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Vinz! Ausgabe 6 - Evangelische Kirchengemeinde Harpen

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<strong>Ausgabe</strong> 6 / Juni 2011 - Sommer / Herbst 2011Der GemeindebriefAus dem Inhalt:• Tauffest• Ostern-Pfingsten• Krankenhausseelsorge• Gemeindehaus• Europäische Leitkultur• Mit Herzen,Mund und Händen• Kinderferientage• Konfirmation 2011


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EditorialGott sagt „Ja“zum Leben!Gottes Wille ist das Leben. Er hatdem Menschen das Leben gegeben, erwill Freundschaft mit ihm – und derBeginn dieser wunderbaren Freundschaftwird durch die Taufe markiert.Wer getauft wird, darf sich des guten Gefühlssicher sein, dass Gott sein Freund seinwill. Darum ist die Taufe – genau wie jederund jede Getaufte selbst – ein Gottesgeschenk!Gott schenkt nicht nur das Leben, erbietet auch seine Freundschaft an. Was fürein Geschenk, da bekommt man doch gleichLust, es auszupacken!2011 ist das Jahr der Taufe – es steht unterdem Thema: ein Gottesgeschenk. Auch inunserer <strong>Kirchengemeinde</strong> wird die Taufeim Verlauf des Jahres immer wieder in denMittelpunkt gestellt: ganz besonders beimgroßen Tauffest unserer Gemeinde am 3. Juli2011 – Näheres dazu in dieser <strong>Ausgabe</strong> von<strong>Vinz</strong>!.Und wenn sich die vielen anderen Artikeldieses <strong>Vinz</strong>! auch nicht ausdrücklich alle mitder Taufe beschäftigen, so geht es doch beiallen Aktivitäten immer darum, dass Gottsein Ja! zum Leben spricht – und dass erder Freund der Menschen sein will: In denBerichten rund um die Überlegungen zumUmgang mit unserem sanierungsbedürftigenGemeindehaus geht es letztlich darum,wo wir im Gemeindeleben unsere Gottes-Freundschaft in Gruppen und Kreisen, imkirchlichen Unterricht und Sitzungen, aberauch bei Festen und Feiern in den Gemeinderäumlichkeitenausleben können. ImRückblick und in Einladungen zu besonderenGottesdiensten in der St. <strong>Vinz</strong>entius-Kirchegeht es ebenfalls darum: wie können wirdurch unseren Gottesdienst auf GottesFreundschafts-Einladung reagieren? Wennes in den Berichten um Diakonie oder umKirchenmusik geht: Immer geht es letztlichdarum, welche Konsequenzen die Liebe Gottes,die er uns zuteil werden lässt, im praktischenLeben der Gegenwart haben wird.Um all das geht es in dieser <strong>Ausgabe</strong> des<strong>Vinz</strong>! im Jahr der Taufe. Weil Gott sein „Ja!“zu den lebendigen Steinen sagt, ist unserGemeindeleben so bunt und vielfältig!Viel Freude, Spaß und innere Bereicherungwünsche ich Ihnen damitIhr Gerald Hagmann3


AndachtLiebeGemeinde!An einem der vergangenen Samstagewurde unsere St. <strong>Vinz</strong>entius-Kircheanlässlich einer Trauung mit rotenHerzluftballons geschmückt. Mir fieldazu ein Text in die Hände, der nichtnur zu Brautpaaren passt, die sichgerade das Ja-Wort gegeben haben,sondern den ich jedem Menschenwünschen möchte:Das wünsch ich dir von Herzen...Dass dir niemals die Luft ausgehtDass sich deine Sorgen in Luft auflösenDass du immer einen Grund zur Freude hastDass du nie vergisst: Gott ist immer bei dir.Wie ein bunter Luftballon sollst du sein, derfröhlich mit den Wolken zieht und heiter inden Himmel sieht und der weiß, du bist mitmir, mein Gott.Eine gesegnete Sommerzeit wünscht IhnenJohannes DitthardtIm Leben kann manches zerplatzen....Seifenblasen – Klar doch! Fahrradreifen – istärgerlich. Glühbirnen – plötzlich sitzt manim Dunkeln. Luftballons – man erschricktnur ein bisschen. Träume – schade, abernicht zu ändern. Hoffnungen – traurig,aber wahr. Freundschaften – schlimm undmanchmal sehr schmerzhaft.Was auch immer in deinem Leben zerplatzenmag – du musst es nicht allein durchstehen.Gott ist bei dir. Wünsche, Hoffnungen,Träume, wenn sie zerplatzen, ist das oft ganzschön schwer. Gott versteht dich und lässtdich dabei nicht allein. Er steht schwere Zeitenmit dir durch. Seine Liebe zu dir zerplatztnicht und ist keine Seifenblase, die sich inLuft auflöst.4


GottesdienstTauffest in und um dieSt. <strong>Vinz</strong>entius-KircheTaufbeckenJesus liebte besonders die Kinder!Und er legte seine Hände auf dieKinder und segnete sie.(Markusevangelium, Kapitel 10).Darum ist es eine ganz alte Traditionunserer Kirche, die Kinder zu taufen– und diese Tradition setzt sich ausgutem Grund fort – wenn auch dieBibel uns Geschichten von der TaufeErwachsener erzählt.Die Taufe macht deutlich, dass Gott seinJa! zum Menschen spricht – nicht erst zumErwachsenen. Kinder werden schon früh indie christliche Gemeinschaft aufgenommen,ihnen soll von Anfang an deutlich werden,dass ihnen ein liebender Gott zur Seite steht,der sie beschützt und dem sie alles sagenkönnen. Je größer sie werden und je mehrsie vom Leben erfahren, desto mehr suchensie auch nach einem Ort, der ihnen Vertrau-en und Geborgenheit schenkt. In der Taufewird ihnen Liebe und Geborgenheit Gotteszugesagt, in der Kirche können sie einen solchenOrt finden. Während früher die meistenKinder in den ersten Wochen ihres Lebensgetauft wurden, hat sich der Zeitpunkt fürdie Taufe in den meisten Fällen verschoben:Viele Kinder werden erst mit einem Jahrgetauft – oder auch noch später. Manchebleiben ungetauft.Dass inzwischen viele größere Kinder nichtgetauft sind, hat verschiedene Gründe. MancheEltern wollen, dass sich ihre Kinder fürdie Taufe selbst entscheiden. Bei anderen habenäußere Gründe bisher gegen eine Taufegestanden. Vielen Familien fehlte einfach nurder konkrete Anlass. Der soll nun gebotenwerden: das Presbyterium hat beschlossen,ein großes Tauffest zu feiern, zu dem alleFamilien eingeladen sind, deren evangelischeEltern die Taufe ihrer Kinder – in einem etwasanderen Rahmen als üblich – wünschen.5


GottesdienstSteinhügel ablegen wird. Dieser Hügel wirdspäter mit Blumen geschmückt.Wie kommt dasLicht in die Kirche?Von einem kleinen offenen Feuer vor demHauptportal der St. <strong>Vinz</strong>entius-Kirche soll esmit der großen Osterkerze von allen Besuchernbei einem Gang um die Kirche in dendunklen Raum gebracht werden. Jeder holtsich dann mit einer kleinen Kerze sein Osterlichtan seinen Sitzplatz. Wenn die Sonneaufgeht und durch die Scheiben scheint,wird nach einem großen Orgelpräludium dieGemeinde das „Christ ist erstanden“ anstimmen.Taufgedächtnis und Abendmahl werdenden langen Gottesdienst beenden, wennanschließend im Gemeindehaus für alle einOsterfrühstück angeboten wird.Thema - LosungAbgelegte SteineDas Bild aus der Geschichte von dem Steinvor des Grabes Tür fasziniert alle. Steinesollen bildlich und auch handgreiflich denGottesdienst begleiten und prägen. ZwölfKreuzwegstationen, vorreformatorische Traditiondes Nachdenkens über den LeidenswegJesu, sollen am Anfang stehen. AktuelleBilder von Tod und Sünde – steinige Situationenaus unserer Welt. Die Bilder sollennicht gezeigt, sondern durch Wortbeiträgein der eigenen Vorstellung entstehen. Zwölfkantige, klobige, schwere Steine bilden dasMotiv für das Titelbild. Durch die Anordnungder Steine entsteht ein Kreuz, durchschienenvom Osterlicht. Jeder Besucher bekommtsymbolisch am Eingang einen Stein in dieHand, den er unter dem Kreuz auf einemOsternacht um4.30 UhrUm 4.00 Uhr ist es wirklich noch dunkel. DasVorbereitungsteam stellt an den EingangsundAltarstufen kleine Teelichter auf, damitniemand stolpert. Der Raum bleibt trotzdemdunkel. Und es kommen Besucher! Fast 50Menschen treffen sich am frühen Morgen,um in der St. <strong>Vinz</strong>entius-Kirche Osternachtzu feiern! Sie erleben in den folgenden zweiStunden eine eindrucksvolle Atmosphäre mitStille und Meditation. Es begleitet sie währendder ersten Stunde zu Bildern und Textenein tiefer brummender Orgelton. Wenner schließlich aufhört, ist das wie eine Befreiung!Aber er wird wieder aufgenommenund improvisatorisch entfaltet zwischen denheilsgeschichtlichen Lesungen. Gottes Wortist wie Licht in der Nacht singt die Gemeindeals Antwort auf die Geschichten. Die Vielfalt10


Gottesdienstan diesem Morgen ist erstaunlich. Dazugehört auch die Musik: von einem einzelnenOrgelton über einstimmige liturgische Gesängeder Schola, mehrstimmige Rufe undChoräle der Gemeinde bis zu festlichen Präludienund Improvisationen auf zwei Orgeln.Und viele Worte von vielen an verschiedenenOrten der Kirche gesprochen: Meditationen,Rufe, Lesungen, Gebete. Schließlichdie Handlungen: Umgang um die Kirche undden Taufstein, Ein- und Auszug, Ablegen derSteine, Entzündungen der Kerzen. Der Morgenbietet ein vielfaches unterschiedlichesErleben, Fühlen und Empfinden.Um 7.00 Uhr, nach zweieinhalb Stunden,sitzen alle, Akteure und Besucher, imGemeindehaus, essen, trinken und tauschenihre Eindrücke aus. Man hört Positives undDankbares. Auch die Tatsache, dass manin so großem Kreis zu ungewöhnlich früherStunde Ostern feiern konnte. Es war einerster Versuch nach vielen Jahren, dersicher im nächsten Jahr weiter entwickeltwerden kann.Die eindrucksvolle Skulptur Stein-Kreuzwird noch einige Zeit im Altarraum der Kirchestehen bleiben, auch wenn die Blumenschon längst verwelkt sein werden.„Osterfeuer“Besonderer Dank gilt Diakon Lechelt fürIdee, Vorbereitung und konzentrierte, perfekteOrganisation und Koordination; Dankauch dem gesamten Vorbereitungsteam, dasdie verschiedenen Aufgaben engagiert underfolgreich erledigt hat.Karl-Heinz SaretzkiDIETZseit 1890Bestattungen · ÜberführungenBestattungsvorsorgeTischlerei · Möbelbauindividuelle Einzelanfertigungen<strong>Harpen</strong>er Hellweg 143 | 44805 Bochum | Telefon 02 34/23 13 65 | Fax: 02 34/23 10 59www.dietz-bochum.de | uwedietzbochum@gmx.de11


