Sehbehinderung und bLindheiT: enTWiCKLung in der SChWeiZ

Statistische Erhebungen zur SehbehinderungStatistische Erhebungenzur SehbehinderungDie bisherigen verschiedenen Möglichkeiten, statistisch relevante Zahlen zuerhalten, weisen merkliche Schwächen aus. Statistiken bauen nur in wenigenFällen auf einer »klinisch festgestellten Sehschädigung» auf, also aufZahlen, die durch ausgedehnte Messungen durch Fachpersonen entstandensind (Augenärzte, Optiker, Low Vision-Fachpersonen u.a.m.). Die in derSchweiz und auch im Ausland normalerweise verwendeten Zahlen zur Sehbehinderungentstanden durch Umfragen, basieren also auf einer «selbst erlebtenSehbeeinträchtigung»: Eine Bevölkerungsgruppe wird beispielsweisenach ihren Problemen beim Lesen eines Buches, bei Einschränkungen in derMobilität oder – dies ist für die statistische Erfassung der Hörsehbehinderungrichtungsweisend – beim Verfolgen eines Gesprächs befragt. PräziseAngaben sind mit dieser Methode nicht zu erhalten.Die Sozialversicherungen (Invalidenversicherung, Altersversicherung, Unfallversicherung,Pensionskasse etc.) definieren den Begriff «Sehbehinderung»aufgrund gesetzlicher oder reglementarischer Bestimmungen. Aus einerobjektiv belegbaren Sehschädigung wird das Recht auf eine bestimmte Versicherungsleistungabgeleitet [3]. Die Statistiken der Sozialversicherungenbeziehen sich demnach auf die Anzahl bezogener finanzieller Leistungeneiner bestimmten Art, wie die Anzahl bewilligter IV-Renten oder Hilflosenentschädigungen,die Anzahl bewilligter weisser Stöcke etc.Bezieht eine sehbehinderte Person eine Leistung nicht oder erfüllt sie eineformale Voraussetzung dazu nicht, wird sie in der Statistik nicht erfasst. ImBereich der Sehbehinderungen sind aber unterschiedliche Versicherungsleistungenvor und nach dem Erreichen des Pensionsalters ein bedeutenderstatistischer Faktor. Ebenso die Tatsache, dass mehrere bei einer Persongleichzeitig aufkommende Schwierigkeiten mit dieser Erfassungsart kaumermittelt werden können. Denn gerade die Kombination Sehbehinderung/Hörbehinderung wird nicht ersichtlich, wäre aber sehr wichtig zu wissen,denn die Hörsehbehinderung ändert die Lebensumstände einer sehbehindertenPerson massiv![3] Die Invalidenversicherung definiert Behinderung im Kreisschreiben über die Beiträge an Organisationender privaten Behindertenhilfe folgendermassen: «Als Behinderte im Sinne von Art. 74 IVG geltenPersonen, die in den letzten zehn Jahren eine individuelle IV-Leistung (medizinische Massnahmen,Abgabe von Hilfsmitteln, Früherfassung und Frühintervention, Integrationsmassnahmen, Massnahmenberuflicher Art, Taggelder als akzessorische Leistung, Invalidenrenten, Hilflosenentschädigungen)oder eine von einer zuständigen kantonalen Behörde angeordnete sonderpädagogische Massnahme(…) bezogen haben.» Quelle: Kreisschreiben über die Beiträge an Organisationen der privaten Behindertenhilfe(KSBOB), Betriebsjahre 2011 - 2014. http://www.sozialversicherungen.admin.ch Rubrik IV,Grundlagen IV. 318.507.10 d.8