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Jahresbericht 2005 - Frauenhaus Luzern

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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong>Verein zum Schutzmisshandelter FrauenBildungsstelleHäusliche GewaltKornmarktgasse 16004 <strong>Luzern</strong><strong>Frauenhaus</strong> <strong>Luzern</strong>Postfach 1106000 <strong>Luzern</strong> 4www.frauenhaus-luzern.ch


Frauenhäuser der Schweiz<strong>Frauenhaus</strong> AargauPostfach 2708, 5001 AarauTel. 062 823 86 00<strong>Frauenhaus</strong> BaselPostfach 111, 4005 BaselTel. 061 681 66 33<strong>Frauenhaus</strong> Bern 7Postfach 183, 3000 BernTel. 031 332 55 33<strong>Frauenhaus</strong> BielKontrollstrasse 12, 2503 BielTel. 032 322 03 44<strong>Frauenhaus</strong> La Chaux-de-Fonds2300 La Chaux-de-FondsTel. 032 968 60 10<strong>Frauenhaus</strong> GraubündenPostfach, 7001 ChurTel. 081 252 38 02<strong>Frauenhaus</strong> FribourgCase postale 1400, 1701 FribourgTel. 026 322 22 02<strong>Frauenhaus</strong> GenfCase postale 540, 1211 Genf 13Tel. 022 797 10 10<strong>Frauenhaus</strong> <strong>Luzern</strong>Postfach 110, 6000 <strong>Luzern</strong> 4Tel. 041 360 70 00<strong>Frauenhaus</strong> SchaffhausenPostfach 1614, 8201 SchaffhausenTel. 052 625 08 76<strong>Frauenhaus</strong> St. GallenPostfach 645, 9001 St. GallenTel. 071 250 03 45<strong>Frauenhaus</strong> Tessinc/o consultario delle donne6900 LuganoTel. 091 972 68 68<strong>Frauenhaus</strong> ThunPostfach 48, 3602 ThunTel. 033 221 47 47<strong>Frauenhaus</strong> WinterthurPostfach 1045, 8401 WinterthurTel. 052 213 08 78<strong>Frauenhaus</strong> ZürichPostfach 402, 8042 ZürichTel. 044 350 04 04<strong>Frauenhaus</strong> Violetta – für MigrantinnenPostfach, 8034 ZürichTel. 044 219 08 70Notwohnung im Oberwallis3900 BrigTel. 079 628 87 80<strong>Frauenhaus</strong> und BeratungsstelleZürcher OberlandPostfach 156, 8613 UsterTel. 044 994 40 94ImpressumHerausgeberin: Verein zum Schutz misshandelter Frauen, <strong>Luzern</strong>Vorstand:Berta Baumli (Vertreterin Nachtfrauen), Franziska Beer, Sandra Felder-Estermann seitMV 05, Rita Gettkowski, Cati Hürlimann Krauspe, Mariette Lütolf bis MV 05,Renate Metzger-Breitenfellner, Andrea WechlinGeschäftsstelle: Antoinette BlättlerGestaltung:Druck:Papier:Luisa Grünenfelder, grafikcontainer, <strong>Luzern</strong>Ottiger Druck, <strong>Luzern</strong>Cyclus Print, hergestellt aus 100% entfärbtem Altpapier(Auflage: 2200)


Gewalt gegen FrauenIm Namen der Ehre ...Im Namen der Ehre werden Frauen zwangsverheiratet, von männlichen Familienmitgliedern gesteinigt, mit Säure übergossen,überfahren oder ermordet. Auch das <strong>Frauenhaus</strong> <strong>Luzern</strong> ist mit dieser Thematik konfrontiert. Deshalb bringtdie Bildungsstelle Häusliche Gewalt die Ausstellung «Tatmotiv Ehre» nach <strong>Luzern</strong>.Im <strong>Frauenhaus</strong> <strong>Luzern</strong> finden immer wieder junge FrauenUnterschlupf, die zwangsverheiratet worden sindund ihren Mann verlassen wollen, Frauen, die voreiner drohenden Zwangsverheiratung flüchten – oderFrauen, die von zu Hause ausreissen, weil sie in ihreHeimat zurückgeschickt werden sollen, weil ihre Elternbefürchten, dass die schweizerische Art zu leben dieEhre der Familie verletzen könnte. All diese Erfahrungenhaben die Mitarbeiterinnen der Bildungsstelle HäuslicheGewalt bewogen, in Zusammenarbeit mit dem <strong>Luzern</strong>erInterventionsprojekt LÎP die Ausstellung «Tatmotiv Ehre»von Terre des Femmes Deutschland nach <strong>Luzern</strong> zu