GottesdienstDie Nacht der NächteSonnenuntergänge am Strand recht hoch imKurs, aber den Tagesanbruch erleben vielleichtnoch die Berggeher, die einen Gipfelerstürmen wollen.Wird der Sonnenuntergang eher roman -tisch empfunden, so ist unstrittig diebesondere Kraft des neuen Tages einerhebendes Ereignis.Dunkelheit weicht dem Licht – Hoffnungslosigkeiteiner neuen Hoffnung. Wer hat esnicht schon erlebt – die schlaflose Nacht imKrankenhaus oder Daheim. Fieber, dunklePhantasien oder Träume, Schmerzen … erstwenn die Nacht weicht, wenn die Vögel mitihrem Gesang die ersten Sonnenstrahlenankündigen, dann spüren wir, wie sich dasLicht wie Balsam auf unsere Seele setzt.Die Schöpfungsgeschichte berichtetüber die Teilung von Licht und Dunkelheit– von Tag und Nacht.Mit einer recht großen Nachlässigkeitversäumen wir die jeweiligen Übergänge,obwohl wir in Dichtung, Literatur, Musikund in unendlichen vielen Filmen und inder Fotografie über Sonnenuntergang undSonnenaufgang Faszinierendes lesen, hörenoder sehen. Gut, in der Urlaubszeit stehenBeim Frühgottesdienst am Ostersonntag wardieser Wechsel für die vielen Besucherinnenund Besucher ein großartiges Erlebnis.Durch den offenen Eingang am Kirchturmhörten wir das Zwitschern der Vögel undso wie ich grübelten wohl alle über diesenbesonderen Zauber, den wenige Menschenvor fast 2000 Jahren so wie wir in derSt. <strong>Vinz</strong>entius-Kirche spürten:Nach tiefer Hoffnungslosigkeit, einemgrausamem Todesritual, dem Verlust einesgeliebten Menschen sendeten die erstenSonnenstrahlen und der Gesang der VögelMut, Hoffnung und Freude.Alfred Schiske12


GottesdienstWeltgebetstag 2011An jedem ersten Freitag im März wird inrund 170 Ländern der Erde der Weltgebetstagder Frauen begangen. Auch in diesemJahr fand am 4. März ein Gottesdienst inder St. <strong>Vinz</strong>entius Kirche statt, der von denkatholischen und evangelischen Frauen gestaltetwurde. Die Gottesdienstordnung kamaus Chile und stand unter dem Motto: „Wieviele Brote habt ihr?“ Um das Land Chile denGottesdienstbesuchern näher zu bringen,war die Kirche mit landesüblichen Gegenständen,Farben und Früchten dekoriert.Durch die tatkräftige Unterstützung unseresOrganisten Ernst Arenth und dem Gitarrenchorunter der Leitung von Steffi Hirsch war es eineFreude, die Lieder zu hören und zu singen. Dasgesellige Beisammensein bei Kaffee und Kuchenbildete einen gelungenen Abschluss.Die Kollekte dieses Gottesdienstes betrug775,64 Euro und wurde mit 224,36 Euro vomEine-Welt-Stand auf 1.000 Euro aufgerundet.Ein herzliches Dankeschön allen Spenderinnenund Spendern.Die Ordnung für den nächsten Weltgebetstagerarbeiten Frauen aus Malaysia.Regina LotzRosenbergApothekeStorchApotheker Günter StorchRosenbergstraße 9244805 Bochum-<strong>Harpen</strong>Telefon 02 34/85 25 97info@rosenberg-apotheke.dewww.rosenberg-apotheke.deMo. – Sa. 8.00 – 13.00 Uhr | Mo. und Fr. 14.30 – 18.30 UhrDi. und Do. 14.30 – 19.00 Uhr | Mittwoch 15.00 – 18.00 Uhr14


GottesdienstNot lehrt BetenGedenkgottesdienst für die Opfer in Japan in der St. <strong>Vinz</strong>entius-KircheVokalensemble„Das Entsetzen ist so groß und nah,dass ich es nicht fühlen kann.Es passt nicht in die Seele.“So hat die Pfarrerin der evangelischen Gemeindein Tokio in einem Brief ihre Gefühlenach der Katastrophe beschrieben. Auch inBochum hat das Unglück die Menschen tiefbewegt und den starken Wunsch nach einemGedenkgottesdienst entstehen lassen.Der Gedenkgottesdienst in der St. <strong>Vinz</strong>entius-Kirchefand großes Interesse und PfarrerHagmann erinnerte eindringlich an diePredigt des EKD-Ratsvorsitzenden NikolausSchneider, der in der St. <strong>Vinz</strong>entius-Kircheam 14. November 2010 recht deutlich Wortezum „menschlichen Maß“ gefunden hat:„Wenn der Atomabfall eine halbe Ewigkeitstrahlt, kann kein Mensch behaupten, dasser dafür die Verantwortung übernehmenkann, keiner!“Der Gedenkgottesdienst wurde musikalischeinfühlsam begleitet von Elisabeth Esch(Sopran) mit einem Vokalensemble, vonRudolf Döbler (Solo-Flötist des Rundfunk-Sinfonie-Orchesters Berlin) und Ernst Arenthan der Orgel.Die Kerzenaktion hat den Gedenkgottesdienststill und nachdenklich ausklingenlassen.Alfred SchiskeKerzenaktion15


GottesdienstErst Gott spüren,dann glaubenKerzen entzünden und meditierenEine Thomasmesse in der St. <strong>Vinz</strong>entius-Kirchesuchte mit sinnlichen Erlebnissennach Gott und dem GlaubenSingen, zu Gott beten und eine Predigthören ist das „klassische“ Programm einesGottesdienstes. Als Gottesdienstbesucherdabei sinnliche Erfahrungen zu machen,ist nicht gerade typisch evangelisch. Eine„Thomasmesse“ in der St. <strong>Vinz</strong>entius-Kircheder <strong>Kirchengemeinde</strong> <strong>Harpen</strong> griff das auf,um Menschen, die sich von der Kirche entfremdetfühlen, mit einem Gottesdienstanzusprechen. Der Name war da allein schonProgramm, und nicht nur das Thema der Lesung.Der Apostel Thomas wollte schließlicherst dann an die Wiederauferstehung Christiglauben, nachdem er die Wundmale gesehenund gefühlt hatte.Die beiden Gemeindepfarrer Gerald Hagmannund Johannes Ditthardt sowie das etwa10-köpfige Vorbereitungsteam sahen da Parallelenzur heutigen Denkweise in größerenTeilen der Gesellschaft. So betonte Hagmannin seiner Predigt nicht nur mit Blick auf denApostel Thomas, dass viele Menschen an Gottzweifeln und deshalb auf der Suche sind. Ermachte auch gegenüber den gut 50 Besucherndeutlich: „Wir wollen hier Raum gebenfür diese Suche nach Gott, damit Sie eineSpur seiner Wirklichkeit finden.“Gesagt, getan! In einer 20-minütigen„offenen Phase“ machten sich alle auf dieSpurensuche im Kirchraum. Das Vorbereitungsteamhatte dafür sechs Stationenaufgebaut, die zum Verweilen einluden. Daswaren zum Beispiel „Sitzen bleiben und beiMusik mit Blick auf den barocken Altar aufGott hören“, Fürbitten und Klagen schreiben,die im Gottesdienst vorgelesen oderauch später im Stillen verbrannt wurdensowie in etwa 15 verschiedenen <strong>Ausgabe</strong>nder Bibel (von bebilderter Kinderbibel bishistorische Reisebibel aus dem19. Jahrhundert) zu lesen.Intensivere Erfahrungen ermöglichten dasEntzünden einer Kerze mit anschließenderstiller Meditation sowie eine persönlicheSegnung und Salbung. Alles nahmen dieBesucher gerne an. So steckten am Endeetwa 20 Botschaften an der Klagemauer,die später im Stillen verbrannt wurden, undetwa 40 Kerzen brannten an dem dafürbereit gestellten Ständer sowie rundherum.„Das war schon ein besonders ansprechendesErlebnis“, bekannte nach dem Gottesdiensteine Frau mittleren Alters. Hagmannzog für sein Team ebenfalls ein positivesFazit: „Wir waren mit diesem Besuch zurabendlichen Stunde (sonntags, 19 Uhr) sehrzufrieden. Wir werden so etwas wieder anbieten.“Fritz-Wicho Herrmann-Kümper16


Gottesdienst… Ich bin krank gewesen, undihr habt mich besucht. Mt. 25, 36Die Arbeit in der Bochumer Krankenhausseelsorge –Fragen an Wolfgang SchwabeWie viele Gemeindemitglieder sicher nochwissen, warst du fast zwanzig Jahre Pfarrerunserer Gemeinde, bevor du im Rahmenvon Umstrukturierungsmaßnahmenim Kirchenkreis und der Ev. <strong>Kirchengemeinde</strong><strong>Harpen</strong> in die Krankenhausseelsorge(KS) gewechselt hast. Nun nimmstdu seit fast zweieinhalb Jahren dieseAufgabe wahr. Doch manche Menschenhaben, falls sie nicht selbst oder durcheinen Angehörigen mit der KS in Kontaktgewesen sind, vielleicht keine so richtigeVorstellung von dieser Aufgabe. Vielleichtkannst du zunächst etwas zu den historischenWurzeln der KS sagen?Die Seelsorge an Kranken ist eine der ältestenbiblischen Aufgaben der christlichenGemeinde. Sie geht auf die Weisung Jesuzurück, sich um die Kranken zu kümmern. Inder Zuwendung zu den Kranken begegnenwir Christus selbst. Das Matthäusevangeliumsagt das mit den Worten Jesu so: Wahrlich,ich sage euch: Was ihr getan habt einemvon diesen meinen geringsten Brüdern,das habt ihr mir getan (Mt. 25,40).Symbol der Krankenhausseelsorgeden kranken Menschen, die Sorge um denMenschen mit seinen vielfältigen körperlichenund seelischen Gebrechen entwickelt.Spitäler, Hospitäler, Hospize und schließlichKrankenhäuser wurden im Laufe der Kirchen-und Diakoniegeschichte zunächstvon Ordensleuten und Stiftungen, also vonJesus wendet sich den Kranken ganzheitlichzu. Dadurch grenzt er diese gerade nichtaus, wie es zu seinen Lebzeiten üblich war.Er wird in diesem Handeln uns zum Vorbild.Das wird deutlich in der Geschichte von derHeilung eines Aussätzigen (Mk. 1,40 – 45).Seelsorge, Pflege und ärztliche Kunst bildendanach eine Einheit. Aus diesem Verständnisheraus hat sich aus der Seelsorge umEin intensivmedizinischer Bettenplatz auf derIntermediate Care-Station im Krankenhaus17


