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Kochbüchlein für knappe Zeiten von 1918 - sicherheit-statt-krise.de

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Uiener 8!sät-Sil».iotneIl«4099 ^ochbiichlein<strong>für</strong> <strong>knappe</strong> <strong>Zeiten</strong>Ida Schuppli undBetty HintererWien und LeipzigFranz DeutickeI9l6


<strong>Kochbüchlein</strong><strong>für</strong> <strong>knappe</strong> <strong>Zeiten</strong>Mit einer Anleitung ?um Einkochen <strong>de</strong>r Hrü'chte ohne und mitwenig Zucker, ?um Dörren, Einsäuern und Einwintern <strong>von</strong> Obstund GemüsenLm Anhang?um Grabnerhof-Kochbuchverfaßt <strong>von</strong>Ada Schuppli und Betty HintererLeiterintzaushaltungslehrerin<strong>de</strong>r Bauerntöchterturse an <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sschule <strong>für</strong> Nlpwirtschaft Grabnechof bei Ndmont(Steiermark)rn ^ rnWien und Leipzig^ran? Deu ticke1916


'ne^Verlags-Nr. 2372.


Vorwort.Der Krieg mit seinen Begleiterscheinungen hat die Führung <strong>de</strong>sHaushaltes überall in weitgehendster Weise beeinflußt. Unsere Ernäh¬rung ist <strong>von</strong> Tag zu Tag schwieriger gewor<strong>de</strong>n. Sie hat uns Haussrauenvor Aufgaben gestellt, die nicht allein <strong>für</strong> unsere Familie, son<strong>de</strong>rn<strong>für</strong> unser ganzes Volk <strong>von</strong> einschnei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung sind, und <strong>von</strong>uns nur mit Einsetzung aller Kräfte erfüllt wer<strong>de</strong>n Können. Von <strong>de</strong>rErnährung hängen Gesundheit, Leistungsfähigkeit und damit auch Glückund Lebensfreu<strong>de</strong> ab. Trotz <strong>de</strong>s Mangels an Lebensmitteln müssenwir sie so zu gestalten suchen, daß unsere BolKsKraft in diesen schweren<strong>Zeiten</strong> möglichst wenig lei<strong>de</strong>t. Gelingt es uns, diese hohe Aufgabezu erfüllen, so wer<strong>de</strong>n wir nicht nur <strong>de</strong>n Aushungerungsplan unsererFein<strong>de</strong> zuschan<strong>de</strong>n machen, son<strong>de</strong>rn unser Volk und Vaterland vorUnglück bewahren und uns als gute Mütter und Bürgerinnen erweisen.Auch <strong>de</strong>r Grabnerhof hat gegenüber <strong>de</strong>r durch <strong>de</strong>n Krieg entstan<strong>de</strong>nenNot nicht lässig sein Können. Wir haben uns mit aller Hingebungum Mittel und Wege bemüht, wie <strong>de</strong>m Mangel an so vielem, wasuns Hausfrauen einst unentbehrlich schien, erfolgreich begegnet wer<strong>de</strong>nKönne. Und wir hoffen, daß manche <strong>von</strong> <strong>de</strong>n Neuerungen, die dienachstehen<strong>de</strong>n Aufzeichnungen enthalten, und mancher einfache Winknicht bloß jetzt vielen Hausfrauen helfen wer<strong>de</strong>n, diese sorgenvolle Zeitleichter zu überstehen, son<strong>de</strong>rn Wert behalten wer<strong>de</strong>n auch <strong>für</strong> dieZukunft. Gesundheit und Kraft brauchen auch bei beschei<strong>de</strong>nster undsparsamster Lebenssührung nicht zu fehlen.Grabnerhof, im Juli 1916.Iöa Schuppli.


Inhaltsverzeichnis.Nr.SeiteDie Kochkiste........ 1Fleisch und Fett...... 71. Schaffleisch o<strong>de</strong>r Rindfleisch mitKartoffeln........ 92. Schaffleisch mit Gemüsen . . 103. Fleisch mit Kohl und Kartoffeln. 104. Gulasch aus Rindsherz mitKartoffeln........ 105. Fleischknö<strong>de</strong>l ...... 116. SchinKenKnödrl...... 117. Ritscher......... 118. Gefüllte Milz....... 12Heringe, Klipp- und Salz¬fische ......... 139. Gebratene Heringe..... 1410. Rollheringe....... 1411. Prinzeßkartoffeln..... 1412. Heringsoße mit Kartoffeln . . 1513. Fisch mit Sauerkraut und Kar¬toffeln ......... 1514. Fischauflauf mit Gemüsen . . 1515. Fischauflauf mit Nu<strong>de</strong>ln undKartoffeln........ 1616. Fischauflauf mit Kartoffeln. . 1617. Fischknö<strong>de</strong>l....... 1618. Fischpudding....... 1719. Fisch mit Petersilie..... 1720. Fischsulze........ 17Suppen.......... 1821. Buttermilchsuppe mit Kartoffeln 2022. Dillsuppe........ 2023. Erbsensuppe....... 2024. Erbsensuppe....... 20Nr.Seite25. Faverlsuppe....... 2126. Goldwürfelsuppe...... 2127. Kartoffelsuppe ohne Fett... 2128. Kartoffelsuppe mit Speck . . 2129. Kartoffelsuppe...... 2130. Käsesuppe........ 2231. Kohlrabisuppe...... 2232. Spinatsuppe mit Kartoffeln. . 2233. Kohlsuppe........ 2334. Kochsalatsuppe...... 2335. Krautsuppe....... 2336. Kriegssuppe....... 2337. Linsensuppe....... 2438. Geröstete Maissuppe .... 2439. Weiße Maissuppe..... 2440. Pilz-(Schwammerl-)suppe . . 2441. Rollgerstensuppe...... 2542. Sauerkrautsuppe..... 2543. Feine Sauerkrautsuppe ... 2544. Falsche Rindssuppe .... 26Süße Suppen und an<strong>de</strong>re süßeSpeisen........ 2745. Birnensuppe....... 2846. Äpfelsuppe........ 2847. Apfelsuppe mit Brot .... 2848. Feine Apfelsuppe..... 2949. Himbeerensuppe...... 2950. Holun<strong>de</strong>rsuppe...... 2951. Schwarzbeerensuppe .... 2952. Kürbissuppe....... 3053. Süße Maismehlsuppe.... 3054. Zwetschensuppe...... 3055. Birnen mit Klößen .... 3056. Äpfelspeise mit Maisgrieß . . 3157. Apfelspeise........ 31


- VI —Nr.S«ite58. Eiweißspeise....... 3159. Rote Grütze....... 3160. Milchspeise........ 3261. Gestürzte Maizenaspeise ... 3262. Gestürzter Mais...... 3263. Gestürztee Milchkoch .... 3264. Erdveersulze....... 3365. Gebrannte Zuckersoße. ... 3366. Eiermilch........ 3367. Holun<strong>de</strong>rmilch...... 33Rhabarber......... 3468. Gedünsteter Rhabarber ... 3569. Rhabarbermus...... 3570. Rhabarbersulz...... 3571. Rhabarberflammeri .... 3572. Rhabarberspeise...... 3673. Rhabarberauflauf..... 3674. Rhabarberauflauf mit Weißbrot 3675. Rhabarberauflauf mit Schwarz¬brot .......... 3776. Rhabarberstru<strong>de</strong>l..... 3777. Rhabarberkuchen..... 3778. Rhabarbertommerl..... 3779. Rhabarbernockerln..... 38Milch und Milchprodukte . . 3980. Topfennu<strong>de</strong>ln mit Kartoffeln . 4081. TopfenhaluschKen..... 4182. Topfennockerln...... 4183. Topfenlaibchen...... 4184. Topfenknö<strong>de</strong>l....... 4185. Topfentascherln ..... 4286. TopfenpfannKuchen-Auflauf . 4287. Topfentommerl...... 42Maiöfpeisen........ 4388. Maisauflauf ...... 4489. Äpfelmais ....... 4490. Maiskloß........ 4491. Maisgrießnockerln..... 4592. Maisnockerln...... 4593. Maisnockerln...... 4594. Maisnockerln mit Kartoffeln . 4595. Maisnockerln mit Milch . . 4696. Abgetriebene Maisnockerln . 4697. Maisnu<strong>de</strong>ln....... 46Nr.Seite98. Maisomeletten...... 4699. Polenta auf siebenbürgischeArt.......... 47100. Polenta als Auflauf ... 47101. Maispudding...... 48102. Besserer Maisschmarren . . 48103. Gebackener Maisschmarren . 48104. Maisschmarren...... 49105. Maissterz........ 49106. Maistommerl...... 49107. Maistommerl...... 49108. Maistommerl mit Topfenfülle 50109. Maisknö<strong>de</strong>l mit Kartoffeln . 50110. Maisknö<strong>de</strong>l....... 50111. Maisspeise....... 50112. Schwe<strong>de</strong>nknö<strong>de</strong>l..... 50113. Maiskuchen....... 51114. Maiskuchen....... 51115. Maiskuchen mit Germ ... 51Kartoffelspeisen....... 52116. Kartoffelauflauf..... 53117. Bratkartoffeln...... 53118. Kartoffeln mit Buttermilch . 53119. Bratkartoffeln mit Speck . . 54120. GebrateneKartoffelnmitLauch 54121. Geröstete Maisgrießkartoffeln 54122. Kartoffelfla<strong>de</strong>n...... 54123. Kartoffeln mit Käse .... 55124. Kartoffelnu<strong>de</strong>ln...... 55125. Sauerkraut mit Kartoffeln . 55126. Kartoffelnockerln..... 55127. Kartoffeln mit Soße. . . . 56128. Kartoffelschmarren .... 56129. Kartoffelschmarren .... 56130. Kartoffelnockerln..... 56131. Kartoffelstru<strong>de</strong>l mit Kirschen . 57132. Kartoffelkuchen...... 57Gemüse.......... 58Verschie<strong>de</strong>ne Zubereitungsarten<strong>de</strong>r Gemüse während<strong>de</strong>r Kriegszeit133. Das Zusammenkochen <strong>von</strong>Fleisch und Gemüse in einemTopf.........59


— VII —Nr.Seit-134. Kochen <strong>de</strong>r Gemüse .... 60135. Dünsten <strong>de</strong>r Gemüse. ... 6V136. Uberbacken <strong>de</strong>r Gemüse ineiner Auflaufform..... 60137. Sprossen <strong>von</strong> Hopfen ... 61138. Sauerampfer als Gemüse . . 62139. Grüne Bohnen ohne Fett . . 62140. Brennesselspinat..... 62141. Gemüsesulze....... 62Salate.......... 64142. Grüner Salat...... 65143. Gurkensalat....... 65144. Bohnensalat....... 66145. Rettichsalat....... 66146. Selleriesalat....... 66147. Ran<strong>de</strong>nsalat (Rote Rüben) . 66148. Kalter Krautsalat..... 67149. Warmer Krautsalat .... 67150. Kohlsalat (Wirfingsalat) . . 67151. SprossenKohlsalat..... 67152. Kartoffelsalat...... 67153. Möhrensalat....... 68154. Linsen- und Bohnensalat . . 68155. Gemischter Salat..... 68156. Warmer Endiviensalat ... 69157. Gemüsesalat....... 69158. Heringsalat....... 69Bot........... 70159. Schwarzbrot mit Kartoffeln . 73160. Schwarzbrot mit Maismehl . 73161. Kartoffellaibchen..... 73162. Milchbrot <strong>von</strong> Mais- undKartoffelmehl...... 74163. Milchbrot mit Maismehl . . 74164. Milchbrot mit Kartoffeln . . 74165. Germkuchen....... 74Über die Bereitung <strong>de</strong>r fettlosenSpeisen........ 75Speisezettel <strong>für</strong> die Kriegszeit. 78Speisezettel <strong>für</strong> fleisch- und fett¬lose Tage........ 79Das Einkochen <strong>de</strong>r Früchte . . 81Das Einkochen in Flaschenohne Zucker...... 82Hei<strong>de</strong>lbeeren in Flaschen . . 83SeiteRhabarber in Flaschen ... 84Johannisbeeren in Flaschen . 84Himbeeren in Flaschen ... 84Zwetschen in Flaschen ... 84Zwetschenrester in Flaschen . 84Zitronensaft in Flaschen... 84Grüne Erbsen in Flaschen . . 85Grüne Bohnen in Flaschen . 85Das Einkochen <strong>von</strong>Ovstmusund Marmela<strong>de</strong>n .... 85Zwetschenmus......85Äpfelmus........85Beerenmus.......85Marillenmarmela<strong>de</strong> .... 85Obstsäfte........86Einmachen mit Saliznl . . 86ZwetschenKompott.....87Preiselbeeren......87Preiselbeeren ohne Zucker . . 87Preiselbeeren mit Äpfeln o<strong>de</strong>rBirnen........87Preiselbeeren mit Äpfeln undMöhren. ....... 87Kürbis.........88Kürbiskompott......88Kürbismarmela<strong>de</strong>.....88Kürbis mit Äpfeln .... 88Die Verwertung <strong>von</strong> un¬reifen Falläpfeln .... 88Äpfelgelee........88Äpfelsaft........89Apfelmus........89Äpfelmarmela<strong>de</strong>.....89Äpfelkäse........89Apfelwürste.......89Paradiesäpfel o<strong>de</strong>r To¬maten .........89Grüne Tomaten als Kompott 89Grüne Tomaten in Essig . . 90Reife Tomaten in Salz ein¬gelegt ........90Tomatenmus in Flaschen . 90Getrocknete Tomaten ... 90Getrocknetes Tomatenmark . 90Gemüse in Essig.....91Bohnen im Dunst.....91


VIll —SeiteSenfgurken....... 91Essiggurken...... 91Mixed Pickles...... 91Allgemeines über das Sterili¬sieren .......... 92Das Sterilisieren <strong>von</strong> Obst 93Hei<strong>de</strong>lbeeren....... 94Kirschen........ 94Zwetschen als Prünellen . . 94Zwetschen zu Kuchen.... 94Das Sterilisieren <strong>von</strong> Ge¬müsen ......... 94Bohnen........ 94Das Trocknen <strong>von</strong> Obst und Ge¬müsen .......... 95Das Dörren <strong>von</strong> Obst ... 95Kirschen........ 95Hei<strong>de</strong>lbeeren....... 95Birnen......... 95Apfel......... 96Zwetschen........ 96Das Dörren <strong>von</strong> Gemüsen . 96Das Dämpfen <strong>de</strong>r Gemüse . 97Das Trocknen an <strong>de</strong>r Sonne 97SeiteDas Trocknen auf <strong>de</strong>r Herd¬platte ........97In <strong>de</strong>r Herddörre.....97Die Vorbereitung <strong>de</strong>r ver¬schie<strong>de</strong>nen Gemüsearten . 97Erbsen.........97Die Hülsen <strong>de</strong>r Erbsen ... 97Junge Karotten.....97Kohlrabi........97Bohnen ........ 97Zwiebeln........ 97Pilze.........98Küchenkräuter......93DasDörren<strong>von</strong>Apfelschalen 98Apfelschalentee......98DasEinsäuern<strong>von</strong>Gemüsen 98Sauerkraut.......98Saure Rüben......190Eingesäuerte Bohnen... 100Saure Gurken......100Über das Einwintern <strong>von</strong> Ge¬müse und Obst......102Benützt die losen Kohl- undKrautköpfe, sie geben uns eingesun<strong>de</strong>s Wintergemüse! . . 107Alle Anweisungen sind <strong>für</strong> V Personen berechnet.


Die Kochkiste.Das beste Hilfsmittel, bei Bereitung <strong>de</strong>r Speisen Nahrungsmittel,Zeit und Brennmaterial in <strong>de</strong>r teuern Kriegszeit zu sparen, ist dieKochkiste. Wer in <strong>de</strong>r Familie spart, dient <strong>de</strong>m Vaterlan<strong>de</strong> und hilft,<strong>de</strong>n Aushungerungsplan unserer Fein<strong>de</strong> zuschan<strong>de</strong>n zu machen. Des¬halb gehört die Kochkiste in je<strong>de</strong> Familie und sie sollte jetzt auch da,wo die Hausfrau aus Nachlässigkeit o<strong>de</strong>r Abneigung gegen Neuerungendieselbe bisher nicht verwen<strong>de</strong>t hat, angeschafft wer<strong>de</strong>n.Die Kochkiste hat folgen<strong>de</strong> Vorzüge:1. Durch das Kochen in <strong>de</strong>r Kochkiste wer<strong>de</strong>n die in <strong>de</strong>nNahrungsmitteln enthaltenen, <strong>für</strong> unseren Körper so wichtigen Eiwei߬stoffe besser aufgeschlossen und leichter verdaulich gemacht. Außer<strong>de</strong>mquillt das Stärkemehl durch die lange Kochdauer viel besser auf undwird vom Körper besser ausgenützt. Durch dieses Aufquellen gebenaber die Nahrungsmittel auch viel mehr aus und wir brauchen wenigerda<strong>von</strong>, wie man sich leicht überzeugen Kann, wenn man z. B. die gleicheMenge Reis auf <strong>de</strong>m Herd o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Kiste sie<strong>de</strong>t. Alle in <strong>de</strong>r Koch-Kiste bereiteten Speisen, wie Nockerln, Knö<strong>de</strong>l usw., Kommen so aus¬giebig und dabei vorzüglich im Geschmack und Aussehen auf <strong>de</strong>n Tisch,wie man sie auf <strong>de</strong>m Herd bei aller Sorgsalt niemals herstellen Kann.2. Beim Kochen auf <strong>de</strong>m Her<strong>de</strong> verflüchtigt ein großer Teil <strong>de</strong>rin <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Nahrungsmitteln vorhan<strong>de</strong>nen aromatischen Stoffe,und die Speisen verlieren dadurch an Geschmack. Dieser Fehler wirdmit <strong>de</strong>r Kochkiste vermie<strong>de</strong>n. Aber auch die beson<strong>de</strong>rs in <strong>de</strong>n Gemüsenenthaltenen Nährsalze schließen sich durch die lange, gleichmäßige Wärmeviel mehr auf und sind dadurch <strong>für</strong> <strong>de</strong>n Körper leichter aufnehmbar.3. Bei <strong>de</strong>r Kochkiste ist ein Anbrennen, Überlaufen, Einkochenund Zerkochen ausgeschlossen. Die Speisen hängen sich auch an <strong>de</strong>nTopf nicht an und Können <strong>de</strong>shalb bis auf <strong>de</strong>n Kleinsten Rest zu Tischgebracht wer<strong>de</strong>n. Dadurch wer<strong>de</strong>n große Mengen <strong>von</strong> Lebensmittelnerspart, und das wenige Fett, das uns jetzt zur Verfügung steht,


- 2 -Kommt <strong>de</strong>m Körper zugute und liegt nicht, wie es bei unachtsamemKochen auf <strong>de</strong>m Her<strong>de</strong> durch überlaufen <strong>de</strong>r Fall ist, auf <strong>de</strong>r Herdplatte.-.j___ ^ I ^- ^ —IZ- -^4. Durch das Kochen in <strong>de</strong>r Kochkiste ersparen wir viel anBrennmaterial. Zur Bereitung <strong>von</strong> Hülsenfrüchten z. B, diesen wichtigen,das Fleisch ersetzen<strong>de</strong>n Nahrungsmitteln, müssen wir das Feuer imHer<strong>de</strong> durch viele Stun<strong>de</strong>n unterhalten. Bereiten wir sie in <strong>de</strong>r Kiste,so genügt eine Kurze VorKochzeit auf <strong>de</strong>m Her<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r auf Gas, unddie Hülsenfrüchte wer<strong>de</strong>n bei dieser Kochweise noch viel schmackhafter,


— 3 —verdaulicher und quellen viel mehr auf. Das gleiche gilt vom Fleisch,<strong>von</strong> Gemüsen und allen schwer gar wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Gerichten.5. Die Kochkiste erspart viel Zeit und ermöglicht so auch <strong>de</strong>r starkbeschäftigten Hausfrau, täglich ein wohlschmecken<strong>de</strong>s Essen herzustellen.Für das Mittagessen z. B. wer<strong>de</strong>n die Speisen schon mit <strong>de</strong>m Früh¬stück vorgekocht, und <strong>de</strong>r ganze Vormittag ist <strong>für</strong> an<strong>de</strong>re Arbeiten ge¬wonnen. Die Kochkiste erspart auch Geschirr, <strong>de</strong>nn die Töpfe bleiben<strong>de</strong>r Herdhitze nur Kurze Zeit ausgesetzt, sie wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>shalb auch wenigerrußig und ihre Reinigung braucht geringere Zeit und Mühe.Die Einrichtung <strong>de</strong>r Kochkiste ist so einfach und billig, daß siesich je<strong>de</strong> Frau, auch die ärmste, anschaffen Kann. Als Kochkiste Kannje<strong>de</strong> beliebige gut schließen<strong>de</strong> Kiste Verwendung fin<strong>de</strong>n, die wenn mög¬lich einen übergreifen<strong>de</strong>n Deckel haben soll. Die Kiste ist mit Heu,Holzwolle o<strong>de</strong>r Papier zu füllen, und es Können je nach Größe 2 o<strong>de</strong>r3 Töpfe darin Platz fin<strong>de</strong>n.Der Bo<strong>de</strong>n muß 6 bis 10 cm hoch dicht mit Heu o<strong>de</strong>r Holz¬wolle belegt sein, dann stellt man die Töpfe 8 bis 10 em <strong>von</strong>einan<strong>de</strong>rentfernt hinein und füllt alle Zwischenräume bis an <strong>de</strong>n Rand <strong>de</strong>rTöpfe so sest als möglich mit Heu o. dgl. aus. Hierauf dreht mandie Töpfe einigemal hin und her, damit das Heu eine genau passen<strong>de</strong>Höhlung bil<strong>de</strong>t, in die man sie immer wie<strong>de</strong>r einsetzt. Zum Be<strong>de</strong>ckeni*


- 4 —<strong>de</strong>r Töpfe verwen<strong>de</strong>t man ein mit Holzwolle o<strong>de</strong>r Heu gefülltes Polster,das in Länge und Breite ungefähr 4 bis 6 c?» größer sein soll alsdie Kiste, damit <strong>de</strong>r Raum zwischen Tops und Kisten<strong>de</strong>ckel möglichstdicht ausgefüllt ist. An Stelle <strong>von</strong> Kisten lassen sich auch Körbe ver¬wen<strong>de</strong>n. Diese müssen, bevor sie mit Heu gefüllt wer<strong>de</strong>n, dicht mitZeitungspapier ausgelegt sein. Je nach Anzahl <strong>de</strong>r Personen, <strong>für</strong> diegekocht wird, verwen<strong>de</strong>t man größere o<strong>de</strong>r Kleinere Kisten.Da die Speisen unter Einwirkung <strong>von</strong> Dampf gar gemacht wer<strong>de</strong>n,müssen die Deckel <strong>de</strong>r Töpfe mit einem ungefähr 3 c>„ breiten, in <strong>de</strong>nTopf hineingehen<strong>de</strong>n Ran<strong>de</strong> versehen sein und sehr gut schließen.Alle Vorbereitungsarbeiten <strong>für</strong> das Mittagessen, wie z. B. Gemüse¬putzen, Kartoffelschäler: usw., sind schon am Vorabend zu verrichten, damitdie Speisen gleich beim Frühstückkochen aufgestellt wer<strong>de</strong>n Können. Machtman diese Arbeiten erst am Morgen, so muß das Feuer unnötig langeunterhalten bleiben. Beim Einstellen in die Kiste beachte man folgen<strong>de</strong>s:a) Füllen <strong>de</strong>r Töpfe. Die Töpfe sollen nur bis zu ^ ^ <strong>de</strong>r Höheangefüllt sein. Weniger darf allenfalls <strong>von</strong> solchen Speisen, die baldgar sind, hineingegeben wer<strong>de</strong>n. Bei Speisen jedoch, die eine längereKochdauer erfor<strong>de</strong>rn, ist diese Regel unbedingt einzuhalten. Wenn <strong>de</strong>rTopf mehr als zu ^ ^ seiner Höhe gefüllt ist, so Kann durch die starkeDampfentwicklung <strong>de</strong>r Deckel herausgetrieben wer<strong>de</strong>n.


— 5d) VorKochzeit. Die Speisen sind in <strong>de</strong>m <strong>für</strong> die Kiste bestimmtenTopf zum Kochen zu bringen. Von <strong>de</strong>r Zeit an, wo die Speisen sie<strong>de</strong>n,darf <strong>de</strong>r Deckel nicht mehr geöffnet wer<strong>de</strong>n, sonst entweicht <strong>de</strong>r Dampfund die Speisen wer<strong>de</strong>n nicht gar. Schnell zerfallen<strong>de</strong> Gerichte, wieKnö<strong>de</strong>l, Grießnockerln usw., wer<strong>de</strong>n rasch auf offenem Feuer, Fleisch,gedünstete und eingebrannte Speisen unter fortwähren<strong>de</strong>m Rühren an<strong>de</strong>r Seite <strong>de</strong>s Her<strong>de</strong>s vorgekocht. Die VorKochzeit dauert je nachArt <strong>de</strong>r Nahrungsmittel 1 bis 30 Minuten. Die vorgekochten Speisenwer<strong>de</strong>n dann schnell in die Kiste gestellt, mit <strong>de</strong>m Kissen zuge<strong>de</strong>ckt,die Kiste geschlossen und erst wie<strong>de</strong>r geöffnet, wenn die Speisen an¬gerichtet wer<strong>de</strong>n sollen.c) Kochdauer. Als Kochdauer bezeichnet man die Zeit, wo dieGerichte in <strong>de</strong>r Kiste stehen. Da die Speisen in <strong>de</strong>r Kiste we<strong>de</strong>r zer¬fallen noch einkochen, vorausgesetzt, daß dies nicht schon auf <strong>de</strong>mHerd geschehen ist, was bei unvorsichtigem Kochen, z. B. <strong>von</strong> Knö<strong>de</strong>ln,


— 6 —leicht <strong>de</strong>r Fall sein Kann, dürfen die Gerichte ohne Nachteil auchlänger als notwendig in <strong>de</strong>r Kiste bleiben.Ein Mißlingen <strong>de</strong>r Speisen in <strong>de</strong>r Kiste ist gänzlich ausgeschlossen,wenn letztere richtig hergestellt ist, die Deckel <strong>de</strong>r Töpfe gut schließen,die Speisen sorgfältig vorbereitet, genügend vorgekocht und wenn sielange genug in <strong>de</strong>r Kiste sind.Die Schwierigkeiten beim Kochen in <strong>de</strong>r Kiste wer<strong>de</strong>n baldüberwun<strong>de</strong>n, und die Freu<strong>de</strong> über das Gelingen <strong>de</strong>r Speisen und diebald zutage treten<strong>de</strong>n durch diese Kochweise gemachten Ersparnisse be¬geistern je<strong>de</strong> <strong>de</strong>nken<strong>de</strong> Hausfrau sehr schnell da<strong>für</strong>.Noch ausführlichere Anweisungen und Anleitungen zur Herstellung<strong>de</strong>r Kochkiste fin<strong>de</strong>n sich in <strong>de</strong>m im gleichen Verlage erschienenenGrabnerhof-Kochbuch.


Fleisch und Fett.DasFleisch.Das Fleisch ist <strong>für</strong> unsere Ernährung wichtig durch seinen hohenEiweißgehalt und durch seinen Wohlgeschmack, <strong>de</strong>r Appetit und Ver¬dauung günstig beeinflußt. Ganz Kann sein Nährwert aber nur beirichtiger Zubereitung ausgenützt wer<strong>de</strong>n. Wird das Fleisch zu langegekocht und zu hohen Wärmegra<strong>de</strong>n ausgesetzt, so verhärtet sich dasEiweiß und ist in diesem Zustan<strong>de</strong> <strong>für</strong> <strong>de</strong>n Körper verloren. Bei <strong>de</strong>mdurch <strong>de</strong>n Krieg hervorgerufenen Mangel an Fleisch und bei seinemhohen Preise ist es aber dringend notwendig, das Fleisch so zuzu¬bereiten, daß uns alle Nährstoffe zugute Kommen, und das erreichenwir am besten in <strong>de</strong>r Kochkiste.Zur Ersparnis <strong>von</strong> Fleisch eignen sich beson<strong>de</strong>rs solche Gerichte,wo Fleisch mit Kartoffeln, Fleisch mit <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Gemüsen,Selchfleisch mit Knö<strong>de</strong>ln usw. zusammengekocht wird. Diese Gerichtehaben bei sparsamstem Fleischverbrauch doch <strong>de</strong>n Fleischgeschmack, siewer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>shalb Menschen, die vor <strong>de</strong>m Krieg täglich ein- bis zweimalFleisch zu essen gewöhnt waren, noch <strong>de</strong>n besten Ersatz bieten.Das wenige Fleisch, das heute auf unseren Tisch Kommt, sollgebraten und nicht gesotten wer<strong>de</strong>n. Sie<strong>de</strong>t man ausnahmsweise Fleisch,so darf es nicht Kalt aufgesetzt, son<strong>de</strong>rn muß in sie<strong>de</strong>n<strong>de</strong>s Salzwassereingelegt wer<strong>de</strong>n. Die Fleischsuppe muß jetzt <strong>von</strong> Knochen und Suppen¬wurzeln zubereitet wer<strong>de</strong>n. Kleine Fleischstückchen salze man erst nach<strong>de</strong>m Braten, größere, nach<strong>de</strong>m sie auf allen Seiten überbraten sind,dadurch bleiben sie saftiger und nahrhafter. Damit <strong>de</strong>r wertvolle Fleisch¬saft erhalten bleibt, soll gebratenes Fleisch vor <strong>de</strong>m Anrichten gutzuge<strong>de</strong>ckt ein wenig stehen und dann erst geschnitten wer<strong>de</strong>n. Wennauch Fleisch durch an<strong>de</strong>re eiweißhaltige Nahrungsmittel, wie Fische,Milch, Topfen, Käse, Hülsenfrüchte usw., zu ersetzen ist, so fällt es doch,beson<strong>de</strong>rs geistig arbeiten<strong>de</strong>n Menschen, die infolge ihrer sitzen<strong>de</strong>nLebensweise schwer verdauliche Gerichte nicht vertragen, schwer, sichan die fast fleischlose Kost zu gewöhnen. Die Hausmutter muß <strong>de</strong>m


— 8 -Rechnung tragen und allen guten Willen und Scharfsinn aufwen<strong>de</strong>n,um die <strong>von</strong> vielen weit über Gebühr geschätzten Fleischgerichte wenig¬stens ab und zu auf <strong>de</strong>n Tisch zu bringen. Kin<strong>de</strong>r und junge Leutebrauchen dagegen Kein Fleisch. Der junge Organismus nützt die Kriegs-Kost besser aus, fin<strong>de</strong>t sich <strong>de</strong>shalb, ohne Scha<strong>de</strong>n zu nehmen, leichtermit <strong>de</strong>r durch <strong>de</strong>n Krieg notwendigen Än<strong>de</strong>rung in <strong>de</strong>r Kost ab.DasFett.Den Mangel an Fett empfin<strong>de</strong>n wir noch einschnei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r als<strong>de</strong>n Fleischmangel. Durch die immer strenger wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Absperrungvom Auslan<strong>de</strong> ist auf eine Besserung <strong>de</strong>r Fettbeschaffung vorerst Kaumzu hoffen, und es bleibt uns nichts übrig, als mit <strong>de</strong>m Wenigen, waswir haben, auszukommen. Wir brauchen Fett zur Entwicklung <strong>von</strong>Kraft und Körperwärme; dazu genügen noch wissenschaftlichen Unter¬suchungen täglich 60 9 (6 t/^Zs). Dies ist eine Kleinere Menge, alsviele <strong>de</strong>m Körper in ihren Speisen zuzuführen gewöhnt waren. Eineteichlichere Fettbeigabe macht die Speisen zwar schmackhaft, aber siewer<strong>de</strong>n dadurch auch schwerer verdaulich. Der zu große Fettoerbrauch,wie er in vielen Gegen<strong>de</strong>n, beson<strong>de</strong>rs auf <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong>, üblich, ist eineunbedingte Schädigung <strong>de</strong>r Gesundheit und die Ursache <strong>von</strong> vielenMagenkrankheiten; während <strong>de</strong>s Krieges ist er gera<strong>de</strong>zu sträflich. Dain fast allen Lebensmitteln Fett enthalten ist, brauchen wir dieangegebenen 60


— 9 —Um Fett zu sparen, beachte man folgen<strong>de</strong>s:1. Zu allen Speisen muß das Fett gewissenhaft gewogen unddarf niemals nach Augenmaß genommen wer<strong>de</strong>n.2. Fett darf nie in <strong>de</strong>r Hand getragen wer<strong>de</strong>n.3. Fettrestchen dürfen nicht herumstehen, und man soll <strong>für</strong> dasFett nur ein Gefäß in Verwendung haben.4. Fett darf nie unbeaufsichtigt auf <strong>de</strong>m Herd stehen und nichtso stark erhitzt wer<strong>de</strong>n, bis es raucht; durch diesen Prozeß verbrenntschon ein Teil Fett und geht uns als Nahrung verloren.5. Zur Einbrenne ist erst das Mehl zu lin<strong>de</strong>n (abzurüsten) unddann das Fett Kalt hineinzugeben. Man Kann die Einbrenne aberauch ganz ohne Fett machen, in<strong>de</strong>m man das Mehl vorsichtig abröstetund die Einbrenne mit Wasser vergießt, in <strong>de</strong>m verschie<strong>de</strong>ne Suppen¬wurzeln gesotten o<strong>de</strong>r ein Maggiwürfel aufgelöst wur<strong>de</strong>. Auch feingehackte Zwiebel Kann ohne Fett gebräunt und dann <strong>de</strong>r Einbrennebeigegeben wer<strong>de</strong>n.6. Formen zu Kuchen und Aufläusen dürfen nicht mit Kaltem Fett,son<strong>de</strong>rn sollen mit einem in Fett getauchten Pinsel bestrichen wer<strong>de</strong>n.Kuchenbleche stellt man zum Erwärmen Kurze Zeit ins Rohr, und be¬streicht sie dann mit einer Speckschwarte. Pfannen, Formen, Bleche usw.sind, mit sauberem Papier ausgerieben, ungewaschen aufzubewahren.7. Zu Omelettenteig und an<strong>de</strong>ren leicht an <strong>de</strong>r Pfanne Kleben<strong>de</strong>nGerichten darf Kein Zucker gegeben wer<strong>de</strong>n, und sind auch hier diePfannen zum Ausbacken nur mit einem in Fett getauchten Pinselzu bestreichen.8. Kleine Fleischstücke brät man in einer zuvor heiß gemachtenund dann mit einer Speckschwarte ausgeriebenen Pfanne, in<strong>de</strong>m mansie mit <strong>de</strong>m Schäuferl öfter wen<strong>de</strong>t. Sobald Saft an die Oberfläche<strong>de</strong>s Fleisches tritt, ist das Fleisch gar.9. Das Ausbacken <strong>von</strong> Speisen in tiefem Fett muß während<strong>de</strong>s Krieges unterbleiben.10. An Stelle <strong>von</strong> Butterbrot soll Obstmus o<strong>de</strong>r Honig alsBrotaufstrich verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.I. Schaffleisch o<strong>de</strong>r Rindfleisch mit Kartoffeln.Man hackt <strong>de</strong>n Speck mit 2 mittelgroßen Zwiebeln und etwasKümmel recht fein, läßt bei<strong>de</strong>s goldgelb rösten, fügt das in Würfel ge¬schnittene Fleisch, etwas Salz, Thymian, Kümmel o<strong>de</strong>r Knoblauch bei und


— 10 —1Kartoffeln läßt alles zuge<strong>de</strong>ckt 10 Minuten dünsten.40 ^ Schasfleisch Darauf wer<strong>de</strong>n die in Würfel geschnittenen2 ^ Je? Kartoffeln beigefügt, mit <strong>de</strong>m Fleisch durch-Zubehör gedämpft und dann mit Mehl gestaubt. Ist-^ dieses abermals gut durchgeröstet und mit1 ? Kaltem Wasser vergossen, so wird das Gericht vorgekocht und indie Kiste gestellt.VorKochzeit 5 Minuten. — Kochdauer 3 bis 6 Stun<strong>de</strong>n.2. Schaffleisch mit Gemüsen.1 /cF geschälte Kartoffeln Das Schaffleisch wird in Würfel, die30 MF Schaffleisch Kartoffeln und Möhren in Scheiben geschnitten.40 c//F geputzte MöhrenPetersiliengrün, ein Kleines Stückchen Sellerie,ZubehörLorbeerblatt, 2 Schalotten und etwas Knob¬lauch wer<strong>de</strong>n sehr fein gehackt. In einen <strong>für</strong> die Kiste bestimmtenTopf gibt man eine Lage Kartoffeln, etwas Gewürze, dann Fleischund Möhren und abermals Gewürze und so sort, bis alle Zutatenverbraucht sind. Zu oberst Kommen Kartoffeln mit etwas Würze.Nun schüttet man ^ ? gut gesalzenes Wasser darüber, läßt das Gerichtvorkochen und stellt es in die Kiste. Man Kann hiezu auch je<strong>de</strong>san<strong>de</strong>re zur Verfügung stehen<strong>de</strong> Fleisch verwen<strong>de</strong>n.VorKochzeit 10 Minuten. — Kochdauer 3 bis 6 Stun<strong>de</strong>n.1 5F Kartoffeln75 Kohl30 MF Bauchfleisch1 MF FettZubehörS. Fleisch mit Kohl und Kartoffeln.Das Fleisch wird in Kleine Stücke ge¬schnitten, <strong>de</strong>r abgebrühte Kohl grob gehacktund die Kartoffeln in Kleine Würfel geschnitten.In <strong>de</strong>m Fett röstet man feingehackte Zwiebelund Petersilienkraut, gibt Fleisch, Kohl undKartoffeln, mit Kümmel, Salz und etwas Essig gewürzt, hinein, rührtalles gut durch und stellt das Gericht nach <strong>de</strong>r VorKochzeit indie Kiste.VorKochzeit 10 Minuten.— Kochdauer 3 bis 6 Stun<strong>de</strong>n.4. Gulasch aus Rindsherz mit Kartoffeln.It/z 5F Kartoffeln Im heißen Fett läßt man 2 mittelgroße,30 6ÜF Nindsherzfeingehackte Zwiebeln gelb anlaufen, fügt3 65F Fetteinen Löffel Essig, etwas Kümmel, Salz und2 c/^F MehlZubehördas in Würfel geschnittene Fleisch bei unddünstet es 10 Minuten. Nun gibt man die


- 11 -in große Würfel geschnittenen Kartoffeln dazu und läßt sie mit <strong>de</strong>mFleisch noch weitere 10 Minuten dünsten. Hierauf wird das Gulaschgestaubt und, wenn das Mehl lichtbraun gewor<strong>de</strong>n ist, mit V2 i KaltemWasser vergossen. Dann wird das Gericht vorgekocht und in dieKiste gestellt.VorKochzeit 10 Minuten. — Kochdauer 3 bis 6 Stun<strong>de</strong>n.S. Fleischknö<strong>de</strong>l.25 MF RindfleischDas Weißbrot wird in Milch aufgeweicht.12 MF Schweinefleisch Das Fleisch wird erst allein und dann mit4 MF Weißbrot<strong>de</strong>m ausgedrückten Brot durch die Maschine1 MF Fett1 Eigedreht. Im Fett läßt man feingehackteZubehörZwiebel mit Petersilie anlaufen und mischtdies mit <strong>de</strong>m Ei und etwas Salz unter dieMasse, formt 6 Knö<strong>de</strong>l daraus, die man in 2 / sie<strong>de</strong>n<strong>de</strong>m Wasser (miteinigen Suppenwurzeln) einkocht und in die Kiste stellt. Die Fleisch-Knö<strong>de</strong>l wer<strong>de</strong>n mit einer Soße und Kartoffeln gereicht. Die Flüssig¬keit, in welcher die Knö<strong>de</strong>l gesotten wur<strong>de</strong>n, ergibt mit blättrig ge¬schnittenem Brot eine gute Suppe.VorKochzeit 5 Minuten. — Kochdauer 2 bis 6 Stun<strong>de</strong>n.6. Schinkenknö<strong>de</strong>l.60 MF gekochte Kartoffeln Aus <strong>de</strong>n durch die Fleischhackmaschine25 MF Mehlgetriebenen Kartoffeln, Mehl, Ei, Salz und6 MF gekochten Schinkenetwas geriebener Muskatnuß macht man rasch4 M5 Brösel2 MF Fetteinen Teig. Im Fett röstet man eine fein¬1 Eigehackte Zwiebel mit Grünem, gibt <strong>de</strong>n durchZubehördie Hackmaschine getriebenen gekochten Schin¬ken o<strong>de</strong>r Selchfleisch und die Brösel dazu undstreut dies auf <strong>de</strong>n ausgewalkten Teig. Der Teig wird zusammen¬gerollt, in 12 Stücke geschnitten, zu Knö<strong>de</strong>ln geformt, in sie<strong>de</strong>n<strong>de</strong>mSalzwasser vorgekocht und in die Kiste stellt. Die Knö<strong>de</strong>l wer<strong>de</strong>n mitSalat gereicht.VorKochzeit 1 Minute. — Kochdauer 1 bis 4 Stun<strong>de</strong>n.7. Ritscher.35 MF GersteDas Selchfleisch wird am Tage vorher20 MF Selchfleischin 2Vz ^ Wasser vorgekocht und in die Kiste20 MF BohnenZubehörgestellt. Bohnen und Rollgerste wer<strong>de</strong>n ge¬waschen, am Abend in <strong>de</strong>r Selchsuppe, nach¬<strong>de</strong>m das Fleisch entfernt ist, eingeweicht, am Morgen mit einer ge-


— 12 —schnittenen Zwiebel und 2 Blättchen Salbei zum Sie<strong>de</strong>n gebracht undin die Kiste gestellt. Das in Stückchen geschnittene Selchfleisch wirdvor <strong>de</strong>m Anrichten hineingegeben und die Speise, wenn das Fleischheiß ist, aufgetragen.VorKochzeit 20 Minuter?. — Kochdauer 4 bis 6 Stun<strong>de</strong>n.1 /cF Rindsmilz13 ck/cF Weißbrot20 ^ Kohl4 Speck3 BröselFett1 Ei/ MagermilchZubehör8. Gefüllte Milz.Die Milz wird <strong>de</strong>r Länge nach aufge¬schnitten und ausgeschabt. Im feingeschnittenenSpeck läßt man eine gehackte Zwiebel undPetersiliengrün gelb anlaufen. Dann über¬gießt man das fein würflig geschnittene Brotmit Milch, läßt es ein wenig aufquellen, fügtdas Ei, <strong>de</strong>n Speck und die Milz nebst <strong>de</strong>mfeingehackten Kohl bei, salzt und mischt allesgut durch. Die Masse wird in die Milz gefüllt und zu einer Wurstzusammengenäht. In einer Pfanne läßt man Fett heiß wer<strong>de</strong>n, legt dieMilz hinein, läßt sie <strong>von</strong> allen Seiten überbraten und begießt sie mitetwas Wasser. Nach einer halben Stun<strong>de</strong> ist die Milz fertig gebratenund wird dann, in Scheiben geschnitten, auf einer heißen Platte mitKartoffeln zu Tisch gebracht.Die im Grabnerhof-Kochbuch in Nr. 14« bis RK4 an¬gegebenen Gerichte sind gleichfalls mit wenig Fleisch her¬gestellt und <strong>de</strong>shalb geeignet, während <strong>de</strong>s Krieges die Fleisch¬speisen zu ersetzen. Bei all diesen Speisen kann die in <strong>de</strong>nBorschriften angegebene Fleisch- und Fettmenge verringertwer<strong>de</strong>n, ohne daß die Speisen mißlingen.


