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Linzer Augen

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Zum Projektvon Holger JagersbergerHolger Jagersberger istLeiter des AtelierhausesSalzamt der Stadt Linz.Mit dem 2009 eröffneten Atelierhaus Salzamt betreibt die Stadt Linz eineneue Kultureinrichtung, die vorwiegend junge, internationale BildendeKünstlerInnen nach Linz einlädt und mit den lokalen Kunstschaffenden vernetzt.Dies geschieht einerseits durch die im Salzamt befindlichen Ateliers für <strong>Linzer</strong>Innenund Artists in Residence, wie auch durch Ausstellungen und Kooperationenmit regionalen Kunstinitiativen und Festivals.Nach einer ersten Ausstellung zusammen mit der Studienrichtung PlastischeKonzeptionen / Keramik unter Univ.-Prof. Frank Louis im Jahr 2010 zum Thema„Hässlich?“ freut es uns, einen weiteren Blick auf das Schaffen der Studierendender Kunstuniversität Linz zu richten.War bei dem Ausstellungsprojekt „Hässlich?“ eine kuratierte Auswahl von Arbeiteneiner einzigen Studienrichtung zu sehen, die mit fünf internationalen GastkünstlerInnenergänzt wurde, strebt das vorliegende Projekt eine Gesamtsichtauf fotografische Arbeiten aller Studierenden der Kunstuniversität Linz an.Als Ergebnis einer intensiven Recherche, die im Juni 2011 von zwei öffentlichenPortfolio-Tagen begleitet wurde, liefert die Ausstellung „<strong>Linzer</strong> <strong>Augen</strong>“ in zweiTeilen exemplarische Einblicke in fotografische Konzeptionen der Studierenden.Die Auswahl erfolgte unabhängig von konkreten Studienrichtungen und reagierteauf eine Vielzahl an differenzierten Konzepten im Einsatz der Fotografie. AlsArtist in Residence wurde der deutsche Künstler Sebastian Stumpf eingeladen,der als Gast im zweiten Ausstellungsteil und mit einem Workshop im Rahmen desProjekts vertreten ist.Trotz der Bandbreite an individuellen Strategien war es möglich, für die Ausstellungim Salzamt ein kuratorisches Konzept mit zwei Schwerpunktsetzungenzu entwickeln. So lassen sich die ausgewählten Arbeiten von insgesamt mehrals 20 Einzelpositionen und Gruppen zu den thematischen Blöcken Landschaftsowie Porträt zusammenfassen. Diese beiden – auch in zwei Ausstellungsteilenvorgestellten – Begriffsfelder erweisen sich als inhaltliche Klammern für jeweilsspezifische fotografische Konzepte, in denen Inszenierungsformen, dokumentarischeAnsätze und biografische Spurensuchen unternommen sowie individuelleund kollektive Bildzusammenhänge ausgelotet werden. Dadurch vermagdas Ausstellungsprojekt „<strong>Linzer</strong> <strong>Augen</strong>“ insgesamt einen abwechslungsreichenEinblick in einen ausgesprochen lebendigen Zugriff von Studierenden der <strong>Linzer</strong>Kunstuniversität auf das Medium Fotografie zu liefern.


<strong>Linzer</strong> <strong>Augen</strong>Ein (erster) Blick auf die Geschichteder Fotografie an derKunstuniversität Linzvon Martin HochleitnerMartin Hochleitner istLeiter der Landesgalerieam OberösterreichischenLandesmuseum in Linzund Universitätsprofessorfür Kunstgeschichte undKunsttheorie / Schwerpunktkuratorische Praxisan der KunstuniversitätLinz.Jede Akademie, Kunsthochschule bzw. Kunstuniversität kann – nicht nurin Österreich – eine eigene, meist auch sehr spezielle Geschichte über dieEinbettung der Fotografie in ihr jeweiliges Ausbildungsprofil bzw. Lehrangeboterzählen. So auch die Kunstuniversität Linz, 1947 als Kunstschule derStadt Linz gegründet, 1973 zur Hochschule für künstlerische und industrielleGestaltung umgewandelt und 1998 in den Universitätsstatus erhoben.Durchaus vergleichbar mit der Einrichtung eigener Fotografieabteilungenin Museumssammlungen repräsentiert die institutionelle Etablierung desMediums an Kunstakademien vor allem in den 1970er Jahren den oftmalsunterschiedlich vorangetriebenen Diskussionsstand über Fotografie als Kunstund ist dabei in den meisten Fällen mit konkreten Namen von Lehrendenverbunden.Für Deutschland kam dies in prototypischer Weise mit der Berufung von BerndBecher als Professor für Fotografie an die Kunstakademie in Düsseldorf 1976zum Ausdruck. Das gemeinsam mit seiner Frau Hilla seit den 1950er Jahrenentwickelte Werk wurde zu diesem Zeitpunkt bereits intensiv in den USArezipiert und dort nicht nur im Feld der Fotografie, sondern vor allem auch imKontext der Konzeptkunst verortet. Über die zeitlich versetzte Wahrnehmungin Europa, die besonders in der Abteilung für Fotografie auf der documenta 6(1977) zum Ausdruck kam, vermittelte Bernd und Hilla Bechers Werk Mitteder 1970er Jahre einen exemplarischen Medienstatus, der die Fotografie –sowohl im Ausstellungsbetrieb als auch in der Ausbildung – zunehmend auf<strong>Augen</strong>höhe mit der Malerei, Graphik und Bildhauerei begegnen ließ.Gleichzeitig war damit auch das Lehrverständnis eindeutig zwischenkünstlerischer und handwerklicher Ausrichtung der Fotografie für die Kunstentschieden worden. Hier konnte die Entwicklung in Deutschland in speziellerWeise am vorausgegangenen und maßgeblich durch Otto Steinert bestimmtenDiskurs über die Orientierung der fotografischen Ausbildung anknüpfen.Entsprechende Diskussionen hatten schon seine „Abteilung Fotografie“ ander Kunstschule Saarbrücken in den 1950er Jahren bestimmt und prägtenbis in die 1970er Jahre auch das Ausbildungsprofil der Werkgruppe Fotografiean der Folkwangschule in Essen: Stets galt es in der fotografischen Konzeptionzwischen Kunst und Reportage, Bildjournalismus und freiem Experimentabzuwägen.


