabor bei igus wer<strong>den</strong> die eigenen Produkte an über 50 verschie<strong>den</strong>en Versuchsstän<strong>den</strong>unter Realbedingungen getestet.Foto: igus GmbHIm Fokus steht dabei die Kombination von Tribologie(griechisch: Reibungslehre) und Kunststoffen – was unteran<strong>der</strong>em zur igus-Wortschöpfung „Tribokunststoffe“führte. Diese Gleitlager benötigen keine flüssigenSchmiermittel, in <strong>den</strong>en sich beispielsweise Schmutzpartikelabsetzen können. Daher sind sie unter an<strong>der</strong>emfür Einsatzgebiete in schmutzigen Umgebungen beson<strong>der</strong>sgeeignet.Vielfältige Werkstoffe für vielfältige EinsätzeDoch je<strong>der</strong> vom Tribo-Polymer-Spezialisten igus entwickelteWerkstoff hat seine eigenen Beson<strong>der</strong>heiten.Während manche iglidur-Lager eher die kostengünstigenAllroun<strong>der</strong> sind wie das iglidur G, sind an<strong>der</strong>e Gleitlagerbeispielsweise resistent <strong>gegen</strong> hohe Temperaturenbis 250 Grad Celsius, Feuchtigkeit, Säure o<strong>der</strong> Salzwassero<strong>der</strong> auch lebensmittelkonform gemäß <strong>den</strong> Verordnungen<strong>der</strong> FDA und <strong>der</strong> EU. Doch sie alle habengemeinsam, dass keine Öle o<strong>der</strong> Fette verwendet wer<strong>den</strong>müssen, wo diese Produkte zum Einsatz kommen,ein Vorteil <strong>der</strong> sogenannten „dry-tech Lagertechnik“.Wie wichtig dies ist, zeigt eine Studie des MassachusettsInstitute of Technology (MIT), Boston. Diese ergab,dass allein in <strong>den</strong> USA die Schä<strong>den</strong> durch mangelndeSchmierung von Metallteilen rund 240 Milliar<strong>den</strong> Dollarkosten. Die Tribopolymere von igus müssen nicht geschmiertwer<strong>den</strong>, da sie sich durch Festschmierstoffesozusagen selber schmieren. Gerhard Baus, Prokuristdes Geschäftsbereichs Gleitlager bei igus, erklärt dieseTechnologie genauer: „Mikroskopisch kleine Partikel sindmillionenfach an <strong>der</strong> Kontaktfläche zwischen Welle undLager eingebettet, in winzigen Kammern Material. Dadurchgeben die Gleitlager minimale Mengen <strong>der</strong> Festschmierstoffefrei, was ausreicht, um die unmittelbareUmgebung ausreichend zu schmieren.“Qualitätsverbesserung durch ständige TestsUm die Lebensdauer und die Qualität <strong>der</strong> eigenen Produktezu testen, hat igus im hauseigenen Testlabor auf1.750 Quadratmetern, dem größten Labor in dieser Branche,allein im Jahr 2012 fast 10.000 tribologische Versucheunterschiedlichster Art – rotierend, schwenkend,linear, beheizt, unter Wasser etc. – durchgeführt. Dazukamen weitere 661 kun<strong>den</strong>spezifische Untersuchungen.„Uns ist es sehr wichtig, auf individuelle Kun<strong>den</strong>wünscheeingehen zu können“, so Gerhard Baus. Auch dieserAspekt hat dazu geführt, dass sich das Unternehmen infast 50-jähriger Firmengeschichte zu einem ‚Hid<strong>den</strong>Champion‘ entwickelt hat.Dem Kun<strong>den</strong> schnellstmöglich seine Anfor<strong>der</strong>ungenzu erfüllen ist nach wie vor eines <strong>der</strong> Hauptanliegen.Dazu braucht es erst einmal umfassende Materialkenntnisseim Kunststoff- und Metallbereich und Verständnis<strong>der</strong> Kun<strong>den</strong>anwendungen. Dieses wird durchintensive Kun<strong>den</strong>gespräche herausgearbeitet. Um dieWünsche seiner Geschäftspartner besser kennenzulernen,führt igus außerdem die sogenannte Weihnachtsbefragungdurch, ganz im Sinne <strong>der</strong> Ursprungsidee des38 <strong>tec2</strong>


Günter und Margret Blase vor <strong>der</strong> Doppelgarage, in <strong>der</strong>die Firmengeschichte 1964 begann. Foto oben: Sammlungvon iglidur-Gleitlagern für nahezu jede Anwendung.Fotos: igus GmbHFirmengrün<strong>der</strong>s Günter Blase. „In <strong>der</strong> kalten Jahreszeitfragen wir unsere Kun<strong>den</strong>: ‚Wenn Weihnachten wäre,was wür<strong>den</strong> Sie sich in Bezug auf Ihre produktspezifischenProbleme wünschen? Vielleicht können wir Ihnendabei helfen.‘ Daraus ergibt sich zum einen eine gewisseKun<strong>den</strong>bindung, aber auch eine Möglichkeit, anetwas anspruchsvollere Aufgabenstellungen zu gelangen.“Dies ist für das Unternehmen immer ein Anspornfür Innovationen, um auch in Zukunft <strong>den</strong> Kun<strong>den</strong> weiterhinalles aus einer Hand liefern zu können, von <strong>der</strong>Forschung bis zur Einsatzüberwachung.Alle zwei Jahre veranstaltet igus <strong>den</strong> manus-Wettbewerbund prämiert dort herausragende Anwendungen,in <strong>den</strong>en igus-Produkte verbaut sind. Beim diesjährigenWettbewerb nahmen 437 Bewerber aus 33 Län<strong>der</strong>n imKampf um <strong>den</strong> Award teil. Anwendungen gab es aussämtlichen Bereichen, von Mountainbike-Pedalen bisMinenräumfahrzeugen. Im nächsten Jahr ist mit demvector-Award wie<strong>der</strong> <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e große Geschäftsbereich<strong>der</strong> Energieführungssysteme an <strong>der</strong> Reihe.Dass am manus-Wettbewerb von Mal zu Mal immermehr Teilnehmer mitmachen, zeigt, dass heute schonmillionenfach zu schmierende metallische Buchsendurch iglidur-Polymergleitlager ersetzt wer<strong>den</strong> unddiese Zahl immer weiter steigt. Sie erhöhen die Maschinensicherheit,senken die Kosten und schonen die Umwelt.Bei igus sind die Teile ab 24 Stun<strong>den</strong> in Stückzahleins lieferbar und in puncto Größe, Kosten und Lebensdauerberechenbar. Dies können die Kun<strong>den</strong> über Online-Toolsauf <strong>der</strong> igus-Website machen. Hier könnennicht nur Umgebungsbedingungen <strong>der</strong> Anwendungeingegeben wer<strong>den</strong>, son<strong>der</strong>n auch Gegenlaufpartner indie Berechnung mit einbezogen wer<strong>den</strong>. „Aktuell ist imMaschinenbau beispielsweise Kohlefaser ein interessantesThema“, so Gerhard Baus. „Wir haben bereitszahlreiche Paarungen mit Kohlefaserwellen und iglidur-Gleitlagern durchgeführt.