GottesdienstFrauen und Männern der Kirchen gegründet.Daher kennen wir heute auch nochso viele konfessionelle Krankenhäuser inBochum, wie das St.-Josefs- und St.-Elisabeth-Hospital,das Augusta-Krankenhausoder das Maria-Hilf-Krankenhaus. All dieseNamen gehen auf Heilige, als die Vorbilderunseres Glaubens, zurück. Sie haben sich inder Nachfolge Christi besonders den Krankenzugewendet, die von denen auch manchesMal Heilkraft erhofft und geschenktbekamen. Seit der Aufklärung übernahmauch der Staat seine eigenständige Verantwortungund betrieb Krankenpflege undärztliche Ausbildung.Krankenhausselsorge in heutigem Sinne gabes in den ersten christlichen Gemeindennicht. Doch seit dieser Zeit hat sich im Laufeder Kirchen- und Diakoniegeschichte ausder Seelsorge am Kranken das heutige Verständnisentwickelt. D.h., Seelsorge verstehtsich nicht nur als Seelsorge an den Kranken,sondern ist nun auch für Angehörige,Pflegende, Ärzte, andere Mitarbeitende undEhrenamtliche da, wenn sie dies wünschen.Ich möchte es auf einen Nenner bringen:Krankenhausseelsorgerinnen und -seelsorgersind Begleiterinnen und Begleiter in derLebens- und Arbeitswelt Krankenhaus.Dieses Selbstverständnis der Krankenhausseelsorgehat natürlich einen großenIm Krankenhausalltag muss es manches Mal schnell gehenEinfluss auf deine Aufgaben. Wie siehteigentlich der Tag eines Krankenhausseelsorgersaus?Zunächst zur Organisation der Krankenhausseelsorge:Ich bin jeweils zur Hälfte meinesDienstes für das BerufsgenossenschaftlicheUniversitätsklinikum Bergmannsheil und fürdas St.-Elisabeth-Hospital im KatholischenUniversitätsklinikum Bochum zuständig. DieKS arbeitet grundsätzlich ökumenisch in allenKrankenhäusern Bochums in Seelsorgeteamszusammen. Dadurch ist die Seelsorgerund um die Uhr erreichbar.Jeder Tag sieht für uns anders aus undmanchmal gestaltet sich der Tag auch vonHaus zu Haus unterschiedlich. Wir wissenoft nicht, mit welchen Situationen wir geradean diesem Tag konfrontiert werden. Wirmüssen in der Lage sein, uns schnell aufunterschiedliche Situationen einstellen. DieAufgaben sind dadurch recht vielfältig.Kannst du einige charakteristischeSituationen schildern?Gut, dann fange ich mal bei immer wiederso oder ähnlich erlebten Situationen an:Ich komme auf eine der Stationen, für dieich zuständig bin: „Gut, dass Sie kommen“,begrüßt mich eine Schwester. „Da ist FrauZ., sie ist sehr niedergeschlagen und traurig,weil sie nach ihrer Entlassung aus demKrankenhaus nicht wieder nach Hause kann,sondern in ein Pflegeheim muss. Außerdemhat sie vor nicht allzu langer Zeit ihren Mannverloren. Da ist sie noch nicht drüber weg.“Ich gehe also auf das Zimmer, stelle michvor, begrüße alle Patientinnen und wendemich dann Frau Z. zu. Als hätte sie geradeauf mich gewartet, fängt sie sofort an zuerzählen von alldem, was sie belastet. Wirbesprechen dann, wie es weitergehen könnteund wo ihre größten Ängste bezüglichder neuen Situation sind. Langsam ordnet18


GottesdienstAngehörige stellten während eines Gedenkgottesdienstesim Bermannsheil zur Erinnerung an ihre Verstorbenen ein Teelicht auf.sich einiges in ihr. Sie erzählt von ihrer<strong>Kirchengemeinde</strong>, aus ihrem Leben, vonihren Flucht erfahrungen, dem Verlassen dervertrauten Umgebung, ihrem gemeinsamenLeben mit ihrem Mann und den Kindern, dieerwachsen sind und weit weg wohnen.Ich frage sie, was sie in ihrer neuen Umgebungbräuchte, um sich dort einleben zukönnen. Während des Gesprächs kommtein Stimmungsumschwung. Zuletzt lächeltsie sogar etwas und bedankt sich für dasGespräch. Das Wichtigste war, dass sich maljemand Zeit nehmen konnte und ihr zugehörthat. Ich setze oft nur die Impulse. Oftwissen die Patienten selbst den Weg. Das istmanches Mal das ganze Geheimnis.Dann ein Ruf von der Intensivstation: „KönnenSie kommen? Ein Patient wird nichtmehr lange leben. Er wird beatmet, liegt imkünstlichen Koma. Die Angehörigen sind daund möchten ein Gespräch und vielleichteine Andacht.“ So spreche ich inmitten vonApparaten, Beatmungsgerät, Dialysemaschine,Monitoren und Schläuchen ein Gebet mitden Angehörigen. Sie erzählen von seinerLeidensgeschichte, „Ja, so traurig es ist, er19


Gottesdienstkann so nicht länger leben und wie wir wissen,wollte er das auch nicht so.“ Oft ist demschon ein längeres Gespräch zwischen Angehörigenund zuständigem Arzt vorausgegangen.Patienten- und Vorsorgevollmacht,die immer mehr Menschen haben, kommenins Gespräch. Schließlich biete ich den Angehörigenan, eine Andacht zu halten. Daswird oft gern angenommen. Ich sprecheeinen Psalm, ein Gebet, manchmal frei, ander Situation orientiert, manches Mal auchaus einer Textsammlung. Wir beten gemeinsamdas Vaterunser, ich lege dem Menschendie Hände auf und spreche ihm den Segenzu. Ähnlich geschieht das bei Verstorbenen.Manches Mal ist die Atmosphäre ganz feierlichtrotz all der Medizintechnik um unsherum. Durch unser Da-Sein und Mit-Seinentsteht vielleicht sogar das vage Gefühloder das Vertrauen bei den Angehörigen,dass Gott da ist - auch in dieser traurigenSituation. Manches Mal sind die Angehörigendann trotz der Sorge oder der Trauer umihren Angehörigen irgendwie erleichtert.Allerdings gibt es auch solche schlimmenSituationen, wo meine Aufgabe als Seelsorgerdarin besteht, mit dem Patienten und/oder mit den Angehörigen diese Situationauszuhalten, wo Worte im Moment nichtankommen. Da geht es darum, dabei zubleiben, sich nicht schnell wieder zu verabschieden.Diese Aufgabe ist eine höchstaktive. Sie fordert die ganze seelsorgerischePräsenz, das Wahrnehmen dessen, was jetzt,in dieser Situation hilfreich sein kann - auchohne Worte. Das kann z.B. das vorsichtigeAuflegen der Hand auf die Schulter oder dasHalten der Hand des Patienten sein. Das willvermitteln: Ich halte deine Ängste, deineSchmerzen, deine Trauer aus. Ich bin da, dubist nicht allein.Nun ist das in der Tat keine leichte Aufgabe.Doch als Seelsorger müssen wir die sogenannte „professionelle Distanz“ waren.Wenn wir uns zu sehr mit in die Angst, dieTrauer, den Schmerz hineinziehen lassen,können wir nicht mehr unsere Aufgabeerfüllen. Das gilt natürlich auch für dasPflegepersonal und die Ärzte. Doch nurSeelsorgerinnen und Seelsorger sind nichtim Diagnose- und Behandlungsablauf desKrankenhauses verplant, an keinen festenOrt gebunden und nicht vom Krankenhausangestellt. Wir als Seelsorger kommen nurmit uns selbst. Wir bieten Menschen imKrankenhaus an, mit ihnen über das zu sprechen,was sie gerade bewegt.Doch manches Mal gehen uns das Leidender Menschen oder die Trauer der Angehörigenschon sehr nahe, z.B., wenn ein Kindvor der Geburt verstirbt und wir dann zu derMutter auf die Station gehen, ihre traurigeGeschichte hören, oder auch ihre abgrundtiefe,trostlose Sprachlosigkeit erleben.Natürlich gibt es auch immer wieder schöneanrührende Erlebnisse. Vor einigen Wochenhatten mich Eltern gebeten, ihr viel zu frühgeborenes Kind zu taufen. Dieses Kind lagauf der Station für frühgeborene Kinder(Neonatologie) im St.-Elisabeth-Hospital.Dort werden diese kleinen Kinder im so genanntenInkubator („Wärmebettchen“) versorgt,bis sie selbstständig lebensfähig sind.Diese Station ist im Grunde genommen eineIntensivstation. Die Sicherheits- und Hygienevorschriftensind dort verständlicherweisesehr hoch. Daher dürfen z.B. keine Kerzenentzündet werden wie wir das bei der Taufegewöhnt sind. Die Schwestern unterstütztenuns einfühlsam bei der Gestaltung einesimprovisierten Taufaltars.Wegen der Überwachungs- und Versorgungsgerätekonnte ich das Kind natürlichauch nicht über ein Taufbecken halten. Alsomusste ich mit der Hand durch eine Öffnungdes Inkubators die Brust des Kindes mitTropfen des Taufwassers berühren und es20


