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PDF-Version - Seascape 18

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<strong>Seascape</strong><strong>18</strong>Stickl Trophy 2013Monocup SailingMalcesine Lago di Garda20. - 21. April 2013GER 154 : Jochen , Andre, Vincent


Saison Eröffnung am Gardasee„Segelt ihr eigentlich viel bei solchen Bedingungen“? Das war dieCZE 146 im Surferste Frage die mir Dejan Presen, direkt nach dem Zieleinlauf derzweiten und finalen Wettfahrt am Sonntag auf unserem gemeinsamenWeg zum Regattazelt stellte. Ja, und sie ging runter wie Öl. Denn siekam von keinem geringeren als dem Vorjahressieger der Stickl Trophyaus dem Lande der <strong>Seascape</strong> Erfinder. Dort wird regelmäßigEinheitsklasse mit der SSC<strong>18</strong> gesegelt und dort hat auch bereits dieerste Ranglistenregatta 2013 vor Portoroz bei ebenfalls frischem Windstattgefunden. Gewonnen hatten dort die Czechen. Eine Dreiercrew mitmindestens 270 Kilo auf der Kante! Aber heute bei diesenBedingungen, 35+ Knoten eiskaltem Nordost und Dauerregen, konntenauch sie eine Kenterung unter Genacker und anschließende Aufgabe


der Regatta nicht verhindern...wie es uns erging? Hier derErlebnisbericht.Zuallererst stand die nervenaufreibende Anfahrt zum schönenGardasee an. Los ging es am Mittwoch Abend gegen 19:30 vonOldenburg in Oldenburg aus, ganze 50 Kilometer von der Nordseeentfernt. Es sollte die erste Wasserung von meiner <strong>Seascape</strong> sein diewir erst vor einigen Tagen aus dem langen Winterschlaf geholt hattenum sie zu dritt für das anstehendeRegattawochenende vorzubereiten. Langehatte ich mich im Vorfeld mit der Fragebeschäftigt welches Unterwasserschiffschneller ist. Blankes Gelcoat oder Anschliffoder Teflon? Das Internet oder die einschlägigeLiteratur, geschweige denn regattierendeKollegen; es gibt schlichtweg keine einhelligenMeinung zu dieser wichtigen Frage. Jederkocht sein eigenes Süppchen, streicht, schleiftoder poliert nach eigener Facon. Ich hattemich, zum Leidwesen meiner Crew, für dasklassische Schleifen mit 240er bis 800er Papier entschieden. Undnatürlich quer! Eine neue Kiellippe gab es ebenfalls.So vorbereitet sollte es also an Bootspeed nicht mangeln.Durch die Nacht und um 8:00 morgens parkten wir die <strong>Seascape</strong> amSlip in Malcesine. Die Czechen waren schon da, riggten und trimmtenwas das Zeug hielt und sie sahen so gut aus in ihrem einheitlichenRegatta Outfit! Wir waren beeindruckt und auch ein wenigeingeschüchtert.Das Stickl Sportcamp liegt direkt in der geschützten Bucht hinter demCastillo in Malcesine und das dazugehörige Hotel, die Villa Orizonte,einen Steinwurf entfernt mit tollem Blick über den See. Wir bekamenfreundlicherweise noch ein Frühstück was wir nach der anstrengendenNachtfahrt auch gut gebrauchen konnten. Die Zimmer waren auchschon bezugsbereit so das wir bereits gegen frühen Nachmittag dieersten Schläge auf dem Lago machen konnten.


Leichtwind Trimm war angesagt. Sonne, warme Luft und eine schwacheBrise...herrlich!Also Rollwenden üben. Nach gefühlten 100 mal „warten,warten...JETZT“ hatten wir genug und wollten die Italienische Küchegenießen. Caprese, Alio e Olio, Pizza etc.. Die beste Location um andereSegler zu treffen und den Geldbeutel zu schonen ist bei Mario, demPizzeria Wirt direkt gegenüber dem Sail&Surf Laden „Best Winds“,downtown in Malcesine.Die Wände in diesem quirligen Restaurant sind voll mit Fotos vonfetziger Segel und Surf Action, und immer ist Mario -typisch italienisch-Mittelpunkt der Action: beim Antigua Race, beim Spinnacker Manövervor St.Tropez, an der Pinne eine Maxiyacht oder auch beimWellenreiten vor Hawaii...ob da der Computer vielleicht etwasnachgeholfen hat?Diese Nacht endete früh, denn am nächsten Morgen gab es bereits um8:00 Frühstück, und wie in einem Sporthotel üblich, war ab 9:00„Action“ angesagt.Und da wieder wenig bis kein Wind war, gingen wir noch ein wenigRollwenden üben...So langsam füllte es sich aber auf dem See. Teams aus GER, GBR, CZE,SLO und auch ITA segelten sich ein. Eine freundliche Einladung zumSpeedcheck mit den Czechen nahmen wir gerne an. Unsere Höhe warganz ok, der Bootspeed war auch passabel aber die Genackermanöverwaren noch unter aller S...Plötzlich, wir segelten auf Bbd Bug, hörten wir es hinter uns gurgeln.Was war das? Eine <strong>Seascape</strong><strong>18</strong> kam mit einem Affenzahn näher. Siesegelten schneller und auch höher als wir. Ein Alptraum! Dann sahenwir es. Es war das neue Flügelrigg von dem Kristian auf der boot inDüsseldorf so geschwärmt hatte. Am Wind eine Macht. Aber sobald wirgemeinsam abfielen war es vorbei. Die Macher um One Sails und<strong>Seascape</strong> basteln noch am Setup und auch an einer Genacker Lösung.Wir können gespannt sein.Freitag Abend wurde dann der Grill angeschmissen und die Crew umHeinz legte sich mächtig ins Zeug um alle hungrigen Segler zufrieden zustellen. Der Bierhahn war auf Durchlauf gestellt und es wurde