holen(siehe Kasten) – und damit zur Sensibilisierung für diesesThema auch in der Schweiz beizutragen.Grobe MenschenrechtsverletzungAngaben des UN-Weltbevölkerungsberichts zufolgesterben jährlich 5000 Mädchen und Frauen, weil sieangeblich die Ehre ihrer Familie verletzt haben. ZuBeginn dieses Jahres sprach ein iranisches Gerichtgegen eine 18-jährige Frau ein Todesurteil aus – undzwar deshalb, weil sie sich und ihre Nichte gegen eineVergewaltigung verteidigt und dabei aus Notwehr einender drei Angreifer getötet hatte. Die Frau – sie war zumZeitpunkt der Tat noch minderjährig – wurde wegenMordes zum Tod verurteilt, das Gericht erkannte keinemildernden Umstände an. Leider handelt es sich dabeinicht um einen Einzelfall.Im Namen der Ehre wird aber nicht nur hingerichtetund gemordet: Mädchen und junge Frauen müssensich rigiden Kleidungsvorschriften beugen, sie werdenbeschnitten, ihre Genitalien werden verstümmelt, siewerden gegen ihren Willen verheiratet. «Zwangsheiratbetrifft nach Untersuchungen des Familienministeriumsunter den in Deutschland lebenden Türkinnen und Türkenjede zwölfte Frau, jede zweite Frau konnte sich ihrenMann nicht selbst aussuchen», schreibt Necla Kelek,Autorin des Buches «Die fremde Braut» im Begleitheftzur Ausstellung «Tatmotiv Ehre». Verbrechen gegenFrauen im Namen der Ehre seien kein Randphänomen,sagt die Autorin, «sie sind nicht harmlos. Es geht um dasMenschenrecht auf Unversehrtheit und Selbstbestimmung.Unsere demokratische Gesellschaft muss sichder Wahrheit stellen, dass mitten unter uns Frauen undMädchen dieses Recht vorenthalten wird.»Die Schweiz ist keine InselAuch in der Schweiz werden Frauen im Namen der Ehreermordet oder zwangsverheiratet. Oft verwischen sichdabei die Grenzen zwischen einer «arrangierten» undeiner «Zwangsheirat». Biljana aus dem ehemaligenJugoslawien formuliert es so: «Unsere Familien habenbeschlossen, dass wir heiraten sollen. Ich war einverstanden.Es war also keine Zwangsheirat.» Biljana hateingewilligt, weil das in der traditionellen Gesellschaft,in der sie aufgewachsen ist, so Brauch ist. Weil Frauennicht widersprechen, weder der Familie noch demEhemann. Mittlerweile hat Biljana erkannt, mit wemsie verheiratet ist: Ihr Mann war bereits zweimal verheiratet,hat aus den ersten Ehen sieben Kinder, er schlossBiljana ein, misshandelte sie. Sie ist schwanger, lebt ineinem <strong>Frauenhaus</strong>, wird im April ihr erstes Kind zur Weltbringen. Sie möchte sich von ihrem Ehemann trennen– kann aber als geschiedene Frau, die ihren Ehemannverlassen hat, nicht in ihre Heimat zurück. Weil das, wassie getan hat, gegen den Ehrenkodex verstösst. Biljanaist eine von vielen.Die Macht der Männer«Der Ehrenkodex unterscheidet zwischen dem Verhaltenvon Männern und von Frauen – gleichgültig, ob in einerwestlichen oder nicht-westlichen Gesellschaft. Ehreist nie geschlechtsneutral. Die Ehre von Frauen und imBesonderen der Verlust derselben wird mit der Ehre derMänner in Verbindung gebracht», schreibt Terre desFemmes. Und: «Wenn ein Mädchen oder eine Frau entehrt– also «beschmutzt» – ist, brandmarkt sie mit ihrerEhrlosigkeit all diejenigen, die ihr durch Verwandtschaft


