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imagixx 2008-01 - RADIO-LOG

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Kostenlos für Sie zum Mitnehmen<strong>imagixx</strong>Kostenlos für Sie zum MitnehmenDas radiologische Praxismagazin1 08www.<strong>imagixx</strong>-magazin.deFoto: CorbisFoto: Armando Gallo/RetnaHalle BerryFilmstartrotz DiabetesAlles über Diabetes¬ Ursachen, Symptome¬ Therapiemethoden undFrüherkennungSeite 12Nierenkrebs – wann sind dieHeilungschancen gut?Seite 16Wechseljahre – welche Mittelwirken bei Beschwerden


06SPEZIALInfos: www.<strong>imagixx</strong>-magazin.deDiabetes – honigsüß und hochgefährlichLasst die Pfunde purzelnVon Jahr zu Jahr gibt es mehr Typ-2-Diabetiker. In den meisten Fällen ist eineungesunde Lebensweise für die Krankheit verantwortlich. Wie man Typ-2-Diabetesam besten aus dem Weg geht, weiß Dr. Mechthild Gassel.Eine junge Frau steht vor einer Bäckereiund schaut sehnsüchtig auf die süßen Leckereienin der Auslage. Dann holt sie einkleines Gerät aus ihrem Rucksack, mit dem sie sichin den Finger pikt. Sie schaut auf die Anzeige undgeht erleichtert in den Laden. Sie hat soeben ihrenZuckerwert gemessen und festgestellt, dass sie dasbegehrte Nusshörnchen essen darf. Millionen vonDeutschen müssen täglich penibel auf ihre Ernährungachten, um ihren Zuckerspiegel auf dem richtigenNiveau zu halten. Denn Typ-2-Diabetes ist eineDr. med. MechthildGassel, Diabetologinund Ernährungsmedizinerin,Passauso fettsüchtig, ihr Body-Mass-Index (BMI) liegt über30 Kilogramm pro Quadratmeter. Besonders besorgniserregendist die Entwicklung bei Kindern und Jugendlichen.Schon heute leidet jedes vierte bis fünfteKind unter Fettsucht. Das Risiko, einen Typ-2-Diabeteszu bekommen, liegt bei einem BMI von über35 kg/m 2 circa 40-mal höher als bei einem BMI von21 kg/m 2 . Aber auch das Risiko für Herz-Kreislaufundunterschiedliche bösartige Erkrankungen nimmtum das Vierfache zu.Es liegt in den GenenFoto: picture-allianceVolkskrankheit – und die Zahl an Diabetikern steigtvehement. Diese Entwicklung hat selbst die internationaleDiabetes-Federation (IDF) unterschätzt: Inzwischensind weltweit 246 Millionen Menschenzwischen 20 und 79 Jahren zuckerkrank. Das sind27 Prozent mehr als noch im Jahr 2003 ermittelt wurden!Deutschland belegt mit aktuell 7,4 MillionenDiabetikern Platz fünf unter den Top Ten.Diabetes-Risiko Nummer 1Wie viel Gewicht ein Mensch auf die Waage bringt,kann ausschlaggebend dafür sein, wie hoch das Risikoist, einmal an Typ-2-Diabetes zu erkranken. InDeutschland sind zurzeit über die Hälfte der Erwachsenenübergewichtig und rund 20 Prozent adipös, al-Diabetiker müssenpenibel auf ihre Ernährungachten, damitder Blutzuckerspiegelstimmt.Als die Vorfahren des Menschen in den Steppen ihreNahrung suchen und jagen mussten, legten sietäglich bis zu 20 Kilometer zurück – zu Fuß! KörperlicheAnstrengung, Kälte und der Kampf ums Überlebentrugen dazu bei, dass Menschen mit dem optimalenErbgut einen Überlebensvorteil hatten – guteNahrungsverwerter waren im Vorteil. Kurz: Wer Fettspeicherte, der überlebte. Viele hunderttausend Jahregalt das für den Menschen. Bis heute hat sichdieses Erbgut erhalten, obwohl wir längst in einerZeit leben, in der wir bequem im Supermarkt einkaufen.Eine veränderte Arbeitswelt hat zudem füreinen weitgehend bewegungslosen Alltag gesorgt.Unser auf Energiesparen ausgerichtetes Verhaltenverleitet uns dazu, dem Aufzug gegenüber der Treppeden Vorzug zu geben, über das Gefühl der Sättigunghinaus zu essen, lieber zu sitzen als zu stehenZWEI TYPEN – ZWEI URSACHENDer Typ-1-Diabetes beruht auf einem Mangel an Insulin, das normalerweisedie Bauchspeicheldrüse produziert. Beim Typ-1-Diabetes sinddie insulinproduzierenden Zellen zerstört. Nach heutigem Kenntnisstandwird als Ursache eine durch eine Virusinfektion eingeleitete Störungdes Immunsystems angenommen.Beim Typ-2-Diabetes wird zwar Insulin produziert, aber unter Umständennicht schnell genug und nicht in ausreichender Menge oder eskann aufgrund eines Rezeptordefektes nicht wirken.Foto: A1PIX/MEI


SPEZIAL07Foto: gettyimagesund vorzugsweise mit dem Auto zu fahren statt zuFuß zu gehen. All diese Verhaltensweisen und derHunger nach kalorienreicher Nahrung zeigen deutlich,dass die Instinkte der vorsorglichen Energiespeicherungunser Leben weiter mitbestimmen. DieWerbung leistet auch noch ihren Teil, indem sieschon die Kleinsten dazu verführt, sich mit Süßigkeitenund Fast Food vollzustopfen. Gleichzeitigbreitet sich ein Fitnesskult aus, verbunden mit absolutenSchönheits- und Schlankheitsidealen, der unserenAlltag von früh bis spät begleitet. Wer heutedick ist, läuft Gefahr, ausgegrenzt und benachteiligtzu werden. Der Aufklärungsbedarf für Menschen,die von Übergewicht betroffen sind, ist enorm, vorallem, weil simple Lösungen wie „weniger essen“keine Antwort sind.Woher kommen die vielen Pfunde?Krankhaftes Übergewicht hat viele Ursachen und oftkommen sie in unterschiedlichen Kombinationenvor. Der menschliche Körper funktioniert wie einMotor, der – je nach Belastung – mehr oder wenigerTreibstoff (Kalorien) verbraucht. Das heißt, auch imHeute sind Süßigkeitennichts Besonderesmehr – gut fürden Körper sind sienicht, der Apfel aberschon.„Leerlauf“ verbrennt der Körper Kalorien – Menschenmit hohem Grundumsatz verbrauchen vieledavon – im Gegensatz zu Menschen mit einem niedrigenGrundumsatz. Doch der Grundumsatz lässtsich durchaus beeinflussen! Durch regelmäßigenSport werden Muskeln aufgebaut, die im Gegensatzzu Fett auch im Ruhezustand Kalorien verbrauchen.Neben dem körperlichen „Zustand“ kommt es aberauch auf das komplizierte System von Botenstoffenan, das sind meist Hormone oder hormonähnlicheVerbindungen, die die Nahrungsaufnahme steuern.Sie sagen uns, ob wir Appetit oder Hunger habenBMI – WIE WIRD ER ERRECHNET?Der BMI (Body-Mass-Index) berechnet sich ausdem Körpergewicht (kg) dividiert durch das Quadratder Körpergröße (m 2) . Ein 1,70 Meter großerMensch mit einem Gewicht von 60 Kilogramm hatdemnach einen BMI von 21, also Normalgewicht.Laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung beginntÜbergewicht bei Frauen mit einem BMI von 24, beiMännern mit einem BMI von 25.


