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Faltblatt: "Zugvögel zu Gast an der Unterelbe" - Die ...

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<strong>Faltblatt</strong> Unterelbe <strong>Gast</strong>vögel, Seite 5, links obenSteckbriefLage: Nie<strong>der</strong>sächsische Elbmarschen nördlich <strong>der</strong> historischenWinterdeichlinie mit vorgelagerten Watt- und Wasserflächenzwischen <strong>der</strong> Insel Schwarztonnens<strong>an</strong>d im L<strong>an</strong>dkreis Stadeund Medem-Mündung bei Otterndorf im L<strong>an</strong>dkreis Cuxhaven(Elbe-Stromkilometer 661 bis 712).Größe: 16.715 haEigentum: Überwiegend Privatflächen. Öffentliche Naturschutzflächenrund 2200 ha (L<strong>an</strong>d Nie<strong>der</strong>sachsen, L<strong>an</strong>dkreisStade, DBU-Naturerbe GmbH).Nut<strong>zu</strong>ng: Berufs- und Sport-Schifffahrt auf Elbe und Nebengewässernum Schwarztonnens<strong>an</strong>d, Krauts<strong>an</strong>d, Wischhafen,Freiburg, Oste- und Medemmündung. Fischerei. EingedeichteLän<strong>der</strong>eien außerhalb <strong>der</strong> Naturschutzflächen intensiv l<strong>an</strong>dwirtschaftlichgenutzt als Grünl<strong>an</strong>d, Acker (Nordkehdingenüber 60 Prozent), Obstbau. Vordeichsflächen teils intensiv,überwiegend aber extensiv als Grünl<strong>an</strong>d genutzt. Freizeitnut<strong>zu</strong>ngauf Krauts<strong>an</strong>d (Str<strong>an</strong>d), Radw<strong>an</strong><strong>der</strong>n, Angelsport,Natur-Tourismus. Insel Schwarztonnens<strong>an</strong>d ungenutzt.Flächen<strong>an</strong>teile: 41% Fließgewässer, 41% Grünl<strong>an</strong>d,16% Ackerl<strong>an</strong>d, 2% sonstige Nut<strong>zu</strong>ng.Natur und L<strong>an</strong>dschaft: Ursprünglich weite, offene unbedeichteMarschl<strong>an</strong>dschaft ohne Bebauung (AusnahmeKrauts<strong>an</strong>d/Asselers<strong>an</strong>d mit Siedlungswurten). Röhrichte,Feuchtgrünl<strong>an</strong>d, Salzwiesen sowie vorgelagertes Brack- undSüßwasser-Watt am Mündungstrichter <strong>der</strong> Elbe (Ästuar).Einfluss von Ebbe und Flut über Nebengewässer (Nebenelbenund Priele). Sturmfluten. Steigen<strong>der</strong> Salzgehalt des Elbwasserselbabwärts (0,7 bis 6 Promille). Durch Deichbau in den 1970erJahren Trockenlegung von rund 75 Prozent <strong>der</strong> Feuchtgebiete.(Ausnahmen: Hullen, Allwördener Außendeich, Teile Asselers<strong>an</strong>d).Insel Schwarztonnens<strong>an</strong>d durch S<strong>an</strong>daufspülung 1969entst<strong>an</strong>den.Fauna: Eines <strong>der</strong> wichtigsten Brut- und Rastgebiete für Wiesen-,Wat- und Wasservögel in Deutschl<strong>an</strong>d. Insgesamt rund160 Vogelarten. Nationale Bedeutung für 15 Brutvogelarten(darunter Kiebitz, Wachtelkönig, Kampfläufer, Uferschnepfe,Lachseeschwalbe, Blaukehlchen, Wiesenweihe). Nationale Bedeutungfür 10 <strong>Gast</strong>vogelarten, internationale Bedeutung für11 <strong>Gast</strong>vogelarten (darunter Nonneng<strong>an</strong>s mit bis <strong>zu</strong> 85.000und Goldregenpfeifer mit bis <strong>zu</strong> 25.000 Exemplaren).Elbfische: Kaulbarsch-Flun<strong>der</strong>-Region (Stint häufigste Fischart).Das EU-VogelschutzgebietUnterelbeCuxhavenLegendeNSG =ha =© HeinzeHadelner und BelumerAußendeichDas sich über 8 Kilometeram Elbufer erstreckendeund 1283 ha große NSGist teils intensiv l<strong>an</strong>dwirtschaftlichgenutzt.VogelschutzgebietNaturschutzgebietGewässerNaturschutzgebietHektar1NaturschutzstationInfotafelNaturerlebenAussichtsturmOtterndorfGute