gefachsimpelt bis um Mitternacht.Da störte es auch kaum das eineGewitterfront aufzog und Regenniederprasselte so das man daseigenen Wort nicht mehr verstehenkonnte. Sturmböen fielen dieBergwände herunter. Es war einVorbote von dem was noch kommensollte.Am Samstag dann Wind mitkonstant 30 kn, in Böen noch deutlich mehr und bedrohlicheAtmosphäre auf dem See. Nach dreimaligem Verschieben derSteuermannsbesprechung wurde es dann aberplötzlich doch hektisch. Ein Start sollte dochzumindest versucht werden. Also alle raus zuden Booten die an ihren Murings nervös vor sichhin schwoiten.Andraz Mihelin, einer der <strong>Seascape</strong> Macherhatte uns am Morgen noch erklärt was wirunbedingt beachten sollten. Das Neoprencoverüber dem Luk sollte unbedingt angebrachtwerden. Die Fallen müssen am Mastbeigebunden werden, denn die Dichtung mussunbedingt wasserdicht sein. Vor Portoroz vorzwei Wochen hat eine <strong>18</strong> bei viel Wind nach einem Stecker viel Wassergenommen. Und dann hat Andraz auch noch auf den Einsatz des SafetyKeelpins bestanden. Es war also Sturmmodus angesagt.Aber trotz aller Vorbereitung wurde doch gemeinsam vom RegattaleiterHeinz und dem aus Slowenien angereisten Schiedsrichter entschiedenan diesem Tag keinen Lauf mehr zu starten. So blieb uns, und 2, 3anderen unerschrockenen Teams, Zeit zum Starkwindtraining.Das konnten wir für den darauffolgenden Tag auch gut gebrauchendenn am Sonntag sah es auf dem See noch windiger aus.Bereits früh wurde diskutiert: Starten oder nicht starten? So langsamwurde es ernst, denn von den insgesamt einmal gemeldeten 17 Teams


eisten nach der Wetterprognose doch nur 11 tatsächlich an und vondiesen wollten 6-7 unbedingt segeln. Auch wir waren wild entschlossen,hatten wir doch die längste Anfahrt von 1.300 Kilometer auf unsgenommen.Am Ende waren es 2 1/2 Läufe die gesegelt wurden. Der erste musstewährend des ersten Raumganges abgeschossen werden weil die Tonnenbei 1,5 Meter Welle und 300 Meter Wassertiefe fast schneller vertriebenals wir segeln konnten. Doch mittlerweile hatte die Organisationscrewdie Situation ganz gut im Griff, es wurden kurzerhand zwei Zodiaks alsBahnmarken erklärt und wir Segler kamen mit den Bedingungen aufunseren rasenden <strong>Seascape</strong>s auch immer besser zurecht. Außer diebesagten Czechen, die zogen doch tatsächlich den Genacker und flogenüber den See bis sie leider die Kontrolle in einer Powerhalse verlorenund ihre CZE 146 auf die Seite legten. Doch dank Pin undNeopprencover istweiter nichtspassiert, nur leiderwar die Regatta fürdie sympatische Crewdamit gelaufen.Wir ließen austaktischen Gründendie Blase im Sack und surften mit zweistelligem Speed „deaddownwind“ zu zwei dritten Plätzen und damit auf das Podium.Manchmal ist weniger (Tuch) eben mehr (Speed), denn schließlichsegeln wir an der Nordsee ja „öfter bei solchen Bedingungen“.Bleibt als Fazit dieses Event unbedingt zu empfehlen. Wir werden festim nächsten Jahr wiederkommen und versuchen unser Ergebnis nochzu verbessern.

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