Österreich bewegte sich in diesem Zeitraum der 1970er Jahre nochweitgehend außerhalb eines differenzierten Problemhorizontesum den Stellenwert der Fotografie in der Kunst im Allgemeinen undder künstlerischen Ausbildung im Speziellen. Zudem wurden dieersten Ansätze Anfang der 1980er Jahre von einer euphorischenWiederentdeckung der Malerei und Skulptur durch den Neoexpressionismusder „Neuen Wilden“ weitgehend überlagert.Obwohl sich in diesem Jahrzehnt u.a. mit der Gründung der „GalerieFotohof“ und der „Österreichischen Fotosammlung“ im „Rupertinum“in Salzburg, mit dem Start der Fotozeitschrift „CameraAustria“ in Graz, mit der Schaffung von medienspezifischenSubventionsmöglichkeiten durch die Kunstsektion des Bundesund – als Ergebnis eines umfassenden Forschungsprojektes – mitder erstmaligen Bearbeitung der „Geschichte der Fotografie inÖsterreich“ eine Reihe von nachhaltigen Initiativen um die Präsentation,Dokumentation, Sammlung, Förderung und Vermittlung desMediums konstituierten, kam es weiterhin zu keiner eigenen Klassefür Fotografie an einer österreichischen Akademie bzw. Kunsthochschule.Nach der privaten Initiative von Friedl Kubelka und der Errichtungihrer „Schule für künstlerische Photographie“ 1990 wurde zunächsteine Klasse für „Kunst und Fotografie“ an der Akademie derbildenden Künste in Wien eingerichtet und 1997 mit Eva Schlegelals Professorin besetzt. In dieser Funktion folgten ihr zwischenzeitlichMatthias Hermann 2006 sowie aktuell im Herbst 2011 YairMartin Guttmann.Ab den späten 1990er Jahren berief auch die Hochschule für angewandteKunst in Wien mit Sabine Bitter, Lisl Ponger und Andrea vander Straeten eine jährlich wechselnde Gastprofessur für „KünstlerischeFotografie“. Obwohl die Stelle in Verbindung mit der „Graphik“nach wie vor in eine andere Studienrichtung integriert war,sollte sie dennoch entscheidend dazu beitragen, dass schließlich2001 die Universität für angewandte Kunst erstmals in Österreichein dezidiertes Angebot einer künstlerischen Fotoklasse unter derLeitung von Gabriele Rothemann formulieren konnte.Zwischen dieser Entwicklung an der Universität für angewandteKunst und der <strong>Linzer</strong> Kunstuniversität gibt es zwei personelleÜberschneidungen: Einerseits leitet Andrea van der Straeten seit2002 die Studienrichtung „Experimentelle Gestaltung“ in Linz.Andererseits unterrichtet hier auch Martin Bilinovac, als einer derersten Absolventen des Studiums bei Gabriele Rothemann, nunmehrselbst seit 2009 Fotografie am Institut für „Bildende Kunstund Kulturwissenschaften“. Sein künstlerisch orientiertes Unterrichtsprogrammist Teil des Lehrangebotes der „ExperimentellenGestaltung“ und wird zudem auch von Studierenden der „Malereiund Grafik“ sowie der „Bildhauerei-transmedialer Raum“ genutzt.Explizit wird das Medium an der <strong>Linzer</strong> Kunstuniversität am vonKarin Bruns geleiteten Institut für „Medien“ unterrichtet. Dort istFotografie ein Schwerpunkt der Studienrichtung „Grafik-Designund Fotografie“ unter der Leitung von Tina Frank. Im Bachelorstudiumkönnen Studierende – nach einer Grundausbildung in beidenBereichen – ab dem 5. Semester einen fotografischen Schwerpunktwählen und diesen auch im anschließenden Masterstudium„Visuelle Kommunikation (Grafikdesign & Fotografie)“ weiterführen.In der Studienrichtung wird die Fotografie von JohannesWegerbauer und Gerhard Umhaller betreut.Ihre jeweilige Verbindung mit der heutigen Kunstuniversität fälltdabei mittelbar mit der spezifischen Geschichte der Fotografie ander früheren Kunsthochschule zusammen. So hatten beide in den1980er Jahren das Studium der „Visuellen Mediengestaltung“ absolviert.Diese Meisterklasse war 1983 unter Erich Buchegger ausden bislang getrennten Bereichen „Schrift- und Buchgestaltung“sowie „Gebrauchsgraphik“ entstanden und bot nach der EmeritierungBucheggers 1984 neue Schwerpunktsetzungen im Bereich„Grafik-Design“ bei Marek Freudenreich sowie „Film und Video“ beiJanusz Kondratiuk an.Für die Fotografie in Linz war Buchegger insofern maßgeblich, alser in seiner Klasse schon 1973 einen ersten Lehrauftrag für Fotografiemit der gelernten Berufsfotografin Walpurga Eder vergab.Als Infrastruktur standen ihr zunächst eine Dunkelkammer undein kleines Studio im Hof der Druckerei Feichtinger am Hauptplatzzur Verfügung. Die baldige Übersiedelung in das Hauptgebäudeder Kunsthochschule am Hauptplatz und der spätere Umzug inden Neubau in Linz-Urfahr erbrachten sukzessive räumliche undausstattungsmäßige Verbesserungen für die Fotografie. Personellwurde Eder ab 1989 durch Ulrike Bodingbauer unterstützt. Sie hattezuvor ebenfalls eine professionelle Ausbildung als Berufsfotografinmit der Gesellenprüfung absolviert. 1996 übernahm sie vonEder den Bereich der Fotografie in der Zentralen Medienwerkstätte.Ihr selbst folgte in dieser Funktion 2005 Christa Geiselhofer, die alsgelernte Fotografin nun auch selbst ein künstlerisches Studium inSaarbrücken, Amsterdam und London abgeschlossen hatte.