08SPEZIALFoto: gettyimagesoder ob wir satt sind. Ist das Verhältnis dieser Botenstoffezueinander gestört, funktioniert auch die Kommunikationzwischen „Bauch“ und „Kopf“ nichtmehr. Es kann zum Beispiel sein, dass kein Sättigungsgefühlmehr erreicht wird, egal wie viel mangegessen hat. Falsches Essverhalten kann auch psychischeUrsachen haben: Ein Stichwort heißt„Frustesser“. Sind die überflüssigen Pfunde erst malda, schließt sich ein Teufelskreis – denn Übergewichtigewerden oft ausgegrenzt und diskriminiertund „trösten“ sich dann mit süßen Genüssen. EinTeufelskreis sind auch die zahlreichen Diäten, dieraschen Gewichtsverlust versprechen, indem sie dieNahrungsmenge extrem reduzieren und sich manchmalsogar auf einzelne Lebensmittel beschränken.Die Folge: Der Körper passt sich der Mangelsituationan, indem er auf „Hungersnot-Sparprogramm“ umstelltund damit den Grundumsatz weiter drosselt.Sobald derjenige zur normalen Kost zurückkehrt,schnellt das Gewicht wieder in die Höhe. Aufgrunddes noch heruntergefahrenen Grundumsatzes wiegtder Betroffene hinterher bis zu 15 Prozent mehr alszu Beginn der Aktion. Manchmal ist ausgeprägtesIst der Blutzuckerspiegeloptimal eingestellt,vermeidetder Diabetikerernsthafte Folgekrankheiten.Voraussetzungdafür ist der regelmäßigePiksin den Finger.Wie häufig derBlutzucker gemessenwerdenmuss, lässt mansich am bestenvom Arzt sagen.Foto: picture-allianceÜbergewicht durch eine Reihe krasser Diäten erstrichtig gezüchtet worden. Jeder Übergewichtige hatseine eigenen, für ihn typischen Ursachen, die in seinerLebensgeschichte, seiner Umwelt und seiner genetischenVeranlagung begründet sind.Gesund leben – ein Leben langMETABOLISCHES SYNDROM – WAS IST DAS?Der Begriff „Metabolisches Syndrom“ beschreibt eine Konstellationvon Risikofaktoren für Typ-2-Diabestes, die häufig zusammentreffen.Früher waren nur vier Faktoren bekannt – Insulinresistenz,Glukose- und Lipidstoffwechselstörungen sowie Bluthochdruck.Inzwischen hat sich dieses Quartett jedoch erweitert.Man weiß nun, dass auch zum Beispiel Veränderungen der Blutgerinnungsowie Entzündungsreaktionen mit eine Rolle spielen.Was nun das verbindende Element für alle diese Veränderungenist, konnte bislang nicht eindeutig geklärt werden. Es weist abervieles darauf hin, dass insbesondere das Ausmaß von Fett in derBauchhöhle dabei eine ganz entscheidende Rolle spielt. Aus diesemGrund tritt der Body-Mass-Index zugunsten des Taillenumfangszunehmend in den Hintergrund.Um Typ-2-Diabetes und vielen anderen Krankheitenvorzubeugen, gilt es das Gewicht in normale Bahnenzu lenken. Wer einen Body-Mass-Index über 30 hat,sollte auf jeden Fall mit gewichtsreduzierendenMaßnahmen beginnen. Das gilt auch für Menschenmit einem BMI über 25, wenn gewichtsbedingte Begleiterkrankungenbereits vorliegen oder die Fettverteilungbauchbetont ist.Damit die Pfunde purzeln, sind zwei Dinge notwendig:regelmäßige Bewegung und gesunde Ernährung.Empfohlen werden Lebensmittel mit hohem WasserundBallaststoffgehalt. Um innerhalb eines halbenbis eines Jahres zwischen fünf und zehn Prozent anGewicht zu verlieren, muss man ein tägliches Energiedefizitvon 500 bis 800 kcal anstreben. Hilfreichist es, wenn Übergewichtige ihr Ess- und Trinkverhaltensowie ihre körperlichen Aktivitäten beobachtenund protokollieren. Familienangehörige, Freundeoder Selbsthilfegruppen, die das Programm unterstützen,motivieren zusätzlich und helfen dabei,Rückfälle zu vermeiden.In besonderen Fällen können auch Medikamentehelfen. In Deutschland sind zurzeit drei Medikamentemit gewichtsenkendem Potenzial zugelassen:Sibutramin, Orlistat und Rimonabant. Sie sind rezeptpflichtigund dürfen nur nach ärztlicher Verordnungangewendet werden. Die Frage, ob die Gewichtsabnahmemedikamentös unterstützt werdensollte, ist immer eine individuell abzuwägende Entscheidung,die nur ein Arzt treffen kann.


