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© rangizzz - Fotolia.com/IlenborgWenn ich miteiner Frau ausgehe, danndenke ich immer: EinMann sieht neben einer Frau ziemlichblass aus. Er kann sich einen Anzuganziehen – dunkelblau, schwarz odergrau. Wer mutig ist, nimmt ein rotesSakko oder ein weißes. Dann kann derMann sich einen Schlips umbinden. Dahat er etwas mehr Auswahl an Farben,es gibt auch welche mit Streifen undPunkten. Und dann kann er noch ordentlicheSchuhe dazu anziehen. Undwenn er mag, einen Hut aufsetzen.Das war’s dann aber auch.Frauen können viel mehr machen:Hose oder Kleid? Beides ist möglich.Die Hose eng anliegend oderlässig? Das Kleid kurz, mittel oderlang? Figurbetont oder weit? Bei derFarbe – freie Wahl: rot, blau, grün, gelb.(Fast) alles ist möglich. Und auch beimMuster gibt es reiche Auswahl: kleineund große Punkte, Streifen quer oderlängs usw. Darüber eine Bluse, eineWeste, eine Jacke – und das Ganzemit Rüschen, Spitzen oder glatt. Oder6einen Pullover. Dazu eineBrosche, eine Kette und anden Fingern ein paar Ringe. Unddann noch einen Schal, einenSchlips, ein Halstuch – wiederin allen möglichen Farben.Schließlich die Schuhe. MancheFrauen können sich an jedemTag im Monat ein andresPaar anziehen … Und dannnoch die Haare: Lang,hochgesteckt oder offen,gelockt oder glatt? Soviel Auswahl. Da kommendie Männer nicht mit!Warum das wohl so ist? Vielleicht,weil Männer sowieso nicht so hübschsind wie Frauen. Da hilft auch die besteKleidung nichts. Männer sind eben nur„graue Mäuse“?Aber das stimmt nicht! Graue Mäusesind die Männer erst seit etwa200 Jahren. Früher haben auch dieHenry VIII. von England, zeitgenössischesGemäldeMänner ihren Körper gezeigt, habensich bunte Sachen angezogen, hautengeHosen getragen. König HeinrichVIII trug solche engen, weißen Hosen,Puffärmel (sehr weiter Stoff an denOberarmen – ob das starke Muskelnandeuten sollte?), eine gewaltige Kette,einen bestickten Hut, Stoffschuheund einen kurzen Rock – nicht sehr„männlich“ für unseren heutigen Geschmack.Aber das Beste: Aus diesemRock guckte ganz deutlich sichtbareine Kapsel hervor – die so genannte„Schamkapsel“ für den Penis. Er wolltezeigen, was er hat!Portrait von Antonio Navagero mit deutlichsichtbarer „Schamkapsel“.Weil die Hosen so eng waren, kamim 14. Jahrhundert die Modeauf, in die engen Hosen einen Beuteleinzunähen, damit der männliche Penismehr Platz hatte. Daraus wurde dannim Laufe der Zeit eine feste Kapsel. Diehatte oft eine helle, leuchtende Farbe,damit man sie sofort sehen konnte.Selbst an den Rüstungen gab es solcheAusbuchtungen für den Penis.