In den 1970er Jahren bestand die inhaltliche Ausrichtung derersten Lehraufträge Eders für Fotografie im Ausbildungsprogrammder „Gebrauchsgraphik“ in der Vermittlung der apparativenund fototechnischen Grundlagen der Schwarzweißfotografie undihrer Ausarbeitung in der Dunkelkammer. Dieses – immer auch mitfotografischen Experimenten gekoppelte – Angebot dominierteletztlich die gesamte und bis 1996 andauernde Lehrtätigkeit Edersund wurde ausgehend von der „Gebrauchsgraphik“ auch sukzessivevon anderen Meisterklassen genutzt. Vor allem im Bereich der„Bildnerischen Erziehung“ und des „Industrial Designs“ galt es fürStudierende, fotografische Grundkompetenzen zu erlangen.Obwohl explizitere Informationen über künstlerische Strategien imEinsatz des Mediums sowie über fotohistorische und –theoretischeZusammenhänge nur bedingt vom praxisorientiertenLehrziel berührt werden konnten, gelang es mehreren Studierenden,ihre persönliche Neigung für Fotografie durch die UnterstützungEders zu professionalisieren. Dazu gehörten in denersten Jahren ihrer Lehrtätigkeit vor allem Josef Pausch, GerhardUmhaller sowie Johannes Wegerbauer.Parallel wurde die Fotografie auch unter den Studierenden der„Grundklasse“ bzw. späteren Meisterklasse für „Visuelle Gestaltung“bei Laurids Ortner ein immer virulenteres Medium, das beispielhaftvon Chris Althaler, Sabine Bitter, Leo Schatzl und RainerZendron im Sinne einer interdisziplinären Haltung für die Umsetzungvon konzeptorientierten Projekten verwendet wurde. Zudemgehörten die Anwendung der Fotografie wie auch der Einsatz desVideos zu einem von Ortner schon früh fokussierten Aspekt künstlerischerRepräsentationspraktiken, bei deren Umsetzung die Studierenden– wie auch bei sonstigen technischen Fragen – von denAssistenten Ferdinand Reif und Gerhard Stabl unterstützt wurden.Nach deren Ausscheiden aus der Kunsthochschule lag nun dieweitere institutionelle Entwicklung der Fotografie in speziellerWeise bei Pausch, Umhaller und Wegerbauer. So sollten alle drei anspezifischen Profilierungsprozessen der fotografischen Ausbildungin Linz beteiligt sein, dabei aber auch in verschiedenen Formen undunterschiedlichen Kontexten tätig werden:Josef Pausch, der 1979 in „Gebrauchsgraphik“ diplomierte und anschließendu.a. durch ein Fulbright Stipendium nachhaltige künstlerischeund institutionelle Kontakte mit der US-amerikanischenFotoszene knüpfen konnte, war anfangs vor allem durch konkreteProjekte mit der Hochschule verbunden. Als Einstieg dokumentierteer 1977 das „Forum Metall“, das nach einer Idee von Peter Baum,seit 1974 Direktor der „Neuen Galerie der Stadt Linz – Wolfgang-Gurlitt-Museum“, und Helmuth Gsöllpointner, Leiter der Meisterklasse„Metall“, als international orientierte Skulpturenausstellung1977 an der <strong>Linzer</strong> Donaulände stattfand. Für die folgenden Jahresollte Pausch praktisch alle maßgeblichen Projekte der Meisterklassebegleiten. Er fotografierte die Studierenden und Lehrenden,ihre Arbeiten und Projekte, gestaltete Bücher und Kataloge, Plakateund Einladungskarten und prägte somit insgesamt die visuelleIdentität einer Studienrichtung. Obwohl Pausch erst ab 1992 auchmit einem eigenen Lehrauftrag an der Kunsthochschule unterrichtete,stiftete alleine seine Präsenz in der Meisterklasse unterden Studierenden eine spürbare Affinität für Fotografie. Dies galtauch für seine spätere Lehrtätigkeit bei Elsa Prochazka im Bereich„raum&designstrategien“, wo er zudem ein werkorientiertes Informationsangebotzur Fotografie seit den 1960er Jahren anbot.Der besonders in Traditionslinien der Bildreportage und der streetphotography verankerte Gerhard Umhaller wurde nach seinemDiplom 1988 vorerst Lehrbeauftragter bei Marek Freudenreichan der Meisterklasse für „Visuelle Mediengestaltung“ und betreutedort ab 1991 als Hochschulassistent die Fotografie an derSchnittstelle zum Grafik-Design. In diesem Zeitraum lagen dieSchwerpunkte seiner Lehre in mehreren Bereichen: Erstens sollteUmhaller die technischen Grundlagen sowie die inhaltlichen undformal-ästhetischen Anwendungskontexte der Farbfotografie vermitteln.Zweitens galt seine Aufmerksamkeit der Entwicklung vondokumentarischen Konzepten. Drittens fokussierte er das ThemaPlakatgestaltung und Fotografie, das – in diesen Jahren besonderesauch in Osteuropa – auf großes Rezpetionsinteresse stieß.Entsprechend hoch war folglich auch die Präsenz der Studienrichtung„Visuelle Mediengestaltung“ mit fotografisch geprägtenPlakatentwürfen bei verschiedensten Ausstellungen und Festivalswährend der 1990er Jahre.Johannes Wegerbauer, der 1985 ebenfalls in der Meisterklassefür „Visuelle Mediengestaltung“ diplomiert hatte, und neben derFotografie auch im Bereich des Experimentalfilms arbeitete,erhielt 1987 einen Lehrauftrag für Fotografie bei Laurids Ortneran der Meiserklasse „Visuelle Gestaltung“, die 1994 unter HerbertLachmayer als neue Studienrichtung in die Meisterklasse „ExperimentelleVisuelle Gestaltung“ umgewandelt wurde. In diesemKontext einer künstlerischen Ausbildung ging es um Fotografie alsKunst, die in den 1990er Jahren auch in einer Reihe von Ausstellungenund Publikation der Meisterklasse (1992: „Inszenierte


Fotografie“, 1993: „Der Stand der Bilder“, 1997: „Lernen von Linz“,1998: „Fotographein“) thematisch, medienspezifisch oder auch imSpannungsfeld zum Film präsentiert wurde. Wegerbauers Auftragbestand in der Vermittlung von historischen, theoretischen undpraktischen Grundlagen der Fotografie unter besonderer Berücksichtigungvon Inszenierungsformen und konzeptorientiertenAnwendungsmöglichkeiten.Mit Walpurga Eder und Ulrike Bodingbauer, Josef Pausch,Gerhard Umhaller und Johannes Wegerbauer waren in den 1990erJahren mehrere Personen mit konkreten Aufträgen in unterschiedlichenStudienbereichen an der <strong>Linzer</strong> Kunsthochschuletätig. Entsprechend vielfältig erwies sich auch das Spektrum anfotografischen Projekten, die in diesem Zeitraum von Studierenden– etwa im Rahmen ihrer Abschlussarbeiten – vorgestellt wurden.Fotografische Diplome beschränkten sich dabei nicht nur auf denStudienbereich „Visuelle Mediengestaltung“, sondern wurden auchin anderen Klassen abgenommen: Dazu zählten exemplarisch dieDiplomarbeiten von Otto Berthold Saxinger in der „ExperimentellenVisuellen Gestaltung“ sowie von Ella Raidel in der Meisterklasse„Metall“. Zudem etablierte sich eine jüngere Generation vonAbsolventinnen und Absolventen – auch unabhängig von konkretenAbschlussarbeiten – mit fotografischen Schwerpunktsetzungen imLehrkörper der Kunsthochschule. So etwa Norbert Artner, der mitder Gestaltung eines Kunstbuches in der Klasse „Metall“ bei Gsöllpointner1994 diplomiert hatte und schon ein Jahr später einenLehrauftrag für Layouttechniken und Fotografie in der Meisterklasse„Textiles Gestalten“ bei Marga Persson erhalten sollte.schließlich im Studienprogramm „Grafik-Design und Fotografie“am Institut für „Medien“. In dieses wechselte – nach entsprechenderHabilitierung – 2004 auch Johannes Wegerbauer, um dort denBereich Fotografie insgesamt zu forcieren.Wenn in der Einleitung dieses ersten Überblicks zur Geschichte derFotografie an der heutigen <strong>Linzer</strong> Kunstuniversität kurz von denin den 1970er Jahren so bestimmenden Diskussionen über denkünstlerischen Rang der Fotografie gesprochen wurde, so etabliertesich das Medium seit den 1980er Jahren immer selbstverständlicherals fixer Bestandteil in allen Bereichen der Lehre, der künstlerischenund wissenschaftlichen Forschung sowie gestalterischerPraktiken. Die heutige Einbindung der Fotografie in eine Vielzahlvon Instituten und Studienbereichen ist allerdings auch Ausdruck,dass sie über Jahrzehnte auch „nur“ als ein Teilaspekt einer künstlerischenbzw. gestalterischen Ausbildung gesehen wurde und sichhierin wiederholt mit wechselnden Zuordnungsfragen konfrontiertsah. In welchen weiteren Prozess die Fotografie an der Kunstuniversitätin den kommenden Jahren – auch angesichts einer Reihevon Absolventinnen und Absolventen mit dezidiert fotografischenSchwerpunktsetzungen wie Miklos Boros, Philippe Gerlach, GregorGraf, Anton S. Kehrer, Paul Kranzler, Gerlinde Miesenböck undDietmar Tollerian – zwischen künstlerischer Spezifizierung undnoch ausdifferenzierteren Lehrangeboten eintreten wird, bleibtspannende Perspektive einer künftigen Entwicklung an der <strong>Linzer</strong>Kunstuniversität.Entscheidend für die weitere Entwicklung der Fotografie zur gegenwärtigenSituation sollte die Umwandlung der Kunsthochschulezur Kunstuniversität Linz 1998 werden. Im Zuge dieses Prozessesgingen bisherige Meisterklassen in Studienbereichen und neugeschaffenenInstituten auf. Auch Lehrende fanden sich teilweisemit neuen Zuordnungen konfrontiert. In der Universitätsstrukturergab sich für die Fotografie folgende Situation: Josef Pauschlehrte in der Studienrichtung „raum&designstrategien“ am Institutfür „Raum und Design“; Ulrike Bodingbauer und Norbert Artner amInstitut für „Kunst und Gestaltung“ in den Studien „BildnerischeErziehung“ bzw. „Textil / Kunst und Design“; Johannes Wegerbauerunterrichtete im Bereich „Experimentelle Gestaltung“ am Institutfür „Bildende Kunst und Kulturwissenschaften“; Gerhard UmhallerAnmerkung: Als ein Beitrag zur Institutionsgeschichte der KunstuniversitätLinz entstand der Text im Herbst 2011 vor allem aus einer Reihe von Gesprächenund Hinweisen, für die ich mich bei folgenden Personen bedankenmöchte: Norbert Artner, Martin Bilinovac, Herwig Bodingbauer, StefanBrandtmayr, Walpurga Eder, Gabriele Ganhör, Christa Geiselhofer, HelmuthGsöllpointner, Peter Hauenschild, Stefanie Hoch, Barbara Kasten, Karl-HeinzKlopf, Gerhard Knogler, Andrea Krausz, Herbert Lachmayer, Josef Linschinger,Pepi Maier, Thomas Oplustil, Angelika Plank, Wolfgang Stifter, Andreavan der Straeten, Gerhard Umhaller und Johannes Wegerbauer.