Infos: www.<strong>imagixx</strong>-magazin.deSPEZIAL09Wie hoch ist Ihr Diabetes-Risiko?Mit wenigen einfachen Fragen können Sie ein möglichesRisiko, in den nächsten zehn Jahren an Diabetes Typ 2 zuerkranken, vorhersehen. Machen Sie den Test.Zu welcher Altersgruppe gehören Sie? bis 45 Jahre 0 Punkte 45 - 54 Jahre 2 Punkte 55 - 64 Jahre 3 Punkte 65 Jahre und älter 4 PunkteWie ist Ihr Body-Mass-Index (BMI)?BMI = Körpergewicht : (Körpergröße x Körpergröße) bis 25 kg/m 2 0 Punkte 25 - 30 kg/m 2 1 Punkt ab 30 kg/m 2 3 PunkteWelchen Taillenumfang haben Sie?MännerFrauen bis 94 cm bis 80 cm 0 Punkte 94 - 102 cm 80 - 88 cm 3 Punkte ab 102 cm ab 88 cm 4 PunkteTreiben Sie Sport oder betätigen Sie sich körperlichin der Freizeit oder bei der Arbeit über mindestens30 Minuten an den meisten Tagen? Ja 0 Punkte nein 2 PunkteWie oft essen Sie Gemüse, Obst oder Beeren? Jeden Tag0 Punkte Nicht jeden Tag 1 PunktHaben Sie jemals Tabletten für den Blutdruck eingenommen? nein 0 Punkte ja 2 PunkteHat Ihnen jemals ein Arzt gesagt, dass Sie einen erhöhtenBlutzucker haben (z.B. bei einer medizinischen Untersuchung,während einer Krankheit oder in der Schwangerschaft)? nein0 Punkte ja5 PunkteIst bei einem Ihrer Familienangehörigen irgendwann einmalein Diabetes diagnostiziert worden? nein0 Punkte ja: Großvater, Großmutter, Onkel, Tante, Cousin,Cousine, aber nicht der Ehepartner 3 Punkte ja: der eigene Vater, die eigene Mutter,Geschwister oder das eigene Kind 5 PunkteIhre persönliche Diabetes-Risiko-AuswertungGeringes Risikobis 7 PunkteLeicht erhöhtes Risiko8 - 10 PunkteMittleres Risiko11 - 15 PunkteHohes Risiko16 - 19 PunkteSehr hohes Risiko20 PunkteWenn Sie 9 Punkte oder mehr erreicht haben, besteht für Sieein erhöhtes Diabetesrisiko. Es empfiehlt sich daher ein Blutzucker-Belastungstest,um Ihr individuelles Risiko genauerabzuklären.Sollten Sie noch Fragen zum Test haben oder an wissenschaftlichenDiabetes-Studien interessiert sein, wenden Siesich bitte an das Deutsche Diabetes-Zentrum.E-Mail: studienzentrum@ddz.uni-duesseldorf.deTelefon: 0211/33 82-209www.ddz.uni-duesseldorf.de


10PROMINENTZuckerkrank und trotzdem StarHalle Berry – ein Lebenim RampenlichtKaum jemand spricht darüber, wenn er an Diabetes leidet. Erst rechtkein Prominenter. Eine der wenigen rühmlichen Ausnahmen ist die HollywoodschauspielerinHalle Berry.


Infos: www.<strong>imagixx</strong>-magazin.dePROMINENT11Foto: Ch.Charius/corbisInternational bekannt wurde Halle Berry als Darstellerinin dem mitreißenden Sozialdrama „Monster’sBall“, für das sie 2002 als erste afroamerikanischeSchauspielerin einen Oscar als beste Darstellerin erhielt.Die 41-Jährige ist seit vielen Jahren Diabetikerin,wobei sie sich selbst früher als Typ 1 bezeichnete,also der Typ, der ererbt ist. Vermutlich war ihr dieTatsache, an Typ-2-Diabetes zu leiden, „peinlich“,da Typ-2-Diabetes gerade in sozial schwächeren Bevölkerungsschichtenhäufiger vorkommt. Auslöserfür Typ 2 sind meistens ungesunde Ernährung wieJunkfood und Fertigmahlzeiten und zu wenig Bewegung.Halle Berry jedenfalls steht inzwischen zu ihremDiabetes Typ 2. Sie engagiert sich in verschiedenenOrganisationen, um die Gefahren, die vondieser Krankheit ausgehen, bewusst zu machen. Besondersdie „Juvenile Diabetes Association“ und die„National Diabetes Education“ freuen sich über dasEngagement Berrys.Eine Woche im KomaBis sie 23 Jahre alt war, wusste die SchauspielerinHalle Berry nichts von der schleichenden Gefahr, diein ihrem Körper keimte. 1989 erlebte sie einen dramatischenWandel in ihrem Leben: Auf dem Set derSerie „Living Dolls“ brach sie zusammen und wurdemit Blaulicht ins Krankenhaus gebracht. Diagnose:Diabetes-Koma. Eine Woche lang wachte sie nichtmehr auf! Fast wäre es für sie zu spät gewesen, dennHalle Berry war sich nicht bewusst, dass ihreSchlappheit auf eine gefährliche Erkrankung zurückzuführenwar: „Ich war total überrumpelt! Niemandin meiner Familie war jemals zuckerkrank! Ich fühltemich immer kerngesund. Ich war zwar auch malein molliger Teenie, aber nicht besorgniserregend!Bis zum Dreh von ‚Living Dolls‘ wusste ich nichtsvon meiner Erkrankung! Aber damals bemerkte ichbereits auf dem Set, dass mit mir etwas nicht in Ordnungwar. Ich fühlte mich andauernd schlapp, hatteaber keine Zeit, mich auch nur für eine Minute odergar für einen Arztbesuch zu entfernen!“Leben mit SpritzeNach einer Woche erwachte Halle Berry wieder – inein Leben hinein, das völlig anders war als das zuvor.Ihr Körper verfügte nicht über genügend Insulin.Obwohl ihre Bauchspeicheldrüse, das Organ, dasdas Insulin produziert, noch arbeitete, war sie überdas Anfangsstadium schon hinaus, in dem man denVerlauf der Krankheit durch eine Diät und mehr Bewegungpositiv beeinflussen kann: „Der Diabeteswar bereits so weit fortgeschritten, dass ich täglichInsulin spritzen musste, um weiterzuleben. MeineFoto: C.J.Gunther/dpaErnährungsgewohnheiten musste ich trotzdem radikalverändern.“ Um ihr klarzumachen, was ein nichtoder schlecht behandelter Diabetes anrichten kann,redete der Arzt im Krankenhaus mit ihr Klartext: „Ermeinte, meine Nieren könnten versagen, ich könntemeine Beine verlieren oder mein Augenlicht!“, erklärtsie. „Natürlich war das nicht besonders sensibel,ich war im Schockzustand. Andererseits hat dieDirektheit des Arztes vielleicht mein Leben gerettet!“Das Erste, was Halle Berry änderte, waren ihreErnährungsgewohnheiten. „Ich strich Süßes, Desserts,Kuchen, Junkfood und stark verarbeitete Lebensmittelrigoros aus meinem Ernährungsplan.Stattdessen begann ich all diese wundervollen frischenDinge zu essen wie Gemüse, Hühnchen, Fischund Vollkornpasta. Ich esse wenig rotes Fleisch aberauch wenig Obst, da sogar Obst eine Menge Zuckerenthält. Inzwischen mag ich am liebsten gegrilltenThunfisch mit Knoblauch-Kartoffelbrei, natürlichfrisch und selbst gemacht.“Mehr Sport, weniger StressGenerell muss Halle Berry seither auf alles achtgeben,was ihren Blutzuckerspiegel ansteigen lässt.„Sogar Sport und Stressmanagement gehörten dazu!“,berichtet sie. Zusätzlich zu ihrem Diabetesmanagementkontrolliert Halle Berry ihren Blutzuckerund Insulinspiegel mehrmals täglich: „Ichhabe so ein kleines Set, das anhand eines winzigenBlutstropfens aus der Fingerspitze die Blutzuckerwerteangibt. Daraufhin kann ich mir die korrekteMenge Insulin spritzen. Die meisten Menschenschaudert es bei diesem Gedanken, aber ich binglücklich, dass ich das tun kann, es hält mich davonab, krank zu werden. Anfangs machte es mirProbleme, am Set zu sagen, ‚wartet kurz, ich mussspritzen’, aber sehr schnell sagte ich mir: Na und,das ist das Leben! Inzwischen halte ich Vorträgedarüber, wie leicht es ist, dank der modernen Medizinmit Diabetes zu leben.“Halle Barry bei derHasty-Pudding-Paradein Cambridge.Hier wurde sie imFebruar 2006 zur„Woman of the Year“gekürt.


