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Herbst 2013 - Diakone

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RUF!Zeichen 6die Frage warum er so fröhlich und strahlendmit dem Priester sprach den ich auf diesem Besuchbegleiten durfte sagte er: Ich möchte Gottdanken das ich lebe….Dieser Mann war sicher ein Grund dafür, dassmein Mann und ich kurze Zeit später die Hilfsorganisation„Bauern helfen Bauern“ gegründethaben. Diese „Dienst“ dauert nun schon seit21 Jahren . Alles zu erzählen was wir in dieserZeit an Freud und Leid erlebt haben würde denRahmen der heutigen Veranstaltung sprengen.Mein Team und ich und 100te Menschen diemit uns nach Kroatien und Bosnierin gefahrensind , erlebten beide Seiten der Begleitung.Die Seite des Gebens, sowie die Seite desEmpfangens von Freude, Leid, Nächstenliebe,Gastfreundschaft in widrigsten Umständen,Leben und Tod, Liebe und Vergebung. DieFrucht, die wir heute ernten dürfen sind so unbeschreiblichgroß, sie sind jede einzelne Stundeder Begleitung wert.PolitikMit dieser Aufgabe bei „Bauern helfen Bauern“bekam ich den nächsten Grundstein gelegt, umals Politikerin für unser Land eine gesellschaftspolitischeBegleitung zu übernehmen.Die Erfahrung die ich bei BHB sammeln konntehalf mir enorm meine Tätigkeit als Politikerinverantwortungsbewusst aus zu führen. (Visionenzu haben, in Krisenzeiten zusammen zustehen, rechtschaffen mit Geldern umzugehen,Lösungen zu finden, begleiten und Treue halten…..)Als ich 2004 vom jetzigen LH. Wilfried Haslauerin dieses Amt berufen wurde, wusste ich nichtwas auf mich zukommt außer dass ich gebetenwurde die Politik menschlicher, weiblicher undfröhlicher zu machen…..In den Jahren der Politik ist für mich persönlich,aber auch für meine Familie und Freunde keinStein auf dem anderen geblieben.Die heutige Gesellschaft definiert sich über dasHABEN und nicht das SEIN, über das NEHMENund nicht das GEBEN. Begriffe wie Toleranz,Freiheit, Diskriminierung, Gleichbehandlungund Gleichberechtigung haben mehr Gewichtals Zusammenhalt, Demut, Solidaritätund Nächstenliebe.Ich setzte mich in all den Jahren in politischerVerantwortung immer FÜR etwas ein, FÜR dasLeben, FÜR die Familie und FÜR die Schwächeren….und nicht GEGEN etwas.Es waren schöne Jahre die ich nicht missenmöchte, mit einer unglaublichen Bereicherungdurch die Menschen, die ich kennen lernenkonnte.Wir sind begnadet und sollten uns das immerwieder bewusst machen anstatt zu jammernüber alles was wir nicht haben. Wenn man in soverschiedenen Welten zu Hause sein kann, wieich das durch „Bauern helfen Bauern“ und alsVorsitzende der ERSTE Stiftung bin, erkenntman sehr schnell wo Begleitung, Hilfe und Unterstützungnötig ist.Wenn es nicht mehr selbstverständlich ist, dasman täglich genügend zu essen hat, von einemÜberangebot der Lebensmittel wird dort nurgeträumt.Wenn der Arztbesuch einfach nicht möglichist, da kein Arztbesuch vom Staat übernommenwird, und wir zwischen den Ärzten wählen können,wenn uns einer nicht passt.Wenn Kinder keine warmen Schuhe im Winterhaben, nicht unter modischer Bekleidung auswählenoder ein Kino besuchen können und wirnach einem Jahr unserer Schuhe überdrüssiggeworden sind weil sie nicht mehr der neuestenMode entsprechen oder ein Kino nicht mehr dasbietet was wir wollen.Wenn die Witwen aus Srebrenica , die zum Teilan nur einem einzigen Tag (12.7.1995) 10-30Familienmit-glieder verloren haben, einschließlichihrer Kinder und Ehemänner und heute,18 Jahre danach, noch immer um ihr Rechtkämpfen müssen und wir unserer Familie oftso überdrüssig sind………….Viele solche Beispiele könnte ich noch nennen.Und dann kam 2010 wieder ein neuer Weg, eineneue Weichenstellung in mein Leben… ich habedie Politik nach 7 Jahren verlassen auch weil ichwieder an der Basis arbeiten wollte, begleiten,tragen, trösten, helfen, ermöglichen….. und allesim Leben seine Zeit hat.Kurz danach starb meine Mutter und meinejüngste Schwester – das war eine intensiveund traurige Zeit, in der man Begleitung imAbschiednehmen und Trauern zulassen durfte.Eine wichtige Zeit des Reflektierens, des Stehenbleibens,des Hörens – eine Zeit in der manwieder Kräfte sammeln konnte.StiftungVor 2 Jahre habe ich den Vorstandsvorsitz derERSTE Stiftung in Wien übernommen.Vor fast 200 Jahren hat Pfarrer Weber in WienLeopoldstadt die Wurzeln der ERSTE Stiftung

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