“ So kann für nahezu jede Materialpaarungdie Lebensdauer vorhergesagt wer<strong>den</strong>, dasie zuvor im igus-Labor unter realen Bedingungen getestetwurde. Bei diesem Test wur<strong>den</strong> 25 verschie<strong>den</strong>eiglidur-Werkstoffe in Verbindung mit Kohlefaserwellengetestet – Ergebnis war, dass beim iglidur J260 <strong>der</strong> Reibwertam geringsten ist.“ So wurde <strong>der</strong> optimale Werkstofffür die Lagerung von Kohlefaserwellen gefun<strong>den</strong>.Die Argumente pro Kunststoffgleitlager und das bereitsimmense Wissen durch Tests in <strong>der</strong> 30-jährigen Geschichtevon iglidur bil<strong>den</strong> für igus die Basis, weiterhinstark in Material- und Produktentwicklung zu investieren,um neue Tribokunststoffe beziehungsweise neueTribokunststoff-Gleitlager auf <strong>den</strong> Markt zu bringen.Dr.-Ing. Dieter Kurpiun/Oliver Cyrusigus® GmbHSpicher Str. 1a, 51147 KölnTelefon: +49 2203 9649-0Telefax: +49 2203 9649-222info@igus.dewww.igus.de<strong>tec2</strong> 39


ANZEIGEBewegte Aufmerksamkeitauch für die „Kleinen“Der Markt fur Videomarketing ist in <strong>den</strong> vergangenenJahren durch die fortschreitende Digitalisierungrevolutioniert wor<strong>den</strong>. Immer mehrFirmen präsentieren sich mit aufwendigen Imagefilmenund filmischen Unternehmensporträts im Netz o<strong>der</strong>nutzen Spots fur Firmenpräsentationen. Mittlerweilewird diese Notwendigkeit auch immer häufiger für kleinereund mittelständische Unternehmen interessant.Die Verbreitung von Videos im Internet hat allgemein in<strong>den</strong> vergangenen Jahren eine beispiellose Entwicklunggenommen. Bewegtes Bild gehört mittlerweile zur alltäglichenelektronischen Kommunikation dazu, wie dasAmen in <strong>der</strong> Kirche. Durch diese Entwicklung hat sichauch die Unternehmenskommunikation maßgeblichverän<strong>der</strong>t. Imagefilme, audiovisuelle Produktvorstellungenund aussagekräftige Unternehmensfilme gehörenzum festen Bestandteil von Marketingstrategien. Alleineim Jahr 2012 haben deutsche Firmen laut Bundesverbandfur Digitale Wirtschaft (BVDW) mehr als 240 MillionenEuro fur Bewegtbildinhalte im Internetausgegeben. Dies entspricht einer Steigerung von 23Prozent alleine im vergangenen Jahr. Gerade <strong>der</strong> Marktfur Videos auf mobilen Endgeräten ist enorm angewachsen.Hier sprechen Experten von einem Zuwachsvon weit über 200 Prozent. Diese Zahlen belegen eindrucksvolldas riesige Potenzial, das in Bewegtbildsteckt.„Gut Dreiviertel aller Internetnutzer schauen sich regelmäßigOnlinevideos an. Je<strong>der</strong> zweite Deutsche nutztBewegtbildinhalte über das Smartphone. Warum solltensich Unternehmen diese Tatsachen nicht zunutzemachen?“, sagt Klaus-Jürgen Deuser von <strong>der</strong> c4c InnovationGmbH aus Köln, die sich mit ihrem Geschäftsbereich„die Gärtner – Media Production“ auf dieKonzeptionierung audiovisueller Inhalte fur Firmen spezialisierthat. Gerade mit einem zielgerichteten Einsatzund einer professionellen Umsetzung von Unternehmensfilmenlassen sich nachweislich gute Ergebnissebei <strong>der</strong> Erreichung von Unternehmenszielen erreichen.Dennoch haben viele kleine und mittelständische Firmendie vielen Vorteile von Bewegtbild als Kun<strong>den</strong>gewinnungs-und Kun<strong>den</strong>bindungsinstrument noch nichtfür sich entdeckt. „In vielen Betrieben herrscht noch einaußeror<strong>den</strong>tliches Informationsdefizit, wenn es um <strong>den</strong>Nutzen und die Sinnhaftigkeit von unternehmensspezifischenBewegtbildinhalten geht“, so Deuser weiter.Zudem erscheinen <strong>den</strong> meisten Unternehmen hochwertigeImagefilme noch zu teuer. Diese Annahmestellt Deuser aber als klaren Trugschluss dar: „Auch kleinereFirmen können sich professionelle Unternehmensfilmeleisten. Sie müssen nur wissen, was sie wollen undan die richtigen Fachleute herantreten.“ Gerade durchdie zunehmende Digitalisierung <strong>der</strong> Herstellungsprozessesind die Produktionskosten von audiovisuellen Inhaltenin <strong>den</strong> vergangenen Jahren erheblich gesunken.Darüber hinaus hat die verän<strong>der</strong>te Angebots- undNachfragesituation auf dem Werbemarkt zu einer Öffnungfür kleinere Unternehmen gesorgt.Ein plastisches Beispiel für <strong>den</strong> gezielten Einsatz vonhochwertigen Videos bietet <strong>der</strong> in vielen Branchen umsich greifende Fachkräftemangel. „Mit einem Film könnenSie sich innerhalb von wenigen Minuten aussagekräftigund wirkungsvoll darstellen“, sagt Carsten Kostervon <strong>der</strong> AdVision digital GmbH aus Hamburg. Koster istGeschäftsführer bei einer <strong>der</strong> größten deutschen Agenturenfur Medienbeobachtung. Seiner Meinung nachbewirkt eine bildliche und emotionale Ansprache sehrviel mehr als jede Stellenausschreibung. „Mit einem Recruitingvideokönnen Sie zeigen, dass Sie fortschrittlich,engagiert und innovativ sind. Wenn Sie ähnliche Eigenschaftenvon neuen Mitarbeitern einfor<strong>der</strong>n, macht esdurchaus Sinn, diese Tugen<strong>den</strong> auch darzustellen“, soKoster weiter. Eindrücke aus <strong>der</strong> eigenen Firma, Leistungen,Tätigkeitsfel<strong>der</strong> o<strong>der</strong> <strong>der</strong> zukünftige Chef könnenüber bewegtes Bild direkt und tiefgründig vorgestelltwer<strong>den</strong>. Die Wirkungsweise von Onlinevideos wird in einerStudie von 2009 eindrucksvoll unter Beweis gestellt.Sie besagt, das Online-Spots durch die verän<strong>der</strong>te Mediennutzungmittlerweile genauso effektiv sein könnenwie TV-Spots. Eine Studie <strong>der</strong> FH Düsseldorf aus demJahr 2008 hat sich sogar explizit mit <strong>der</strong> Wirkung vonRecruitingvideos auf <strong>der</strong> Stellenanzeigen-Plattform40 <strong>tec2</strong>