12DIAGNOSEDas ging an die NierenNierenkrebs ist extrem selten, daher redet auch kaum jemand über dieseKrankheit. Bei Hans Bachmann wurde sie zufällig entdeckt. Wie es nachder schockierenden Diagnose für ihn weiterging, erfahren Sie hier.Hans Bachmann (Name geändert) ausPassau hatte Glück im Unglück. Voreinem Jahr ließ der 48-Jährige beim Radiologeneine virtuelle Koloskopie vornehmen. DieDarmspiegelung per Computertomographie veranlassteer auf eigene Initiative, denn sein Vater hatteDarmkrebs gehabt, der spät entdeckt wurde undnicht mehr heilbar war. Bachmann fühlte sich unsicher.„Weil ich mir ständig Sorgen machte, habeich mich für die Koloskopie entschieden. Wie sichim Nachhinein herausstellte, war dies eine guteWahl“, sagt Hans Bachmann. Darmpolypen wurdenzwar nicht gefunden, aber der Radiologe entdecktezufällig ein Nierenkarzinom.In späten JahrenDen Beitrag verfassteDr. Stefan Braitinger,Neuroradiologe undFacharzt für Radiologiein Passau.„Nierenkrebs ist eine relativ seltene Tumorerkrankung“,sagt Dr. Stefan Braitinger, Facharzt für Radiologie.„Nur etwa zwei Prozent aller Krebserkrankungenbetreffen die Niere. Fast zwei Drittel derBetroffenen sind Männer. Die Ursachen sind wissenschaftlichnoch nicht vollständig geklärt. Fest stehtjedoch, dass 30 Prozent aller Nierenkrebserkrankungenauf das Rauchen zurückzuführen sind. Alsweitere Risikofaktoren gelten Übergewicht, erhöhterAlkoholkonsum und Missbrauch von Schmerzmitteln.“Nierenkrebs tritt in der Regel spät auf – dasmittlere Erkrankungsalter liegt bei Männern bei 65Jahren, bei Frauen bei 70 Jahren. Wie bei allen Krebsartengilt auch hier: Je früher das Nierenkarzinomdiagnostiziert wird, desto besser sind die Heilungschancen.Da Nierenkrebs anfänglich keine Beschwerdenmacht, wird er im Frühstadium meist zufälligentdeckt – wenn der Arzt den Bauchraum per Ultraschalloder Computertomographie untersucht.„Ich war total schockiert und fuhr direkt zu meinemHausarzt. Dann ging alles blitzschnell. Ich wurde sofortin eine Spezialklinik überwiesen. Dort fandenweitere Untersuchungen statt“, erinnert sich HansBachmann. Nach einer Computertomographie kamdann die erlösende Botschaft: Das Karzinom saß inder linken Niere und hatte noch nicht gestreut. Amhäufigsten finden sich Tochtergeschwülste in derLunge, Nierenkrebs kann aber auch in die Leberstreuen, die Nebenniere befallen, das Skelett oderdie zweite Niere. Bei Hans Bachmann gab der RadiologeEntwarnung. „Eine Woche später konnte ichoperiert werden. Da der Tumor noch sehr klein war,musste nur ein Teil der Niere entfernt werden. Schoneine Woche nach der Operation wurde ich aus demKrankenhaus entlassen“, erzählt Hans Bachmann.Jetzt befindet er sich in der Nachsorge. Seine Nierenwerden regelmäßig gecheckt. Die Chancen für eineendgültige Heilung sind gut.Die computertomographischeAufnahmedes Oberbauchszeigt einen Tumor ander linken Niere (imBild rechts).WIE FUNKTIONIERT DIE NIERE?Der Mensch hat zwei Nieren, bohnenförmige Organe,die bei einem Erwachsenen etwa 13 Zentimeter langund 8 Zentimeter breit sind. Sie liegen jeweils nebendem Rückgrat. In jeder Niere befinden sich kleine Röhrchen,durch die das Blut gefiltert und von Abfallstoffen(Harnstoff und Harnsäure) gereinigt wird. Diese Abfallstoffewerden im Urin ausgeschieden. Der in den Nierenproduzierte Urin wird über den Harnleiter in die Blasegeleitet und von dort ausgeschieden. Der Verlust einerNiere beeinträchtigt die Lebensweise nicht – die Ernährungsollte aber umgestellt werden, um die Funktionsfähigkeitder verbleibenden Niere nicht zu gefährden.


Infos: www.<strong>imagixx</strong>-magazin.deDIAGNOSE13Über die große Baucharteriefließt das Blut indie Niere. Hier wird der„Lebenssaft“ von Abfallstoffenbefreit, die überdie Blase ausgeschiedenwerden. Viel trinken tutden Nieren gut – vor allemWasser und grüner Tee.DAS SIND DIE URSACHENWarum Nierenkrebs entsteht, ist immer nochGegenstand der Forschung. Umwelteinflüssehaben aber offensichtlich eine wichtige Bedeutung,familiäre Veranlagung ist bei einemTeil der Betroffenen nachgewiesen. WeitereRisikofaktoren sind: erhöhtes Lebensalter,Schmerzmittelmissbrauch, erworbene zystischeNierenerkrankung, von-Hippel-Lindau-Erkrankung, Übergewicht, erhöhter Alkoholkonsum,zu viel fettreiche Nahrung, chronischeingeschränkte Nierenfunktion, Nikotinmissbrauch.