Landschaft12 / 10 / 2011 – 04 / 11 / 2011Mark Eder / Ulrich Fohler /Maximilian Haidacher / FlorianJohannes Keppelmüller /Stefan Kreiner / Lea LugariČ /Leonhard Müllner / Oskar /Mark Sengstbratl / Eva Teissl /Maria Venzl


Mark Eder» Josef Afritsch Heim «Hat an der GraphischenBundes-Lehr- undVersuchsanstalt im ZweigDruck und Medientechnikmaturiert. Anschließenddrei Jahre in diversenWerbe- und Designagenturenals Grafik-Designergearbeitet und istderzeit Student an derKunstuniversität Linz imZweig Grafikdesign undFotografie.markeder.comJosef Afritsch Heim / Internationale Kulturstätte Hörndlwald / Wien 13. BezirkDER STANDARD 8.9.2009Einst Stolz des roten Nachkriegs-Wien — Jetzt könnte das Heim abgerissen werdenErbaut wurde das Heim 1949 / 50 von den Architekten Adolf Hoch (Opernpassage),Rudolf Böck und Julius Bergmann im Hörndlwald, hinter dem Krankenhaus Lainz,gleich bei der Tiergarten-Mauer. Es sollte als „Internationale Kulturstätte Hörndlwald“für erholungsbedürftige Kinder und Jugendliche dienen.Baufällig und teuerDie Zeiten haben sich geändert, mittlerweile hat die Volkshilfe das Areal gepachtetund betreut darin 60 bis 80 Flüchtlinge und Asylwerber. Mit dem Nutzungsrecht istauch ein Baurechtsvertrag verknüpft, der vorschrieb, die Gebäude instand zu halten.„Dazu sehen wir uns finanziell nicht in der Lage“, sagt Volkshilfe-Sprecher ErwinBerger zum Standard. Mit der Stadt sei vereinbart, „dass wir für die Flüchtlinge einanderes, geeignetes Quartier bekommen“. Dafür trat der Verein nun vorzeitig (mitEnde 2010) das Baurecht für das 130.981 Quadratmeter-Areal an die Stadt ab. DieVolkshilfe bekommt dafür 450.000 Euro Ablöse.Da auch das Bundesdenkmalamt die Gebäude nicht mehr für schützenswert hält,der Baugrund selbst sechs bis neun Millionen Euro wert sei und es bereits einenVorentwurf im Magistrat gebe, bestehe „die große Gefahr, dass die Stadt daszweckwidrig verkauft und Luxuswohnungen gebaut werden“.Ludwig-Sprecher Csisinko bestreitet das: „Wir haben noch nicht überlegt, was wirtun. Aber wir werden es sicher nicht dem Bestbieter verkaufen.“ Ob der Bau saniertoder abgerissen wird, stehe freilich auch noch nicht fest. (stui, DER STANDARDPrintausgabe, 8.9.2009)http://derstandard.at/1252036804729/Afritsch-Heim-Stadt-und-Gruenestreiten-um-Architektur-Juwel?sap=2&_pid=14059405


2010, C-Print, je 70 x 100 cm


Ulrich Fohler » ohne titel «Geboren 1977 in Linz.Lebt und arbeitet in Linz.2003 Pragerfotoschule-Austria. 2004 Ausbildungzum gewerblichenFotografen. 2006–2009Bildhauerei-transmedialerRaum, KunstuniversitätLinz. Seit 2009Experimentelle-VisuelleGestaltung, KunstuniversitätLinz. Ausstellungenu.a.: 2009 „almost inpassing“, Istanbul. 2011„all about Linz“, GalerieWhiteBox München.„ganz in weiß“, ProvokationsraumAugsburg.Auf den unteren kreisförmigen Boden wird eine dünne Schicht Ribiselmarmeladeaufgetragen, darauf kommt eine weitere Lage Teig, dem kreisförmigeLöcher, die „<strong>Augen</strong>“, ausgestochen wurden. Wahlweise mit einem Loch in derMitte oder drei, die in Dreieckskonstellation angeordnet sind. Nach dem Backenwerden Boden und Decke zusammengefügt und mit Staubzucker bestreut.u.fo@gmx.at


2011, Fotobelichtung, 60 x 50 cm


Maximilian Haidacher » 9 AM to Sunset «Geboren 1982 in Bayern.Studierte Fotografie ander KunstuniversitätLinz. In seinen Arbeitenbefasst er sich mitdem Verhältnis vonMensch und Natur. Seinbesonderes Interessegilt dabei der Gestaltungurbaner, ländlicher undalpiner Räume.Die Fotografien der Serie 9 AM to Sunset beleuchten eskapistische, regressiveund spielerische Formen moderner Freizeitgestaltung am Beispiel der konstruiertenWirklichkeiten eines Miniaturparks. Die Präsentation der Arbeiten alsAnsichtskarten bildet die Referenz zu den dort tausendfach produzierten undleicht reproduzierbaren fotografischen Souvenirs.maximilianhaidacher.com


