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2001 - valwig

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Valwig aus der Sicht eines frühen Mosel-TouristenAlfred Englaender: „Du kennst den Krampen ja gar nicht.“ Kreuz- und Querschnittchenaus dem Herzstück der Mosel mit Zeichnungen von Franz M. Jansen,gelesen von M. Heinz BremmAlfred Englaender schreibt etwa 1950 über Valwig:Winzer ist auch in Valwig fast jeder. In fünf Minuten ist Valwig erreicht. Unterden weitausladenden riesigen Kastanienbäumen ist das Dorf gegen Sicht von deranderen Moselseite gedeckt. Der gute Valwiger Wein hat seinen Erzeugern eineordentliche Portion Selbstbewußtsein geschenkt. Man ist sich seines Weinessicher. Dieses Selbstbewußtsein drückt sich in Valwig wie in Ernst und in allenKrampenorten auch im Dorfbild aus. Fest gegründet sind die Hausmauern und festgegründet sind das alte Fachwerk, die Torbogen, ist das Zehnthaus und die alteKirche. Die Schule, das hohe fast festungsartig aussehende Gebäude über demmalerischen, kühlen Torbogen, kann auch einem verwöhnten Kenner manchbekannter Stätte aus dem Mittelalter imponieren. Nicht weit davon steht diePoststelle, ein Fachwerkhaus, über und über berankt mit Glyzinien. In den kleinenFenstern hinter grünen Holzgitterchen nicken Blüten von Fuchsien und Geranien.Der Postkasten ist frisch gelb gestrichen: in Valwig herrschen Ordnung, Sauberkeitund Geschmack. Der Besucher des Dorfes kommt an der Rückseite desPfarrhauses vorüber. Hoch über dem Beschauer liegt der Pfarrgarten, mit einemidyllischen, alten Gartenhaus und mit hochstämmigen Sonnenblumen, derengoldene Räder in das Gäßchen leuchten. Auch in Valwig wächst der Wein bis tiefin die Straßen des Dorfes hinein. Unterm Wein wird alle Alltagsarbeit getan, selbstdie landwirtschaftliche. Wenn die Valwiger Bauern auf dem Hochplateau imHunsrück die Äcker bestellen wollen, müssen sie mit ihren Ochsenfuhrwerkenhinauf zum Valwiger Berg. Bis zur Höhe werden Bauern und Fuhrwerk vonRebstöcken links und rechts, über und unter ihnen begleitet. Für ihre Beschwernisdankt eine der herrlichsten Aussichten vom Berg, den es im Krampen gibt. Valwigliegt in einem engen Ausschnitt der beiden Bergflanken wie ein Küken unter derwarmen Mutterbrust oder wie im Arm einer wohlgerundeten Bäuerin. In der Mosel22

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