14FORSCHUNGWie geht’s dem Herzen?SPECT weiß die Antwort!Mit SPECT, der Single-Photon-Emissions-Computertomographie,können Nuklearmediziner Tumoren, Infektionen, Herz- und Gehirn -stö rungen betrachten – ohne operativen Eingriff.Mit SPECT machenNuklearmediziner dieBiologie von Erkrankungensichtbar.Herkömmliche diagnostische Verfahrenwie Computertomographie oder klassischeRöntgenaufnahmen sind nicht in der Lage,den Stoffwechsel darzustellen. Hierzu wirdhäufig die Single-Photon-Emissions-Computertomographie(SPECT) eingesetzt. Das Verfahren erzeugtzweidimensionale Bilder von Organen odervom ganzen Körper. Die Aufnahmen zeigen, wiesich das in die Blutbahn injizierte Radiopharmakaim Gewebe verteilt und angereichert hat. EinenSchritt weiter geht SPECT/CT: Hier wird die SPECTsystemtechnisch mit der ComputertomographieFotos: Siemens Medical Solutions


15Infos: www.<strong>imagixx</strong>-magazin.de FORSCHUNG(CT) in einem Gerät kombiniert. Man erhält so ineiner einzigen Untersuchung Aussagen über Funktionsstörungen,zum Beispiel über Tumore oderAlzheimer, und zusätzlich die exakten dreidimensionalenAngaben über den Ort der Erkrankung.Wozu braucht man SPECT?Häufig wird SPECT angewendet, um das Herz zu untersuchen,denn damit kann die Durchblutung desHerzmuskelgewebes bestimmt werden. Dies geschieht,wenn der Verdacht auf eine Gefäßverengung(Stenose) besteht oder im Rahmen einer Kontrolluntersuchungnach einer Operation. Die Knochen werdenmit SPECT untersucht, um Veränderungen imKnochenstoffwechsel genau zu lokalisieren. SolcheVeränderungen treten zum Beispiel bei Entzündungenoder Knochenmetastasen von Tumoren auf.Eine Analyse des Gehirns kann Hinweise auf degenerativeErkrankungen wie Alzheimer oder Parkinsonliefern. Seltener wird SPECT genutzt, um nachTumoren zu suchen, die Hormone ausschütten (neuroendokrineTumoren).Eine Frage der ZeitWIE FUNKTIONIEREN SPECT UND SPECT/CT?Mit Hilfe injizierter radioaktiver Arzneimittel (Tracer) werdenStoffwechselvorgänge und -funktionen im Körper verfolgt undbildlich dargestellt. Der Tracer enthält gammastrahlende Nuklide,die sich an ein passendes Molekül im Körper binden undvon ihm „verstoffwechselt“ werden. Dabei werden Gammastrahlenfreigesetzt. Diesen Gamma-Zerfall erfassen stationäre oderrotierende Gammakameras zeitlich und räumlich und bilden ihnin farbigen Bildern ab.Typische Nuklide sind Technetium für Lungen-, Herz- und Skelettuntersuchungenund Jod für Schilddrüsenaufnahmen. DieSPECT/CT erhöht die mäßig gute Ortsauflösung der SPECT deutlichdurch eine zeit- und lagegleiche CT-Untersuchung und verbessertdie Bildqualität erheblich.SPECT- und SPECT/CT-Untersuchungen könnenambulant durchgeführt werden. Je nach diagnostischerFragestellung beträgt die Untersuchungsdauerzwischen einer Stunde (Lunge) und sechs Stunden(Herz unter Belastung). Zunächst wird dem Patientenein Arzneimittel, ein Radiopharmaka injiziert.Bei einer SPECT-CT-Untersuchung erhält der Patientauch ein Röntgenkontrastmittel. Dann wird er aufeinem Tisch durch die Gammakamera und gegebenenfallsdurch das CT-System gefahren. Die Messungselbst dauert etwa 30 Minuten.Wissenswertes über RadiopharmakaDas radioaktive Arzneimittel, der Tracer, wird imKörper abgebaut oder ausgeschieden. Das häufig verwendeteTechnetium zum Beispiel zerfällt innerhalbvon 36 Stunden zu 99 Prozent in nicht radioaktiveElemente. Im Mittel entspricht die Strahlenbelastungbei einer nuklearmedizinischen Untersuchung derStrahlendosis, die ein Mensch im Verlauf eines Jahresaus der Umgebung aufnimmt. Patientinnen müssenjedoch unbedingt auf eine bestehende Schwangerschafthinweisen. Überdies muss der Arzt überMedikamentenallergien informiert werden, um eingeeignetes Radiopharmakon oder Kontrastmittelauswählen zu können.Fotos: Siemens HelthcareSo funktioniert SPECT: Der Kollimator leitet Strahlen parallelzum Kristall. Hier werden Gammastrahlen in Licht umgewandelt,im Photomultiplier das Licht in Elektronen. DieElektronik gibt ein elektrisches Signal an den Computer.Spezielle Kardio-SPECT-Kameras liefern Bilder vom bewegtenHerzen und messen die Durchblutung des Herzmuskels.Daraus lassen sich koronare Herzkrankheitendiagnostizieren.


16Infos:VORBEUGENwww.<strong>imagixx</strong>-magazin.deIm Wechselbad der GefühleSie sind eine Zeit des Umbruchs – die Wechseljahre, und es dauert eineWeile, bis Körper und Seele ein neues Gleichgewicht finden. Dennochist es ein ganz natürlicher Vorgang – nicht nur für Frauen, sondern auchfür Männer.Die Autorin AnitaStritt ist Apothekerin.Sie hat sich aufdie Themen Ernährung,Nahrungsergänzung,Vitamineund Mineralstoffespezialisiert.Die Wechseljahre gehören zum Leben einesjeden Menschen. Es ist ein Umstellungsprozessund keine Krankheit, auch wenn es vorübergehendzu Beeinträchtigungen des Wohlbefindenskommen kann – sowohl bei Frauen als auch beiMännern. Ausgelöst werden Beschwerden vor allemdurch die starken Schwankungen des Hormonspiegels.Wie stark diese ausfallen, ist bei jedem unterschiedlich.Insgesamt dauert der gesamte hormonelleUmstellungsprozess der Wechseljahre zwischen 10 bis15 Jahre. Die Symptome sind recht unterschiedlichund wirken sich körperlich, aber auch psychisch aus.Zeit der GefühleBei den Frauen gehören Hitzewallungen, Herzrasenund -stolpern, Schwindel, Schlafstörungen, migräneartigeKopfschmerzen, Gelenkschmerzen, Blutungsstörungenund Harninkontinenz, aber auch trockeneHaut und Haarausfall zu den häufigstenkörperlichen Beschwerden. Auf psychischer Ebenekann es zu schnellen Stimmungsschwankungenkommen, zu Reizbarkeit, Aggressionen, Angstzuständen,nervöser Erschöpfung, Vergesslichkeit undKonzentrationsschwäche.pflanzlichen Arzneimitteln. Cimicifuga, ein Traubensilberkerzenextrakt,hat sich hier besonders bewährt.Was ist eine Hormonersatztherapie?Bei der Hormonersatztherapie (HET ) wird versucht,mit möglichst naturähnlich hergestellten Östrogenenund Gestagenen den weiblichen Zyklus zustabilisieren. Sie wird unter bestimmten Bedingungenverordnet, beispielsweise wenn sehr starkeklimakterische Beschwerden auftreten, die Wechseljahrezu früh einsetzen oder die Eierstöcke operativentfernt wurden. Die Dosierung und die Behandlungsdauerlegt der Gynäkologe individuellfest. Sie ist immer zeitlich begrenzt und zwar sokurz wie möglich. Die Wirkstoffe werden entwederals Tablette oder Dragee, als Gel oder Pflaster verabreicht.Alle Hormonpräparate haben Vor- und Nachteile.Welches Präparat das richtige ist, hängt vonder Patientin ab. Wichtig ist, dass der Frauenarztden Hormonspiegel regelmäßig kontrolliert und dieSport und ErnährungAuch wenn es schwerfällt, aber eine positive Einstellungwirkt sich positiv aus. Wer sich Zeit für sichselbst nimmt und sich regelmäßig kurze Auszeitengönnt, steuert den Beschwerden entgegen. RegelmäßigeBewegung kann sehr dazu beitragen, dass „Frau“mit sich im Einklang ist. Denn Sport ist gut für diePsyche und stärkt Muskeln und Knochen. Besondersbewährt haben sich Yoga, Gymnastik und Schwimmen.Gesunde und vitaminreiche Ernährung erleichtertdie Wechseljahre ebenfalls. Der Speiseplansollte reich an pflanzlicher Kost sein. Soja, Linsen,Kichererbsen und Rotklee beispielsweise sind gutephyto-östrogene Nahrungsmittel.Gegen typische Beschwerden wie Hitzewallungenoder Launenhaftigkeit gibt es auch eine Reihe vonDas Weltbild der Männer wandelt sich langsam. Sie lebenbewusster. Wer frühzeitig regelmäßig Sport treibt und sichgesund ernährt, bleibt länger jung.


