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Merkas Ruchani, Ausgabe 22, Chanukka 5767 (1 MB) - Misrachi ...

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Christentum und im Islam: ImChristentum verdrängte dieIdentifizierung von Christen mit denErrungenschaften der Wissenschaft unddem wissenschaftlichen Denken dieReligion. In der Welt des Islam ist dasResultat verkehrt: die Verdrängung derWissenschaft durch die Religion.Seite 10Natürlich gibt es Gläubige in beidenReligionen, die beide Wertesysteme gemeinsam festhaltenund schätzen; aber im modernen Judentum ist dies keineAusnahme, sondern die Regel: Tora und Wissenschaft ineinem.Manche sehen in dieser Erscheinung - der Zugehörigkeitzu 2 Wertesystemen unterschiedlichen Ursprungs - einErgebnis der Angleichung der Juden an die anderenVölker, die seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts mit derEmanzipation der Juden einhergeht. Jedoch ist dieseErscheinung nicht ein Kennzeichen der Moderne, denntatsächlich ist dies ein altes Phänomen, das seit altenZeiten im Herzen der jüdischen Tradition verwurzelt ist.Viele Juden des Mittelalters zeichneten sich durch einetiefe gleichzeitige Verbindung zu Tora und Wissenschaftaus, meist durch die Verbindung von medizinischem undreligiösem Wissen in einer Person (in der katholischenKirche war dies verboten). Berühmt ist Maimonides(1135-1204), der "Rambam", der nicht nur Arzt, Philosophund Astronom war, sondern religiöser Führer der Juden inÄgypten. Außer ihm gibt es eine große Reihe vonRabbinern, die auch Ärzte waren. Bemerkenswert ist, dasssich ein Teil der Rabbiner auch mit Mathematik undAstronomie befassten, wie zum Beispiel Rav AwrahamIbn Esra (13. Jahrhundert). Rav Saadja Gaon (gestorben942) wird üblicherweise als der Erste angesehen, der inseiner Persönlichkeit Religion und Wissenschaft vereinte:Er war religiöser Führer und Mathematiker,Sprachwissenschafter und Übersetzer. Und es scheint,dass Rav Saadja Gaon dem Weg des im 5. /6. Jahrhundertslebenden Verfassers des "Sefer jezira" (Buch derSchöpfung) gefolgt ist, dessen von Rav Saadja kommentiertesBuch vielen Generationen Quelle des jüdischenmystischen Glaubens gewesen ist, gleichzeitig aber auchvon mathematischen, sprachlichen, astronomischen undastrologischen Fähigkeiten zeugt. Man kann also sagen,dass Maimonides in seiner Betätigung keine Ausnahmeund Rav Saadja nicht der Erste war, der sich sowohl mitTora als auch mit Wissenschaft befasste.Die Weisen des Talmud, die sich durch die religiöse Praxisund durch ihre Ethik auszeichneten, formten die geistigeWelt der Juden während 2000 Jahren.JUDENTUM AUS ERSTER HANDBücher STERN bietet an:Bestände der Buchhandlung CHAJzu extrem reduzierten Preisen!Besuchen Sie unseren Schauraumund wählen Sie in Ruhe aus.1020 Wien, Heinestraße 37 (im Hof)Mo - Fr von 11 bis 16 UhrTerminvereinbarung möglichunter Tel / FAX 2164621JUDENTUM AUS ERSTER HANDSie legten fest, dass bei einer religionsgesetzlichen Fragemedizinischen Charakters die Entscheidung beim Arztliegt, und dokumentierten somit, dass es keinen Konfliktzwischen den beiden Wertesystemen gibt, wenn das einedem anderen in gewissen Situationen das Primat überlässt.Hunderte Jahre davor hatten Juden gelebt, die apokalyptischeTräume hatten und Bücher wie Chanoch verfassten.In diesem Buch sehen wir tiefe Religiosität und auch dieEinbeziehung der Astronomie in die Religion. Die astronomischenBerechnungen in diesem Buch erfahren ihreBestätigung aus religiöser Einsicht; Religion undWissenschaft werden in einem Buch vermengt. Es istunumgänglich, in diesem Buch ein Vorbild der modernenJuden zu sehen, die Schabbateingang und -ausgang nachdem geographischen Standort berechnen. Der Wille G'ttes,so zeigt sich, ist ohne astronomisches und mathematischesWissen nicht umzusetzen.Wissenschaftliche Ideen sind uns auch aus dem T'nachgeläufig, sei es im medizinischen als auch im mathematischenBereich. Im Buch Hiob (Kapitel 38-39) finden wirein tiefes Bekenntnis der religiösen Weisen zuWissenschaft und zur Kenntnis der Natur. Das Verständnisdes Ewigen wird identisch gesehen mit dem Verständnisder Natur und so wird uns die gemeinsame Verbundenheitzu Religion und Wissenschaft vor Augen geführt.Viele Juden haben seit jeher in der Weisheit der Natur undin der Weisheit des Glaubens zwei miteinander verbundeneWeisheiten gesehen und manchmal ist nicht einmaleine Trennung zwischen ihnen zu erkennen.<strong>Misrachi</strong> - <strong>Merkas</strong> <strong>Ruchani</strong>, <strong>Ausgabe</strong> <strong>22</strong>, November 2006, Kislew <strong>5767</strong>

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