13.07.2015 Aufrufe

BEI KARTODROM - Rotax

BEI KARTODROM - Rotax

BEI KARTODROM - Rotax

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

KARTSPORT | INTERVIEWWACHABLÖSUNG<strong>BEI</strong> <strong>KARTODROM</strong>Nun ist es amtlich: Andreas Matis übernimmt ab dem 2. April dasIerfolgreiche Unternehmen, dass sich zu einem der größten im deutschenIKartsport gemausert hat. Wir sprachen mit den Firmengründern Peter Iund Karin Kessler, der stellvertretenden Geschäftsführerin Stefanie IDienst und dem neuen KartodroM-Inhaber Andreas Matis ...IPeter und Karin Kessler sowie Andreas Matis, Stefanie Dienst im Vierfach-Interview (v.l.)Text & Fotos Timo DeckDie Rödermärker Firma KartodroM gibtes nun schon seit (fast auf den Tag genau)18 Jahren. In den letzten 12 Jahren hatsich das Unternehmen zum Synonym fürdie Marke ROTAX in Deutschland und Österreich entwickelt.Und auch die privat betriebene Rennserie,die ROTAX MAX Challenge, gilt als wegweisende Serieim Deutschen Kart-Rennsport. Kaum ein anderer indieser Branche kann auf eine so erfolgreiche Vergangenheitzurückblicken wie Firmenchef Peter Kesslerund seine Frau Karin, die gleich mehrfach zum weltbestenROTAX-Distributor ausgezeichnet worden sind.Anfang 2012 kündigte der 56-Jährige jedoch seinenRückzug und an und übertrug Stefanie Dienst bis zurBestimmung eines Nachfolgers die vorläufige Geschäftsführung.Heute, über ein Jahr später, hat dieSuche ein erfolgreiches Ende gefunden.Peter, warum hat die Suche nach einem Nachfolger solange gedauert?P. Kessler: „Wir haben nicht nur einen Käufer gesucht –davon hätten wir einige haben können. Vielmehr ging esuns um einen Nachfolger, der hinter der Philosophieunseres Unternehmens und der Marke ROTAX steht. Inden vergangenen Monaten haben sich viele Interessentengemeldet, die aber alle nicht die nötigen Kriterien erfüllenkonnten. Hinzu kommt natürlich auch, dass man seinLebenswerk nicht gleich dem Erstbesten überlässt. Außerdemhaben wir auch eine gewisse soziale Verantwortunggegenüber unseren Vertriebspartnern, die sich in allden Jahren sehr für das Produkt eingesetzt haben. Wirsind mit ROTAX gewachsen und identifizieren uns bisheute zu 100% mit dem gesamten Konzept. Schon alleinedeshalb hat das «Produkt ROTAX» es einfach verdient,dass die Entscheidung über einen Nachfolger würdig undwohlüberlegt getroffen wurde.“XX 04 | 201304 | 2013 XX


