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2001 - valwig

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Valwig im 14. JahrhundertMeßstiftung des Valwiger EhepaaresElisabeth und Johannes v. Sehl im Jahre 1309Dr. Norbert J. Pies – Im Karwinkel 2b – 50374 Erfststadt-LechenichAuf der Suche nach Hinweisen zur Geschichte des Klosters Maria Engelport stoße ich immerwieder auf interessante Verbindungen zu Nachbarorten und anderen Klöstern der Region. ImPfarrarchiv zu Pommern werden z. B. etliche von Herrn Pfarrer Haubrich zusammengestellteUnterlagen zur Geschichte Engelport aufbewahrt, 1 worunter sich auch die Abschrift einerUrkunde befindet, in der die Valwiger Eheleute Johannes von Sele und Elisabeth dem KlosterEbernach 1309 2 Güter zu Valwig schenken. Interessant an dieser Urkunde ist unter anderem,daß auch zwei Frauenkonvente als Siegelzeugen auftreten, nämlich Stuben und Engelport.Dies geschah nämlich eher selten. In der Regel fungierten ausschließlich Männer, und zwarAdelige oder Priester, ggf. auch bürgerliche Amtspersonen, als Siegler. Die Meisterin 3 vonEngelport wurde in diesem speziellen Fall offenbar deshalb als Sieglerin dazu gebeten, weil derKonvent Rechte an diesen Weinbergen besaß. Ob das auch für Stuben zutrifft bleibtdahingestellt.Schon die erste Stiftung für die Benediktiner in Maria Laach durch Ritter Johann v. Ebernachund seine Frau Mechtilde beinhaltete 1130 unter anderem Güter zu Valwig, die aber 1231wieder verkauft wurden. 4 Der verbleibende Besitz wurde durch weitere Schenkungenvergrößert. Dazu ist bei Wackenroder 5 zu lesen: »durch Schenkungen v. J. 1309 und 1310 desJohann v. Sele und des Kuno v. Klotten wurde der Güterbesitz erheblich vergrößert, so daßeine vom Mutterkloster abhängige Propstei eingerichtet werden mußte«. Tatsächlich bestanddiese Propstei jedoch schon längst, wurde aber durch diese Schenkung um einen zusätzlichenKaplan erweitert. 6 Locker 7 vermerkt folgendes: »Kuno v. Kl., Wäpeling; ... gibt 1310 mit seinerFrau Petrissa Pachtgüter an Ebernach zurück; sie wollen dort oder in Laach begraben sein.Haben von der Abtei Weinberge, Äcker und Wiesen in Erbpacht gegen jährliche Zahlung einigerTalente Öl. ...«.Aus der Urkundenabschrift von Pfarrer Haubrich erfahren wir Näheres über die Stiftung desValwiger Ehepaares Elisabeth und Johannes v. Sehl. Sie stifteten am Tag vor Margarethe 8 mitzwei Weinbergstücken in Valwiger Gemarkung und einem Garten in Valwig mit allem Zubehörim Kloster Ebernach eine Seelenmesse für sich und Ihre Vorfahren. Diese Weingärten wurdenim Volksmund »die Getozze« und »de Helde« genannt. Nach ihrem Tod sollten dann Abt undKonvent aus ihrer Mitte einen Kaplan bestimmen, zu dessen Unterhalt die genannten Güterdienen sollten und der häufig zum Seelenheil der Stifter und deren Vorfahren die Messe lesensollte. Nach ihrem Tod wollten sie in Maria Laach oder in Ebernach beerdigt werden. DasKloster Maria Laach sollte stets am Tag der Jahresmesse aus den genannten Gütern eine OhmWein bekommen.1Ich danke Herrn Christoph Lenz dafür, daß er mir den Zugang zu diesen Unterlagen ermöglichte.2in vigilia beati Margarete virginis3Obwohl sich dieser Begriff für die Leiterinnen der Prämonstratenserinnenklöster erst viel später einbürgerte, wird sie in dieserUrkunde schon als »magistra« bezeichnet!4Ausführliche Darstellung der Geschichte Ebernachs in: Anderer, Erhard: Die Geschichte des Klosters Ebernach bei Cochem ander Mosel. Manuskript von 1947. Ich danke Herrn Peter Hess dafür, daß er mir den Inhalt des Manuskriptes zugänglich machte.Vgl. auch Berg und Tal. Valwiger Heimat-Gazette 2000 S. 12.5Wackenroder, Ernst: Die Kunstdenkmäler des Landkreises Cochem. Berlin 1984 S. 2486Anderer a. a. O. S. 25ff.7Locker, Johann: Die Herren »von Klotten« und ihre Wappen. In: Friderichs, Alfons: Klotten und seine Geschichte. Briedel 1997. S.166.; vgl. auch Friderichs, Alfons: Klöster im Landkreis Cochem-Zell. Cochem o. J. S. 54819.07?9

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