Heringe, Klipp- und Salzfische.Die Fischnahrung muß während <strong>de</strong>s Krieges das Fleisch zumTeil ersetzen. Fische sind leichter verdaulich als Fleisch und verdienenwegen ihres hohen Eiweißgehaltes große Beachtung. Für <strong>de</strong>n einfachenTisch Kommen in erster Linie die Seesische in Betracht. Der Han<strong>de</strong>lmit frischen Seefischen ist durch <strong>de</strong>n Krieg gestört, und wir müssen unsan ihrer Stelle mit Heringen, Klipp- und Salzfischen befreun<strong>de</strong>n.Der Hering ist in Deutschland als Volksnahrungsmittel gekanntund geschätzt und man bereitet dort die verschie<strong>de</strong>nsten Speisen daraus.Klippfisch ist gesalzener, getrockneter Kabeljau, Seelachs o<strong>de</strong>rLeng, und durch seine Bereitungsart viele Monate haltbar. An Eiwei߬stoffen soll Klippfisch so reich sein wie Kein an<strong>de</strong>res Nahrungsmittel.VZ ausgewässerter, <strong>von</strong> Haut und Gräten befreiter Klippfisch solldie gleiche Menge Eiweißstoffe enthalten wie V-l Knochenfreiesgutes Rindfleisch. Wenn Klippfisch richtig vorbereitet und sorgsamgekocht wird, so Können die verschie<strong>de</strong>nsten wohlschmecken<strong>de</strong>n Speisendaraus hergestellt wer<strong>de</strong>n, und wir erhalten dabei billiger als sonstwiedie so wichtigen Eiweitzstofse, <strong>de</strong>ren Mangel in <strong>de</strong>r Kriegszeit soempfindlich auf unsere Gesundheit einwirkt.Salzfisch ist gesalzener Schellfisch o<strong>de</strong>r Kabeljau und ersetzt,etwas ausgewässert, die frischen Schellfische noch viel besser als Klipp¬fisch. Er ist gekocht weniger trocken, und die daraus bereiteten Speisensind infolge<strong>de</strong>ssen schmackhafter. Salzfische geben aber weniger ausals Klippfische, sind also teurer. Es ist darum wichtig, sich in ersterLinie mit <strong>de</strong>r richtigen Behandlung und Verwendung <strong>de</strong>s Klipp¬fisches vertraut zu machen.In <strong>de</strong>n Städten erhält man <strong>de</strong>n Klippfisch oft schon gewässert,auf <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong> muß die Hausfrau sich dieser Kleinen Mühe selbstunterziehen, da<strong>für</strong> hat sie <strong>de</strong>n Fisch auch be<strong>de</strong>utend billiger. Zu diesemZweck legt man <strong>de</strong>n Fisch durch 15 bis 18 Stun<strong>de</strong>n in viel KaltesWasser und erneuert es alle 3 bis 4 Stun<strong>de</strong>n. Dann wer<strong>de</strong>n die Stücke


- 14 -herausgenommen, abgespült, ausgedrückt, Haut, Flossen und die großenGräten entfernt und <strong>de</strong>r Fisch, nach<strong>de</strong>m er nochmals Kurze Zeit ge¬wässert wur<strong>de</strong>, gekocht.Die Bor- und Zubereitung <strong>de</strong>r Salzfische ist die gleiche wiedie <strong>de</strong>r Klippfische.Fischsud. Aus 2/ Wasser. ? Magermilch, 2 Eßlöffel Essig,Vi Sellerieknolle, 1 Petersilie, 1 Möhre, 5 Pfefferkörnern, 1 Lorbeer¬blatt, 5 Schalotten, 3 Wachol<strong>de</strong>rkörnchen, etwas Zitrongelb und Salzbereitet man einen Fischsud und läßt ihn Vs Stun<strong>de</strong> ziehen. Dann stelltman ihn an <strong>de</strong>n Rand <strong>de</strong>s Her<strong>de</strong>s, gibt <strong>de</strong>n vorbereiteten Fisch hineinund läßt ihn V2 Stun<strong>de</strong> darin ziehen, aber nie eigentlich sie<strong>de</strong>n. Dergargekochte Fisch wird dann zu nachfolgen<strong>de</strong>n Anweisungen verwen<strong>de</strong>t.S Gebratene Heringe.6 HeringeDie Heringe wer<strong>de</strong>n geschuppt, aufge¬6 MF Fettschnitten, ausgenommen und solange in Kaltes,2 MF Mehloft erneutes Wasser gelegt, bis sie nicht mehrZubehörstark salzig schmecken. Dann schnei<strong>de</strong>t man<strong>de</strong>n Rücken mit einem scharfen Messer <strong>de</strong>r Länge nach auf und löstdas Fleisch vorsichtig <strong>von</strong> <strong>de</strong>n Gräten, so daß zwei appetitliche Hälftenentstehen. Diese wer<strong>de</strong>n etwas getrocknet, in Mehl getaucht, im Fettgebraten und mit Kartoffeln o<strong>de</strong>r Kartoffelsalat zu Tisch gebracht.IV.Rollheringe.6 HeringeDie nach obiger Anweisung gewässerten3 Eßlöffel Senfund entgräteten Heringshälften wer<strong>de</strong>n mit1 MButter- od. SauermilchSenf bestrichen, mit feingehackter Zwiebel be¬1 6/ WeinessigZubehörstreut, zusammengerollt und gebun<strong>de</strong>n. Diegewässerte Heringsmilch wird geschabt, mitEssig, Buttermilch und 1 ck? Wasser gut verspru<strong>de</strong>lt und über die mitLorbeerblättern und Zwiebelscheiben in einen Porzellantopf einge¬schichteten Rollheringe gegossen.150 /


— 15 —ist, mit reichlich V2 ^ Wasser o<strong>de</strong>r Fleischsuppe. Die Soße wird so langegerührt, bis sie gut aufgekocht ist; dann gibt man <strong>de</strong>n geputzten, einigeStun<strong>de</strong>n gewässerten, entgräteten, gewiegten Hering und die Kartoffelndazu, Kocht alles nochmals auf und gibt es mit Salat zu Tisch.VorKochzeit 1 Minute. — Kochdauer 2 bis 4 Stun<strong>de</strong>n.1-50 5F Kartoffeln1 Salzhering6 6/5? Mehl3 MF FettZubehör12. Heringsoße mit Kartoffeln.Die Kartoffeln wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Kiste ge¬sotten. Aus Mehl und Fett bereitet man einedunkle Einbrenne, gibt seingewiegte Zwiebel,Lorbeerblatt und Petersiliengrün hinzu, röstetalles nochmals, vergießt mit ^2 ? Wasser, fügtdie fein würflig geschnittenen Kartoffeln bei, läßt das Ganze imRohr 20 Minuten dünsten und bringt die Heringskartoffeln mit Salatzu Tisch. — Die Fischaufläufe Nr. 15 und 16 Können auch mit Heringenbereitet wer<strong>de</strong>n.13. Fisch mit Sauerkraut und Kartoffeln.1 /cF KartoffelnDas Sauerkraut wird mit wenig Wasser2/4 ^F Sauerkrautin <strong>de</strong>r Kochkiste weichgekocht und vor <strong>de</strong>m50 MF FischGebrauch mit 2 heißem Fett vermischt.5 Mx FettZubehörDer gekochte Fisch wird in Stücke geteilt,mit <strong>de</strong>n gekochten Kartoffeln appetitlich über<strong>de</strong>m auf einer heißen Platte angerichteten Kraut geordnet, mit Schnitt¬lauch bestreut und mit heißem Fett Übergossen. Das Gericht bil<strong>de</strong>t eineausgiebige Mahlzeit.VorKochzeit 15 Minuten. Kochdauer 3 bis 6 Stun<strong>de</strong>n.50 MF Fisch10 Kohl10 MF Möhren10 MF Schwarzwurzeln10 MF Erbsen10 MF Bohnen10 MF Tomaten10 MF Kartoffeln10 MF Brösel3 MF Fett2 Eier/ Milch' . / sauern NahmZubehör14. Fischauflauf mit Gemüsen.Der Fisch wird gesotten, ebenso die ge¬putzten, geschnittenen Gemüse. Dann streichtman eine Auflaufform mit Fett gut aus,ordnet die Fischstücke mit <strong>de</strong>n Gemüsen hübschhinein und streut die Brösel dazwischen.Darauf wer<strong>de</strong>n Milch, Eier, Nahm und etwasSalz abgespru<strong>de</strong>lt, darübergeschüttet und <strong>de</strong>rAuflauf im Rohr gebacken. Ist Kein Rahmvorhan<strong>de</strong>n, so gibt man etwas Fett zwischendie Fischstücke.


1 ^5 Kartoffelscheiben50 ^ Fisch30 t/5? Nu<strong>de</strong>ln4 c/^F Mehl3 t/5F Fett1 EiV« / MilchZubehör- 16 —IS. Fischauflauf mit Nu<strong>de</strong>ln und Kartoffeln.Der Fisch wird weichgekocht und inschöne Stücke zerteilt. Aus Fett, Mehl undMilch bereitet man eine Milchsoße, die manmit Salz, Muskat und Zitronensaft würztund mit einem Ei abzieht. Darauf wird eineAuflaufform mit Fett bestrichen und ab¬wechselnd gesottene Kartoffelscheiben, Fischund gesottene Nu<strong>de</strong>ln eingeschichtet. Auf dasGanze gießt man die Milchsoße und macht <strong>de</strong>n Auflauf im heißenRohr fertig. Der Fischauslauf wird mit Salat gereicht.I«. Fischauflauf mit Kartoffeln.geschälte Kartoffeln Die gesottenen Kartoffeln wer<strong>de</strong>n ge¬SO Fischschält, in Scheiben geschnitten und <strong>de</strong>r ge¬3 ^ Fettkochte Fisch in Stücke zerteilt. Etwas Knob¬' . / sauern RahmV. / Milchlauch, Pfefferkörner und Petersiliengrün hacktZubehörman fein. Eine Auflaufform wird mit Fettbestrichen, mit Kartoffelscheiben, mit <strong>de</strong>r Würze,Kleinen Fettstückchen und etwas Salz bestreut, mit Fischstückchen be¬legt und so fort bis all die Zutaten verbraucht sind. Die oberste Schichtsoll aus Kartoffeln bestehen. Rahm und Milch wer<strong>de</strong>n verspru<strong>de</strong>lt, über<strong>de</strong>n Auflauf geschüttet, <strong>de</strong>r Auflauf im Rohr gebacken und mit Sauer¬kraut o<strong>de</strong>r Salat zu Tisch gegeben.50 gekochten Fisch50 t//i-F Weißbrot5 c/^F Mehl5 ^ Fett2 Eier/ MagermilchZubehör17. Fischknö<strong>de</strong>l.Das in Würfel geschnittene Weißbrotwird mit feingehackter Zwiebel und Grünemim Fett geröstet und Kaltgestellt. Milch undEier wer<strong>de</strong>n verspru<strong>de</strong>lt, gejalzen und überdas Brot geschüttet. Wenn das Brot dieFlüssigkeit eingesogen hat, rührt man das^ Mehl und <strong>de</strong>n gekochten, durch die Fleisch¬hackmaschine getriebenen Fisch darunter, formt 6 Knö<strong>de</strong>l aus <strong>de</strong>rMasse, die in sie<strong>de</strong>n<strong>de</strong>m Salzwasser vorgekocht und in die Kiste ge¬stellt wer<strong>de</strong>n. Die Knö<strong>de</strong>l wer<strong>de</strong>n mit Salat o<strong>de</strong>r Zwiebelsoße zuTisch gegeben.VorKochzeit 1 Minute. — Kochdauer 1 bis 6 Stun<strong>de</strong>n.


— 17 —18. Fischpudding.50 c/^F gekochten Fisch > Würflig geschnittenes Brot wird in <strong>de</strong>r50 ^ Weißbrot Milch aufgeweicht. Dann treibt man 2 ^ Fett4 cküx Fett2 Eiergut ab, gibt <strong>de</strong>n durch die Fleischhackmaschine, / Magermilchgetriebenen Fisch, das geweichte Brot, <strong>de</strong>nZubehörSchnee <strong>de</strong>r Eiweiß samt Salz und fein¬geschnittener Zitronenschale dazu, rührt allesgut durch, füllt die Masse in die mit Fett bestrichene Puddingform undverschließt sie mit <strong>de</strong>m angefetteten, gut passen<strong>de</strong>n Deckel. Der Puddingwird Stun<strong>de</strong> vorgekocht und in die Kiste gestellt. Kurz vor <strong>de</strong>mEssen stürzt man ihn vorsichtig aus <strong>de</strong>r Form und gibt ihn mit einerSoße zu Tisch.VorKochzeit 15 Minuten. — Kochdauer 2 bis 6 Stun<strong>de</strong>n.IS. Fisch mit Petersilie.50 ^ Fisch In <strong>de</strong>r zerlassenen Butter läßt man fein-8 ^ Butter gehackte Petersilie und feingehackte SchalottenZubehör_i anlaufen, gibt <strong>de</strong>n im Fischsud gekochtenFisch hinein, schwenkt ihn einige Minuten in <strong>de</strong>r Butter und verziertihn beim Anrichten mit Kleinen Salzkartoffeln. Der Fisch Kann mitSenf o<strong>de</strong>r Salat gereicht wer<strong>de</strong>n.50 Fisch2 ck^ GelatineZubehör2«. Fischsulze.Man bereitet mit I Wasser, Suppen¬wurzeln, ein paar Pfeffer- und Gewürzkörnern,Zitronenschale, Salz und Essig einen Fischsudund läßt ihn eine halbe Stun<strong>de</strong> sie<strong>de</strong>n. Dann gibt man <strong>de</strong>n vorberei¬teten Fisch hinein und läßt ihn solange im Su<strong>de</strong> ziehen, bis er weichist. Hierauf legt man <strong>de</strong>n Fisch auf ein Sieb und zerteilt ihn inschöne Stücke. Den Fischsud läßt man mit <strong>de</strong>n Gewürzen noch weitereindünsten. Die gewaschene Gelatine löst man in etwas heißemWasser auf und mischt sie zu einem halben Liter durch ein Sieb ge¬gossenen Fischsud. Eine Schüssel wird mit Kaltem Wasser ausgespült,die Fischstücke und die appetitlich geschnittenen Suppenwurzeln (auchzerteilte, gekochte harte Eier) wer<strong>de</strong>n hineingelegt und <strong>de</strong>r etwas aus¬gekühlte Fischsud darübergeschüttet. Am folgen<strong>de</strong>n Tag wird die Sülzegestürzt und mit Essig und feingehackter Zwiebel zu Tisch gebracht.2


Suppen.Man legt hierzulan<strong>de</strong> viel zu großen Wert auf Klare Fleisch¬suppen. In <strong>de</strong>r Kriegszeit, wo es unsere Pflicht ist, mit allen Nahrungs¬mitteln auf das gewissenhafteste zu rechnen, sollten <strong>statt</strong> <strong>de</strong>r Fleisch¬suppen die gestaubten, gebun<strong>de</strong>nen o<strong>de</strong>r falschen Suppen auf <strong>de</strong>n TischKommen; sie sind nicht nur billiger, son<strong>de</strong>rn auch ausgiebiger undKönnen, gut zubereitet und mit etwas Brot genossen, ein selbständigesNachtessen bil<strong>de</strong>n.Bei Bereitung dieser Suppen sollten vorerst die uns reichlicherzu Gebote stehen<strong>de</strong>n Nahrungsmittel, wie Gemüse, Kartoffeln, Maisgrieß,Rollgerste, Hirse, Mais- und Gerstenmehl, Verwendung fin<strong>de</strong>n.Der teure Reis Kann durch <strong>de</strong>n billigeren Bruchreis, Rollgerste undHirse ersetzt wer<strong>de</strong>n. Das bei <strong>de</strong>n nachfolgen<strong>de</strong>n Vorschriften angegebeneMehl Kann Gersten-, Mais- o<strong>de</strong>r Mischmehl sein. Die Hülsenfrüchtesind lei<strong>de</strong>r stark im Preis gestiegen; trotz<strong>de</strong>m sollten Bohnen- undErbsensuppen wegen ihres hohen Eiweißgehaltes doch öfter gegessenwer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>nn sie ersetzen uns zum Teil das Fleisch. Überhaupt solltenwir während <strong>de</strong>s Krieges größere Suppenmengen essen, als wir sonstgewohnt sind, und auch zum Nachtessen stets eine dicke Suppe reichen.Dicke Suppen sättigen und wir brauchen dann viel weniger an<strong>de</strong>reSpeisen. An Tagen, wo <strong>de</strong>r Speisezettel weniger nahrhafte Gerichteaufweist, sollte Suppen und Gemüsen etwas Nährhefe beigegebenwer<strong>de</strong>n. Nährhefe enthält viel Eiweiß und macht noch dazu dieSpeisen schmackhafter und verdaulicher; sie muß aber wenigstenszwanzig Minuten mit <strong>de</strong>r Speise sie<strong>de</strong>n. Fleisch Kommt zur Suppen¬bereitung Kaum mehr in Betracht, wir müssen dazu fast ausschlie߬lich die <strong>de</strong>m Fleisch als Zuwage beigegebenen Knochen oerwen<strong>de</strong>n.Wenn die Knochen gut ausgenützt wer<strong>de</strong>n und eine schmackhafteSuppe geben sollen, müssen sie nicht nur gut, son<strong>de</strong>rn so zerkleinertwer<strong>de</strong>n, daß das Mark freigelegt wird. Ehe das geschieht, müssen dieKnochen, ohne länger im Wasser zu liegen, schnell abgewaschen und


mit Kaltem Wasser und Suppenwurzeln sehr langsam und ohne Salzzum Sie<strong>de</strong>n gebracht und dann erst gesalzen wer<strong>de</strong>n. Salzt man siesofort, so sättigt sich das Wasser zum Teil mit Salz und die Nähr¬stoffe wer<strong>de</strong>n nicht so gut herausgezogen. Noch besser ist es, dieKnochen einige Stun<strong>de</strong>n in Kaltem Wasser mit <strong>de</strong>n Suppenwurzelnstehen zu lassen, ehe sie gesotten wer<strong>de</strong>n. Alle Haut- und Sehnenteilesind mitzukochen, die Knochen stets ein zweitesmal zu sie<strong>de</strong>n und diedaraus gewonnene Flüssigkeit zum Vergießen <strong>von</strong> gebun<strong>de</strong>nen Suppen,Soßen und Gemüsen zu verwen<strong>de</strong>n. Die gekochten Suppengemüsedürfen nicht weggeworfen wer<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn man gibt sie, fein geschnitten,in die fertige Suppe, <strong>de</strong>ren Geschmack und Nährwert sie erhöhen.Steht eine größere Menge Suppenwurzeln zur Verfügung, so Kann miteinigen feinblättrig geschnittenen Kartoffeln und etwas Essig ein guterSalat daraus bereitet wer<strong>de</strong>n. Fette Suppen sind stets abzuschöpfen.Feine, teure Suppeneinlagen zu machen, ist bei <strong>de</strong>m Mangel anNahrungsmitteln heute eine Sün<strong>de</strong>. Gute, einfache Einlagen fin<strong>de</strong>nsich im Grabnerhof-Kochbuch Nr. 6. 7, 8, 9. 10, 12, 13, 19, 21, 22, 23,24, 26. 27, 29, 30, 32, 33, 34. Die meisten dieser Einlagen Können,ohne zu mißlingen, noch einfacher hergestellt wer<strong>de</strong>n. Auch feinge¬schnittene, in <strong>de</strong>r Suppe mitgekochte Gemüse, <strong>de</strong>nen man etwas Reiso<strong>de</strong>r Maisgrieß beigibt, und seines, in Streifchen geschnittenes, imRohr gebähtes Weiß- o<strong>de</strong>r Schwarzbrot, über das auch ein Ei gegebenwer<strong>de</strong>n Kann, sind schmackhaft und ersetzen die Suppenspeisen.Alle Suppen sollen in <strong>de</strong>r Kochkiste bereitet wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>nn dieSuppen erhalten nicht nur ihren richtigen Wohlgeschmack, wenn sielänger gekocht wer<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn sie geben auch viel mehr aus, weilin <strong>de</strong>r Kochkiste alle Nahrungsmittel besser ausquellen; die Kochkistehilft also Lebensmittel sparen. Dies sollte uns bei <strong>de</strong>n teuren Lebens¬mittelpreisen und <strong>de</strong>m Mangel an Lebensmitteln immer wie<strong>de</strong>r be¬stimmen, die Kochkiste täglich anzuwen<strong>de</strong>n. Zu allen eingebranntenSuppen soll <strong>de</strong>r Billigkeit halber Kernsett verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Außernachstehen<strong>de</strong>n Suppen sollten die im Grabnerhof-Kochbuch enthaltenenSuppen Nr. 26, 28, 31, 33, 34. 36, 37, 38, 39, 40. 41. 42, 43. 44,45, 46, 47, 48, 49 oft zubereitet wer<strong>de</strong>n. Diese Suppen sind ver¬hältnismäßig billig und doch gut, dabei nahrhaft und ausgiebigund sind aus <strong>de</strong>n leichter zur Verfügung stehen<strong>de</strong>n Lebensmitteln, wieKartoffeln und Gemüsen, hergestellt. Bei all diesen Suppen Kann dieangegebene Fettmenge auf die Hälfte heruntergesetzt wer<strong>de</strong>n.25


— 20 -SR. Bnttermilchsuppe mit Kartoffeln.50 MF KartoffelnDie gekochten Kartoffeln wer<strong>de</strong>n gerieben1 / Buttermilcho<strong>de</strong>r durch die Fleischhackmaschine getrieben.ZubehörDie Buttermilch wird mit 1 / Wasser, etwasKümmel und Salz zum Sie<strong>de</strong>n gebracht, die Kartoffeln beigegeben undin die Kiste gestellt.VorKochzeit 2 Minuten. — Kochdancr 2 bis 6 Stun<strong>de</strong>n.8 MF Mehl2 MF Fett1 Ei1 6/ saure MilchZubehör22. Dillsuppe.Aus Fett und Mehl macht man einehellbraune Einbrenne, gibt 4 Eßlöffel fein¬gewiegtes Dillkraut dazu, vergießt mit2 ? Wurzelsuppe, Kocht vor und stellt dasGanze in die Kiste. Milch und Ei wer<strong>de</strong>ngut verspru<strong>de</strong>lt und die Suppe darüber angerichtet.VorKochzeit 2 Minuten. — Kochdauer 2 bis 6 Stun<strong>de</strong>n.2». Erbsensuppe.40 MF ausgelöste grüne Von Fett und Mehl wird eine lichteErbsenEinbrenne gemacht, in <strong>de</strong>r man seingehackte8 MF MehlZwiebel und Grünes anlaufen läßt. Dann ver¬2 MF FettZubehörgießt man mit 2 / Wasser, salzt, gibt, wennes sie<strong>de</strong>t, die Erbsen hinein, Kocht vor undstellt die Suppe in die Kiste. Beson<strong>de</strong>rs nahrhaft und wohlschmeckendwird die Suppe, wenn sie mit einem Eidotter und etwas Butter ab¬gezogen wird.VorKochzeit 2 Minuten. Kochdauer 2 bis 6 Stun<strong>de</strong>n.24. Erbsensuppe.60 MF ausgelöste grüne Die Erbsen läßt man in 2 / sie<strong>de</strong>n<strong>de</strong>mErbsenWasser einmal aufkochen. Aus Fett und Mehl3 MF Mehlbereitet man eine lichte Einbrenne, gibt einen2 MF FettZubehörTeelöffel feingewiegtes Petersilienkraut dazuund vergießt die Einbrenne mit <strong>de</strong>m Wasser,worin die Erbsen gesotten wur<strong>de</strong>n. Nach<strong>de</strong>m die Einbrenne Klar gerührtund gut aufgekocht ist, salzt man, gibt die Erbsen bei, Kocht die Suppevor und stellt sie in die Kiste. Vor <strong>de</strong>m Anrichten wird die Suppedurch ein Sieb gerührt und, mit Grünem bestreut, zu Tisch gegeben.Gebähte o<strong>de</strong>r in Fett gebackene Weißbrotwürfel verbessern die Suppe.VorKochzeit 2 Minuten. — Kochdauer 2 bis 6 Stun<strong>de</strong>n.


— 21 —25. Faverlsuppe.13 c/^K MehlMehl, etwas Salz und Ei bröselt man2 t/5F Fettab, röstet dies in Fett und schüttet die Masse1 Eiin 2 i sie<strong>de</strong>n<strong>de</strong>s Wasser o<strong>de</strong>r Wurzelsuppe,ZubehörKocht vor und stellt die Suppe in die Kiste.Das Ei Kann auch weggelassen und da<strong>für</strong> etwas mehr Wasser ge¬nommen wer<strong>de</strong>n.VorKochzeit 2 Minuten. — Kochdauer 2 bis 6 Stun<strong>de</strong>n.8 t/^ Weißbrot2 Butter1 EiZubehör2«. Goldwürfelsuppe.Die großen, gleichmäßig geschnittenenBrotwürsel wer<strong>de</strong>n mit einem Ei, das manmit einem Eßlöffel Milch und etwas Salzverrührt hat, beschüttet, schnell einigemal ge¬wen<strong>de</strong>t, dann in heißer Butter gebraten und mit 2 / sie<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r Fleisch¬suppe o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r falschen Rindssuppe Nr. 44 zu Tisch gegeben.1 ^ KartoffelnZubehör27. Kartoffelsuppe ohne Fett.Die Kartoffeln wer<strong>de</strong>n geschält, geschnitten,mit 1' -> ? Wasser, etwas Salz, seingehackterZwiebel, Majoran, Thymian, Zitronenschaleund Lorbeerblatt vorgekocht und in die Kiste gestellt. Vor <strong>de</strong>m An¬richten wird die Suppe durch ein Sieb gerührt und nach Belieben mitein paar Löffeln Rahm o<strong>de</strong>r Milch angerichtet.VorKochzeit 2 Minuten. — Kochdauer 2 bis 6 Stun<strong>de</strong>n.1 Kartoffeln3 SpeckZubehör28. .Kartoffelsuppe mit Speck.Die geschälten, feingeschnittenen Kartoffelnwer<strong>de</strong>n in 2 / Wasser mit Suppenwurzeln,Salz und etwas Kümmel vorgekocht und indie Kiste gestellt. Vor <strong>de</strong>m Anrichten wird feinwürflig geschnittenerSpeck mit einer gehackten Zwiebel gebräunt und auf die Suppegeschüttet.1 /c^ Kartoffeln5 c/^F MehlV» / sauren Rahm o<strong>de</strong>rButtermilchZubehörVorKochzeit 2 Minuten.— Kochdauer 2 bis 6 Stun<strong>de</strong>n.29. Kartoffelsuppe.Die Kartoffeln wer<strong>de</strong>n in Würfel ge¬schnitten, mit Suppenwurzeln, etwas Kümmelund Salz in 2 / Wasser vorgekocht und indie Kiste gestellt. Vor <strong>de</strong>m Anrichten ver¬spru<strong>de</strong>lt man Rahm und Mehl, gibt dies


— 22 —unter fleißigem Rühren zur Suppe, läßt sie etwa 10 Minuten ziehenund gibt sie dann zu Tisch. Wenn Kein Nahm vorhan<strong>de</strong>n ist, so Kanndas Mehl mit Buttermilch o<strong>de</strong>r Milch, <strong>de</strong>r etwas Essig beigefügt ist,verrührt wer<strong>de</strong>n. Man gibt in diesem Fall zuletzt ein Stückchen Butterzur Suppe o<strong>de</strong>r zieht sie mit einem Ei ab.10 MF Magerkäse8 MF Mehl2 FettZubehörVorKochzeit 2 Minuten. — Kochdauer 2 bis 6 Stun<strong>de</strong>n.SV.Käsesuppe.Das Mehl röstet man mit Fett lichtbraun,vergießt erst Kalt, dann heiß mit Wasser (2 /),salzt und schlägt das Ganze mit <strong>de</strong>m Schnee¬besen, bis es Kocht, und stellt es in die Kiste.Die Suppe wird über <strong>de</strong>m geriebenen Käse angerichtet und, mit Schnitt¬lauch bestreut, zu Tisch gegeben.VorKochzeit 2 Minuten. — Kochdauer 2 bis 6 Stun<strong>de</strong>n.»1. Kohlrabisuppe.40 MF geputzte Kohlrabi Die geputzten, sein nu<strong>de</strong>lig geschnittenen20 MF geschälte Kartoffeln Kohlrabi wer<strong>de</strong>n mit etwas Zwiebel im Fett5 MF Mehl2 MF Fettgedünstet, gestaubt, mit 2 / sie<strong>de</strong>n<strong>de</strong>m WasserZubehörvergossen und gesalzen. Wenn die Suppesie<strong>de</strong>t, gibt man die in Würfel geschnittenenKartoffeln dazu, läßt vorkochen und stellt sie in die Kiste. Wenn zumVergießen Knochenbrühe zur Verfügung steht, dann schmeckt die Suppenoch besser. An<strong>statt</strong> Kohlrabi Können auch feingeschnittene grüne Bohneno<strong>de</strong>r Möhren verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.VorKochzeit 10 Minuten.30 MF geschälte Kartoffeln25 MF Spinat3 MF Mehl2 MF FettZubehör— Kochdauer 3 bis 6 Stun<strong>de</strong>n.»2. Spinatsuppe mit Kartoffeln.Der Spinat wird fein gehackt und mit<strong>de</strong>n in Würfel geschnittenen Kartoffeln in12/4 i Salzwasser aufgesetzt. Aus Fett undMehl bereitet man eine Einbrenne, in <strong>de</strong>rman feingeschnittene Zwiebel und PetersilienmitV4 ? Wasser,Kraut etwas dämpft. Dann vergießt man die Einbrennerührt, bis sie ganz sein ist, schüttet alles zur Suppe, Kocht vor undstellt sie in die Kiste.VorKochzeit 2 Minuten. — Kochdauer 2 bis 6 Stun<strong>de</strong>n.


S».- 23 —Kohlsuppe.20 MF geschälte Kartoffeln Der nu<strong>de</strong>lig geschnittene Kohl wird mit20 MF geputzten Kohl einer feingeschnittenen Zwiebel im Fett ge¬5 MF Mehldämpft, gesalzen, mit Mehl gestaubt und mit2 MF FettZubehör2 / Wasser o<strong>de</strong>r Knochenbrühe vergossen.Wenn alles sie<strong>de</strong>t, Kommen die Kleinge¬schnittenen Kartoffelwürfel dazu, dann läßt man die Suppe vorkochenund stellt sie in die Kiste. Vor <strong>de</strong>m Anrichten Kann man ein Paargekochte, Kleingeschnittene Würstel hineingeben.VorKochzeit 10 Minuten. — Kochdauer 3 bis 6 Stun<strong>de</strong>n.40 MF Kochsalat20 MF geschälte Kartoffeln4 MF Mehl2 MF FettZubehörS4. Kochsalatsuppe.Zwiebel und Grünes wer<strong>de</strong>n in heißemFett gedämpft, dann gibt man <strong>de</strong>n fein¬geschnittenen Kochsalat dazu, staubt, salzt;gießt mit 2 ? sie<strong>de</strong>n<strong>de</strong>m Wasser auf, fügt diein Würfel geschnittenen Kartoffeln dazu, Kochtdie Suppe vor und stellt sie in die Kiste. An<strong>statt</strong> Kochsalat Kann auchSpinat o<strong>de</strong>r Mangold verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.VorKochzeit 5 Minuten. — Kochdauer 2 bis 6 Stun<strong>de</strong>n.35. Krautsuppe.25 MF KrautDas geputzte, nu<strong>de</strong>lig geschnittene Weiß-15 MF geschälte Kartoffeln Kraut wird im heißen Speck, in <strong>de</strong>m man3 MF Speck3 MF Mehlerst Zwiebel und Grünes anlaufen ließ, ge¬Zubehördünstet, gestaubt, gesalzen und mit 2 / Wasservergossen. Sobald die Suppe aufsie<strong>de</strong>t, gibtman die in Kleine Würfel geschnittenen Kartoffeln dazu, läßt dasGanze vorkochen und stellt die Suppe in die Kiste.VorKochzeit 10 Minuten. — Kochdauer 3 bis 6 Stun<strong>de</strong>n.30 MF geschälte Kartoffeln3 MF Schwarzbrot6 MF Erbsmehl6 MF Rollgerste2 MF FettZubehör»6. Kriegssuppe.In 2 ? Wasser Kocht man Rollgerste,Erbsmehl und Schwarzbrot auf; unter<strong>de</strong>ssenwer<strong>de</strong>n die Kleinwürflig geschnittenen Kar¬toffeln mit Zwiebel und Grünem im Fettgeröstet, dann gibt man sie zur Suppe, salztdie Suppe, Kocht vor und stellt sie in die Kiste.VorKochzeit 2 Minuten. — Kochdauer 4 bis 6 Stun<strong>de</strong>n.


30 t/h? Linsen3 Mehl2 c/^F FettZubehörZ7— 24 -Linsensuppe.Die Linsen wer<strong>de</strong>n gewaschen, <strong>für</strong> einigeStun<strong>de</strong>n in 2 ? lauwarmes Wasser gelegt,dann in <strong>de</strong>m Einweichwasser 15 Minutenvorgekocht und über Nacht in die Kistegestellt. Das Fett wird heiß gemacht, eine Kleine Zwiebel, etwasMajoran, Thymian, Grünes und ein Lorbeerblatt darin gedämpft,dann gibt man das Mehl hinzu, rührt gut durch und fügt zuletzt dieLinsen bei. Wenn alles nochmals gut durchgedämpft ist, wird mit <strong>de</strong>mLinsenwasser vergossen, gesalzen, die Suppe vorgekocht und wie<strong>de</strong>r indie Kiste gestellt. Beim Anrichten Kann etwas Grünes beigegeben wer<strong>de</strong>n.VorKochzeit 15 Minuten. — Kochdauer 4 bis 6 Stun<strong>de</strong>n.Z8. Geröstete Maissuppe.10 ckkL MaisDas Fett wird heiß gemacht und Mais¬3 Mehlgrieß o<strong>de</strong>r Maismehl licht darin geröstet.2 ^ FettZubehörDann gibt man etwas feingehackte Zwiebelund Mehl dazu, röstet alles noch einmal undvergießt mit 2 / Knochensuppe o<strong>de</strong>r Wasser. Die Suppe wird vorge-Kocht und in die Kiste gestellt; beim Anrichten gibt man etwas Milchund Grünes dazu.VorKochzeit 2 Minuten. — Kochdauer 2 bis 6 Stun<strong>de</strong>n.10 Mais2 Fett! 4 / MagermilchZubehörSS. Weiße Maissuppe./ Wasser, Milch und Fett (am bestenButter) wer<strong>de</strong>n zum Sie<strong>de</strong>n gebracht, gesalzenund Maismehl o<strong>de</strong>r Maisgrieß langsamhineingestreut und fleißig gerührt. Das Ganzewird dann vorgekocht und in die Kiste gestellt. Die Suppe wird mitgehacktem Grün angerichtet und Kann mit einigen Löffeln Rahmverbessert wer<strong>de</strong>n.VorKochzeit 2 Minuten. Kochdaucr 1 bis 6 Stun<strong>de</strong>n.40 geschälte KartoffelnS c/^F getrockneteSchwämme5 Mehl2 FettZubehör40. Pilz-(Schwammerl-)suppe.Die getrockneten Schwämme wer<strong>de</strong>n inwarmem Wasser gewaschen, darauf in 2 /lauem Wasser 5 Stun<strong>de</strong>n eingeweicht, dann5 Minuten vorgekocht und über Nacht in dieKiste gestellt. Früh nimmt man die Schwämmeheraus, hackt sie fein und gibt sie wie<strong>de</strong>r in


— 25 —das Wasser zurück. Aus Fett und Mehl bereitet man eine dunkle Ein¬brenne, gibt seingewiegte Zwiebel hinein, läßt sie anlaufen, vergießterst Kalt, dann heiß mit <strong>de</strong>m Pilzwasser, verrührt gut und gibt allesmit <strong>de</strong>n in Kleine Würfel geschnittenen Kartoffeln zu <strong>de</strong>n Schwämmen.Jetzt wird die Suppe gesalzen, vorgekocht und in die Kiste gestellt.VorKochzeit 5 Minuten. — Kochdauer 4 bis 6 Stun<strong>de</strong>n.4RRollgerftensuppe.10 Rollgerste Das Fett wird heiß gemacht und die4 c/^ Mehl Gerste mit etwas Zwiebel darin gedämpst.Zubchd?"_Darauf bestreut man sie mit Mehl, röstet allesnochmals, salzt, vergießt mit 2 / Wasser, Kochtdie Suppe 5 Minuten vor und stellt sie über Nacht in die Kiste. Amnächsten Morgen wird die Suppe noch einmal vorgekocht und wie<strong>de</strong>rin die Kiste gestellt. Durch das zweimalige Vorkochen quillt die Gerstesehr gut auf, gibt infolge<strong>de</strong>ssen besser aus und ist auch schmackhafterund verdaulicher. Durch Abziehen mit einem Ei und einigen LöffelnRahm wird diese Suppe noch feiner und nahrhafter. Hirsesuppe wirdauf gleiche Art bereitet, braucht aber nur einmal oorgekocht zu wer<strong>de</strong>n.VorKochzeit 5 Minuten. — Kochdauer 6 bis 12 Stun<strong>de</strong>n.20 t//^ Sauerkraut20 ck/cF geschälte geriebeneKartoffeln1 Stück SpeckschwarteZubehör6 ^ Mehl2 Fett2 Eier1 6/ saure Milch1 / KrautsuppeZubehör42. Sauerkrautsuppe.Das Sauerkraut wird mit 2 / Wasseraufgesetzt, die Speckschwarte und die ge¬riebenen rohen Kartoffeln hineingegeben, ge¬salzen, vorgekocht nnd in die Kiste gestellt.VorKochzeit 5 Minuten. — Kochdauer 2 bis 6 Stun<strong>de</strong>n.4Z. Feine Sauerkrautsuppe.Aus Mehl und Fett macht man einehellgelbe Einbrenne, vergießt sie mit 1 ? Kraut¬wasser und 1 ? heißem Wasser, salzt, Kochtvor und stellt die Suppe in die Kiste. Vor<strong>de</strong>m Anrichten verspru<strong>de</strong>lt man die Eier mitsaurer Milch o<strong>de</strong>r Rahm, richtet die Suppedarüber an und gibt sie, mit Schnittlauch bestreut, zu Tisch.VorKochzeit 5 Minuten. — Kochdauer 2 bis 6 Stun<strong>de</strong>n.