Gottesdienstdort mit dem Kreuz zeichnen und segnen,weil die Stirn wegen der Sensoren nichtzugänglich war. Bei solch einer Handlungwird einem auch freudig und ehrfurchtsvolldeutlich, was für ein großes Geschenk neuesheranwachsendes Leben ist und was wir beider Taufe den Kindern zusprechen: Wie kleinund hilfsbedürftig du jetzt auch bist, du bistbei deinem Namen genannt. Du gehörst zuGott. Und daraus wächst für die Eltern unddie ganze Gesellschaft eine große Aufgabe.Pfarrerin Manuela Theile, schon viele Jahreim Bergmannsheil, wo sie teilweise auchden Vorsitz hatte. Krankenhausseelsorgendesind auch beteiligt bei der Erarbeitung vonLeitlinien und Leitbildern der Krankenhäuser.Und sie werden zu so genannten ethischenKonsilien in der Regel auf der Intensivstationin die Beratung einbezogen, wie ich manchesMal vertretungsweise im St.-Josefs-Hospital.In den letzten Jahren wird immer wiedervon der Ökonomisierung des Gesundheitswesensgesprochen und von vielenMenschen auch so erlebt. Hat im Kosten-Nutzen-System Krankenhaus die christlicheSeelsorge eine Zukunft?Das ist ein wichtiges Thema, das alle angehtund betrifft. Der westfälische Krankenhausseelsorgekonventhat sogar 2010 eine Jahrestagungzu diesem Thema durchgeführt.Die Referate sind nachzulesen unter www.krankenhausseelsorge-westfalen.deAber zu deiner Frage. In der Tat liegt auf denKrankenhäusern ein enormer finanziellerDruck. Wie in vielen anderen Bereichen wirddie Arbeitsverdichtung im Krankenhaus fürdas Pflegepersonal, die Ärzte und sicherauch für andere Mitarbeitende immer größer.So muss z.B. immer mehr dokumentiertwerden und die Verweildauer der Patientenwird kürzer, als ich diese vor meiner Gemeindezeitvor über 20 Jahren im Krankenhauserlebt habe.Doch auf jeden Fall hat die christliche Seelsorgeim System Krankenhaus eine Zukunft.Sie wird dort als hilfreich erlebt. Denn außerden Besuchen auf den Stationen werdenKrankenhausseelsorgende auch immer mehrin die Diskussion von medizinethischen Frageneinbezogen. Sie arbeiten in Ethikkomiteesder Krankenhäuser mit, wie meine Kollegin,Das ökumenische Seelsorgeteam im BergmannsheilZertifizierte Krankenhäuser müssen nachden Richtlinien auch Seelsorge in ihren Häusernanbieten. Einige wenige Häuser wie dasAugusta-Krankenhaus finanzieren zur Hälftedie Stelle der ev. Krankenhausstelle.Vor einigen Wochen wurde der Entwurf derkreiskirchlichen Konzeption auf der Synodalversammlungin Hiltrop vom Superintendentenvorgestellt und diskutiert. Im Momentist die KS in Bochum gut aufgestellt. In 3 bis6 Jahren etwa wird das jedoch anders aussehen.Nur zwei Pfarrstellen von den insgesamt6 Stellen in der KS sind kreiskirchlichePfarrstellen. Vier sind von der Landeskirchein den Dienst der Krankenhausseelsorge entsandt.Diese gehen fast alle in den nächstenJahren in den Ruhestand. Um qualifizierteArbeit im Krankenhaus weiterhin leisten zukönnen, wird deshalb ein Zukunftskonzept2020 aufgestellt. M.E. müssten die Ar-21


Gottesdienstbeitsfelder des Kirchenkreises also auch die<strong>Kirchengemeinde</strong>n stärker vernetzt werden.Aber solche Überlegungen hätten dannnatürlich auch Konsequenzen für die Arbeitder Gemeinden. Also, da müssen noch guteIdeen entwickelt werden ...das, was wir den Gottesdienstbesucherinnenund -besuchern sagen möchten, können wirals erstes uns gesagt sein lassen, wenngleichwir nicht in der gleichen Situation wie diePatienten sind. Wir sind ja nicht die „Besserwisser“im Umgang mit dem Hoffnung undGitarrenkonzert für Kranke und ihre AngehörigenIch kann mir vorstellen, dass auch ohnedie zu befürchtende Reduzierung derSeelsorge im Krankenhaus dieser Dienst,der ja täglich Krankheit und Tod bedeutet,anstrengend und auch erschöpfendist. Wo „tanken“ die Seelsorger selbstTrost, Zuversicht und Glauben?So wie auch Patientinnen und Patienten dieKrankenhauskapellen aufsuchen, um dortKraft, Trost und Zuversicht zu finden, nutzenwir diese spirituellen Orte auch, um nach eineranstrengenden Begleitung uns zu besinnen.Auch der Gottesdienst im Krankenhausist ja für uns nicht nur Dienst, sondern bietetauch Möglichkeiten der Besinnung. UndZuversicht stiftenden Wort Gottes, sondernhoffen darauf, dass dieses Wort auch uns inKrisensituationen trägt.Besonders ermutigend empfinde ich dieökumenischen Gottesdienste, die in denmeisten Bochumer Krankenhäusern monatlichstattfinden. Auch Gedenkgottesdienste,in denen der im Krankenhaus Verstorbenengedacht wird, ist eine gern angenommeneForm der Begleitung von Angehörigen.Außerdem pflegen wir das kollegiale Gesprächin den Teams, nutzen Fortbildungsangeboteund die Möglichkeit der Supervisiondurch geschulte Fachleute. Letztlichmüssen wir, wie jeder Seelsorgende in der22


Gottesdienst<strong>Kirchengemeinde</strong> auch, auf persönlicheGrenzen achten! Eine andere Form der Vermittlungvon Zuversicht, Entspannung undFreude im Krankenhaus sind die ab und anmeist durch Manuela Theile organisiertenVeranstaltungen in der Kapelle. Zu diesenkommen Patientinnen und Patienten ausdem Haus und Interessierte von „draußen“.So war u.a. im Jahre 2009 eine Lesung ausChristoph Schlingensiefs Buch „So schönwie hier kann‘s im Himmel gar nicht sein“durch den WDR-Sprecher Michael Müller.Am letzten Maisonntag gab es ein hervorragendesGitarrenkonzert, gespielt auf insgesamtacht historischen Instrumenten, des„Duos Accords galants“ mit Katja Fermholz-Bernecker und Andreas Koch. Letzterer warvor Jahren schon einige Male im Markus-Haus, sicher ein Anlass, das Duo in dieSt. <strong>Vinz</strong>entius-Kirche einzuladen.Wo unterscheiden sich die Aufgabenfelder„Gemeindepfarrer“ und „Krankenhausseelsorger“besonders deutlich?Eines meiner wichtigsten und auch gernbetriebenen Aufgabenfelder in der Gemeindewar die Kinder-, Konfirmanden-, JugendundFamilienarbeit. Damit bin ich jetzt inder KS nicht mehr befasst. Im Krankenhauskommen wir, wie kaum an einem anderenOrt, mit Kirchenfernen oder Entfremdetenin Kontakt. Die Begleitung von Menschenin den letzten Lebenstagen und Stunden imKrankenhaus gehört, wie schon beschrieben,zu den wichtigen Aufgaben in der KS. Da hatsich durch die Etablierung der Krankenhausseelsorgenach heutigem Verständnis derSchwerpunkt stark von der Gemeinde in dieKrankenhäuser verlagert. Trauerfeiern mitBeisetzung übernehmen wir gelegentlich aufWunsch der Angehörigen. Für mich sind dasmanches Mal auch ehemalige Gemeindemitglieder.Verwaltungsaufgaben übernehmenwir selbst. Diese halten sich aber gegenüberden anfallenden Aufgaben in der Gemeindemeist in Grenzen.Wie sieht Wolfgang Schwabe heute aufseine <strong>Harpen</strong>er Gemeinde?Während noch vor einigen Jahren ein ungeschriebenesGesetz galt, dass ehemaligePfarrer der Gemeinde sich möglichst ausdieser zurückhalten mögen, hat sich dasVerständnis nicht nur in <strong>Harpen</strong> stark verändert.Ehemalige Pfarrer in <strong>Harpen</strong>, HartmutGrajetzky, Helwig Bröckelmann und auchich, übernehmen im Rahmen ihrer Möglichkeitengern Gottesdienstvertretungen. Siesind auch sonst an manchen Aufgaben undDiensten beteiligt wie im Gemeindearchiv,bei der Organisation von gemeindeübergreifendenFahrten, bei der Mitarbeit im ökumenischenBibelgesprächskreis oder anderenVeranstaltungen.Ich komme immer wieder gern in meineehemalige Gemeinde, weil ich da auch inein Stück über 20 Jahre hinweg erlebteHeimat komme, dort mir wichtigen undfreundlichen Menschen begegne und ....weil die St. <strong>Vinz</strong>entius-Kirche die Kirchemeines Herzens ist.Pfarrer Wolfgang SchwabeDas Interview führte Alfred Schiskemit Pfarrer Wolfgang Schwabe23


GottesdienstPräses Nikolaus Schneiderverteidigt die KarfreitagsruheDer Ratsvorsitzende der <strong>Evangelische</strong>nKirche in Deutschland, NikolausSchneider, ist immer wiedereine Quelle von offenen und klarenWorten. Deshalb wagen wir die Veröffentlichungdes vollen Wortlauteseines Interviews der NRZ über denWert des Karfreitags, den Besuchdes Papstes und den anstehendenKirchentag.Es gibt wieder Streit um den Karfreitag.Die Bezirksregierung Düsseldorf hat hartdurchgegriffen, daraufhin sind etwa inEssen Opern- und Theateraufführungenverboten worden. Stören Veranstaltungenin geschlossenen Räumen tatsächlich dieprotestantische Karfreitagsruhe?Präses Nikolaus Schneider: Feiertage strukturierendas Leben des Menschen und derGesellschaft. Dem Karfreitag und dem Ostersonntagkommt dabei eine besondere Bedeutungzu. Diese Tage fordern heraus, überdie Realität des Todes nachzudenken undsich mit der Perspektive und der Hoffnungdes Lebens zu be schäftigen. Dazu passenrein unterhaltende Vergnügungsveranstaltungennicht, die den Sinn von Karfreitagüberspielen und übertönen.Katholiken wie Protestanten singenKarfreitag „Nun, was du, Herr, erduldet,ist alles meine Last, ich hab es selbstverschuldet, was du getragen hast“. Siesagen, Jesus Christus sei nicht stellvertretendfür die Sünden der Menschengekreuzigt worden – aber warum dann?Schneider: „Ich hab es selbst verschuldet“,kann man nur sagen, wenn man weiß, dasman selbst in einen Lebenszusammenhangeingebunden ist, der Schuld, der aber auchGüte kennt. Als Erbsünde beschreiben dieTheologen die Tatsache, dass die Welt trotzbesten Bemühens und nach Tausenden JahrenPredigt heute immer noch so schlecht istwie sie ist, dass eben das Böse eine Realitätist. Und zwar eine Realität jedes Lebens – ichnehme daran Anteil, ob ich will oder nicht.Und Jesus am Kreuz?Schneider: Jesus ging ans Kreuz, weil er dasBöse eben nicht durch militärische Macht,Legionen von Engeln oder wie auch immerüberwinden wollte, sondern dadurch, dasser es hingenommen hat. Und er blieb damitim Recht, weil er von Gott auferwecktwurde und weil dadurch am Ende das Lebensiegte. Wenn ich daran glaube, kann ich sagen:Das Böse, das ich repräsentiere, nimmtdaran Anteil – und insofern stimmt PaulGerhardts „Ich hab es selbst verschuldet“ –ohne dass ich eine individuelle Schuld amTod Jesu hätte.Vor seinem Besuch im kommendenSeptember hat Papst Benedikt XVI.Sie in einem persönlichen Brief zueinem Treffen eingeladen. Einschönes Zeichen, oder?24