ANZEIGEJobTV24 auseinan<strong>der</strong>gesetzt. Hier gaben 50 Prozent allerTeilnehmer an, dass das Vorhan<strong>den</strong>sein eines Unternehmensvideosausschlaggebend für die bevorzugteBewerbungswahl war. Gerade dieser Sachverhalt musslaut Koster endlich auch von <strong>den</strong> kleineren Unternehmengenutzt wer<strong>den</strong> und nicht nur von <strong>den</strong> Big Playern,die emotionales Bewegtbild bereits seit Jahren zunehmendin ihre Marketingstrategien einbauen. „Auchkleine Firmen müssen sich darüber bewusst wer<strong>den</strong>,dass Marketing wirkt. Mund-zu-Mund-Propagandakann gut und schön sein. Gezielte Maßnahmen bewirkenaber eindeutig mehr, nämlich ein positives Bild unddamit auf lange Sicht auch höhere Umsätze“, so Kosterweiter.Bewegtes Bild ist auch oft eine Maßnahme für Firmen,sich die Mechanismen des digitalen Zeitalters effektivzunutze zu machen. Gerade die im Web vielbeschriebenen Netzwerkeffekte können für kleinereund mittelständische Unternehmen Gold wert sein.„Mittlerweile sind Suchmaschinen wie Google für vieleMenschen ein entschei<strong>den</strong><strong>der</strong> Faktor bei <strong>der</strong> Suche nachdem geeigneten Fachhändler o<strong>der</strong> Dienstleister ihresVertrauens“, sagt Deuser von <strong>der</strong> c4c Innovation GmbH.Da sich die Einbettung und <strong>der</strong> kontinuierliche Aufbauvon Bewegtbild in sozialen Netzwerken wie YouTubeo<strong>der</strong> Facebook letztendlich auch auf das Suchmaschinen-Rankingauswirken, können über Imagevideos weitreichendeEffekte erzielt wer<strong>den</strong>. „Die erste Suche nacheinem neuen Dienstleister erfolgt im ersten Rechercheschrittheute meist über Suchmaschinen wie Google.Bewegtbild und die richtige Einbettung dieser Inhalteim Netz können zu einer klaren Präsenzverstärkung undAuffindbarkeit führen. Dies wie<strong>der</strong>um bedeutet aufDauer mehr Kun<strong>den</strong>“, beschreibt Deuser die einfacheRechnung.Doch nicht nur in <strong>der</strong> Netzwelt können Videos effektivals Werbemittel eingesetzt wer<strong>den</strong>. Gerade auf unserenausdifferenzierten Wettbewerbsmärkten sindvisuelle Reize prägend. Dem Marketingexperten und an<strong>der</strong> Universität Saarbrücken lehren<strong>den</strong> Professor WernerKroeber-Riel zufolge wirken Bil<strong>der</strong> nicht nur informativ,son<strong>der</strong>n vermitteln emotionale Erlebnisse und erzeugenso „innere Bil<strong>der</strong>“. „Sie vermitteln eine fiktive Wirklichkeit,in <strong>der</strong> komplizierte Sachverhalte und ab strakteInformationen vereinfacht dargestellt wer<strong>den</strong> können.So wer<strong>den</strong> auch uninteressierte, weniger involvierte Rezipientenautomatisch angesprochen.“Beispielsweise kann ein Restaurantbesitzer indivi -duelle Alleinstellungsmerkmale wie Sauberkeit, eine lockereund angenehme Atmosphäre, kulinarischeSpezialitäten o<strong>der</strong> ausgezeichneten und freundlichenService durch ein Video auch eindrucksvoll beweisen.Der Nachweis von Leistung und die vielschichtige Wirkungsweisevon imagebil<strong>den</strong>dem Bewegtbild könnensich Firmen bei Veranstaltungen für Produktvorstellungen,als Kun<strong>den</strong>info o<strong>der</strong> Werbung in Verkaufsstellen,auf Messen o<strong>der</strong> bei wichtigen Präsentationen zunutzemachen. „Bewegtes Bild, Werbevideos, Imagefilme o<strong>der</strong>Unternehmensfilme – wie auch immer man es nennenmag – haben immer unzählige Einsatzmöglichkeiten. Eskommt natürlich immer auf die Intention und die Messagean, die eine Firma vermitteln will. Heute und in Zukunftführt kein Weg mehr an einer offensiven undöffentlichkeitswirksamen Firmenpräsentation über Bewegtbildvorbei“, prognostiziert Koster von <strong>der</strong> AdVisiondigital GmbH.Jan HappleWer wahrgenommen wer<strong>den</strong> will, muss sich zeigen – o<strong>der</strong> gezeigt wer<strong>den</strong>. Unternehmensfilme sind eine guteMöglichkeit, die Leistungen seines Unternehmens klar und reichweitenstark zu bewerben.Foto: Fotolia<strong>tec2</strong> 41


Mitglie<strong>der</strong>seitendes Kölner BVVerein Deutscher Ingenieure VDI, Kölner Bezirksverein e. V.Eupener Str. 150, 50933 KölnÖffnungszeiten <strong>der</strong> Geschäftsstelle des Kölner BV:montags, mittwochs, freitags von 9-13 UhrTelefon: +49 221 881909, Telefax: +49 221 8800867E-Mail: bv-koeln@vdi.de, Internet: www.vdi-koeln.deNeuzugänge im Kölner BezirksvereinDipl.-Ing. Cesat Arroyo VDI, KölnDogan Ates, Bergisch GladbachEhsan Badali, BonnGeorg Becker, KölnAaron Binz, KölnFlorian Birkmann, LeverkusenMelina Borbeck, FrechenDipl.-Ing. (FH) Tobias Brunner VDI, O<strong>den</strong>thalHenning Bunk, KölnAtiye Cakir, KölnDipl.-Ing. Conrado Campo VDI, KölnDipl.-Ing. Edgar Cardoso Vilana VDI, KölnDiana Paula Cepeda Galindo, RheinbachIng. Rares Lucian Chiriac VDI, KölnB.Eng. Dirk Dekarz VDI, KölnStefan Dinkelbach, KölnIvan Fedorov, LeverkusenSebastian Feld, LeverkusenEmal Firuz, LeverkusenAndreas Fischer,, DormagenDipl.-Ing. Atem Mbameg Fru VDI,, WesselingDipl.-Ing. (FH) Petra Fuchs-Ghabri VDI, KölnDipl.-Ing. Barbara Funke VDI, BonnThomas Gabriel, KölnDipl.-Ing. Arkaitz Grisalena Ukruela VDI, KölnDipl.-Wirt.Ing. Thomas Gudat VDI,, DormagenB.Eng. Michael Harnau VDI,, WesselingDipl.-Ing. Bruno Hernandez Garcia VDI, KölnDipl.-Ing. Alesandro Herran Gutierrez VDI, KölnMarcel Heuser, GummersbachJens Hoffmann, KölnYannik Hoffmann, LeverkusenWaldemar Holstein, OverathLeonhard Huckschlag, KölnDavid Hufgard, KölnBalals Jilling, HürthKilian Jürgens, KölnCem Kara, GummersbachAlexan<strong>der</strong> Karaulanov, KölnAndrzey Karkosz, KölnVolkan Kedik, Sankt AugustinSina Kitz, BonnDipl.-Wirt.Ing.(FH) Viktor Klein VDI, KölnDipl.-Ing. Stefan Kneer VDI, KölnDaniel Köhler, BonnDipl.-Ing. (FH) Oliver Köhler VDI, LangenfeldJohannes Kohout, KölnDr.-Ing. Georg Kröger VDI, KölnBohdan Krusch, BonnNils Küllertz, BonnDipl.-Ing. Claus Kuhnke VDI, BedburgStefan Lichtnekert, KölnDipl.-Ing. Juan Llorente VDI, KölnDipl.-Ing. Maria Del Mar Lopez Ballesteros VDI, KölnDipl.-Ing. Christoph Maurer VDI, RösrathTobias Mennebäck, KölnDipl.-Ing. Villers Rodriguez Miguel Angel VDI, KölnPhilipp Möller, DormagenDr. rer. nat. Dörte Müller VDI, KölnRamesh Kumer Natarejan, Sankt AugustinDipl.-Ing. (FH) John Thorsten Neugebauer VDI, KölnOlusola Oyewole, KölnDipl.-Ing. Sola Pedro VDI, KölnDipl.-Wirtsch.-Ing. Dipl.