26 —44. Falsche Rindssuppe.1 c/^F Nährhefe o<strong>de</strong>rDas Gemüse wird geputzt und in 2 i2 MaggiwürfelKaltem Wasser aufgesetzt, sobald es sie<strong>de</strong>t, ge¬1 Kleine Kohlrabisalzen, die Nährhefe beigegeben und die Suppe2 Kleine Möhren2 Kleine Petersilienwurzeln in die Kiste gestellt. Kurz vor <strong>de</strong>m Anrichtensamt Kräutelwird das Gemüse herausgenommen und die3 Erbsenschotendurchgegossene Suppe wie Fleischsuppe ver¬2 Kleine Zwiebelnwen<strong>de</strong>t. Wer<strong>de</strong>n <strong>statt</strong> Nährhefe MaggiwürfelZubehörgebraucht, so löst man dieselben erst Kurzvor <strong>de</strong>m Anrichten in <strong>de</strong>r fertigen Suppe auf. Das Gemüse Kann fein¬geschnitten <strong>de</strong>r Suppe wie<strong>de</strong>r beigegeben wer<strong>de</strong>n, o<strong>de</strong>r man schnei<strong>de</strong>tes mit einigen gekochten Kartoffeln und macht es mit Essig und Olo<strong>de</strong>r etwas zerlassener Butter zu Salat an.VorKochzeit 2 Minuten. — Kochdauer 2 bis 6 Stun<strong>de</strong>n.


Süße Suppenund an<strong>de</strong>re süße Speisen.Die in Deutschland beliebten süßen Suppen, welche aus Milchmit Mehl, Mais, Grieß und <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nsten Obstarten hergestelltund warm o<strong>de</strong>r Kalt genossen wer<strong>de</strong>n, sind bei uns wenig bekannt.Vielleicht sin<strong>de</strong>n sie jetzt Anklang, wo wir viel weniger Abwechslungin <strong>de</strong>n Speisezettel bringen Können. Weil sie meist ohne Fett zubereitetwer<strong>de</strong>n, haben sie <strong>de</strong>n Vorteil, billiger zu sein. Durch die Zuckerbeigabewird das Fett ersetzt, und sie sind trotz<strong>de</strong>m nahrhaft. Um Zucker zu sparen,ist es empfehlenswert, die Speisen erst vor <strong>de</strong>m Anrichten zu zuckern.Speisen mit Gelatine waren bisher nur auf <strong>de</strong>m feinen Tischgebräuchlich; sie sollten jetzt, bei <strong>de</strong>m Mangel an Nahrungsmitteln,auch in einfachen Haushaltungen Eingang fin<strong>de</strong>n. Die Gelatine wirdaus Bin<strong>de</strong>geweben, Sehnen, Knorpeln, Haut und Knochen durchAuskochen mit Wasser gewonnen. Nach Versuchen <strong>von</strong> ProfessorMünk sollen wir ' e. <strong>de</strong>r in unserer Nahrung notwendigen Eiweißstoffedurch Gelatine ersetzen Können, so daß die Gelatine vielfach als Ersatzsür Fleisch empfohlen wird. Die Gelatine soll leicht vom Körper auf¬genommen und im Darm vollständig ausgenützt wer<strong>de</strong>n. Inwieweitdiese Angaben mit <strong>de</strong>n praktischen Erfahrungen übereinstimmen, istschwer zu sagen; auf alle Fälle haben die mit Gelatine hergestelltenSpeisen jetzt mehr <strong>de</strong>nn je ihre Berechtigung. Gelatine ist, entgegenan<strong>de</strong>ren Nahrungsmitteln, nicht im Preise gestiegen, und da zum Sulzeneiner Speise wenig Gelatine genügt, Kann sie auch im sparsamstenHaushalte Verwendung sin<strong>de</strong>n.Die Speisen sind schnell und leicht herzustellen. Man spült dieGelatine gut im Kalten Wasser ab und löst sie in wenig nicht zuheißer Flüssigkeit vollkommen auf, ehe sie <strong>de</strong>n Speisen beigegebenwird. Da die Gelatinespeisen Zeit zum Erstarren brauchen, ist es gut,sie schon am Vortag herzustellen. Die Kleinsten Fleisch- o<strong>de</strong>r Fischresteergeben mit schön geschnittenen Gemüsen o<strong>de</strong>r Gurkenscheiben, inStücke geschnittenen Tomaten, hart gekochten zerteilten Eiern,Pilzen usw. appetitliche Gerichte, die mit grünem o<strong>de</strong>r Kartoffelsalat


ein vorzügliches und nicht teures Nachtessen bil<strong>de</strong>n. Die Flüssigkeitstellt man aus verdünnter, etwas gesäuerter Bratensoße o<strong>de</strong>r durchAuslösen eines Suppenwürfels her. Aber auch ohne Fleisch, nur ausGemüsen hergestellte Sulzen sind vorzüglich.Zur Ergänzung <strong>de</strong>r hier angegebenen Kalten Speisen sind dieim Grabnerhof-Kochbuch verzeichneten Gerichte Nr. 302, 320, 321, 322,325, 326, 502, 504, 505, 508, 509 zu empfehlen. Die meisten dieserSpeisen Können, ohne daß sie mißlingen, noch einfacher zubereitet wer<strong>de</strong>n.Die aus Kalbsfüßen und Schweinsfüßen hergestellten Sulzen(Aspik) sind bekannt. Um diese guten Speisen mit wenig Knochenmachen zu Können, gibt man zuletzt einige Blatt Gelatine dazu. DieSülze wird leichter steif, wenn man sie nicht zu lange Kocht. Von <strong>de</strong>nSchweinsfüßen alter Schweine wird die Sülze nicht steif, es muß daimmer etwas Gelatine beigegeben wer<strong>de</strong>n.45. Birnensuppe.IV« ^ BirnenIn 2 / Kaltem Wasser verrührt man das5 c//5F ZuckerStärkemehl, bringt es mit Zimtrin<strong>de</strong> und3 StärkemehlZubehörZitronenschale zum Sie<strong>de</strong>n, gibt die geschältengeschnittenen Birnen hinein, Kocht vor undstellt alles in die Kiste. Beim Anrichten wird Zimtrin<strong>de</strong> und Zitronen¬schale entfernt, gezuckert und die Suppe mit etwas Zitronensaft gewürzt.VorKochzeit 1 Minute. — Kochdauer 1 bis 6 Stun<strong>de</strong>n.1 5.5 Apfel5 c//c^ Zucker4 all'F MehlZubehör4«. Äpfelsuppe.Die Äpfel wer<strong>de</strong>n geschält, geschnitten, in1 , / Wasser mit Zimtrin<strong>de</strong> und Zitronenschaleaufgesotten, das in etwas Kaltem Wasser ver¬spru<strong>de</strong>lte Mehl beigefügt, ein wenig gesalzen,vorgekocht und in die Kiste gestellt. Vor <strong>de</strong>m Anrichten wird die Suppegut verspru<strong>de</strong>lt, Zimtrin<strong>de</strong> und Zitronenschale entfernt, gezuckert undangerichtet. Ein Stückchen frische Butter verbessert die Speise.VorKochzeit 1 Minute. — Kochdauer 1 bis 6 Stun<strong>de</strong>n.1 ^ Apfel10 Brotreste7 ZuckerZubehör47. Äpfelsuppe mit Brot.Die Apfel wer<strong>de</strong>n geschält und die Schalenin 2^2^ Wasser gesotten. Dann wird dieMasse durchgegossen, die in Stücke ge¬schnittenen Äpfel mit <strong>de</strong>m Schwarzbrot, etwas


— 29 -Zimtrin<strong>de</strong> und Zitronenschale darin vorgekocht, gesalzen und in dieKiste gestellt. Vor <strong>de</strong>m Anrichten wird Zimtrin<strong>de</strong> und Zitronenschaleentfernt, die Suppe gezuckert und mit etwas Zitronensaft gewürzt.VorKochzeit 1 Minute. — Kochdauer 1 bis 6 Stun<strong>de</strong>n.48. Feine Äpfelsuppe.5F ApfelIn 2 i Wasser wird <strong>de</strong>r Reis aufgesotten,6 MF Reis od. Maisgrießdann die geschälten, feingeschnittenen Apfel,3 MF Zuckeretwas Zimtrin<strong>de</strong> und Zitronenschale bei¬2 M^ Butter2 Eigelbgegeben, alles vorgekocht und in die KisteZubehörgestellt. Vor <strong>de</strong>m Auftragen wer<strong>de</strong>n Butter,- Eigelb und etwas Salz in <strong>de</strong>r Suppenschüsselverrührt, die Suppe darüber angerichtet, gezuckert und mit Zitronensaftgewürzt. Eier und Butter Können auch weggelassen wer<strong>de</strong>n.VorKochzeit 1 Minute.— Kochdauer 1 bis 6 Stun<strong>de</strong>n./ Himbeeren6 MF Weißbrot5 MF Zucker3 ZwiebackZubehör49. Himbeerensuppe.Himbeeren und Brot wer<strong>de</strong>n in 2 / Wassergesotten und durch ein Sieb gerührt, dannwird die Suppe gezuckert und über zer¬kleinertem Zwieback angerichtet.2 / Holun<strong>de</strong>rbeeren8 MF Zucker4 MF Mehl2 MF ButterZubehörSV.Holun<strong>de</strong>rsuppe.Die <strong>von</strong> <strong>de</strong>n Stielen gepflückten Ho¬lun<strong>de</strong>rbeeren wer<strong>de</strong>n gewaschen und mit 2 /Wasser, Zimtrin<strong>de</strong> und Zitronenschale Vi-Stun<strong>de</strong>gesotten und dann durch ein Sieb gerührt.Aus Butter und Mehl wird eine lichte Ein¬brenne gemacht, mit <strong>de</strong>r Flüssigkeit langsam vergossen, etwas gesalzen,gut gekocht, gezuckert und die Suppe zu Semmelknö<strong>de</strong>ln gereicht.SR.Schwarzbeerensuppe.IVü / SchwarzbeerenDie erlesenen, gewaschenen Schwarz¬10 MF Weißbrotbeeren wer<strong>de</strong>n mit IV2 ? Wasser, <strong>de</strong>m würflig8 MF ZuckerZubehörgeschnittenen Weißbrot, Zimtrin<strong>de</strong> und Zi¬tronenschale gesotten, gezuckert und Kalt o<strong>de</strong>rwarm zu Tisch gegeben.


- 30 —52. Äürbissuppe.1' , / KürbisDer Kürbis wird geschält, geschnitten und3 ^5 Mehlin V4 ^ Wasser, mit Zimtrin<strong>de</strong> und Zitronen¬3 c/^ Zuckerschale gesotten. Dann spru<strong>de</strong>lt man Milch und'. / MagermilchZubehörMehl gut ab, gibt es unter fleißigem Rührendazu, sie<strong>de</strong>t alles gut auf, zuckert und richtetdie Suppe über etwas Kalter Milch o<strong>de</strong>r Rahm an. Zucker undZimtrin<strong>de</strong> Können auch weggelassen wer<strong>de</strong>n.8 c//c^ Maismehl5 t/^F Zucker3 c/^F Butter2 Eier2 / MagermilchZubehör5». Süße Maismehlsuppe.Maismehl o<strong>de</strong>r Maisgrieß wer<strong>de</strong>n in<strong>de</strong>r Milch mit einem Stückchen Zimtrin<strong>de</strong>und Zitronenschale 25 Minuten gesotten undZucker und etwas Salz beigegeben. In <strong>de</strong>rSuppenschüssel verrührt man Eigelb und Butterund schüttet die Suppe unter fleißigem Schlagenmit <strong>de</strong>r Schneerute hinein. Das Eiweiß wird zu Schnee geschlagen,etwas gezuckert, da<strong>von</strong> Nockerln mit einem Löffel auf die heiße Suppegelegt und die Speise zu Tisch gegeben. Diese Suppe ist <strong>für</strong> Kin<strong>de</strong>rein vorzügliches und gesun<strong>de</strong>s Nachtessen.2 /cF Zwetschen8 Zucker3 c/^F StärkemehlZubehör54. Zwetschensuppe.Die Zwetschen wer<strong>de</strong>n entsteint, die Kernein 2 / Wasser gesotten und alles durch einSieb gegossen. Inzwischen schnei<strong>de</strong>t man dieFrüchte fein o<strong>de</strong>r dreht sie durch die Fleisch¬_^hackmaschine, löst das Stärkemehl in 2 Löffel Kaltem Wasser auf,gibt es mit <strong>de</strong>n Früchten und <strong>de</strong>m Zucker in die Flüssigkeit, salzt einwenig, Kocht alles gut auf und reicht die Suppe Kalt o<strong>de</strong>r warm zuTisch. Durch eine Beigabe <strong>von</strong> in Fett gerösteten Semmelwürfeln wirddie Suppe noch feiner. Im Winter Können Zwetschenrester o<strong>de</strong>r ge¬dörrte Zwetschen verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.55. Birnen mit Klößen.2 BirnenGute, saftige Birnen wer<strong>de</strong>n geschält und8 Zuckerin Viertel geschnitten. Die Schalen Kocht man2 StärkemehlZubehörin 1 / Wasser mit Zimtrin<strong>de</strong> und Zitronen¬schale und gießt alles durch ein Sieb. Daraufzuckert man die Flüssigkeit, Kocht die Birnen darin, rührt das Stärke-


— 31 -mehl mit 2 Löffel Kaltem Wasser an, gibt es dazu und sie<strong>de</strong>t alles,bis die Birnen weich sind. Kleine Semmelknö<strong>de</strong>l wer<strong>de</strong>n in leichtemSalzwasser gesotten, zu <strong>de</strong>n Birnen gelegt und das Gericht warm zuTisch gegeben.5«. Apfelspeise mit Maisgrieß.1-«Apfelmus15 c/^F Maisgrieß10 Zucker2 StärkemehlZubehörDickes Apfelmus verrührt man mit Zucker,Stärkemehl, etwas Zitronengelb und bringtes zum Sie<strong>de</strong>n. Der Maisgrieß wird lang¬sam hineingestreut und unter fortwähren<strong>de</strong>mRühren 30 Minuten gekocht. Dann gibt mandie Masse in eine gut mit Kaltem Wasser ausgespülte Schüssel, stürztsie nach <strong>de</strong>m Erkalten und reicht gesüßte Milch o<strong>de</strong>r gebrannte Zucker¬soße dazu. Zu dieser Speise Können auch Erdbeeren, Schwarzbeeren,Holun<strong>de</strong>r, Stachelbeeren, Rhabarber und Johannisbeeren verwen<strong>de</strong>twer<strong>de</strong>n.1'/« Apfel20 c/^F Zucker3 t/^F rote GelatineZitroneZubehör57. Apfelspeise.Die Äpfel wer<strong>de</strong>n geschnitten und in1 ? Wasser mit Zitronenschale gekocht unddurch ein Sieb gerührt. Aufgelöste Gelatineund Zitronensaft wer<strong>de</strong>n gut darunter ge¬mischt und die Masse in eine mit Kaltemam nächstenWasser ausgespülte Glasschüssel gegeben. Die Speise wirdTag mit gesüßter Milch o<strong>de</strong>r Vanillensoße Kalt zu Tisch gegeben.58. Eiweißspeise./ eingekochten Himbeer¬ Das Eiweiß wird zu Schnee geschlagen,saft<strong>de</strong>r eingekochte Himbeersast und die aufgelöste2 ^ rote Gelatine9 EiweißGelatine unter fortwähren<strong>de</strong>m Schlagen bei¬Zubehörgegeben, die Masse in eine Glasschüssel ge¬füllt, Kaltgestellt und mit gesüßter Milcho<strong>de</strong>r Vanillensoße zu Tisch gegeben.SS. Rote Grütze.^. / eingekochten Obstsaft Der Obstsast wird mit <strong>de</strong>r gleichen Menge10 ZuckerWasser zum Sie<strong>de</strong>n gebracht, das Stärkemehl7 c/^F StärkemehlZubehörin etwas Kaltem Wasser aufgelöst, unter fort¬währen<strong>de</strong>m Rühren darin eingekocht und <strong>de</strong>rZucker beigegeben. Darauf spült man eine Schüssel mit Kaltem Wasseraus. schüttet die Masse hinein, stürzt sie erkaltet und gibt gesüßte


32Milch dazu. Rote Grütze Kann auch mit Weizenmehl bereitet wer<strong>de</strong>n, undwer<strong>de</strong>n zu 1 / Flüssigkeit 10 Weizen- o<strong>de</strong>r Maismehl gebraucht.SO.Milchspeise.12 MF ZuckerMilch, Zucker, Vanille o<strong>de</strong>r etwas Zi¬10 Stärkemehltronenschale bringt man zum Sie<strong>de</strong>n, salzt2 Eierund gibt das in einigen Löffeln Kalter Milch- 4 / VollmilchZubehöraufgelöste Mehl unter fortwähren<strong>de</strong>m Rührenbei. Nach<strong>de</strong>m das Ganze 10 Minuten ge¬sotten hat, zieht man die Masse vom Feuer, rührt die Eidotter hinein,zieht das zu Schnee geschlagene Eiweiß darunter und schüttet sie in einemit Kaltem Wasser gut ausgespülte Form. Nach <strong>de</strong>m Erkalten wird dieSpeise gestürzt und, mit gedünstetem Obst verziert, zu Tisch gegeben.9 MF Maizena7 MF Zucker1 / VollmilchZubehör«I. Gestürzte Maizeuaspeise.Milch, Zucker, Vanille o<strong>de</strong>r etwasZitronenschale bringt man zum Sie<strong>de</strong>n, salztund gibt das in einigen Löffeln Kalter Milchaufgelöste Maizena unter fortwähren<strong>de</strong>mRühren bei. Nach<strong>de</strong>m das Ganze etwa 3 Minuten gesotten hat, ziehtman die Masse vom Feuer und gibt sie in eine mit Kaltem Wassergut ausgespülte Schüssel. Nach <strong>de</strong>m Erkalten wird die Speise gestürztund mit Obst o<strong>de</strong>r einer Obstsoße zu Tisch gegeben.«2. Gestürzter Mais.24 MZ MaisgrießMilch, Zucker, .eine Prise Salz, etwas6 MF ZuckerZitronenschale o<strong>de</strong>r Vanille läßt man auf¬2 / MagermilchZubehörsie<strong>de</strong>n, fügt <strong>de</strong>n Mais unter stetem Rührenlangsam bei und Kocht ihn 30 bis 40Minuten.Dann wird die Masse in eine mit Kaltem Wasser ausgespülteSchüssel gefüllt, nach <strong>de</strong>m Erkalten gestürzt und mit gedünstetem Obsto<strong>de</strong>r Obstsoßen zu Tisch gegeben.30 MF Weizenmehl10 MF Zucker2 / MagermilchZubehörVZ. Gestürztes Milchkoch., / Milch wird mit <strong>de</strong>m Zucker, etwasSalz und Zitronenschale zum Sie<strong>de</strong>n gebracht.Unter<strong>de</strong>ssen wird <strong>de</strong>r Rest <strong>de</strong>r Milch mit <strong>de</strong>mMehl glatt angerührt und unter fortwähren<strong>de</strong>mRühren langsam in die sie<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Milch gegossen. Das Milchkoch muß20 Minuten am Ran<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Her<strong>de</strong>s unter sorgsamem Rühren sie<strong>de</strong>n,


— 33 —wird dann in eine mit Kaltem Wasser ausgespülte Schüssel gegeben, er¬kaltet, gestürzt und mit gedünstetem Obst o<strong>de</strong>r Obstsoße zu Tisch gegeben.1 Erdbeeren10 c/^F Zucker2 rote GelatineZubehör64. Erdbeersulz.Erdbeeren, Himbeeren, Johannisbeereno<strong>de</strong>r Schwarzbeeren wer<strong>de</strong>n durch ein Siebgerührt. Die in Kaltem Wasser abgespülteGelatine wird in ? sie<strong>de</strong>n<strong>de</strong>m Wasseraufgelöst und die Erdbeeren und <strong>de</strong>r Zucker darunter gerührt. Daraufgibt man die Masse in eine Glasschüssel und reicht sie erkaltet mitgesüßter Milch, Eiermilch o<strong>de</strong>r Vanillensoße.6 c/^F Zucker3 Stärkemehl1 Ei!/- / VollmilchZubehörFlüssigkeit langsambis sie erkaltet ist.6». Gebrannte Zuckersoße.Der Zucker wird in einer Messingpfannebraun geröstet, dann mit <strong>de</strong>r Kalten Milchvergossen, in <strong>de</strong>r man zuvor das Stärkemehlglatt gerührt und Zitronenschalen o<strong>de</strong>r Vanillebeigegeben hat. Hierauf vermengt man diemit <strong>de</strong>m gut verspru<strong>de</strong>lten Ei und schlägt weiter,SS.Eiermilch.2 ZuckerDer Zucker wird mit 3 Löffel Kalter1 EiMilch aufgelöst und <strong>de</strong>r Dotter dazugerührt./ VollmilchDarauf sie<strong>de</strong>t man die Milch, schüttet sieZubehörunter starkem Rühren zum Dotter und gibtsie warm o<strong>de</strong>r Kalt <strong>für</strong> Kranke o<strong>de</strong>r als Soße zu Obstspeisen.10 c/^F Zucker2


Rhabarber.Wenig bekannt, aber <strong>von</strong> großer Be<strong>de</strong>utung <strong>für</strong> die Küche istRhabarber, <strong>de</strong>r als Gemüse und Obst zu vorzüglichen Speisen verwen<strong>de</strong>twer<strong>de</strong>n Kann. Der Rhabarber leistet uns, einmal angepflanzt, jahrelangdie besten Dienste. Seine Pflege macht sehr wenig Mühe, und erge<strong>de</strong>iht bei richtiger Behandlung überall. Die Hauptsache ist, sich gutenSamen, noch besser, gute Pflanzen zu beschaffen. Die Pflanze muß sicherst Kräftig entwickelt haben, ehe die Blätter ausgebrochen wer<strong>de</strong>ndürfen, und dazu braucht sie 3 Jahre. Im Frühling muß <strong>de</strong>r Stocksehr gut gedüngt, im Laufe <strong>de</strong>s Sommers bei trockenem Wettertäglich bis zu 10 ? Wasser erhalten, und im Herbst vor <strong>de</strong>m Einfrierenmit strohigem Mist gut zuge<strong>de</strong>ckt wer<strong>de</strong>n. Ferner ist darauf zu achten,daß die Stiele nicht abgeschnitten, son<strong>de</strong>rn ausgebrochen wer<strong>de</strong>n. Wenndie Pflanze etwas älter wird, verzweigt sie sich in mehrere Teile undman muß darauf achten, nicht mehr als höchstens 2 Triebe stehen zulassen. Treibt die Pflanze mehr Triebe, so wer<strong>de</strong>n die Blattstiele dünnund zähe; bei nur einem o<strong>de</strong>r zwei Trieben entwickeln sich dagegenimmer wie<strong>de</strong>r große, lange, Kräftige Stengel Die Haupternte <strong>de</strong>sRhabarber ist <strong>von</strong> April bis Juli, fällt also gera<strong>de</strong> in die obst- undgemüseärmste Zeit <strong>de</strong>s Jahres. Im Juli läßt das schnelle Wachstumetwas nach, und im August und September muß die Pflanze geschontwer<strong>de</strong>n, wenn sie nicht Scha<strong>de</strong>n lei<strong>de</strong>n soll. Die Pflanze ist eine Zier<strong>de</strong><strong>für</strong> je<strong>de</strong>n Garten, verschönt Grasflächen und ge<strong>de</strong>iht am besten imHalbschatten. Die Stengel wer<strong>de</strong>n zu Kompott, Auflauf, Stru<strong>de</strong>l,Tommerl, Kuchen und Kalten Speisen verwen<strong>de</strong>t, sie haben einensäuerlichen, erfrischen<strong>de</strong>n Geschmack und ersetzen uns im Frühjahr dieApfel. Rhabarber braucht viel Zucker; um damit zu sparen, süßt mandie Speisen, wo angängig, erkaltet, o<strong>de</strong>r fügt <strong>de</strong>m Rhabarberkompottbeim Kochen eine Messerspitze Natron bei. Die jungen Blätter Könnenals Spinat zubereitet wer<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r geben mit Nockerln ein gutesGericht.


— 35 -Vom gesundheitlichen Standpunkt ist <strong>de</strong>r Rhabarber sehr zu emp¬fehlen. Die darin enthaltene Säure regt die Magen-, Darm- undNierentätigkeit an, beför<strong>de</strong>rt die Verdauung und wirkt als Reinigungs¬mittel <strong>für</strong> Magen, Darm und Leber. Rhabarberspeisen sollen nichtnur im Sommer, son<strong>de</strong>rn auch im Winter genossen wer<strong>de</strong>n. Der infeine Stückchen geschnittene Rhabarber wird in saubere Flaschengefüllt, fest zusammengeschüttelt, mit frischem Kalten Wasser vollständigbe<strong>de</strong>ckt und fest verkorkt in <strong>de</strong>n Keller gestellt. Er hält sich so mehrereJahre. Bor <strong>de</strong>m Gebrauch wird er mit Zucker gedünstet o<strong>de</strong>r manverwen<strong>de</strong>t die Stückchen zu <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Mehlspeisen.«8. Gedünsteter Rhabarber.1-25 RhabarberDen in gleichmäßige Stücke geschnittenen22 ZuckerRhabarber stellt man mit V? ^ Wasser, etwasZubehörZitronenschale, Zimtrin<strong>de</strong> und Zucker aufdas Feuer. Da Rhabarber sehr schnell weich wird, darf er nur KurzeZeit sie<strong>de</strong>n. Zu lange gesottener Rhabarber zerfällt und sieht nichtappetitlich aus.1 Rhabarber1 /cF ZuckerZubehör«S.Rhabarbermus.Die Rhabarberstengel wer<strong>de</strong>n in ganzKleine Stücke geschnitten und mit feinemZucker, etwas Zitronenschale und Zimt zweiTage zuge<strong>de</strong>ckt stehen gelassen. Dann wird die Masse eingekocht, bissie dickflüssig ist und breit vom Löffel tropft. Man verwen<strong>de</strong>t diesesMus an Stelle <strong>von</strong> Butter als Brotaufstrich. Wenn man das Musheiß in Gläser füllt und sofort verbin<strong>de</strong>t, hält es sich sehr lange.l'/^F Rhabarber30 ^ Zucker2 weiße GelatineZubehör7«. Rhabarbersulze.Der Rhabarber wird mit etwas Zimtund Zitronenschale in ^ Wasser gesotten,durch ein Sieb gerührt und mit <strong>de</strong>r aufge¬lösten Gelatine und <strong>de</strong>m Zucker vermischt.mit gesüßterDie Speise wird in eine Glasschüssel gefüllt und erkaltetMilch, Eiermilch o<strong>de</strong>r Vanillensoße zu Tisch gegeben.7RRhabarberflammeri.Rhabarberstengel wer<strong>de</strong>n mit ? Wasser, <strong>de</strong>m Zucker un<strong>de</strong>twas Zitronenschale gekocht, durch ein Sieb getrieben und sollen jetzt1 i Brei ergeben. Dann löst man das Maizena in einigen Löffeln3*


— 36 —35 MF ZuckerRhabarberbrei auf, stellt <strong>de</strong>n Rest auf <strong>de</strong>n9 MF MaizenaHerd und Kocht das Maizena unter fleißigem1 / RhabarberbreiZubehörRühren im Rhabarber auf. In eine mit KaltemWasser ausgespülte Schüssel gefüllt, wird dieSpeise Kalt mit gesüßter Milch o<strong>de</strong>r Vanillensoße gereicht. DieseSpeise Kann auch <strong>von</strong> unreifen Stachelbeeren bereitet wer<strong>de</strong>n. AnStelle <strong>von</strong> Maizena Kann man auch Stärkemehl verwen<strong>de</strong>n.1 geschnittenerRhabarber20 MF Zucker3 MF weiße Gelatine1 EiZubehör72. Rhabarberspeise.In V8 ? Wasser löst man <strong>de</strong>n Zuckerauf und dünstet <strong>de</strong>n in feine Stückchen ge¬schnittenen Rhabarber mit etwas Zimtrin<strong>de</strong>darin weich. Darauf muß <strong>de</strong>r Rhabarber mit<strong>de</strong>m Schneebesen tüchtig zerschlagen, die auf¬gelöste Gelatine und das Eigelb dazu gerührtund zuletzt das geschlagene Eiweiß darunter gezogen wer<strong>de</strong>n. DieMasse Kommt in eine mit Kaltem Wasser ausgespülte Form, wir<strong>de</strong>rkaltet gestürzt und mit süßer Milch zu Tisch gegeben.IV2 ÜF Rhabarber20 MZ Zucker5 MF Semmelbröseln2 Butter3 EierZubehör7SRhabarberauflauf.Der Rhabarber wird geschnitten und> mit Zucker und Zitronenschale im eigenenSaft weich gedünstet. Wenn die Masse er¬kaltet ist, rührt man die Brösel und Eidotterund zuletzt das zu Schnee geschlagene Eiweißdarunter, gibt alles in eine mit Butter aus¬gestrichene Form und bäckt es in einem nicht zu heißen Rohr. DerAuflauf wird mit Zucker bestreut o<strong>de</strong>r mit heißer, gesüßter Milch zuTisch gegeben.74. Rhabarberauflauf mit Weißbrot.70 MF RhabarberMan schnei<strong>de</strong>t das Brot in lange Streifen40 MF Weißbrotund <strong>de</strong>n Rhabarber in Kleine Würfel. In die20 MF ZuckerForm, die mit Fett ausgestrichen ist, schichtet2 MF Fett1 Eiman nun abwechselnd die in Milch getauch¬-/s / Bollmilchten Weißbrotstreifen, Zucker und Rhabarber.ZubehörDer Rest <strong>de</strong>r Milch wird mit <strong>de</strong>m Ei ver¬spru<strong>de</strong>lt, mit etwas Salz und Zimt gewürzt,über <strong>de</strong>n Auflauf gegossen und <strong>de</strong>r Auflauf im heißen Rohr gebacken.Für diese Speise Kann je<strong>de</strong>s beliebige Obst Verwendung fin<strong>de</strong>n.


- 37 —7S. Rhabarberauflauf mit Schwarzbrot.80 c/^F RhabarberDas Schwarzbrot wird feinblättrig ge¬75 6/^ Schwarzbrot schnitten, im Rohr gebäht und mit sie<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r20 a^F ZuckerMilch, <strong>de</strong>r man etwas seingeschnittene Zitro¬2 Fett^/« / Magermilchnenschale beigegeben hat, Übergossen. EineZubehörAuflaufform wird mit Fett ausgestrichen, ab¬wechselnd Rhabarber mit Schwarzbrot undZucker in dieselbe eingeschichtet und die Speise im heißen Rohr ge¬backen. An<strong>statt</strong> Rhabarber Kann je<strong>de</strong>s beliebige Obst verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.76. Rhabarberftrn<strong>de</strong>l.1 RhabarberAus <strong>de</strong>m Mehl, etwas Salz und V8 ? lau¬22 Mehlwarmen Wasser macht man einen Stru<strong>de</strong>lteig.18 c/^F Zucker10 BröselnNach<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Teig gerastet hat, walkt man1 Fettihn aus, streut <strong>de</strong>n feingeschnittenen Rha¬Zubehörbarber, die Brösel und <strong>de</strong>n Zucker darüberund rollt ihn zusammen. Nun wird <strong>de</strong>rStru<strong>de</strong>l auf ein bestrichenes Blech gegeben, im Rohr gebacken undmit Zucker bestreut zu Tisch gebracht.75 ^ Rhabarber35 ^ Mehl15 Zucker2 Fett15 F Germ^4 / MagermilchZubehör77. Rhabarberkuchen.Aus Mehl, lauwarmer Milch, Germ,etwas seingeschnittener Zitronenschale und Salzbereitet man einen Germteig und läßt ihnaufgehen. Ein run<strong>de</strong>s Blech wird eingefettet,<strong>de</strong>r Teig gleichmäßig darauf verteilt undwie<strong>de</strong>r zum Aufgehen an die Wärme gestellt.Der Kuchen wird mit Fett bestrichen, mit Rha¬gebacken. Aus <strong>de</strong>m Blech gegeben,barberstückchen belegt und im RohrKommt <strong>de</strong>r Kuchen auf ein grobes Tuch, wird mit <strong>de</strong>m Zuckerbestreut und erkaltet zu Tisch gegeben. An Stelle <strong>von</strong> RhabarberKann je<strong>de</strong>s Obst oerwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.60 c//^F Rhabarber30 Mehl15 c/^F Zucker4 MF Fett1 EiV2 / MagermilchZubehör78. Rhabarbertommerl.Mehl, Milch, Ei und etwas Salzwer<strong>de</strong>n zu einem Teig fein verspru<strong>de</strong>lt. Eineflache Pfanne bestreicht man mit Fett, schüttet<strong>de</strong>n Teig hinein, streut die Kleinen Rhabarber¬stückchen mit etwas Zucker darauf, bäckt dasTommerl im Rohr und gibt es, mit Zucker


— 38 —bestreut, warm zu Tisch. An Stelle <strong>von</strong> Rhabarber Können Kirschen,Äpfel, Schwarzbeeren, Ribisel und Stachelbeeren verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.Bei <strong>de</strong>n weniger sauern Obstarten Kann Zucker erspart wer<strong>de</strong>n.7S. Rhabarbernockerln.30 MehlVon Mehl, Vt? Milch, <strong>de</strong>m Ei und2 MF Fettetwas Salz macht man einen Nockerlteig.1 EiAus dieser Masse formt man Nockerln, dieV, / MilchZubehörman in sie<strong>de</strong>n<strong>de</strong>m Wasser einkocht. Eineflache Pfanne wird mit Fett bestrichen, je<strong>de</strong>seinzelne Nockerl in ein Stück Rhabarberblatt gedreht, die Nockerlnaneinan<strong>de</strong>r in die Pfanne gelegt, mit V< ? Milch Übergossen und imheißen Rohr zirka 10 Minuten gedünstet. Die Nockerln Können gesalzenzu Salat o<strong>de</strong>r süß gegeben wer<strong>de</strong>n.


Milch und Milchprodukte.Milch, Topfen, Käse, diese schmackhaften Nahrungsmittel, haben,seit uns das Fleisch fehlt, viel an Be<strong>de</strong>utung gewonnen. Menschen,die vor <strong>de</strong>m Krieg Milch nur als <strong>für</strong> Kin<strong>de</strong>r und Frauen geeigneteNahrung bezeichneten, wären jetzt dankbar, wenn sie ihnen in größererMenge zur Verfügung stün<strong>de</strong>. Die Milch ist die Königin <strong>de</strong>r Nahrungs¬mittel und bil<strong>de</strong>t wegen ihrer vorzüglichen Zusammensetzung eine voll¬wertige Nahrung, die alle zum Aufbau <strong>de</strong>s menschlichen Körpersnötigen Stoffe enthält. Infolge <strong>de</strong>s großen Bedarfes an Schlacht¬vieh <strong>für</strong> das Heer nimmt lei<strong>de</strong>r die Zahl unserer Kühe stark ab, wirhaben heute be<strong>de</strong>utend weniger Milch und müssen <strong>de</strong>n Ausfall durch<strong>de</strong>n Bezug Kon<strong>de</strong>nsierter Milch aus <strong>de</strong>m Auslan<strong>de</strong> zu ersetzen suchen.Die durch <strong>de</strong>n Krieg gewonnene Einsicht vom Wert <strong>de</strong>r Milchnahrungbleibt uns hoffentlich <strong>für</strong> immer erhalten. Wir Können alles eher ent¬behren als die Milch, <strong>de</strong>nn Kein Nahrungsmittel ist mit einwandfreierMilch vollkommen gleichwertig.Auf <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong>, wo wir jetzt auch mit je<strong>de</strong>m Tropfen Milch aufdas gewissenhafteste sparen müssen, soll fast ausschließlich Mager¬milch gebraucht wer<strong>de</strong>n. Durch das Zentrifugieren wird <strong>de</strong>r Milchnur das Fett entzogen, die wertvollen Stoffe, wie Eiweiß, Milchzuckerund Salze, bleiben ihr erhalten. Die Magermilch ist ein ebenso vor¬zügliches wie billiges Nahrungsmittel und sollte zum Trinken undKochen an<strong>statt</strong> Vollmilch Verwendung fin<strong>de</strong>n. Wo die Milch saubergewonnen wird und <strong>von</strong> gesun<strong>de</strong>n Tieren Kommt, also einwandfrei ist,sollte sie zum Trinken nicht gekocht, son<strong>de</strong>rn stets roh genossen wer<strong>de</strong>n.Nach Versuchen, die vor Kurzem in <strong>de</strong>r Allgemeinen Davoser Kontroll-MolKerei, Schweiz, abgeschlossen wur<strong>de</strong>n, sollen die Nährstoffe <strong>de</strong>r rohgenossenen Milch Vsmal besser vom Körper ausgenützt wer<strong>de</strong>n, als die<strong>de</strong>r gekochten Milch. Im Grabnerhof-Kochbuch sind <strong>von</strong> Nr. 314bis 326 verschie<strong>de</strong>ne Milchgerichte verzeichnet. Viele dieser SpeisenKönnen und sollen jetzt noch einfacher zubereitet wer<strong>de</strong>n.