KARTSPORT | INTERVIEWKarin, nachdem ihr zunächst nicht fündiggeworden seid, hast du zum 1. Januar2013 eure Mitarbeiterin StefanieDienst zur stellvertretenden Geschäftsführerinernannt ...K. Kessler: „Das ist absolut richtig. FrauDienst arbeitet seit vier Jahren bei uns,kennt sich kaufmännisch wie technischbestens aus und genießt unser vollstes Vertrauen.Sie war die erste Wahl für uns, umdie Geschäfte in unserem Sinne weiter zuführen. Mein Mann hätte dann die nochnotwendigen Dinge von Österreich auserledigt.“ANZEIGESteffi, war deine Zeit als stellvertretendeGeschäftsführerin begrenzt?Dienst: „Nein, war sie nicht. Peters Rückzugaus der Firma war von Anfang an einefeststehende Entscheidung, die er konsequentzum Jahresbeginn umgesetzt hat.Das Thema betreffend eines Nachfolgerswar zu diesem Zeitpunkt schon ad actagelegt als Andreas Matis sein Interesse bekundethat.“Andreas, wie kam es denn zu dieser Entscheidung?Matis: „KartodroM zu übernehmen wäremit Sicherheit schon letztes Jahr äußerstverlockend gewesen. Aber um ehrlich zusein kam das für mich gar nicht in Betracht,weil der finanzielle Rahmen nicht gegebengewesen wäre. Hier hat sich zum Jahreswechselaber eine neue Tür geöffnet, sodass die Grundlagen für eine Geschäftsübernahmenunmehr gegeben sind.“P. Kessler: „An dieser Stelle möchte ich klarbetonen, dass Andreas dieselben Kriterienerfüllen musste wie alle anderen Bewerberauch. Dass die Entscheidung jetzt verhältnismäßigzügig getroffen wurde bedeutetnicht, dass er Sonderkonditionen bekommenhätte. Ich habe immer gesagt, dass essehr schnell gehen kann, wenn sich derRichtige findet und das ist er unserer Meinungnach.“Führungs- und Generationswechsel bei KartodroM: Andreas Matis (33) wird ab dem 2. April 2013 Nachfolger von Peter Kessler (56).Warum fiel die Wahl auf Andreas? Unterstützung. Frau Dienst kennt alle Abläufedes Unternehmens aus dem EffeffP. Kessler: „Zum Einen ist er ein junger Kerl,der genau die Fähigkeiten mitbringt, die und wird mir besonders in der Anfangszeitman bei vielen anderen in seinem Alter eine große Hilfe sein. Ich bin ungemeinheutzutage vermisst. Außerdem ist er seit dankbar, sie an meiner Seite zu wissen.“Jahren im Kartsport aktiv, in der Szenebekannt und – sofern ich das beurteilen Dienst: „Ich freue mich sehr mit Andreaskann – durchaus beliebt. Ich denke, dass arbeiten zu können. Ich habe ihn als sehrAndreas das populäre Image von KartodroMweiterführen kann und zugleich der über ein schnelles Auffassungsvermö-sympathischen Menschen kennen gelernt,frischen Wind einbringen wird. Ich möchteja nicht ausschließen, dass ich über die sichtlich, dass es nicht lange dauern wirdgen verfügt. Von daher bin ich sehr zuver-Jahre vielleicht etwas betriebsblind gewordenbin. Von daher ist neuer Input durch-eingearbeitet ist.“bis er komplett in das operative Geschäftaus wünschenswert!“P. Kessler: „Andreas hat nicht nur unsereDas klingt nach Veränderungen? volle Unterstützung, sondern auch dasMatis: „Ein klares Nein. Das, was Peter hier Vertrauen unserer Partner. Wir waren vorauf die Beine gestellt hat, ist nicht grundlos Kurzem in Österreich bei BRP-Powertrain,so erfolgreich geworden, sondern basiert um die Veränderungen zu besprechen. Derauf einer bewährten Struktur, die ich keineswegsvon heute auf morgen verwerfen MOJO und XPS, wird auf Andreas überge-ROTAX-Vertrag, inklusive der Produktewerde. Im Klartext heißt das, dass sich zunächstnichts ändern wird. Firmenname, Nachfolgers.