Beobachtungspunkte© BeltingHullen undOstemündungGegenüber vom NSGOstemündung (160 ha) liegtam rechten Ufer das NSGHullen (489 ha) als eine <strong>der</strong>letzten großen Außendeichsflächen.Maßstab5cm in <strong>der</strong> Karte entsprechen 7,5km in <strong>der</strong> Natur1,5km 3km 4,5km 6km 7,5km1© AndreasBrunsbüttelNordkehdingen<strong>Die</strong> NSG Außendeich NordkehdingenI und II (1680 ha)liegen im Vorl<strong>an</strong>d. Binnendeichsliegt das WildvogelreservatNordkehdingen(540 ha) ohne Gezeiteneinfluss.Quelle <strong>der</strong> Kartengrundlage: Aus<strong>zu</strong>g aus den Geobasisdaten <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>sächsischenVermessungs- und Katasterverwaltung, © 2012


Freiburg (Elbe)3N© SchmidtKrauts<strong>an</strong>d<strong>Die</strong> eingedeichte ElbinselKrauts<strong>an</strong>d (1800 ha) istein beliebtes Ausflugsziel,geprägt durch Grünl<strong>an</strong>dbewirtschaftungmit Rin<strong>der</strong>nund Pferde<strong>zu</strong>cht.© SchaffhäuserAsselers<strong>an</strong>dDas NSG Asselers<strong>an</strong>d(623 ha) ist durch den inden 1970er Jahren gebautenDeich zweigeteilt.Bedeutendes Vorkommen<strong>der</strong> Schachbrettblume.Naturerleben<strong>an</strong> <strong>der</strong> UnterelbeOb alleine von einem Beobachtungsturm aus o<strong>der</strong> mit fachkundigerFührung in <strong>der</strong> Gruppe <strong>zu</strong> L<strong>an</strong>de o<strong>der</strong> <strong>zu</strong> Wasser –wer die faszinierende Vogelwelt <strong>an</strong> <strong>der</strong> Unterelbe kennenlernen möchte, k<strong>an</strong>n aus verschiedenen sp<strong>an</strong>nenden Angebotenwählen.1Natureum Nie<strong>der</strong>elbeDirekt <strong>an</strong> <strong>der</strong> Mündung <strong>der</strong> Ostein die Elbe auf einer Insel gelegen,bietet das Küstenmuseum NatureumNie<strong>der</strong>elbe einen einmaligen Blickins Watt. Aussichtsturm und Beobachtungshüttesind mit starken Ferngläsern ausgestattet.Geschützt vor Regen und Wind bekommen Naturfreundehier einen hervorragenden Überblick, ohne die Vogelwelt<strong>zu</strong> stören. www.natureum-nie<strong>der</strong>elbe.de© NLWKN<strong>Faltblatt</strong> Unterelbe <strong>Gast</strong>vögel, Seite 6, rechts oben© BeltingAllwördener AußendeichDas NSG AllwördenerAußendeich/Brammers<strong>an</strong>d(650 ha) ist die größte nichteingedeichte Uferfläche <strong>an</strong><strong>der</strong> Tideelbe und wird alsGrünl<strong>an</strong>d genutzt.Wischhafen22Glückstadt© SchmidtSchwarztonnens<strong>an</strong>d<strong>Die</strong> Insel Schwarztonnens<strong>an</strong>d(NSG: 582 ha) mitAuwald-, Röhricht- undWattflächen ist erst 1969durch Aufspülen einesWattgebiets entst<strong>an</strong>den.2Tidenkieker Das Flachbodenschiff„Tidenkieker“ des Sta<strong>der</strong>Naturerlebnis-Vereins startet zwischenApril und Oktober von Wischhafen,Krauts<strong>an</strong>d und Stade aus in Begleitungfachkundiger Führer <strong>zu</strong> seinen Safaris.<strong>Die</strong> Schiffstouren in die flachen Nebengewässer <strong>der</strong> Elbe,vorbei <strong>an</strong> S<strong>an</strong>dbänken und <strong>zu</strong> Inseln wie Schwarztonnens<strong>an</strong><strong>der</strong>lauben ungewöhnliche Einblicke in die Natur am großenStrom. www.tidenkieker.de© Schaffhäuser3Vogelkieker Eine rollendeBeobachtungsstation ist <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>neDoppeldecker-Bus „Vogelkieker“ desSta<strong>der</strong> Naturerlebnis-Vereins. Er startetmit fachkundiger Begleitung zwischenMärz und Mitte Juni sowie zwischenSeptember und Anf<strong>an</strong>g Dezember von Freiburg/Elbe aus insVogelschutzgebiet. Balzende Kiebitze o<strong>der</strong> hun<strong>der</strong>te Nonnengänseüber dem P<strong>an</strong>orama-Dach des „Vogelkiekers“ bleibenein unvergessliches Erlebnis. www.vogelkieker.de© Schmidt