Topfen (Quark). Je<strong>de</strong>r, auch <strong>de</strong>r allerkleinste Milchrest sollgesammelt und Topfen daraus bereitet wer<strong>de</strong>n. Zu diesem Zweck stelltman die sauer gewor<strong>de</strong>ne Milch an die Seite <strong>de</strong>s nicht mehr heißenHer<strong>de</strong>s. Wenn sich die Molke <strong>von</strong> <strong>de</strong>n festen Bestandteilen <strong>de</strong>r Milchgetrennt hat, schüttet man die Masse in ein weißes Leinensäckchen, hängtdasselbe an einem Kochlöffel über einen tiefen Topf und läßt dieMolke vollständig abtropfen. Der Topfen wird darauf mit etwasSalz und Schnittlauch verrührt, zu Brot o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Schale gekochtenKartoffeln gegessen o<strong>de</strong>r zu <strong>de</strong>n nachfolgen<strong>de</strong>n Speisen verwen<strong>de</strong>t.Topfenspeisen sind ausgiebig, vorzüglich im Geschmack, sehr nahrhaftund ersetzen uns wegen ihres hohen Eiweißgehaltes das Fleischvollkommen.Für <strong>de</strong>n einfachen Haushalt Kommt <strong>von</strong> <strong>de</strong>n Käsearten Mager¬käse allein in Betracht. Von diesem guten Nahrungsmittel ist fast dasgleiche zu sagen, wie <strong>von</strong> Magermilch und Topfen, nur fin<strong>de</strong>n wirhier die Nährstoffe in noch viel Konzentrierterer Form. Verschie<strong>de</strong>neSpeisen mit Magerkäse fin<strong>de</strong>n sich im Grabnerhof-Kochbuch, und fastalle Suppen, Gemüse, gesalzenen Mehl- und Kartoffelspeisen Könnendurch eine Beigabe <strong>von</strong> geriebenem Magerkäse zu vollwertigen Mahl¬zeiten gestaltet wer<strong>de</strong>n.Durch <strong>de</strong>n Mangel an Milchtieren, die jetzt sehr teure Beschaffung<strong>de</strong>s nötigen Pflegepersonals und manches an<strong>de</strong>re, sind auch Milchund Milchprodukte sehr im Preise gestiegen. Trotz<strong>de</strong>m gehören sie auchheute noch zu <strong>de</strong>n billigen, nahrhaften und besten Lebensmitteln.30 MF Topfen30 MF gekochte, geriebeneKartoffeln20 MF Weizenmehl4 Butter1 EiZubehör8V. Topfennu<strong>de</strong>ln mit Kartoffeln.Die Kartoffeln wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Kiste ge¬kocht, geschält, gerieben und mit <strong>de</strong>m durchein Sieb getriebenen Topfen, <strong>de</strong>m Ei un<strong>de</strong>twas Salz zu einem Teig verarbeitet. Darausformt man fingerdicke Nu<strong>de</strong>ln, die man nachund nach in sie<strong>de</strong>n<strong>de</strong>s Salzwasser einlegt undso lange ziehen läßt, bis sie an <strong>de</strong>r Ober¬fläche schwimmen. Dann gibt man sie mit <strong>de</strong>m Schaumlöffel aufeine erwärmte Platte, schmalzt sie mit heißer Butter, in <strong>de</strong>r manfeingewiegte Petersilie anlaufen ließ, ab und reicht sie zu Salat o<strong>de</strong>rGemüse.VorKochzeit 1 Minute. — Kochdauer 2 bis 6 Stun<strong>de</strong>n.


— 41 —81. Topfenhaluschken.30 c//^F TopfenAus Weizenmehl, Maismehl, einem Ei14 Weizenmehl und reichlich 1 ck? Kaltem Wasser bereitet man14 Maismehleinen Nu<strong>de</strong>lteig. Nach<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Teig eine halbe6 Speck1 EiStun<strong>de</strong> gerastet hat, wird er dünn ausgewalkt,Zubehöreinige Stun<strong>de</strong>n getrocknet, dann zu grobenNu<strong>de</strong>ln geschnitten und in Salzwasser ge¬sotten. Hierauf spült man die Nu<strong>de</strong>ln mit heißem Wasser ab, richtetsie auf einer warmen Platte an und streut <strong>de</strong>n durch ein Sieb gerührtenTopfen und <strong>de</strong>n ausgelassenen Speck mit <strong>de</strong>n Grammeln darüber.40 c//c^ Topfen20 c/^F Mehl3 « i Wasser aufsie<strong>de</strong>n, gibt die Nockerlnhinein und stellt sie in das heiße Rohr. Nachzirka einer halben Stun<strong>de</strong> sind sie gebräunt.In ^ 4 ? Milch löst man Zucker auf, gibtetwas Vanille o<strong>de</strong>r Zitronenschale dazu, gießt die Milch über die Nockerlnund läßt sie im heißen Rohr einziehen. Man reicht die Nockerln mitZucker bestreut zu Tisch.50 t/Z^F gekochte, geriebeneKartoffeln30 c/^F Topfen10 c/^F Fett10 c/^ Mehl1 EiZubehör8Z. Topfenlaibchen.Aus <strong>de</strong>n Kartoffeln, <strong>de</strong>n durch ein Siebgerührten Topfen, Mehl, Ei und Salzmacht man einen Teig. Aus <strong>de</strong>r Masse formtman Kleine Laibchen und bäckt sie auf bei<strong>de</strong>nSeiten im flachen Fett goldgelb.»'4 Topfen8 ^ Brösel4 Grieß2 l/^F Zucker4 EierZubehör84. Topfenknö<strong>de</strong>l.Der durch ein Sieb gerührte Topfen wirdmit <strong>de</strong>n Eiern, 7 c^


- 42 —schmeckt sehr gut dazu.Gemüsen und Salat.Ohne Zucker eignen sie sich als Beilage zu40 MF Topfen20 MF Mehl10 MF Butter8 MF Zucker4 MF Rosinen2 MF Pignolen2 EierZubehör85. Topfentascherln.Butter, Mehl, 20 ck^ Topfen, 3 ci/cA Zuckerund Salz verarbeitet man zu einem Teig undläßt ihn an einem Kühlen Orte rasten. Unter¬<strong>de</strong>ssen rührt man 3 ck^ Zucker, 2 Dotter,20 ck^ Topfen, 5 Eßlöffel sauere Milch o<strong>de</strong>rRahm, die geschnittenen Pignolen, Rosinenund etwas Zitronengelb zu einem Abtrieb. DerTeig wird auf einem bemehlten Brett messer¬rückendick ausgewalkt und in Vierecke gera<strong>de</strong>lt, die man mit <strong>de</strong>mAbtrieb belegt. Dann faßt man die vier Ecken zusammen, drückt dieRän<strong>de</strong>r aneinan<strong>de</strong>r, damit die Fülle nicht herauskommt, legt dieTascherln auf ein unbefettetes Blech und bestreicht sie mit Eiweiß.Nach <strong>de</strong>m Backen wer<strong>de</strong>n die Topfentascherln mit Zucker bestreut.30 MF Topfen15 MF Mehl5 MF Zucker5 MF Fett2 EierV« / VollmilchZubehör8«. Topfenpfannkuchen-Auflauf.30 MF TopfenAus Milch, Mehl und etwas Salz15 MF Mehlmacht man einen Teig und bäckt ihn mit10 MF Zucker6 MF Fett2 Fett zu 6 Pfannkuchen. Zucker, Dotter6 MF Rosinenund 3 M// Fett treibt man gut ab, salzt, mengt2 Eier<strong>de</strong>n durch ein Sieb gerührten Topfen, sauern14 / MagermilchRahm, die Rosinen, etwas Zitronengelb undt/z / sauern Rahm <strong>de</strong>n steifen Schnee darunter und rührt allesZubehörgut durch. Die Pfannkuchen füllt man mitdieser Fülle, schlägt sie vierteilig zusammen, legt sie in eine ausgefetteteForm und bäckt sie 25 Minuten im Rohr.87. Topfentommerl.ist <strong>de</strong>r Tommerl gut aufgelaufen und fertig.Zucker und Dotter treibt man schaumigab, mischt <strong>de</strong>n durch ein Sieb gerührtenTopfen. Milch o<strong>de</strong>r sauern Rahm dazu, salztund zieht das Mehl und <strong>de</strong>n Schnee <strong>de</strong>rEier darunter. Dann füllt man die Masse ineine mit Fett ausgestrichene Form und gibtsie ins heiße Rohr. Nach drei Viertelstun<strong>de</strong>n


Maisspeisen.Den Mangel an Roggen- und Weizenmehl Können wir nichtnur mit Kartoffeln, son<strong>de</strong>rn auch mit Maismehl und Maisgrieß aus¬gleichen. Das Maismehl eignet sich zum Mischen mit Roggen- undWeizenmehl und ist so berufen, unsern Knappen Mehlvorrat zuergänzen. Aus dieser Mischung Können alle Speisen wie aus reinemMehl bereitet wer<strong>de</strong>n, und sie gewinnen dabei noch an gutem Aus¬sehen, Geschmack und Nährwert. Von allen Mehlarten ist Maismehlam gehaltvollsten, es wird an Nährwert nur noch vom Hafermehlübertroffen.Weizenmehl enthält 10'2°


- 44 —Mais enthält mehr Fett als alle an<strong>de</strong>ren Getrei<strong>de</strong>arten, manKann daher bei Maisspeisen mit Fett sparen. Wegen seines Fett¬gehaltes wird Mais schnell dumpfig, größere Mengen darf man alsoauch nicht in Säcken o<strong>de</strong>r verschlossenen Mehltruhen aufbewahren,son<strong>de</strong>rn Mais muß in einem Kühlen, lustigen Raum ausgeschüttet undtäglich umgeschaufeltwer<strong>de</strong>n.88. Maisauflanf.2V MF MaisgrießMan läßt die etwas gesalzene Milch5 MF Zuckeraufsie<strong>de</strong>n, streut <strong>de</strong>n Mais langsam ein, Kocht2 MF Fett2 Eiervor und stellt die Speise in die Kiste. Später1 / Magermilchtreibt man Zucker und Eidotter slaumig ab,Zubehörmischt <strong>de</strong>n Maisbrei <strong>de</strong>m Abtrieb langsambei und zieht zuletzt <strong>de</strong>n Schnee <strong>de</strong>r Eierunter die Masse. In <strong>de</strong>r mit Fett ausgestrichenen Form bäckt man<strong>de</strong>n Maisauflauf bei guter Hitze und gibt ihn gleich zu Tisch. DerAuflauf Kann mit Obstsaft o<strong>de</strong>r gekochtem Obst gereicht wer<strong>de</strong>n-VorKochzeit 1 Minute. — Kochdauer 2 bis 6 Stun<strong>de</strong>n.89. Apfelmais.1 /cF geschälte ÄpfelAus Milch, Mais und etwas Salz be¬5V MF Maisgrieß reitet man in <strong>de</strong>r Kiste einen dicken Brei.5 ZuckerEine Auflaufform wird mit Fett ausgestrichen2 MF Fett2 / Magermilchund Maisbrei und gezuckerte feingeschnitteneZubehörÄpfel lagenweise hineingegeben. Die obereLage muß Maisbrei sein. Der Auflauf wirdim Ofenrohr gebacken und mit Zucker bestreut zu Tisch gegeben.VorKochzeit 1 Minute. — Kochdauer 2 bis 6 Stun<strong>de</strong>n.SV. Maiskloß.20 MF MaisgrießDer Mais wird mit Milch angeweicht.3 MF FettEine Kleine feingehackte Zwiebel wird in2 Eier-»/ MilchFett gedämpft und mit etwas Salz und <strong>de</strong>nZubehörEiern zum Mais gemischt. Nun legt manein nasses Tuch in eine Schüssel, schüttet dieMasse darauf, bin<strong>de</strong>t das Tuch zusammen, Kocht <strong>de</strong>n Kloß in 5 i Salz¬wasser vor und stellt ihn in die Kiste. Beim Anrichten löst man <strong>de</strong>nKloß vorsichtig aus <strong>de</strong>m Tuch, schnei<strong>de</strong>t ihn in schöne Stücke undreicht ihn zu Salat, Obstsoße o<strong>de</strong>r Soßenfleisch.VorKochzeit 3 Minuten. — Kochdaucr 2 bis 6 Stun<strong>de</strong>n.


35 MF Maisgrieß6 MF Zucker3 MF Butler1^/2 / MagermilchZubehörSR.— 45 —Maisgrießnockerln.In die gezuckerte sie<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Milch Kochtman <strong>de</strong>n Maisgrieß unter fortwähren<strong>de</strong>mRühren ein, salzt ihn und stellt ihn in dieKiste. Ist <strong>de</strong>r Grieß gekocht, so macht mandie Butter flüssig und sticht mit einem in dieButter getauchten Eßlöffel Nockerln aus, die auf einer heißen Platteangerichtet und zu Obst gereicht wer<strong>de</strong>n.VorKochzeit 1 Minute. — Kochdauer 2 bis 6 Stun<strong>de</strong>n.30 MF Maismehl3 MF FettZubehörS2. Maisnockerln.Das Maismehl wird in Ii sie<strong>de</strong>n<strong>de</strong>mSalzwasser vorgekocht und in die Kiste gestellt.Kurz vor <strong>de</strong>m Essen röstet man eine Kleine,in Streifen geschnittene Zwiebel im Fett lichtbraun und sticht dann mit<strong>de</strong>m in das heiße Fett getauchten Löffel Nockerln <strong>von</strong> <strong>de</strong>r Masse aus,die auf einer heißen Schüssel appetitlich angerichtet und mit Zwiebelund Fett Übergossen wer<strong>de</strong>n. Die Speise eignet sich sowohl zu Soßen¬fleisch wie auch zu Salat o<strong>de</strong>r zu saurer Milch.VorKochzeit 1 Minute. — Kochdauer 2 bis 6 Stun<strong>de</strong>n.SS.Maisnockerln.50 MF MaisgrießWasser stellt man mit <strong>de</strong>m Fett10 MF Mehlauf, läßt es sie<strong>de</strong>nd wer<strong>de</strong>n, überbrüht3 MF Fett1 Ei<strong>de</strong>n Mais damit und läßt ihn zuge<strong>de</strong>ckt eineZubehörWeile ziehen. Dann gibt man Mehl, Ei un<strong>de</strong>twas Salz dazu, verrührt alles gut, formtNockerln daraus und sie<strong>de</strong>t sie 20 Minuten auf <strong>de</strong>m Herd o<strong>de</strong>r gibtsie in die Kochkiste.VorKochzeit 1 Minute. — Kochdauer 2 bis 6 Stun<strong>de</strong>n.1 ^F Kartoffeln30 MF Malsgrieß3 MF FettZubehör94. Maisnockerln mit Kartoffeln.Der Maisgrieß Kommt in 1 i sie<strong>de</strong>n<strong>de</strong>sWasser, wird gut verrührt, vorgekocht und indie Kiste gestellt. Hierauf mischt man diegekochten, geschälten, fein zerdrückten Kartoffelndazu. Im heißen Fett läßt man feingehackte Zwiebel goldgelb an¬laufen, sticht mit <strong>de</strong>m Löffel, <strong>de</strong>n man vorher in das Fett getauchthat, Nockerln aus, gibt diese auf eine heiße Platte und schüttet <strong>de</strong>n


— 46 —Rest <strong>de</strong>s Fettes darüber. Man Kann die Nockerln auch mit geriebenemMagerkäse überstreuen und Kann dann Fett und Zwiebel weglassen.VorKochzeit 1 Minute. — Kochdauer 2 bis 6 Stun<strong>de</strong>n.30 ck^F Maisgrieß4 Zucker2 Butter1 Ei1'/« / MagermilchZubehörSS. Maisnockerln mit Milch.Maisgrieß wird in 1 / sie<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r, etwasgesalzener Milch eingekocht und in die Kiste ge¬stellt. Wenn die Masse ein wenig ausgekühlt ist,mischt man das Ei dazu und formt Nockerlndaraus, ungefähr 40 Stück. Der Rest <strong>de</strong>rMilch wird mit Butter o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>rem Fetthinein¬und etwas Zitronenschale aufgesotten, die Nockerln nebeneinan<strong>de</strong>rgegeben und solange im Rohr gedünstet (ungefähr eine halbe Stun<strong>de</strong>),bis die Milch eingezogen ist und die Nockerln sich bräunen. Dannreicht man sie, mit Zucker bestreut, zu Obst o<strong>de</strong>r ungezuckert zu SalatundGemüsen.VorKochzeit 1 Minute.24 MaisgrießZ c/^F Fett2 EierZubehörKochdauer 2 bis 6 Stun<strong>de</strong>n.SS. Abgetriebene Maisnockerlu.Fett und Eier wer<strong>de</strong>n flaumig verrührt,dann fügt man <strong>de</strong>n Mais bei, salzt und formtNockerln, die man in sie<strong>de</strong>n<strong>de</strong>m Wasser vor-Kocht und in die Kiste stellt Kocht man dieNockerln auf <strong>de</strong>m Herd, so läßt man sie eine Stun<strong>de</strong> ziehen. Mangibt sie in die Fleischsuppe, zu Obst, Salat und Gemüsen.VorKochzeit 1 Minute. — Kochdauer 2 bis 6 Stun<strong>de</strong>n.14 c/^F Maismehl14 c/^F Weizenmehl1 EiZubehörS7. Maisnu<strong>de</strong>ln.Aus Mais- und Weizenmehl, etwasSalz und Kaltem Wasser bereitet man einenfeinen, festen Teig. Nach<strong>de</strong>m <strong>de</strong>rselbe einehalbe Stun<strong>de</strong> gerastet hat, wird er dünn aus¬gewalkt, einige Stun<strong>de</strong>n getrocknet, dann zu Nu<strong>de</strong>ln geschnitten undnach Belieben verwen<strong>de</strong>t.S8. Maisomeletten.Maismehl, Weizenmehl und Milch wer<strong>de</strong>n erst mit etwas Salzglatt gerührt und dann mit <strong>de</strong>n Eiern vermengt. Dann streicht mandie Pfanne mit einem in Fett getauchten Teigpinsel aus und schütteteinen Schöpflöffel Teig hinein. Sobald <strong>de</strong>r Teig an <strong>de</strong>r Oberseite


— 47 —25 c/^F Maismehl10 Weizenmehl2 c/^F Fett2 Eier' - / MagermilchZubehörfest gewor<strong>de</strong>n ist, wen<strong>de</strong>t man ihn auf diean<strong>de</strong>re Seite und bäckt ihn auch hier licht¬braun. Man Kann die Omeletten mit Obstfüllen und mit Zucker bestreut zu Tisch gebeno<strong>de</strong>r mit Salat, Sauerkraut o<strong>de</strong>r grünen Ge¬müsen reichen.45 MaisgrießZubehörSS. Polenta auf fiebenbürgische Art.Maisgrieß o<strong>de</strong>r 50 Maismehlwer<strong>de</strong>n in 1' 2 ^ gesalzenes, sie<strong>de</strong>n<strong>de</strong>s Wasserlangsam gestreut und dabei mit <strong>de</strong>m Schneebesen o<strong>de</strong>r einem Kochlöffelsolange tüchtig gerührt, bis die Masse Blasen macht und sich vomLöffel löst. Dann stellt man die Polenta einige Stun<strong>de</strong>n, am bestenüber Nacht, in die Kiste. Am Morgen löst man die Masse vom Topferings mit einem Messer ab und stürzt die Polenta auf ein Brett, stelltsie Kalt und verwen<strong>de</strong>t sie auf folgen<strong>de</strong> Art:In 4 ck^ feinwürflig geschnittenem Speck läßt man eine große,feinblättrig geschnittene Zwiebel goldgelb anlaufen und röstet die ingleichmäßige Würsel geschnittene Polenta darin. Die Würfel müssenbeim Abrösten mit <strong>de</strong>r Gabel gewen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n, damit sie nicht zerfallen.Die Speise muß, auf einer heißen Platte angerichtet, schnell aufgetragenwer<strong>de</strong>n und bil<strong>de</strong>t mit Kalter süßer, saurer o<strong>de</strong>r Buttermilch ein nahr¬haftes und gutes Nachtessen. Wird die Polenta als Mittagessen ver¬wen<strong>de</strong>t, so reiche man sie zu Gemüsen o<strong>de</strong>r Salat. Röstet man diePolenta in Butter, so schmeckt sie sehr gut zu Obstsoßen o<strong>de</strong>r Obstsuppen.VorKochzeit 1 Minute. — Kochdauer 3 bis 8 Stun<strong>de</strong>n.45 c/^ Maisgrieß30 c/^ Obstmus3 ^ FettZubehörISO. Polenta als Auflauf.Die nach Nr. 99 hergestellte Polentawird erkaltet mit einem Fa<strong>de</strong>n in 4 Scheibengeschnitten. In eine mit Fett ausgestricheneAuflaufform legt man eine Scheibe Polenta,gibt wie<strong>de</strong>r eine Scheibe darauf und fährt sound Obstmus verbraucht sind. Der Auflaufgestürzt und zu Tisch ge¬o<strong>de</strong>r frisches Obst verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.bestreicht sie mit Obstmus,abwechselnd fort, bis Polentawird im heißen Rohr gebacken, auf eine Plattegeben. Als Fülle Kann auch PowidlWer<strong>de</strong>n die einzelnen Scheiben mit 15 ^ geriebenem Käse o<strong>de</strong>r20 c/^ Grammeln bestreut, so ergibt diese Speise mit Salat o<strong>de</strong>rgrünen Gemüsen ein gutes Mittagessen.


— 48 —Ebenso schmackhaft wie nahrhaft wird <strong>de</strong>r Auslauf, wenn manals Fülle V«? sauren Rahm verwen<strong>de</strong>t. Hiezu wird die Form nichtmit Fett, son<strong>de</strong>rn mit Rahm ausgestrichen.18 MF Maisgrieß5 MF Fett4 MF Rosinen2 Eier/ MagermilchZubehör101. Maispndding.Aus Milch und Mais wird ein dickerBrei gekocht. 3ci/^ Fett, Zucker und dieDotter treibt man schaumig ab, würzt mit 5seingeschnittenen bitteren Man<strong>de</strong>ln und etwasSalz, mischt <strong>de</strong>n Brei zum Abtrieb und mengt<strong>de</strong>n steifen Schnee leicht darunter. Diese Massewird nun in eine mit 2 ^5 Fett ausgestrichene Puddingform gefüllt, mit<strong>de</strong>m gut passen<strong>de</strong>n Deckel verschlossen, vorgekocht und in die Kistegestellt. Kurz vor <strong>de</strong>m Essen stürzt man <strong>de</strong>n Pudding vorsichtig aus<strong>de</strong>r Formund gibt ihn mit Obstsaft zu Tisch.VorKochzeit 15 Minuten. — Kochdauer 3 bis 6 Stun<strong>de</strong>n.BessererMaisschmarren.30 MF MaisgrießDie Milch wird mit Eiern, Maisgrieß10 MF Fettund etwas Salz gut verrührt. Dann gibt man5 MF Zuckerdie Schale und <strong>de</strong>n Saft einer halben Zitrone3 MF Rosinen2 Eierund einen Kaffeelöffel Backpulver dazu, und/ Magermilchgibt die Masse in das inzwischen heiß ge¬! 2 Zitronemachte Fett. Der Schmarren muß im heißenZubehörRohr ein wenig anbacken, dann streut mandie Rosinen darüber, zerstößt ihn mit <strong>de</strong>m Schäuferl und bäckt ihnunter wie<strong>de</strong>rholtem Rühren fertig. Beim Anrichten streut man Zuckerdarüber und gibt <strong>de</strong>n Schmarren mit Obst o<strong>de</strong>r Obstsaft zu Tisch.ROS. GebackenerMaisschmarren.50 MF MaisgrießMais und Milch wer<strong>de</strong>n miteinan<strong>de</strong>r10 MZ Fettvermischt 2 bis 4 Stun<strong>de</strong>n stehen gelassen.4 MF Zucker2 EierDieser Masse gibt man die Eidotter und^4 / Magermilchzuletzt <strong>de</strong>n Eierschnee bei, salzt, schüttet sie inZubehörheißes Fett, und stellt <strong>de</strong>n Schmarren zumbacken in die Ofenröhre, bis er eine schönebraune Farbe angenommen hat. Dann wird <strong>de</strong>r Schmarren auf <strong>de</strong>nHerd gestellt, mit <strong>de</strong>r Schaufel fein zerstoßen und, mit Zucker undZimt bestreut, zu Tisch gegeben.


- 49 —104. Maisschmarren.50 c/^F MaisgrießDas Fett wird heiß gemacht, <strong>de</strong>r Mais10 c/^F Fetthineingegeben und fleißig gerührt. Nach<strong>de</strong>m er4 Zuckereine Weile angezogen hat, wird er mit Kalter^. / MagermilchZubehörMilch vergossen, gesalzen und ins Rohr gestellt.Hat sich an <strong>de</strong>r Unterseite eine braune Krustegebil<strong>de</strong>t, so nimmt man <strong>de</strong>n Schmarren aus <strong>de</strong>m Rohr, zerstößt ihn mit<strong>de</strong>m Schäuferl ganz fein und gibt ihn, mit Zucker und etwas Zimtbestreut, zu Tisch.50 Maismehl3 Fett3 c//cF SpeckZubehör105. Maissterz.In 3 / sie<strong>de</strong>n<strong>de</strong>s Salzwasser wird Mais¬mehl langsam hineingeschüttet, ohne zu rührenimmer auf die gleiche Stelle, damit dasGanze einen Knö<strong>de</strong>l bil<strong>de</strong>t, und 15 Minutengesotten. Dann wen<strong>de</strong>t man <strong>de</strong>n Knö<strong>de</strong>l, sie<strong>de</strong>t ihn nochmals 15 Mi¬nuten, schüttet das Wasser bis auf einen Kleinen Rest ab und zerteiltdie Masse fein mit einer Gabel. Nun gibt man das zerlassene Fettund <strong>de</strong>n inzwischen feinwürflig geschnittenen ausgebratenen Speckhinein und verrührt nochmals gut mit <strong>de</strong>r Gabel. Der Sterz wirdappetitlich auf einer Platte angerichtet, mit Grammeln bestreut und zuMilch o<strong>de</strong>r Salat gereicht.30 c/^ Maisgrieß5 FettZubehör1««. Maistommerl.In 1 / Wasser o<strong>de</strong>r Milch wird Mais¬grieß mit etwas Salz verspru<strong>de</strong>lt und mehrereStun<strong>de</strong>n stehen gelassen. Dann streicht mangut aus, streut geschnittene Apfel, Zwetschen,Ribiseln, Schwarzbeeren o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Früchteeine Pfanne mit FettKirschen, Rhabarber,hinein, gießt <strong>de</strong>n Teig darüber und läßt die Speise im Ofenrohr backen.30 c/^ Maisgrieß5 ck^F Zucker3 Fett.. / MagermilchZubehörZwetschen o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Früchteausgestrichene Bratpfanne1V7. Maistommerl.Der Maisgrieß wird etwas gesalzen mit^. / Wasser abgebrüht und zuge<strong>de</strong>ckt stehengelassen. Dann rührt man die Milch (sie Kannauch sauer sein) hinein, gibt Zucker, geschälteund blättrig geschnittene Apfel, Kirschen,unter die Masse, gibt alles in eine gutund bäckt es im Ofenrohr.


30 ^ Mais20 c/^F Topfen3 c/^F Fett3 ckkF Zucker2 Rosinen1 Ei1 c// saure Milch o<strong>de</strong>r RahmZubehör- 50 -108. Maistommerl mit Topfenfülle.Aus Mais und 1 / Wasser macht maneinen Teig, salzt und läßt ihn einige Stun<strong>de</strong>nstehen. Darauf wird <strong>de</strong>r Teig in einer flachenmit Fett ausgestrichenen Pfanne verteilt undfast fertig gebacken. Unter<strong>de</strong>ssen bereitet manaus Zucker und Dotter einen feinen Abtrieb,mischt Rahm, <strong>de</strong>n passierten Topfen, Zitronen¬saft und -schale und das zu Schnee geschlagene Eiweiß dazu, gibt diesüber das Tommerl, streut Rosinen darüber und bäckt es fertig.60 c/^ gekochte, geriebeneKartoffeln18 MaisgrießZubehör60 c/^F Kartoffeln18 c/^F MaisgrießEierZubehörstellt sie in die Kiste.VorKochzeit 1 Minute.RON. Maisknö<strong>de</strong>l mit Kartoffeln.Aus Kartoffeln und Maisgrieß bereitetman einen Teig, salzt, formt zwölf Knö<strong>de</strong>ldaraus, Kocht sie vor und stellt sie in die Kiste.VorKochzeit 1 Minute. — Kochdauer 2 bis 6 Stun<strong>de</strong>n.11V. Maisknö<strong>de</strong>l.Aus Maisgrieß, Kartoffeln, Eier, Salzund feingeschnittenem Schnittlauch bereitetman einen Knö<strong>de</strong>lteig. Aus dieser Masseformt man zwölf Knö<strong>de</strong>l, Kocht sie vor undIRR.— Kochdauer 2 bis 6 Stun<strong>de</strong>n.Maisfpeise.48 c/^ MaisgrießDen Maisgrieß rührt man mit Milch5 Zuckeran und läßt ihn zwei Stun<strong>de</strong>n stehen, salzt,ü Fettgibt die Masse in eine gut ausgestrichene1 / MagermilchZubehörForm und bäckt sie langsam. Der Kuchenwird aus <strong>de</strong>r Form getan, warm mit Zuckerbestreut und erkaltet in Stücke geschnitten.RRS.Schwe<strong>de</strong>nknö<strong>de</strong>l.30 MaisgrießIn 1 / schwach gesalzenes, sie<strong>de</strong>n<strong>de</strong>s30 c//cF Weizenmehl Wasser gibt man Mehl und Maisgrieß (ge¬12 MF FettZubehörmischt) und rührt es so lange auf <strong>de</strong>m Herd,bis man einen glatten Teig erhält, <strong>de</strong>r sichvom Gesäß löst. Dann stellt man <strong>de</strong>n Teig zuge<strong>de</strong>ckt eine halbe Stun<strong>de</strong>an die Seite <strong>de</strong>s Her<strong>de</strong>s o<strong>de</strong>r, noch besser, eine Stun<strong>de</strong> in die Koch-Kiste, worauf man ihn zum Auskühlen in eine Schüssel schüttet. Nach


— 51 —Verlauf einer Biertelstun<strong>de</strong> wer<strong>de</strong>n Kleine Knö<strong>de</strong>l geformt, die man<strong>von</strong> allen Seiten im Fett schön hellbraun röstet. Diese Knö<strong>de</strong>l schmeckennicht nur gut zu Salat und Gemüse, son<strong>de</strong>rn eignen sich auch zu Obst¬suppen und gedünstetem Obst.50 c/^F Maismehl20 gekochte, geriebeneKartoffeln20 Zucker4 Fett1 Eib/z / Magermilch1 Paket BackpulverZubehör11». Maiskuchen.Von Zucker, Ei, 3 Fett und 1 LöffelZitronensaft macht man einen Abtrieb, gibtdas in Milch angeweichte Maismehl, dieKartoffeln, etwas Salz und zuletzt das Back¬pulver dazu. Ein run<strong>de</strong>s Kuchenblech bestreichtman mit 1 tiÜI Fett, gibt die Masse hinein undbäckt sie im Rohr. Vor <strong>de</strong>m Anrichten Kann<strong>de</strong>r Kuchen mit Obstmus bestrichen wer<strong>de</strong>n.114. Maiskuchen.30 MaismehlEine längliche Form, am besten Bisquitform,streicht man mit Fett aus und4 c/^F Zucker3 ^ Fettbestreut sie mit Maismehl. Magermilch und15 F Backpulver1 EiMaismehl gibt man in eine Schüssel, rührtV- Zitronealles gut zusammen und läßt es eine Stun<strong>de</strong>»/.. ? Magermilchweichen. Zucker und Ei treibt man zusammenZubehörab, gibt <strong>von</strong> <strong>de</strong>r Zitrone <strong>de</strong>n Saft und diefeingeschnittene Schale bei, salzt, mischt es mit <strong>de</strong>m Mais und rührtzuletzt das Backpulver dazu. Die Masse Kommt nun in die Form undwird bei mäßiger Hitze eine Stun<strong>de</strong> im Rohr gebacken.50 ^ Maismehl5 Fett5 t/^F Zucker2 Germ2 Eiers/« / MilchZubehörIIS. Maiskuchen mit Germ.Die Germ löst man in ungefähr ^ z eMilch auf, mengt etwas Maismehl dar¬unter und stellt sie zum Aufgehen an einenwarmen Ort. Aus <strong>de</strong>r aufgegangenen Germ,<strong>de</strong>m Maismehl, <strong>de</strong>r warmen Milch, <strong>de</strong>mZucker, <strong>de</strong>n Eiern, 3 ^5 zerlassenem Fett un<strong>de</strong>twas Salz Knetet man rasch und gut einenTeig, <strong>de</strong>n man nach <strong>de</strong>m Aufgehen auf das mit 2 ^ Fett beschmierteBlech gibt und schön braun in <strong>de</strong>r Röhre bäckt. Der Kuchen wirdbeson<strong>de</strong>rs schön und mürbe, wenn er nach <strong>de</strong>m Aufgehen, vor <strong>de</strong>mEinschieben in die Röhre, mit Fett o<strong>de</strong>r süßem Rahm und Ei be¬strichen wird.4*


Kartoffelspeisen.Mit <strong>de</strong>m vorhan<strong>de</strong>nen Mehl allein Kämen wir auch bei größterSparsamkeit nicht aus; das braucht uns aber Keine Sorgen zu machen,solange Kartoffeln zur Verfügung stehen. Kartoffeln wer<strong>de</strong>n lei<strong>de</strong>rhierzulan<strong>de</strong> als min<strong>de</strong>rwertiges Nahrungsmittel angesehen. Von Kar¬toffeln allein Kann man allerdings nicht leben, dazu müßten wir täglich4V-t ^ essen. Eine so große Menge hätten wir nicht und unser MagenKönnte sie auch nicht verdauen. Wir Können aber leicht täglich ^ 2 /.^Kartoffeln in unserer Nahrung aufnehmen und unserem Körper dadurchauf billigste Weise jene Stoffe zuführen, die wir sonst im Mehl zu unsgenommen haben. In Nord<strong>de</strong>utschland ist die Kartoffel Volksnahrungs¬mittel, sie Kommt bei reich und arm täglich auf <strong>de</strong>n Tisch. Bei <strong>de</strong>nBauern und Landarbeitern bil<strong>de</strong>n die Kartoffeln mit Quark und Brot inFrie<strong>de</strong>nszeiten die Hauptnahrung, und es wird Keine Mißernte so be¬klagt und so schwer empfun<strong>de</strong>n als diejenige <strong>de</strong>r Kartoffeln. Wegen <strong>de</strong>svielen Kartoffelessens hat man im Auslan<strong>de</strong> <strong>de</strong>n Nord<strong>de</strong>utschen <strong>de</strong>nSpottnamen Kartoffelpreußen gegeben. Gera<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Krieg zeigt uns aber,daß die nord<strong>de</strong>utschen Soldaten, die Kartoffelesser, Kräfte aufbringen,die man nicht <strong>für</strong> möglich gehalten hätte. Professor Dr. Röse sagt <strong>von</strong><strong>de</strong>n Kartoffeln: „Die lei<strong>de</strong>r soviel verachtete Kartoffel ist in Wirklichkeit<strong>für</strong> die Völker <strong>de</strong>r gemäßigten Zone ein Gottesgeschenk. Hätten wirin Deutschland die Kartoffel nicht, die Hälfte <strong>de</strong>r Bevölkerung wür<strong>de</strong>an Gicht und harnsaurer Diathese (d.i. Neigung zu allerlei Erkrankungen)lei<strong>de</strong>n." Man Kann aus Kartoffeln durch eine Beigabe <strong>von</strong> Fett o<strong>de</strong>rMilch o<strong>de</strong>r Eiern o<strong>de</strong>r Käse außeror<strong>de</strong>ntlich nahrhafte und schmack¬hafte Gerichte herstellen, die aufs beste geeignet sind, mit Salat, Sauer¬kraut, Gemüsen, saurer o<strong>de</strong>r Buttermilch unsere fetten, teuren undschwer verdaulichen Mehlspeisen vollkommen zu ersetzen. Am nahr¬haftesten sind im Rohr gebratene o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Schale gekochte Kartoffeln,weil sie dünn geschält wer<strong>de</strong>n Können, wodurch uns das wenige in<strong>de</strong>r Kartoffel enthaltene und unmittelbar unter <strong>de</strong>r Schale liegen<strong>de</strong>


— 53 —Eiweiß zugute Kommt. Wenn in <strong>de</strong>r Schale gekochte Kartoffeln sofort,nach<strong>de</strong>m das Kochwasser entfernt ist, mit Kaltem Wasser überschüttet,wie<strong>de</strong>r abgegossen und dann erst abgeschält wer<strong>de</strong>n, so lassen sich dieSchalen sehr schnell und dünn abziehen und es geht viel weniger <strong>von</strong><strong>de</strong>n Kartoffeln verloren. Kartoffeln, die als Salzkartoffeln auf <strong>de</strong>n TischKommen, sie<strong>de</strong>t man, nach<strong>de</strong>m sie sauber gewaschen sind, zehn Minuten,zieht dann erst die Schale ab und Kocht sie mit Salz fertig. Das ist,beson<strong>de</strong>rs in <strong>de</strong>r Stadt, wo man Keine Verwendung <strong>für</strong> die rohenSchalen hat, sehr zu beachten.Kartoffelauflauf.1-/4 gekochte, geschalte! Die Kartoffeln wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Kiste ge¬KartoffelnKocht, geschält und durch ein Sieb gestrichen.15 FleischresteAus 3 ck^ Fett und <strong>de</strong>n Dottern macht man« Fett2 Eiereinen Abtrieb, salzt, rührt die Kartoffeln, <strong>de</strong>n6 Löffel sauren Rahm Rahm und zuletzt <strong>de</strong>n Schnee unter die Masse.ZubehörIn eine aus gefettete Auflausform wird dieHälfte <strong>de</strong>r Masse gegeben, die in 2 ck^ Fettabgerösteten Fleischreste (o<strong>de</strong>r gewässerter, feingehackter Hering) darübergestreut und die Form mit <strong>de</strong>m Reste <strong>de</strong>r Masse gefüllt. Die Speisewird eine halbe Stun<strong>de</strong> bei guter Hitze gebacken und in <strong>de</strong>r Formmit Salat zu Tisch gegeben.VorKochzeit 1 Minute. — Kochdauer 2 bis 4 Stun<strong>de</strong>n.R17. Bratkartoffeln.IV» Kartoffeln Die Kartoffeln wer<strong>de</strong>n sehr sauber ge---waschen und im heißen Rohr, am besten aufeinem Blech, gebraten und zu Gemüse und Salat gereicht.1t,,. Kartoffeln8 c/^-F Mehl4 ckkF Speck1 / ButtermilchZubehör118. Kartoffeln mit Buttermilch.Die in <strong>de</strong>r Kiste gekochten Kartoffelnwer<strong>de</strong>n geschält und in dünne Scheiben ge¬schnitten. Aus <strong>de</strong>m in feineWürfel geschnittenen,gebratenen Speck und <strong>de</strong>m Mehl bereitetman eine lichte Einbrenne, vergießt mit <strong>de</strong>rButtermilch, salzt und läßt die Soße eine Zeitlang sie<strong>de</strong>n, gibt danndie Kartoffeln hinein und läßt alles noch einmal gut durchziehen.Man gibt die Speise, mit Schnittlauch bestreut, zu Tisch und reichtSalat o<strong>de</strong>r Gemüse dazu.VorKochzeit 1 Minute. — Kochdauer 2 bis 4 Stun<strong>de</strong>n.