“hen. Das bestätigt mich in der Wahl meinesStandort, Personal, Servicecenter-Netzwerkund auch die generelle Ausrichtung bleiben Andreas, eine Rennserie wie die RMC zuunverändert. Mein Ziel ist es, erst einmal organisieren gehört bestimmt nicht zudie Hintergründe und Abläufe zu verstehen.Erst dann kann ich meine eigene Note Matis: „Stimmt genau. Aber ich kenne diedeinem Erfahrungsschatz, oder?einbringen. Dieses Prinzip schätzen die RMC aus der anderen Blickrichtung, sprichKunden auch an den Produkten von ROTAX als Fahrer und Teamchef. Seit 2005 bin ichund an der RMC: Konstanz und Beständigkeitohne massive Veränderungen, sondern Mal am Weltfinale teilgenommen. Der Spi-in der RMC unterwegs und habe selbst zweigut durchdachte Verbesserungen im Detail. rit der Meisterschaft und das ganze KonzeptIch freue mich sehr auf die neuen Aufgaben hat mich schon als Kunde überzeugt. Darumbin ich sehr stolz darauf die Serie künf-und die damit verbundenen Herausforderungen.tigleiten zu dürfen. Trotzdem muss ichklarstellen, dass die ausführende Organisationweiterhin in kompetenter HandFürchtest du dich vor einem Sprung inskalte Wasser?unseres Partners Camp-Company liegenMatis: „Keineswegs. Das ist aber auch nicht wird. Die Truppe um Meik Wagner undder Fall. Ich werde bereits seit Februar Uwe Jäger arbeitet autonom, zuverlässigeingearbeitet und erfahre von allen Seiten und hoch professionell.“Was wird aus deiner Rolle als Kartfahrer und Teamchef?Matis: „Um deutlich zu machen wie ernst mir die Sache ist,war es wichtig einen klaren Schnitt zu machen. Mein Rennteamhabe ich bereits aufgelöst. Ich wollte meine Piloten abernicht vor die Wand laufen lassen und habe mit Achim Beulevereinbart, dass meine ehemaligen Schützlinge in seinemTeam weiterhin professionell betreut werden. Ich selbstwerde nicht mehr ins Renngeschehen eingreifen, was nichtheißt, dass ich nicht hobbymäßig hier und da fahren werde.“KartodroM war lange Zeit auch Importeur für Sodikart.Ist es angedacht wieder eine Chassismarke mit ins Angebotaufzunehmen?Matis: „Nein. Eine Kartmarke zu vertreiben, die womöglichauch noch in der hauseigenen Rennserie eingesetzt wird,kann zu Interessenskonflikten führen. Ich möchte zu jederZeit neutral agieren können.“Peter, du verlegst demnächst deinen Lebensmittelpunktnach Österreich. Wirst du dich dann komplett aus demKartgeschäft zurückziehen?P. Kessler: „Ja, das Karthandelsgeschäft ist für mich auf jedenFall beendet. Ich werde aber sicherlich noch im Kartbereichtätig sein – allerdings auf einer ganz anderen Schiene.“Was für eine Schiene wäre das denn?P. Kessler: „Heutzutage muss ein guter Karthändler ein Multitalentsein. Es reicht nicht mehr aus, einfach nur Karts undMotoren zu verkaufen und zu reparieren. Auch die immerumfangreicher werdende Lagerhaltung, das oft vernachlässigteMarketing und der gesamte Bereich der Außenwerbung- angefangen von Homepages bis Internetshops - stellen mittlerweilegroße Anforderung an den Karthändler. Eine Auslagerungist oft zu teuer und um es selbst zu machen ist keineZeit. Ich werde als Consultant versuchen diese Dinge so zuautomatisieren, dass der Einzelne diese Aufgaben besser undvor allem schneller bewältigen kann.“Überwiegt die Freude oder die Wehmut über die Veränderungen?P. Kessler: „Auf die Frage habe ich schon gewartet. Einerseitsfreut es mich, dass ich mich jetzt um Dinge kümmern kann,die mir schon lange im Kopf herum schwirren. Andererseitsist es aber ein komisches Gefühl etwas aufzugeben, für dasman sich bis zuletzt mit Herz und Seele engagiert hat. DieJahre mit ROTAX waren die schönsten meines bisherigenGeschäftslebens und was jetzt kommt steht noch in den Sternen.Dass man nach 18 sehr erfolgreichen Jahren nicht einfachgeht als wäre nichts gewesen ist klar, aber die Freude aufneue Herausforderungen überwiegt. Ich bin aber auf jedenFall froh mit Andreas einen vernünftigen Nachfolger gefundenzu haben – das beruhigt die Seele.“Ich danke Euch für das Interview und wünsche Peter undKarin viel Glück in Österreich und Andreas und Steffi vielErfolg mit „KartodroM 2.0“ XX 04 | 201304 | 2013 XX

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!