oder Heirat nahe stehen.» Ein Verbrechen, das gesühntwerden muss. Wobei die Ehre bereits verletzt sein kann,«wenn ein Mädchen oder eine Frau einem Fremdenzulächelt oder auch nur das Gerücht aufkommt, dasssie ein voreheliches oder aussereheliches Verhältnisunterhält.» Die Beteiligten erhalten vielfach nicht einmaldie Möglichkeit, einen Sachverhalt zu klären, Gerüchtezu entkräften oder sich zu verteidigen. «Ganz gleich,in welcher Religion, Tradition oder Stammessitte dieDiskriminierung der Frauen verschleiert wird, es gehtimmer um den Erhalt der Macht der Männer», schreibtNecla Kelek.Eine UN-ResolutionAn seiner 59. Sitzung hat der Ausschuss für soziale,humanitäre und kulturelle Fragen der UN-Generalversammlungim Oktober 2004 eine Resolution zu demThema verabschiedet. Darin fordert die Generalversammlungalle Staaten auf, Verbrechen gegen Frauenund Mädchen, die im Namen der Ehre begangen werden,mit gesetzlichen, behördlichen und programmatischenMassnahmen vorzubeugen und zu bekämpfen. Zudemsoll bei Verbrechen im Namen der Ehre unverzüglichermittelt und die Strafverfolgung effizient durchgeführtund dokumentiert werden. Gefordert werden danebenMassnahmen und Programme, die zur Sensibilisierungüber Ursachen und Wirkung dieser Verbrechen beitragen.Und: Es sind «Unterstützungsangebote einzurichtenund zu verstärken, die den Bedürfnissen von potenziellenoder tatsächlichen Opfern entsprechen und ihnen dabeiangemessenen Schutz, sichere Unterkunft, Beratung,juristische Hilfe, Gesundheitsversorgung, Rehabilitationund die Wiedereingliederung in die Gesellschaft zubieten.»Die ganzseitigen Inserate und die vielen Informationssendungenrund um den diesjährigen 8. Märzhaben dazu beigetragen, dass Genitalverstümmelung,Zwangsheirat und andere Verbrechen «im Namen derEhre» ins Zentrum gerückt und öffentlich diskutiert wordensind. Es bleibt zu hoffen, dass das Entsetzen überdiese Berichte anhält – und dass dieses Entsetzen dazuführt, dass Verbrechen im Namen der Ehre nicht mehrals «kulturelle Eigenheiten» verharmlost werden. Denn:«Was sind das für Gesellschaften, in denen ein Mörderehrenhafter ist als eine Frau? Es ist höchste Zeit, solcheTraditionen zu ächten und diesen Patriarchen das Handwerkzu legen» (Necla Kelek).Renate Metzger-BreitenfellnerLiteratur zum Thema:Ates, Seyran: Grosse Reise ins Feuer. Rowohlt Verlag, 2003.Cileli, Serap: Wir sind eure Töchter, nicht eure Ehre. Neuthor Verlag,2002; 2. Auflage.Fatma B: Hennamond: Mein Leben zwischen zwei Welten. UllsteinTaschenbuchverlag, 2001; 2. Auflage.Gashi, Hanife: Mein Schmerz trägt deinen Namen. Ein Ehrenmordin Deutschland. Rowohlt Verlag, <strong>2005</strong>.Souad: Souad. Bei lebendigem Leib. Blanvalet Verlag, 2004.Weitere Informationen unter www.terre-des-femmes.deDie AusstellungDie Ausstellung «Tatmotiv Ehre» ist Teil der Kampagne «NEIN zu Verbrechenim Namen der Ehre», die Terre des Femmes Deutschland imNovember 2004 lanciert hat. Sie zeigt Menschenrechtsverletzungenauf, will wachrütteln – aber auch Mut machen. Die Ausstellung istin drei Bereiche aufgeteilt. Der erste Teil enthält grundlegende Informationenzum Thema «Ehre», der zweite Teil zeigt die Verbrechen,unter denen Frauen im Namen der Ehre leiden – und der dritte Teilstellt engagierte Frauen aus dem Libanon, aus Brasilien, Pakistan, derTürkei, der Schweiz und aus Deutschland vor, die gegen Verbrechenim Namen der Ehre kämpfen. «In vielen Ländern setzen sich mutigeAktivistinnen für den Schutz bedrohter Frauen und für eine Veränderungder traditionellen Frauenrolle ein», schreibt Terre des FemmesDeutschland dazu. Und: «Die Ausstellung ist eine authentischeund berührende Dokumentation dieses wichtigen Bereichs aktuellerFrauenrechtsarbeit. Fotos und Plakate, persönliche Berichte sowieAusschnitte aus Büchern und Filmen eröffnen verschiedenste Zugängezum Thema.»«Tatmotiv Ehre» ist vom 15. September 2006 bis 22. September 2006im Lichthof des <strong>Luzern</strong>er Regierungsgebäudes zu sehen.


