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Schnitt von Sträuchern und Hecken in Siedlungen - heckenprojekt.ch

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Merkblätter für dieVogels<strong>ch</strong>utzpraxis<strong>S<strong>ch</strong>nitt</strong> <strong>von</strong> <strong>Sträu<strong>ch</strong>ern</strong><strong>und</strong> <strong>Hecken</strong> <strong>in</strong> <strong>Siedlungen</strong>:wann <strong>und</strong> wie?Jedes Jahr gegen den Sommer h<strong>in</strong> rufendie Behörden die Gr<strong>und</strong>stückbesitzer auf,ihre <strong>Hecken</strong> <strong>und</strong> Bäume im Siedlungsraumna<strong>ch</strong> den Vors<strong>ch</strong>riften des kantonalenBaugesetzes zurückzus<strong>ch</strong>neiden (vgl.Kasten S. 2).Aus der Si<strong>ch</strong>t des Natur- <strong>und</strong> Vogels<strong>ch</strong>utzesist das Zurücks<strong>ch</strong>neiden <strong>von</strong>Gehölzen zu diesem Zeitpunkt problematis<strong>ch</strong>:Die Fortpflanzungs- <strong>und</strong> Brutzeit vielere<strong>in</strong>heimis<strong>ch</strong>er Tierarten (z.B. Igel, Amsel,Hänfl<strong>in</strong>g, Grünf<strong>in</strong>k, Mön<strong>ch</strong>s- <strong>und</strong> Gartengrasmücke)fällt mit dem Aufruf der Behördenzum sommerli<strong>ch</strong>en <strong>Hecken</strong>s<strong>ch</strong>nitt zusammen.E<strong>in</strong> <strong>S<strong>ch</strong>nitt</strong> im Sommer führtaber wegen Nistplatzverlust oder Störungim s<strong>ch</strong>limmsten Fall zum Brutverlust. DieserKonflikt kann vermieden werden, wennfür die Pflege der Sträu<strong>ch</strong>er im Siedlungsraumfolgende Punkte bea<strong>ch</strong>tet werden:SCHWEIZERVOGELSCHUTZ SVS/BIRDLIFE SCHWEIZPostfa<strong>ch</strong>8036 Züri<strong>ch</strong>TEL 044 457 70 20FAX 044 457 70 30svs@birdlife.<strong>ch</strong>www.birdlife.<strong>ch</strong>SCHWEIZERISCHEVOGELWARTE6204 Sempa<strong>ch</strong>TEL 041 462 97 00FAX 041 462 97 10Impressum:Autor: Philippe K<strong>in</strong>dler,2001© SVS & S<strong>ch</strong>weiz.Vogelwarte.Das Kopieren mitQuellenangabe isterwüns<strong>ch</strong>t.Auf den Stock setzen:Der ganze Strau<strong>ch</strong> wird 10-20 cm überdem Boden abgesägt <strong>und</strong> wä<strong>ch</strong>st na<strong>ch</strong>herwieder <strong>von</strong> unten aus. Aus Rücksi<strong>ch</strong>t aufdie Tierwelt sollte aber nie mehr als 1/3e<strong>in</strong>er Hecke so ges<strong>ch</strong>nitten werden, sonstwerden die Bewohner auf e<strong>in</strong>en S<strong>ch</strong>lagheimatlos. Die Arbeit kann abs<strong>ch</strong>nittsweise<strong>und</strong> über mehrere Jahre verteilt vorgenommenwerden.geeignet für:- Hasel- Hagebu<strong>ch</strong>e- Hartriegel- Traubenhol<strong>und</strong>er- Ahorn- Rotes Geissblatt- S<strong>ch</strong>warzdorn- <strong>Hecken</strong>rosenni<strong>ch</strong>t geeignet für:Pfaffenhüt<strong>ch</strong>en, Liguster, Bu<strong>ch</strong>s, Ste<strong>ch</strong>palme,Eibe, Weissdorn, WildapfelDer beste Zeitpunkt für den <strong>Hecken</strong>s<strong>ch</strong>nittist der W<strong>in</strong>ter (November–März), dies sowohlaus Si<strong>ch</strong>t der Pflanzen als au<strong>ch</strong> derTiere. Vorteilhaft wird relativ grosszügigges<strong>ch</strong>nitten. Damit wird e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>griff imSommer unnötig. Zudem ist im W<strong>in</strong>ter dasAstgerüst gut si<strong>ch</strong>tbar, so dass für den<strong>S<strong>ch</strong>nitt</strong> die natürli<strong>ch</strong>e Wu<strong>ch</strong>sform derPflanzen berücksi<strong>ch</strong>tigt werden kann.Selektives Zurücks<strong>ch</strong>neiden:Langsam wa<strong>ch</strong>sende, mehrtriebige Artenbenötigen e<strong>in</strong>en gezielten, s<strong>ch</strong>onenden<strong>S<strong>ch</strong>nitt</strong>, bei dem die kräftigen, formbildendenSeitentriebe stehen gelassen werden.Die anderen Äste werden nah am Bodenentfernt, so dass zwis<strong>ch</strong>en Hecke <strong>und</strong>Weg m<strong>in</strong>destens 50–100 cm Freiraumbleiben.geeignet für:- Liguster- Weissdorn- S<strong>ch</strong>warzdorn- Elsbeere- Mehlbeere- Vogelbeere- Hartriegel- Pfaffenhüt<strong>ch</strong>en- Wolliger <strong>und</strong> Geme<strong>in</strong>erS<strong>ch</strong>neeball- S<strong>ch</strong>warzer Hol<strong>und</strong>er- Ha<strong>in</strong>bu<strong>ch</strong>e