Meeressäuger: Seehunde auf S<strong>an</strong>dbänken und im Watt.Flora (Beispiele): Je nach Salzgehalt des Elbwassers Salzwiesenim Westen (Belum, Hullen) bis <strong>zu</strong> Auengehölzen im Osten(Krauts<strong>an</strong>d/Schwarztonnens<strong>an</strong>d). Röhrichtzonen (Simsen, Binsen,Schilf), Hochstauden. Erdbeer-Klee, Großblütiger Klappertopf,Roggengerste in Nordkehdingen. Große Bestände <strong>der</strong>Schachbrettblume auf Asselers<strong>an</strong>d. Grasart Wiebels Schmiele(weltweit nur <strong>an</strong> <strong>der</strong> Tide-Elbe) im Bereich Schwarztonnens<strong>an</strong>d.Naturschutz: Hoheitlicher Schutz in 10 Naturschutzgebieten(Gesamtfläche 6015 ha). Feuchtgebiet internationaler Bedeutungseit 1976 auf 11.760 ha (Ramsar-Konvention, 1971).Teil des EU-Schutzgebietsnetzes „Natura 2000“ mit EU-Vogelschutzgebiet V 18 Unterelbe (16.715 ha) und Fauna-Flora-Habitat-Gebiet Unterelbe im Deichvorl<strong>an</strong>d (12.262 ha).Verpachtung öffentlicher Naturschutzflächen mit Bewirtschaftungsauflagen.Vertragsnaturschutz mit L<strong>an</strong>dwirten.Betreuung: Naturschutzstation Unterelbe (NLWKN) seit 1993,Naturschutzwart L<strong>an</strong>dkreis Stade, Verein Jords<strong>an</strong>d (VogelwartSchwarztonnens<strong>an</strong>d).Naturerlebnis: Natureum Nie<strong>der</strong>elbe, Tidenkieker, Vogelkieker.<strong>Gast</strong>vogelzahlen für KennerRund 160 Vogelarten können Naturfreunde im Vogelschutzgebiet© Arndt© Schaffhäuser<strong>Gast</strong>vögel <strong>an</strong> <strong>der</strong> UnterelbeNonneng<strong>an</strong>s (Weißw<strong>an</strong>geng<strong>an</strong>s)Nonnengänse sind nur etwas größerals Stockenten und fallen durch ihreschwarz-weiße „Nonnentracht“ auf.Bis <strong>zu</strong> 85.000 dieser Wintergäste haltensich <strong>an</strong> einem Tag <strong>an</strong> <strong>der</strong> Unterelbe auf– ein Zehntel <strong>der</strong> Weltpopulation! <strong>Die</strong>Schwärme kommen aus 6.000 Kilometerentfernten sibirischen Brutgebieten.Blässg<strong>an</strong>sAn ihrer weißen Stirn („Blässe“), denschwarzen Bauchstreifen und denor<strong>an</strong>gefarbenen Beinen ist die Blässg<strong>an</strong>svon <strong>der</strong> Graug<strong>an</strong>s <strong>zu</strong> unterscheiden.<strong>Die</strong> Stimme <strong>der</strong> Blässg<strong>an</strong>s ist heller undjodeln<strong>der</strong> als <strong>der</strong> „Hausg<strong>an</strong>s-Ruf“ <strong>der</strong>Graug<strong>an</strong>s. Blässgänse brüten in <strong>der</strong> ArktisNordwest-Sibiriens.© Arndt© ArndtPfeifente„Pfi-u“ schallt es aus einem Pfeifenten-Schwarm über das Elbufer. Der Rufpeitscht aus den prächtigen Erpeln gerade<strong>zu</strong>heraus und gab dieser Art denNamen. In großer Zahl weiden Pfeifentenals L<strong>an</strong>dgänger in <strong>der</strong> kalten Jahreszeit auf Grünl<strong>an</strong>d und im Watt. Sie brüten<strong>an</strong> Seen in Nordeuropa.Br<strong>an</strong>dg<strong>an</strong>sRund 200.000 Br<strong>an</strong>dgänse sammelnsich im Spätsommer <strong>zu</strong>r Mauser imWattenmeer. Ein Teil nutzt die ruhigenElbwatten, um sich mit Schnecken,Würmern und Krebsen den Bauch voll<strong>zu</strong> schlagen und das Fe<strong>der</strong>kleid <strong>zu</strong> wechseln.