— 54 -1RS Bratkartoffeln mit Speck.I V? KartoffelnKleine Kartoffeln wer<strong>de</strong>n gewaschen und6 c//^ Speckin <strong>de</strong>r Kiste gekocht; <strong>de</strong>n feinwürflig ge¬Zubehörschnittenen Speck röstet man mit zwei mittel¬großen feingeschnittenen Zwiebeln» gibt dann die geschälten Kartoffelnhinein, salzt und dünstet sie unter sleißigem Schütteln 30 Minuten.VorKochzeit 1 Minute. — Kochdauer 1 bis 4 Stun<strong>de</strong>n.12V. Gebratene Kartoffeln mit Lauch.1 l/2 KartoffelnDer gewaschene, in Streifen geschnittene10 c/^ FettkäseLauch wird mit V? ^ Wasser und etwas Salz3 Kleine LauchstengelZubehörzehn Minuten gekocht. Dann wer<strong>de</strong>n die ge¬schälten, würflig geschnittenen Kartoffeln bei¬gefügt und das Gericht zuge<strong>de</strong>ckt auf <strong>de</strong>m Herd gekocht, o<strong>de</strong>r manstellt es in die Kochkiste. Zuletzt fügt man <strong>de</strong>n geriebenen Käse bei,richtet die Speise an und gibt sie mit Salat zu Tisch.VorKochzeit 1 Minute. — Kochdauer 2 bis 4 Stun<strong>de</strong>n.1- 2 Kartoffeln12 c/^F Maisgrieß10 FettZubehör121. Geröstete Maisgrießkartoffeln.In einer Pfanne läßt man das Fettheiß wer<strong>de</strong>n, röstet Maisgrieß darin undgießt mit reichlich Vi ? sie<strong>de</strong>n<strong>de</strong>m Wasser ab.Dann läßt man gut aufkochen, salzt und sügtdie in <strong>de</strong>r Kiste gekochten, geschälten, feinblättrig geschnittenen Kar¬toffeln dazu und röstet alles ab. Das Gericht bil<strong>de</strong>t mit Milch eingesun<strong>de</strong>s, ausgiebiges Frühstück.VorKochzeit 1 Minute. — Kochdauer 2 bis 4 Stun<strong>de</strong>n.ISS.Kartoffelfla<strong>de</strong>n.1-20 ^ gekochte, geriebene Man Kocht die Kartoffeln in <strong>de</strong>r Kiste.KartoffelnNach<strong>de</strong>m sie geschält und gerieben sind, wird20 MehlMehl, Ei, 2 ci^A zerlassenes Fett, etwas ge¬4 «NF Fett1 Eiriebene Muskatnuß und Salz dazugegebenZubehörund alles schnell zu einem Teig gemischt.Mit <strong>de</strong>m Neste <strong>de</strong>s Fettes bestreicht man einKuchenblech. Der Teig wird zu einer Wurst gerollt, Stückchen da<strong>von</strong>abgeschnitten und handgroße run<strong>de</strong> Fla<strong>de</strong>n daraus gemacht, die auf<strong>de</strong>m Blech im Ofenrohr gebacken und zu Salat, Gemüse, gedünstetemObst, Milch, Kaffee o<strong>de</strong>r Tee recht warm zu Tisch gegeben wer<strong>de</strong>n.VorKochzeit 1 Minute. — Kochdauer 2 bis 4 Stun<strong>de</strong>n.


— 5512S. Kartoffeln mit Käse.1 KartoffelnDie roh geschälten Kartoffeln wer<strong>de</strong>n in4 SpeckScheiben geschnitten und in gebratenen Speck3 «NF Käse1 Eio<strong>de</strong>r heißes Fett gegeben. Dann fügt man' ,. / Magermilcheine Kleine feingeschnittene Zwiebel und Vs?ZubehörWasser bei, salzt und läßt alles zuge<strong>de</strong>ckweich Kochen o<strong>de</strong>r gibt es in die Kochkiste.Dann wird <strong>de</strong>r geriebene Käse mit Ei und <strong>de</strong>r Milch verrührt, überdie Kartoffeln gegeben und unter fleißigem Wen<strong>de</strong>n so lange auf <strong>de</strong>mHerd gebraten, bis die Masse anfängt fest zu wer<strong>de</strong>n.VorKochzett 1 Stun<strong>de</strong>. — Kochdauer 1 bis 4 Stun<strong>de</strong>n.Kartoffeln10 Maismehl5 c/^F Weizenmehl3 Gerstenmehl1 großes EiZubehörrösteten Speck darüber geben.VorKochzeit 1 Minute.75 c/^F Sauerkraut15 c/^F KartoffelnZubehöreinmal124. Kartoffelnu<strong>de</strong>ln.Die Kartoffeln wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Kistegekocht, geschält, gerieben und mit allen Zu¬taten, etwas Salz und ein wenig geriebenerMuskatnuß zu einem Teig verbun<strong>de</strong>n. Dannformt man Nu<strong>de</strong>ln daraus und Kocht sie inSalzwasser. Man Kann sie mit Bröseln o<strong>de</strong>rMohn bestreuen und abschmalzen o<strong>de</strong>r ge¬Kochdauer 1 bis 4 Stun<strong>de</strong>n.123. Sauerkraut mit Kartoffeln.Man gibt das Kraut in 1 / sie<strong>de</strong>n<strong>de</strong>sWasser, fügt etwas Zwiebel und die rohgeriebenen Kartoffeln dazu, läßt das Ganzeaufsie<strong>de</strong>n und stellt es in die Kiste.VorKochzeit 10 Minuten. — Kochdauer 3 bis 6 Stun<strong>de</strong>n.12«. Kartoffelnockerln.75 l/^F gekochte, geschälte Die in <strong>de</strong>r Kiste gekochten KartoffelnKartoffelnwer<strong>de</strong>n geschält, fein zerdrückt o<strong>de</strong>r durch ein10 Mehl5 FettSieb gestrichen. Nach<strong>de</strong>m Rahm und Ei ver¬1 Eispru<strong>de</strong>lt sind, rührt man das Mehl und die1 DotterKartoffeln darunter, salzt und mischt alles-/ Milch o<strong>de</strong>r Rahm zu einem Teig, aus <strong>de</strong>m man ungefährZubehör30 Nockerln formt. In einer großen flachenKasserolle läßt man das Fett in ? Wasser aufkochen, legt die Nockerln


- 56nebeneinan<strong>de</strong>r hinein und läßt sie zuge<strong>de</strong>ckt im Rohr solange ziehen,bis das Wasser eingekocht ist und sie zu prasseln ansangen. Dannwer<strong>de</strong>n sie sorgfältig mit <strong>de</strong>r Kruste herausgenommen, auf einerwarmen Schüssel angerichtet und mit Salat zu Tisch gegeben.VorKochzeit 1 Minute. — Kochdauer 2 bis 4 Stun<strong>de</strong>n.127. Kartoffeln mit Soße.Das Mehl wird in einer Pfanne gut ab¬geröstet und dann das Fett beigegeben. Unterfleißigem Rühren vergießt man mit > 2 / KaltemWasser und V, ^ Milch, salzt, Kocht die Soßegut auf und gibt die geschälten, in Scheibengeschnittenen rohen Kartoffeln darunter, Kocht vor und stellt die Speise1 5F geschälte Kartoffeln5 MF F«tt5 MF Mehl' 4 / MagermilchZubehörin die Kiste.VorKochzeit 1 Minute.l'/z^F gekochte, geschälteKartoffeln7 MF Mehl6 MF Fett3 EierZubehörVorKochzeit 1 Minute.1 5F geschälte Kartoffeln30 MF Mehl6 c/^F Fett3 EierZubehör— Kochdauer 2 bis 4 Stun<strong>de</strong>n.128. Kartoffelfchmarren.Die in <strong>de</strong>r Kiste gekochten Kartoffelnwer<strong>de</strong>n zerdrückt, mit Mehl, Eiern und Salzzu einem Teig angemacht, im heißen Fettabgeröstet und mit einer Obstsoße zu Tischgegeben.— Kochdauer 2 bis 4 Stun<strong>de</strong>n.12S. Kartoffelfchmarren.Aus Mehl, > 8 ? Wasser und Eiern machtman einen Teig und gibt die in feine Blätt¬chen geschnittenen rohen Kartoffeln dazu.Die Masse wird in das heiße Fett gegebenund unter fortwähren<strong>de</strong>m Stoßen mit <strong>de</strong>rSchmarrenschaufel solange geröstet, bis die Kartoffeln gar sind. Manreicht <strong>de</strong>n Kartoffelschmarren mit grünem Gemüse o<strong>de</strong>r Sauerkraut.1 ^F gekochte, geschälteKartoffeln30 Mehl3 MF Fett1 EiZubehörISO.Kartoffelnockerln.Die Kartoffeln wer<strong>de</strong>n durch die Fleisch¬hackmaschine getrieben und mit Mehl, Ei,Salz und etwas Muskat rasch zu einemTeig verarbeitet. Derselbe wird ausgewalkt,in Kleine Vierecke geschnitten, die man <strong>von</strong>bei<strong>de</strong>n Seiten übereinan<strong>de</strong>r schlägt. Die


- 57Nockerln wer<strong>de</strong>n in sie<strong>de</strong>n<strong>de</strong>s Salzwasser gelegt, sobald sie an <strong>de</strong>rOberfläche schwimmen, herausgenommen und im heißen Fett (ambesten Speck mit Grammeln) gut abgeröstet.70 c/^F gekochte, geschälteKartoffeln60 Kirschen30 ^ Mehl5 c/^F Zucker1 EiZubehör1S1. Kartoffelstru<strong>de</strong>l mit Kirschen.Aus <strong>de</strong>n durch die Fleischhackmaschinegetriebenen Kartoffeln, <strong>de</strong>m Mehl, Ei, etwasSalz und Muskat macht man rasch einenTeig, rollt ihn Vs ^ dick aus, streut dieKirschen o<strong>de</strong>r geschälte geschnittene Apfel o<strong>de</strong>rausgesteinte Zwetschen darauf, rollt ihn zu¬sammen und bäckt <strong>de</strong>n Stru<strong>de</strong>l auf <strong>de</strong>mBlech im heißen Rohr. Der Stru<strong>de</strong>l wird in Stücke geschnitten undmit Zucker bestreut zu Tisch gebracht.132. Kartoffelkuchen.75 gekochte, geschälte Die Kartoffeln wer<strong>de</strong>n geschält, gekochtKartoffelnund das Wasser recht sorgfältig abgegossen.13 Zucker4 EierErkaltet drückt man sie durch eine Kartoffel¬V2 Zitronepresse, damit sie recht locker wer<strong>de</strong>n. DieZubehörDotter und <strong>de</strong>n Zucker rührt man fein ab, salzt,fügt die Kartoffeln, die Zitronenschale nebst<strong>de</strong>m Saft und <strong>de</strong>m Schnee bei und bäckt die Masse in zwei gut aus¬gefetteten, ausgebröselten Formen. Kalt bestreicht man <strong>de</strong>n einen Kuchenmit Eingesottenem, gibt <strong>de</strong>n zweiten darauf und bestreut ihn mit Zucker.Die im Grabnerhof-Kochbuch verzeichneten Kartoffel¬speisen Nr. 1»4 bis 148 und 171 vermehren, teils als eigeneGerichte, teils als Zuspeisen, die Zahl guter Kartoffelgerichte.


Gemüse.Die Beschaffung <strong>von</strong> Fleisch und Fett wird immer schwierigerund wir müssen unser Hauptaugenmerk auf die lei<strong>de</strong>r noch langenicht genug geschätzte Gemüsenahrung richten. Wenn Gemüse aber einwirkliches Nahrungsmittel sein soll, so muß es richtig zubereitet wer<strong>de</strong>n.Man darf es nicht, wie früher, in viel Wasser, das dann weggeschüttetwird, Kochen, son<strong>de</strong>rn muß es so herstellen, daß möglichst alle Nähr¬stoffe darin enthalten bleiben. In fast allen Gemüsen befin<strong>de</strong>t sichneben Eiweiß (Spinat 3'71°/o, Blumenkohl 4 83°/«) auch Stärkemehlund öfter Zucker. Ihr Hauptwert besteht aber in <strong>de</strong>m hohen Gehaltan Nährsalzen, die wir zur Bildung <strong>de</strong>s Blutes <strong>für</strong> jung und altnotwendig haben, aber in Keinem Nahrungsmittel, nicht einmal in<strong>de</strong>m besten, <strong>de</strong>r Milch, in so reicher Menge und richtiger Zusammen¬setzung fin<strong>de</strong>n, wie im Gemüse. Mit <strong>de</strong>r Gemüsenahrung wer<strong>de</strong>ndie an<strong>de</strong>ren Speisen auch besser verdaut und ausgenützt, und Ver¬stopfung, die Ursache mancher Krankheit,vermie<strong>de</strong>n.wird gleichfalls dadurchEin weiterer Vorteil <strong>de</strong>s Gemüses ist bei <strong>de</strong>m jetzigen Nahrungs¬mittelmangel die Tatsache, daß es satt macht. Wenn es auch sür unsereGesundheit <strong>von</strong> großer Be<strong>de</strong>utung ist, daß die Speisen richtig zusammen¬gesetzt sind, also Nährstoffe in genügen<strong>de</strong>r Menge enthalten, so mußdaneben doch auch darauf gesehen wer<strong>de</strong>n, das Gefühl <strong>de</strong>r Sättigungherbeizuführen, und das ist bei jungen, wachsen<strong>de</strong>n Menschen oft nichtleicht. In Frie<strong>de</strong>nszeiten stan<strong>de</strong>n uns zu diesem Zweck große Brot¬mengen zur Verfügung, jetzt müssen wir an <strong>de</strong>ssen Stelle Gemüse undKartoffeln verwen<strong>de</strong>n. Im allgemeinen essen ja die meisten Menschenzu viel, und man Könnte bei gutem Kauen und Einspeicheln nichtnur eine Menge Nahrungsmittel ersparen, son<strong>de</strong>rn auch Magen undDarm die Arbeit erleichtern. Aber so weit Können wir die Ernährungan<strong>de</strong>rer nicht regeln und es bleibt uns <strong>de</strong>shalb nichts übrig, als einenAusweg zu suchen.


— 59 —Der Gemüseverbrauch soll ferner gesteigert wer<strong>de</strong>n, weil wirdadurch viel Abwechslung in <strong>de</strong>n Speisezettel bringen Können. Aufdiese Weise wird <strong>de</strong>r Appetit geför<strong>de</strong>rt, und auch die Speisen wer<strong>de</strong>nviel besser ausgenützt. Das Schlimmste in <strong>de</strong>r jetzigen schweren Zeit ist,wenn immer wie<strong>de</strong>r die gleichen Gerichte auf <strong>de</strong>n Tisch Kommen. Eswird dann, beson<strong>de</strong>rs bei älteren Leuten, die Eßlust bald schwin<strong>de</strong>nund Unterernährung und Krankheit die Folge sein. Versteht es da¬gegen die Hausfrau, durch Umsicht und Einteilung die Nahrung mög¬lichst abwechslungsreich zu gestalten, dann wird auch bei <strong>de</strong>r einfachstenKriegskost Gesundheit und Leistungsfähigkeit erhalten bleiben.Um <strong>de</strong>n Gemüsen alle Nährstoffe zu erhalten, dürfen sie nielange im Wasser liegen, son<strong>de</strong>rn müssen schnell gewaschen, geputzt,geschnitten und in etwas heißem Fett gedünstet o<strong>de</strong>r in wenig ge¬salzenem, sie<strong>de</strong>n<strong>de</strong>m Wasser aufgestellt wer<strong>de</strong>n. Gemüsewasser, dasnicht zum Vergießen <strong>de</strong>r Einbrenne gebraucht wird, muß zu Suppenund Soßen verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Da gedünstete o<strong>de</strong>r mit wenig Wasserzubereitete Gemüse leicht auf <strong>de</strong>m Herd anbrennen, ist die Kochkistezu ihrer Herstellung bestens zu empfehlen.Die im Grabnerhof-Kochbuch Nr. 188 bis 214 angeführten Gemüsesind nach vorstehen<strong>de</strong>n Grundsätzen zubereitet. Die darin angegebeneFettmenge muß aber jetzt vermin<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n.Rohe Gemüse, wie Salat, Radieschen, Rettiche, wer<strong>de</strong>n <strong>von</strong> vielenMenschen beson<strong>de</strong>rs gerne gegessen. Kin<strong>de</strong>r essen mit Vorliebe roheMöhren, <strong>de</strong>ren Genuß ein Mittel gegen Würmer sein soll, und sindglücklich, wenn sie in <strong>de</strong>r Küche ein Stückchen Blumenkohl, Kohlrabio<strong>de</strong>r Kohlstrunk erwischen. Dem Verlangen nach rohem Gemüse Rech¬nung tragend, ist ein Versuch mit geschabten rohen Möhren, <strong>de</strong>nenetwas Zucker und Zitrone beigegeben wird, o<strong>de</strong>r die mit etwas Salzund Zitronensaft zu Salat angemacht wer<strong>de</strong>n, zu empfehlen. Scheiben<strong>von</strong> rohen reifen Tomaten, Sellerie, Gurken o<strong>de</strong>r Radieschen mit etwasSalz auf Butterbrot mun<strong>de</strong>n vorzüglich und ersetzen <strong>de</strong>n Ausschnitt.Verschie<strong>de</strong>ne Zubereitungsarten <strong>de</strong>r Gemüse während<strong>de</strong>r Kriegszeit.RS».Das Zusammenkochen <strong>von</strong> Fleisch und Gemüse in einem Topf.Das Fleisch wird in sie<strong>de</strong>n<strong>de</strong>m Salzwasser mit <strong>de</strong>n zu ver¬wen<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Gemüsen aufgestellt, vorgekocht und in die Kiste gestellt.


— 60 —Beim Anrichten gibt man das Gemüse auf eine erwärmte Platte,schnei<strong>de</strong>t das Fleisch in Kleine Stücke und legt es darauf. NachBelieben Kann das Gemüse ein wenig gebun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Zu diesemZweck rührt man ganz wenig Mehl mit Wasser an und gibt es <strong>de</strong>mGemüse bei, o<strong>de</strong>r man Kocht zwei rohe geriebene Kartoffeln mit.Diese Art <strong>de</strong>r Zubereitung läßt sich bei je<strong>de</strong>r beliebigen GemüseundFleischart anwen<strong>de</strong>n. Die Dauer <strong>de</strong>r VorKochzeit richtet sichnach <strong>de</strong>r Art <strong>de</strong>s Gemüses und <strong>de</strong>s Fleisches, Kann <strong>de</strong>shalb Kürzero<strong>de</strong>r länger sein.Kochen <strong>de</strong>r Gemüse.Man gibt das gewaschene, nach Belieben vorbereitete Gemüsein einen Topf, vermischt es gut mit geriebenen rohen Kartoffeln, gibtetwas Salzwasser darüber, Kocht vor und stellt es in die Kiste. Vor<strong>de</strong>m Anrichten gibt man 1 ci^A Butter und etwas feingeschnittene Peter¬silie darüber, rührt das Ganze gut durch und richtet das Gemüse an.An fettlosen Tagen muß die Butter weggelassen wer<strong>de</strong>n.VorKochzeit 5 Minuten. — Kochdauer 3 bis 6 Stun<strong>de</strong>n.RS5 Dünsten <strong>de</strong>r Gemüse.Der Tops, in <strong>de</strong>m das Gemüse gedünstet wer<strong>de</strong>n soll, wirdtüchtig mit einer Speckschwarte und etwas Knoblauch ausgerieben.(In Ermanglung <strong>de</strong>r Speckschwarte mit 1 Fett). Nun wird dasGemüse hineingegeben, gesalzen, ab und zu gerührt, mit V« ? Milcho<strong>de</strong>r Wasser vergossen, vorgekocht und in die Kiste gestellt. Sehr vor¬teilhaft ist es, in das Gemüse vor <strong>de</strong>m Anrichten ein Ei zu gebenund es mit feiner Petersilie zu Tisch zu bringen.VorKochzeit 5 Minuten. — Kochdauer 3 bis 6 Stun<strong>de</strong>n.IS«. Überbacken <strong>de</strong>r Gemüse in einer Auflanfform.Hiezu verwen<strong>de</strong>t man: Grüne Bohnen, Wachsbohnen, Erbsen,Spargel, Blumen- o<strong>de</strong>r Sprossenkohl, Schwarzwurzeln, Kohl, Möhren,Kohlrabi und Kartoffeln. Das Gemüse wird ganz gelassen o<strong>de</strong>r inStreifen geschnitten. Die Kartoffeln schnei<strong>de</strong>t man in Scheiben. DasGemüse und die Kartoffeln wer<strong>de</strong>n in Salzwasser weich gekocht, eineAuflaufform mit Fett ausgestrichen und die Kartoffeln und das Ge¬müse in die Form eingeschichtet. Zu unterst und zu oberst sollenKartoffeln sein. Nun schüttet man V« ? sauren Nahm o<strong>de</strong>r Milch o<strong>de</strong>reine nach Nr. 197 <strong>de</strong>s Grabnerhof-Kochbuches bereitete Milchsoßedarüber und stellt <strong>de</strong>n Auflauf in das heiße Rohr.


Salat steht uns auf <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong> in großen Mengen zur Verfügung,und weil sich viele Menschen nicht mit <strong>de</strong>n Olersatzmitteln befreun<strong>de</strong>nKönnen, ist die Nachfrage nach diesem blutreinigen<strong>de</strong>n Gemüse wenigergroß. Umkommen darf aber in diesem Sommer Kein Blättchen, es emp¬fiehlt sich daher, <strong>de</strong>n Salat als Gemüse und zu Suppen zu verwen<strong>de</strong>n.Nach <strong>de</strong>n im Grabnerhof-Kochbuch Nr. 52 und 56 angegebenen Vor¬schriften Kann man aus Salat o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Außenblättern <strong>de</strong>s Salates guteSuppen bereiten. An Stelle <strong>von</strong> Reis gibt man Kartoffeln dazu. FürGemüse eignen sich die Vorschriften Nr. 196, 208 und 210 <strong>de</strong>s Grabner¬hof-Kochbuches. Ein an<strong>de</strong>res feines Gemüse ergeben ganze SalatKövfe,die man, ohne sie zu zerschnei<strong>de</strong>n, gut wäscht und in Salzwasser sie<strong>de</strong>t.Dann nimmt man sie vorsichtig mit <strong>de</strong>m Schaumlöffel aus <strong>de</strong>m Wasserund richtet sie auf einer erwärmten Schüssel appetitlich an. Die Salat-Köpfe wer<strong>de</strong>n mit Bröseln bestreut und etwas abgeschmalzen o<strong>de</strong>r ohneFett gereicht. Eine noch feinere Speise ergeben gefüllte SalatKövfe.Zu diesem Zweck wer<strong>de</strong>n die SalatKövfe geputzt, gewaschen und dieHerzblättchen vorsichtig herausgenommen. Fleischreste verschie<strong>de</strong>nsterArt dreht man durch die Maschine, gibt die roh gewiegten Herz¬blättchen, etwas gekochte, geriebene Kartoffeln, eingeweichtes Wei߬brot o<strong>de</strong>r Brösel und ein Ei dazu, salzt, würzt mit etwas Zwiebel,füllt die Masse in die SalatKövfe, bin<strong>de</strong>t sie mit Garn zusammenund läßt sie in gesalzenem sie<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Wasser langsam dünsten. Nach30 bis 40 Minuten wer<strong>de</strong>n sie mit <strong>de</strong>m Schaumlöffel auf eine Plattegelegt, mit Bröseln bestreut und mit Kartoffeln zu Tisch gegeben.Auf gleiche Weise Kann aus feingeschnittenen Würsten o<strong>de</strong>r ge¬dünstetem Reis, Speck o<strong>de</strong>r Schwammerln eine Fülle bereitet wer<strong>de</strong>n.Die Blätter <strong>von</strong> aufgeschossenem Salat wer<strong>de</strong>n zu Kochsalat verwen<strong>de</strong>t.Die Salatstrünke wer<strong>de</strong>n geschält, in feine Streifchen o<strong>de</strong>r feinblättriggeschnitten und zu Gemüsesuppen verbraucht.1S7. Sprossen <strong>von</strong> Hopfen.1 junge Hopfensprossen Die gewaschenen Sprossen wer<strong>de</strong>n in3 c/^F Semmelbrösel sie<strong>de</strong>n<strong>de</strong>m Salzwasser weich gekocht, mit <strong>de</strong>m2 ^ FettSchaumlöffel herausgenommen, auf einerZubehörheißen Platte angerichtet, mit Bröseln bestreutund mit heißer Butter Übergossen. Die Sprossen <strong>de</strong>r wildwachsen<strong>de</strong>nSchwarzwurzeln ergeben, auf obige Art zubereitet, ebenfalls ein gutesGericht.


1 Sauerampfer3 Mehl2 c/^F FettZubehör— 62 —1S8 Sauerampfer als Gemüse.Der geputzte, gewaschene Sauerampferwird in sie<strong>de</strong>n<strong>de</strong>m Salzwasser gekocht undgrob gehackt. Aus Mehl und Fett bereitetman eine lichte Einbrenne, würzt sie mit fein¬geschnittener Zwiebel und Petersilienkraut, mischt <strong>de</strong>n gehackten Sauer¬ampfer darunter und vergießt mit V2 ? Wasser. Dann sie<strong>de</strong>t man dasGemüse einmal auf und richtet es an.ISS. Grüne Bohnen ohne Fett.Die ganzen o<strong>de</strong>r, nach Belieben, geschnittenen Bohnen wer<strong>de</strong>n insie<strong>de</strong>n<strong>de</strong>m Salzwasser vorgekocht, in die Kiste gestellt und Kurz vor<strong>de</strong>m Essen auf einer heißen Platte angerichtet. Sauber geputztes Weiß-Kraut o<strong>de</strong>r Kohl, Kochsalat, Möhren, Schwarzwurzeln, Kohlrabi wieauch Erbsen Können auf gleiche Art bereitet wer<strong>de</strong>n. Diese Kochart istbeson<strong>de</strong>rs zu empfehlen, wenn das Gemüse zu Fleisch gereicht wird.VorKochzeit 5 Minuten. — Kochdauer 3 bis 6 Stun<strong>de</strong>n.R40. Brennesselspinat.1 geputzte Brennesseln Die gewaschenen jungen Brennesseln3 6/55 Mehlwer<strong>de</strong>n in sie<strong>de</strong>n<strong>de</strong>m Salzwasser 5 Minuten1 Fettgekocht und dann durch ein Sieb getrieben.1 MaggiwürfelZubehörIn die aus Mehl und Fett bereitete Ein¬brenne gibt man Kleingeschnittene Zwiebel undGrünes, fügt die Brennesseln bei, läßt sie überdünsten und gießt V2 ?Wasser, worin man einen Maggiwürfel aufgelöst hat, hinzu. EtwasRahm verbessert das Gemüse.All die wildwachsen<strong>de</strong>n Pflanzen, wie Hopfensprossen, Gänsefuß,Ziegenfuß, Vogelmiere, Schwarzwurz und Brunnenkresse, Können aufgleiche Art zubereitet wer<strong>de</strong>n.15 Erbsen15 Möhren15 Blumenkohl15 c/^F Kohlrabi2 c/^ Gelatine1 MaggiwürfelZubehörGemüsesulze.Die geputzten Gemüse wer<strong>de</strong>n mit zweiKleinen Petersilienwurzeln samt Kraut, einemStückchen Zwiebel, einigen Erbsenschoten, <strong>de</strong>mMaggiwürfel und etwas Salz in I V4 ? Wasservorgekocht und in die Kiste gestellt. Die Ge¬müse wer<strong>de</strong>n dann auf ein Sieb gelegt undin zierliche Stücke geschnitten. Die Flüssigkeit,


— 63 —die jetzt etwa ^? beträgt, wird durch ein feines Sieb gegossen, dieaufgelöste Gelatine beigemischt und alles einmal aufgekocht. EineSchüssel o<strong>de</strong>r Sulzform wird mit Kaltem Wasser ausgespült, die Ge¬müse in hübscher Anordnung eingeschichtet und die ausgekühlte Flüssig¬keit darübergegeben. Die Sülze wird bis zu ihrer Verwendung Kalt¬gestellt und dann gestürzt. Mit gerösteten Kartoffeln und Salat ge¬reicht, ergibt dies ein gutes Essen. Auf gleiche Weise Können die ver¬schie<strong>de</strong>nsten Gemüse eingesulzt wer<strong>de</strong>n.VorKochzeit 5 Minuten.— Kochdauer 5 bis 6 Stun<strong>de</strong>n.


Salate.Salate, diese guten, blutreinigen<strong>de</strong>n und appetitför<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n Zu¬speisen, sollen wir trotz <strong>de</strong>s fehlen<strong>de</strong>n Oles, das vor <strong>de</strong>m Kriege alsHauptsache bei <strong>de</strong>r Zubereitung eines schmackhaften Salates angesehenwur<strong>de</strong>, nicht aus unserm Speisezettel streichen.Salat soll im Sommer und Winter auf <strong>de</strong>n Tisch Kommen, erwird auch, sorgsam zubereitet, stets gerne gegessen. Außer Kopf-, Schnitt-,Feldsalat, Brunnenkresse und <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nsten wildwachsen<strong>de</strong>nPflanzen Kann man aus feingeschnittenem rohen Kohl, Weißkraut,Rotkraut, Tomaten und Gurken gute Salate herstellen. Diese Salatehält man meist <strong>für</strong> schwer verdaulich und ißt sie aus diesem Grun<strong>de</strong>nicht. Dr. Lahmann schreibt darüber: „Es ist eine Tatsache, daß grüneBlattsalate und als Salat zubereitetes ungekochtes Rot-, Weißkrautund Kohl leicht verdaulich sind, wenn sie mit wenig Essig o<strong>de</strong>r, nochbesser, mit Zitronensaft zubereitet wer<strong>de</strong>n." Aber auch aus gekochtemKohl, Sellerie, Pastinak, Sprossenkohl, gelben Rüben, Kohlrabi,Ran<strong>de</strong>n, Kartoffeln und Hülsenfrüchten Können ausgezeichnete Salatehergestellt wer<strong>de</strong>n. Wenn man verschie<strong>de</strong>ne Gemüse einzeln mit etwasEssig zu Salat anmacht und dieselben dann auf einer Platte schönanrichtet, so erhält man eine Auge und Gaumen erfreuen<strong>de</strong> Speise <strong>für</strong>fettlose Tage. Aus feinblättrig geschnittenen Radieschen mit Kartoffeln,Gartenkresse mit Kartoffeln, gekochten, feinblättrig geschnittenen Ran<strong>de</strong>nmit Radieschen und Kartoffeln erhält man vorzügliche Salate. Wenigbekannt ist <strong>de</strong>r in Nord<strong>de</strong>utschland sehr beliebte Heringsalat, <strong>de</strong>r sonahrhaft und ausgiebig ist, daß er, mit etwas Brot genossen, eine voll¬ständige Mahlzeit bil<strong>de</strong>t.Der Krieg macht erfin<strong>de</strong>risch und hat uns die verschie<strong>de</strong>nstenErsatzmittel <strong>für</strong> Ol gebracht. Regierungsrat Heß in Wien empfiehlt eineAbkochung <strong>von</strong> Eibischwurzeln. Man läßt die Eibischwurzeln mit heißemWasser Übergossen einige Stun<strong>de</strong>n stehen, sie<strong>de</strong>t sie Kurz ab, läßt dasGanze eine Weile ziehen, seiht es und verwen<strong>de</strong>t es erkaltet mit Essig


Bohnen2 c/^F Speck4 Löffel EsfigZubehör— 66 —144. Bohnensalat.Zarte, junge grüne Bohnen wer<strong>de</strong>n inIVs? gut gesalzenem Wasser weich gekocht.Nach<strong>de</strong>m das Wasser abgetropft ist, wer<strong>de</strong>ndie Bohnen mit Essig und <strong>de</strong>m gebratenenKann mitSpeck angemacht und zu Tisch gegeben. Der Bohnensalatseingehackter Zwiebel. Petersilie, Schnittlauch, Bohnen- o<strong>de</strong>r Pfeffer-Kraut o<strong>de</strong>r etwas Knoblauch gewürzt wer<strong>de</strong>n. Der Salat Kann auchmit Buttermilch o<strong>de</strong>r Rahm o<strong>de</strong>r auch nur mit Essig angemacht wer<strong>de</strong>n.1 tz? Winterretttch5 Eßlöffel EssigZubehör145. Rettichsalat.Die gewaschenen, geschälten Rettichewer<strong>de</strong>n gerieben o<strong>de</strong>r fein gehobelt, gesalzenund nach einer halben Stun<strong>de</strong> mit Essig an¬gemacht. Der fertige Salat soll 1 bis 2 Stun<strong>de</strong>n stehen, ehe ergegessen wird.t Sellerie5 Eßlöffel Essig1 EiZubehör14«. Selleriesalat.Nach<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r gut gereinigte Sellerie in<strong>de</strong>r Kochkiste gesotten wor<strong>de</strong>n ist, wird erin dünne Scheiben geschnitten und mit <strong>de</strong>mfein zerschlagenen,mit Essig und Salz ver¬rührten rohen Ei vermischt. Pastinak gibt, so zubereitet, gleichfallseinen wohlschmecken<strong>de</strong>n und billigen Salat. Auch Kohlrabi Könnenauf diese Weise Verwendung sin<strong>de</strong>n. Es ist vorteilhaft, <strong>de</strong>n Salateinige Stun<strong>de</strong>n vor <strong>de</strong>r Mahlzeit fertig zu machen. Alle diese SalateKönnen auch mit Rahm bereitet wer<strong>de</strong>n.VorKochzeit 10 Minuten. — Kochdauer 3 bis 6 Stun<strong>de</strong>n.1 Ran<strong>de</strong>nV./ EssigZubehör147. Ran<strong>de</strong>nsalat (Rote Rüben).Die Ran<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n vorsichtig gewaschen(durch Abbrechen <strong>de</strong>r Wurzel o<strong>de</strong>r Verletzen<strong>de</strong>r Schale verlieren sie an Saft und Farbe),in <strong>de</strong>r Kochkiste im Salzwasser weich gesotten und im Wasser gelassen,bis sie erkaltet sind. Dann erst wer<strong>de</strong>n sie geschält und feinblättriggeschnitten. Hierauf schichtet man sie mit Salz, Kümmel, etwas Zuckerund einigen Krenscheiben in einen ir<strong>de</strong>nen Topf, gießt <strong>de</strong>n Essigdarüber und läßt sie zuge<strong>de</strong>ckt an einem Kühlen Ortstehen, ehe man sie verwen<strong>de</strong>t.VorKochzeit 15 Minuten. — Kochdauer 5 bis 6 Stun<strong>de</strong>n.einige Tage


— 67 -148. Kalter Krautsalat.IV2 WeißkrautDas fein nudlich geschnittene o<strong>de</strong>r ge¬6 Eßlöffel Esfighobelte Kraut wird gesalzen und in einer2 Löffel sauern RahmZubehörir<strong>de</strong>nen Schüssel einige Minuten ins warmeRohr gestellt. Nach <strong>de</strong>m Erkalten wird dasKraut mit sauerm Rahm, Essig und Kümmel fertig gemacht. Rotkrauto<strong>de</strong>r Kohl wer<strong>de</strong>n ebenso zubereitet.R4S. Warmer Krautsalat.1'/z5F WeißkrautDas Kraut wird sein nudlig geschnitten,3 c/^F Speckgesalzen und in einer ir<strong>de</strong>nen Schüssel ins6 Eßlöffel Essigwarme Rohr gestellt. Der feinwürflig ge¬Zubehörschnittene Speck wird lichtbraun gebraten,mit <strong>de</strong>m Essig einmal aufgesotten und unter das Kraut gemengt. DerSalat muß warm zu Tisch gebracht wer<strong>de</strong>n. Rotkraut und Kohl Kanngleich bereitet wer<strong>de</strong>n.IS«. Kohlsalat (Wirsingsalat).1'/- KohlDie Kohlköpfe wer<strong>de</strong>n geputzt, gewaschen,« Eßlöffel Essig in sie<strong>de</strong>n<strong>de</strong>s Salzwasser gegeben, 5 Minuten2 Eßlöffel sauern Rahmvorgekocht und in die Kiste gestellt. NachZubehör<strong>de</strong>m Erkalten schnei<strong>de</strong>t man je<strong>de</strong>n Kohlkopfin vier Teile, gibt sauern Rahm und Essig darüber und macht <strong>de</strong>nSalat mit etwas geriebener Zwiebel fertig.VorKochzeit 10 Minuten. — Kochdauer 3 bis K Stun<strong>de</strong>n.1 ^ geputzte Sprossen« Eßlöffel Essig2 Eßlöffel sauern NahmZubehörl'/z^F KartoffelnStärkemehlV»/ EssigZubehörKZI.Sprossenkohlsalat.Die Sprossen wer<strong>de</strong>n in sie<strong>de</strong>n<strong>de</strong>s Salz¬wasser gegeben, vorgekocht und in die Kistegestellt. Nach <strong>de</strong>m Erkalten bereitet man siemit sauerm Rahm und Essig zu Salat.VorKochzeit 5 Minuten. — Kochdauer 1 bis 6 Stun<strong>de</strong>n.ISS.Kartosselsalat.Die Kartoffeln wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Kiste ge¬sotten, dann geschält, feinblättrig geschnittenund gesalzen. Das Stärkemehl rührt manmit Vg? Wasser an und läßt es einmal auf¬sie<strong>de</strong>n. Darauf gibt man die feingeschnittene Zwiebel, <strong>de</strong>n Essig und5*


— 68 —wenn möglich etwas Fleischsuppe hinein und zieht das Ganze unterdie Kartoffeln, jedoch so, daß die einzelnen Scheibchen ganz bleiben.Der Kartoffelsalat Kann mit Schnittlauch bestreut zu Tisch gegebenwer<strong>de</strong>n. Der Kartoffelsalat ist beson<strong>de</strong>rs gut, wenn er mit 5 Eßlöffelsauerm Rahm, Essig und viel Schnittlauch angemacht wird. Vielerortsbringt man <strong>de</strong>n Kartoffelsalat mit feinwürflig geschnittenem Speck(ZtikA), Essig und Zwiebeln warm zu Tisch. Kartoffelsalat zur Hälftemit PastinakDer Salat1 Möhren1 MaggiwürfelZubehöro<strong>de</strong>r Sellerie gemischt, gibt gleichfalls ein gutes Gericht.muß einige Stun<strong>de</strong>n stehen, ehe er zu Tisch Kommt.VorKochzeit 2 Minuten. — Kochdauer 2 bis 4 Stun<strong>de</strong>n.IS».Möhrensalat.Die geputzten Möhren wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>rKiste weich gekocht, in feine Scheiben ge¬schnitten und gesalzen. Den Maggiwürfellöst man in einem Löffel heißen Wasser auf, vermischt ihn mit 3 LöffelZitronensaft, vermengt dies mit <strong>de</strong>n Möhren und gibt <strong>de</strong>n Salat, mitSchnittlauch bestreut, zu Tisch.VorKochzeit 5 Minuten.Kochdauer 3 bis 6 Stun<strong>de</strong>n.154. Linsen- o<strong>de</strong>r Bohnensalat.50 c/^F LinsenDie Linsen wer<strong>de</strong>n mittags eingeweicht,5 Eßlöffel Essig abends vorgekocht und über Nacht in <strong>de</strong>r2 Löffel sauern RahmKochkiste weich gesotten. Am Morgen machtZubehörman die Linsen mit Salz, Essig, sauerm Rahm,feingeschnittener Zwiebel o<strong>de</strong>r Schnittlauch fertig. Bohnensalat wir<strong>de</strong>benso zubereitet.VorKochzeit 15 Minuten. — Kochdauer 6 bis 10 Stun<strong>de</strong>n.50 a'kF Kartoffeln25 Linsen25 l/^F Bohnen3 c/^F Speck6 Eßlöffel EssigZubehörNu<strong>de</strong>ln o<strong>de</strong>r NockerlnSalat schmackhaft seinangemacht wer<strong>de</strong>n.155. Gemischter Salat.Die wie zum Kartoffelsalat vorbereitetenKartoffeln wer<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Kochkistegesottenen Linsen, <strong>de</strong>n Bohnen, etwas Salzund <strong>de</strong>m gebratenen Speck gut vermischtund mit Schnittlauch o<strong>de</strong>r feingeschnittenerZwiebel gewürzt. Gemischter Salat mitbil<strong>de</strong>t ein nahrhaftes Abendbrot. Wenn <strong>de</strong>rsoll, muß er einige Stun<strong>de</strong>n vor <strong>de</strong>m Essen


— 69 —KSK. Warmer Endiviensalat.50 SalatDer Salat wird verlesen, gewaschen und2 Speckzum Abtropfen auf ein Sieb gelegt. Der fein5 F/- Mehl5 Eßlöffel Essigwürflig geschnittene Speck wird gebraten, dasZubehörMehl licht darin geröstet und unter fleißigemRühren mit 3 Löffel Kaltem Wasser vergossenund einige Minuten gekocht. Dann mischt man <strong>de</strong>n Essig dazu, salztund läßt es abkühlen und macht <strong>de</strong>n geschnittenen Endiviensalatdamit an.30 Rotkraut25 gekochten Sellerie25 t/^F gekochte Kartoffeln3 c/^F Speck5 Eßlöffel EssigZubehör157. Gemüsesalat.Das nudlig geschnittene Rotkraut wird10 Minuten in Salzwasser gesotten und aufein Sieb gelegt. Nach <strong>de</strong>m Abtropfen salztman das Kraut, läßt es einige Stun<strong>de</strong>nziehen, gießt die Flüssigkeit, die sich gebil<strong>de</strong>that, ab und mischt das Kraut mit <strong>de</strong>m Essig.Inzwischen schnei<strong>de</strong>t man <strong>de</strong>n Sellerie und die Kartoffeln in Scheiben,mischt Kurz vor <strong>de</strong>m Anrichten alles zusammen und macht <strong>de</strong>n Salatmit gebratenem Speck o<strong>de</strong>r mit etwas Ol an.3 Heringe50 c/^ Apfel25 c/^F Kartoffeln2 Essiggurken5 Eßlöffel Essig3 Eßlöffel sauern RahmZubehör158. Heringsalat.Der gut gewässerte, entgrätete Heringwird feinwürflig geschnitten, ebenso dieabgekochten, erkalteten Kartoffeln. Die ge¬schälten Apfel und Gurken wer<strong>de</strong>n gleichfallsin Kleine Würfel geteilt und alles mit Salz,sauerm Rahm, Essig, etwas Zucker, 2 fein¬geschnittenen mittelgroßen Zwiebeln un<strong>de</strong>inigen Löffeln guter Fleischsuppe vermengt. Der Salat ist schonam Vortage zuzubereiten und Kann durch eine Beigabe <strong>von</strong> fein¬geschnittenem Schinken, Wursteln o<strong>de</strong>r Fleischresten zu einem sehrguten Gericht gestaltet wer<strong>de</strong>n.