Austausch zwischen den Frauenhäusern in Sarajevo und <strong>Luzern</strong>«Einiges ist anders, vieles genau wie bei uns»Im Sommer 05 kamen drei Teamfrauen vom <strong>Frauenhaus</strong> in Sarajevo zu Besuch ins <strong>Frauenhaus</strong> <strong>Luzern</strong>. Vieles war neu,anderes bekannt. Sehr bekannt sogar.Sanja Dautbegovic, Mubera Hotic und Lejla Opiacarbeiten im <strong>Frauenhaus</strong> Sigurna Kuca (sicheres Haus)in Sarajevo, im ältesten <strong>Frauenhaus</strong> in Bosnien undHerzegowina. Sie betreuen bis zu 35 Frauen und Kinder,die Opfer häuslicher Gewalt geworden sind, meistin prekären ökonomischen Verhältnissen leben, keineArbeit, kein Geld und keine Perspektive haben. ZurGewalterfahrung kommt, dass viele der Frauen auchdas Trauma des Krieges noch nicht völlig verarbeitethaben.Der berufliche Alltag der drei jungen Bosnierinnen kanngut mit dem im <strong>Frauenhaus</strong> <strong>Luzern</strong> verglichen werden –und ist doch in vielerlei Hinsicht völlig anders. Deshalbgenossen sie es, je eine Woche lang im <strong>Frauenhaus</strong><strong>Luzern</strong> eine Art Praktikum absolvieren, Gast sein zukönnen, einen Einblick in Arbeitsweise und Struktur zuerhalten, zu sehen, wie in <strong>Luzern</strong> mit gewaltbetroffenenFrauen und Kindern gearbeitet wird. Und danebenerhaschten sie noch «eine Prise Schweiz», genosseneine Schifffahrt auf dem Vierwaldstättersee und dasFlanieren und Shoppen in der <strong>Luzern</strong>er Altstadt.Für das <strong>Frauenhaus</strong>-Team in <strong>Luzern</strong> war es nicht ganzeinfach, neben dem oft hektischen und belastendenArbeitsalltag zusätzliche Sprachbarrieren überwindenund alle Fragen beantworten zu müssen. Trotzdemfanden es auch die Teamfrauen spannend, die «Koordinatorinnen»(so werden die Teamfrauen genannt)aus Sarajevo kennenzulernen, mit ihnen über Vor- undNachteile beider Systeme zu diskutieren.Der gravierendste Unterschied zwischen ihrer Arbeitund derjenigen im <strong>Frauenhaus</strong> <strong>Luzern</strong> sei die Zukunftsperspektive,sagte Sanja Dautbegovic. «Wenn dieFrauen Sigurna Kuca verlassen, gehen die meisten wiederzu ihrem Ehemann zurück.» Nicht weil sie daraufvertrauen, dass er sich in der Zwischenzeit gebesserthabe, sondern «weil ihnen aufgrund ihrer ökonomischenSituation schlicht und einfach keine andere Wahlbleibt». Im <strong>Frauenhaus</strong> in Sarajevo geht es deshalb– im Gegensatz zu <strong>Luzern</strong> – nur selten darum, mit denKlientinnen Perspektiven zu entwickeln, wie sie eineigenständiges Leben führen, wie sie einen Auswegaus dem Leben mit der Gewalt finden könnten.Die Sozialämter in Sarajevo bezahlen nicht nur dasTaggeld für die Frauen im <strong>Frauenhaus</strong>, sondern bietenzusätzlich eine Art Mediation an: Das heisst, dassTäter und Opfer an einen Tisch gebracht werden. Dortgeht es darum zu besprechen, wie die gemeinsameZukunft dieses Paares aussehen könnte. «Auch hierin der Schweiz wird mit den Tätern oder allenfalls mitOpfer und Täter gearbeitet», sagt eine Mitarbeiterindes <strong>Frauenhaus</strong>es <strong>Luzern</strong>. Dies