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Rundbrief Elim Flash September 2013 als PDF ansehen / downloaden

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ELIM FLASHSeine Frau will M. nicht mehr zurück - siehat den Absprung aus dem Drogenleben geschafft.Für M. ist die endgültige Trennungaber ein harter Schlag. Seine Borderline-Störung kommt zum Vorschein. Er landetmit Selbstmordversuchen in der Klinik undbeginnt sich massiv zu ritzen, schneidet sichdie Arterien auf und springt in den Rhein.Während dieser Zeit spritzt ihm ein Kollegedas Kokain zum ersten Mal. Er wolltenie mit Spritzen beginnen, trotzdem ist diespraktisch für ihn. Da seine Nase durch dasKokain so kaputt ist, kann er nicht mehr anderskonsumieren.Er hält sich mit Temporärjobs und Unterstützungdurch das Sozialamt über Wasser.Während dieser Zeit wendet er sich auchwieder dem Alkohol zu und trinkt schlussendlich20 - 30 Büchsen Bier und 1 - 2 FlaschenSchnaps im Tag. Dann steigt er aufHeroin um. Das ist billiger <strong>als</strong> Kokain. M.lebt ausserdem in verschiedenen Beziehungen.Die Frauen, die er kennenlernt, habenGeld. Da sie nicht selber spritzen können,hilft er ihnen dabei. Sie unterstützen ihn dafürfinanziell. Heute bereut er dies zutiefst.Er würde das nie mehr machen.Durch den Lebensfrust beginnen die Schlägereien.Immer wenn er betrunken ist, schadeter jemandem - entweder sich selberdurch das Ritzen oder anderen durch Streit.Er verletzt viele Leute, schlussendlich gehter auf die Polizei los. Dies hat harte Konsequenzen,er wird zu 24 Monaten Haft verurteilt.Seine Tochter, in der Zwischenzeit 18Jahre alt, sucht ihren Vater genau in dieserZeit und findet ihn. Sie hatten sechs Jahrekeinen Kontakt mehr. M. konnte die Familienicht mehr besuchen, da er sich mit einemfranzösischen Grenzwächter angelegt hatund bei Grenzübertritt sofort in Frankreichinhaftiert worden wäre. Seine Tochter hältihm unbewusst einen Spiegel seines Lebenshin. Das öffnet M. die Augen. Die 24 MonateHaft haben ihm zum ersten Mal etwasgebracht. Er weiss nämlich endlich wieder,warum er lebt: Für seine Kinder!Etwa vier Monate vor dem Eintritt ins Gefängnishört er mit dem Konsum von Drogenauf. Er will auf keinen Fall während derHaft einen Entzug machen. Seine damaligeFreundin versteht dies nicht, hat er doch fürsie immer die Drogen besorgt. Sie stellt ihnunter f<strong>als</strong>chen Anschuldigungen kurzerhandauf die Strasse.M. darf dann bis zum Haftantritt bei seinerSchwester leben. Dort hören die Borderline-Symptome auf. Nach der Haft wohnt er einJahr bei seiner Schwester und es läuf allesrund. Bis er irgendwann einen Rückfall hatund erneut auf die Polizei losgeht. Er wirdfür drei Monate in die UPK eingewiesen.Nach acht Wochen sucht er sich einen Therapieplatzund geht in den „Chratten“. Dortkann er die Medikamente abbauen, die erwährend der UPK erhalten hat. Nach siebenMonaten wird er erneut rückfällig und gehtwieder auf die Polizei los. Das Therapiehausnimmt ihn nicht mehr zurück, ein weitererAufenthalt in der UPK folgt. M. sucht sichvon dort aus eine begleitete Wohnmöglichkeit,wo er vor allem nicht mehr so vielGeld zur Verfügung hat. Viel Geld bedeutetfür ihn Rückfallgefahr. M. kommt ins <strong>Elim</strong>.Hier ist er seit Februar <strong>2013</strong>. Er hat sich stabilisiert,trinkt ganz selten einmal ein Bierund konsumiert auch selten Drogen. Nurwenn er etwas Geld dafür übrig hat.Ende <strong>September</strong> kann er vermutlich in eineeigene Wohnung ziehen. Für ihn ist aberklar: Er will sein Geld nicht mehr selber verwalten,auch wenn er wieder alleine wohnt.Er ist sich bewusst, dass ein weiterer Rückfallrespektive Ausraster schwerwiegendeKonsequeznzen für ihn haben würde. Erdarf sich nichts mehr erlauben. Bei der Frage,ob dies Druck auslöst, meint er, dass erfroh darüber sei. Zu wissen, dass er keinenFehler mehr machen dürfe, helfe ihm, seinLeben unter Kontrolle zu halten.Mit seinen Kindern steht er nach wie vor ingutem Kontakt. Seine Tochter wohnt auchin Basel. M. sagt, dass er ohne seine Kinder,ohne seine Schwester, seine Cousinemit Kindern und seinem Bruder nie da wäre,wo er heute stehe. Sie sind ihm Halt und Lebenssinn.Gefragt nach seiner heutigen Einstellungzur Religion erklärt er ganz klar, dass er anJesus glaubt. Er liest auch regelmässig inder Bibel - nicht nur wenn es ihm schlechtgeht. Glaubensfragen interessieren ihn sehrund er diskutiert gerne darüber. Besonderswichtig ist ihm die Fürbitte für andere Menschen.Er tut gerne etwas Gutes - mit derFürbitte für andere kann er dies konkret tun.Abschliessend stellt M. das abgedruckteBild zur Verfügung, eine Karte, die er aufden Geburtstag im letzten Jahr erhalten hat.Es zeichnet sein Leben wieder - eine hügeligeLandschaft mit viel Auf und Abs. Wirwünschen M. von Herzen, dass es in seinerZukunft mehr Aufs statt Abs gibt und erjeden Tag Kraft aus seinem Glauben undseiner Beziehung zu den Kindern schöpfenkann.M. J. / Monika Vökt-Grassi5

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