2010, 6-teilige Fotoserie auf Postkarten, je 10,5 x 14,8 cm


Florian JohannesKeppelmüllerGeboren 1981, lebt undarbeitet in Wartberg obder Aist (Mühlviertel).Diplomierter BehindertenpädagogeundBogensportlehrwart.Absolviert seit 2009 dasBachelorstudium für Grafikdesignund Fotografiean der KunstuniversitätLinz. Schwerpunkt:Inszenierte Fotografieund Architektur.» bahnhofsweg «Der „Bahnhofsweg“ mit seiner Brücke ist ein Gehweg zwischen der Stadt undihrem Bahnhof. Seine Aufgabe ist es, Menschen miteinander zu verbinden undmanchmal auch diese voneinander zu lösen…keppelmueller.com2011, Analoge Schwarz-Weiß Fotografie, je 50 x 50 cm


Stefan Kreiner » ohne titel «Geboren 1986. SeitOktober 2008 Studium ander Kunstuniversität inLinz. Gemeinschaftsausstellungmit StudienkollegInnenan der Ausstellung„Subjektive Fotografie.Kalterer Weinstraße“ imLandesdienstleistungszetrumin Linz. Teilnahmean der Best Off 2010 mitder Serie „Kurvenwirt“in den Austria Tabakwerken.Ausstellungmit StudienkollegInnenim InternationalenForschungszentrumKulturwissenschaftenWien 2011.Der Baum am Rand steht still, stiller als alle anderen.Das Licht streift ihn hoch oben, doch schwarz ergibt er sich dem Boden.Da oben ächzen die Äste, schreien herunter und doch ist es die Stille die sich niederlässt.Manifestiertes grau in grau.Der Wind bricht das Licht. Unscharf und schwer geht die Zeit umher.Was uns bleibt, und auch das ist nicht gewiss, ist diese Fotografie.


2010, Bromöldruck, 33 x 36 cm


Lea Lugarič» ohne titel «Geboren 1984, inKärnten aufgewachsen,lebt derzeit in Linz undstudiert Grafikdesignund Fotografie an derKunstuniversität Linz.Seit September 2011Auslandsstudienjahr ander Istanbul Bilgi Universtity(Master of Fine Artsin Visual CommunicationDesign). Mehrere längereAuslandsaufenthaltein Südamerika. Herbst2003–2005 Fotografiestudiuman derGraphischen in Wien.2005–2008 Architekturstudiuman der TU-Wien.Seit 2004 Ausstellungen,unter anderem inWien (MQ/freiraum),Klagenfurt (Alpen-AdriaGalerie, Künstlerhaus),St. Pölten (NÖDOK fürModerne Kunst) und Köln(Photokina).Zeichnungen, Grafiken oder doch Fotografien?Die Arbeiten von Lea Lugarič zeigen keine realistischen fotografischen Abbildungenunserer Welt. Vielmehr geht es ihr um eine Täuschung unserer <strong>Augen</strong>.Ihre Bilder erwecken daher nicht den Eindruck herkömmlicher Fotografien,sondern besitzen eine eigene, ganz spezifische Wirkung.Man kann zwar der Frage nachgehen, welche Gegenstände eigentlich auf denBildern ihre Spur hinterlassen haben, aber nicht der Bildinhalt, sondern dieForm und vor allem die Bildwirkung sind die zentralen Themen der Arbeiten vonLea Lugarič — „Mich interessiert das, was nicht im Mittelpunkt steht. Ich stellein den Mittelpunkt, was nicht interessant (er)scheint.“Beim Fotografieren hat sie sich in den letzten Jahren immer mehr daraufbeschränkt, nur das ihr Wesentliche festzuhalten. Sie will Gefühle in Erinnerungbehalten, überlässt das Abbilden der äußeren Wirklichkeit anderen undkonzentriert sich auf die Gestaltung reduzierter, abstrakter Bilder.Ihr ausschließliches Interesse gilt der Wirkung von Bildern und deren Fähigkeit,Gefühle auszulösen, auch dann wenn keine gegenständliche Wirklichkeit zuerkennen ist. Im Sinne von Paul Klee geben ihre Bilder nicht das Sichtbarewieder, sondern machen sichtbar: Gefühle, Stimmungen, Emotionen.Die Bilder von Lea Lugarič gehören nicht zu den lauten, die sich in den Vordergrunddrängen wollen und durch ihre schrillen Farben, ihre schockierendenThemen oder durch ihre Größe unsere Aufmerksamkeit erregen. Es sind Bilder,die sich einprägen, zum Träumen oder Nachdenken anregen und immer wiederaufs Neue interessant sind.(Wolfgang Vogg, Kunsthistoriker)coroflot.com/lealugaricoe1.orf.at/artikel/251520


2005, Analoge Fotografie auf Aluverbundplatte kaschiert, je 90 x 60 cm


Leonhard Müllner » Bubenmänner «Geboren 1987. Versuchtseit 2007 Obsessionenmit den Mitteln derBildenden Kunst zuerfassen.Die Fotografien erzählen von Eisenbahnern, die überdies Modelleisenbahnersind und ihre Freizeitgestaltung auf dem Terrain ihrer Profession ausführen.Dargestellt wird eine Obsession, eine schon fast überzeichnete Leidenschaft,die sich in alle privaten wie beruflichen Bereiche einschleicht.


Aus der Serie „Bubenmänner“: Christian, 2011, C-Print auf Aluverbundplatte kaschiert, 30,5 x 26,2 cm


Oskar» take off 1/2 «Künstlerinnengruppebestehend aus:Catharina MariaBamberger, geboren1982, lebt und arbeitet inLinz. Seit 2007 Studiuman der KunstuniversitätLinz, Bildhauerei - transmedialerRaum / Kulturwissenschaften.In der fotografischen Arbeit „take off 1/2“ wird ein Szenario konstruiert, welchesden Betrachtenden gedankliche Spielräume eröffnen soll. Die sich dabeiergebende optische Täuschung des scheinbar schwebenden Objekts entwickelteine sonderbare, stille Dynamik.Johanna Goldgruber,geboren 1984, lebt undarbeitet in Linz. Seit2007 Studium an derKunstuniversität Linz,Bildhauerei - transmedialerRaum / Kulturwissenschaften.Maren Hirt, geboren1984, lebt und arbeitet inLinz. Seit 2007 Studiuman der KunstuniversitätLinz, Bildhauerei -transmedialer Raum.Eva Teissl, geboren 1986,lebt und arbeitet in Linz.Seit 2009 Studium an derKunstuniversität Linz,Bildhauerei - transmedialerRaum.


