“Gehet hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur.”

Freizeitlager„Rancho Alegre”Missionarische Gemeindegründungsarbeit in Alto Paraná:Auswertung und Orientierung nach 25 JahrenDas Exekutivkomitee der Vereinigung ging auf Reisen: DasVorhaben war, vor Ort in Santa Rita mit den Geschwistern in AltoParaná Gemeinschaft zu pflegen. Eldon August, der die Arbeit dort imAuftrag der Vereinigung beaufsichtigt, hatte alles super vorbereitet.Obendrein war er mit seiner ganzen Familie präsent. Dass auch zweiandere Frauen mitkamen, erwies sich als positiv für die Gemeinschaftallgemein, besonders auch für die Frauen der Mitarbeiter.Wir haben als Vereinigung das Vorrecht, in Alto Paraná einneues Team aus unseren altbewährten Mitarbeitern zu haben:Pioniermissionar Claudio Luz mit seiner Frau Gulka, die vor 25 Jahrenbegannen, sind nach einem längeren Termin in Brasilien wieder zurückin Paraguay und leiten die Pionierarbeit in San Alberto. Silvio Salinasmit seiner Frau Sonia, die längere Zeit in Argentinien mit den slavischenBaptisten arbeiteten, haben sich wieder zur Verfügung gestellt undwurden mit dem Neuaufbau der Arbeit in Puerto Yguazú beauftragt.Fabio Ordovas und seine Frau Elaini arbeiteten in letzter Zeit für dieMB Gemeinde in Witmarsum, Brasilien, folgten nun aber einem Rufder Gemeinde aus Santa Rita. Sie werden dort neu den Pastorendienstübernehmen, nachdem es einige Krisen gegeben hat. Vladimir Moraisund seine Frau, früher Coronel Toledo, leiten mit viel Begeisterung dieGemeinde in Ciudad del Este.Freitag, den 8. Februar 2013, ganz früh ging es mit demVereinigungs-Tucson Richtung Santa Rita. Von 10–12 Uhr hattenwir schon unsere erste Arbeitseinheit, wo wir einen geschichtlichenRückblick auf 25 Jahre Missionsarbeit in Alto Paraná machten. TheoUnruh hatte dazu eine hilfreiche Zeittafel erarbeitet.Obwohl missionarische Gemeindegründung unterDeutschsprachigen in Paraguay schon seit der mennonitischenEinwanderung immer wieder im Blickfeld war, begann die konkreteArbeit unter Brasilianerdeutschen 1975 mit Abram Janz aus TresPalmas und seiner evangelistischen Arbeit in Coronel Toledo.- 1987 beginnen Harry Duwe und Missionar Hans Janzen in AltoParaná konkrete Gemeindegründungsaktivitäten im neu entstandenenStädtchen Santa Rita.- Von 1990-2011 haben Rudolf und Hilde Plett mit viel Hingabe undTreue die Arbeit in Alto Paraná begleitet und beaufsichtigt. Es war schönin diesen Tagen zu sehen, mit wieviel Dankbarkeit die Geschwister inAlto Paraná auf den Dienst von Ehepaar Plett zurücksehen.- Ab 1993 hat der Herr uns den energischen GemeindegründerClaudio Luz gesandt, der im Laufe der Zeit die andern drei Pastorerekrutierte und die Ausweitung der Arbeit bis nach Foz de Iguazú,Brasilien, und Puerto Iguazú, Argentinien, vorantrieb.- Heute gibt es an allen fünf Orten eigene Kirchgebäude, aber dieGemeindeleitung und das Gemeindewachstum brauchen dringendVerstärkung. Am Freitagnachmittag wurde deshalb eine ausgiebigeAuswertung in Gruppen gemacht, nach dem FODA Modell vonStärken und Schwächen, Gelegenheiten und Gefahren. Als deutlichsteResultate wurden sichtbar, dass die Region im Alto Paraná einaußerordentlich starkes Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum mitvielen Missionsgelegenheiten aufweist, dass aber die Identität undStrukturierung unserer Gemeinden zu schwach ist.Freitagabend und am Samstagvormittag gab es drei intensiveLehrvorträge, die zum Ziel hatten, mehr Einheit und Sicherheit in dieArbeit zu bringen:- Victor Wall brachte einen anschaulichen Vortrag überunser MB Verständnis von Gemeindegründung: Gemeinde alsBundesgemeinschaft, in der man gemeinsam und verbindlich Jesusnachfolgt, wie es die Urgemeinde und die Täufer wollten, wurde unsneu als Ziel vor Augen geführt.