Sind wir Feuer und haben eine Öffnung gefunden.”Seine eigene Mutter Agave singt. Abwarten. Wenn man ihre FontäneDes Wahnsinns nur verstehen könnte. Ihre Schande zu-morgen:nicht Bestrafung genug: Hausarrest. “O Schwestern, wir habeneine Öffnung gefunden:”Was für eine Öffnung?Die Knaben von Theben werden ausgepeitscht,die Thebener Frauen vierzehn Tage eingeschlossen, der Gottund seine thrakischenSatyren und Weiber… “Die Generationen”, dachte er plötzlich,“streben empor. Sie werden sich bessern, sie steigen auf; wie ichBesser bin als dieses schwache beeinflußbare Weib, meine Mutter.Hatte ich für einen Moment vergessen den EndzweckDes Seins? Zu mehren die Macht, die Fassung und die Würde desMenschen. – Eine gefaßtere und würdevollereKreatur,” er stöhnte, “die nicht nur stirbt und stinkt.”Diesen Moment zog,gebrüstet wie ein stattliches Schiff durchs Wasser,Der Gott einher, das hohe Haupt, das scheinende Haar, die blondenSchultern, zog eine Schaumspur der ExstaseÜber die Vielzahl der Gesichter seiner tobenen Anbeter wie eineWelle. Er ankerte zwischen ihnenIn der wildesten Mitte, und sagte sanft: “Wenn ihr gestorben seid,werdet ihr Teil des Friedens sein; laßt den Menschen nicht längerTräumen vom Tod; da ist keine Sicht, nichts zu hören noch irgendWunder; keiner von uns Göttern tritt hinein.Ihr werdet Teil des Friedens, Teil der geheiligten Schönheit, aberihr werdet nicht teilhaben: so, wie ein FlötenspielerSchönheit schaffen sollte, doch selber nichts hört, taub und sinnlos.Wenn ihr aber leben werdet,Wird es euch möglich sein, das Gefängnis eures Selbst aufzubrechenund in die Natur der Dinge einzutreten und die Schönheitzu gebrauchen.Wein und Gesetzlosigkeit, Kunst und Musik, Liebe, Selbstmarter,ReligionSind Mittel, doch sind nicht nötig, Vergeistigung wird es sein.Einfach nur die menschliche Fassung aufbrechen.22
Der geringste Hirte in Cythaeron, wenn er sich traut, vermag es.Doch ihr alle seid Neubekehrte, Thrakier und Thebener,Seid tatsächlich etwas wild, etwas zu betrunken.”König Pentheus darauf,seinen Feind erkennend, doch stetsAnständig geistvoll in all seiner Würde, als seiender Mensch, einKönig und Grieche, trat zwischen sieÄrgerlich hin, seine Mutter zu holen. Agave schrie“Schwestern: Ein Löwe pirscht sich heran, eine wilde Bestie ausdem Pinienwald, oder ist es ein Wolf?” Eifrig ging sie voranVoll von dem Mut, den der Gott sie gelehrt, stürzte sich auf ihrenSohn, den sie nicht erkannte, und die anderen, rasend,Schlossen sich ihr an; die tobenden Stimmen, die zerreißendenHände, die Zähne und der Wahnsinn…Der Gott und seine Leutegingen hinabGen Theben, Agave tanzte vor ihnen her, den Kopf ihres Sohnes,den Triumph, in ihren Händen, den Bart und das Blut:“Einen Löwen habe ich getötet in den Bergen,Thebener, das Haupt eines Löwen mit meinen eigenen Händenerjagt,Mit meinen Händen, einen Löwen!”23
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A N H A N G
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wobei die erste Zeile des folgenden
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BibliografieFlagons and Apples. Gra
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Sekundärliteratur (Auswahl)Adamic,
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Novemberbrandung 3 8Give Your Heart
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RECHTE DER ORIGINALTEXTESCHRIFTENPA
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VERGESSENE DICHTUNGRobinson Jeffers