2011, C-Print auf Aluverbundplatte kaschiert, 60 x 100 cm


Mark Sengstbratl » Nordur «Geboren 1984.2006–2010 BachelorstudiumZeitbasierte& Interaktive Medien,Kunstuniversität Linz.Seit 2010 MasterstudiumVisuelle Kommunikationmit SchwerpunktFotografie an der KunstuniversitätLinz.Die Serie „Nordur“ versteht sich als zeitgenössische Arbeit, die bewusst auf dasromantisierende Sujet der traditionellen Landschaftsfotografie verzichtet.Es wird die Beziehung zwischen Mensch und Natur untersucht und die zivilisatorischeund technische Erschließung abgelegener Orte thematisiert.Aus der 9-teiligen Serie werden zwei Bilder gezeigt.mark-sengstbratl.net


2009, C-Print, je 62 x 50cm


Eva Teissl» universal room «Geboren 1986 in Wattenbergin Tirol. Lebt undarbeitet in Linz. Studiertseit 2009 Bildhauerei -transmedialer Raum ander Kunstuniversität Linz.Die Wahrnehmung und das Konzept eines alltäglichen, beiläufigen Raumes wirddurch den einfachen Dreh-und Spiegel-Effekt verfremdet. Bei seiner Erfindungwar der Spiegel ein magisches Objekt und Menschen glaubten, in verspiegeltenKisten ganze Universen zu sehen. Einer beiläufigen, zweckdienlichen Architekturwird plötzlich ein durchdachtes Konzept zugesprochen. Bekannte Objekteverschmelzen zu Skulpturen und werden somit reliquienhaft präsentiert. Dabeiist auch die Form des Fotos wichtig, das in diesem Kontext zur Ausdehnung desBegriffes Skulptur wird.


2011, C-Print auf Aluverbundplatte, 80 x 120 cm


Maria Venzl» VIew « (Video)Geboren 1979 in Haslach.Lebt und arbeitet in Linz.Seit 2009 Studium an derKunstuniversität Linz,Bildhauerei – transmedialerRaum.Energieversorgung ist mittlerweile ein selbstverständlicher Bestandteilunseres Lebens. Alle möglichen Leitungen überziehen flächendeckend unsereLandschaft. Die teils turmartigen Mastenskulpturen sind, wenn auch nichtunbemerkt, aber meist unbeachtet verstreut. Man nimmt sie nur selten bewußtwahr. Formal folgt die Konstruktion einem logischen Kräfteverlauf. Tauchtman jedoch ins Innere des Körpers, so treten die grafischen Komponentender Rasterung in den Vordergrund und die räumlichen Grenzen scheinen zuverschwimmen. Ausgangsmaterial für das Video sind zwei Fotografien ausunterschiedlichen Perspektiven, die sich überlagern. Durch Veränderung derTransparenzwerte erfolgt eine Transformation von einem Bild zum anderen.


2011, Film, 26 sec. in Endlosschleife


Porträt16 / 11 / 2011 – 16 / 12 / 2011Maximilian Anelli-Monti / JohannaBauer / Gergely Timar / JürgenGrünwald / Katharina Gruzei / LisaHeidinger / Susanne Hödlmoser /Michael Holzknecht / SabineKöstler / Gerda Lechner / ElkeMeisinger / Martin Mühlbacher /Daniela Pum


MaximilianAnelli-MontiGeboren 1987 in Graz.Lebt und arbeitet in Linzund Wien. Studiert an derKunstuniversität Linz.» Home «Entstanden aus der Beschäftigung mit Herkunft zeigt die Serie „Home“ Interieursaus dem Elternhaus des Künstlers. Aus dem gewonnen lebensweltlichenAbstand ermöglicht sich eine reflektierte Betrachtungsweise im Kontrast zueinem selbstgeschaffenen, konstruierten Lebensraum.Aus der Serie „Home“: Ball, 2010, C-Print, 100 x 68 cm


Aus der Serie „Home“: Kaiser 1, 2010, C-Print, 85 x 58 cm


Johanna Bauer» (un)heimlich «Geboren 1983. Schule fürkünstlerische FotografieWien. Kolleg für Fotografie,Graphische Lehr- undVersuchsanstalt Wien.Studium Grafikdesign undFotografie KunstuniversitätLinz.lumikki.atDer Titel, bestehend aus den Begriffen unheimlich / heimlich / heimelich,beschreibt das zu vermittelnde Gefühl. Die Bilder leben von ihrer Irritation undder Kombination aus der Gegenüberstellung von Person und dazugehörigemBildausschnitt. Die mir vertraute Umgebung wird in einen anderen Kontextgesetzt und von der vertrauten (heimelichen) Umgebung zum Unheimelichen.Das Unheimeliche ist das, was zugleich vertraut und unvertraut ist undentsteht meist rein in der Fiktion, einer Vorstellung von Etwas. Das Wort‚heimlich‘ weist in seiner Bedeutung auch auf eine Art Geheimnis hin. Etwas dasim Verborgenen bleiben sollte und zu Tage tritt.


2008, C-Print, 100 x 70 cm


Gergely Timar » YITC «Geboren 1981 inUngarn. 2002–2004Postsekundäres Studiuman der Fachschule fürHandwerk, Budapest,Studienrichtung Fotografie.Austauschstudent ander InHolland University,Fakultät für Kommunikation,StudienrichtungWerbung und Medien,Amsterdam, Niederlande.2005–2009 Studiuman der UniversitätKaposvár, Fakultät fürKunst, StudienrichtungFotojournalismus undBildbearbeitung. Seit2010 Fotojournalist beimWochenblatt Helyi Téma -helyitema.hu2007–2008 habe ich an dem Projekt „Jugend auf dem Lande“ teilgenommen.Das war der fotografische Teil eines größeren Projekts, namens „Bipolar“.„Bipolar“ hat seine Wurzeln in Deutschland. Sie organisieren jedes Jahrvielfältige künstlerische Projekte. Als Kooperation von Neunplus Berlin mit derUniversität Kaposvár wurde das Projekt selbstständig und es wurden mehrereLänder und Institutionen einbezogen. Junge FotografInnen aus acht Ländernhaben zusammengearbeitet und das Ergebnis waren ein Buch und zweiAusstellungen.Die Jugendlichen im Ballungsgebiet von Szombathely (Westungarn) lebenmeistens in Dörfern mit 1000 EinwohnerInnen. Die Altersgruppe von13–18 Jahren verbringt ihre Freizeit in kleineren Gruppen auf dem örtlichenSportplatz oder in der Bushaltestelle. Am Wochenende fahren sie in dieKomitatshauptstadt, um sich dort zu amüsieren. Ihr Outfit und ihre Lieblingsgebrauchsgegenständesehen denen ihrer Zeitgenossen in West- undMitteleuropa ähnlich. Der Konsumradiosender, die Filme und die Videoclipsvermitteln ihnen die beispielhaften Konsumrichtungen, denen sich dieJugendlichen öffnen und die sie akzeptieren sollen. Die gebaute Umgebung unddie Lebensweise von den Eltern und Großeltern trägt immer noch die örtlichenTraditionen, so mischen sich in der Umgebung der Jugendlichen das Neue unddie Tradition, das hat natürlich sowohl auf ihr Aussehen und als auch auf ihreLebensweise Auswirkung. Auf meinen Bildern werden diese Jugendlichen vonmir so dargestellt, dass ihre Umgebung und Aussehen (Outfit), darüber hinausdie Art der Freizeitbeschäftigung mit der Persönlichkeit in den Mittelpunktgestellt und ablesbar werden.


