13.07.2015 Aufrufe

Vertreibung und Völkerrecht - Sudetendeutsche Landsmannschaft ...

Vertreibung und Völkerrecht - Sudetendeutsche Landsmannschaft ...

Vertreibung und Völkerrecht - Sudetendeutsche Landsmannschaft ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>und</strong> massakriert. Dabei starben mehr als eine MillionenMenschen, <strong>und</strong> die Überlebenden gingen in die Diaspora. Es lebenkeine Armenier mehr in ihrer alten historischen Heimat um Ararat,Kars <strong>und</strong> Ardahan. Die Nachkommen der Überlebenden desGenozids leben im viel kleineren Gebiet am Kaukasus, das nachdem Ersten Weltkrieg die Armenische Sowjetrepublik <strong>und</strong> nach1990 die Republik Armenien wurde. In einer diplomatischenProtestnote im Mai 1915 bezeichneten die britische <strong>und</strong> diefranzösische Regierung diese <strong>Vertreibung</strong>en als ein „Verbrechengegen die Menschheit <strong>und</strong> gegen die Zivilisation“. Artikel 230 desFriedensvertrags von Sevres, der vom Sultan 1920 unterschriebenwurde, sah vor, diese Verbrechen durch einen InternationalenStrafgerichtshof zu ahnden. Aber dazu kam es nicht mehr, dennder Sultan musste abdanken <strong>und</strong> Mustafa Kemal (später Atatürkgenannt) hat einen neuen Friedensvertrag ausgehandelt, denVertrag von Lausanne von 1923.Während des Krieges wurden auch die assyrischen Christen <strong>und</strong>die Griechen vertrieben <strong>und</strong> massakriert. Etwa 2.5 MillionenGriechen, deren Vorfahren seit Jahrtausenden in Anatolien lebten,mußten nach Westen fliehen. Etwa eine halbe Millionmuslimische Türken flohen nach Osten von Griechenland in dieTürkei. Dieser so-genannte „Bevölkerungsausstausch“, der imLausanner Vertrag von 1923 gutgeheißen wurde, war <strong>und</strong> bliebumstritten. Der britische Aussenminister Lord Curzon beschriebihn als eine „durch <strong>und</strong> durch schlechte, verwerfliche Lösung, fürwelche die Welt in den nächsten h<strong>und</strong>ert Jahren schwer büßenwird“. Allerdings hatte der Vertrag keinen eigentlichen Austauschangeordnet, sondern vielmehr ein fait accompli hingenommen <strong>und</strong>dem Völkerb<strong>und</strong> die Verantwortung für die Frage derEntschädigung der Opfer übertragen. Diese Frage bereitete solcheKomplikationen, daß die Ansprüche schließlich pauschalabgegolten wurden.6

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!