und C-Turnier
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pleasuretussi<br />
PeeTy <strong>und</strong> rassige Zeiten<br />
Ob blond, ob braun, ich liebe alle Pferde.<br />
<strong>und</strong> ihre Welt<br />
Eine Frage, mit der sich jeder Pferdeliebhaber, respektive -liebhaberin<br />
herumschlägt, ist die der passenden Pferderasse.<br />
Wenn man das Westernreitleben beginnt, kommt man zum ersten<br />
Pferd, wie manche Mutter zum Kinde: durch puren Zufall.<br />
In meinem Fall war es wie folgt:<br />
Eines schönen Landlebentages beschloss die Mutter, Geschäfts-<br />
<strong>und</strong> Hausfrau PeeTy dem Verfall ihres nicht mehr sportlichen<br />
Äußeren, durch eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung entgegenzutreten.<br />
Zusätzlich braucht frau auch einfach mal Zeit für sich<br />
ganz alleine.<br />
Also trat ich auf die Straße <strong>und</strong> sprach meine Nachbarin an:<br />
„Was macht man denn hier so sportlich?“<br />
„Reiten. Zumindest reite ich <strong>und</strong> kann das weiterempfehlen.<br />
Das Ganze macht einen recht knackigen Poppes.“<br />
Das klang gut, fand die Liebe meines Lebens 1.1. auch <strong>und</strong> so<br />
machte ich mich auf die Suche nach einem Stall. Durch eine<br />
andere Bekannte, lief ich dann irgendwann auf einem Westernreiterhof<br />
auf <strong>und</strong> hatte wirklich 100 % keinen Plan von dem<br />
was da auf mich zukommen sollte.<br />
Mir wurde eine weiße Araberstute zugewiesen. Da ich noch<br />
keine Ahnung von Rassen oder dergleichen hatte, w<strong>und</strong>erte ich<br />
mich zwar, dass mir kein „richtiges“ Westernpferd unter den<br />
Hintern geschoben wurde aber ich war heilfroh, dass sie mich<br />
irgendwie akzeptierte. Also satteln (oh Gott, wie soll das denn<br />
gehen) <strong>und</strong> dann rauf auf das Hotti. Angst hatte ich keine aber<br />
lenken <strong>und</strong> Co ging irgendwie nicht oder doch?<br />
Ich ging gut gelaunt <strong>und</strong> übermotiviert nach Hause. Genau das<br />
wollte ich. Das <strong>und</strong> nichts anderes. Ich mochte den Geruch,<br />
den Dreck, die Pferdehaare <strong>und</strong> als amtliche Tussi auch diese<br />
weichen Nüstern, die man so schön knutschen konnte.<br />
Mein ursprünglicher Plan damals war, einmal die Woche zu<br />
reiten. Ich bettelte den damaligen Trainer an, ob ich nicht zwei<br />
Tage später schon wieder mitreiten dürfe. Gott sei Dank wurde<br />
ein Platz frei <strong>und</strong> so saß ich also binnen 7 Tagen ein zweites<br />
Mal im Sattel. Bei meinen beiden Besuchen fiel mir damals<br />
auf Anheib ein w<strong>und</strong>erschönes schwarzes Pferd auf. Er hatte<br />
ein weißes Herz auf der Stirn <strong>und</strong> hieß Sansibar. Es machte<br />
zooooom <strong>und</strong> ich war verliebt. Er schien zwar nicht der einfachste<br />
Gaul unter der deutschen Sonne zu sein aber er hatte<br />
mein Herz im Sturm erobert. Der Stall zog um <strong>und</strong> ich mit.<br />
WESTERNREITER – April 2010<br />
Ich hatte in der neuen Örtlichkeit das Glück, dass Sansibars<br />
Besitzerin für 14 Tage in Urlaub war.<br />
Also durfte ich ihn reiten (sonst wollte wohl niemand). Da ich<br />
wirklich keinerlei Ahnung hatte, wie man auf ein Pferd einwirkt,<br />
zupfte ich ein wenig (ohne jegliche Resonanz) an den<br />
Zügeln <strong>und</strong> versuchte ihn mit meinen Beinen in die richtige<br />
Richtung zu lenken. Sansibar steckte seine Nase relaxt in den<br />
Sand <strong>und</strong> tat mir mehr oder weniger den Gefallen. Ich fand<br />
mich in einer Reinkarnation des Films „Fury der schwarze<br />
Hengst“ wieder. Ein Mädchen <strong>und</strong> das schwarze Pferd.<br />
Immer wenn ich nach Hause kam, überschüttete ich dort jeden<br />
damit wie w<strong>und</strong>erschön <strong>und</strong> supertoll dieses Pferd doch sei.<br />
Und dann kam die Frage:<br />
„Was für eine Rasse ist er denn?“<br />
„Öh, keine Ahnung. Schwarz ist er.“<br />
„Das ist keine Rasse, das ist ein Farbe.“<br />
„Weiß ich auch. Spielt das eine Rolle?“<br />
„Keine Ahnung, frag doch mal nach.“<br />
Also ging ich mit waschechten „Westernstiefeln“ an meinen<br />
Beinen in den Stall. Übrigens war ich die Lachnummer damit,<br />
denn niemand sagte was dazu. Nur eine Bikerin hatte ein<br />
Einsehen <strong>und</strong> kaufte sie mir direkt mit dem Satz ab: „Hol Dir<br />
mal was vernünftiges. Kein W<strong>und</strong>er, dass Du davon Blasen<br />
bekommst. Das sind mexikanische Bikerstiefel <strong>und</strong> nicht zum<br />
Reiten geeignet.“<br />
„Sag mal, weißt Du was Sansibar für eine Rasse ist?“<br />
„Keine Ahnung, frag doch die Besitzerin.“<br />
Die war in Urlaub. Also blieb ich bis dahin unwissend. Im<br />
Nachhinein erfuhr ich, dass er eine Mischung aus Lippizaner<br />
(toller Papa) <strong>und</strong> ungarischem Halblut ist (super Mama). Im<br />
Laufe der Zeit liebte ich ihn immer mehr, auch wenn er mir<br />
dafür das Leben immer schwerer machte. Und so war er nach<br />
drei Monaten Ponyhof mein Pferd. Mein Name stand im Equidenpass<br />
<strong>und</strong> ich war ca. sechsmal die Woche im Stall.<br />
Irgendwann dann ging es Richtung <strong>Turnier</strong>. Ich wollte auch<br />
auf Schleifenjagd gehen. Also kam die Überlegung auf, welche<br />
Disziplin es denn sein solle? Ich beschäftigte mich intensiv mit<br />
der Frage, ob mein Bärchen denn nun die optimale Rasse für<br />
diesen Sport sei.<br />
Mir kamen erste Zweifel, denn ein durchgehendes Pferd,<br />
welches nicht einen Fuß in die Halle setzte, wenn neue Menschen<br />
oder sogar Trailtore dort plötzlich ihr Unwesen trieben,<br />
schien gänzlich ungeeignet.<br />
Hmmm, lag das nun an der Rasse oder am individuellen Cha-<br />
©<br />
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