2007, C-Print, je 45 x 65 cm


Jürgen Grünwald» China Town NY «Geboren 1981 in Linz.Seit 2009 BachelorstudiumGrafikdesignund Fotografie an derKunstuniversität Linz,Schwerpunkt Fotografie .Es gibt viele Möglichkeiten, Menschen zu beobachten, die Umwelt zu erschließen,Zeichen zu lesen. An diesen drei Aspekten orientiert sich der KünstlerJürgen Grünwald und rückt seine Aufnahmen an die Schwelle zwischen zufälligerfasster Wirklichkeit und inszenierter Realität. In der großformatigen Diasec-Aufnahme tritt einem ein junger Mann unbekannter Ethnizität entgegen. AlsGeworfener, zufällig im Bild festgehalten, entwirft er sich selbst, in ähnlichstoischer Haltung wie die Reklametafeln seiner direkten Umgebung. Die Mastenund Werbetafeln erscheinen aufgrund der Unlesbarkeit ihrer Aufschriftenwie das Rätsel, welches der Mann in der Hand hält. Die Konventionalität einesZeichencharakters geht für den „westlichen Menschen“ verloren, aus eineminstitutionell vereinbarten, sprachlichen Instrument wird ein „bloß dekorativesElement“. Die Fotografie Grünwalds erweist sich als das Ergebnis einesperformativen Aktes, der Zufall und Inszenierung zu einem fast surrealenMoment verbindet.(Text: Eugenia Seriakov)


2010, Diasec, 70 x 100 cm


Katharina Gruzei » What if there were more than the two of us? (Triade) «Katharina Gruzei studiertExperimentelle Gestaltungund Kunst- undKulturwissenschaftenan der KunstuniversitätLinz. Im Ausland studiertesie Visual CulturalStudies an der UdK Berlinund an der Universityof California, SantaBarbara. Sie wurde unteranderem mit dem Ö1Talentestipendium, demLinz Export Stipendium,dem Theodor Körner Preisund dem Frame Awardausgezeichnet. 2009 hieltsie einen Gastvortrag ander Stanford Universitätin Kalifornien.Das Werk bezieht sich auf alternative Beziehungsmodelle in Abgrenzung zurgesellschaftlich etablierten Zweierbeziehung. Es thematisiert das Liebeslebenals Terrain für Versuche, aus üblichen Modellen auszusteigen und mitanderen Beziehungsformen zu experimentieren. Neun Flohmarktfotografien,die jeweils drei Menschen abbilden, werden in dreieckigen Rahmen zu einergeometrischen Rahmencollage zusammengeführt. Die Fotografien offenbarenuns Spannungsverhältnisse zwischen den ProtagonistInnen und bieten eineProjektionsfläche für Assoziationen.Die Dreiecksbeziehung ist die häufigste Form der Polyamorie und gleichzeitigauch die instabilste. Sie wird in gewissem Sinne als Prototyp jeder komplexenBeziehung verhandelt, denn alle Strukturprobleme einer komplexen Beziehungtreten hier geballt auf. Jede Spitze des Dreiecks steht mit jeder anderen Spitzein Kontakt. Theorien der Soziologie behaupten sogar, dass das Soziale erstbeim Zusammentreffen von drei Personen entstünde. Der „imaginäre Dritte“scheint jedoch in jeder Beziehungsform aufzutauchen.katharinagruzei.blogspot.com2010, Installationsansicht, Trial & Error Ausstellung, Lust Gallery, Wien, 100 x 100 cm


Silbergelatine Fotografien, o.d., verschiedene Größen


Eveline Handlbauer» release «Geboren 1975 inFreistadt. Seit 2008Studium Raum- undDesignstrategien an derKunstuniversität Linz.Ausstellungsbeteiligungen2009 „timetable“,Galerie raum- unddesignstrategien, 2011„from the darkroom withlove“ Galerie Bäckerstrasse,2011 „Best Off“Kunstuniversität LinzTabakfabrik.Die Serie „release“ versteht sich als eine nuancierte, sinnliche Inszenierungmit Betonung der Dialektik von Anspannung und Entspannung im Zuge deralltäglichen Geste des Ausziehens. Der Fokus liegt auf der Materialität undMedialität des Körpers, sowie auf dem Skulpturalen im Bezug zum Körperlichenund Stofflichen.


2011, 4-teilige Fotoserie, C-Print auf Alu-Dibond, je 60 x 80 cm


Lisa heidinger » Anachronisten «Geboren und aufgewachsenin der Südsteiermark.2005–2008 Mitglied imKünstlerbund Graz mitmehreren Ausstellungsbeteiligungenim BereichMalerei und Grafik. Seit2008 an der KunstuniversitätLinz im StudiengangGrafikdesign & Fotografiemit Schwerpunkt Fotografieund Illustration.Das Portrait zweier Menschen, die aus einer anderen Zeit zu kommen scheinen.Beim Besuch der zwei Winzer hat man das Gefühl, eine Parallelwelt zu betreten:Ihr Haus ist mit Lehm verputzt, die Stempelmuster an den Wänden erzählenvon vergangenen Trends, die Dekorations-Elemente und Fotos sind vergilbt underinnern an die Jugend. Die Männer selbst sind von ihrem Leben gezeichnet,ihre Gesichter gegerbt von der Arbeit im Weingarten.Der Blick auf die zwei Männer soll kein voyeuristischer sein. Es geht nichtdarum, ihre Art zu leben zur öffentlichen Wertung freizugeben oder sie inirgendeiner Weise zu entstellen. Es ist vielmehr ein Versuch, die Ruhe zuvermitteln, die diese zwei Menschen ausstrahlen, für die Zeit keine Rolle zuspielen scheint.Models: Franzl & Franzi


Projektbeginn: November 2010, Analoge Fotografie, Mittelformat, 40 x 40 cm


Susanne Hödlmoser» 65 «2004–2007 BakkalaureatsstudiumKommunikationswissenschaft,Schwerpunkt AudiovisuelleKommunikation,Paris Lodron UniversitätSalzburg. Seit 2007MasterstudiengangMedienkultur- undKunsttheorien,Kunstuniversität Linz.Seit 2008 BachelorstudiumGrafkdesignund Fotografie an derKunstuniversität Linz.„65“ ist eine zweiteilige Arbeit, die sich mit dem Alter eines Menschen befasst.Wie könnte das Leben eines Menschen in diesem Alter aussehen? WelcheBilder würden einer ungewissen Fragestellung wie dieser gerecht werden? Undkönnte eine visuelle Formulierung dazu je über eine grundsätzliche Unterscheidungzwischen Schwarz und Weiß – positiv und negativ hinausgehen?