-Kfm. Univ. Torsten Pennartz VDI,Nie<strong>der</strong>kasselNico Petermann, KölnDipl.-Ing. Martin Pfeiffer VDI, WaldbrölDominik Pilch, LeverkusenDaniel Pisarski, Bergisch GladbachM.Sc. Matthias Pohl VDI, KölnAndreas Ramm, KölnLeonard Raumann, ErftstadtJohannes Römisch, KölnPhilipp Roßbiegalle, KönigswinterLucas Rudow, PulheimAlexan<strong>der</strong> Schäfer, EngelskirchenPhilip Schaffarczyk, KölnDr. Andreas Schamel, ErftstadtTim Scheerbarth, DormagenDipl.-Ing. (BA) Holger Schluckebier VDI, RheinbachDipl.-Ing. Tobias Schrö<strong>der</strong> VDI, RheinbachIsabel Schumacher, BornheimDeler Shagwan, KölnAmirhossein Shahinfar, BornheimFabian Siggia, KölnFabian Speer, Bergisch GladbachDipl.-Ing. (FH) Sebastian Standtke VDI, WiehlThomas Thiedig, WesselingAndre Tolksdorf, KölnDaniel Torkian, Bergisch GladbachDipl.-Math. Rüdiger Ulrich VDI, LeverkusenUmberto Volpe, LeverkusenRobert Vom Stein, KölnDr. rer. nat. Michael Weber VDI, KölnDr.-Ing. Lynn Würth VDI, KölnSensoy Yagiz Can, KölnDavid Zang, Bonn42 <strong>tec2</strong>


Der Kölner Bezirksverein gratuliert zum Geburtstag65 JahreMonika Paduch VDI, Feusdorf 03.10.Karl Schnell VDI, Mechernich 05.10.Klaus Wendebaum VDI, Köln 06.10.Wolfgang Müller VDI, Brühl 11.10.Ludwig-Udo Kontz VDI, Königswinter 12.10.Horst May VDI, Köln 13.10.Peter Schmitz VDI, Stadtkyll 26.10.Evelyn Schwarz, Köln 28.10.Michael Wirtz VDI, Gummersbach 28.10.Rolf Kurowski VDI, Hürth 29.10.Henry Hobbelmann VDI, Leverkusen 06.11.Robert Frank VDI, Bonn 08.11.Helmut Hasberg VDI, Bergisch Gladbach 09.11.Johann-Günter Paulick VDI, Bad Honnef 11.11.Robert Haber VDI, Köln 20.11.Karl-Heinz Klasen, Bergisch Gladbach 27.11.Walter Schmalen VDI, Köln 03.12.Edgar Franosch VDI, Bergisch Gladbach 16.12.Detlef Orth VDI, Köln 22.12.Helmut Heck VDI, Troisdorf 24.12.Erhard Sülz VDI, Marienheide 24.12.70 JahreHans-Dieter Bauermann VDI, Langenfeld 03.10.Horst Dieter, Jansen VDI, Köln 03.10.Rolf Georg, Hitz VDI, Köln 05.10.Albert Grabowski, Dormagen 08.10.Otto Gmeiner VDI, Köln 12.10.Manfred Walbeck VDI, Elsdorf 20.10.Joachim Lambert VDI, Königswinter 06.11.Bernd Burchartz VDI, Lindlar 19.11.Klaus Magnus VDI, Köln 26.11.Peter Fuhrmann VDI, Köln 06.12.Rudolf Schramke VDI, Gummersbach 09.12.Josef W. Schnepper VDI, Wipperfürth 13.12.Walter Fritsch VDI, Bergisch Gladbach 17.12.Herman Ludwig Duivelaar VDI, Bergisch Gladbach 20.12.Dietrich Gehrmann VDI, Leverkusen 20.12.Hans Dieter Frotscher VDI, Brühl 26.12.75 JahreElmar Schulte-Ebbert VDI, Bonn 03.10.Klaus Dieter Heinisch, Gummersbach 12.10.Joachim Asmus VDI, Nie<strong>der</strong>kassel 28.10.Franz Wilhelm Peters VDI, Köln 07.11.Werner Parschat VDI, Alfter 19.11.Gerhard Buchfel<strong>der</strong> VDI, Pulheim 19.11.Jürgen Krafft VDI, Bergisch Gladbach 22.11.Rolf Weber VDI, Königswinter 24.11.Eike Gelfort VDI, Köln 25.11.Alfons Knitter VDI, Gummersbach 30.11.Kay Peters VDI, Köln 06.12.Joachim Adrio VDI, Leverkusen 14.12.Werner Elsner VDI, Köln 23.12.80 JahreMarta Paulovits VDI, Köln 06.10.Berndt H. J. Schumann VDI, Rösrath 13.10.Alois Pick VDI, Kerpen 15.10.Alexan<strong>der</strong> H. Volger VDI, Bad Münstereifel 19.10.Hans Georg Morlath, Dormagen 22.10.Kurt Weirauch VDI, Bergisch Gladbach 05.11.Erwin Willems VDI, Leverkusen 07.11.Dietrich Haug VDI, Bonn 10.11.Werner Pütz VDI, Overath 07.12.Heinz Kulle VDI, Neunkirchen-Seelscheid 18.12.Karl Noethen VDI, Dormagen 29.12.81 JahreGerhard Käppeler VDI, Bergisch Gladbach 03.11.Hans Jürgen Klatte VDI, Köln 05.11.Karl Welter VDI, Bergisch Gladbach 22.11.Franz Robert Meurer VDI, Bonn 23.11.Johannes O<strong>den</strong>thal VDI, Eitorf 10.12.Engelbert Ginschel VDI, Köln 21.12.82 JahreWinfried Feig VDI, Bergisch Gladbach 07.10.Ulrich Feldmann VDI, Köln 10.10.Georg Johannes Reinartz VDI, O<strong>den</strong>thal 07.11.Konrad Schlotterbeck VDI, Köln 03.12.Gerhard Keunecke VDI, Pulheim 27.12.Friedrich W. Morgner VDI, Bergisch Gladbach 28.12.83 JahreAlfred Grünewald VDI, Köln 06.10.Erwin Redeker VDI, Dormagen 12.10.Rainer Holzmann VDI, Bonn 23.10.Ferdinand Proksa VDI, Leverkusen 31.10.Volkmar Hilgert VDI, Köln 03.11.Alfred Schlörmann VDI, Königswinter 07.11.Dieter Gagel VDI, Erftstadt 13.11.Josef H. Eilers VDI, Sankt Augustin 24.11.Gottfried Höhfeld VDI, Langenfeld 26.11.Otto Stoelzle VDI, O<strong>den</strong>thal 29.11.Werner Haase VDI, Erftstadt 21.12.Ulrich Knipp VDI, Bergisch Gladbach 25.12.Bruno Hug VDI, Meckenheim 30.12.84 JahreWerner Ackermann VDI, Sankt Augustin 13.10.Werner Glowatz VDI, Bergisch Gladbach 17.10.Hans Bernhard Mainz VDI, Köln 02.11.Karl Hubert Herzog VDI, Hennef 03.11.Hermann Henssen VDI, Overath 09.11.Hermann Sommer VDI, Köln 16.11.Tibor Rakoczy VDI, Köln 13.12.85 JahreHans Raven VDI, Bergisch Gladbach 21.10.Günter Loos VDI, Köln 24.11.Johannes Semrau VDI, Lohmar 25.11.Manfred Both VDI, Bad Hönningen 12.12.Ernst-Friedrich Thiel VDI, Bergisch Gladbach 30.12.Heinz Graf VDI, Dormagen 31.12.86 JahreEdmund Gummersbach VDI, Bonn 01.10.Hans-Gerd Dohmen VDI, Wachtberg 30.10.Wolfgang Ben<strong>der</strong> VDI, Burscheid 08.11.Wolfgang Bültermann VDI, Dormagen 17.12.Alfred Brüls VDI, Köln 20.12.87 JahreAlfred Krueger VDI, Wesseling 27.11.Hellmut Grünert VDI, Rösrath 14.12.Hans Koldin VDI, Leverkusen 21.12.Herbert Dunkel VDI, Hürth 31.12.88 JahreGerhard Wollank VDI, Brühl 04.12.Karl Meier VDI, Bergisch Gladbach 14.12.Karl Illo Mols VDI, Köln 22.12.89 JahreHans Labey VDI, Bergisch Gladbach 23.10.Georg Sass VDI, Köln 14.11.90 JahreWilhelm Appelt VDI, Troisdorf 18.11.Heinz Otto Halbach VDI, Rheinbreitbach 08.12.91 JahreWilli Dommershausen VDI, Engelskirchen 09.11.Georg Klöcker VDI, Köln 06.12.92 JahreWolfgang Wahrburg VDI, Marienheide 16.10.Werner Seifert VDI, Bergisch Gladbach 27.10.Otto Bauer VDI, Köln 27.10.Peter Schmitz VDI, Köln 16.11.Josef Berkenbusch VDI, Köln 18.11.Günter Maibaum VDI, Köln 10.12.93 JahreKarl Heinz Bielenberg VDI, Köln 14.10.94 JahreReinhold Mueller VDI, Köln 25.11.105 JahreFriedrich Zenk VDI, Köln 14.10.<strong>tec2</strong> 43