kann jedoch nicht vom<strong>Frauenhaus</strong> angeboten werden, da wir einen parteilichenAnsatz vertreten. Wenn jedoch eine Bewohnerinmit ihrem Mann zusammen in einer Beratung das «Wieweiter» in der Beziehung besprechen will, vermittelnwir sie an eine Paarberatungsstelle. GewalttätigeMänner haben oft viele Defizite (aggressives Verhalten/Alkoholproblemeusw.) und wären in den meistenFällen dringend auf Hilfe für sich persönlich angewiesen.In unserer Arbeit erleben wir jedoch, dassdie Männer Hilfe und Beratung für sich gar nicht inAnspruch nehmen, sondern bloss den Status Quo vorder Trennung wieder herstellen wollen.»«Noch etwas ist bei uns völlig anders: Wir haben keineNachtfrauen, die Koordinatorinnen decken den Dienstrund um die Uhr ab», erklärte Mubera Hotic nach ihremAufenthalt in <strong>Luzern</strong>. Und meinte, in Sarajevo seien dieNächte «Krisenzeiten», an Schlafen sei meist nicht zudenken, mit der Nacht kämen die Ängste, die Traumata:«Diese Arbeit können wir nicht delegieren.» Dies imUnterschied zum <strong>Frauenhaus</strong> <strong>Luzern</strong>, das diese Verantwortungden Nachtfrauen übergibt, die seit vielenJahren im <strong>Frauenhaus</strong> arbeiten und über viel Erfahrungverfügen.Nach den drei Wochen war für alle klar: Es war eineanstrengende und intensive Zeit – auch für die Gäste –,aber es war auch spannend. «Switzerland is so beautiful»,schwärmte Lejla Opiac. «Und wenn ich irgendwiekann, komme ich gerne wieder.»Renate Metzger-Breitenfellner


Statistik <strong>Frauenhaus</strong> <strong>2005</strong>(Stand 31.12.<strong>2005</strong> )Im Jahr <strong>2005</strong> suchten 88 Frauen und 94 Kinder Schutz im <strong>Frauenhaus</strong><strong>Luzern</strong>. Die durchschnittliche Belegung des Hauses betrug 72,95 Prozent.Anzahl Bewohnerinnen und Kinder199819990 20 40 60 80 100 120 140798695106Herkunft der Frauen nach Kantonen undAufenthaltsdauer <strong>2005</strong>HerkunftAufenthaltsdauer AufenthaltsdauerFrauen KinderStadt <strong>Luzern</strong> 279 372Kanton <strong>Luzern</strong> o. Stadt 1 010 764Kanton Nidwalden 50 100Kanton Obwalden 84 16Kanton Schwyz 13Kanton Zug 29Kanton Uri 5 5Kanton Aargau 72 72Kanton Bern 137 159Kanton Basel 117 184Kanton St. Gallen 2Kanton Solothurn 66 11Total 1 864 1 683200020012002<strong>2005</strong> 8894FrauenKinderAnzahl Übernachtungen8997106921012003 88942004 8494124Wohin gingen die Frauen nach dem <strong>Frauenhaus</strong>aufenthaltSelbständig an einen neuen Ort23 FrauenIn eine andere Institution8 FrauenNach Hause ohne Ehemann/Freund18 FrauenZu Bekannten3 FrauenUnbekannt5 FrauenZurück zu Ehemann/Freund26 FrauenNoch im Haus5 Frauen1998199920000 500 1000 1500 2000 2500 3000 3500190724252065209920502055Aufenthaltsdauer1 Tag 1 Fraubis 8 Tage35 Frauenbis 30 Tage27 Frauenbis 60 Tage19 Frauenbis 90 Tage4 Frauenbis 180 Tage2 Frauen200120022003208320202132263021772663Telefonische Beratungen 520Auskünfte an Fachstellen 85Im Jahr <strong>2005</strong> mussten 65 Frauen wegen Überbesetzung des <strong>Frauenhaus</strong>esan andere Frauenhäuser/Institutionen weiter gewiesen werden.2004<strong>2005</strong>FrauenKinder1864168322372610