Brot.Unsere Hauptnahrung ist das Brot. Brot ist Gottesgabe. WirLandleute, die wir unser Brot selbst erzeugen und all die Mühe Kennen,die aufgewen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n muß, ehe das Samenkörnlein als fertigesBrot auf <strong>de</strong>m Tisch liegt, betrachten das Brot mit Ehrfurcht. In <strong>de</strong>rStadt wur<strong>de</strong> es dagegen vor <strong>de</strong>m Krieg nicht immer als Gottesgabeangesehen, das bewiesen die vielen Brotstücke, die in Schulklassen,Gasthäusern, ja sogar oft auf <strong>de</strong>r Straße herumlagen. Die Ansprüchegingen oft so weit, daß reich und arm frisches Brot, frische Semmelnund frisches Gebäck als tägliche Notwendigkeit ansah und Kuchennicht Festtagsessen blieb, fon<strong>de</strong>rn alltägliches wur<strong>de</strong>.Durch die vermin<strong>de</strong>rte Einfuhr und <strong>de</strong>n Verlust großer Getrei<strong>de</strong>¬mengen sind nun einerseits unsere Borräte stark vermin<strong>de</strong>rt, an<strong>de</strong>r¬seits ist <strong>de</strong>r Verbrauch, beson<strong>de</strong>rs an Roggenmehl, ein viel größerer,weil unsere Soldaten im Fel<strong>de</strong> viel mehr Brot brauchen als inFrie<strong>de</strong>nszeiten. Sie müssen sehr gutes, nahrhaftes Brot und auch ingenügen<strong>de</strong>r Menge erhalten, wenn sie bei <strong>de</strong>n oft übermenschlichenAnstrengungen gesund und leistungsfähig bleiben sollen.Um nun <strong>de</strong>r ganzen Bevölkerung trotz <strong>de</strong>s stark geschmälertenVorrates eine wenn auch Kleinere Menge Brot und Mehl sicherzukommen lassen zu Können, entschloß sich unsere Regierung zur Heraus¬gabe <strong>von</strong> Brotkarten. Die uns damit zugeteilte Brotmenge ist <strong>für</strong>Körperlich arbeiten<strong>de</strong> Menschen gering und unsere Bauern, die nochdazu mit ihrem eigenen Fleiß das Getrei<strong>de</strong> gebaut haben, Können sichnur schwer an diese Verordnung gewöhnen. Aber so schwer diese Ein¬richtung <strong>de</strong>n Arbeiter und Bauer, die in erster Linie große MengenBrot zu essen gewohnt sind, auch trifft, so müssen wir trotz<strong>de</strong>m <strong>von</strong>Herzen dankbar da<strong>für</strong> sein, <strong>de</strong>nn nur auf diese Weise ist es möglich,unserem ganzen Volke das Brot zu sichern. Die so viel verlästerteBrotkarte bringt uns außer<strong>de</strong>m auch etwas Gutes, sie macht uns allegleich, sie Kennt nicht reich noch arm, sie gibt nicht <strong>de</strong>m einen mehr,


— 71 —<strong>de</strong>m an<strong>de</strong>ren weniger, sie verwischt olle Stan<strong>de</strong>sunterschie<strong>de</strong> und siehtin je<strong>de</strong>m <strong>von</strong> uns nur noch <strong>de</strong>n Bürger. Jetzt Kann <strong>de</strong>r Reiche trotzseines Gel<strong>de</strong>s nicht mehr als die vorgeschriebene Menge Mehl undBrot erhalten, und an<strong>de</strong>rseits sorgt die Brotkarte da<strong>für</strong>, daß auch <strong>de</strong>mÄrmsten unter uns sein beschei<strong>de</strong>ner Teil nicht fehlt.Nun muß man sich aber fragen: Kann <strong>de</strong>r Arme <strong>de</strong>nn wirklichmit <strong>de</strong>m wenigen Brot und Mehl leben und dabei arbeiten? Durchhier angestellte längere Versuche sind wir zu <strong>de</strong>r Überzeugung ge¬kommen, daß es möglich ist, wenn die Hausfrauen ihre Kochweisedanach einrichten. Keines unserer Nahrungsmittel ist unentbehrlich, je<strong>de</strong>sKann durch an<strong>de</strong>re ersetzt wer<strong>de</strong>n. Das gilt auch vom Brot. Auf früherenEntwicklungsstufen hat <strong>de</strong>r Mensch das Brot gar nicht gekannt, undnoch heute soll es ganze Völker im hohen Nor<strong>de</strong>n wie in heißenHimmelsstrichen geben, die ohne Brot leben, und so Können auch wirohne gesundheitlichen Scha<strong>de</strong>n das fehlen<strong>de</strong> Brot durch Kartoffelspeisen,dicke Suppen und manches an<strong>de</strong>re ersetzen. Je<strong>de</strong>r einzelne Kann seinenBrotverbrauch vermin<strong>de</strong>rn, in<strong>de</strong>m er an<strong>de</strong>re Nahrungsmittel zu sichnimmt, und reiche Leute, <strong>de</strong>nen noch die verschie<strong>de</strong>nsten, <strong>für</strong> uns zuteure Lebensmittel zur Verfügung stehen, sollen da<strong>von</strong> ausgiebig Ge¬brauch machen, damit mehr Brot und Mehl <strong>für</strong> die weniger Be¬mittelten bleibt.Man hört vielfach Klagen über das jetzt oft sehr schwarze Brot.Die dunklere Farbe hat ihre Ursache darin, daß das Getrei<strong>de</strong> besserausgemahlen wird als früher. Dadurch wird aber das Brot nichtschlechter, son<strong>de</strong>rn im Gegenteil nahrhafter. Das im Getrei<strong>de</strong> enthalteneEiweiß liegt unmittelbar unter <strong>de</strong>r Schale und ging bei unseremfrüheren Mahloerfahren mit <strong>de</strong>r Kleie zum größten Teil <strong>für</strong> die mensch¬liche Nahrung verloren. Mehr Beachtung verdient die Klage, das Brotsei zu schwer, es wer<strong>de</strong> beson<strong>de</strong>rs <strong>von</strong> Menschen mit sitzen<strong>de</strong>r Lebens¬weise nicht vertragen. Auch diese Schwierigkeit ist zu beheben. AmGrabnerhof backen wir aus Kriegsmehl mit Mais o<strong>de</strong>r Kartoffelnein vorzügliches Brot. Die ersten Versuche mit Maisbrot fielen nichtbefriedigend aus, bis wir das Maismehl in sie<strong>de</strong>n<strong>de</strong>s Wasser ein¬kochten und über Nacht in <strong>de</strong>r Kochkiste aufquellen ließen.Am leichtesten streckt man das Brotmehl durch eine Beigabe<strong>von</strong> Kartoffeln, die uns trotz <strong>de</strong>s Mangels an Lebensmitteln immernoch am ehesten zur Verfügung stehen. Da die Kartoffeln sehr wasser¬haltig sind, müssen sie nach <strong>de</strong>m Kochen schnell gut abgegossen undzum Abdünsten aufge<strong>de</strong>ckt auf <strong>de</strong>n Herd gestellt und einigemal so


— 72 —geschüttelt wer<strong>de</strong>n, daß die oberen nach unten und die unteren nachoben Kommen. Auf diese Weise verdunstet ein Teil <strong>de</strong>s Wassers unddie Kartoffeln wer<strong>de</strong>n mehliger und schmackhafter. Durch die Knappheitan Lebensmitteln ist die Kartoffel zu einem Hauptnahrungsmittelgewor<strong>de</strong>n, und man sollte sich diese Kleine Mühe nicht nur bei <strong>de</strong>r Brot¬bereitung, son<strong>de</strong>rn stets machen. Noch besser ist es, die sauber ge¬waschenen Kartoffeln im heißen Rohr auf einem Blech zu braten. ImHerbst braucht die Schale nicht entfernt wer<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn man drehtdie gebratenen, erkalteten Kartoffeln ungeschält durch die Maschineund verwen<strong>de</strong>t sie zur Brotbereitung. Wie aus nachfolgen<strong>de</strong>n Vor¬schriften ersichtlich, geben wir <strong>de</strong>m Mehl ziemlich viel Kartoffeln bei,trotz<strong>de</strong>m gelingt das Brot und ist vorzüglich im Geschmack. Durchdie Beigabe <strong>von</strong> Kartoffeln und gekochtem Mais wird <strong>de</strong>r Teigweich und man muß ihn in Formen backen. Kartoffel- und Maisbrothält sich nicht solange wie reines Roggenbrot, und man sollte es <strong>de</strong>s¬halb nicht im Backofen backen, son<strong>de</strong>rn öfters Kleine Mengen im Rohrherstellen. Trotz<strong>de</strong>m sollte man stets <strong>für</strong> Vorrat sorgen, damit das Brotnicht ganz frisch, son<strong>de</strong>rn erst etwa drei Tage nach <strong>de</strong>m Backen auf<strong>de</strong>n Tisch Kommt. Mit Kartoffeln gebackenes Brot ist frisch viel zunaß, schmeckt nicht gut, ist schwer verdaulich und man braucht auchviel mehr da<strong>von</strong>. Das gleiche gilt auch <strong>von</strong> an<strong>de</strong>rem frisch gebackenenBrot. Um <strong>de</strong>n Platz im Rohr gut auszunützen, lasse man sichFormen, wie die obige Abbildung, aus Schwarzblech anfertigen. Die¬selben sollen so breit und lang sein, daß zwei Formen nebeneinan<strong>de</strong>rim Rohr Platz haben. Wir backen am Grabnerhof auf diese Weise <strong>für</strong>80 Personen Brot und ersparen, da das Brot neben <strong>de</strong>m Kochenhergestellt wird, viel Holz, was zur Kriegszeit doppelt wichtig ist.


5 Mehl4 /cF gekochte, geriebeneKartoffeln30 c/^F SauerteigZubehör— 73 —R5S. Schwarzbrot mit Kartoffeln.Der Sauerteig wird mittags mit Vs ^ lau¬warmem Wasser und Mehl angerührt undan die Wärme gestellt. Abends gibt mandas Mehl, die gekochten o<strong>de</strong>r, noch besser,im Ofenrohr gebratenen, geschälten, durch dieFleischhackmaschine getriebenen Kartoffeln auf das Nu<strong>de</strong>lbrett undgibt <strong>de</strong>n Sauerteig bei, vermischt ihn gut mit Mehl und Kartoffeln,gibt Salz, Anis und Kümmel dazu und Knetet die Masse mit IVs?gut warmem Wasser zu einem seinen Teig, <strong>de</strong>n man, mit einemTuch be<strong>de</strong>ckt, über Nacht in <strong>de</strong>r Küche gehen läßt. Am folgen<strong>de</strong>nMorgen formt man aus <strong>de</strong>r Masse 4 bis 5 gleichmäßige Striezel, gibtsie in eine ausgestrichene längliche Form und stellt sie zum Aufgehen,bis sie die doppelte Größe erreicht haben, an einen gleichmäßig warmenOrt. Die Striezel wer<strong>de</strong>n im heißen Rohr 1 Stun<strong>de</strong> gebacken.4 Roggenmehl1 Maismehl30 c/^F SauerteigZubehörISO. Schwarzbrot mit Maismehl.Das Maismehl wird am Morgen in2/ sie<strong>de</strong>n<strong>de</strong>m Wasser eingekocht und biszum Abend in die Kiste gestellt. Den Sauer¬teig rührt man in Vs ^ lauwarmem Wasser anAm Abend vermischt man <strong>de</strong>n Sauer¬und stellt ihn an die Wärme.teig gut mit <strong>de</strong>m Mehl, gibt das aus <strong>de</strong>r Kiste genommene Maismehlnebst Salz und Anis dazu, Knetet das Ganze mit 1 ? lauwarmemWasser gut ab und läßt <strong>de</strong>n Teig über Nacht in <strong>de</strong>r Küche aufgehen.Die weitere Behandlung ist wie beim Schwarzbrot mit Kartoffeln.1«R.Kartoffellaibchen.40 ck^F WeizenmehlDie Germ wird in <strong>de</strong>r lauwarmen Milch40 c//^F gekochte, geriebene mit etwas Mehl verspru<strong>de</strong>lt und zum Auf¬Kartoffelngehen in die Wärme gestellt. Mehl, Kartoffeln,4 6^ ZuckerGermZucker, zerlassenes Fett, etwas ZitronenschaleV» / Magermilchund Salz vermischt man mit <strong>de</strong>r ausgegan¬Zubehörgenen Germ zu einem Teig, Knetet <strong>de</strong>nselben- und läßt ihn gut aufgehen. Hierauf wird <strong>de</strong>rTeig ausgewalkt, zu run<strong>de</strong>n Laibchen ausgestochen, zu Kipferln o<strong>de</strong>rKleinen Striezeln geformt, die man auf <strong>de</strong>m Blech aufgehen läßtund im Rohr schön hellbraun bäckt. Wer<strong>de</strong>n die Laibchen vor <strong>de</strong>mEinstellen in das Rohr mit Ei o<strong>de</strong>r Milch bestrichen und mit


- 74 —Kristallzucker bestreut, so gewinnen sie wesentlich an Aussehen undGeschmack.ISS. Milchbrot <strong>von</strong> Mais- und Kartoffelmehl.50^ Weizenmehl20 Stärkemehl20 Maiemehl2 c/^F GermVs i MagermilchZubehörDas Maismehl wird in Wasserweich gekocht, dann mit Stärkemehl, Weizen¬mehl, mit <strong>de</strong>r aufgegangenen Germ und etwasSalz zu einem Teig verarbeitet. Der Teigmuß in einer gut ausgefetteten Blechformaufgehen, ehe er bei guter Hitze gebacken wird.60 Mehl30655 Maismehl2 c/^F GermV« / MagermilchZubehörISS. Milchbrot mit Maismehl.Das Maismehl wird in Wasserweich gekocht, dann mit Mehl, etwas Salzund <strong>de</strong>r aufgegangenen Germ verarbeitet unddas Brot weiter behan<strong>de</strong>lt wie Milchbrotmit Kartoffeln.60 Mehl40 6/cA gekochte, geriebeneKartoffeln2 c/^F Germ2/«/ MagermilchZubehör1V4. Milchbrot mit Kartoffeln.Die mit Milch und etwas Mehl auf¬gegangene Germ wird mit Weizenmehl, Kar¬toffeln, Salz und etwas feingewiegter Zitronen¬schale zu einem Teig verarbeitet. Der Teigwird gut geknetet und auf ein eingefettetes Blecho<strong>de</strong>r in eine Form gegeben. Man läßt <strong>de</strong>nTeig aufgehen und bäckt das Brot bei guter Hitze.35 c/^ Mehl15 gekochte, geriebeneKartoffeln2 Fett2 GermMagermilchZubehörISS.Germkuchen.Aus Mehl, Kartoffeln, Milch, Germ,etwas Salz und feingeschnittener Zitronen¬schale macht man einen Germteig und läßtihn aufgehen. Ein Blech wird mit Fett ausge¬strichen, <strong>de</strong>r Teig darauf verteilt und abermalszum Aufgehen gestellt. Der Teig Kann mitRahm o<strong>de</strong>r Fett bestrichen und mit Zuckerbestreut gebacken wer<strong>de</strong>n. Man Kann ihn auch mit TopfenfülleNr. 85 vor <strong>de</strong>m Backen bestreichen o<strong>de</strong>r mit irgend einem Obst,Obstmus, Gemüse-, Käse-, Fleisch- o<strong>de</strong>r Fischsülle backen.


Über die Bereitung<strong>de</strong>r fettlosen Speisen.Die fettlosen Tage machen <strong>de</strong>r Hausfrau noch viel mehr Kopf¬zerbrechen als die fleischlosen Tage. Die Hausfrauen müssen hier neuer¬dings umlernen, wenn sie diese Schwierigkeiten siegreich überwin<strong>de</strong>nwollen.Das fettlose Frühstück erfor<strong>de</strong>rt weniger Mühe, <strong>de</strong>nn das be¬liebte Butterbrot ist ja schon lange verschmerzt und die fehlen<strong>de</strong> ButterKann da ja auch sehr gut durch Honig, Obstmarmela<strong>de</strong> usw. ersetztwer<strong>de</strong>n. In <strong>de</strong>r Stadt muß Brot mit Kaffee, Tee o<strong>de</strong>r Kakao die ersteMahlzeit bil<strong>de</strong>n, und wir auf <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong> beHelsen uns mit Mager¬milch und essen gebratene Kartoffeln o<strong>de</strong>r Maissterz o<strong>de</strong>r Kartoffel¬brei dazu.Mehr Nach<strong>de</strong>nken erfor<strong>de</strong>rt das Mittagessen, aber auch da Könnenmit gutem Willen Mahlzeiten bereitet wer<strong>de</strong>n, die schmackhaft und nahr¬haft sind. Bei fast allen gebun<strong>de</strong>nen Suppen — und diese Kommen ja <strong>für</strong>die fettlosen Tage allein in Betracht — Kann man das Fett entbehren.Zu diesem Zweck wird das zur Einbrenne verwen<strong>de</strong>te Mehl in einerEisenpfanne recht sorgsam ohne Fett unter fortwähren<strong>de</strong>m Rühren hello<strong>de</strong>r dunkel abgeröstet, dann eine seingeschnittene Zwiebel o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>reWürzen beigegeben, und das Ganze mit Wasser o<strong>de</strong>r, noch besser, miteiner Flüssigkeit, in <strong>de</strong>r Suppenwurzeln gekocht wur<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>rman einen Maggiwürfel aufgelöst hat, erst Kalt und dann warm ver¬gossen und glatt verrührt. Bereitet man Suppen aus Kartoffeln. Ge¬müsen o<strong>de</strong>r Hülsenfrüchten, so verwen<strong>de</strong>t man zum Vergießen dasWasser, worin diese Nahrungsmittel gekocht wur<strong>de</strong>n. Die im Grabnerhof-Kochbuch verzeichneten Suppen Nr. 35, 38, 39, 40, 48, 49, 54 Könnenohne Fett bereitet wer<strong>de</strong>n. Bei <strong>de</strong>n in diesem Büchlein angegebenenSuppen Nr. 24, 25, 30, 37, 40 und 41 Kann das Fett gleichfalls weg¬fallen.Beim Gemüse ist das Fett schon schwerer entbehrlich, beson<strong>de</strong>rswenn mit <strong>de</strong>m Gemüse sehr gespart wer<strong>de</strong>n muß und man gezwungen


— 76 —ist, die Portionen durch eine Einbrenne zu vergrößern. In diesem Fallemuß die ohne Fett hergestellte Einbrenne unter fleißigem Rühren mit<strong>de</strong>m Gemüsewasser vergossen und gut aufgekocht <strong>de</strong>m Gemüse bei¬gegeben wer<strong>de</strong>n. Auch ist es empfehlenswert, das Gemüse mit <strong>de</strong>r Ein¬brenne noch gut durchzukochen o<strong>de</strong>r, noch besser, auf einige Stun<strong>de</strong>nin die Kochkiste zu stellen. Vor <strong>de</strong>m Anrichten wird das eingebrannteGemüse mit einigen Löffeln Milch verrührt. Ein schmackhaftes Ge¬müse Kann man auch bereiten, wenn man einige Löffel Mehl mitMilch gut verspru<strong>de</strong>lt, die Masse zu <strong>de</strong>m weichgekochten Gemüse rührt,alles nochmals gut aufkocht und mit feingewiegtem Petersilienkrautwürzt. Steht uns mehr Gemüse zur Verfügung, so ist das Gemüse ingut gesalzenem Wasser weich zu sie<strong>de</strong>n, abzugießen, anzurichten und mitetwas seingewiegtem Petersilienkraut zu Tisch zu bringen. Diese Be¬reitungsart ist bei allen zarten Gemüsen, wie jungen grünen Bohnen,Wachsbohnen, zarten Kohlköpfen, Sprossenkohl, Kochsalat usw. zuempfehlen. Das Gemüsewasser fin<strong>de</strong>t zum Vergießen <strong>von</strong> SuppenVerwendung. Bei vielen Gemüsen, z. B. feinblättrig geschnittenengekochten Möhren, Kleinen Kohlköpfen, blättrig geschnittenen Kar¬toffeln, geschnittenen grünen Bohnen usw., Können wir uns mit einerMilchsoße helfen. Zu <strong>de</strong>m Zweck wird Mehl in einem Email¬geschirr gedämpft (es muß aber weiß bleiben) und mit KalterMilch unter fleißigem Schlagen mit <strong>de</strong>r Schneerute vergossen undso lange weiter geschlagen, bis die Soße glatt und gut aufgekochtist (6ck^ Mehl und reichlich Milch). Zuletzt wird die Soßegesalzen und mit etwas Muskatnuß gewürzt. Das gekochte, abge¬gossene Gemüse wird mit <strong>de</strong>r fertigen Soße gemischt o<strong>de</strong>r man gießtdas Gemüse ab, richtet es auf einer Schüssel an und gießt die Soßedarüber.Auch die verschie<strong>de</strong>nen Salate bringen uns Abwechslung in diefettlosen Tage. Die Salate Nr. 144, 148, 150, 151, 154 Können auchohne Rahm nur mit Essig, etwas Zwiebel und Schnittlauch angemachtwer<strong>de</strong>n. Mischt man <strong>de</strong>m Essig etwas Kräuteressig bei, so wird <strong>de</strong>rGeschmack aller Salate verfeinert. Nach einer Anleitung <strong>von</strong> TheklaFriedlän<strong>de</strong>r bereitet man Kräuteressig auf folgen<strong>de</strong> Weise. Eine KleineHandvoll zartes Petersilien- und Selleriekraut, einige Stengel Estragon,4 bis 5 geschälte Schalotten, 2 Zehen Knoblauch, 2 Lorbeerblätter,Thymian und Rosmarin wer<strong>de</strong>n in einer großen Glasflasche mit 4 ?Essig Übergossen und 3 bis 4 Wochen in die Sonne gestellt. Danngießt man <strong>de</strong>n Essig durch ein feines Sieb, füllt ihn in Kleine Flaschen,


- 77 —die man gut oerkorkt, und verwen<strong>de</strong>t ihn löffelweise zu Salat, Kräuter¬soßen usw.Zur Bereicherung <strong>de</strong>s fettlosen Speisezettels sind die in diesemBüchlein angegebenen Obstspeisen Nr. 43 bis 79 zu empfehlen. Daswenige in einigen Borschriften angegebene Fett Kann weggelassenwer<strong>de</strong>n, nur wo es zum Ausstreichen <strong>de</strong>r Formen verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>nsoll, ist es unentbehrlich.


RSpeisezettel <strong>für</strong>Woche.Montag.Früh: Geröstete Kartoffeln undMilch.Mittag: Maissuppe,Grüne Bohnen ohne Fettund Bratkartoffeln,Topsentascherln.Abend: Gestürzter Mais und ge¬dünsteter Rhabarber.Dienstag.Früh: Maissterz und Milch.Mittag: Kartoffelsuppe ohne Fett,Brennesselspinat und Mais-Knö<strong>de</strong>l.Abend: Buttermilchsuppe mit Kar¬toffeln,Rhabarbernockerln.Mittwoch.Früh: Geröstete Kartoffeln undMilch.Mittag: Kochsalatsuppe,Fleischknö<strong>de</strong>l und GurKensotze.Kartoffeln in <strong>de</strong>r Schale.Abend: Äpselsuppe und Schwe<strong>de</strong>n-Knö<strong>de</strong>l.Donnerstag.Früh: Polenta aus siebenbürgischeArt und Milch.die Kriegszeit.Mittag:Abend:Kriegssuppe,Kartoffelnockerln undSalat.Schwarzbeerensuppe undMaisnockerln.Freitag.Früh: Geröstete Kartoffeln undMilch.Mittag: Rollgerstensuppe,Fisch auslaus mit Kartoffeln,Salat.Abend: Weiße Maissuppe,Rhabarbertommerl.Samstag.Früh: Maisgrießkartoffeln undMilch.Mittag: Spinatsuppe mit Kartoffeln,Topsennockerln.Abend: Kartoffellaibchen und Kaffee.Früh:Mittag:Abend:Sonntag.Milchbrot mit Kartoffelnund Milch.Falsche Rindsuppe mitFrittaten,Fleisch mit Kohl undKartoffeln,Grüner Salat,Rote Grütze und gebrannteZuckersoßeGemüsesulze, geröstete Kar¬toffeln und Salat,Apfelschalentee.


Früh:Mittag:Abend:Früh:Mittag:Abend:Früh:Mittag!Abend:Früh:S. Woche.Montag.Geröstete Kartoffeln undMilch.Eingebrannter Kohl undSalzkartoffeln,Nhabarberauslaus mitWeißbrot.Faverlsuvve,Kartoffelsla<strong>de</strong>n und KalterKrautsalat.Dienstag.Maisgrießkartoffeln undMilch.Kohlsuppe,Schinkenknö<strong>de</strong>l und Salat.Zwetschensuppe undgestürztes Milchkoch.Mittwoch.Maissterz und Milch.Bohnensuppe,Germkuchen mit Äpfeln.Kochsalat und Maisnu<strong>de</strong>ln.Donnerstag.Geröstete Kartoffeln undMilch.Mittag: Erbsensuppe,Maistommerl mit Tovsensülle.Abend: Prinzetzkartoffeln undSalat.Freitag.Früh: Maisgrießkartoffeln undMilch.Mittag: Schwammerlsuppe,Maiskuchen und Holun<strong>de</strong>r¬milch.Abend: Birnensuppe mit Kartoffel¬nu<strong>de</strong>ln.Früh:Mittag:Samstag.Maissterz und Milch.Dillsuppe.Äpselmais.Abend: Rhabarberstru<strong>de</strong>l undÄpselschalentee.SonntagFrüh: Milchbrot mit Maismehlund Milch.Mittag: Goldwürselsuppe,Gefüllte Milz. Kartoffel¬nockerln und Bohnensalat.Abend: Fischsulze, Kartoffeln undSalat,Tee.Früh:Mittag:Abend:Früh:Speisezettel <strong>für</strong> fleisch- und fettlose Tage.1. Tag.Kartoffelbrei und Milch.Buttermilchsuppe,Eingebrannten Kohl undKartoffeln,Topfenknö<strong>de</strong>l.Milchnu<strong>de</strong>ln und gedün¬stetes Obst.2. Tag.Brot mit Obstmarmela<strong>de</strong>und Milch.Mittag: Kartoffelsuppe,Nockerln und Salat,Apselspeise mit gesüßterAbend:Milch.Bauernkraut und Kar¬toffeln.Früh:Mittag:S. Tag.Gebratene Kartoffeln undMilch.Einbrennsuppe,Maisnu<strong>de</strong>ln und Gemüse¬salat.


- 80 —Abend:Früh:Mittag:Abend:Gestürzter Mais und Apfel¬brei.4. Tag.Maissterz und Milch.Sauerkrautsuppe,Gesottene Wachsbohnenmit Kartoffeln,Maizenaspeise mit Obst.Obstsuppe und Kartossel¬brei.S Tag.Früh: Hirsebrei und Milch.Mittag: Bohnensuppe,Kartosfelnockerln undGurkensalat.Abend: Maisnu<strong>de</strong>ln und Obstsotze.Früh:Mittag:Abend:Früh:Mittag:Abend:V. Tag.Gekochte Kartoffeln undMilch.Erbsensuppe,Möhren mit Milchsoße undSemmelknö<strong>de</strong>ln.Kartoffellaibchenund Kaffee.7. Tag (Sonntag).Milchbrot und Milch.Grüne Erbsensuppe,Gesottener Kohl mit Kar¬toffeln,Rote Grütze mit gebrannterZuckersotze.Kartoffeln mit Topfen,Äpselschalentee.


DasEinkochen <strong>de</strong>r Früchte.Die reichliche und gut verwertete Obsternte <strong>de</strong>s Jahres 1915 hatuns über <strong>de</strong>n Mangel an Fleisch und Fett leicht hinweggeholfen.Inzwischen ist aber die Zuckerkarte gekommen, die uns Hausfrauennicht allein wegen unserer fettärmer gewor<strong>de</strong>nen Nahrung mancheSorge macht, son<strong>de</strong>rn vor allem auch im Hinblick auf die Einsie<strong>de</strong>zeit.Denn die Hoffnung, auch in diesem Jahre ein größeres Zuckerquantumda<strong>für</strong> zur Verfügung zu haben, hat sich nicht erfüllt, und es müssennun Wege gesun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n, mit wenig o<strong>de</strong>r ohne Zucker möglichstgroße Vorräte an Eingesottenem herzustellen. Der Ernst <strong>de</strong>r Zeit machtes uns zur strengen Pflicht, nicht das Geringste unbenützt zu lassen.Obst und Gemüse wer<strong>de</strong>n diesen Winter eine noch wichtigere Rolleeinnehmen als sonst, sie sind unbedingt notwendig, um uns vor Ein¬seitigkeit und Mangel in <strong>de</strong>r Ernährung zu schützen.Wenn Obst auch nicht viel Nährstoffe enthält, so macht es dochsatt und ist wegen <strong>de</strong>r darin enthaltenen Nährsalze und Säuren <strong>für</strong>unsere Gesundheit <strong>von</strong> größter Be<strong>de</strong>utung. Die im Obstsaft enthaltenenNährstoffe wer<strong>de</strong>n leicht vom Blut aufgenommen, die Säuren be¬för<strong>de</strong>rn die Verdauung und sorgen da<strong>für</strong>, daß die Speisereste nichtzu lange im Darm bleiben, dort in Fäulnis übergehen und das Blutvergiften. Das ist bei unserer oft schwer verdaulichen Kriegskost außer¬or<strong>de</strong>ntlich wichtig. Obstspeisen bringen auch Abwechslung in unserenSpeisezettel, und sie tragen ferner dazu bei, daß die an<strong>de</strong>ren, zugleichmit ihnen genossenen Nahrungsmittel viel besser ausgenützt und zurBlutbildung verwertet wer<strong>de</strong>n.Bei Herstellung <strong>von</strong> Obstkonserven und Obstsästen sollen wirauch unserer tapferen Kranken Krieger ge<strong>de</strong>nken, <strong>de</strong>nen sie manche Er¬frischung und Erleichterung gewähren Können.Beim Einkochen beachte man dieses Jahr folgen<strong>de</strong> Ratschläge:1. Der wenige uns zur Verfügung stehen<strong>de</strong> Zucker ist weise ein¬zuteilen; und all die Obstsorten, wie Schwarzbeeren, reife und unreife»;


— 82 —Stachelbeeren, Johannisbeeren, Himbeeren, Brombeeren, Holun<strong>de</strong>r,Kirschen, Rhabarber, Zw tischen und Zwetschenrester, sind in Flaschenohne Zucker einzumachen.2. Ferner Können Beerenobst und auch Marillen, Pfirsiche, Birnen,Apfel, Kürbisse, allein o<strong>de</strong>r gemischt, ohne Zucker dick zu Marme¬la<strong>de</strong>n und Mus eingekocht und bei Gebrauch mit Zuckersirup ver¬dünnt wer<strong>de</strong>n. Dabei ist das Mischen süßer und saurer Früchte vorteil¬haft; z. B. Preiselbeeren mit süßen Äpfeln o<strong>de</strong>r Birnen usw.3. Bei Herstellung <strong>von</strong> Fruchtsäften ist <strong>de</strong>r Zucker gleichfallszu entbehren; er wird erst bei Gebrauch in Wasser aufgelöst und dannmit <strong>de</strong>m Saft vermischt. Die Säfte müssen dann aber etwas längergekocht wer<strong>de</strong>n. Eine Ausnahme macht <strong>de</strong>r Erdbeersast; er verliert,ohne Zucker eingekocht, an Geschmack und Farbe.4. Ferner sei auf das sehr einfache Einmachen <strong>de</strong>r Früchtemit Salizyl und wenig Zucker hingewiesen. Man Kann auf dieseWeise schnell große Mengen <strong>von</strong> Früchten haltbar machen und dieKleine Beigabe <strong>von</strong> Salizyl (auf 10 1


- 83 —mit guten Gummiringen dauern Jahrzehnte und sind äußerst praktisch.Die Flaschen sind gewissenhaft zu reinigen, und zu diesem Zweck mitheißer Aschen- o<strong>de</strong>r Sodalauge auszubrühen und mit reinem Wassertüchtig nachzuspülen.Die Korke sollen vor <strong>de</strong>m Gebrauch 10 Minuten gekocht wer<strong>de</strong>n.Trübt sich das Wasser, so muß es erneuert wer<strong>de</strong>n.Keimfrei macht man die Gläser o<strong>de</strong>r Flaschen, in<strong>de</strong>m man siemit Asbestschwefelschnitten ausschwefelt o<strong>de</strong>r mit Salizylschnavs aus¬spült. Elfteres geschieht, in<strong>de</strong>m man ein Kleines Stück einer Asbest¬schwefelschnitte an einen Draht hängt, sie anzün<strong>de</strong>t und die brennen<strong>de</strong>Schnitte in das Glas hält, bis <strong>de</strong>r Schwefel verbrannt ist. Will man diezu verwen<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Gläser o<strong>de</strong>r Flaschen mit Schnaps Keimfrei machen, sonimmt man auf ' 4 / Schnaps 1 ^ Salizyl, vermischt dies gut undspült die Gläser damit aus. Sowohl das Ausschwefeln als auch dasAusspülen soll Kurz vor <strong>de</strong>m Einfüllen geschehen.Alle Flaschensrüchte, die in Dunst gekocht wer<strong>de</strong>n, sollen nach<strong>de</strong>m Verkorken verbun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n, damit <strong>de</strong>r Kork durch <strong>de</strong>n Dampfnicht herausgetrieben wird. Zu <strong>de</strong>m Zweck nimmt man ein StückchenLeinwand und bin<strong>de</strong>t sie über <strong>de</strong>m Kork am Flaschenhals fest.Sie<strong>de</strong>t man Flaschen in Dunst, so stellt man sie auf einemHolzbrettchen in einen Topf, gibt bis zur halben Flaschenhöhe KaltesWasser, läßt es langsam zum Sie<strong>de</strong>n Kommen, <strong>de</strong>ckt <strong>de</strong>n Topf zuund berechnet <strong>von</strong> jetzt an die in <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Vorschriften an¬gegebene Kochdauer.Ist die Kochdauer vorüber, so stellt man <strong>de</strong>n Topf vom Herd,nimmt, wenn das Wasser ausgekühlt ist, die Flaschen heraus, entferntdie Leinenläppchen und versiegelt die Flaschen.Zum Versiegeln gibt man Siegellackstücke in einen Kleinen Topf,läßt sie durch Erhitzen flüssig wer<strong>de</strong>n, steckt <strong>de</strong>n obersten Teil <strong>de</strong>s ver¬korkten Flaschenhalses senkrecht hinein und nimmt die Flasche raschzurück. Beim Offnen <strong>de</strong>r Flasche Kann <strong>de</strong>r abgekratzte Siegellackin das Töpfchen zurückgegeben wer<strong>de</strong>n zu gelegentlicher Wie<strong>de</strong>r¬verwertung.Hei<strong>de</strong>lbeeren iu Flaschen. Die verlesenen Früchte wer<strong>de</strong>n in einerMessingpfanne solange auf <strong>de</strong>m Feuer gelassen, bis sie platzen, unddann in einen ir<strong>de</strong>nen Topf geschüttet. Hierauf füllt man sie in reineFlaschen, die, Kurz bevor man die Früchte hineingibt, geschwefelt o<strong>de</strong>rmit Schnaps ausgespült wer<strong>de</strong>n. Das Einfüllen in Flaschen <strong>von</strong> 1 bis2 / Inhalt geht am schnellsten, wenn man die Früchte mit einem6*


— 84 —Schnabeltöpfchen in die Flaschen schüttet und mit einem zugespitztenHolz nachhilft. Um viel Früchte unterzubringen, wer<strong>de</strong>n die gefülltenFlaschen auf einem mehrfach zusammengelegten Tuch einigemal? festaufgestoßen und dann nochmals nachgefüllt. Die Flaschen wer<strong>de</strong>n mitgut abgebrühten und dann abgetrockneten Korken verschlossen (<strong>de</strong>rTeil <strong>de</strong>s Korkes, <strong>de</strong>r in die Flasche Kommt, wird in Schnaps getaucht),verbun<strong>de</strong>n und an einem Kühlen, trockenen Ort stehend aufbewahrt.Die Flaschen dürfen nur so weit gefüllt wer<strong>de</strong>n, daß zwischen <strong>de</strong>nFrüchten und <strong>de</strong>n Korken ein ungefähr 5 cm leerer Raum bleibt; dieFrüchte steigen etwas und wür<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n Kork heraustreiben, wenn siemit ihm in Berührung Kommen.Rhabarber in Flaschen. Reine, <strong>von</strong> <strong>de</strong>n Fä<strong>de</strong>n befreite Rha¬barberstengel schnei<strong>de</strong>t man in Kleine Stücke, füllt sie in reine Flaschen,schüttet frisches Wasser darüber, und zwar so, daß dasselbe über <strong>de</strong>mRhabarber steht, und verkorkt die Flaschen. Der Rhabarber hält sichauf diese einfache Art vermöge seiner Fruchtsäure ta<strong>de</strong>llos.Johannisbeeren in Flaschen. Man streift die Johannisbeerenmit einer womöglich silbernen Gabel <strong>von</strong> <strong>de</strong>n Stielen, nach<strong>de</strong>m mansie in einem Sieb sehr schnell unter <strong>de</strong>r Wasserleitung abgewaschenhat. Sie wer<strong>de</strong>n in reine Flaschen eingefüllt, verkorkt, verbun<strong>de</strong>n und20 Minuten im Dunst gekocht.Brombeeren, Holun<strong>de</strong>r und Kirschen wer<strong>de</strong>n gleich bereitet. DieBrombeeren sollen aber nicht gewaschen wer<strong>de</strong>n.Himbeeren in Flaschen. Dieselben müssen ganz frisch gepflückt,reif,aber nicht weich fein und ungewaschen in die reinen Flaschen Kommen.Verkorkt und verbun<strong>de</strong>n läßt man sie 20 Minuten im Dunst Kochen.Zwetschen in Flaschen. Reine Zwetschen wer<strong>de</strong>n in Stücke zer¬teilt, in Flaschen gefüllt und 20 Minuten im Dunst gekocht.Zwetschenrester in Flaschen. Die reinen Zwetschen wer<strong>de</strong>n <strong>von</strong><strong>de</strong>n Kernen befreit, durch die Fleischhackmaschine getrieben und auf<strong>de</strong>m Herd eine Weile eingekocht. Hernach wird <strong>de</strong>r Brei in reineFlaschen gefüllt, verkorkt, verbun<strong>de</strong>n und noch eine halbe Stun<strong>de</strong> imDunst gekocht.Zitronensaft in Flaschen. Nach<strong>de</strong>m man die Zitronen gewaschen,getrocknet und geschält o<strong>de</strong>r abgerieben hat, schnei<strong>de</strong>t man sie in <strong>de</strong>rMitte durch, entfernt die Kerne, preßt <strong>de</strong>n Saft mittels Zitronenpresseaus und läßt ihn 24 Stun<strong>de</strong>n in einem Porzellantopf stehen. Dannwird <strong>de</strong>r Klare Saft, ohne <strong>de</strong>n Satz, in reine, Kleine Flaschen gefüllt.Er hält sich verkorkt und versiegelt sehr lange.