Mitglie<strong>der</strong>seitendes Aachener BVVerein Deutscher Ingenieure, Aachener Bezirksverein e. V.Technologiezentrum am Europaplatz, Dennewartstr. 27, 52068 AachenTelefon: +49 241 31653, Telefax: +49 241 24741E-Mail: bv-aachen@vdi.de, Internet: www.vdi.de/aachenNeuzugänge im Aachener BezirksvereinJens AchenbachTobias AdlonJulio Cesar Aguilar ZerpaKamel AjamiDipl.-Ing. Torsten AsmanDeepika BaskarThomas BastuckCarla BergelSebastian BlasiusTimon BleesChristoph BlömkerDipl.-Ing. (FH) Sebastian Brandt VDIDipl.-Ing. (FH) Michaela Braun VDIDr.-Ing. Christof Brechenfel<strong>der</strong> VDIJörg BregullaDennis BuschThorsten BußmannLukas CremerHanna DambeckAndreas DandaAlexan<strong>der</strong> DehmerNils DenkerSergey DerheimMathias DiefenthalHannes DiersVincent DietrichDr. rer. nat. Ivanov Dimo VDINadja DörperJakob DulianGodwin EboseleMina FahmySebastian-Lalith FernandoM.Sc. Bernard Feron VDIMirko FrieheMartin GarthMarkus GehringAlexan<strong>der</strong> GehrkeDipl.-Kfm. M.A. Stefan GelbMarcel GerhardsMira GoßenSascha GrefkesFelix GreiveViola GrubenThilo HäussermannChristian HagenDipl.-Ing. Marco HennigsSebastian HermannsDr.-Ing. Alexan<strong>der</strong> Heufer VDISven HübnerViktoria Iflaen<strong>der</strong>Dipl.-Ing. Stephan Jansen VDIDipl.-Wirtsch.-Ing. (FH) Tobias Jarchau VDIDaniel JosephB.Eng. Sebastian JostFlorian KastenbuttJulia KesslerSebastian KlawitterLydia Kleine-RüschkampDipl.-Ing. (FH) Kristof Knips VDIMichael A. KochnissMarlen KöppenRoman KonradLisa KornLudger KrabbelLayla KraussChristina KrempeDipl.-Ing. Karl Heinz Krüger VDIAlexandra KryscioAndreas KutschkeMartin LamichVanessa LemmensPatrick LieboldVolker MeierMartin MichelsAndrea MuchajerMatthias Mül<strong>der</strong>sDipl.-Ing. Juliane Müller VDIMarkus MüllerTill MüllerHossein NamakshenasanNiklas NettTrung Nghia NguyenPatrick OpréeAmin OuiriemmiDipl.-Ing. Martin R. Palt VDIDaniel PenningJulius PergeValentin PongracicPrajwol RajbhandariVedang RajyaguruReza RashidMarcus ReichardDipl.-Ing. (FH) Jörg Reichert VDIDipl.-Ing. Kerstin Renner VDIMarius RuhnauBaback SadeghiAdriel Alexandro SantosoDr. Philippe Scheerlinck VDIB.Eng. Carmen SchmidtJulia SchmidtDipl.-Ing. Andreas Schnei<strong>der</strong> VDIMatthias SchrannerAlexan<strong>der</strong> SchwarzJohannes SchwarzMarie SellDipl.-Wirt.Ing. Harald Siebke VDIDipl.-Ing. (FH) Kai Skolik VDIChristoph SpixMikhail Sviri<strong>den</strong>koAndre TenbrakeApilaasha TharmasothirajanPhilipp tho PeschPhilipp ThomasMichael TiebenNikolaj TissinMirko TrenzDipl.-Ing. (FH) Andres Trepp-Karlbaum VDIDipl.-Ing. (FH) Monika van Ackeren VDIHanno VogelChristian von TrothaDavid WagnerDaniel WalzMatthias WehrDipl.-Ing. (FH) Reiner Weidner VDIChristian ZohrenDer Aachener Bezirksvereingratuliert zum Geburtstag07.10. Manfred Marson 70 Jahre11.10. Dipl.-Ing. Thomas Arns 60 Jahre12.10. Dipl.-Ing. Jürgen Klein 75 Jahre13.10. Dipl.-Ing. Dietrich Eichstädt 80 Jahre14.10. Bert Ou<strong>den</strong>hoven 60 Jahre17.10. Dipl.-Ing. Gerd Baumann 80 JahreIng. (grad.) Georg Bock 65 Jahre19.10. Prof. Dipl.-Ing. Horst Esche 97 JahreDr. Karl Foeger65 Jahre22.10. Dr.-Ing. Karl Friedrich Schmidt 65 Jahre23.10. Ing. Peter van Remundt 75 Jahre26.10. Dr.-Ing. Johann Halupczok 70 Jahre30.10. Prof. Dr. rer. nat. Erich Merz 85 JahreProf. Dr.-Ing. Wolfgang Koschel 75 Jahre31.10. Dr.-Ing. Gerd Conrads 60 Jahre03.11. Dr.-Ing. Jürgen Pick 75 Jahre07.11. Dipl.-Ing. Günther Lubisch 89 JahreProf. Dr.-Ing. Heinz Peeken 88 Jahre08.11. Dipl.-Ing. Willi Boeckmann 90 Jahre09.11. Dipl.-Ing. August Rahn 75 JahreIng. (grad.) Bodo Müller 75 Jahre14.11. Dipl.-Wirt.Ing.Anton Lütkemeier70 Jahre16.11. M.Sc. Wolfgang Supper 60 Jahre25.11. Dipl.-Ing. Herbert Birka 65 JahreDipl.-Ing. Heinrich Steven 65 Jahre27.11. Ing. (grad.) Udo Flink 65 Jahre07.12. Dr.-Ing. Hartmut Sacher 60 Jahre10.12. Dr. Ernst Scheid 60 Jahre11.12. Dipl.-Ing. Dipl.-Wirtsch.-Ing.Hans-Peter Prömper60 Jahre14.12. Dipl.-Ing. Helmut Wilkowski 60 Jahre15.12. Dipl.-Ing. Horst Kötter 75 Jahre16.12. Herman Die<strong>der</strong>en 60 Jahre17.12. Dipl.-Ing. Fritz Camphausen 75 JahreIng. (grad.) Peter Grün 75 Jahre19.12. Prof. Dr.-Ing. Georg Menges 90 Jahre19.12. Dipl.-Ing. Paul Naumann 87 JahreMatthias Holli60 Jahre22.12. Dr.-Ing. Jürgen Voigt 65 Jahre23.12. Paul Beerheide 80 Jahre24.12. Prof. Dr.-Ing.Karl Friedrich Knoche 80 JahreIng. Georg Ringes75 Jahre28.12. Dipl.-Ing. Klaus Schleicher 60 Jahre44 <strong>tec2</strong>


Ehrensenator-Würde fürProfessor Willi HallmannZum Ehrensenator <strong>der</strong> FH Aachen wurdeProf. Dr.-Ing. Willi Hallmann Ende des vergangenenJahres auf Beschluss des Senats ernannt.Seit 1971 lehrte Prof. Hallmann an <strong>der</strong> FHAachen und hat sich um die Hochschule außeror<strong>den</strong>tlichverdient gemacht. Unter an<strong>der</strong>emwar er Dekan, Mitglied des Senats und bekleidetevon 1984 bis 1988 das Amt des Prorektorsfür Forschung und Entwicklung. Er war einer<strong>der</strong> Initiatoren, die <strong>den</strong> Fachbereich Luft- undRaumfahrttechnik an <strong>der</strong> FH Aachen gegründetund etabliert haben.Prof. Dr.-Ing. Willi Hallmann wurde dieWürde eines Ehrensenators <strong>der</strong> FH Aachenverliehen. Mit <strong>der</strong> Ehrensenatorwürdezeichnet die Hochschule Persön -lichkeiten aus, die sich in ganz beson<strong>der</strong>erWeise um die Hochschule verdient gemachthaben.Foto: Privat„Darüber hinaus“, betont Prof. Dr. rer. nat. Dr. h. c. Gisela Engeln-Müllgesin ihrer Stellungnahme zu seinen beson<strong>der</strong>en Leistungen, „hat Willi Hallmannan vielen Stellen Pionierarbeit geleistet, die einen großen Anteil ambeson<strong>der</strong>en Ansehen <strong>der</strong> Fachhochschule Aachen hat.“ So hat Prof. Hallmannunter an<strong>der</strong>em 1981 als Messebeauftragter <strong>der</strong> FH Aachen die ersteBeteiligung von Fachhochschulen in Deutschland an <strong>der</strong> Hannovermesseorganisiert und ausgerichtet und dazu selbst ein eigenes Exponat „Windmessgerätfür Entwicklungslän<strong>der</strong>“ beigesteuert. Prof. Engeln-Müllges:„Dies hat er mit einem weit überdurchschnittlichen Einsatz getan.