Bilanz und Erfolgsrechnung Verein <strong>2005</strong>Herzlichen Dank!Im ersten halben Jahr <strong>2005</strong> machtesich ein enormer Spendeneinbruchbemerkbar. Mit grossem Engagementvon Team und Vorstand konntenin der zweiten Jahreshälfteneue Spender und Spenderinnengewonnen werden. Zudem unterstütztenuns einige Stiftungenneu oder zusätzlich, so dass eindurchschnittlicher Jahresabschlusserzielt werden konnte. Die Kostenfür die Mittelbeschaffung konntendabei wie schon in den vergangenenJahren auf unvergleichlichtiefem Niveau gehalten werden.Wir möchten allen Spenderinnenund Spendern sowie den zahlreichenStiftungen herzlich für dieUnterstützung danken! Viele vonihnen wollen nicht genannt werden,einige haben uns aber dasEinverständnis zur Publikation desNamens gegeben. So bedanken wiruns für die langjährige Unterstützunginsbesondere bei der AVINAStiftung, der Dosenbach-WaserStiftung Zug, bei der Markant-Stiftung,der St. Anna Stiftung, der StiftungLiebfrauenhof Zug, der ErnstGöhner Stiftung und dem ZontaClub <strong>Luzern</strong> Landschaft. HerzlichenDank!Franziska Beer, VorstandBilanz per 31. Dezember <strong>2005</strong> Aktiven PassivenPost 487 371.93Bank 340 610.95Depot Mietzins 4 592.30Debitor Verrechnungssteuer 2 538.10Kreditoren 386.35Verrechnungskonto <strong>Frauenhaus</strong> 4 347.90Verrechnungskonto Bildungsstelle –15 544.02Fonds am 1.1.<strong>2005</strong> 857 024.18Fondsabnahme <strong>2005</strong> 11 101.13Fonds am 31.12.<strong>2005</strong> 845 923.05Total 835 113.28 835 113.28Erfolgsrechnung <strong>2005</strong> Aufwand ErtragEntschädigung Vorstand 6 800.00Administration Verein 15 000.00Total Personalaufwand 21 800.00Raumaufwand 6 840.95Anschaffungen Mobiliar 1 672.40Büromaterial/Kopien/Drucksachen 3 372.30Kommunikation 15 767.35Beitrag Bildungsstelle 22 011.23übriger Aufwand Gremien 2 577.80Total Allgemeiner Aufwand 45 401.08Einzelmitgliederbeiträge 13 797.00Kollektivmitgliederbeiträge 4 050.00GönnerInnen-Beiträge 4 000.00Spenden 33 825.05Zinserträge 7 268.85Total Einnahmen 62 940.90Fondsabnahme <strong>2005</strong> 11 101.13Total 74 042.03 74 042.03


Bilanz und ErfolgsrechnungProjekt Bildungsstelle Häusliche Gewalt <strong>2005</strong>Bilanz per 31. Dezember <strong>2005</strong> Aktiven PassivenPost 20 797.67Debitoren 600.00Debitor Verrechnungssteuer 32.00Transitorische Aktiven 500.00Kreditoren 385.65Verrechnungskonto Verein 15 544.02Transitorische Passiven 6000.00Fonds am 1.1.<strong>2005</strong> 3 781.90Fondsabnahme <strong>2005</strong> 3 781.90Fonds am 31.12.<strong>2005</strong> –Total 21 929.67 21 929.67Erfolgsrechnung <strong>2005</strong> Aufwand ErtragPersonalaufwand 72 857.03Raumaufwand 6 580.00Anschaffungen Mobiliar 752.80Büromaterial/Kopien/Drucksachen 1 878.70Kommunikation 1 525.30Öffentlichkeits-/Sensibilisierungsarbeit 10 037.00übriger Aufwand 705.00Total Allgemeiner Aufwand 14 898.80Einnahmen Bildungsarbeit 31 951.25Subventionen 36 500.00Beitrag Verein 22 011.23Zinserträge 91.45Total Einnahmen 90 553.93Fondsabnahme <strong>2005</strong> 3 781.90Total 