— 85 —Grüne Erbsen in Flaschen. Ausgeschälte Erbsen wer<strong>de</strong>n in reineFlaschen so dicht als möglich gefüllt, mit einem Kaffeelöffel Zuckergewürzt, verkorkt, verbun<strong>de</strong>n und IV2 Stun<strong>de</strong>n im Dunst gekocht.Grüne Bohnen in Flaschen. Ta<strong>de</strong>llos reine grüne Bohnenwer<strong>de</strong>n Klein geschnitten, mit etwas Salz in reine Flaschen so dichtals möglich eingefüllt, verkorkt, verbun<strong>de</strong>n und I V2 Stun<strong>de</strong>n im Dunstgekocht.Das Einkochen <strong>von</strong> Obstmus und Marmela<strong>de</strong>n.Zwetschenmus (Powidl). Die gut reifen Zwetschen wer<strong>de</strong>nentsteint und unter fortwähren<strong>de</strong>m Rühren nach und nach in <strong>de</strong>n Kesselgetan. Gleichmäßigkeit <strong>de</strong>s Feuers ist notwendig, <strong>de</strong>nn bei zu starkerHitze beginnt das Mus zu spritzen, und es geht viel verloren. Um einAnbrennen zu verhüten, muß während <strong>de</strong>r ganzen Kochzeit gründlichund fleißig gerührt wer<strong>de</strong>n. Der fertige Powidl ist blauschwarz undfällt in Flocken vom Löffel. Um dies zu erreichen, muß das Mus, jenach <strong>de</strong>r Menge, 8 bis 14 Stun<strong>de</strong>n sie<strong>de</strong>n. Wenn <strong>de</strong>r Powidl die ge¬hörige Dicke erreicht hat, füllt man ihn sofort in saubere, fettfreieTöpfe, streicht die Oberfläche glatt und stellt ihn erkaltet noch eine Zeitin eine warme Ofenröhre o<strong>de</strong>r, was noch besser ist, nach <strong>de</strong>m Backeneinige Stun<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n Backofen. Die Oberfläche trocknet dann, unddas Mus hält sich jahrelang.Apfelmus. Hiezu verwen<strong>de</strong>t man reife Ausschußäpfel, also wurm¬stichige, angeschlagene und angefaulte Früchte. Sie wer<strong>de</strong>n gereinigt, in4 Teile geschnitten, mit etwas Wasser weich gekocht und durch einSieb getrieben. Der Brei wird mit Zitronenschale, Nelken und Zimt¬rin<strong>de</strong> gewürzt und unter fortwähren<strong>de</strong>m Rühren zu einem dicken Museingekocht, das man weiter behan<strong>de</strong>lt wie Powidl.Beereumus. Hei<strong>de</strong>lbeeren, Stachelbeeren usw. wer<strong>de</strong>n ge¬waschen und an <strong>de</strong>r Sonne auf einem Tuch rasch getrocknet. Danngibt man die Beeren in einen Kessel und läßt sie unter fortwähren¬<strong>de</strong>m Rühren eindicken. Alle diese Musarten wer<strong>de</strong>n vor <strong>de</strong>m Gebrauchmit mehr o<strong>de</strong>r weniger Wasser, je nach Verwendung, verdünnt un<strong>de</strong>twas gezuckert.Marillenmarmela<strong>de</strong>. Die Früchte wer<strong>de</strong>n entsteint, mit ganzwenig Wasser weich gekocht und durch ein Sieb getrieben. Auf 1Brei gibt man ^ 4 Zucker und Kocht die Masse unter fleißigemRühren 1 Stun<strong>de</strong>. Ebenso Kann man Marmela<strong>de</strong>n <strong>von</strong> Zwetschen undallen Beerenarten bereiten.


— 86 -Die Marmela<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n in reine Gläser gefüllt. Auf die Früchtegibt man ein rund geschnittenes, in Schnaps getränktes weißes BlättchenPapier, streut etwas Salizyl darauf und verbin<strong>de</strong>t die Gläser.Alle Gläser und Töpfe zum Einfüllen <strong>von</strong> Mus und Marmela<strong>de</strong>nmüssen sehr rein sein und durch Ausschwefeln o<strong>de</strong>r Ausspülen mit SaliznlschnapsKeimfrei gemacht wer<strong>de</strong>n.Obstsäfte.Hiezu verwen<strong>de</strong>t man Erdbeeren, Himbeeren, Johannisbeeren undHolun<strong>de</strong>r.In <strong>de</strong>n meisten Fällen wer<strong>de</strong>n die Beeren zerdrückt, mittelsPresse ausgepreßt und nach<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Saft einige Stun<strong>de</strong>n gestan<strong>de</strong>nhat, filtriert. Der Saft wird hierauf mit o<strong>de</strong>r ohne Zucker (auf 1 Saft30 ck^t? Zucker) 10 Minuten gesotten, heiß in reine, mit einem nassenTuch umhüllte Flaschen gefüllt und sofort mit guten, gekochten Korkenverschlossen und versiegelt.Sehr schönen Klaren Sast gewinnt man auf folgen<strong>de</strong> Art: Diezur Saftbereitung bestimmten Beeren wer<strong>de</strong>n am Vortag geputzt, wennnötig gewaschen, mit Zucker vermischt und zerstampft- Die Zuckermengerichtet sich nach <strong>de</strong>m Geschmack. In <strong>de</strong>r Regel rechnet man aus 1Beeren30 ci/.-F Zucker, bei Johannisbeeren etwas mehr. Man nimmt einenhohen, reinen Topf mit gut schließen<strong>de</strong>m Deckel, legt auf <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n<strong>de</strong>s Topfes eine zirka 10 hohe Einlage (Holzstück, Ziegel u. vgl.),gibt beiläufig 2 bis 3 ^ sie<strong>de</strong>n<strong>de</strong>s Wasser hinein, daß es bis zur Höhe<strong>de</strong>r Einlage reicht, und stellt zur Aufnahme <strong>de</strong>s Saftes eine Porzellan¬schüssel o<strong>de</strong>r ein ir<strong>de</strong>nes Gefäß auf die Einlage. Nun bin<strong>de</strong>t manüber <strong>de</strong>n Topf einen dünnen Flanell o<strong>de</strong>r sonst ein passen<strong>de</strong>s Filtrier¬tuch und schüttet die am Vortag mit Zucker zerdrückten Beeren auf <strong>de</strong>nFlanell, <strong>de</strong>ckt <strong>de</strong>n Topf zu und setzt die eingehängten Früchte etwaStun<strong>de</strong>n lang <strong>de</strong>m sich entwickeln<strong>de</strong>n Dampfe aus. Der Dampfbringt die Früchte und ihre Zellen zum Platzen, und <strong>de</strong>r Saft fließtvollkommen Klar in das zur Aufnahme bestimmte Gesäß. Ist die Koch¬zeit vorüber, so wird <strong>de</strong>r Saft sofort heiß in gut gereinigte, mit einemnassen Tuch umhüllte Flaschen eingefüllt, verkorkt und versiegelt.Der Rückstand wird noch V.. Stun<strong>de</strong>gesotten, in reine, Keim¬freie Gläser gefüllt und wie Marmela<strong>de</strong> verbun<strong>de</strong>n.Einmachen mit Salizyl.Salizyl ist ein Konservierungsmittel, das bei Früchten, die zumVerkaufe bestimmt sind, nicht in Anwendung Kommen darf. Da aber


— 87 -<strong>von</strong> <strong>de</strong>n Ärzten immer wie<strong>de</strong>r die Unschädlichkeit so Kleiner Mengen(auf 10 /^/ Früchte 1 ck^ Salizyl) versichert wird und wir hier trotzjahrelanger Anwendung noch nie einen Nachteil beim Genüsse <strong>de</strong>rFrüchte bemerkt haben, so soll diese einfache, billige Anweisung,welche ermöglicht, Früchte mit wenig Zucker in großen Mengen aufdie schnellste Art gut und sicher einzukochen, nicht vorenthalten wer<strong>de</strong>n.Das Salizyl muß mit aller Vorsicht genau abgewogen wer<strong>de</strong>n undsoll <strong>von</strong> Hausfrauen, <strong>de</strong>nen Keine Grammwage zur Verfügung steht,in <strong>de</strong>r Apotheke abgewogen gekauft wer<strong>de</strong>n. Die Kleine Salizylmengeist gewiß nicht schädlicher als die heute vielfach empfohlene Beigabe<strong>von</strong> Benzoesäure und Ameisensäure.Zwetschenkompott. Auf 1 ^ ausgesteinte Früchte rechnet man10 Zucker und 1 7 Salizyl. Der Zucker wird in Wasser getaucht undin einer Messingvfanne o<strong>de</strong>r einem ir<strong>de</strong>nen Topf zum Zergehen aufsFeuer gestellt. Dann wer<strong>de</strong>n die ganzen o<strong>de</strong>r entsteinten Früchte darinaufgekocht, vom Feuer gezogen, 1 ? Salizyl daruntergemischt und in reineGläser o<strong>de</strong>r Töpfe gefüllt, die sofort mit Pergament verbun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.Pfirsiche und Marillen Können auf ganz gleiche Art ein¬gekocht wer<strong>de</strong>n.Kriecherl und Kirschen ebenfalls, nur wer<strong>de</strong>n dieselben nichtentsteint.Gleichfalls Können alle Beerenarten, wie Hei<strong>de</strong>lbeeren, Ho¬lun<strong>de</strong>r-, Johannis-, Stachel- und Brombeeren auf obige Arteingemacht wer<strong>de</strong>n.Preiselbeeren.Preiselbeeren ohne Zucker. Die Beeren wer<strong>de</strong>n aufs Feuergebracht; sobald sie warm sind, unter fleißigem Schütteln einmal auf¬gekocht und heiß in die Gläser gefüllt. 8 bis 10 Stun<strong>de</strong>n vor <strong>de</strong>mGebrauch wer<strong>de</strong>n sie mit feinem Zucker verrührt, sie sind dann inFarbe und Geschmack ausgezeichnet.Preiselbeeren mit Äpfeln o<strong>de</strong>r Birnen. Man sie<strong>de</strong>t 6 / /Preiselbeeren mit 2^2 ^5/ Zucker gut auf, nimmt die Beeren mit <strong>de</strong>mSchaumlöffel heraus und Kocht in <strong>de</strong>m Saft 5 ^ geschälte, in Viertelgeschnittene gute Birnen o<strong>de</strong>r Herbstäpfel weich, mischt dann diePreiselbeeren darunter und füllt die Früchte heiß in Gläser.Preiselbeeren mit Äpfeln und Möhren. 6 ^ Preiselbeeren,3 ^ Zucker, 2 ^7 geschälte Apfel und 1 ^ Möhren. Der Zucker wirdin Wasser getaucht und auf <strong>de</strong>m Herd in einer Messingpfanne flüssig


— 88 —gemacht. Hierauf gibt man die in ganz feine Würfel geschnittenen Apfeldazu und läßt sie weich Kochen, fügt die ebenso feingeschnittenen, vorherin wenig Wasser weichgekochten Möhren und die Preiselbeeren bei, Kochtalles miteinan<strong>de</strong>r 10 Minuten und füllt die Früchte heiß in Gläser.Das Gewicht <strong>von</strong> Äpfeln und Möhren Kann auch verdoppelt wer<strong>de</strong>n.Kürbis.Kürbiskompott. 5 /.-A Kürbis, IV2 ^5 Zucker, 1 i Weinessig,Zimt, Nelken und Ingwer. Die Kürbisse wer<strong>de</strong>n geschält, in schöneStreifen geschnitten und in schwachem Essigwasser über Nacht stehengelassen. Am an<strong>de</strong>rn Tage Kocht man Zucker, Essig, Zimt, Nelkenund Ingwer (Gewürze in Mull bin<strong>de</strong>n) V^> Stun<strong>de</strong>, gibt die gut ab¬getropften Kürbisse portionenweise hinein, läßt sie so lange sie<strong>de</strong>n, bissie glasig sind, und füllt sie heiß in Gläser. Nach <strong>de</strong>m Kochen schüttetman <strong>de</strong>n Sirup darüber.Kürbismarmela<strong>de</strong>. Man schnei<strong>de</strong>t <strong>de</strong>n halbierten, geschälten,<strong>von</strong> Kernen und Fasern gereinigten Kürbis in große Würfel undsie<strong>de</strong>t sie ohne Wasser V2 Stun<strong>de</strong>. Dann Kocht man <strong>de</strong>n Brei nocheinige Stun<strong>de</strong>n ein, mischt zu 2 /.F Brei V2 ^.7 Zucker und 5 5 fein¬gestoßenen Ingwer und Kocht die Masse unter mehrfach wie<strong>de</strong>rholtemRühren zu Marmela<strong>de</strong> dick ein. Wenn Kürbismarmela<strong>de</strong> ohne Ingwereingekocht wird, eignet sie sich zum Verlängern <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nstenMarmela<strong>de</strong>n, z. B. Marillen-, Orangenmarmela<strong>de</strong> usw.Kürbis mit Äpfeln. Die Kürbisse wer<strong>de</strong>n geschält, vom Kern¬haus befreit und zu einem Brei gekocht. Die Äpfel wer<strong>de</strong>n gewaschen,in Kleine Stücke geschnitten, in etwas Wasser weich gekocht und passiert.Man mischt Kürbis- und Apfelbrei zu gleichen Teilen, läßt alles noch¬mals 1 bis 2 Stun<strong>de</strong>n einkochen, gibt darauf zu 2 Brei V2 ^ 7 Zucker,etwas Zitronensaft und -schale, Nelken und Ingwer und Kocht dieMasse zu dickem Brei ein. Die Marmela<strong>de</strong> wird heiß in mit Schnapsausgespülte Gläser o<strong>de</strong>r Töpfe gefüllt und mit Pergament verbun<strong>de</strong>n.Die Verwertung <strong>von</strong> unreifen Falläpfeln.Apfelgelee (Sülze). Dazu verwen<strong>de</strong>t man in erster Linie Fall¬obst. Die Apfel wer<strong>de</strong>n gewaschen, vom Faulen und Wurmstichigenbefreit, in Spalten geschnitten und mit wenig Wasser weich gekocht.Ein reines Tuch wird an <strong>de</strong>n Füßen eines gestürzten Küchenstuhlesfestgebun<strong>de</strong>n und eine Porzellanschüssel darunter gestellt. Nun gießtman die gekochten Apfel auf das Tuch und läßt <strong>de</strong>n Saft, ohne zu


— 89 —rühren, ablaufen. Der Saft wird dann vorsichtig abgegossen und je nach<strong>de</strong>r Menge V2 bis 1 Stun<strong>de</strong> gesotten. Dann gibt man auf 1 Saft30 Zucker und läßt <strong>de</strong>n Saft sie<strong>de</strong>n, bis er breit vom Löffel fließt.Das Gelee wird heiß in Kleine Gläser gefüllt und sofort verbun<strong>de</strong>n.Nimmt man auf 1 Saft 10 Zucker und läßt <strong>de</strong>n Saft15 Minuten sie<strong>de</strong>n, so erhält man, wenn sie<strong>de</strong>nd in reine Flaschengefüllt, einen haltbaren Apfelsaft.Die im Tuch zurückgebliebenen Apfel wer<strong>de</strong>n durch ein Sieb ge¬trieben, mit beliebigem Gewürz (Zitronenschale, Zimt) versehen un<strong>de</strong>rgeben, unter fortwähren<strong>de</strong>m Rühren sehr dick eingekocht, ein halt¬bares Apfelmus.Wird <strong>de</strong>r durch ein Sieb getriebene Rückstand mit Zucker ge¬mischt und Stun<strong>de</strong>n unter fleißigem Rühren eingekocht, so erhaltenwir eine gute Apfelmarmela<strong>de</strong>.Kocht man diese Marmela<strong>de</strong> noch weiter ein, und streicht mansie dann auf ein feuchtes Pergamentpapier, wo sie unter wie<strong>de</strong>rholtemUmwen<strong>de</strong>n bis zum Trockenwer<strong>de</strong>n verbleibt, so erhalten wir einendauerhasten Apfelkäse.Der getrocknete Apfelkäse Kann, zu einer Wurst gerollt und inPergament gewickelt, noch eine Weile weiter an <strong>de</strong>r Luft getrocknetwer<strong>de</strong>n. Diese Apfelwürfte sind sehr saftig und eignen sich gut, insFeld geschickt zu wer<strong>de</strong>n.Paradiesäpfelo<strong>de</strong>r Tomaten.Der Paradiesapfel, <strong>de</strong>r lei<strong>de</strong>r hierzulan<strong>de</strong> viel zu wenig geschätztwird, zeichnet sich nicht nur durch sein schönes Aussehen und <strong>de</strong>nfrischen Wohlgeschmack, son<strong>de</strong>rn auch durch große Bekömmlichkeitaus. Er enthält neben gesun<strong>de</strong>n Pflanzensäuren auch viel Schwefel,einen Baustoff <strong>de</strong>s Eiweiß. Ein hervorragen<strong>de</strong>r Kenner empfiehlt allenPersonen, die eine mehr sitzen<strong>de</strong> Lebensweise führen, recht viel Paradies¬äpfel zu essen, weil sie alle Organe, beson<strong>de</strong>rs die Leber, Kräftigen.Die Tomate Kann sehr verschie<strong>de</strong>nartig verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n; manKann Suppen, Soßen, Gemüse, Salate, Fleischgerichte und Kompottdaraus herstellen. Ferner ist sie eine herrliche Würze, die als Beigabezu Fleischspeisen, Soßen u. dgl. Geschmack und Farbe verbessert. DieTomaten Können nach angegebenem Verfahren reif und unreif <strong>für</strong><strong>de</strong>n Winter aufbewahrt wer<strong>de</strong>n.Grüne Tomaten als Kompott. Kleine Tomaten läßt manganz, große schnei<strong>de</strong>t man entzwei, und läßt sie über Nacht in Essig-


— 90 —wasser stehen. Zucker, Weinessig und Gewürze wer<strong>de</strong>n gekocht (1 i Wein¬essig, 1 /c-/ Zucker und, in einem Stückchen Mull eingebun<strong>de</strong>n, Zitronen¬schale, Zimt, Nelken), und wenn die Flüssigkeit ein wenig eingekochtist, die Tomaten darin weichgesotten. Zuletzt wird <strong>de</strong>r Zuckersirup überdie in Gläser eingeschichteten Tomaten gegossen.Grüne Tomaten in Essig. Hiezu verwen<strong>de</strong>t man Kleine grüneTomaten, wäscht sie, überbrüht sie mit sie<strong>de</strong>n<strong>de</strong>m Salzwasser und läßtsie in einem ir<strong>de</strong>nen Topf bis zum Erkalten stehen. Unter<strong>de</strong>ssen Kochtman 3 Teile Weinessig und einen Teil Wasser mit Zwiebeln, Salzund Pfefferkörnern ^ 2 Stun<strong>de</strong>. Die Tomaten wer<strong>de</strong>n dann abgeseiht,abgetrocknet, zusammen mit Wein- o<strong>de</strong>r Kirschblättern, Dillkraut un<strong>de</strong>iner rohen Paprikaschote hübsch in Gläser gefüllt und mit <strong>de</strong>mwarmen Essig Übergossen.Reife Tomaten in Salz eingelegt. Fehlerlose, reine, reifeTomaten gibt man in einen neuen Steinguttopf und übergießt siemit Salzwasser. Auf 1 ? Wasser nimmt man 5 ck^ Salz, Kocht dieLösung auf und gibt sie über die Früchte. Der Topf wird dann mitPergament verschlossen. Die Früchte Kann man nach Bedarf her¬ausnehmen, muß aber da<strong>für</strong> sorgen, daß das Wasser stets über<strong>de</strong>nselben steht. Wenn nötig, müssen die Früchte mit einem Porzellan¬teller o<strong>de</strong>r run<strong>de</strong>n Holzbrettchen beschwert wer<strong>de</strong>n.Tomatenmus in Flaschen. Die reifen Tomaten wer<strong>de</strong>n ab¬gerieben, in Stücke zerschnitten und in einem ir<strong>de</strong>nen Topf unter häu¬figem Rühren im eigenen Saft weich gekocht. Hierauf treibt man <strong>de</strong>nBrei durch ein Haarsieb, Kocht ihn unter beständigem Rühren dickein und füllt ihn in reine Flaschen, welche, verkorkt und verbun<strong>de</strong>n,30 Minuten im Dunst gekocht wer<strong>de</strong>n. Man Kann die rohen Tomatenauch durch die Fleischhackmaschine drehen, läßt sie dann Vs Stun<strong>de</strong>sie<strong>de</strong>n und füllt sie Kochend in Flaschen, die man sogleich verschließt.(Flaschen vorher auf <strong>de</strong>n Rand <strong>de</strong>s Her<strong>de</strong>s stellen.)Getrocknete Tomaten. Die Tomate eignet sich trotz <strong>de</strong>s hohenWassergehaltes sehr gut zum Dörren. Die Früchte dürfen nicht sehrreif sein, weil dann das Fleisch zu weich ist und die Dörrware an¬kleben und unansehnlich wür<strong>de</strong>. Die reifen, noch harten Tomatenwer<strong>de</strong>n mit einem reinen Tuch abgewischt, halbiert, mit <strong>de</strong>r Schnitt¬fläche nach oben auf reine Tücher o<strong>de</strong>r Bretter gelegt und an <strong>de</strong>rSonne o<strong>de</strong>r im Backofen o<strong>de</strong>r im Rohr gedörrt.Getrocknetes Tomatenmark. Die reinen Früchte wer<strong>de</strong>n zer¬kleinert, eingekocht, durch ein Sieb getrieben und zu einem festen Brei


— 91 —eingekocht. Dieser Brei wird auf flache Teller o<strong>de</strong>r mit Pergamentpapierbelegte Bleche o<strong>de</strong>r Brettchen messerrückendick aufgestrichen und an <strong>de</strong>rSonne o<strong>de</strong>r im Rohr solange getrocknet, bis er eine trockene, zäheMasse bil<strong>de</strong>t, die dann zusammengerollt in Säckchen aufbewahrt wird.Gemüse in Essig.Bohnen im Dunst. Grüne Bohnen wer<strong>de</strong>n abgezogen, Klein¬geschnitten, in sie<strong>de</strong>n<strong>de</strong>m Salzwasser 3 Minuten gesotten und ohneAbspülen zum Erkalten auf ein Sieb gelegt. Unter<strong>de</strong>ssen Kocht manEssigwasser (1 Teil Weinessig und 3 Teile Wasser) mit Salz undBohnenkraut Stun<strong>de</strong>, füllt die ausgekühlten Bohnen in reine Dunst¬gläser und schüttet das Essigwasser darüber. Die Gläser verbin<strong>de</strong>t manzuerst mit Leinwand, dann mit Pergament und Kocht sie, wie aufSeite 83 angegeben, ^. Stun<strong>de</strong> im Dunst.Senfgurken. Große Gurken wer<strong>de</strong>n gewaschen, geschält, halbiertund das Kernhaus mit einem Löffel herausgenommen. Dann schnei<strong>de</strong>tman sie in Spalten, salzt sie ein und läßt sie in einem ir<strong>de</strong>nenTopf 24 Stun<strong>de</strong>n stehen. Nach<strong>de</strong>m sie gut abgetropft sind, füllt mansie mit Senfkörnern, blättrig geschnittenem Kren und Kleinen Zwiebelnin <strong>de</strong>n Topf und schüttet verdünnten sie<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Weinessig darüber.Nach <strong>de</strong>m Erkalten gießt man <strong>de</strong>n Essig wie<strong>de</strong>r ab, sie<strong>de</strong>t ihn neuer¬dings auf und übergießt die Gurken mehrmals damit. Am folgen<strong>de</strong>nTage wie<strong>de</strong>rholt man das Verfahren. Am übernächsten Tage gießtman <strong>de</strong>n Essig nochmals ab, süllt die Gurken in Gläser o<strong>de</strong>r auchTöpfe und gießt <strong>de</strong>n wie<strong>de</strong>r aufgesottenen Essig erkaltet darüber undverbin<strong>de</strong>t mit Pergamentpapier.Essiggurken. Hiezu verwen<strong>de</strong>t man Kleine grüne Gurken, wäschtsie, ohne sie an <strong>de</strong>n En<strong>de</strong>n abzuschnei<strong>de</strong>n, überbrüht sie mit sie<strong>de</strong>n<strong>de</strong>mSalzwasser und läßt sie in einem ir<strong>de</strong>nen Topf bis zum Erkaltenstehen. Unter<strong>de</strong>ssen Kocht man 2 Teile Weinessig und 1 Teil Wassermit Ziebeln, Salz und Pfefferkörnern ^ 2 Stun<strong>de</strong>. Die Gurken wer<strong>de</strong>ndann abgeseiht, abgetrocknet, mit Wein- und Kirsch blättern, Dillkrautund einer roten Paprikaschote hübsch in Gläser gefüllt, mit <strong>de</strong>m Essigwarm Übergossen und verbun<strong>de</strong>n.Mixed Pickles. Hiezu eignen sich grüne Bohnen, Blumenkohl,Karotten, Kleine Zwiebeln, Erbsen, Kohlrabi und Kleine Gurken. DieZwiebeln wer<strong>de</strong>n geschält und mit <strong>de</strong>n blättrig geschnitten Gurken ineinem Porzellantopf eingesalzen und so eine Weile stehen gelassen. GrüneBohnen, Kohlrabi und Karotten schnei<strong>de</strong>t man und läßt sie weich


— 92 —Kochen. Die Blumenkohlrosen wer<strong>de</strong>n zerteilt und ebenfalls nicht zu weichgekocht. Grüne Erbsen wer<strong>de</strong>n erlesen und halbweich gekocht. Mittler¬weile Kocht man 3 Teile Weinessig und 1 Teil Wasser mit etwasSalz auf, füllt das Gemüse samt <strong>de</strong>n Zwiebeln und Gurken appetit¬lich und in hübscher Farbenzusammenstellung in Gläser, übergießt mitausgekühltem Essigwasser und verbin<strong>de</strong>t mit Pergamentpapier.Bei allen Essiggemüsen muß <strong>de</strong>r Essig über <strong>de</strong>m Gemüse stehen.Allgemeines über das Stertlisteren.Die Frischerhaltung in Sterilisiergläsern ist leicht und einfachauszuführen, sie gelingt auch stets, wenn man folgen<strong>de</strong>s beobachtet.1. Alle zu Konservieren<strong>de</strong>n Nahrungsmittel müssen frisch undta<strong>de</strong>llos sein.2. Gläser, Glas<strong>de</strong>ckel, Gummiring und Bügel müssen ta<strong>de</strong>llosrein und unversehrt sein und gut aufeinan<strong>de</strong>r passen.3. Der Kochtopf, in welchen die Gläser eingesetzt wer<strong>de</strong>n, mußmit einem gut schließen<strong>de</strong>n Deckel versehen sein. Den Bo<strong>de</strong>n <strong>de</strong>sTopfes belege man mit einem Drahtrost o<strong>de</strong>r Holzbrettchen o<strong>de</strong>r einemdurchlochten Blech, damit die Gläser <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n nicht unmittelbar be¬rühren. Sind diese Behelfe nicht zur Hand, so lege man ein mehrfachgefaltetes Tuch hinein o<strong>de</strong>r Heu und stelle die Gläser darauf. DieseTopfeinlagsn verhin<strong>de</strong>rn das Springen <strong>de</strong>r Gläser.4. Zum Sterilisieren füllt man <strong>de</strong>n Topf mit Kaltem Wasser sohoch an, daß dasselbe die Gläser be<strong>de</strong>ckt. Nun stellt man <strong>de</strong>n zuge¬<strong>de</strong>ckten Topf auf <strong>de</strong>n Herd und bringt das Wasser langsam zumSie<strong>de</strong>n. Der Deckel <strong>de</strong>s Kochtopfes soll während <strong>de</strong>s Kochens nichtunnötigerweise geöffnet wer<strong>de</strong>n. Bei Gebrauch eines Thermometers istdies überhaupt zu unterlassen.5. Ist man mit <strong>de</strong>m Sterilisieren fertig, so gibt man <strong>de</strong>n Topfvom Feuer, nimmt die heißen Gläser heraus, stellt sie auf eine hölzerneBank o. dgl. und läßt sie, anfangs vor Zugluft geschützt, auskühlen.6. Nach <strong>de</strong>m Abkühlen hebt man <strong>de</strong>n Verschluß (Bügel) vor¬sichtig ab. Sollte bei einem o<strong>de</strong>r mehreren Gläsern <strong>de</strong>r Deckel nichtfestsitzen, so ist das ein Zeichen, daß nach <strong>de</strong>m Kochen Luft in dasGlas eindringen Konnte. In diesem Falle wür<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Inhalt ver<strong>de</strong>rben.Man suche nach <strong>de</strong>r Ursache, fülle <strong>de</strong>n Inhalt in ein an<strong>de</strong>res Glasum und sterilisiere nochmals 10 bis 15 Minuten.7. Alle zum Sterilisieren bestimmten Gläser wer<strong>de</strong>n mittels Gummi-


— 93 —ring und Glas<strong>de</strong>ckel luftdicht verschlossen. Während <strong>de</strong>s Kochensund Abkühlens müssen die Deckel durch Fe<strong>de</strong>rn o<strong>de</strong>r Bügelfestgehalten wer<strong>de</strong>n; man darf sie erst nach <strong>de</strong>m vollkom¬menen Erkalten abnehmen.Das Sterilisieren <strong>von</strong> Obst.1. Möglichst frisches, reines Obst verwen<strong>de</strong>n.2. Die zum Einlegen in die Gläser bestimmten Früchte roh einfüllen.3. Das Einfüllen hat so zu geschehen, daß möglichst wenig Hohl¬räume entstehen, also so fest als möglich, damit das Obst seine Formnicht verän<strong>de</strong>rn Kann und das Glas möglichst voll bleibt.4. Das Obst Kann nach Belieben geschält o<strong>de</strong>r ungeschält, ganzo<strong>de</strong>r zerteilt in die Gläser Kommen. Beim Einlegen halbierter Früchtehat man darauf zu achten, daß die innere Fläche <strong>de</strong>r Frucht nach innen,die Außenseiten nach außen Kommen. Will man Früchte, z. B. Zwetschen,schälen, so hält man die Früchte mit einem Schaumlöffel einen Augen¬blick in sie<strong>de</strong>n<strong>de</strong>s Wasser und zieht die Schale schnell ab. Die geschältenFrüchte legt man dann sofort in die zu verwen<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Flüssigkeit,Zuckersirup o<strong>de</strong>r Wasser, da sie an <strong>de</strong>r Lust die Farbe verän<strong>de</strong>rn. ZurVerbesserung <strong>de</strong>s Aromas <strong>de</strong>r Früchte sügt man je<strong>de</strong>m Glas etwa6 entsteinte und geschälte Fruchtkerne bei, bringt sie aber versteckt imGlase unter, so daß sie <strong>von</strong> außen nicht wahrnehmbar sind.5. Die Gläser sollen dicht bis an <strong>de</strong>n Rand mit Obst angefüllt wer<strong>de</strong>n.6. Um <strong>de</strong>n Geschmack <strong>de</strong>r Früchte zu erhöhen, Kann Zucker inForm einer Zuckerlösung o<strong>de</strong>r als Staubzucker beigegeben wer<strong>de</strong>n. DieZuckerbeigabe richtet sich natürlich nach <strong>de</strong>m Zuckergehalt <strong>de</strong>r Früchteund nach <strong>de</strong>m persönlichen Geschmack. Der Zucker dient lediglichzur Verbesserung <strong>de</strong>s Geschmackes, Keineswegs jedoch zurHaltbarmachung <strong>de</strong>r Früchte. Obst Kann ohne jeglichenZuckerzusatz sterilisiert wer<strong>de</strong>n, was uns jetzt bei <strong>de</strong>m Mangelan Zucker zu<strong>statt</strong>en Kommt. Für süßes Obst nimmt man zum Anfüllennur frisches, Kaltes Brunnenwasser. Solche Konserven Können auch <strong>von</strong>Zuckerkranken genossen wer<strong>de</strong>n. Verwen<strong>de</strong>t man Zuckersirup, so gibtman auf 1 / Wasser 20


— 94 -Topf dann zur Seite und erhält diesen Hitzegrad ^Stun<strong>de</strong>. Hieraufstellt man <strong>de</strong>n Topf wie<strong>de</strong>r an das Feuer, entfernt ihn aber, sobald100° L erreicht sind, sofort vom Herd und nimmt die Gläser heraus.Bei diesem Verfahren bleiben die Früchte schön im Aussehen undbehalten ihren natürlichen Geschmack. Hat man Kein Thermometer,so muß man die Früchte einfach sie<strong>de</strong>n lassen, und zwar beträgt dieKochzeit, vom Zeitpunkt <strong>de</strong>s Sie<strong>de</strong>ns an gerechnet, bei allen Beerenarten10 Minuten, bei Äpfeln und Birnen 20 bis 30 Minuten.Hei<strong>de</strong>lbeeren. Man gibt die Hei<strong>de</strong>lbeeren auf ein Haarsiebund spült sie sehr gut mit Kaltem Wasser ab. Auf 1 Hei<strong>de</strong>lbeerennimmt man 14 ^ Streuzucker, mischt Zucker und Früchte, füllt sieso dicht als möglich in die Gläser und sterilisiert sie. Hei<strong>de</strong>lbeerenKönnen auch ohne Zucker sterilisiert wer<strong>de</strong>n. Brombeeren, Johannis¬beeren, Stachelbeeren, Holun<strong>de</strong>r und Himbeeren sind gleich zu bereiten.Kirschen. Sowohl süße als auch saure Kirschen eignen sich zumSterilisieren. Da die lichten Kirschen leicht die Farbe verlieren unddann im Glase nicht gut aussehen, wählt man besser dunkle. DieKirschen befreit man entwe<strong>de</strong>r vom Stiel, o<strong>de</strong>r man läßt <strong>de</strong>nselben zurHälfte gekürzt daran und füllt sie so dicht als möglich in Gläser.Dann gibt man Zuckerlösung über die Kirschen und sterilisiert sie.Marillen und Psirsiche wer<strong>de</strong>n gleich behan<strong>de</strong>lt.Zwetschen als Prünellen. Reife, feste Zwetschen wer<strong>de</strong>n ge¬schält und in Auckersirup o<strong>de</strong>r Wasser gelegt. Man füllt die Gläsergut voll und sterilisiert sie.Zwetschen zu Kuchen. Die reinen Zwetschen schnei<strong>de</strong>t manin Hälften, entfernt die Kerne, schichtet sie möglichst fest, mit <strong>de</strong>rSchale nach oben, in Gläser, streut etwas Zucker darüber und sterili¬siert sie.Birnen und Apfel wer<strong>de</strong>n geschält und mit Zuckersirup o<strong>de</strong>rWasser wie an<strong>de</strong>res Obst sterilisiert.Das Sterilisieren <strong>von</strong> Gemüsen.Bohnen. Von frischen Bohnen zieht man die Fä<strong>de</strong>n ab, wäschtsie und läßt sie lang o<strong>de</strong>r schnei<strong>de</strong>t sie nach Belieben. Nach<strong>de</strong>m siein Salzwasser 3 Minuten gesotten haben, füllt man die Bohnen inreine Sterilisiergläser. Auf ein Zweiliterglas nimmt man 1 Teelöffelvoll Salz, füllt das Glas mit frischem Wasser und sterilisiert die Bohnen100 Minuten bei 100« L.Alle Gemüse wer<strong>de</strong>ngleich bereitet.


