Die Gabel ist die direkte Verbindung zwischen Mensch und ... - Free

Henning Terstiege, 80 Kilo„Früher habe ich Alugabeln unterschiedlicher Hersteller reihenweiseverbogen. Seit ich Carbongabeln fahre, habe ich eigentlichkeine Probleme mehr. Auch das Fahrgefühl beim Pumpen,Wellenabreiten und Landen gefällt mir einfach besser.“Holme in V-Grip-Formsind der neueste technischeKniff, um auchAlugabeln auf höchsteSteifigkeit zu bringen.der Komfort hat sich verbessert, aber dasSegel ist weniger stabil, liegt unruhiger inder Hand und beim Pumpen geht viel Energiein die Gabel. Wir haben nachgemessen,was passiert: Bei nur 40 Kilo Zug ander Gabel verkürzt sich die Innenlänge beider Gabel mit der geringsten Steifigkeitum etwa sieben Millimeter. Wenn man damitübers Kabbelwasser donnert und dieKraft, mit der man an der Gabel hängt,mal stärker, mal schwächer wird, hat dasden gleichen Effekt, als würde ständig jemandan der Trimmschot spielen. Das willder Racer natürlich keineswegs und nimmtdafür leichte Komforteinbußen in Kauf undden teils etwas größeren Durchmesser soliderCarbongabeln. Vor allem bei Manöverngreift man weit hinten und vorne amKopfstück an teils mächtige „Bäume“. Fürden komfortsuchenden Freerider, der seltenüberpowert surft, kann daher auch diedünnste Gabel geeignet sein, weit über 80Kilo sollte man dann allerdings nicht wiegen.Wer gerne Gas gibt, die Gabel auch beivoller Länge nutzt und auch vor viel Druckim Segel nicht zurückschreckt, sucht sichlieber ein steiferes Modell. Denn auch dermoderne Standarddurchmesser um die 32Millimeter ist bereits sehr griffig und weitvon dem entfernt, was man von alten Jumbo-Gabelnkannte. Unser Steifigkeits-Resümeebeim Labor- und Praxistest: Für dieSteifigkeit bei geringer Verlängerung derGabel sind in erster Linie die Holme entscheidend.Wer die Gabel lang ausfährt,sollte auf ein dickes, solides Endstückachten, dass möglichst verdrehsicher vonden Verschlüssen gehalten wird. Eine Prototypgabel(V-Grip mit Carbonendstück)zeigte sich im Test ausgefahren viel steiferals das gleiche Serienmodell mit dünnemAlu-Endbögelchen.V-Grip – die Form der Zukunft?Besonders interessant war natürlich, wiedie neuen Gabeln mit nahezu V-förmigemHolmquerschnitt grundsätzlich abschneiden.Immerhin bietet das zusätzliche Profiltheoretisch eindeutige, statische Vorteile.Auf dem Wasser und auch im Labor istdie gewonnene Steifigkeit zunächst beeindruckend.Zumindest in horizontalerRichtung wirken die Holme nahezu unbiegbar,in senkrechter Richtung spielen andereFaktoren einer Gabel eine wichtige Rolle: DieSteifigkeit des Kopfstückes, wie biegsam istdas Endstück und vor allem auch, wie torsionssteifist das Endstück? Da tragen auch sicherhaltende Verschlüsse, die ein Verdrehender Endrohre im Griffholm sicher verhindern,viel zum Gesamteindruck bei. So kann die Ae-AeronMCT 29Länge: 140–190 / 150–200 /175–225 / 200-250 cmPreis: 189 / 189 / 189 / 199 EuroGewicht: 3,00 kg; VB**: 2,5 cmExtras*: Trimm, RDMAeronOS SlalomLänge: 180-230 / 230-260 cmPreis: 229 / 239 EuroGewicht: 3,55 kg VB**: 2 cmExtras: Trimm, RDM>> RollenspielDie Endstücke mancher Carbongabeln schrecken beim Tampenfädeln ab, als solle man einenVolvo Ocean Racer bedienen. Doch nur mit mindestens drei Rollen im Endstück lässt sich einTrimmsystem, mit dem sich während der Fahrt die Schothornspannung verändern lässt,richtig einfädeln. Leider sind solche Endstücke (Ausnahme North Sails: Lässtsich immer Durchloopen, links) für „normales“ Einfädeln ohne Trimmsystemoder sogar schnelles „Durchloopen“, ohne den Tampen ausder Klemme zu nehmen, meist schlechter geeignet.Beurteilung:Gabel mit Standardholmstärkevon 32 Millimeter inklusiveGrip. Der Belag ist recht rauund sehr griffig. In vertikalerRichtung sitzt die Gabel nurmittelfest am Mast. Das Variosystemam Endstück lässt sichsehr leicht mit je einer Handöffnen und schließen. Die Rollenanordnungam Endstück istfür ein Trimmsystem optimiert.Am großen Kopfstück-Spannhebellässt sich die Tampenspannunggut regulieren, dieSchließkräfte fallen moderataus, dennoch bleibt der Hebelsicher verschlossen, dieKlemmgefahr ist gering. Derintegrierte Adapter hält auchRDMs gut.FAZIT: Standardgabel mitgriffigem Belag.Beurteilung:Die OS-Slalom-Gabel beziehtihre sehr gute Steifigkeit ausdem vergleichsweise dickerenRohrdurchmesser (im Griffbereich32,5, dahinter 36 mm) undempfiehlt sich so als FreeraceoderSlalomgabel für großeSurfer (mit größeren Händen)und größere Segel. Das ebenfallsdicke Endrohr verleihtder Gabel auch ausgezogengute Festigkeit und sorgt fürbesseren Halt in senkrechterRichtung als bei der KopfstückgleichenV-Grip. Der Belagzählt eher zu den raueren, griffigeren.Das Variosystem benötigtzwei Hände je Verschluss,ist aber leichtgängig.FAZIT: Eine besonders steifeAlu-Freeracegabel.28