“ Prof.Hallmann habe außerdem deutschlandweit Werbung für die FH Aachenals Verfasser <strong>der</strong> „Blätter zur Berufskunde“ gemacht, so Prof. Engeln-Müllgesweiter. Und: „Durch seine beson<strong>der</strong>s intensive Zusammenarbeit mitdem VDI Bezirksverein Aachen hat er Kontakte zu allen Bereichen <strong>der</strong> FHAachen initiiert. Es ist ihm gelungen, Exponate <strong>der</strong> FH Aachen in <strong>den</strong> VDI-<strong>Aus</strong>stellungen zu platzieren.“Die Würdigung seiner beson<strong>der</strong>en wissenschaftlichen Leistungen erfolgteinternational durch die <strong>Aus</strong>zeichnung <strong>der</strong> International Academyof Astronautics (IAA) 1992 in Washington. 1997 wurde ihm die beson<strong>der</strong>e<strong>Aus</strong>zeichnung zuteil, korrespondierendes Mitglied <strong>der</strong> I AA zu wer<strong>den</strong>.2007 erfolgte die <strong>Aus</strong>zeichnung mit <strong>der</strong> Ehrenmedaille des VDI.„Selbst nach seiner Pensionierung“, so Prof. Engeln-Müllges weiter, „hatWilli Hallmann nicht aufgehört zu veröffentlichen. Eine beson<strong>der</strong>e Aktion,die auch Werbung für die FH Aachen bedeutete, hat er zusammen mitDipl.-Ing. Plescher durchgeführt. Beide haben die dritte Stufe <strong>der</strong> Europaraketegerettet, die durch ihren Einsatz 2008 im Landesmuseum Mannheimund seit 2010 als Dauerleihgabe im Raumfahrtmuseum Speyerausgestellt ist.“Prof. Hallmann ist zudem <strong>der</strong> Verfasser des Festbuches „Ingenieure –Wegbereiter <strong>der</strong> Zukunft, 150 Jahre Aachener Bezirksverein“. Zurzeit arbeiteter an einer Veröffentlichung mit dem Titel „(Meine) Erinnerungen anJesco von Puttkamer“.<strong>tec2</strong>_19am 1. Januar 2014direkt an rund13.000 Ingenieurein <strong>der</strong> RegionThema „CFK“Buchen Sie jetzt Ihre Anzeigedirekt bei <strong>den</strong> BVsIn <strong>der</strong> kommen<strong>den</strong> <strong>Aus</strong>gabe <strong>der</strong><strong>tec2</strong> beschäftigen wir uns vorrangigmit kohlenstofffaserverstärktemKunststoff. RedaktionelleIdeen hierzu sind uns willkommen,Ihren Anzeigenwunsch richtenSie bitte direkt an dieBV-Geschäftsstellen:Kölner BV, Frau Schulz,Telefon: +49 221 881909Aachener BV, Herr Klingen<strong>der</strong>Telefon: +49 241 31653<strong>tec2</strong> 45


Der Aachener DomZwölf Jahrhun<strong>der</strong>teIngenieurskunst46 <strong>tec2</strong>


Die Kuppelmosaiken des Aachener Domserstrahlen seit letztem Jahr in neuem Glanz, dieNikolauskapelle erhält ein neues Schieferdach.Bis zur Heiligtumsfahrt im nächsten Jahrwer<strong>den</strong> wie<strong>der</strong> alle Gerüste des Aachener Domsverschwun<strong>den</strong> sein. Damit ein solches Gebäude,das ja immerhin ein Alter von über 1200 Jahrenhat, nach wie vor in voller Schönheit erhaltenbleibt, müssen große handwerkliche undnatürlich auch ingenieurtechnische Leistungenvollbracht wer<strong>den</strong>.<strong>tec2</strong> sprach mit Dombaumeister Dipl.-Ing. Helmut Maintz<strong>tec2</strong> 47


Herr Maintz, Sie sind Bauingenieur und seit 27 Jahrenfür <strong>den</strong> Aachener Dom zuständig, davon schon 16 Jahreals Dombaumeister. Was ist das Faszinierende aus Ingenieurssichtam Aachener Dom?Helmut Maintz: Der Aachener Dom ist ein außergewöhnlichesGebäude. Er stammt aus karolingischer Zeitund war mit seiner 31 Meter hohen Kuppel für über300 Jahre das höchste Gebäude dieser Art nördlich <strong>der</strong>Alpen. Die damaligen Baumeister hatten ganz beson<strong>der</strong>etechnische Lösungen entwickelt, die das Gebäude„zusammenhalten“. Es wird nämlich nicht wie im gotischenStil durch Seitenschiffe abgestützt. Das Oktogonwird durch mehrere Ringanker stabilisiert. Diese 70 mal70 Millimeter dicken Eisenstangen tun seit über 1200Jahren ihren Dienst. Dies haben wir vor ein paar Jahrendurch Magnetfeldmessungen überprüft und festgestellt,dass diese Ringanker durch Mörtel und Steine vorKorrosion und auch allzu starken Temperaturän<strong>der</strong>ungengeschützt sind.Die an <strong>den</strong> En<strong>den</strong> angeschmiedetenAugen wer<strong>den</strong> durch Splinte miteinan<strong>der</strong>verbun<strong>den</strong>, <strong>den</strong>n schweißen,bohren und schrauben konnte mandamals noch nicht. Zum Schutz sinddiese Verbindungsstücke zusätzlichmit Blei vergossen.Der Mörtel hat auch eine ganz beson<strong>der</strong>eZusammensetzung. Darinenthalten sind Ziegelsteinstückchen, teilweise aus altenrömischen Ruinen, die beim Abbin<strong>den</strong> für eine höhereFeuchtigkeit und eine größere <strong>Aus</strong>härtung sorgen. Dieserspezielle Mörtel wurde meines Wissens nur noch inIstanbul bei <strong>der</strong> Hagia Sophia verwendet. Man kann davonausgehen, dass beim Dombau zu Aachen die allerbestenFachleute am Werke waren, und es ist schonfaszinierend, was man damals alles bedacht hat.Was sind genau Ihre Aufgaben als Dombaumeister?Helmut Maintz: Ich bin mit meinem kleinen Team fürdie Erhaltung <strong>der</strong> Bausubstanz zuständig. Das hört sicheinfacher an, als es ist. Schließlich besuchen <strong>den</strong> AachenerDom jährlich circa 1,5 Millionen Menschen und <strong>der</strong>Dom bleibt bei allen Sanierungsmaßnahmen geöffnet.Es geht in erster Linie natürlich um die Sicherheit und<strong>den</strong> Erhalt <strong>der</strong> Bausubstanz. Nach Möglichkeit versuchenwir <strong>den</strong> Originalzustand zu erhalten. Manchmalist dies jedoch nicht möglich o<strong>der</strong> sinnvoll. Dann versuchenwir einen Zustand herzustellen, wo das Bauwerk„Manchmal bleibenuns unsere Ahnenauch technologischüberlegen“DombaumeisterHelmut Maintzzumindest keinen weiteren Scha<strong>den</strong> nimmt. Vielleichthaben wir in 50 Jahren eine Lösung für dieses Problem.Wie zum Beispiel bei <strong>der</strong> Reinigung von Figuren ausKalkstein, wo wir mithilfe <strong>der</strong> Lasertechnik Gipskrustenabgetragen haben. Das wäre vor 30 Jahren nicht ohneBeschädigung <strong>der</strong> Grundsubstanz möglich gewesen.Ein an<strong>der</strong>es Beispiel ist das Anbringen eines zusätzlichenRingankers außen, <strong>der</strong> aus einem beson<strong>der</strong>enStahl (Vacodil 