GottesdienstSchneider: Ja, dieser Brief war nach Inhaltund Ton eine freudige Überraschung fürmich. Das hätte auch sehr viel geschäftsmäßigersein können. Dass der Papst wünscht,die Zeit für die Begegnung mit den Kirchender Reformation über das bisher Geplantehinaus auszuweiten, ist ein ausgesprochenfreundliches Zeichen der Wertschätzung.Wie deuten Sie dieses Zeichen?Schneider: Ich denke, Papst Benedikt will unssagen: Wenn Ihr den Eindruck habt, dass dieGespräche mit den Kirchen der Reformationan die zweite oder dritte Stelle gerückt sindund die mit der Orthodoxie an die erste, so istan dem Eindruck sicher etwas dran – aber ichbin nach wie vor auch an euch interessiert.In dem Schreiben ist explizit von „Kirche“die Rede – und nicht mehr von „kirchlicherGemeinschaft“, wie Ratzinger esseinerzeit noch als Kardinal betont hat.Sind die evangelischen Christen damitrehabilitiert?Schneider: Den Begriff rehabilitiert findeich überzogen. Wir sind eine Kirche! Dashabe ich immer mit Gelassenheit gesehen.Aber es ist für den Umgang miteinanderschon wesentlich, sich mit Respekt und aufAugenhöhe zu begegne. Deshalb wird esjetzt wichtig, nicht nur in privaten Briefen,sondern auch in lehramtlichen Schreiben einneues Vokabular zu verwenden.Was halten Sie von Benedikt dem XVI.?Schneider: Er ist sicherlich einer der gelehrtesten,die je auf dem Papstthron gesessenhaben. Und er ist Papst in einer ganzschwierigen Zeit für die katholische Kirche.Einerseits leben wir in Zeiten eines gesellschaftlichenund technologischen Wandels,der durchaus mit der industriellen Revolutionzu vergleichen ist. Ich habe den Eindruck,OB Dr. OttilieScholz im Gesprächmit PräsesNikolaus Schneiderda versucht der Papst einen Weg zwischendem Rückbesinnen auf die eigene Wurzelnund einer Offenheit für Neues.Andererseits muss Benedikt die Krise rundum die Missbrauchsfälle bewältigen. Hierfährt er, wie ich finde, einen ausgesprochenoffenen Kurs: aufdecken, sich entschuldigen,mit den Leuten reden. In wie weit er dasThema aber jetzt auch an die Kirche herankommen lässt, um zu überlegen, was diesfür die Strukturen der Kirche bedeutet, kannich nicht wirklich beurteilen. Das wäre jedochdie eigentliche Herausforderung.Zeigt der Papst Demut?Schneider: Den Menschen, gerade den Missbrauchsopferngegenüber auf jeden Fall.Das klingt alles sehr wohlwollend.Schneider: Ich habe einen hohen Respektvor diesem Papst – und in manchen Dingenspricht er wirklich für die gesamte Christenheit.Am überzeugendsten finde ich ihn,wenn es ihm um die Armen in der Welt undum ein gerechtes Wirtschaftssystem geht.Da knüpft er nahtlos an Johannes Paul II. an.Vom Inhalt her sagt Benedikt vieles, was wirauch sagen können. Es ist gut, dass wir sogemeinsam sprechen können.25


GottesdienstWas wollen Sie dann mit dem Papst besprechen,wenn Sie vermutlich mehr Zeitmit ihm verbringen können als die fürderartige Treffen üblicherweise vorgesehenehalbe Stunde?Schneider: Da gibt es schon eine Reihe vonThemen – aber die werde ich dem Papstnicht über die NRZ mitteilen.Erzbischof Zollitsch behauptet, diekatholische Kirche habe sich in denvergangenen 50 Jahren deutlich stärkerauf die evangelische zu bewegt alsumgekehrt. Ist das so?Schneider: Es hat von beiden Seiten aus Annäherungengegeben. Schauen Sie nur, wiewir uns den Themen der Spiritualität geöffnethaben. Das ist wirklich eine neue Entwicklung.Auch bei der Bewertung der Sakramentehaben wir uns bewegt. Ich weiß abernicht, ob die Frage der Bewegung die richtigeKategorie ist. Denn dann heißt es schnell:Jetzt habe ich mich so viel bewegt, jetztmusst du aber auch. Vielleicht hängen solcheÄußerungen auch mit der Erfahrung zusammen,dass sich unsere römisch-katholischenGeschwister unter dem Dauerverdacht sehen,sie seien die Verhinderer und wir die Ermöglichervon ökumenischer Gemeinschaft – aberdem ist ja gerade nicht so.Nach dem erfolgreichen ökumenischenKirchentag in München 2010 stehen inden kommenden Jahren zunächst nunwieder konfessionelle Kirchentage an. Istdas der vorherrschende Wunsch in denKirchen, lieber unter sich zu sein?Schneider: Wenn Sie die Teilnehmer der Kirchentagefragen, würden diese sich sichermehrheitlich für ökumenische Kirchentageaussprechen. Meine Hoffnung ist jedenfalls,dass wir eine Tradition ökumenischerKirchentage aufbauen können, dass aus derAusnahme irgendwann die Regel wird. Wirhatten jetzt einen Rhythmus von siebenJahren – das führt zu der spannenden Frage,ob wir 2017, im Jahr des Reformationsjubiläums,statt eines evangelischen einen ökumenischenKirchentag feiern.Aber bis 2017 ließe sich doch vielleichtauch noch ein anderer, früherer Terminfür ein ökumenisches Treffen finden.Schneider: Kirchen- und Katholikentag sindnur auf den ersten, oberflächlichen Blicksehr ähnlich. Allein schon die innere Strukturist eine völlig andere. Der Katholikentag ist– obwohl vom Zentralkomitee der Katholikenorganisiert – sehr stark den Bischöfenzugeordnet. Bei uns ist die Kirchentagsorganisationviel freier. Daraus folgt eine andereKultur und ein anders Programm – und dasist nicht so leicht aufeinander abzustimmen.Sind die Unterschiede derartunüberwindbar?Familie Schneider im GemeindehausSchneider: Alle sieben Jahre halten wir dieseUnterschiede gut miteinander aus. Alle siebenJahre lassen sich auch gut Kompromisseschließen, die wir im eigenen Beritt eigentlichnicht schließen würden. Aber wenn man alle26


Gottesdienstzwei Jahre mit dem Gefühl leben müsste,jetzt gehe ich Kompromisse ein, die ich eigentlichnicht will, dann wird das schwierig.Was werden denn beim<strong>Evangelische</strong>n Kirchentag in Dresdendie Schwerpunkte sein?Schneider: Zum Motto „da wird auch deinHerz sein“, nämlich da, wo deine – materiellenoder immateriellen – Schätze sind,erwarte ich intensive Diskussionen über dieweitere Entwicklung unserer Gesellschaft.Wird alles weiter ökonomisiert? Odergibt es andere Werte, die der Ökonomievorzuordnen sind, denen die Ökonomiezuzuarbeiten hat? Gerade nach der Wirtschaftskrisewird das in Dresden eine ganzwichtige Rolle spielen. Denn das Thema istja nicht durch: Die Banken zocken schonwieder und man sieht weder, dass sie neuVerantwortung übernehmen, noch, dasssie endlich zur Verantwortung gezogenwerden und für das bezahlen, was sie angerichtethaben.Also wieder nur Debatten über denschnöden Mammon?Schneider: Nein, die Katastrophe in Japan wirdauch ein beherrschendes Thema werden – vielleichtsogar das beherrschende Thema. Gleichesgilt für Libyen und die Frage nach Kriegund Frieden. Und auch das Thema Islam undIntegration der Muslime ist nach wie vor brennendaktuell. Ich habe selten eine Zeit erlebt, inder es so viele inhaltliche Baustellen gab.Und zu allen muss der Präses und EKD-Ratsvorsitzende eine Meinung haben…Schneider: Ja, und da muss ich aufpassen,nicht atemlos zu werden. Ich muss nicht aufjede Wurst meinen Senf streichen, sondernschauen, was die wirklich entscheidendenThemen sind – und zu denen muss ich etwassagen. Aber das große Medieninteresse istnatürlich gut für uns, weil wir über die Medienunglaublich viele Menschen erreichenund ihnen etwas aus unserem Glauben, vomEvangelium sagen können.27


GottesdienstHimmelfahrts-Gottesdienst imAltenzentrum28


Gottesdienst„Das Heilige Abendmahl“Aus der Sicht von St. <strong>Vinz</strong>entiusIch, Diakonus St. <strong>Vinz</strong>entius, Märtyreraus dem spanischen Saragossa, währendder letzten römischen Christenverfolgungenunter Kaiser Diokletianin der Folter gestorben im Jahr desHerrn 304, melde mich zum zweitenMal aus der nach mir benanntenSt. <strong>Vinz</strong>entius-Kirche in <strong>Harpen</strong> imGemeindebrief.Seit 1470 habe ich einen Ehrenplatz amnördlichen Hauptpfeiler der römischen Basilika.Auf einer kleinen erhöhten Konsolestehend überschaue ich den Altarraum undverfolge mit Augen und Ohren alles, was esda zu sehen, zu hören und zu erleben gibt.Heute möchte ich von meinen persönlichenEindrücken zu dem barocken Altarbild „DasHeilige Abendmahl“ berichten. Innerhalb desGesamt-Arrangements des Sakraments-Altars mit dem ovalen Taufbild und derösterlichen Christus-Statue nimmt das großeBild mit dem „Heiligen Abendmahl“ einebesondere Stellung ein.Ich erinnere mich noch, wie es entstand. Daswar im Jahr 1869, als die Kirche restauriertwerden musste; da wurde der DüsseldorferMaler Esser beauftragt, das alte Abendmahlsbildvon 1699 neu zu malen. Daskonnte ich bis 1906 betrachten, als es mitdem Bild aus der Romantik ‚Jesus im GartenGethsemane‘ überdeckt wurde. Bei der großenRestaurierung der Kirche (1974-1978)wurde das alte Abendmahlsbild zu meinergroßen Freude neu entdeckt.Das Bild des Düsseldorfer Malers Essererinnert mich in manchen Einzelheiten anviele andere große und bekannte historischeAbendmahlsbilder, auch an das berühmteBild von Leonardo da Vinci von 1495, welchesin der Kirche San Maria delle Gracie inMailand zu bewundern ist.Vor mir sitzt Jesus mit seinen zwölf Jüngernan einem Tisch beim letzten Abendmahl. DieFußwaschung, bei der der „Meister“ allen29