DasTrocknen <strong>von</strong> Obst und Gemüsen.Nach Fachlehrer Otto Bru<strong>de</strong>rs.Das Dörren <strong>von</strong> Obst.Alle Früchte Können getrocknet wer<strong>de</strong>n. Ein schmackhaftes Dörr¬obst Kann man natürlich nur aus solchen Früchten herstellen, die schonim rohen Zustan<strong>de</strong> einen guten Geschmack besitzen.Kirschen. Die festfleischigen Kirschen sind besser zum Dörren alsdie saftigen. Die möglichst Vollreifen Früchte läßt man zunächst an <strong>de</strong>rSonne o<strong>de</strong>r bei gelin<strong>de</strong>r Wärme in <strong>de</strong>r Obstdörre o<strong>de</strong>r am Sparher<strong>de</strong>twas vortrocknen, bis die Früchte eingeschrumpft sind. Dann erst ent¬fernt man die Stiele und legt die Früchte so nebeneinan<strong>de</strong>r auf dieDörrhür<strong>de</strong>n, daß die Stielöffnungen nach oben gerichtet sind, sonst ent¬stehen Verluste durch Austropfen <strong>de</strong>s Saftes. Kirschen müssen bei ge¬lin<strong>de</strong>r Wärme langsam trocknen. Die Steine beläßt man o<strong>de</strong>r entferntsie, bevor die Früchte vollständig getrocknet sind. Letzteres ist not¬wendig, wenn man die trockenen Kirschen als Ersatz <strong>für</strong> Rosinen ver¬wen<strong>de</strong>n will.Hei<strong>de</strong>lbeeren. Die gut ausgereisten Früchte wer<strong>de</strong>n gewaschen,<strong>von</strong> etwa anhaften<strong>de</strong>n Blättchen befreit und dünn an <strong>de</strong>r Sonne aus¬gebreitet, damit sie welk wer<strong>de</strong>n, worauf man sie auf Dörrhür<strong>de</strong>n mitengmaschigem Drahtgeflecht o<strong>de</strong>r auf mit Papier ausgelegten Back¬blechen an <strong>de</strong>r Sonne fertig trocknet. Rohe, getrocknete Schwarz¬beeren wirken stopfend. In Wasser eingeweicht und darin gekocht,Können sie zu Soßen u. dgl. verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.Birnen. Halbreife o<strong>de</strong>r heruntergefallene Birnen sind zumDörren beson<strong>de</strong>rs geeignet, ganz reife o<strong>de</strong>r gar überreife dagegenhie<strong>für</strong> unverwendbar. Die Früchte wer<strong>de</strong>n je nach Größe halbiert o<strong>de</strong>rin 4 bis 6 Teile zerlegt. Will man eine feinere Dörrware erzielen, sower<strong>de</strong>n die Birnen vorher geschält. Die zerschnittenen Stücke wirftman sofort in eine Schüssel mit frischem Wasser, damit die Schnitt¬flächen nicht braun und unansehnlich wer<strong>de</strong>n, bringt sie dann in einen


— 96 -mit Einsatz versehenen Kochtopf (Kartoffeldämpfer) und dämpft etwa10 Minuten.Die so behan<strong>de</strong>lten Birnen trocknen leichter, erhalten ein schöneresAussehen und haben einen größeren Wohlgeschmack. Dann wer<strong>de</strong>ndie Stücke auf Dörrhür<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r mit Papier ausgelegte Backblechegebreitet, die man an die Sonne o<strong>de</strong>r nach <strong>de</strong>m Kochen auf die nichtmehr zu heiße Platte <strong>de</strong>s Sparher<strong>de</strong>s o<strong>de</strong>r ins Rohr stellt. Hierwer<strong>de</strong>n die Birnen bei mäßiger Hitze mehrmals umgewen<strong>de</strong>t und fertiggetrocknet, bis sie sich nicht mehr ganz weich anfühlen. Doch dürfensie auch nicht zu hart wer<strong>de</strong>n.Die Birnen Kann man auch auf Schnüre ziehen und an einerrecht warmen Mauer zum Trocknen an <strong>de</strong>r Sonne wagrecht aufhängen.Von 100 Birnen erhält man 13 bis 15 ^ Trockenware.Äpfel. Von dieser Obstart Kann man unreifes Fallobst o<strong>de</strong>rFrüchte nicht haltbarer Sommer- o<strong>de</strong>r Herbstsorten verwen<strong>de</strong>n. DieApfel wer<strong>de</strong>n geschält, in Stücke geschnitten, die man auf Schnüre auf¬zieht und zum Trocknen an <strong>de</strong>r Sonne aufhängt o<strong>de</strong>r auf Dörrhür<strong>de</strong>nund mit Papier ausgelegten Backblechen an die Sonne stellt o<strong>de</strong>r imRohr bei nicht zu großer Wärme trocknet.Das Kerngehäuse Kann nach <strong>de</strong>m Schälen auch mit einem Kern¬ausstecher beseitigt wer<strong>de</strong>n, wodurch man ein feineres Erzeugnis er¬hält. Schalen und Kerngehäuse Können mit Vorteil <strong>für</strong> die Herstellung<strong>von</strong> Obstsulz verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Beim Trocknen in <strong>de</strong>r Herddörre o<strong>de</strong>rim Rohr <strong>de</strong>s Sparher<strong>de</strong>s ist darauf zu achten, daß die dünnen Scheibennicht ganz hart getrocknet wer<strong>de</strong>n, weil sie sonst sehr leicht anbrennenund dann einen schlechten Geschmack annehmen.Zwetschen. Die reifen Früchte wer<strong>de</strong>n bei schöner, trockenerWitterung zunächst einige Tage an <strong>de</strong>r Sonne ausgebreitet, damitmöglichst viel Wasser verdunstet, o<strong>de</strong>r man trocknet sie, die Stielöffnungennach oben gerichtet, gleich auf Obsthür<strong>de</strong>n. Unter wie<strong>de</strong>rholtem Wechseln<strong>de</strong>s Standortes wer<strong>de</strong>n die Zwetschen langsam getrocknet, bis sie zwarfest, aber nicht hart gewor<strong>de</strong>n sind.Das Dörren <strong>von</strong> Gemüsen.Erbsen, junge Karotten, Kohlrabi, Blumenkohl, Zwiebeln, Pilzeund Küchenkräuter Kann man trocknen. Zum Trocknen sollte man nurzartes, frisches Gemüse verwen<strong>de</strong>n. Altes, überständiges, holziges Ge¬müse ergibt eine schlechte Dörrware. Die meisten Gemüse wer<strong>de</strong>n erst


— 97 —gedämpft und dann an <strong>de</strong>r Sonne, auf <strong>de</strong>r Herdplatte, im Ofenrohro<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Herddörre getrocknet.Das Dämpfen <strong>de</strong>r Gemüse. Hat man Keinen Gemüsedämpfer,fo hängt man ein Haarsieb in einen gut verschließbaren Topf undbringt in <strong>de</strong>mselben etwas Wasser zum Sie<strong>de</strong>n, so daß die Gemüse<strong>de</strong>n heißen Wasserdämpfen ausgesetzt sind.Das Trocknen an <strong>de</strong>r Sonne. Man legt die gedämpftenGemüse auf ein reines Tuch o<strong>de</strong>r auf ein mit Papier belegtes Blecho<strong>de</strong>r auf eine Hür<strong>de</strong> an die Sonne und wen<strong>de</strong>t sie einigemal. GanzeBohnen u. dgl. Kann man auf Schnüre reihen und an <strong>de</strong>r Sonnetrocknen.Das Trocknen auf <strong>de</strong>r Herdplatte. Wenn die Sonne nichtscheint, stellt man die auf Hür<strong>de</strong>n gelegten Gemüse auf die nichtzu heiße Herdplatte o<strong>de</strong>r auf einem Blech ins Rohr. Das Ofenrohrläßt man ein wenig offen, damit die feuchte Luft je<strong>de</strong>rzeit ent¬weichen Kann.In <strong>de</strong>r Herddörre. Wer eine solche besitzt o<strong>de</strong>r die Kosten <strong>de</strong>rAnschaffung nicht scheut, Kann das Trocknen aller Gemüsearten aufbequeme Weise durchführen. Die Dörren wer<strong>de</strong>n mit Gemüse beschichtetund gleich nach <strong>de</strong>m Kochen o<strong>de</strong>r während <strong>de</strong>sselben auf die Platte<strong>de</strong>s Sparher<strong>de</strong>s gestellt. Je<strong>de</strong> Viertelstun<strong>de</strong> müssen die Hür<strong>de</strong>n ver¬schoben o<strong>de</strong>r ausgewechselt wer<strong>de</strong>n.Die Vorbereitung<strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen Gemüsearten.Erbsen wer<strong>de</strong>n enthülst, mit Wasser abgespült, 5 Minuten ge¬dämpft und getrocknet.Die Hülsen <strong>de</strong>r Erbsen wer<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>r Sonne gedörrt undfin<strong>de</strong>n im Winter als Beigabe zu Suppen eine sehr gute Verwertung.Junge Karotten wer<strong>de</strong>n abgeschabt, nudlig o<strong>de</strong>r in dünneScheiben geschnitten, 6 Minuten gedämpft und langsam getrocknet.Kohlrabi wer<strong>de</strong>n geschält o<strong>de</strong>r nudlig o<strong>de</strong>r in dünne Scheibengeschnitten, 10 Minuten gedämpft und langsam getrocknet. Die jungenKohlrabiblätter wer<strong>de</strong>n 5 Minuten gedämpft und getrocknet.Bohnen. Die Schoten wer<strong>de</strong>n geputzt, entfä<strong>de</strong>t, <strong>de</strong>r Länge nachdurchgeschnitten, 5 bis 7 Minuten gedämpft und, flach ausgebreitet,langsam getrocknet. Kleine Schoten wer<strong>de</strong>n nicht zerschnitten.Zwiebeln wer<strong>de</strong>n <strong>von</strong> ihren äußersten Schalen befreit, in 6 bis9 mm dicke Scheiben geschnitten, 5 Minuten gedämpft und langsaman <strong>de</strong>r Sonne getrocknet.7


Pilze müssen zunächst gewaschen und geputzt wer<strong>de</strong>n. Dannschnei<strong>de</strong>t man sie in gleichmäßige Stücke und trocknet sie in <strong>de</strong>r heißenSonne o<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>m Sparherd nicht zu langsam.Küchenkräuter. Petersilie, Porree, Sellerieblätter wer<strong>de</strong>n saubergewaschen, dünn ausgebreitet und langsam getrocknet.Das Dörren <strong>von</strong> Äpfelschalen.Die Apfelschalen wer<strong>de</strong>n dünn auf einem Blech ausgebreitet undan <strong>de</strong>r Sonne o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Röhre gedörrt. Aus <strong>de</strong>nselben bereitet man<strong>de</strong>n gesun<strong>de</strong>n Äpselschalentee.Äpselschalentee. Frisches Wasser wird zum Sie<strong>de</strong>n gebrachtund die Äpfelschalen hineingegeben. Diesen Tee läßt man zuge<strong>de</strong>cktlängere Zeit sie<strong>de</strong>n, gießt ihn ab und bringt ihn heiß o<strong>de</strong>r Kalt zuTisch. Sehr gut ist neben Zucker eine Beigabe <strong>von</strong> Zitronensaft.DasEinsäuern <strong>von</strong> Gemüsen.Das Einsäuern <strong>von</strong> Gemüse ist bestens zu empfehlen. Auf dieseWeise haltbar gemachtes Gemüse macht eine Milchsäuregärung durch,infolge <strong>de</strong>ren es <strong>für</strong> unfern Körper bekömmlicher wird. GekochtesKraut wird z. B. vielfach <strong>von</strong> Leuten mit empfindlichem Magen nichtvertragen, während richtig hergestelltes Sauerkraut <strong>von</strong> <strong>de</strong>n gleichenPersonen ohne Nachteil genossen wer<strong>de</strong>n Kann. Die gleiche Beobachtungmacht man bei Gurkensalat und sauren Gurken.Zum Einsäuern eignen sich Weiß- und Rotkraut, Kohl, weißeRüben, Kohlrabi, Gurken und Bohnen. Das beste eingesäuerte Ge¬müse ist das Weißkraut; es ist als Sauerkraut wohl das volks¬tümlichste Wintergemüse, das we<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>m Tisch <strong>de</strong>s Armen noch<strong>de</strong>s Reichen fehlt. In diesem Winter wird das Sauerkraut eine nochgrößere Rolle spielen als bisher, und wir sollten <strong>von</strong> diesem wohl¬schmecken<strong>de</strong>n und bei richtiger Bereitung auch lange haltbaren Nahrungs¬mittel so viel wie nur irgend möglich herstellen. In manchen Gegen<strong>de</strong>nDeutschlands wird zur Sauerkrautbereitung auch Rotkraut verwen<strong>de</strong>t.Fein gehobelter und wie Sauerkraut eingemachter Kohl gibt gleichfallsein gutes Wintergemüse.Sauerkraut.Zur Sauerkrautbereitung sollte man möglichst feste, weiße Kraut-Köpfe verwen<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>nn die Güte <strong>de</strong>r Ware hängt <strong>von</strong> <strong>de</strong>r Beschaffenheit<strong>de</strong>r Köpfe ab. Das geerntete Kraut soll, <strong>von</strong> <strong>de</strong>n äußeren Blättern be-


— 99 -freit, auf einem Haufen, <strong>de</strong>r mit sauberen Säcken, Stroh u. dgl. zu¬ge<strong>de</strong>ckt wird, an einem Kühlen, luftigen Ort ungefähr 8 Tage liegen,ehe es eingeschnitten wird. Nach dieser Zeit wer<strong>de</strong>n die Köpfe ge¬putzt, in Hälften geteilt und die Krautstrünke mit einem scharfen Messerso oft eingeschnitten, daß sie beim Hobeln <strong>de</strong>s Krautes sehr seine, läng¬liche Streifen bil<strong>de</strong>n. Dann wer<strong>de</strong>n die Kopshälften mit <strong>de</strong>r Innen¬seite auf <strong>de</strong>n sehr scharfen Krauthobel gelegt und in lange feine Streifengeschnitten. Die Krautstrünke herauszuschnei<strong>de</strong>n, wie meist üblich, istunnötig und während <strong>de</strong>s Krieges eine Verschwendung. Das Krautwird durch die feingehobelten Strünke viel ausgiebiger und auch besserim Geschmack. Wer<strong>de</strong>n nach alter Metho<strong>de</strong> die Strünke trotz<strong>de</strong>m ent¬fernt, so sollten sie, <strong>von</strong> allem Zähen befreit, wie weiße Rüben ein¬geschabt und wie Sauerkraut behan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n. Wenn das Kraut ge¬hobelt ist, wird es in einem sauberen Schaffe! mit Salz vermischt (auf10 Kraut 20 ck/c^ Salz) und dann in sehr sorgfältig gereinigte Fässereingestampft. Zuerst belegt man <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n und die Seiten <strong>de</strong>s Fassesmit großen, sauberen Krautblättern, dann gibt man eine Lage Krauthinein, streut etwas Kümmel darüber und stampft mit einem Holz¬stößel das Kraut fest zusammen, ohne es aber zu zerstampfen. Mitdieser Arbeit wird fortgefahren, bis das Faß voll ist und sich Saftgebil<strong>de</strong>t hat. Man beachte dabei aber immer, daß an die Wand <strong>de</strong>sFasses Krautblätter gelegt wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>nn das Sauerkraut soll mit <strong>de</strong>mHolze nicht unmittelbar in Berührung Kommen, das wür<strong>de</strong> <strong>de</strong>r schönenweißen Farbe Eintrag tun.Ist das Faß voll, so wird das Kraut mit Krautblättern belegtund mit einem reinen groben Leinwandtuche be<strong>de</strong>ckt. Dann gibt maneinen gut passen<strong>de</strong>n Deckel darauf und beschwert das Kraut mitsauberen Steinen. In Kleinen Haushaltungen Kann man das Krautin Steintöpfe geben, in diesem Falle wird das Auslegen <strong>de</strong>s Geschirresmit Blättern unnötig. In <strong>de</strong>n Töpfen be<strong>de</strong>ckt man das Kraut gleich¬falls mit einem Tuch, stürzt einen Teller darauf und beschwert ihnmit einem Kleinen Stein. In Kleinen Gefäßen hält sich aber dasSauerkraut nicht so lange, wie in großen Fässern. Das Kraut mußso stark beschwert wer<strong>de</strong>n, daß <strong>de</strong>r Saft über <strong>de</strong>m Brett steht. Dieersten zwei Wochen soll das Kraut etwas wärmer stehen, damit esschnell vergärt. Später ist ein Kühler, recht luftiger Aufbewahrungsortvorzuziehen, weil sich dann das Kraut bis spät in das Frühjahr hineinhält. Ist das Kraut vergoren, so entfernt man die Steine, Brett, Tuchund die Blätter, reinigt alles, ebenso <strong>de</strong>n Rand <strong>de</strong>s Fasses, und legt7*


— 100 —dann alles wie<strong>de</strong>r auf das Kraut. Fehlt Flüssigkeit, so gießt manerkaltetes gekochtes schwaches Salzwasser nach.Sehr gut ist es. zwischen das gehobelte Kraut recht feste ganzeKrautköpfe zu legen. Sie vergären mit <strong>de</strong>m Kraut, und man Kann dieKrautKöpse im Laufe <strong>de</strong>s Winters zu <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nsten Gerichten,wie Krautwürsten, gefülltem Krautkops usw. verwen<strong>de</strong>n.SaureRüben.Weiße o<strong>de</strong>r Stoppelrüben wer<strong>de</strong>n gewaschen, geschält und ge¬hobelt und wie Sauerkraut eingemacht. An Stelle <strong>de</strong>r weißen RübenKönnen auch Kohlrabis verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.Noch feiner wird <strong>de</strong>r Geschmack <strong>de</strong>r weißen Rüben, wenn sie inObsttrester eingelegt wer<strong>de</strong>n. Zu diesem Zweck wer<strong>de</strong>n die Rübensauber gewaschen und ganz und ungeschält lagenweise zwischen dieObsttrester gelegt. Die erste und letzte Lage müssen Trester sein. Mangießt so viel Wasser darauf, daß die Masse gut feucht ist, läßt dieRüben gären und verwen<strong>de</strong>t sie wie frische weiße Rüben.EingesäuerteBohnen.Die Bohnen wer<strong>de</strong>n gewaschen, sorgsam <strong>von</strong> <strong>de</strong>n Fä<strong>de</strong>n befreit,feingeschnitten o<strong>de</strong>r gebrochen und mit Salz gemischt (auf 1 Bohnen10 ck^ Salz). Die so vorbereiteten Bohnen gibt man in einen gutgereinigten Topf o<strong>de</strong>r in ein Holzfaß, legt etwas Bohnenkraut da¬zwischen und drückt die Bohnen mit <strong>de</strong>r Hand so fest zusammen, bis sichFlüssigkeit bil<strong>de</strong>t. Dann wer<strong>de</strong>n die Bohnen oben mit Kohlblätternbelegt, mit einem Tuch und Brett be<strong>de</strong>ckt und mit einem Stein be¬schwert. Sie müssen wie das Sauerkraut vergären. Stein, Brett undTuch sind bei <strong>de</strong>n Bohnen viel öfter zu reinigen als beim Kraut. Vor<strong>de</strong>m Gebrauch sind die Bohnen gut abzuwässern.Durch das Salzen und das spätere Auswässern verlieren dieBohnen stark an Nährwert, es ist <strong>de</strong>shalb diese Art, Bohnen ein¬zumachen, nur dann zu empfehlen, wenn sehr viele Bohnen zur Ver¬fügung stehen und man gezwungen ist, große Mengen schnell haltbarzu machen.Saure Gurken.Zarte, mittelgroße grüne Gurken wer<strong>de</strong>n gut gewaschen undgetrocknet. Dann schichtet man sie in sehr saubere Steintöpfe o<strong>de</strong>rHolzfässer wie folgt ein. Zunächst wird <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Gefäßes mit


— 101 —gewaschenen und wie<strong>de</strong>r getrockneten Wein- und Kirschblättern, Dillkrautund Estragon belegt. Hierauf gibt man eine Lage Gurken und dannwie<strong>de</strong>r eine Lage Blätter hinein und schichtet so das Gefäß recht festvoll. Zu oberst müssen Blätter sein. Dann wird frisches Wasser mit Salzaufgekocht (auf 1 / Wasser 2 ck/c^ Salz) und erkaltet über die Gurkengegossen. Die Gurken wer<strong>de</strong>n mit einem Deckel o<strong>de</strong>r Teller und einemStein nur so viel beschwert, aber nicht gedrückt, daß sie unter <strong>de</strong>rFlüssigkeit stehen, und müssen nun wie das Sauerkraut gären. Willman die Gurken schnell fertig haben, so stellt man sie in die Kücheund gibt zur Beschleunigung <strong>de</strong>r Gärung ein Stückchen Schwarzbrotdazu. Auf diese Weise bereitete Gurken sind schnell sauer, halten sichaber weniger lange, als wenn die Gärung langsam vor sich geht. Diefertigen Gurken müssen, fest sein und durch und durch glasig aussehen.Wenn die Gurken vergoren sind, wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Stein, <strong>de</strong>r Deckel unddas Gefäß gereinigt, die Blätter entfernt und die Gurken mit neuenBlättern wie<strong>de</strong>r eingeschichtet. Dann gießt man sehr leicht gesalzenesgekochtes Wasser (auf 1 ? Wasser 1 ci^A Salz) erkaltet darüber, be¬schwert mit Deckel und Stein und bewahrt die Gurken an einem sehrKühlen, luftigen Ort auf.Die Salzgurken o<strong>de</strong>r sauern Gurken wer<strong>de</strong>n roh zu Tisch ge¬bracht und in Nord<strong>de</strong>utschland fast täglich zu Brot o<strong>de</strong>r geröstetenKartoffeln gegessen. Sie eignen sich auch zu Soßen. Aus diese Weisebereitete Gurken sind sehr wohlschmeckend und leicht verdaulich undKönnen auch <strong>von</strong> Menschen genossen wer<strong>de</strong>n, die an<strong>de</strong>re Gurkenspeisennicht vertragen.Bei einer sehr reichen Gurkenernte ist auch ein Versuch mitfolgen<strong>de</strong>r Vorschrift zu empfehlen. Die frischen Gurken wer<strong>de</strong>n ge¬waschen, geschält, gehobelt und, abwechselnd eine Lage Salz, eine LageGurken, in Gläser geschichtet. Die oberste und unterste Lage muß Salzsein. Die Gläser wer<strong>de</strong>n zugebun<strong>de</strong>n und Kühl Aufbewahrt. Vor <strong>de</strong>mGebrauch wer<strong>de</strong>n die Gurken gut gewässert (das Wasser alle 10 Mi¬nuten wechseln) und zu Gurkensalat angemacht.


Über das Einwintern <strong>von</strong> Gemüse und Obst.Wenn auch durch Dörren, Einsäuern, Einmachen in Gläsern undSterilisieren ein Teil <strong>de</strong>r Gartenfrüchte haltbar gemacht wer<strong>de</strong>n Kann,so bleibt doch im Herbst <strong>de</strong>r größte Teil zur Rohaufbewahrung übrigund ihr muß alle Beachtung geschenkt wer<strong>de</strong>n. Die roh aufbewahrtenGemüse haben auch <strong>de</strong>n großen Borteil, daß bei ihnen Geschmack undNährstoffe am besten erhalten bleiben.Wenn sich das Gemüse im Winter lange halten soll, so darf eswährend seines Wachstums nicht überdüngt, also nicht getrieben wer<strong>de</strong>n.Ferner muß es im Herbst ausreifen, ehe es geerntet wird. Das Ge¬müse soll bis En<strong>de</strong> Oktober, in wärmeren Gegen<strong>de</strong>n sogar bis in <strong>de</strong>nNovember hinein, draußen bleiben, und es scha<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n weniger emp¬findlichen Wurzelgewächsen, <strong>de</strong>n Kohlarten und <strong>de</strong>n Endivien auch leichteFröste nicht. Sehr wichtig ist es, das Einernten <strong>de</strong>r Gemüse, beson<strong>de</strong>rsaller Kohlarten und <strong>de</strong>r Endivie, nur bei schönem, trockenem Wetter vor¬zunehmen und dazu die warmen, sonnigen Nachmittagsstun<strong>de</strong>n, wo dieGemüse trocken sind, zu benützen. Alles schadhafte Gemüse wird beim Ein¬wintern ausgeschie<strong>de</strong>n und zuerst verbraucht. Die Kohlarten wer<strong>de</strong>n mit<strong>de</strong>n Wurzeln herausgenommen. Dann entfernt man die schlechten Blätter,während die grünen, gesun<strong>de</strong>n Außenblätter zum Schutz <strong>de</strong>s eigentlichenKopses bleiben sollen. Die äußeren Blätter faulen meist bei <strong>de</strong>r Auf¬bewahrung, und hat man die grünen Blätter weggenommen, so faultan ihrer Stelle <strong>de</strong>r Krautkopf. Die Köpfe wer<strong>de</strong>n hierauf, mit <strong>de</strong>nWurzeln nach oben, einige Tage an einen trockenen Ort gelegt, damitdas in <strong>de</strong>n Köpfen befindliche Wasser ablaufen Kann. Das ist beson<strong>de</strong>rsdann wichtig, wenn <strong>de</strong>r Herbst naß ist und die Köpfe draußen nichtgut abtrocknen Können. Dann pflanzt man die Köpfe im Keller inEr<strong>de</strong> ein. Wenn genügend Raum zur Verfügung steht, sollte dasEinpflanzen so geschehen, daß die Köpfe einan<strong>de</strong>r nicht berühren, siefaulen dann weniger leicht. Muß man die Köpfe, was meist <strong>de</strong>r Fallist, sehr dicht einsetzen, so empfiehlt es sich, Holzstückchen zwischen die


— 103 —Köpfe zu Klemmen. Über <strong>de</strong>m Raum, wo das Gemüse eingesetzt wird,Kann man ein Gestell <strong>von</strong> Stangen und Latten anbringen und einenweiteren Teil <strong>de</strong>r Kohlgemüse hängend aufbewahren. (An <strong>de</strong>n Wurzelnanbin<strong>de</strong>n und mit <strong>de</strong>m Kopf nach unten an <strong>de</strong>n Stangen aufhängen.)Die Kleinen Köpfe wer<strong>de</strong>n <strong>von</strong> <strong>de</strong>n Strünken befreit, auf das Gestellgelegt und in <strong>de</strong>r Küche zuerst verbraucht. Auf diese Weise Kann manauf einem Kleinen Raum ziemlich viele Kohlgewächse unterbringen. Wo<strong>de</strong>r Platz im Keller fehlt o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Keller feucht, dumpfig o<strong>de</strong>r zu warmist, empfiehlt es sich, die Kohlgewächse in Gruben einzuwintern. Zu<strong>de</strong>m Zweck macht man an einem trocken gelegenen Stück Garten, ambesten an <strong>de</strong>r Wand <strong>de</strong>s Hauses, wo Regen und Schnee weniger Hin-Kommen, eine ungefähr 40 cm tiefe Grube, legt <strong>de</strong>n trockenen Kohlund das Kraut so hinein, daß die Köpfe nach unten und die Wurzelnnach oben Kommen und <strong>de</strong>ckt gut mit jener Er<strong>de</strong> zu. die <strong>für</strong> einezweite Reihe Krautköpfe ausgehoben wird. Im Herbst soll die Erd¬schicht etwa 10 em dick sein. Nur bei stärkerem Frost Kann man nochmehr Er<strong>de</strong>, Laub o<strong>de</strong>r Stroh daraufgeben. Die Grube Kann auch sogroß gemacht wer<strong>de</strong>n, daß man die Kohlgemüse darin wie im Kellereinpflanzen Kann. Um <strong>de</strong>n Platz in <strong>de</strong>r Grube möglichst gut aus¬zunützen, pflanzt man zwischen je<strong>de</strong> Reihe Kohlgemüse Petersilie, Sel¬lerie, Möhren, Rettige, Endivien usw. Die Grube wird mit Bretternzuge<strong>de</strong>ckt, aber bis zum Eintritt <strong>de</strong>s Frostes bei trockenem Wettertäglich wie<strong>de</strong>r aufge<strong>de</strong>ckt, damit Licht und Luft das Faulen verhin<strong>de</strong>rn.Bei Frost Kommt so viel trockenes Laub, Stroh o<strong>de</strong>r Schilf auf dasGemüse, daß es nicht erfriert. Hierauf wer<strong>de</strong>n die Bretter gut ge¬schlossen und nur dann geöffnet, wenn man Gemüse braucht o<strong>de</strong>r wenndie Grube gelüftet wird, was im Winter bei sonnigem Wetter in <strong>de</strong>rMittagszeit möglichst oft geschehen soll. Bei fleißiger Lüftung hält sichdas Gemüse, ohne zu faulen, bis in <strong>de</strong>n späten Frühling hinein. AnStelle <strong>von</strong> Erdgruben Können auch leere Mistbeetkasten zum Ein¬wintern <strong>de</strong>r Gemüse verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n, es ist aber da<strong>für</strong> zu sorgen,daß bei eintreten<strong>de</strong>r Kälte alles gut ge<strong>de</strong>ckt wird, weil sonst <strong>de</strong>r Frostviel Scha<strong>de</strong>n anrichten Kann. Sprossenkohl und Endioie überwintertman in leeren Mistbeetkasten am besten.Die Wurzelgemüse, wie Ran<strong>de</strong>n, Möhren, Kohlrabi, ErdKohlrabi(Tutschen), Rettige, Schwarzwurzeln, Pastinak usw. wer<strong>de</strong>n nach<strong>de</strong>r Ernte zunächst <strong>von</strong> <strong>de</strong>n Blättern befreit, jedoch so, daß die Herz¬blättchen bleiben und die Knolle nicht verletzt wird. Dann breitet mansie wenn möglich an <strong>de</strong>r Sonne aus und läßt sie gut trocknen, ehe


- 104 —man sie <strong>für</strong> <strong>de</strong>n Winter versorgt. Das Abschaben o<strong>de</strong>r Abschnei<strong>de</strong>n <strong>de</strong>rWurzeln mit <strong>de</strong>m Messer ist zu vermei<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>nn je<strong>de</strong> verletzte Wurzelfault im Laufe <strong>de</strong>s Winters. Die an <strong>de</strong>n Wurzeln haften<strong>de</strong> Er<strong>de</strong>trocknet bei sonnigem Wetter sehr schnell und läßt sich leicht entfernen;bei nassem Wetter verwen<strong>de</strong> man zum Abkratzen <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> einstumpfes Holz.Sellerie und Petersilie schichtet man pyrami<strong>de</strong>nartig zwischen Er<strong>de</strong>und Sand ein, und zwar so, daß die Herzblättchen weiterwachsen unduns im Winter Suppengrün liefern Können. Für einen Kleinen Haus¬halt empfiehlt es sich, einige Petersilienwurzeln und einen Stock Schnitt¬lauch im Herbst in ein Kistchen o<strong>de</strong>r in Blumentöpfe einzupflanzenund an das Küchenfenster zu stellen. Von Porree o<strong>de</strong>r Lauch wirdnur ein Kleiner Teil im Keller eingeschlagen, <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re überwintertohne je<strong>de</strong>n Nachteil an seinem Standort und ersetzt uns feingewiegtim Frühling die Knapp wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Zwiebeln.Im Spätherbst verwen<strong>de</strong> man vorerst alle Kleinen angefressenenWurzelgemüse. Man versorgt sie auf folgen<strong>de</strong> Weise. Man gräbt imGarten, möglichst in <strong>de</strong>r Nähe <strong>de</strong>s Hauses, einige Kleinere Löcher, gibtdie einzelnen Gemüsearten hinein, <strong>de</strong>ckt mit Er<strong>de</strong> zu und holt sich <strong>von</strong>Zeit zu Zeit <strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong>n Vorrat. Für die Monate Januarund Februar ist es ratsam, die Wurzelgemüse im Keller mit Er<strong>de</strong> undSand so einzuschichten, daß immer so viel Er<strong>de</strong> dazwischen Kommt,daß die Wurzeln einan<strong>de</strong>r nicht berühren. Für <strong>de</strong>n Frühjahrsbedarfhalten sich die Wurzelgemüse am besten, wenn man sie in Grubenzwischen <strong>de</strong>n Kohlgewächsen einsetzt o<strong>de</strong>r eine tiefere Grube (Miete)da<strong>für</strong> herrichtet. Zu diesem Zweck wird die Er<strong>de</strong> 40 bis 60 tiefausgehoben und wallartig um die Grube gelegt. Durchlässiger, sandigero<strong>de</strong>r schottriger Untergrund ist nötig. Die Gruben Können mit Bretternausgelegt wer<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r man gibt die Wurzelgemüse, nach Sorten ge¬trennt, direkt auf die Er<strong>de</strong>, füllt die Grube und <strong>de</strong>ckt sie mit Bretterno<strong>de</strong>r Reisig zu. So lange als möglich lüftet man noch täglich, beieintreten<strong>de</strong>m Frost be<strong>de</strong>ckt man das Gemüse mit trockenem Laub o<strong>de</strong>rStreu, legt die Bretter dachartig auf und wirft eine Erdschicht darauf.Das Gemüse hält sich in diesen Gruben sehr lange, aber es muß da<strong>für</strong>gesorgt wer<strong>de</strong>n, daß es im Herbst vollkommen trocken hineinkommt.Erdäpfel Kann man auf gleiche Weise in Erdmieten aufbewahren,nur ist es zu empfehlen, diese Mieten nicht tief zu machen, son<strong>de</strong>rndie Er<strong>de</strong> an einem trockenen Platz im Garten nur so weit aufzu¬schaufeln, bis sie fest und eben ist. Die trockenen Kartoffeln wer<strong>de</strong>n


103dann ungefähr 1 ?n hoch in dachartigen langen Haufen aufgeschüttetund mit trockenem Stroh 20 cm hoch be<strong>de</strong>ckt. Ist Kein Stroh vor- 'Hän<strong>de</strong>n, so Kann auch trockenes Farnkraut o<strong>de</strong>r Schilf zum Zu<strong>de</strong>ckenverwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Die Schicht muß dann aber viel stärker sein, weildiese Deckmittel weniger gut schließen. Hierauf wird rings um dieMiete ein ungefähr 30 cm breiter und ebenso tiefer Graben ausgehoben,und mit <strong>de</strong>r ausgeworfenen Er<strong>de</strong> wer<strong>de</strong>n die Kartoffeln erst dünn, beieintreten<strong>de</strong>m Frost stärker zuge<strong>de</strong>ckt. In <strong>de</strong>m Graben sammelt sich dasablaufen<strong>de</strong> Regen- und Schneewasser, wodurch verhin<strong>de</strong>rt wird, daßdie Erdäpfel naß liegen. In die Mitte <strong>de</strong>r Miete wird ein dicker, festzusammengedrehter Strohwisch gesteckt, <strong>de</strong>r bei schönem Wetter heraus¬gezogen wird, damit Luft in die Grube eindringt. Ist die Miete <strong>von</strong>größerer Länge, so verteilt man mehrere <strong>de</strong>rartige Strohwische über dieMiete. Nach <strong>de</strong>m Lüften muß <strong>de</strong>r Wisch immer sorgsam wie<strong>de</strong>r hinein¬gesteckt wer<strong>de</strong>n. Bei eintreten<strong>de</strong>m Frost und bei nassem Wetter wird <strong>de</strong>rStrohwisch mit einem Brett und Stcin ge<strong>de</strong>ckt. In diesen Erdmieten haltensich die Kartoffeln ausgezeichnet und schmecken im Frühling wie neue.Endivie soll im Herbst möglichst lange draußen bleiben, sie ver¬trägt sogar einen leichten Frost, und nur bei trockenem Wetter mitreichlichen Erdballen ausgehoben wer<strong>de</strong>n. Man läßt sie an einemtrockenen Ort ein wenig abwelken und stellt sie ungebun<strong>de</strong>n dicht insMistbeet o<strong>de</strong>r in Erdgruben, wo sie Kühl gehalten und gut gelüftetwer<strong>de</strong>n muß. Kleinere Mengen halten sich eine Zeitlang in Kisten,die man an eine geschützte Hauswand stellt und am Abend mit Säckenzu<strong>de</strong>ckt. Die Hauptsache ist immer, daß beim Ausgraben genügendEr<strong>de</strong> an <strong>de</strong>n Wurzeln bleibt. Will man die in Kisten gesetzte Endivieschnell bleichen, so läßt man sie auch am Tage mit einem leichtenBrett o<strong>de</strong>r Sack be<strong>de</strong>ckt. Die feingekrauste gelbliche Endivie faultleichter als die breitblättrige grüne, und man sollte <strong>de</strong>shalb <strong>für</strong> <strong>de</strong>nWinterbedarf letztere Sorte anpflanzen.Alle eingewinterten Gemüse sind fleißig nachzusehen und dabeiangefaulte Blätter usw. zu entfernen. Die Keller, die zum Überwinternbenützt wer<strong>de</strong>n, müssen frostfrei, Kühl und gut lüftbar sein. 2 bis8" ist die geeignete Temperatur. Die Keller sind rein zu halten undsollten jährlich frisch gekalkt wer<strong>de</strong>n. Im Winter sind die Fenster, wennirgend möglich, täglich um die Mittagsstun<strong>de</strong> zu öffnen. Bei sorg¬samem Einwintern und fleißigem Durchsehen bleibt das Gemüse bisin <strong>de</strong>n Frühling gut, und wir sparen durch die Gemüsenahrung anan<strong>de</strong>ren, teueren, weniger leicht zu beschaffen<strong>de</strong>n Lebensmitteln.


— 106Wenn Gemüse in <strong>de</strong>r Stadt auch in viel beschränkterem Maße' zur Verfügung steht, so wer<strong>de</strong>n Kleinere Vorräte auch in manchemStadthaushalte aufbewahrt, und es sind vielleicht auch da<strong>für</strong> einigeRatschläge am Platz. Kohl, Kraut usw. Können hängend auf <strong>de</strong>m Dach¬bo<strong>de</strong>n bis zum Eintritt <strong>de</strong>r strengen Kälte aufbewahrt wer<strong>de</strong>n und sinddann später in gleicher Weise im Keller zu versorgen. Die Wurzel¬gewächse halten sich im Keller, wenn man sie in Kisten zwischen Sandlegt. In nicht zu Kalten Gegen<strong>de</strong>n Können Sellerie, Petersilie, Porreeund Möhren, in Kisten in Sand eingeschichtet, auch auf <strong>de</strong>n Balkongestellt wer<strong>de</strong>n, wo man sie am Abend mit einer alten dicken Deckeeinhüllt. Bei gutem Willen fin<strong>de</strong>t die umsichtige Hausfrau immer einPlätzchen <strong>für</strong> ihre Vorräte, <strong>de</strong>nn es ist jetzt bei <strong>de</strong>r schweren Beschaffung<strong>von</strong> Lebensmitteln doppelt wichtig, nicht ausschließlich aus das täglicheEinkaufen angewiesen zu sein.Wenn das Obst — und es han<strong>de</strong>lt sich ja hier in erster Linieum Apfel und nur im Kleineren Maßstabe um Birnen — <strong>de</strong>n ganzenWinter hindurch halten soll, so muß ein luftiger, Kühler, lichter Raum zurVerfügung stehen. Die Früchte müssen gut ausgereift gepflückt wer<strong>de</strong>n,und sind bei <strong>de</strong>n Äpfeln die haltbaren Sorten, wie Reinetten, Bohnäpfel,Wälschbrummer und MaschanzKer, <strong>für</strong> <strong>de</strong>n Winterbedarf vor¬zuziehen. Angeschlagenes und wurmiges Obst ist nicht haltbar undmuß im Herbst verbraucht, gedörrt o<strong>de</strong>r eingekocht wer<strong>de</strong>n. Am bestenhält sich das Obst in einem Raum <strong>von</strong> 2 bis 6« c' auf Hür<strong>de</strong>n aus¬gebreitet. Bei tieferer Temperatur friert das Obst, bei höherer fault esleicht. An sonnigen Wintertagen ist <strong>de</strong>r Raum täglich in <strong>de</strong>r Mittags¬zeit zu lüften. Das eingelagerte Obst muß alle 14 Tage durchgesehenund alles angefaulte entfernt wer<strong>de</strong>n. Kleinere Mengen WinterobstKönnen in Kisten (die Früchte einzeln in Zeitungs- o<strong>de</strong>r Sei<strong>de</strong>npapiereingewickelt o<strong>de</strong>r lagenweise zwischen trockenen Sägespänen) aufbewahrtwer<strong>de</strong>n. Man stellt die Kisten in ein Kühles, nicht geheiztes Zimmerund lüftet sie durch Offnen <strong>de</strong>s Deckels.


Benützt die losen Kohl- und Krautköpfe,geben uns ein gesun<strong>de</strong>s Wintergemüse!sieAus <strong>de</strong>n losen, nicht geschlossenen grünen Kohl- und Kraut-Köpfen, die sich im Herbst in allen Gärten fin<strong>de</strong>n und we<strong>de</strong>r zurSauerkrautbereitung, noch zum Ausheben <strong>für</strong> <strong>de</strong>n Winterbedarf ge¬eignet sind und auf <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong> meist als Viehfutter verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n,ferner aus <strong>de</strong>n Nebentrieben <strong>de</strong>r Stengel <strong>de</strong>s im Sommer abgeschnittenenFrühkohls, Blumenkohls usw. bereitet man in vielen Gegen<strong>de</strong>nDeutschlands durch Einsäuern ein bei arm und reich beliebtes Winter¬gemüse. Ein Versuch, <strong>de</strong>r im vergangenen Herbst an <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sschuleGrabnerhos mit diesem Gemüse angestellt wur<strong>de</strong>, fiel gut aus. DerMangel an Lebensmitteln macht es je<strong>de</strong>r Hausfrau zur dringen<strong>de</strong>nPflicht, alles, war nur irgend zur Nahrung geeignet ist, zu sammelnund <strong>für</strong> <strong>de</strong>n Winter aufzubewahren. Aus diesem Grun<strong>de</strong> sollte dieBereitung <strong>de</strong>s sogenannten Komst- o<strong>de</strong>r Sparkrautes auch bei unsüberall durchgeführt wer<strong>de</strong>n. Der Wert dieses gesäuerten Gemüses liegteben darin, daß Unbeachtetes, als Abfall Weggeworfenes in ein wert¬volles Nahrungsmittel umgewan<strong>de</strong>lt wird. Seine Herstellung ist nochdazu so einfach und billig, daß sie sich auch die ärmste Familie nicht zuversagen braucht. Alle Kohlarten sind dazu geeignet, am wohlschmeckend¬sten jedoch ist KomstKraut <strong>von</strong> Weißkraut. Die losen Kohl- und Kraut-Köpfe wer<strong>de</strong>n zu diesem Zweck möglichst Kurz abgeschnitten, <strong>von</strong> allenschlechten Blättern befreit, in sie<strong>de</strong>n<strong>de</strong>m Wasser einmal aufgekocht,schnell herausgenommen, zum Ablaufen auf ein Sieb gelegt und dannin Fässer o<strong>de</strong>r Töpfe eingeschichtet. Den Bo<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Gefäßes belegtman mit sauberen Kohl- und Weinblättern, dann Kommt eine Schicht<strong>von</strong> <strong>de</strong>m aufgekochten, gut abgetropften Gemüse, darüber einige Dill¬stengel o<strong>de</strong>r etwas Kümmel und einige Apfelscheiben, und über dasGanze streut man ein wenig Salz. So legt man <strong>de</strong>n Kohl schichten¬weise mit <strong>de</strong>n angegebenen Zutaten sehr fest ein, bis das Gefäß voll


— 108ist. Das Ganze wird erst mit Blättern, dann mit einem groben Tuchund einem Brett be<strong>de</strong>ckt und mit Steinen beschwert. Das KomstKrautstellt man einige Wochen an einen wärmeren Ort (18" L) und läßtes wie Sauerkraut gären. Dann entfernt man <strong>de</strong>n Deckel und wäschtSteine, Deckel, Tuch und <strong>de</strong>n Rand <strong>de</strong>s Gefäßes sauber ab. Das nunzum Gebrauch fertige Gemüse wird neuerdings mit Tuch, Brett undStein be<strong>de</strong>ckt und an einem Kalten, luftigen, aber frostsreien Ort auf¬bewahrt. KomstKraut wird in <strong>de</strong>r Küche wie Sauerkraut verwen<strong>de</strong>to<strong>de</strong>r ungekocht geschnitten und mit feingehackter Zwiebel (wenn möglichetwas Ol) als Salat gegessen. Um diesen Herbst möglichst viel Winter¬vorräte zu schaffen, wer<strong>de</strong>n wir am Grabnerhof außer <strong>de</strong>n losen KohlundKrautköpfen auch die bei <strong>de</strong>r Sauerkrautbereitung abfallen<strong>de</strong>nKrautblätter zu KomstKraut verwen<strong>de</strong>n.

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