36) hergestellt wurde. Dieser hat die Eigen -schaft, dass er sich bis zu Temperaturen von 250 GradCelsius quasi nicht ausdehnt. Eine Längenän<strong>der</strong>ungdurch Erwärmung dieses Korsetts und damit eine Vermin<strong>der</strong>ung<strong>der</strong> Vorspannung wird somit ausgeschlossen.O<strong>der</strong> schauen Sie sich die Chorhalle an. Dort wur<strong>den</strong>1850 aus Unkenntnis die Original-Ringanker durchtrennt.In <strong>den</strong> 1920er-Jahren hat einer meiner Vorgängerdann eine innere Tragkonstruktion einbauen lassen, diesogenannte Pirlet'sche-Konstruktion.Dies war für die damalige Zeit schonsehr fortschrittlich. Heute berechnenwir mit Finite-Elemente-Metho<strong>den</strong> dieBelastungen und passen die Tragkonstruktionentsprechend an. Wie zumBeispiel die neuen Leimbin<strong>der</strong>-Holzträgerim Dachstuhl über dem Oktogon.Diese waren nötig, weil die alte Eichenbalkenkonstruktiondurch massivenBefall mit dem Gescheckten Nagekäferin Mitlei<strong>den</strong>schaft gezogen wurde. Dem Käfer konntenwir zwar durch eine Behandlung mit 80 Grad Celsiusheißer Luft und Durchwärmung des gesamten Gebälksauf über 55 Grad Celsius <strong>den</strong> Garaus machen, aber dieEichenbalken mussten zum Teil ersetzt o<strong>der</strong> durchStahlplatten verstärkt wer<strong>den</strong>.Wo nutzen Sie <strong>den</strong>n in jüngster Zeit beson<strong>der</strong>es Ingenieur-Know-how?Helmut Maintz: Wir vermessen Bewegungen und Dehnungen<strong>der</strong> Tragstruktur, um Verformungen o<strong>der</strong> beginnendeSchädigungen festzustellen. Dazu arbeiten wirmit verschie<strong>den</strong>en Hochschulinstituten o<strong>der</strong> dem TÜVRheinland zusammen. Als Neuentwicklung wer<strong>den</strong> wireine Art Klammerpflaster für Risse im Bauwerk verwendet.Die Idee kam mir, als ich mich daran erinnerte, wiesich meine Tochter vor vielen Jahren am Kopf verletzteund ein Klammerpflaster die Wunde zusammenhaltenmusste. Etwas Ähnliches entwickeln wir zusammen mitdem Institut für Bauforschung (IBAC) <strong>der</strong> RWTH Aachen.48 <strong>tec2</strong>


Dort wird auf <strong>den</strong> Riss ein etwa ein mal zwei Meter großesGewebe aus Carbonfasern aufgeklebt, das ein weiteresRisswachstum verhin<strong>der</strong>n soll. Solche Risseentstehen immer wie<strong>der</strong> mal, da <strong>der</strong> Dom häufig vonkleineren Erdbeben erschüttert wird. Diese sind zwar fürdie Festigkeit meist nicht kritisch, jedoch kann eindringendesWasser die Mosaiken in Mitlei<strong>den</strong>schaft ziehen.Gab es <strong>den</strong>n auch richtige „Bausün<strong>den</strong>“ am AachenerDom?Helmut Maintz: Ich <strong>den</strong>ke, je<strong>der</strong> meiner Vorgänger hataus seiner Sicht das Richtige getan. Natürlich ist manheute in mancher Beziehung schlauer beziehungsweiseerfahrener gewor<strong>den</strong>. Im Krieg hatte man beispielsweisedie Holzbalken mit einem Flammschutzmittel gestrichen,welches uns heute große Probleme bereitet.Das Salz tritt aus und zerstört die Fasern.O<strong>der</strong> die Bleidächer. Diese wur<strong>den</strong> während <strong>der</strong> Belagerungdurch Napoleons Truppen entfernt und späterdurch Schiefer ersetzt. Heute versuchen wir nach Möglichkeit<strong>den</strong> Originalzustand wie<strong>der</strong>herzustellen. Allerdingswer<strong>den</strong> wir dann die Unterseite verzinnen lassenund für eine ausreichende Hinterlüftung sorgen.Aber manchmal bleiben uns unsere Ahnen auchtechnologisch überlegen. So ist beispielsweise die um1400 errichtete Chorhalle in ihrer Bausubstanz wesentlichschlechter als die 600 Jahre zuvor errichtete Pfalz-Der gereinigte Bereich mit Referenzfläche des Mosaiksim Zentralbau: Bei <strong>der</strong> Restaurierung wur<strong>den</strong> Hohlstellenmit Kalkmilch hinterfüllt. Foto: Dombauleitung AachenEr kennt je<strong>den</strong> Stein des Aachener Doms: DombaumeisterHelmut Maintz kümmert sich seit 27 Jahrenum die Erhaltung des über 1200-jährigenBauwerks.Foto: BeckDer Aachener Dom –1200 Jahre GeschichteAls erstes Bauwerk Deutschlands wird 1978 <strong>der</strong> AachenerDom zum Welterbe <strong>der</strong> UNESCO erhoben.Damit würdigt die Kulturorganisation <strong>der</strong> VereintenNationen das Aachener Münster in herausragen<strong>der</strong>Weise als Zeuge abendländischer Geschichte,Denkmal architektonischer Epochen und Zentrumkirchlichen Wirkens – kurz: als zu Stein gewor<strong>den</strong>eeuropäische Kultur.Begräbnisstätte Karls des Großen, Krönungskirchedeutscher Könige für 600 Jahre, Wallfahrtsortseit dem 14. Jahrhun<strong>der</strong>t: Über alle Zeiten hinweghat die heutige Bischofskirche die Menschen vonnah und fern fasziniert und angezogen. Dieses Erbegilt es, für die Nachwelt dauerhaft zu bewahren.Karlsverein-DombauvereinWer für die Erhaltung des Aachener Doms einenBeitrag leisten möchte, kann dies durch dieMitgliedschaft im Karlsverein-Dombauverein tun.Weitere Infos unter: www.karlsverein.de o<strong>der</strong> perAnfrage an mail@karlsverein.de<strong>tec2</strong> 49


Foto: BeckIn <strong>den</strong> alten Eichenbalken des Dachstuhls <strong>der</strong> Domkuppel hatten sich vor ein paar Jahren die Gescheckten Nagekäferausgebreitet. Mithilfe einer Behandlung mit 80 Grad Celsius heißer Luft und Durchwärmung des gesamtenGebälks auf über 55 Grad Celsius wur<strong>den</strong> sie vernichtet. Dombaumeister Helmut Maintz (r.) zeigt Dr.