VORBEUGEN FITNESS17Zeit für sich zuhaben, ist währendder Wechseljahrebesonders wichtig.Patientin alle Vorsorge- und Früherkennungsuntersuchungenwahrnimmt.Männer werden dünnhäutigerBei den Männern kündigen sich die Wechseljahre,also Andropause oder Klimakterium virile, zunächstoffenbar stärker im psychosomatischen Bereich an.Der große Unterschied zu den weiblichen Wechseljahren:Bei Männern versiegt die Hormonproduktionnicht vollständig wie bei den Frauen, sondern wirdnur vermindert. So hat ein 60-Jähriger noch 30 Prozentdes Testosteronspiegels, den er als 30-Jährigerhatte.Typisch männliche Beschwerden sind Reizbarkeit,innere Unruhe, Konzentrationsmangel, erhöhtesSchlafbedürfnis oder Schlafstörungen, nachlassendeLibido und Erektionsprobleme, aber auch Schweißausbrüche,Gewichtszunahme ohne Änderung desEssverhaltens, Gelenkschmerzen und Nachlassender Muskelkraft, verminderte Körperbehaarung undHautveränderungen. Diese Symptome, die sich zumTeil schleichend einstellen, können den Alltag erheblichbelasten. Probleme am Arbeitsplatz, Partnerschaftskonflikte,sexuelle Frustrationen sowie Depressionensind nicht selten die Folgen.Was kann „Mann“ tun?Auch beim Mann helfen regelmäßige Bewegung undgesunde pflanzliche Ernährung. Ausdauersport,Krafttraining und Schwimmen verbessern das Kör-pergefühl und ein gut trainierter Körper erhöht dasSelbstbewusstsein. Stress lässt sich durch Entspannungstrainingabbauen und reduziert damit den Testosteronabfall.Typische Symptome werden aber meist gar nicht mitWechseljahren in Verbindung gebracht. Hat „Mann“einige Beschwerden bei sich entdeckt, ist ein Arztbesuchbei einem Urologen oder Endokrinologen empfehlenswert.Er wird neben einer organisch-urologischenUntersuchung einen Hormonstatus anhandeiner Blutuntersuchung erstellen und danach entscheiden,ob und welche Therapie notwendig ist.Auch Männer-Beschwerden können durch zusätzlicheHormongaben gelindert werden. Spezialisten empfehlensie allerdings nur in Ausnahmefällen, wenn derHormonspiegel nachweislich extrem niedrig ist und esdeshalb zu starken Beschwerden kommt.Heilung aus der NaturSalbei (Salvia officinalis)Reguliert das Temperaturzentrum undhemmt die Schweißproduktion. Geeignetbei Hitzewallungen mit Schweißausbrüchen.Frauenmantel (Alchemilla vulgaris)Hemmt die Schweißbildung bei Hitzewallungenund Schweißausbrüchen.Baldrian (Valeriana officinalis)Wirkt beruhigend bei innerer Unruhe undschlaffördernd bei Einschlafstörungen.Johanniskraut (Hypericum perforatum)Wirkt antidepressiv, gleicht Stimmungsschwankungenaus.


18VORBEUGENInfos: www.<strong>imagixx</strong>-magazin.deSchattenseiten der Sonne!Gebräunte Haut steht für Vitalität. Doch aufgepasst: Zu viel UV-Strahlungschädigt die Haut – schlimmstenfalls kann es sogar zu Hautkrebs kommen.Prof. Dr. Claus Garbe von der Universitätsklinik Tübingen über die Gefahren.Herr Professor Garbe, wer ist besonders gefährdet, anHautkrebs zu erkranken?Je heller die Haut, desto stärker ist man gefährdet. GeradeKinderhaut und die der Älteren benötigen einenbesonderen Schutz, weil die Haut wesentlich empfindlicherist und so eine erhöhte Sonnenbrandgefahrbesteht. In der Medizin unterscheiden wir vier verschiedeneHauttypen. Besonders gefährdet sind Menschendes Typs 1 mit sehr heller Haut, sie bekommenimmer Sonnenbrand, und des Typs 2, also Menschenmit heller Haut, die fast immer Sonnenbrand bekommen.Beide Typen sollten aufs Sonnenbaden ganz verzichtenoder nur mit Kleidung in die Sonne gehen.Sonne tut gut –wenn man sich anein paar Regeln hältund keinen Sonnenbrandriskiert.Welche Hautkrebsarten gibt es?Man unterscheidet zwischen dem hellen und demschwarzen Hautkrebs. Beim hellen Hautkrebs sinddas Basalzellkarzinom und das Plattenepithelzellkarzinomam häufigsten. Sie treten meist im höherenLebensalter auf. Das Plattenepithelzellkarzinommacht sich als raue Stelle bemerkbar, die blutig undkrustig ist und nicht abheilt. Beim Basalzellkarzinombilden sich kleine Knötchen, die ebenfalls nichtabheilen und auch die Tendenz haben zu bluten.Während sich bei dieser Krebsart überhaupt keineTochtergeschwülste bilden, können sich beim Plattenepithelzellkrebsunter Umständen Metastasenbilden. Wird der Krebs frühzeitig erkannt, sind dieHeilungschancen jedoch in beiden Fällen gut.Wesentlicher aggressiver ist das maligne Melanom,das auch schwarzer Hautkrebs genannt wird. Es trittschon bei jungen Patienten auf, manchmal – wennauch selten – sogar schon in der Pubertät. In der Hautbildet es kleine Tumore aus, die sich immer weiterausbreiten. Bevorzugte Körperzonen sind beim MannSONNENSCHUTZTIPPS¬ Vor dem Sonnenbaden eincremen¬ Die Mittagssonne meiden¬ Schatten suchen¬ Schützende Kleidung tragen¬ Sonnenstudios meiden


