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Prof. Dr. Margot Käßmann zu Gast im Querdenken im „John Deere ...

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Adel verpflichtet<br />

Seine Hoheit Fürst von Hohenzollern <strong>zu</strong> <strong>Gast</strong> bei den Wirtschaftsjunioren<br />

// Text: Stefanie Strebel<br />

Am Mittwoch, den 6. April stand bei den<br />

Wirtschaftsjunioren Mannhe<strong>im</strong>-Ludwigshafen<br />

hoher Besuch ins Haus, seine Hoheit<br />

Karl-Friedrich von Hohenzollern gab<br />

sich die Ehre, den Anwesenden etwas<br />

über die Geschicke seines seit 300 Jahren<br />

bestehenden Familienunternehmens<br />

<strong>zu</strong> berichten.<br />

Er gehört <strong>zu</strong>r schwäbischen Linie des<br />

berühmten deutschen Hochadelsgeschlechts.<br />

Ihr Ursprung liegt auf der<br />

Burg von Bisingen bei Hechingen <strong>im</strong> Zollernalbkreis<br />

(Baden-Württemberg). Bis<br />

ins Mittelalter zerteilte sich die Stammfamilie<br />

in diverse Nebenlinien, von denen<br />

einige <strong>im</strong> Lauf der Zeit erloschen. Die<br />

Linie Brandenburg-Preußen, deren Ursprung<br />

in Franken lag, brachte ab 70<br />

die preußischen Könige und von 87 bis<br />

9 8 Deutsche Kaiser hervor.<br />

uNTERNEHMENsGRuPPE<br />

FüRsT VON HOHENZOLLERN<br />

Die Unternehmensgruppe Fürst von<br />

Hohenzollern ist ein Verbund von sechs<br />

Unternehmen in fünf Branchen mit aktuell<br />

rund 3200 Mitarbeitern. Der Mischkonzern<br />

ist ein stark diversifiziertes<br />

Unternehmen. Karl Friedrich von Hohenzollern<br />

ist Eigentümer der Unternehmensgruppe<br />

Fürst von Hohenzollern. Die<br />

sechs Geschäftsbereiche gliedern sich<br />

in fünf Wirtschaftsbereiche: Immobilien,<br />

Bau- und Möbelschreinerei, Tourismus,<br />

Forstwirtschaft (Forstbetriebsfläche rund<br />

5.000 ha) und den Geschäftsbereich Beteiligung<br />

und Finanzen, <strong>zu</strong> dem auch der<br />

Industriebetrieb „Zollern GmbH und Co.<br />

KG“ mit rund 3000 Mitarbeitern gehört.<br />

Hier werden Produkte in den Sparten<br />

Stahlprofile, Gießereitechnik, Antriebstechnik<br />

und Maschinenbauelemente gefertigt.<br />

Fürst von Hohenzollern blickte in seinem<br />

Vortrag auf die 300-jährige Firmengeschichte<br />

des Familienunternehmens<br />

<strong>zu</strong>rück - als es <strong>im</strong> Jahre 708 gegründet<br />

wurde, dachte die Welt weder an die<br />

Gründung der USA noch an die französische<br />

Revolution. Zollern ist damit das<br />

älteste Unternehmen in Baden-Württemberg.<br />

Dies ist umso erstaunlicher, wenn<br />

man bedenkt, dass laut Creditreform<br />

nur ,4 % aller Unternehmen älter als<br />

00 Jahre werden. Alles begann mit dem<br />

Verhütten von Bohnerz, <strong>im</strong> Laufe der Zeit<br />

wandelte sich das Unternehmen <strong>zu</strong> einem<br />

internationalen, metallverarbeitenden<br />

Unternehmen. Der Betrieb hatte hierbei<br />

mehrere schwere Krisen <strong>zu</strong> überstehen,<br />

die diesen Teil der Unternehmensgruppe<br />

mehrmals an den Rand des Bankrotts<br />

führten, so konnte Anfang der 70er Jahre<br />

der Betrieb nur durch Landverkauf gerettet<br />

werden. Ende der 80er stieg dann die<br />

Merkle Unternehmensgruppe bei dem<br />

Traditionsbetrieb ein.<br />

Das Gehe<strong>im</strong>nis trotz aller Wirtschaftskrisen,<br />

Kriege und Revolutionen das Unter-<br />

Schloss Sigmaringen auf dem Schlossberg<br />

nehmen <strong>zu</strong> erhalten, liegt laut Fürst von<br />

Hohenzollern an drei Gründen. Zum einen<br />

stellte das früher geltende Erbschaftssystem,<br />

dass von den Hohenzollern innerhalb<br />

der Familie bis heute umgesetzt wird,<br />

sicher, dass der Besitz geschlossen in die<br />

Hand eines Erben gegeben wird. Die weichenden<br />

Erben werden mittels Geld aus<br />

Rücklagen abgefunden, so dass auch der<br />

Pflichtteil umgangen wird.<br />

Zum zweiten hat auch Glück über all die<br />

Jahre eine große Rolle gespielt, so ist es<br />

unter Napoleon nur dem guten Verhältnis<br />

der Fürstin Hohenzollern <strong>zu</strong> Napoleons<br />

Gattin <strong>zu</strong> verdanken, dass die Besitztümer<br />

vor der Mediatisierung verschont wurden.<br />

Als dritten Grund wurden von seiner Hoheit<br />

die Tradition und die Treue <strong>zu</strong>m Unternehmen<br />

und der Familie betont. So<br />

gibt der Fürst unumwunden <strong>zu</strong>, dass sich<br />

die Familie das Unternehmen manchmal<br />

einfach leisten konnte und wollte. Der dynastische<br />

Wille und die langfristige Orientierung<br />

seien hierbei <strong>im</strong>mer ein Garant<br />

für die Kontinuität gewesen. Auch klare<br />

Zielvorstellungen, das Gespür für Verantwortung<br />

für die Region und die Zuverlässigkeit<br />

seien weitere Eckpfeiler dieser<br />

Entwicklung.<br />

Auch die Nachfolge ist bereits geregelt,<br />

sein ältester Sohn wird in seine Fußstapfen<br />

treten. Dann wird der Fürst auch<br />

mehr Zeit haben sich seinem Hobby, der<br />

Jazzmusik, <strong>zu</strong> widmen.<br />

WIR WIRTSCHAFTSJUNIOREN / 29

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