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VfL Wolfsburg (28.10.2006) - VfL Bochum

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PORTRAITOliver SchröderVIELSEITIG TALENTIERTOliver Schröder macht eine gute Figur. Jeden Ball, den er serviert bekommt, retourniert er mit Leichtigkeitund Präzision. Wobei er genau weiß, dass er an seiner Rückhand noch arbeiten muss. Weswegen er extranicht öfter mit der „Schokoladenseite“ spielt, sondern seine Vorhand umläuft und mit der anderen Seite dieBälle übers Netz wuchtet. Man sieht, dass Schröder auch im Tennis talentiert ist. Entschieden hat er sichaber für den Fußball, seit diesem Sommer ist er beim <strong>VfL</strong>.Der Berliner mag es sportlich: Fußball, Tennisund Eishockey sind seit frühester Jugendseine Favoriten. Ein Hobby hat er zumBeruf gemacht, den anderen beiden Leidenschaftenfrönt er noch, wenn auch nichtregelmäßig. „Das letzte Mal, dass ich richtigTennis gespielt habe, war vor rund drei Jahren“,sagt er vor der Platzbesichtigung derTennisanlage des THC im <strong>VfL</strong>. Es ist eineTrainerstunde verabredet, THC-PräsidentinInge Briegert hat den Coach der Damen-Bundesligamannschaft losgeeist. So stehensich bei strahlendem Sonnenschein derFußballprofi Oliver Schröder und der Ex-TennisprofiTadeusz Nowicki gegenüber. Polensehemalige Nummer eins im Tennis ist vonden Schlagkünsten des 26-Jährigen beeindrucktund fragt spaßeshalber schon malan, ob Schröder nicht das Herrenteam verstärkenwolle. Der lehnt mit dem Verweisauf seinen Job beim Fußball-Bundesligistenlachend ab.Ursprünglich wollte „Mein <strong>VfL</strong>“ ihn aufsGlatteis führen. Die Eishockeyausrüstungwar schon bestellt, der Termin in der HernerEissporthalle bestätigt. Doch diejüngst zugezogene Innenbanddehnung imKnie ließ ein Fotoshooting beim Eishockeyzu riskant erscheinen. Gut, dassSchröder noch ein zweites sportlichesHobby hat. Tennis ist von der Ausrüstungher auch nicht so aufwendig wie Eishockey,wobei er scherzhaft im Vorfeld eineBedingung diktiert: „Ich spiele nur mitWilson!“ Denjenigen, die dahinter einenVolleyball vermuten, mit dem man auf einereinsamen Insel kommunizieren kann,sei gesagt, dass der Sportartikelherstellerauch Tennisschläger produziert. Die Fragenach dem Warum ist schnell geklärt. „PeteSampras hat immer mit Schlägern dieserMarke gespielt“, erzählt Schröder, „demhabe ich immer sehr gerne zugeschaut.Sampras hat das Tennis der 90er-Jahredominiert. So wie heute Roger Federer.“Der Bitte von Schröder wird entsprochen,und so kann er seinem Tennisidol nacheifern.Zwischen den Ballwechseln mit TadeuszNowicki bleibt Zeit für ein kurzesGespräch am Netz. Der Pole verfügt aufgrundseiner langjährigen Tour-Erfahrungüber einen reichhaltigen Anekdotenfundus,man unterhält sich angeregt. IngeBriegert kommt hinzu, und schnell wirdaus dem Fototermin eine kleine Talkrunde.Alle sind sich einig, dass der Tennisboomvorerst vorbei ist. Es fehlen Identifikationsfiguren,das alte Lied. „Früher binich sogar nachts aufgestanden, wenn BorisBecker gespielt hat“, erinnert sichSchröder mit leuchtenden Augen. „Der hatimmer tolles Tennis geboten, mit Kraft,Leidenschaft und Hingabe. Selbst wenn erverloren hat, tat er es immer mit Stil. SolcheTypen fehlen heute. Obwohl ich auchdie Spielweise von Federer mag, der istnahezu perfekt. Und unterkühlt finde ichihn nicht, im Gegensatz zur Meinung vieleranderer.“Neben Tennis steht Schröder auch artverwandtenSportarten wie Squash oderBadminton aufgeschlossen gegenüber.„Ich hatte früher einen Freund, dessen Vaterwar Lehrer. Die Schule, in der er unterrichtete,lag auf einer kleinen Insel. Nachmittags,wenn niemand mehr da war,konnte man in die Turnhalle und dortBadminton spielen.“ Die Insel heißt Scharfenbergund liegt im Tegeler See. DieSchule auf dem Eiland ist ein Gymnasiummit angeschlossenem Internat, 1922durch Wilhelm Blume gegründet. In jüngsterVergangenheit diente sie als Kulissefür die Fernsehserie „Unser Lehrer Dr.Specht“. Vor zig Jahren wurde besagteTurnhalle des Internats von Oli und seinenFreunden auch zum Pölen weidlich genutzt.Denn Fußball erhielt beim Blondschopfstets den Vorzug gegenüber denanderen Sportarten.Das erste Mal, dass der „vielsaitig“ Talentierteeinen Tennisschläger in der Handhielt, war vor rund 17 Jahren. „Mit neunoder zehn Jahren – vielleicht sogar nochfrüher“, bleibt die Erinnerung daran vage.„Ich habe mit Freunden auf der Straße gespielt,als Ausgleich zum Fußball war dasganz gut.“ Die rechte Seite ist seit frühesterKindheit seine, sowohl beim Tennis(Rechtshänder) als auch im Fußball(Rechtsfuß). Doch ähnlich wie an seinerRückhandschwäche arbeitet er daran, mitseinem linken Fuß stärker zu werden. „Ichfinde, dass ich inzwischen ganz gut mit11

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