THERAPIE21EisgekühlterBabywunschKrebskranken Frauen erfüllte sich der Wunsch nacheinem Kind meist nicht. Jetzt gibt es Hoffnung.In Deutschland erkranken pro Jahr rund17.000 Frauen im gebärfähigen Alter anKrebs. Moderne Behandlungsmethodenerhöhen zwar die Heilungschancen, die Kehrseiteder Medaille ist aber, dass häufig nach der notwendigenChemo- oder Strahlentherapie das Gewebeder Eierstöcke stark in Mitleidenschaft gezogen ist.Die Kryokonservierung von Eierstockgewebe ist einneues Verfahren, bei dem dieses Gewebe vor solchenBehandlungen entnommen und in einem besondersschonenden Verfahren eingefroren wird,sodass es seine volle Funktionsfähigkeit behält.Nach Ende der Krebsbehandlung kann es dann aufgetautund unfruchtbar gewordenen Patientinnenwieder eingepflanzt werden. Eine Schwangerschaftist dann möglich.Vor zweieinhalb Jahren wurde in der Uniklinik Erlangeneiner 28-jährigen Frau, die an Analkrebs erkranktwar, per Bauchspiegelung Eierstockgewebeentnommen, anschließend schonend eingefrorenund in flüssigem Stickstoff bei minus 196 Grad Celsiusgelagert. Fünf Monate später wurde das eingepflanzteGewebe wieder hormonell aktiv, die Ärztekonnten im Ultraschall ein regelrechtes Eizellenwachstumfestgestellen. „Die Chancen der Patientinschwanger zu werden stehen genauso gut oderschlecht wie bei jeder gesunden Frau“, sagte KlinikdirektorProf. Dr. Matthias W. Beckmann. „UnsereForschungsarbeit zeigt eindeutig, dass es möglichist, die Eierstockfunktion von Krebspatientinnenwiederherzustellen. Das ist ein Hoffnungszeichenfür zahlreiche Frauen. Krebskranke Frauen im gebärfähigenAlter sollten vor Therapiebeginn auf dieneue Möglichkeit hingewiesen werden.“Die 28-Jährige war die Erste, die an der ErlangerUniklinik auf diese Weise behandelt wurde, undwürde sich jederzeit wieder dafür entscheiden. „Ichhabe nicht lange überlegt“, erklärte sie in einem Interviewmit dem Bayerischen Rundfunk. „Und mandarf nach drei Tagen nach Hause.“Neue Chance fürkrebskrankeFrauen: die RetransplantationMRT findet Brustkrebs in der VorstufeBrustkrebs entsteht aus den Zellen, die die Milchgangswändevon innen auskleiden. Zunächst bleibtder Tumor noch im Milchgang. Mediziner sprechendann von einem intraduktalen Karzinom (DCIS). Indiesem Stadium ist es noch eine gutartige Erkrankung,die durch eine Operation heilbar ist. Erstwenn der Tumor aus den Milchgängen in das Drüsengewebeder Brust einwächst, kann er sich imKörper verteilen. Es gibt zwei Formen von DCIS:die weniger (low grade) und die hoch aggressive(high grade). Während low grade DCIS-Tumore sichmeist ruhig verhalten, verlassen die high gradeDCIS fast immer den Milchgang. Deshalb ist eswichtig, sie frühzeitig zu erkennen.Prof. Christiane Kuhl von der Uni Bonn untersuchteunter diesem Aspekt 7.319 Frauen. Bei 153 fand sieBrustkrebs-Vorstufen. „Gerade die besonders aggressivenhigh grade DCIS waren mit der MRT besondersgut zu sehen.“ Grund: Schnell wachsende Tumoresind von vielen kleinen Blutgefäßen durchzogen, indenen sich das gespritzte Kontrastmittel besondersgut anreichert. Die MRT kann die Diagnose vonBrustkrebs-Frühstadien erheblich verbessern. Allerdingsmöchte die Radiologin die Bonner Ergebnissenicht als Argument gegen das laufende Mammographie-Screeningverstanden wissen. „Die Mammographieist als Basisuntersuchung zur Früherkennungunverzichtbar.“Foto: Siemens