- Alfred Neufeld sprach über unser MB Verständnis von Leiterschaftund die besondere Rolle des Gemeinderates. Er hob hervor, dass wirTeamleitung als ein biblisches Prinzip verstehen, wo die verschiedenenLeiter sich in den verschiedenen Arbeitsbereichen mit ihren Gabenergänzen, stärken und stützen. In diesem Kontext ist die in 1. Kor. 13beschriebene selbstlose Liebe grundlegend, damit Leitungsteamsgesund und langfristig funktionieren können.- Horst Bergen, der auch seinen Sohn Domenik, IBA Student,mitgebracht hatte, sprach über geistliches Leben – Spiritualität – unterTäufervorfahren, angewandt auf unsere heutige Zeit. Er betonte, dassSpiritualität mehr ist als fromme Routine und Rituale, dass es dabeivor allem um Liebe zu Gott und Liebe zum Nächsten geht.Am Samstagnachmittag hatten wir eine sehr hilfreiche undintensive Arbeitsgemeinschaft zu Richtlinien für die missionarischeTätigkeit in Alto Paraná, was die Zukunft betrifft. Eldon August undTheo Unruh gaben Anleitung und trugen die Resultate in einemDokument zusammen, das am Sonntagvormittag im öffentlichenGottesdienst von den Pastoren und dem Exekutivkomitee gemeinsamals Verpflichtung angenommen wurde.Die intensive und wertvolle Zeit miteinander kam mit einemAbendmahlsgottesdienst zum Abschluss. Aus allen vier Gemeindenhörten wir Zeugnisse und feierten die Treue Gottes in 25 JahrenMissionsarbeit. Anschließend, wie überhaupt während der drei Tage,wurde großartig gemeinsam gegessen. Die Gastfreundschaft unddie Liebe, mit der alle Mahlzeiten und Kaffeepausen vorbereitet undserviert wurden, waren rührend.Wir fuhren die lange Strecke am Sonntagnachmittag zurück, mitdem Herzen voller Dank und im Bewusstsein, dass eine neue Etappemit vielen neuen Möglichkeiten, Gemeinden zu stärken und Gemeindenzu gründen, im Alto Paraná begonnen hat. Als Vereinigung sollten wiruns vorbereiten, finanziell und mit eigenen jungen Leitungskräften diekommenden 25 Jahre energisch in Angriff zu nehmen.Alfred NeufeldGerne erinnere ich mich an die Zeit, als ich im Auftrag desKWL (Kinderwerk Lima) den Aufbau und die Renovierung desFreizeitgeländes „Rancho Alegre“ begleiten und beaufsichtigendurfte. Der Anfang dieses Freizeitlagers war sehr beschwerlich und dieGelder für den Ausbau und Unterhalt kamen nur schwer zusammen.Das Gelände wurde Mitte der 60ger Jahre mit Spendengeldern unddurch die Missionskomitees der MBG und der MG erworben. Späterkamen noch die spanischen MBG- und MG- Verbände und die EMBals Eigentümer dazu. Trotz der anfänglichen Vision, ein Freizeitlager,zugänglich für deutsche und spanische Gemeinden zu gründen, woman Rüstzeiten jeglicher Art durchführen konnte, wollte es anfänglicheinfach nicht so richtig klappen. Als man dann im Jahr 1988 vomKinderwerk Lima eine äußerst großzügige Spende bekam, um einmodernes Freizeitlager aufzubauen, dass ganz besonders auch derGutenbergschule für ihre jährlichen Freizeiten dienen sollte, wurdedas Angebot von den Eigentümerkonferenzen angenommen. Alsdamaliger Administrator des KWL in der Gutenbergschule Asunciónwurde ich beauftragt, den Aufbau zu planen und zu überwachen.Innerhalb von zweieinhalb Jahren entstand ein komplett neuesFreizeitgelände. Meine Wünsche und Visionen für die Zukunft desFreizeitheimes damals waren:1. Dass man sich in Dankbarkeit an die großzügige Beihilfe des KWLerinnert.2. Dass die Konferenzen geeignete Vertreter für dasFreizeitheimkomitee ernennen.Wir sind Ronald und Carola Unruhaus Waldesruh Nr. 11, Fernheim. Eswar schon immer unser Wunsch,einen Dienst für unseren Gott undHerrn zu tun. Als unsere drei Kindererst selbständig wurden, wurden wirgefragt, ob wir nicht Interesse hätten,auf Rancho Alegre als Verwalter zuarbeiten. Für uns war es klar, ja unddie Antwort unserer Kinder war “undihr habt eure Sachen noch nichtgepackt, um 10:00 Uhr abends fährtder letzte Bus“. Damit war dann klar,dass wir auch ihren Segen