www.fmt-rc.de<strong>FMT</strong>-TEST 35OrchideeWer Manfred <strong>Schadl</strong> kennt,...... wird bestätigen, dass wir es mit einemversierten Modellbauer zu tun haben, derneben einem hohen theoretischen Wissenum die Auslegung eines Hochleistungsseglersauch das praktische Know-how hat, dieseshandwerklich – in qualitativ hochwertigerEinzelfertigung – in perfekte Segelflugzeugeumzusetzen. Seine Kapazität ist auf nur wenigeFlugzeuge pro Jahr ausgelegt, aber was mannach entsprechender Wartezeit dann geliefertbekommt, ist von allererster Qualität.Die von mir gewählte <strong>ASW15b</strong> ist einesvon den „kleineren“ Modellen im Angebot vonManfred <strong>Schadl</strong> im Maßstab 1:3. Fünf MeterSpannweite und über zwei Meter Rumpflängesind für meine Verhältnisse noch die praktikableGröße zum Transport, aber auch nochfür jede Menge Flugleistung. Der Grundbausatzbesteht aus den üblichen Teilen wie GFK-Rumpf und Styropor/Abachi-Flächenteilen. BeiManfred <strong>Schadl</strong> ist jedes Modell ein Einzelstück,und so hat er eine überschaubare, aberwichtige Optionsliste bis hin zum flugfertigenModell im Angebot. Ich habe den Rumpf inKevlar-Ausführung genommen, einmal umGewicht zu sparen, aber besonders um Festigkeitzu bekommen. Diese äußert sich nichtin einem bombenfesten Rumpf, sondern imGegenteil, in einem extrem flexiblen Rumpf.Was sich biegt bricht nicht, oder wie war das?Da kommt auch ein Großteil der Hangflugfestigkeitdes Modells her. Den Rumpf habe ichdann auch komplett ausbauen lassen, sprichAnpassung der Tragflächen nebst genialer Sicherungselbiger. Die Schleppkupplung ist genausoeingebaut wie das Einziehfahrwerk, dieKabinenhaube ist fertig verklebt und lackiertund die Höhenruderlagerung ebenso fertig.Mit der Sitzwanne und dem Armaturenbretthat man den Grundausbau abgeschlossen. DieTragflächen sind fertig gebügelt, die Ruder angeschlagenund die Störklappen eingelassen.Das Höhenleitwerk ist fertig und braucht nuraufgesteckt zu werden, das große GFK-Seitenruderist fertig angeschlagen und gelagert.Zum Aufbau...... der <strong>ASW15b</strong> benötigt man kein Werkzeug,beim Transport hat man zwei Teile: Den Rumpfund alles andere in der sehr gut gemachtenSchutztasche. So vorbereitet verdoppelt sichder Kaufpreis von 940,- € auf runde 2.000 €,dafür bekommt man aber einen handwerklichperfekten Flieger. Bis zum ersten Starthatte ich noch acht Servos einzubauen undanzulenken, Empfänger und Akkus unterzubringenund für das <strong>EMA</strong>-Scale Regler undVerkabelung herzurichten. Am längsten hatnoch die Lackierung der Rumpfspitze und desSeitenruders gedauert, mit der von Manfred<strong>Schadl</strong> gelieferten Sprühfarbe hat man keineFarbunterschiede zum Dekorbogen, den esauch noch aufzubringen galt. Die Programmierungim Sender ist einfach, einzig dieStörklappen und die Motorsteuerung habeich über zwei Flugphasen getrennt auf demGasknüppel liegen. Blei benötigt man nichtzum Auswiegen. Innerhalb einer gemütlichenWoche war die <strong>ASW15b</strong> flugbereit. Um die Optiknoch weiter aufzupolieren, habe ich mir beiAxel Pfannmüller noch einen Piloten gegönnt.