22BUCHTIPPSLesen und gesund bleibenOft hilft schon eine Verhaltensänderung, um gesund zu werden –<strong>imagixx</strong> gibt lesenswerte Buchtipps zu den Themen im Heft.Allergien – Aufruhr im ImmunsystemDie Werbung verspricht gern das Blauevom Himmel: Ein Öl, das die Neurodermitisverschwinden lässt, oder ein teurerLuftreiniger, der Pollen und Hausstaubaus der Luft filtert und so dem Schnupfenund den tränenden Augen ein Ende bereitet.Mit Allergien lässt sich viel Geldverdienen. Umso wichtiger ist es für jedenAllergiker, sich gründlich über diese Erkrankungzu informieren. Denn es gibtviele Möglichkeiten, um eine Allergie inden Griff zu bekommen. Das Buch erklärt,wodurch Allergien entstehen, welche RolleUmwelteinflüsse und Vererbung spielenund wie der Erkrankte vorbeugen kann.Außerdem wird gezeigt, wie man Auslöserdingfest macht und meidet, welcher Therapieplanhilft, welche Medikamente geeignetsind und welche nicht.Allergien – Diagnose, Vorbeugung,Behandlung. Herausgegeben von StiftungWarentest und der VerbraucherzentraleNRW, ISBN 978-3-937880-44-0,16,90 EuroGenießer-Küche für die GesundheitFür jemanden, der an Diabetes leidet, werdenEssen und Trinken zum zentralen Bausteinder Therapie. Gerade für die steigendeZahl an Typ-2-Diabetikern ist eine fettarmeLebensmittelauswahl ein Garant für guteBlutzuckerwerte. Wer sich dazu ballaststoffreichund mit Obst und Gemüse versorgt,hat gute Karten, den Diabetes in denGriff zu bekommen. Unter diesen Voraussetzungenlassen sich leckere Gerichte kochen– vom Asiatischen Fisch in Kokosmilchüber Grünkern-Gemüse-Pfanne mitMinzjoghurt bis hin zum Putenbraten mitDörrobstfüllung. Da isst die komplette Familiemit, ob Diabetiker oder nicht.Köstlich essen bei Diabetes von KirstenMetternich, TRIAS-Verlag,ISBN 3-8304-3296-8, 19,95 EuroFrauenkörper – FrauenweisheitDie Ärztin und Autorin Christiane Northrupempfiehlt einen neuen Therapieansatz:herausfinden, was krank machtund dann die Lebensumstände ändern.Aus jahrelanger ärztlicher Praxis weißsie, dass die Lebensumstände und die Geschichteeiner Frau mit ihren gynäkologischenStörungen zusammenhängen. Siehat ein Konzept entwickelt, das Frauendabei hilft, die Signale ihres Körpers zuverstehen.Frauenkörper – Frauenweisheitvon Dr. Christiane Northrup,Verlag Zabert Sandmann,ISBN 978-3-932023-22-4, 25 EuroGenussrezepte bei OsteoporoseIn Deutschland leiden etwa sechs MillionenMenschen unter einer Osteoporose,also Knochenschwund, und 80 Prozentdavon sind Frauen. Egal ob man betroffenist oder gefährdet, Bewegung und eineknochenfreundliche Kost helfen dabei,die Knochendichte zu verbessern. Denn:Ein Gramm Vorbeugung ist mehr wert alsein Kilo Behandlung. Doch wie kochtman „knochenfreundlich“? Dr. med. JuttaSemmler und Diplom-OecotrophologinMarlisa Szwillus haben über 100 leckereRezepte zusammengetragen – vom Frühstücküber Snacks und Hauptgerichte bishin zu süßen Nachspeisen. Bei allen Rezeptenwurde besonders auf den tageszeitabhängigenStoffwechsel und eineausreichende Vitaminzufuhr zur Unterstützungder Calciumaufnahme im Körpergeachtet. Schlemmen Sie sich gesundmit Feigenkompott, Käseomlette, TirolerSpinatknödel, Hacksteaks mit Kohlrabigemüseund Dattelmuffins mitMinzesahne.Gesund essen bei Osteoporose vonDr. Jutta Semmler und Marlisa Szwillus,Verlag Gräfe und Unzer,ISBN (10) 3-8338-0068-2, 12,90 Euro


Infos: www.<strong>imagixx</strong>-magazin.deTIPPS23Wenn die Pollenwieder fliegen ...Landkinder haben ein deutlichgeringeres Allergierisiko alsStadtkinder. Der Grund: Ihr Immunsystemist besser trainiert. Sie wachsenin einem Umfeld mit mehr Keimenund natürlichen Allergenen auf, sodassdie Abwehrmechanismen die Möglichkeithaben sich zu entwickeln.Stadtmenschen fehlt dieser natürlicheSchutz oft und sie reagieren deshalbempfindlicher auf Allergene, beispielsweiseauf Blütenpollen. Und Pollen gibtes überall – sehr zum Leidwesen vonHeuschnupfengeplagten. Schon winzigePartikel lösen heftige Abwehr reaktionenaus: Es kommt zu Niesattacken, die Naseläuft, die Augenlider schwellen an undjucken.Die sanfte MethodeKribbelnde Naseund tränende Augen:Heuschnupfengeplagtekennendas!Jeder fünfte Erwachsene in Deutschland leidet anHeuschnupfen – Tendenz steigend. Warum ist das sound was kann man gegen Heuschnupfen tun?Wichtig ist es deshalb, das Immunsystemzu trainieren. Besonders hilfreich ist da-Foto: BKKbei die Homöopathie. Ziel ist es, den Organismuswieder ins Gleichgewicht zubringen und die Reaktionsbereitschaftauf Allergene herabzusetzen. Das Immunsystemsoll angeregt werden, sich gegendie Allergie auslösenden Pollen zu wehrenund die Selbstheilungskräfte zu stärken.Wer frühzeitig zu homöopathischenMitteln greift, kann damit die Überreaktionregulieren und akute Symptomestark lindern. Im Idealfall beginnt dieEinnahme des Präparats etwa vier Wochenbevor die Pollen fliegen. Aber selbstwenn man die Einnahme erst dann startet,wenn es einen schon „erwischt“ hat,mildert das homöopathische Mittel dieHeuschnupfensymptome beträchtlich. Jenach Symptom werden sie als Kombinationspräparatoder als Einzelwirkstoffverordnet, ohne dass Nebenwirkungen zubefürchten sind.Sind vor allem die Augen betroffen, hatsich Euphrasia officinalis, der Augentrost,bewährt. Und ist besonders die Nasegereizt und sondert brennendes Sekretab, kommt Allium cepa, die Küchenzwiebel,zum Einsatz, jeweils in homöopatischerVerdünnung. Unterstützend wirkenauch salzhaltige Nasenspülungen,die die Schleimhäute stabilisieren.Alarm im DarmErfolg versprechend ist auch eine MikrobiologischeTherapie. Sie sollte allerdingsin der allergenfreien Zeit durchgeführtwerden. Ziel ist es, das Immunsystem zustimulieren und ein Gleichgewicht imDarm herzustellen. Das wird mit physiologischenDarmbakterien (Enterococcen undE. Coli) erzielt. 80 Prozent unserer Immunabwehrsitzt im Darm, deshalb ist eine intakteDarmflora die Voraussetzung für einfunktionierendes Immunsystem. Ist dieDarmschleimhaut geschädigt, bespielsweisedurch häufige Antibiotikagaben oderfalsche Ernährung, dann gelangen Allergenedurch die Darmschleimhaut in denKörper und verursachen auf diese Weiseheftige Immunreaktionen.Unbehandelt kann Heuschupfen sogar gefährlichwerden. Nach jahrelangem Verlaufkommt es in etwa 30 Prozent der Fälle zueinem „Etagenwechsel“. Das bedeutet, dieAllergie weitet sich auf die unteren Atemwegeaus und führt dort zu Asthma.


24RÄTSELInfos online: www.<strong>imagixx</strong>-magazin.deStarke-Knochen-DiagnoseWollen Sie wissen,wie starkIhre Knochensind? Dannwenden Siesich an IhreRadiologischePraxis. Sie hatein speziellesVorsorge-Angebotfür Frauenüber 50 zurErmittlung desOsteoporose-Risikos mitHilfe deranerkanntenDXA-Methode.Radiologische Praxen,die das VRNZ-Siegeltragen, unterliegeneinem strengen Qualitätsmanagementundlassen sich regelmäßigzertifizieren.

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