GottesdienstJüngern symbolisch zur körperlichen undgeistigen Reinigung die Füße gewaschenhat, ist beendet. Die große Wasserschaleund zwei Krüge haben sie rechts vorne ineinandergestellt. Ein dritter Krug ist in derMitte des Raumes stehen geblieben. DieJünger haben das prächtige Refektoriumeines Klosters, den Ruhe- und Esssaal derMönche, gemietet. An beiden Seiten begrenzenjeweils drei dicke korinthische Säulenden Raum. Im Hintergrund beschließt einerseitsein Torbogen den Saal, gleichzeitig istes die Tür ins Freie. Ein schwarz-weiß – imrechteckigen Schachbrettmuster - gefliesterFußboden signalisiert Sauberkeit. Korrespondierenddazu zeigt sich auch die Holzdeckeim gleichen – etwas kleineren - Karomusterals kunstvolle Intarsienarbeit. Direkt überdem Esstisch hängt von der Decke ein wertvollerachtarmiger Lüster mit angezündetenKerzen. Er allein aber scheint nicht dengroßen Raum zu erhellen, vielmehr musses auch von vorne rechts eine Lichtquellegeben, denn die Krüge und die Wasserschalewerfen ihre Schatten in das Bild hinein.Zudem scheint die linke Bildhälfte hellerund vielleicht von einem zusätzlichen Lichtangestrahlt zu sein. Das Refektorium gibtder ganzen Szene und dem Mahl-Gescheheneine immense Würde und Wichtigkeit.An einem rechteckigen Tisch, der quer imRaum steht, sitzen dicht gedrängt dreizehnPersonen, Jesus mit seinen Jüngern. Vonden hinteren Jüngern sind nur die Köpfe zusehen, vor dem Tisch sitzen drei Personen,rechts steht einer neben dem Tisch. Ausden Geschichten kenne ich die Jünger allenamentlich, kann aber auf dem Bild nurwenigen ihren Namen zuordnen. Sie tragenlange, schwere, aber weich fallende, farbigwallende Gewänder, römische Tuniken. DieStoffe leuchten in kräftigen Farben in Gelb,Ocker, Rot, Blau und Grün.Bis auf den Mann in der Mitte hinter demTisch, den jeder als Jesus identifizieren kann,und seinen rechten Nachbarn, haben sie einesauber kurz geschnittene Frisur. Nur einer,der junge Mann links vor dem Tisch, trägtkeinen Bart. Er hat ein zartes, fein geschnittenes,eher frauliches Gesicht. In der linkenHand hält er ein weißes Tuch. Kann es sein,dass dieser Mann Johannes ist? Oder docheher der, der – wie bei vielen anderen ähnlichenGemälden - dicht rechts neben Jesusmit langen Haaren, einem kleinen Kinnbärtchenund leicht geneigtem Kopf sitzt? Erhat als einziger die Augen niedergeschlagenoder gar geschlossen. Alle anderen reißendie Augen weit auf und blicken erstaunt.Am auffälligsten aber ist der Mann, der mitübergeschlagenen Beinen auf einem Hockerrechts vor dem Tisch sitzt. Die linke Handumfasst einen Geldbeutel. Die rechte Handhält er erschrocken vor den Mund. Sein Blick30


GottesdienstBewegungen, von Linien und Zuordnungen.Es zeigt die Szene des „Heiligen Abendmahls“,in der Jesus seinen Verräter bloßstellt.Es ist der Moment der Überführungdes Judas, gleichzeitig der Reaktion der Jünger.Jesus sagt: „Einer unter euch wird michverraten! und alle fragen erschrocken: „Herr,bin ich’s?“Der Künstler malt und „fotografiert“ nichtnur diesen Augenblick, er interpretiert ihnauch. Mit kleinen Kunstgriffen lässt er hinterdie Szene schauen und versucht, seine persönlicheDeutung zu geben.geht starr nach links ins Leere. Das mussJudas sein! Sie sitzen sich vor dem Tischdirekt gegenüber: gegensätzlich in Gebärdeund Gestus, in Charakter und Haltung:rechts Judas in einem blauen Untergewandmit einem gelb-ocker farbigen Überwurfund ihm gegenüber der bartlose Jünglingmit dem lieblichen Gesicht in einem weißemUntergewand und rotem Überwurf: Judasund Johannes. Zwischen ihnen „thront“Jesus in aufrechter Haltung in blau-rotemGewand. Sein Blick ist leicht nach oben linksgerichtet. Er schaut in die Weite. In der linkenHand hält er einen Brotlaib, die Rechteist – mit drei erhobenen Fingern - wie zumSchwur erhoben. Vor ihm steht der verzierteWeinkelch. „Einer unter euch wird michverraten!“ Dieser Satz steht drohend imRaum. Dadurch ist Bewegung in die Gruppegekommen. Sie strecken die Köpfe vor undrecken sich, die Münder geschlossen, dieAugen weit aufgerissen, fragend und verunsichert.Wo schauen sie hin? Blicken sieerschrocken auf Jesus oder haben sie Judasschon als Verräter erkannt?Die spannende Szene ist räumlich eingebettetin ein ehrwürdiges, erlauchtes und erhabenesRefektorium, den Ruhe- und Essraumin einem Kloster. Hier nehmen die Mönchesonst still ihre Mahlzeiten ein. Zwischen demschwarz-weiß gefliesten Schachbrettmusterdes Fußbodens und der korrespondierendgetäfelten Holzdecke als Symbol für die„Spielfläche für die Welt“ findet beim letztenAbendmahl die Überführung des „Bösen“,die Bloßstellung des Verrates, statt. Bösesund Gutes prallen aufeinander, Schuld undVergebung wechseln sich ab, Ratlosigkeitund ehrliches Erschrecken werden deutlich.Anders als bei Leonardo da Vinci, wo alledreizehn Personen hinter dem Tisch in Dreier-Gruppenzusammensitzen, verteilen sichdie Jünger beim <strong>Harpen</strong>er Altarbild dichtgedrängt um den ganzen Tisch, vor unddahinter. Nur der Platz direkt vor Jesus bleibtWenn ich meine vielen Eindrücke zusammenfasse,ergibt sich für mich folgendes:Das Gemälde vom Maler Esser im Stil desBarock ist eine kunstvolle Zusammenstellung,eine „Komposition“ von Farben und31


GottesdienstRaumes beeindruckt. Gleiches gilt auch fürunser Bild. Mein Blick geht in die Tiefe desRaumes, der sich nach hinten immer mehrverengt. Alle Linien der Bodenfliesen und derHolzdecke laufen auf einen gemeinsamenMittelpunkt zu. Der achtarmige Lüster verstärktund zentriert diese Linien noch: derKopf von Jesus. Jesus ist der Mittelpunkt desBildes, des Geschehens. Jesus als der, derleiden und am Kreuz sterben wird; Jesus alsder, der zu Ostern wieder auferstehen undin den Himmel auffahren wird. Dieser JesusChristus ist Mittelpunkt dieses Bildes - undmeines Lebens.frei und offen. Johannes und Judas als gegensätzlicheCharaktere sitzen sich vor demTisch gegenüber. Mit Jesus bilden die beidenein aufgestelltes Dreieck.Schon bei Leonardo da Vinci hat mich immerdie perspektivische Darstellung desIch, St. <strong>Vinz</strong>entius aus Saragossa, bin nachwie vor von dem eindrucksvollen Altarbildvon 1699 begeistert. Ich erkenne immer wiederneue Aspekte und Einzelheiten, die michzum Nachdenken und Meditieren anregen.Wie geht es euch? Was denken Sie?Karl-Heinz SaretzkiImpressumSt. <strong>Vinz</strong>entiusin derMorgensonneHerausgeber <strong>Evangelische</strong><strong>Kirchengemeinde</strong> <strong>Harpen</strong>Telefon 92 56 69-0Konzeption Axel Hein, www.axelhein.deTitelgestaltung Hilbig Strübbe Partner,www.hilbig-struebbe-partner.deGestaltung/ blömeke, HerneGesamtherstellung www.bloemeke-media.deRedaktionGerald Hagmann, BirgitKobuszewski, Milan Pavetic,Manuela Roshoff, Karl-HeinzSaretzki, Alfred SchiskeAuflage 4.500Verteillogistik Milan PaveticTitelfoto Konfirmation 2011Werbung Birgit Kobuszewski, Tel. 503752FotosSylvia Schiske, Karl-HeinzSaretzki, Gerald Hagmann,Manuela Roshoff, Fritz-WichoHerrmann-Kümper, Werner Glock,Christian Schnaubelt


St. <strong>Vinz</strong>entius-Kirche„Gott hat die Zeit gemacht,der Teufel den Kalender“Altes Uhrwerk der St. <strong>Vinz</strong>entius-KircheDie Zeit ist ein merkwürdiges Phänomen. Sie hat keine Gestalt, kein Gewicht,man kann sie nicht sehen, nicht anfassen, nicht anhalten, nicht speichern.Unsere Sinne können die Zeit nicht fassen, aber sie ist allgegenwärtig.In der Schöpfungsgeschichte findet sich:„Da ward aus Morgen und Abend der ErsteTag.“ Das bedeutet, dass es die Zeit und ihreEinteilung in Abschnitte von Anfang an gegebenhat. Augustinus, geb. 354, Begründerder philosophischen und theologischen Wissenschaftendes Abendlandes sagt: „Die Zeitkommt aus der Zukunft, die nicht existiert,in die Gegenwart, die keine Dauer hat, undgeht in die Vergangenheit, die aufgehört hatzu bestehen.“Seit sprichwörtlich „ewigen Zeiten“ ist esdas Bestreben der bewusst lebenden Menschen,die Zeit zu erfassen, Zeitabläufe zuerkennen, zu nutzen und Vorhersagen vonastronomischen Ereignissen (Sonnen- undMondfinsternisse, Sonnenwenden usw.)machen zu können. Die Megalithkulturen derSteinzeit haben entsprechende Zeugnissedavon hinterlassen. Wer wie die Priesterder Steinzeit die Zeit „beherrschte“, konntedaraus leicht (geistige) Macht durch überlegenesWissen ableiten.Seit mehreren Tausend Jahren wird versucht,auch den Tag in kürzere Perioden aufzuteilen.Aus den alten Reichen Sumer, Assyrund Babylon sind Sonnen- und Sanduhrenbekannt, mit denen der Tag (Sonne) und dieNacht (Sand) in Teile geteilt werden konnten.So konnten z.B. Entfernungen zwischen zweiStädten und Zeiten der Nachtwachen bestimmtwerden.33