hatten. Unsere Arbeit begann am 15.Februar, 2010. In den ersten Wochen und Monaten war alles neu füruns und schon wurden wir mit den ersten Problemen konfrontiert.Das „Campamento Rancho Alegre“ ist ein Ort zum Lob undzur Anbetung Gottes und somit dem Satan ein Dorn im Auge. Wirhatten schon von Geisteskampf gehört, konnten uns aber nichtsdarunter vorstellen. Wir baten eine Pastorin um Hilfe, die uns daraufaufmerksam machte, was hier los war. Das „Campamento“, so wiedas Personal und wir, unterlagen dem Fluch eines Zauberers ausdem Stadtviertel. Doch Jesus hat die Macht Satans gebrochen undsomit können wir als seine Kinder frei sein, wenn wir ihn darumbitten und nach seinen Worten leben. „Trachtet am ersten nachdem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euchsolches alles zufallen“ (Matth. 6,33). Seine Verheißung von Machtund Autorität ist uns als seine Kinder gegeben, um die Gewalt desFeindes zu brechen (Lukas 10,19). Später hatten wir die Gelegenheit,an Seminaren teilzunehmen, wo dieses Thema im Vordergrundstand und wir haben dabei sehr viel gelernt. Seitdem hat sich3. Dass das Freizeitkomitee das Freizeitheim richtig verwaltet unddie Konferenzen ausgiebig informiert.4. Dass die Konferenzen und auch die einzelnen Gemeindenund Personen ihren Beitrag geben zum weiteren Unterhalt desFreizeitheimes.5. Dass Gott seinen reichen Segen zum vielseitigen Gebrauch desFreizeitheimes schenkt.Es war für mich ein Vorrecht, als Vertreter des KWL und alsvorübergehendes Mitglied des Freizeitkomitees am Aufbau desFreizeitlagers „Rancho Alegre“ mithelfen zu dürfen. Ich weiß, dassich nicht einen fehlerlosen Beitrag geleistet habe, denn wir sind allenur Menschen. Zu den Fehlern will ich mich bekennen und für denErfolg dem Herrn die Ehre geben.Vieles hat sich in den darauffolgenden Jahren auf demFreizeitgelände und in der Führung desselbigen geändert. VieleMenschen durften hier ermutigtwerden, Gott kennenlernen oder ihmneu begegnen. Viel Segen ist vondiesem Ort ausgegangen und ich hoffe,dass es auch in Zukunft ein Ort seinkönnte, an dem Gott verherrlicht wirdund wo Menschen ihn kennen undlieben lernen.Hans PankratzMBG Concordiaunsere Einstellung zur Arbeit hier geändert: Wir sind Verwalter vomIrdischen und Kämpfer und Fürbitter im geistlichen Bereich, um dieverschiedenen Veranstaltungen im Gebet vorzubereiten. Es ist schön,wenn Gemeinden hier evangelistische Veranstaltungen haben, wosie als Gemeinde kommen und noch viele unbekehrte Personenmitbringen, die sonst nicht ihre Gottesdienste besuchen. RanchoAlegre ist keine Kirche es ist ein „Campamento“, so heißt es dannund deshalb brauchen sie in ihrer Gesellschaft nicht dazu Stellungnehmen. Werden in diesen Tagen Entscheidungen getroffen, sobekommen diese Personen Begleitung und Unterstützung von denPastoren und den Gemeindegliedern, um sich festigen zu lassenin ihrem neuen Glaubensleben und um später am Gemeindelebenteilnehmen zu können. Es ist schön, wenn Prediger, Seelsorger,Lehrer oder Jugendliche ankommen und unter Tränen berichten,dass gewisse Personen oder Freunde sich bekehrt haben, für die sieschon so lange gebetet haben. Gott sei die Ehre!Etwas zum Nachdenken: Freizeitlager Rancho Alegre, oder auch„freie Zeit“ auf Deutsch, das war auch unsere Einstellung dazuals „Chaqueños“. Man denkt an Fußball, Volleyball, fehlt noch die„Piscina“ und zum Schluss Lagerfeuer mit Zeugnissen. Eben Freizeit!!Campamento heißt im Spanischen in erster Linie Kampf gegendie Mächte der Finsternis, um Menschen zu Jesus zu führen undsie als Kämpfer auszubilden, um für Gottes Reich zu kämpfen undzu siegen. Da ist Fußball, Volleyball und Sport ein Lockmittel, umAußenstehende (nicht Christen) Leute zu begeistern, auch mal aneinem „Campamento“ teilzunehmen!!Wir haben diese Arbeit lieb gewonnen.Grüßend,Ronald und Carola5 - GUKS Nr. 2 - 2013