Dur<strong>ch</strong> die bes<strong>ch</strong>riebenen Massnahmenerübrigt si<strong>ch</strong> e<strong>in</strong> Zurücks<strong>ch</strong>neidender Hecke im Sommer oder bes<strong>ch</strong>ränktsi<strong>ch</strong> auf das Abs<strong>ch</strong>neidene<strong>in</strong>zelner Äste:Nur das Nötigste wird abges<strong>ch</strong>nitten,so dass Strassen <strong>und</strong> Wege frei bleiben.Vorteilhaft ist es, wenn bereitsbeim Pflanzen e<strong>in</strong> grösserer Abstandzur Strasse e<strong>in</strong>gehalten wird.... au<strong>ch</strong> im W<strong>in</strong>terIm W<strong>in</strong>ter sollten fru<strong>ch</strong>ttragendeSträu<strong>ch</strong>er aus Rücksi<strong>ch</strong>t auf die Tierweltmögli<strong>ch</strong>st lange stehen gelassenwerden. Sie bilden e<strong>in</strong>e wi<strong>ch</strong>tige Nahrungsquelle.Vorteilhaft ist, das Laubim Herbst unter den <strong>Sträu<strong>ch</strong>ern</strong> liegenzulassen.Nur so kann si<strong>ch</strong> der fürdie Krauts<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t e<strong>in</strong>er Hecke idealeBoden bilden. Zudem benötigt der Igelzur Überw<strong>in</strong>terung <strong>und</strong> zur Aufzu<strong>ch</strong>tder Jungen e<strong>in</strong> unter Reisig verstecktesLaubnest. Das <strong>S<strong>ch</strong>nitt</strong>gut mussalso ni<strong>ch</strong>t immer gehäckselt oder entsorgt,sondern kann au<strong>ch</strong> zu e<strong>in</strong>emwertvollen Haufen ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tet werden.Die Hecke als Lebensraum ...<strong>Hecken</strong> aus e<strong>in</strong>heimis<strong>ch</strong>en <strong>Sträu<strong>ch</strong>ern</strong>s<strong>in</strong>d wi<strong>ch</strong>tige, naturnahe Elemente imSiedlungsraum <strong>und</strong> bieten Lebensräumefür unzählige Tierarten. Für Vögels<strong>in</strong>d dornentragende Sträu<strong>ch</strong>er besonderswertvoll. Sie sollten immer an derglei<strong>ch</strong>en Aststelle ges<strong>ch</strong>nitten werden.Der Strau<strong>ch</strong> verästelt si<strong>ch</strong> dort stark<strong>und</strong> bildet Nistgelegenheiten:Ni<strong>ch</strong>t nur für Vögel, sondern au<strong>ch</strong> fürgeeignet für:- Weissdorn- S<strong>ch</strong>warzorn- Kreuzdorn- Sanddorn- <strong>Hecken</strong>rosenInsekten, Säugetiere, Reptilien <strong>und</strong>Amphibien übernehmen <strong>Hecken</strong> wi<strong>ch</strong>tigeFunktionen: Verstecke vor Fe<strong>in</strong>den<strong>und</strong> Witterung, Unters<strong>ch</strong>lupf fürRuhe <strong>und</strong> S<strong>ch</strong>laf, Jungenaufzu<strong>ch</strong>t<strong>und</strong> Nahrung (Blätter, Knospen,Frü<strong>ch</strong>te, Samen, Insekten).Re<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>e Aspekte:An Verkehrswegen gibt es Vors<strong>ch</strong>riftenzur freien Höhe <strong>und</strong> zum Randabstand,dem Li<strong>ch</strong>tprofil. Gr<strong>und</strong>sätzli<strong>ch</strong>gilt folgendes:! Bei e<strong>in</strong>er Strasse werden 4.5 Meterfreie Höhe <strong>und</strong> je na<strong>ch</strong> Strassentyp0.5 – 2.0 Meter Abstand verlangt.! Bei e<strong>in</strong>em Veloweg s<strong>in</strong>d 2.5 Meterfreie Höhe <strong>und</strong> 0.5 Meter Abstandvorges<strong>ch</strong>rieben.! Bei e<strong>in</strong>em Gehweg s<strong>in</strong>d 2.5 Meterfreie Höhe bestimmt <strong>und</strong> e<strong>in</strong> direkterAns<strong>ch</strong>luss mögli<strong>ch</strong>. (Gemessenwird vom äussersten Rand derPflanze)! Je na<strong>ch</strong> Kanton oder Geme<strong>in</strong>dekönnen weitere Vors<strong>ch</strong>riften erlassense<strong>in</strong>.Weiterführende Informationen<strong>und</strong> Abbildungen:! Merkblatt Vogelfre<strong>und</strong>li<strong>ch</strong>er Garten! Kle<strong>in</strong>strukturen-Merkblätter (bestellbar beimSVS, download über www.birdlife.<strong>ch</strong>)

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