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Robinson Jeffers: Ausgewählte Gedichte - RegenBuch Leipzig

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Ein KünstlerDer Bildhauer, den wir kannten, der leidenschaftlich blickende Sohneines Steinbrechers,Der Rom und Paris eroberte in seiner meteorhaften Jugend, unddann verschwunden war, in seiner hohen Zeit des Triumphes,Ohne Grund oder Good-bye; ihn habe ich kürzlich wiedergesehen,nach zwanzig Jahren, doch nicht in Europa.In verlassenen Hügeln ritt ich ein Pferd, knielahm vor Durst. Untenan einem steilen Abhang ließ ein tanzender SchwarmGelber Schmetterlinge über einem glänzenden Felsen mich Wassererhoffen. Wir stiegen zu dem Platz hinab,Die Quelle war bitter, doch das Pferd trank davon. Ich stellte es mirschwierig vor, auf dem alten Pfad diesen nassen FelsIn den Canyon hinabzusteigen; ich folgte, doch der Pfad hatte sichbald verloren, ich kam in ein steiniges Tal, von dem es schienKein Mensch, noch sein Lasttier hätte sich je hergewagt. Man fragtsich sogar, ob je ein Geier ausgebreitet hier segelte.Da waren Steine von seltsamer Form unter einer Kluft im entferntenHügel; ich band das Pferd an einen FelsenUnd kletterte hinüber. Ein Haufen wie eine Strömung von Steinen,eine Moräne,Doch monströs geformte Stücke zerbrochener Schnitzereien erschienenin dem Steinfall, enorme Brüste, entstellte HäupterVon Giganten, die ruhig blickten durch den brutalen Schleier derBruchstellen. Es war ganz natürlich, höher zu klettern undeinzutretenIn das Tor der Kluft. Der Canyon krümmte sich als steilwandigerGraben zum Eingang hin, jedoch an seiner BiegungWuchsen Wände schrecklich mit Steingiganten, wuchsen schon überdie starre Steilwand hinaus, es rangIm Traum zwischen Stein und Leben, angestrengt, ihr Chaos zuverkörpern… oder aufzutreten und zu vergehen, steinfleischene,nervgespannteGroße Leiber, stets schöner und schwerer unter Schmerzen, alsführten sie in eine unerträglicheVollendung der Exstase… aber dort, hervortretend zwischen denTitanen, der bärtige Herr des Ortes sprach mich anIn frostigem Zorn, einen Schlegel in seiner Hand, schmutzig undzerlumpt. Es war keine Freundlichkeit in jenes Mannes Sinn,25AN ARTIST / CAWDOR, 1926-1928

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