-Ing. PeterGuntermann die ersetzten Holzträger. Im Vor<strong>der</strong>grund sind Teile <strong>der</strong> inzwischen weiß verputzten Pirlet'schen-Konstruktion zu sehen.kapelle. Verwun<strong>der</strong>lich ist auch, dass die Materialzusammensetzungeiner Eisenprobe aus dem Zugankeranno 800 bezüglich <strong>der</strong> Gehalte von Verunreinigungenund Begleitelementen nahezu <strong>den</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen einesmo<strong>der</strong>nen Baustahls (St-33) entspricht, mit <strong>Aus</strong>nahmedes extremen Phosphorgehalts.Was sind <strong>den</strong>n die Herausfor<strong>der</strong>ungen für die Zukunft?Helmut Maintz: Wir müssen unsere begrenzten finanziellenMittel ganz gezielt an <strong>den</strong> dringendsten Stelleneinsetzen. Dabei müssen wir auch flexibel auf neue Anfor<strong>der</strong>ungenreagieren. So haben wir die Innensanierungdes Zentralbaus vorgezogen und die Sanierung desDachstuhls <strong>der</strong> Nikolauskapelle zunächst verschoben,um Folgeschä<strong>den</strong> an <strong>der</strong> Innenausstattung zu vermei<strong>den</strong>.Der wachsende Besucherstrom macht uns nämlichhier zu schaffen. Feuchtigkeit und Kohlendioxid machen<strong>den</strong> Mosaiken, Schreinen, Wandmalereien und auch <strong>der</strong>Orgel stark zu schaffen. Wir versuchen, dies durch eineTemperierung auszugleichen, sodass die Luftfeuchtigkeitnicht über 75 Prozent, aber auch nicht unter 40 Prozentliegt. Selbst wenn sich die Besucher wun<strong>der</strong>n, dassdie Temperatur im Winter nicht über 14 Grad Celsius liegtund wir manchmal sogar im Sommer heizen müssen.Auch verfügt <strong>der</strong> Innenraum jetzt über eine Lüftungsanlage,die automatisch bei zu hoher CO2-Konzentration(also wenn viele Besucher im Dom sind) in Betrieb geht.Eine große Herausfor<strong>der</strong>ung ist auch die Dokumentationund die Archivierung von Daten und Bil<strong>der</strong>n. Frühergab es vielleicht eine Zeichnung und später auch einFoto. Heute können wir jedes Detail fotografisch festhalten.Nur unsere Nachfolger müssen diese auch in einigenJahrzehnten wie<strong>der</strong>fin<strong>den</strong>. Wer kann heute nocheine 5 1/4-Zoll-Diskette lesen? Wir erproben <strong>der</strong>zeit einegrafische Nutzeroberfläche, wo wir Aufnahmen und Informationenortsbezogen ablegen und später hoffentlichauch in <strong>der</strong> Datenflut wie<strong>der</strong>fin<strong>den</strong> können.Dr.-Ing. Peter Guntermann/Dr. Dunja BeckDipl.-Ing. Helmut Maintz, DombaumeisterDomkapitel AachenKlosterplatz 2, 52062 AachenTelefon: +49 241 47709-123helmut.maintz@dom.bistum-aachen.dewww.aachendom.deDie Figur Anna Selbdritt <strong>der</strong> Annakapelle – vor und nach<strong>der</strong> Laserreinigung.Fotos: Dombauleitung Aachen50 <strong>tec2</strong>


ArbeitskreiseKölner BezirksvereinBautechnik:Fahrzeug- &Verkehrstechnik:Frauen imIngenieurberuf:Informationstechnik:Kunststofftechnik:Landtechnik:Mechatronik VDI/IHK:Medizintechnik:Medientechnik &Fotoingenieure:Produktionstechnik:Projektmanagement:Qualitätsmanagement:Stu<strong>den</strong>ten undJungingenieure:<strong>Technik</strong>geschichteund Senioren:TechnischeGebäudeausrüstung:Technischer Vertrieb:Dipl.-Ing. Wolfgang Beckerak-bautechnik@vdi-koeln.deTelefon: +49 221 96362915Dipl.-Ing. Dirk Palmak-fahrzeugtechnik@vdi-koeln.deTelefon: +49 221 9035005Dipl.-Ing. Annemarie Tangermannak-fib@vdi-koeln.deTelefon: +49 214 5005020Dipl.-Ing. Gerhard Debus VDIak-it@vdi-koeln.deTelefon: +49 221 57437710Dr.-Ing. Olaf Bruchak-kunststofftechnik@vdi-koeln.deTelefon: +49 228 9769-315Michael Flanhardtak-landtechnik@vdi-koeln.deTelefon: +49 2196 8820100Prof. Dr.-Ing. Hermann Henrichfreiseak-mechatronik@vdi-koeln.deTelefon: +49 221 8275-2956Kölner BVak-medientechnik@vdi-koeln.deTelefon: +49 221 881909Prof. Dr. Gregor Fischerak-medizintechnik@vdi-koeln.deTelefon: +49 221 8275-2535Dr.-Ing. Martin Schönheitak-produktionstechnik@vdi-koeln.deTelefon: +49 221 7106-0Dipl.-Ing. Angela Sonntagak-pm@vdi-koeln.deTelefon: +49 2175 72321Achim Kernak-qm@vdi-koeln.deTelefon: +49 2241 3974715B. Eng. Daniel Müllersuj@vdi-koeln.deTelefon: +49 178 2411665Prof. Dr.-Ing. Horst Pippertak-technikgeschichte@vdi-koeln.deTelefon: +49 2255 8588Prof. Dr.-Ing. Detlef Orthak-tga@vdi-koeln.deTelefon: +49 221 82752627Dipl.-Ing. Christian Hartingak-technischervertrieb@vdi-koeln.deTelefon: +49 241 95451850Dipl.-Ing. Rüdiger JohnUmwelt-, Verfahrensu.Biotechnik: ak-uvb@vdi-koeln.deTelefon: +49 2243 840492Value-/Innovations- Dipl.-Phys. Gabriele Happemanagement:ak-innovationsmanagement@vdi-koeln.deTelefon: +49 163 3992628Damengruppe Kölner BV: Frau Elisabeth Hilbergdamengruppe@vdi-koeln.deTelefon: +49 2202 41261Aachener BezirksvereinArbeitssicherheit/ Dipl.-Ing. Reinhard J. MüllerUmweltschutz: reinhardj.mueller@post.rwth-aachen.deTelefon: +49 212 4907573Fahrzeug- und Prof. Dr.-Ing. Lutz EcksteinVerkehrstechnik: eckstein@ika.rwth-aachen.deTelefon: +49 241 8025603Frauen imDipl.-Ing. Heike SchreiberIngenieurberuf: schreiber.heike@vdi.deTelefon: +49 172 1487818Gewerblicher Patentanwalt Dr.-Ing. Klaus CastellRechtsschutz: office@liermann-castell.deTelefon: +49 2421 63025Internationale Dr.-Ing. Bernd OhlmeierZusammenarbeit: bernd.ohlmeier@gmx.netTelefon: +31 46 476 0706Jugend undDipl.-Ing. Dipl.-Kfm. Günther Wiesner<strong>Technik</strong>:ak-jutec-aachen@vdi.deTelefon: +49 241 532973Produkt- und Prof. Dr.-Ing. Burkhard CorvesProzessgestaltung: corves@igm.rwth-aachen.deTelefon: +49 241 8095553Qualitäts-Dipl.-Ing. Stephan Schmackermanagement:Stephan.Schmacker@vdi-aachen.deTelefon: +49 241 579 1355Stu<strong>den</strong>ten & Stephan GroßJungingenieure: suj-aachen@vdi.deTechnischeProf. Dr.-Ing. Marten F. BrunkGebäudeausrüstung brunk@bgt.rwth-aachen.deu. Facility-Management: Telefon: +49 241 8025141Textiltechnik: Prof. Dr.-Ing.Dipl.-Wirt.-Ing. Thomas Griesthomas.gries@ita.rwth-aachen.deTelefon: +49 241 8095621Verfahrenstechnik & Prof. Dr.-Ing. Thomas MelinChemieingenieur- thomas.melin@avt.rwth-aachen.dewesen: Telefon: +49 241 8095470Werkstofftechnik: Prof. Dr.-Ing. Kirsten Bobzininfo@iot.rwth-aachen.deTelefon: +49 241 8095329VDIniAachen: Dr. Johannes MandelartzE-Mail: mandelartz@fh-aachen.deTelefon: +49 241 6009-51085Köln: Dipl.-Ing. Michael Waer<strong>der</strong>E-Mail: vdini-club@vdi-koeln.demichael.waer<strong>der</strong>@t-systems.comTelefon: +49 2224 940107VDI-IngenieurhilfeObmann Kölner BV: Dipl.-Ing. Holger Thien VDIingenieurhilfe@vdi-koeln.de, Telefon: +49 2202 84064Obmann Aachener BV: Ing. Karl-Heinz Birkeingenieurhilfe@vdi.de, Telefon: +49 2408 58785birke.karl-heinz@vdi.de, Telefon: +49 2408 58785


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