94 335.83 94 335.83Bildungsstelle Häusliche GewaltDie Bildungsstelle Häusliche Gewaltwurde im Jahr 2003 als ein Projektdes Vereins zum Schutz misshandelterFrauen <strong>Luzern</strong> lanciert, umder steigenden Nachfrage nachWeiterbildungs-, Informations- undSensibilisierungsarbeit zum ThemaHäusliche Gewalt gerecht zu werden.Nach dreijähriger erfolgreicherProjektzeit wurde die Bildungsstellenun per Anfang 2006 in eineneigenständigen Betrieb des Vereinszum Schutz misshandelter Frauenüberführt und bietet unterdessenin der ganzen deutschsprachigenSchweiz ihre Dienstleistungen an.Bildungsaufträge an diversen Fachhochschulender Sozialen Arbeit, ander Zentralschweizerischen Polizeischule,an Ausbildungszentren fürGesundheitsberufe gehören ebensozum Angebot wie Informationsveranstaltungenfür Vereine, Schulenund Institutionen. Die aktiveZusammenarbeit mit dem <strong>Frauenhaus</strong><strong>Luzern</strong>, dem <strong>Luzern</strong>er InterventionsprojektLÎP und weiteren Institutionenund Organisationen, wiezum Beispiel dem MädchenhausZürich und Amnesty Internationalermöglichen eine breite Sensibilisierungs-und Präventionsarbeit imThemenbereich Häusliche Gewalt.Die 60 Stellenprozente werden vonSandra Fausch und Andrea Wechlinabgedeckt.Weitere Informationen unter:www.frauenhaus-luzern.ch, via Mailbildungsstelle@frauenhaus-luzern.choder Telefon 041 410 59 72.


Sie können uns unterstützen!www.frauenhaus-luzern.chZeigen Sie Ihr Engagement gegen Gewalt an Frauen,werden Sie Mitglied/GönnerIn des Vereins– Informationen zu Zielen und Aufgaben des Vereins zum Schutz misshandelterFrauen– Auskunft über die Arbeit mit gewaltbetroffenen Frauen und Kindern im<strong>Frauenhaus</strong> <strong>Luzern</strong>– Angaben zu den Dienstleistungen der Bildungsstelle Häusliche Gewalt– Aktuelle Hintergrundinformationen zum Thema Gewalt an Frauen– Hilfestellungen für gewaltbetroffene Frauen mit Telefonnummern und AdressenJahresbeitrag für Einzelmitglieder Fr. 25.–Jahresbeitrag für Kollektivmitglieder Fr. 75.–Beitrag für GönnerInnen, jährlich Fr. 200.–oder einmalig Fr. 1 000.–Unterstützen Sie unsere Aktivitäten mit einer Spendefür das <strong>Frauenhaus</strong> und für die Bildungsstelle HäuslicheGewalt.BeitrittserklärungIch möchte/wir möchten den Verein zum Schutz misshandelter Frauen unterstützenals:EinzelmitgliedGönnerInKollektivmitgliedmit einer einmaligen SpendeVerein zum Schutz misshandelter FrauenGeschäftsstelleKornmarktgasse 16004 <strong>Luzern</strong>Tel./Fax 041 410 84 88verein@frauenhaus-luzern.chSpenden: PC 60-16234-9Name/VornameVerein/FirmaStrassePLZ/Ort<strong>Frauenhaus</strong> <strong>Luzern</strong>Postfach 1106000 <strong>Luzern</strong> 4Tel. 041 360 70 00Fax. 041 360 30 36frauenhaus@frauenhaus-luzern.chDatumUnterschriftEinsenden an:Verein zum Schutz misshandelter Frauen, Kornmarktgasse 1, 6004 <strong>Luzern</strong> oderverein@frauenhaus-luzern.chBildungsstelle Häusliche GewaltKornmarktgasse 16004 <strong>Luzern</strong>Tel. 041 410 59 72Fax. 041 410 84 88bildungsstelle@frauenhaus-luzern.ch

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