St. <strong>Vinz</strong>entius-KircheAus dem alten Athen ist eine Wasseruhr bekannt(Chlepshydra=Wasserdieb), die durchtropfenweisen Auslauf von Wasser auseinem großen in ein kleines, mit Einteilungenversehenes Gefäß Zeiträume erfassenkönnte. Aus Rom sind Wasseruhren bekannt,bei denen Gefäße mit innen angebrachtenStrichen durch ein kleines Loch im BodenWasser verlieren konnten. Die Zeit zwischenden Strichen bestimmte z.B. die Redezeit derSenatoren. Daher kommt der Ausdruck: „DieZeit ist abgelaufen.“Alle drei genannten Zeitmesser haben einengroßen Nachteil. Sie können entweder nuram Tage benutzt werden oder geben nuraußerordentlich fehlerhafte Ergebnisse überlängere Zeiträume.Erst mit der Erfindung der Räderuhr wurdeeine kontinuierliche Zeitmessung, weitgehendunabhängig von Tag oder Nacht bzw.unterschiedlichen Materialien wie Sand oderTongefäßen, möglich. Die Erfindung derRäderuhr liegt im Dunkel der Geschichte.Sicher ist, dass es etwa um das Jahr 1280bereits Räderuhren gab, von denen Resteerhalten sind (z.B. in der Kathedrale vonExeter, England).Diese ersten Räderwerke hatten wederZifferblatt noch Zeiger. Sie ließen lediglicheine Glocke anschlagen und dienten soMönchen in Klöstern dazu, sich im strengenTagesablauf zu orientieren. Die für Räderuhrennotwendige Hemmung (Einrichtung,um den direkten Ablauf der durch Gewichteangetriebenen Räder zu verhindern undstattdessen den Ablauf in kleine Teile zuzerlegen, zu hemmen) war ungenau, anfälliggegen Witterung und Verschleiß. Sie musstenregelmäßig nach der Sonne gestellt undrepariert werden.Trotzdem wurden früh, ab dem 14. Jahrhundert,eine Reihe von bedeutenden Uhren,zum Teil mit riesigen Ausmaßen von 12 mHöhe und mehr, in Kirchen eingebaut. Sieverfügten zum Teil immer noch nicht überMinutenzeiger, konnten aber mit einigerGenauigkeit die Stunden, den Gang desMondes, den Kalender, den Stand der Sonnein den Tierkreiszeichen abbilden.Bald gab es sog. astronomische Uhren mitewigem Kalender, Schaltjahrberechnungenund weiteren „Komplikationen“ (Bezeichnungfür Besonderheiten). Beispiele dafürsind die Uhren im z.B. Straßburger Münster,Dom zu Münster, Dom in Lund (Schweden),Marienkirche in Lübeck u.a., die allesamt inden Innenräumen stehen und keine Zifferblätteram Turm aufweisen. Als neue, bessereHemmungen erfunden wurden, wurdendie Uhren zum Teil entsprechend umgebaut,um höhere Ganggenauigkeiten zu erzielen.Dass sich etwa zeitgleich im 15./16. Jahrhundertauch der Bau von kleineren Uhren(Tisch-, Sack-, Wanduhren) ergab, sei nur amRande erwähnt.Wann das erste Zifferblatt an einem Kirchturmangebracht wurde, ist unbekannt,doch es löste geradezu einen Boom aus.Die Uhrzeit in den Kirchtürmen war nunfür jedermann sichtbar und jeder konntewissen, „was die Uhr geschlagen“ hatte. Esgab dadurch aber auch keine Ausrede mehrfür Verspätungen. Das Zifferblatt der Uhrim Kirchturm in Verbindung mit dem Glo-34


St. <strong>Vinz</strong>entius-Kircheckenschlag rief zum Gottesdienst und zurPünktlichkeit. Es wurde so zum Bestandteildes täglichen Lebens.Im 17. Jahrhundert konnte man Uhren nichteinfach aussuchen und kaufen. Sie wurdenauf Bestellung gefertigt, waren Einzelstücke,außerordentlich teuer und damit wertvoll.In den 1680er Jahren ließen sich die bei Budapestlagernder Türken von den westlichendass praktisch überall der Zugang zur aktuellenZeit durch Blick auf Turmuhren möglichwurde. Allerdings gingen die Uhren immernoch – verglichen mit heutiger Zeit – relativungenau, sodass die jeweilige Uhr nurdie gültige „Zeit am Ort“ anzeigte. Das warsolange unwichtig, als die Entfernungenvon einem Ort zum anderen keinen direktenVergleich zuließen. Erst die Verbreitung derEisenbahn brachte im 19. Jahrhundert dieDer du die Zeit in Händen hast,Herr, nimm auch dieses Jahres Lastund wandle sie in Segen.Jochen Klepper | <strong>Evangelische</strong>s Gesangbuch 64Fürsten und Königen dafür bezahlen, dasssie nicht in ihre Gebiete einfallen. Mehr alsdie Hälfte dieser Beträge wurde in Form vonkostbaren, türmchenförmigen Tischuhrenaus Augsburg bezahlt.Mit der Entwicklung der Städte ergab sichmancherorts auch ein reiches Bürgertum.Das sorgte dafür, dass auch in Profanbautenwie Rathäusern Uhren als Statussymboleeingebaut wurden. Dies führte bei einigenStädten dazu, dass sie sich – um einebesondere Uhr zu besitzen – finanziell soübernahmen, dass sie sich ruinös verschuldeten.Beispiel dafür ist die französische StadtAmiens, dessen Magistrat im Jahr 1560 wegender Schulden für den Bau einer Uhr abgesetzt,vor Gericht gestellt und verurteilt wurde.Fortschreitende technische Entwicklungund damit auch serienmäßige Produktionhaben im 18. Jahrhundert dazu geführt,Notwendigkeit, die Uhren flächendeckendaufeinander abzustimmen.Von besonders großer Bedeutung war dieSchwierigkeit, die „normalen“ Bürger undmeist bäuerlichen Bewohner des Landes mitder Einführung der Uhr als Zeitmesser undEinteiler des Tages daran zu gewöhnen, dassder neue Tag um Mitternacht beginnen undauch enden sollte. Bis dahin waren die Menschendaran gewöhnt, dass es einen hellenund einen dunklen Teil des Tages gab, auchwenn deren Länge im Sommer und Winterunterschiedlich lang waren. Sie beendetenden Tag mit Beendigung des „Tagewerks“bei einsetzender Dämmerung – und gingenin die Messe. Das Ende dieser Messe warder Beginn des neuen Tages. So kam „Heiligabend“zustande, obwohl der 24.12. nichtzu Weihnachten gehört. Er war jedoch indamaliger Zeit bereits Teil des 25. 12., desersten Weihnachtstages. In den vergange-35


St. <strong>Vinz</strong>entius-Kirchenen Jahrhunderten repräsentierten Uhrendie Kunst und die Wissenschaften. GroßeErfindungen und Forschungen waren nötig,um die Präzision zu erhöhen und sorgtendafür, dass die Technik insgesamt entwickeltwerden konnte.George Graham erfand 1715 die nach ihmbenannte Ankerhemmung, die den Gradder Ganggenauigkeit revolutionierte, derNürnberger Henlein gilt als einer der erstenTaschenuhrmacher, was die Erfindungder Energie speichernden Spiralfeder undeine Alternative zum Pendel (heute: Unruh)erforderte, John Harrison baute im 18. JahrhundertUhren, die die Seefahrer in die Lageversetzten, den Längengrad zu bestimmen.Mit Aufkommen der Elektronik war es nurfolgerichtig, dass diese auch in die ZeitmessungEingang fand. Wir sind es gewöhnt,beim Blick auf die quarzgesteuerteArmbanduhr die Zeit zu kennen. Werbegeschenkein Form von elektronischen, funkgesteuertenUhren sind nicht ungewöhnlich.Will man heute „alte Technik“ in Form vontickenden mechanischen Uhren besitzen,wird es – wie früher – teuer. Auch in dieKirchtürme ist die neue Technik eingezogen.Mit gutem Recht. Elektrisch betriebene,funkgesteuerte Uhrwerke müssen nichtmehr gestellt, die nötigen Gewichte nichtmehr hochgezogen werden. Sie gehen ständigrichtig. Aber man sieht den Zeigern amTurm nicht an, ob eine „alte mechanische“oder eine „moderne elektrische“ Uhr sieantreibt.Die heutige Zeitmessung, abgeleitet vonMilliarden Schwingungen von Atomen proSekunde, hat kein „Werk“ und damit auchkein Leben im Sinne der Mechanik mehr. Daswerden wir akzeptieren müssen.Nehmen wir uns deshalb „die Zeit“, die Uhrvon St. <strong>Vinz</strong>entius zu betrachten, ihrenbescheidenen historischen, aber hohen kulturellenWert zu erkennen und ihre 100-jährigeArbeit zu würdigen. Sie kann als Ausstellungsstückdazu beitragen, innezuhalten,das Uhrwerk zu bestaunen, womöglich dieEleganz der Technik zu verstehen und sichauf die Zeit zu besinnen, die wir haben.Werner GlockEngelbert-ApothekeApotheker Werner Henkel<strong>Harpen</strong>er Hellweg 153 · 44805 BOTelefon 0234/2314 67Fax 0234/2352 4436


St. <strong>Vinz</strong>entius-KircheSimple Technik bewegt die TurmuhrSeltener Blick auf die GlockenAnsichtenund AussichtenGlocke im AbendlichtDer Westermannsche HofKirchwiese an der Kattenstraße37


St. <strong>Vinz</strong>entius-Kircheaus der VogelperspektiveLuftbild von Hans Blossey