2010, C-Print, je 65 x 50 cm


Michael Holzknecht » Otto Normal «Geboren 1981 in Arzl imPitztal / Tirol. Lebt undarbeitet in Linz. Studiertseit 2008 Grafikdesignund Fotografie an derKunstuniversität Linz.alltagsbild.atDas Fotoprojekt „Otto Normal“ setzt sich kritisch mit dem Umgang derFotografie im Web 2.0 auseinander. Das Projekt startete im März 2009,umfasst derzeit 34 Fotoserien zu je fünf Bildern und wird ständig erweitert.Die Kunstfigur „Otto Normal“ veröffentlicht sein ganz „normales“ Leben auf derPlattform „Facebook“: er fotografiert sich bei alltäglichen Handlungen wie beimFernsehen, Essen, Trinken, Spazieren, (auf den Bus) Warten etc. Zu jeder dieserTätigkeiten entsteht eine Serie von fünf Bildern.Der bewusst eingesetzte „laienhafte“ fotografische Stil soll das „normale“Leben des Protagonisten zusätzlich unterstreichen. Erst durch die Präsentationauf „Facebook“ und die Summe der Fotografien erhalten die auf denersten Blick scheinbar banalen Szenen ihre Spannung. Sie konfrontieren dieBetrachterInnen mit der Frage „Was ist normal?“, thematisieren den aktuellenUmgang mit der digitalen Fotografie und kommentieren letztlich auch diedaraus resultierende Fotoflut im Internet, ebenso wie die Selbstdarstellung vonUserInnen im Netz.Indem „Otto Normal“ auch nur über die Titel seiner Fotoserien kommuniziert,überlässt er seinen „Facebook Freunden“ die Möglichkeit einer freienInterpretation. Einzelne Serien beziehen sich direkt auf Vorbilder aus derKunstgeschichte – exemplarisch ist „Otto Normal schneidet auch Zwiebel füreuch“ eine Referenz auf „Lüthi weint auch für Sie“ von Urs Lüthi.Link zum Projekt: facebook.com/otto.normal


Sabine KÖstler» Mein erstes Projekt «Geboren 1980 in Gmunden.2000–2006 Studiumder Kunsterziehung ander Kunstuniversität Linz.2003 Accademia di BelleArti Bologna. Seit 2010Masterstudium VisuelleKommunikation an derKunstuniversität Linz.Ein Traum lässt sich nicht fotografieren, nur rekonstruieren. „Mein erstesProjekt“ ist die Erinnerung an einen Traum, Bilder verschmelzen zu einermöglichen Geschichte, die sich schon im nächsten Moment in eine andereRichtung bewegt. Erlebnisse aus dem Alltag werden mit Kindheitserinnerungen,Medienberichten und allen möglichen anderen Einflüssen verbunden.Der Erzählstrang bleibt willkürlich und die Bilder diffus.Ich habe in dieser Arbeit nach einer Bildsprache gesucht, die dem Erlebeneines Traums entspricht. „Mein erstes Projekt“ basiert auf einer optischenTäuschung, bei der zwei unabhängige Bilder durch schnelles Drehen überlagertwerden. Die dabei aufflackernden Bilder erschließen sich nur im Kopf derBetrachterInnen und entziehen sich dem fotografischen Bedürfnis, einenMoment einzufrieren.


2011, 8 Einzelbilder, Projektion


gerda lechner » Ausser Atem «New Design KollegSt. Pölten, GrafikDesign. Grafikdesign undFotografie an derKunstuniversitätLinz.Visuelle Entfremdung der dargestellten Figur.Anspielung auf die virtuell / visuelle Schnelllebigkeit.manoladesign.com


2011, Fotokaschierung auf Alu-Dibond, je 35 x 50 cm


Elke Meisinger» dis_position «Geboren 1986.2000–2006 HBLA fürkünstlerische Gestaltung,Linz. 2006–2008Universität Wien,Soziologie / Politikwissenschaft.2008–2009Studium BildhauereitransmedialerRaum,seit 2009 ExperimentelleGestaltung an der KunstuniversitätLinz.Durch einen vorgenommenen Eingriff rufen die alltäglichen Raumsituationennach längerem Betrachten Irritation hervor. Die Fotografien verweisen auf einAußerhalb der Bilder und lassen nur eine Andeutung auf das Unheimliche, dassich hinter der scheinbar harmlosen „Fassade“ verbirgt, zu.


2011, C-Print, je 95 x 95 cm


martin mühlbacher » 1/3 «Geboren 1988 in MariaSchmolln. Studiert seit2008 Grafikdesign undFotografie an der KunstuniversitätLinz. Seit2007 beschäftigt er sichzum einen kommerziellmit dem SchwerpunktFotografie (2007Gründung Werbeagenturmedia.dot), zumanderen setzt er immerwieder freie künstlerischeArbeiten um.Die Serie „1/3“ beschäftigt sich mit dem intimen Raum Schlafzimmer. DieRäume wurden „porträtiert“, man kann in ihnen den Charakter der beherbergtenPerson lesen. Die Szenen sind nicht inszeniert, die Fotos entstanden sofortnach dem Aufstehen der BesitzerInnen. So gewinnen die Fotos eine Spannung,sie erzählen.fotosucht.at


2011, UV-Direktdruck hinter Acrylglas, 150 x 100 cm


DANIELA PUM» A060686EVA109 «Geboren 1981. 2003–2004 Berufsschule Fotografieund Fotoassistenz.2004–2006 FotografinWerbefotografie Riedim Innkreis. 2006–2009Studium Bakk. Grafikdesignund Fotografie,Kunstuniversität Linz.Seit 2009 MasterstudiumVisuelle Kommunikationan der KunstuniversitätLinz.Die vertrauten, scheinbar naturwüchsigen Grenzen verschwinden – die Grenzenzwischen Mensch und Maschine, Technik und Natur, Geist und Materie. So zeigtdie Fotoarbeit „A060686EVA109“ ein Portrait eines weiblichen Homunculus,eine Allegorie der Hypermoderne.Model: Melissa NguyenStyling: Karina Fedko


2010, C-Print, je 105 x 150 cm


impressumKatalog zur Ausstellung<strong>Linzer</strong> <strong>Augen</strong> – Fotografie an der Kunstuniversität LinzTeil 1: Landschaft 12. Oktober – 04. November 2011Teil 2: Porträt 16. November – 16. Dezember 2011im Atelierhaus SalzamtKuratorisches TeamMartin Bilinovac, Martin Hochleitner, Gerhard Umhaller und Johannes WegerbauerAssistenz: Birgit AtzmüllerTeam Atelierhaus SalzamtHolger Jagersberger, Cindy Förster, Viktor KöprunerGrafikdesignAlexander KremmersAusstellungsansichtenPetra MoserAtelierhaus SalzamtObere Donaulände 15, 4020 Linzwww.salzamt-linz.atVielen Dank andie KünstlerInnenGefördert durchLinz Kultur - Atelierhaus Salzamt, Land Oberösterreich,Kunstuniversität Linz- Institut für Bildende Kunst und Kulturwissenschaftensowie Institut für MedienDruck: Gutenberg-Werbering Gesellschaft m.b.H., Linz / Auflage: 5002011, Alle Rechte für Bilder und Texte bei den KünstlerInnen bzw. den AutorInnen


Maximilian Anelli-Monti / Catharina MariaBamberger / Johanna Bauer / Mark Eder /Ulrich Fohler / Johanna Goldgruber / JürgenGrünwald / Katharina Gruzei / MaximilianHaidacher / Lisa Heidinger / Maren Hirt /Susanne Hödlmoser / Michael Holzknecht /Florian Johannes Keppelmüller / SabineKöstler / Stefan Kreiner / Gerda Lechner /Lea Lugarič / Elke Meisinger / MartinMühlbacher / Leonhard Müllner / DanielaPum / Mark Sengstbratl / Eva Teissl /Gergely Timar / Maria Venzl

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