26 // EINE BESSERE WELTWer einen <strong>Kia</strong> kauft, unterstütztdamit auch ein Ent -wicklungsprojekt in Afrika.<strong>Kia</strong> – Planting for aBetter Life („Pflanzen fürein besseres Leben“) heißt dielangfristig angelegte Hilfsaktionim Süden von Mali, beider in den kommenden dreiJahren bis zu sechs MillionenJatropha-Stauden gepflanztwerden sollen. Im Zentrumstehen dabei die ölhaltigenNüsse der Pflanze, die einwertvoller Rohstoff sind.
EINE BESSERE WELT // 27KLEINE NUSS MIT GROSSEN TALENTENSie gedeiht auf dürrem Boden, gibt Kleinbauern in Entwicklungsländern einEinkommen, schützt vor Erosion – und schont das Klima: die Jatropha-Staude.<strong>Kia</strong> <strong>Motors</strong> Deutschland und 13 weitere europäische <strong>Kia</strong> Töchter unterstützen dasProjekt mit insgesamt rund 1,5 Millionen Euro. KIARO sprach mit Sjaak de Ligt,der als Managing Director der niederländischen Hilfsorganisation „Trees for All“das Projekt koordiniert.Herr de Ligt, warum ist es besser, Hilfezur Selbsthilfe zu leisten, anstatt Almosenzu verteilen?Ein chinesisches Sprichwort sagt: „Wenn jemandhungrig ist, gib ihm ein Fischernetz und keinenFisch.“ Mali ist das zweitärmste Land Afrikas. Wennder Regen ausbleibt, ist die Nahrungsmittelversorgunggefährdet und die Menschensind von Hunger bedroht. UnserProjekt setzt daher an verschiedenenPunkten an. Die Nüsse anerwärmung zu bekämpfen. Das gespendete Geldgeht direkt an unsere Projektpartner in Mali: Dasniederländische CBF-Zertifikat belegt, dass wir dasmit geringen Verwaltungskosten und als seriöseOrganisation abwickeln. Um dieses Siegel zu bekommen,wird jährlich geprüft, ob wir unsere Zusageneinhalten und die Kosten niedrig halten. InternationaleOrganisationen wie dasRote Kreuz oder Unicef sind hier inden Niederlanden ebenfalls nachden CBF-Standards zertifiziert.den Jatropha-Stauden reifen in derTrockenzeit von November bis Juniund verhelfen so den Bauern auch indiesen Monaten zu einem kalkulierbarenEinkommen. Wichtig ist auchder Schutzeffekt der Jatropha-Hecken,die den Ackerboden vor Erosionbewahren. Nachdem das Öl ausden Nüssen gepresst wurde, ist derverbleibende Trester ein wertvollerorganischer Dünger für die Nahrungsmittelernte.Aber mit amwichtigsten ist die Ausbildung derBauern in einer unserer rund 50Baumschulen: Dort lernen sie nichtSjaak de Ligt inmitteneiner jungen Jatropha-Anpflanzung in Mali.Können Sie eine kurzeErfolgsbilanz geben?Das Besondere an „Trees for All”ist, dass wir mehrere Ziele gleichzeitigverfolgen: eine grünere Erde,den Kampf gegen den Klimawandelund Entwicklungshilfe für dieÄrmsten. Dank dieses Ansatzeswerden auch immer mehr Unternehmenwie <strong>Kia</strong> <strong>Motors</strong> auf unsaufmerksam, die sich ihrer sozialenVerantwortung bewusst werden.Seit 2007 führen wir eigene Initiativendirekt vor Ort durch, gesteuertnur den Umgang mit den Jatropha-Pflanzen, sondernauch, wie der Ertrag ihrer Feldfrüchte gesteigertwerden kann. Das Projekt will sowohl einZusatzeinkommen generieren als auch die Nahrungsmittelsicherheit erhöhen. Und nebenbeiprofitiert das Klima: Das Nussöl wird zu Biodieselverarbeitet, der bei der Verbrennung nicht mehrCO 2freisetzt, als die Pflanze zuvor gebunden hat.und überwacht von sieben Mitarbeitern hier bei„Trees for All“. Mittlerweile betreuen wir Projekteauch in Malaysia, auf den Philippinen, im Senegaloder in Bolivien. In Mali arbeiten rund 50 Menschenan der Umsetzung der Projekte. <strong>Kia</strong> Schweden und<strong>Kia</strong> Niederlande sind schon einige Jahre mit unszusammen aktiv: Mit ihrer Hilfe wurden bislang2,3 Millionen Jatropha-Stauden gepflanzt, dasentspricht einer Länge von rund 600 Kilometern.Wie sicher können sich <strong>Kia</strong>-Fahrer sein,dass das Geld die Menschen erreicht?Die Organisation „Trees for All“ ist eine unabhängige,nicht gewinnorientierte Hilfsorganisation,die 1999 gegründet wurde und seit 2001 aktivist. Wir sind eine Stiftung mit einem unabhängigen2011 wurden die ersten Nüsse geerntet und verkauft.Dieses Volumen wird sich dank der Mit hilfeweiterer europäischer <strong>Kia</strong> Importeure ab 2012 inetwa verdoppeln. Wir schätzen, dass dann rund30.000 Menschen direkt und indirekt von unsererInitiative in Mali profitieren werden.Stiftungsrat. Unser Ziel ist, nachhaltige Entwicklungshilfezu leisten und gleichzeitig die Klima-Herzlichen Dank für das Gespräch!DAS MULTITALENTAb einem Alter von fünf Jahrenproduziert eine Jatropha-Stauderund 3,5 Kilogramm Ölnüsse pro Jahr(Bild oben), aus denen sich ein halberLiter Biodiesel erzeugen lässt.Anfangs ist die Staude noch klein(Bild oben), doch sie wird bis zusechs Meter hoch. Nebenbei schütztsie auch den Boden vor Erosion undkann als natürlicher Zaun um Äckerdienen. In Baumschulen (Bild unten)lernen die Bauern den richtigen Umgangmit den Pflanzen. Für jedesverkaufte <strong>Kia</strong> Fahrzeug werdensechs Stauden gepflanzt.KIARO 01//2012