<strong>EMA</strong> Scale800Florian Schambeck hat neben der technischanspruchsvollen AFT-Serie mittlerweile die<strong>EMA</strong>-Scale-Serie von 200 bis 1.200 Watt ausgeweitet.Das <strong>EMA</strong> Scale hat den gewaltigenVorteil, dass es in Sekunden montiert ist undso aus einem am Boden liegenden Segler eineneigenstartfähigen Elektro-Segler macht.Ich möchte nicht wissen, wie viele Vier-, Fünfodergar Sechs-Meter-Segler in den Modellbaukellernverstauben, nur weil einfach keinSchleppflieger oder Hang greifbar ist. DieZeiten sind nun vorbei.Viele, die meine <strong>ASW15b</strong> zum ersten Malgesehen haben, fragen mich, ob die 15 mitdem kleinen Motor eigenstartfähig ist oder obes nur in der Luft zum Nachtanken von Höhetaugt. Die überraschten Gesichter sind jedesMal da, wenn ich erkläre, dass ich mit Halbgasvon der Wiese starte und erst in der Luft Vollgasgebe. Der mechanische Aufbau entspricht derPhilosophie von Florian Schambeck, nur hochwertigeKomponenten, größtenteils selbst entwickeltund gefertigt, kommen zum Einsatz. DieBilder geben einen Eindruck davon. Durch diesteckbare Ausführung kann man das <strong>EMA</strong> fürmehrere Modelle einsetzen oder ganz schnellauf- oder abbauen. Der 6/5.000er Flugakkuverbleibt fest im Modell, um den Schwerpunktzu halten, der Regler ist auch fix im Modell.Am Anfang hatte ich mir Sorgen gemacht,ob die langen, fast 50 cm langen Kabel zwischenRegler und Motor Störungen verursachenwürden. Zur Vorsicht habe ich sie verdrillt,aber im praktischen Flugbetrieb hat es keinerleiProbleme gegeben. Der mitgelieferte YGE60-Regler passt sehr gut zu dem Antrieb, ich habezusätzlich noch das Opto-Modul mit eingebaut,um so den Regler von der Anlage zu trennen.Hier muss man bei der Programmierung vonBremse und Weg etwas experimentieren. Ichhatte zunächst Probleme, weil ich entwederkeine Bremse hatte, oder der Regler den Motornicht laufen ließ. Mit einem Anruf bei YGE hattesich das aber schnell aufgeklärt, mittlerweilesollte das richtig in der Anleitung beschriebensein. Die Ursache ist, dass das Opto-Modul deneingestellten Weg beeinflusst.
36 SEGELFLUG <strong>FMT</strong> 01 | 10Seitenruderlagerung und -anlenkung.Die ASW15 hat nur einen Schleifsporn, hierein 2-mm-Stahldraht.Das eingebaute F<strong>EMA</strong> Einziehfahrwerk, ungedämpft und ungebremst,aber perfekt eingebaut. Die Einziehfahrwerksklappen sind ideal gelagert undauf lange Lebenszeit ausgelegt.Der <strong>EMA</strong>-Sperrholzhalter für die ASW15. Es werdenverschiedene Radien angeboten für perfektenEinbau und Passung im Rumpfrücken.Der eingeharzte <strong>EMA</strong>-Sperrholzträger,vorne die Klemmung für die Steckung des<strong>EMA</strong> Scale 800. Flächenanschluss: Die Steckung istschwimmend, arretiert von zwei Alubolzenvorne und hinten.Die Alubolzen an der Tragfläche werdenim Rumpf durch die gespannten Stahldrähtearretiert. Genial einfach.Seitenruder oder <strong>EMA</strong> Scale? Der schlankeQuerschnitt ist einer der Gründe, warum mandas <strong>EMA</strong> – im antriebslosen Zustand –in der Luft nicht wirklich wahrnimmt oder spürt.Das 1:6,8 untersetze Planetengetriebedes <strong>EMA</strong>: perfekt gelagert und geschmiertfür langlebigen Einsatz.<strong>EMA</strong> Scale 800 im einbaufertigen Zustand.