<strong>Die</strong> Weibchen sind ebenso bunt wiedie Männchen.Unterelbe beobachten. Etwa die Hälfte dieser Arten brütet hier,Graug<strong>an</strong>sLöffelentewährend die <strong>an</strong><strong>der</strong>en Arten als <strong>Gast</strong>vögel bezeichnet werden.<strong>Die</strong> „Mutter“ unserer Hausgänse brütetFlach überstaute Wiesen, Flachwasserbe-Tageshöchstzahlen regelmäßiger <strong>Gast</strong>vögel 2000–2009 imEU-Vogelschutzgebiet UnterelbeHöckerschw<strong>an</strong> 260Zwergschw<strong>an</strong> 540Singschw<strong>an</strong> 220Saatg<strong>an</strong>s 500Kurzschnabelg<strong>an</strong>s 50Bläßg<strong>an</strong>s 13.430Graug<strong>an</strong>s 10.400Nonneng<strong>an</strong>s 85.170Br<strong>an</strong>dg<strong>an</strong>s 5.450Pfeifente 7.130Krickente 1.250Stockente 11.360Spießente 730Löffelente 1.380Austernfischer 300Säbelschnäbler 1.580S<strong>an</strong>dregenpfeifer 400Goldregenpfeifer 24.940Kiebitzregenpfeifer 1.000Kiebitz 27.710Alpenstr<strong>an</strong>dläufer 1.200Kampfläufer 400Bekassine 200Uferschnepfe 600Pfuhlschnepfe 200Regenbrachvogel 200Gr. Brachvogel 1.770Dkl. Wasserläufer 7.060Rotschenkel 1.840Grünschenkel 70Lachmöwe 5.260Sturmmöwe 2.970Flussseeschwalbe 200Trauerseeschwalbe 50Berghänfling 500Schneeammer 300Erklärung: In <strong>der</strong> Tabelle violett gedruckt sind diejenigen Arten, <strong>der</strong>en Vorkommennach <strong>der</strong> europäischen Vogelschutzrichtlinie die beson<strong>der</strong>e nationaleo<strong>der</strong> internationale Bedeutung des Vogelschutzgebietes Unterelbe ausmachen.© Arndt© Schaffhäusernicht nur <strong>an</strong> <strong>der</strong> Elbe. Ihre Artgenossenaus Sk<strong>an</strong>dinavien und Ostdeutschl<strong>an</strong>d/Westpolen nutzen <strong>zu</strong> Tausenden dasUnterelbegebiet als Rast- und Überwinterungsgebiet.Im Flug erscheinen Graugänsel<strong>an</strong>gsamer als <strong>an</strong><strong>der</strong>e Gänse undsind am hellen Vor<strong>der</strong>flügel <strong>zu</strong> erkennen.Zwergschw<strong>an</strong>Kleiner als <strong>der</strong> Höckerschw<strong>an</strong> und nurhalb so schwer ist <strong>der</strong> Zwergschw<strong>an</strong>.Aus <strong>der</strong> sibirischen Tundra kommendrasten Zwergschwäne <strong>an</strong> <strong>der</strong> Unterelbe,bevor die Reise weiter nach Engl<strong>an</strong>dgeht. Britische Forscher haben entdeckt,dass je<strong>der</strong> Zwergschw<strong>an</strong> eine individuelleSchnabelzeichnung besitzt.© Arndt© Schaffhäuserreiche und das Elbwatt sind für Löffelentenwichtige Rast- und Nahrungsgebiete<strong>an</strong> <strong>der</strong> Elbe. Während etwa 70 dieserauffälligen Wasservögel <strong>an</strong> Grabenrän<strong>der</strong>nbrüten, hat das Vogelschutzgebietals Rastplatz von bis <strong>zu</strong> 1400 Löffelentenpro Tag auch internationale Bedeutung.SilberreiherBei völlig weißen Reihern von <strong>der</strong> Größeeines Graureihers h<strong>an</strong>delt es sich umSilberreiher. Zum Ende des Sommers sinddiese prächtigen Vögel sogar in Truppsvon über zehn Exemplaren <strong>an</strong> <strong>der</strong> Elbe<strong>zu</strong> sehen. Es h<strong>an</strong>delt sich um umherstreifendeVögel aus Osteuropa und demMittelmeerraum.<strong>Faltblatt</strong> Unterelbe <strong>Gast</strong>vögel, Seite 7, links unten

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