Gemeinde AktuellDie Steine der GemeindeWie bereits in einer der letzten <strong>Vinz</strong>-<strong>Ausgabe</strong>n geschildert, entwickeltsich das Gemeindehaus Kattenstr. 5 aufgrund seines baulichen Zustandeszu einem Sorgenkind unserer Gemeinde.Der Instandhaltungsstau sowie die Entwicklungder energetischen Anforderungenmachen eine Sanierung ebenso notwendig,wie die Veränderungen im Gemeindelebeneine neuartige Nutzung des Gemeindehauseserfordern. Gleichzeitig erstreckt sich der Sanierungsbedarfauf fast alle Immobilien, diesich im Besitz der Ev. <strong>Kirchengemeinde</strong> <strong>Harpen</strong>befinden – insbesondere die ImmobilieKattenstr. 1.Vor dem Hintergrund dieser Ausgangslagehat das Presbyterium im November 2010 eineArbeitsgruppe einberufen, die sich mit derNeuordnung der Immobilien unserer Gemein-de befassen soll. Die ersten Gedanken dieserArbeitsgruppe wurden im Rahmen einer Gemeindeversammlungam 30.01.2011 vorgestellt,um die Gemeinde von Beginn an in denEntscheidungsprozess aktiv einzubinden.Auf der Basis erster Kostenschätzungenwurden dabei folgende Szenarien vorgestelltund mit den anwesenden Gemeindemitgliedernerörtert:1. Sanierung beider Immobilien Kattenstr. 1und Kattenstr. 52. Abriss der Immobilie Kattenstr. 1 und Sanierungder Kattenstr. 539


Gemeinde Aktuell3. Sanierung der Kattenstr. 1 als Gemeindezentrumund Abriss der Kattenstr. 54. Abriss der Kattenstr. 5 und Neubau einesGemeindezentrums an der Kattenstr. 1Die Meinungen und Sorgen der Gemeindemitgliederzu diesen unterschiedlichen Szenarienwurden intensiv diskutiert. Um demweiteren Prozess der Arbeitsgruppe einenRahmen zu geben, wurden alle anwesendenGemeindemitglieder befragt, an welchenImmobilien ihr Herz hängt und aktiv nachweiteren Vorschlägen und Ideen gesucht.Mit dem Stimmungsbild aus der ersten Gemeindeversammlunghat die Arbeitsgruppedann intensiv weitergearbeitet.Es wurden mehrere Verhandlungen mit demLandeskirchenamt geführt, um zu klären,welche Rahmenbedingungen die Landeskirchestellt, da die Gemeinde im Bereichder Finanz- und Immobilienentscheidungenzwingend von der Zustimmung der Landeskircheabhängig ist. Dabei wurde klar,dass die Landeskirche ein Gesamtkonzeptfür sämtliche Gemeindeimmobilien erwartet.Darüber hinaus stellt die Landeskircheihre Zustimmung nur bei Rentabilität desKonzeptes und energetisch zukunftsfähigerPlanung in Aussicht und rät, nicht-selbstgenutzteImmobilien aus dem Kirchenvermögenim Erbbaurecht zu veräußern.Gleichzeitig wurde der Immobilienbestanddurch die Sparkasse Bochum begutachtet.Aus Sicht der Sparkasse Bochum ist die Sanierungder Kattenstraße 1 als Mietobjektoder Veräußerung im Erbbaurecht unrentabel.Bei der starken Sanierungsbedürftigkeitdes Hauses stellte sich die Frage, welcherInvestor allein fast 500.000 Euro investiert,wenn ihm das Grundstück nicht gehöre.Aus wirtschaftlicher Perspektive wird dieIdee unterstützt, das alte Gemeindehausabzureißen und ein neues nach energetischgünstigen Gesichtspunkten zu bauen. Dazubestätigt die Sparkasse Bochum eine guteVerwertbarkeit der Kirchwiesen Kattenstraßeund Zur Wegschere im Erbbaurecht. Die Sorgeaus der ersten Gemeindeversammlung,mit dem Verkauf des Markus-Haus soll dasSanierungsproblem an der Kattenstraße gelöstwerden, ist unbegründet, da das Objektals schwer verkäuflich eingeschätzt wird.Vor dem Hintergrund dieser Erkenntnisse hatdie Arbeitsgruppe eine einzige Option erarbeitet,die im Rahmen der 2. Gemeindeversammlungam 29.05.2011 vorgestellt wurde.Pfarrer Johannes Ditthardteröffnet die GemeindeversammlungDa zwar das Markus-Haus im Gemeindebesitzverbleibt, aber über eine andere Nutzungnachgedacht werden muss, und gleichzeitigim Bereich Kornharpen ein barrierefreier Zugangzu den zu nutzenden Räumlichkeitennotwendig wäre, muss das Gemeindelebender Gemeindeteile Rosenberg, Kirchharpenund Kornharpen insgesamt neu gestaltet40


Gemeinde Aktuellwerden. Die Option, die für alle Gemeindeteileeine NEUE Option darstellt, heißt:Abriss der Kattenstr. 1 und Neubau einesGemeindezentrums an dieser Stelle sowieAbriss der Kattenstr. 5 und Nutzung derFreifläche als Kirchwiese für den Kindergarten,Kinderferientage und das Dorffest. ZurFinanzierung dieses Neubaus, der derzeit mit980.000 Euro angesetzt ist, würden unteranderem die Kirchwiesen an der Kattenstraßeund Zur Wegschere 2 in Erbbaurecht aneinen Bauträger vergeben, um z.B. altengerechteWohnungen zu errichten. Gleichzeitigkönnten im Bereich Kattenstraße diebenötigten Parkplätze für die Gemeindeeingerichtet werden. Ebenfalls würde eineVeräußerung der Immobilie Zur Wegschere2a sowie eine Vergabe des dazugehörigenGrundstücks in Erbpacht zur Finanzierungnotwendig werden.Ein detaillierter Finanzierungsplan sowohlfür den Neubau eines Gemeindezentrums alsauch die Deckung des Sanierungsbedarfs allerGemeindeimmobilien sowie der Sanierungund Instandhaltung der St. <strong>Vinz</strong>entius-Kirchewurde im Rahmen der Gemeindeversammlungvorgestellt. Gleichzeitig wurde klar, dassmittlerweile für die Immobilien so genannteSubstanzerhaltungsrücklagen jährlich gebildetwerden, die einem Sanierungsstau, wiewir ihn derzeit haben, vorbeugen.Über diese Option wurde eine lebhafte, kritischeund sehr offene Diskussion geführt.Neben den reinen Zahlen, der Finanzierbarkeitund dem Zusammenspiel mit der Landeskirchewurden hier vor allem auch die Konsequenzenfür unser Dorfbild und das Gemeindelebensowie unsere Verantwortung für diekommenden Generationen erörtert. Letztlichstimmte die Gemeinde mit deutlicher Mehrheitfür die Umsetzung dieser Option. Auf derBasis dieses Votums wird das Presbyteriumvoraussichtlich vor den Sommerferien einenrichtungsweisenden Beschluss fassen, um dieGespannte Zuhörerinnen und Zuhörernächsten Schritte einzuleiten. Als nächsterSchritt wird dann, unter Berücksichtigung desRahmens des vorliegenden Finanzierungskonzeptes,ein detailliertes Raumkonzept für einneues Gemeindehaus erarbeitet werden müssen.Mögliche Umsetzungen dieses Raumkonzepteswerden dann auf der Basis ersterArchitektenentwürfe in einer 3. Gemeindeversammlungvorgestellt und diskutiert.Voraussichtlich wird der Weg bis zu diesemStadium durch viele detaillierte Abstimmungenmit der Landeskirche bestimmt sein undentsprechend Zeit in Anspruch nehmen.Gerne möchten das Presbyterium und dieArbeitsgruppe den transparenten Weg desAustauschs mit der Gemeinde beibehaltenund sind entsprechend jederzeit über dasGemeindebüro ansprechbar.Marc Chmielewski41


Gemeinde AktuellIch bin nun wirklichzu Hause angekommen!Diakon Jürgen Jeremia Lechelt SJBAm 15. August habe ich meinenDienst in der <strong>Kirchengemeinde</strong><strong>Harpen</strong> aufgenommen und bin am31. Oktober 2010 im Markus-Hausauf dem Rosenberg in einem Gottesdienstin meinen Dienst eingeführtworden. Die Stelle hat einen Umfangvon 70% und war für ein Jahr befristet.Inzwischen hat das Presbyteriumauf seiner regulären Sitzung im Februardie Stelle zum 15. August 2011 ineine unbefristete Stelle bei gleichemStellenumfang umgewandelt.Ich danke allen, die mich so herzlich undoffen in der Gemeinde aufgenommen habenund es mir leicht gemacht haben, eine neueberufliche Heimat zu finden. Mein Dank giltauch dem Presbyterium, dass mein Dienstverhältnisin eine unbefristete Stelle umgewandelthat und das damit mir entgegengebrachte Vertrauen.Im VINZ4, als die Diakonenstelle vorgestelltwurde, ist auch auf das frühere Wirken derGemeindeschwestern in den Gemeinden Bezuggenommen worden. Ich fühle mich dieserTradition besonders verpflichtet, zumalmir die ehemaligen Gemeindeschwesterndieser Gemeinde, Sr. Mathilde, Sr. Sophieund Sr. Gertrud, immer wieder in vielfältigerForm begegnen. Als Diakon gehöre ich seitmeiner Einsegnung 1979 einer DiakonischenGemeinschaft an. Der berufliche Wechselnach Bochum-<strong>Harpen</strong> und das Wohnen inWR+WAZ 13. Mai 2011Witten haben es, auch mit Blick auf die gemeindlicheTradition der Gemeindeschwestern,mir nahegelegt, der Diakoniegemeinschaftvon Schwestern und Brüdern desDiakonissenmutterhauses Witten beizutreten.Die gottesdienstliche Aufnahme ist imMai, gemeinsam mit der Einsegnung zweierDiakonissen erfolgt.Und damit komme ich zu meiner Überschriftzurück. Ich bin nun wirklich zu Hauseangekommen, hier in <strong>Harpen</strong> mit eineraußerordentlich guten beruflichen Perspektive,einer wunderschönen Altbauwohnungin Wittens Innenstadt, in der meine FrauHeike Tillmann und ich ein neues Zuhausegefunden haben und der Gemeinschaft vonSchwestern und Brüdern in der Tradition derDiakonissen Witten.Ihr DiakonUK Nr. 21 22. Mai 201142


Gemeinde AktuellBesuchsdienst und sozialesNetzwerk – Einladung„Die Kirche ist nur Kirche, wenn siefür andere da ist. ... Sie muss an denweltlichen Aufgaben des menschlichenGemeinschaftslebens teilnehmen,nicht herrschend, sondernhelfend und dienend. ... Sie wird dieBedeutung des menschlichen Vorbildes(das in der Menschheit Jesuseinen Ursprung hat und bei Paulusso wichtig ist!) nicht unterschätzendürfen; nicht durch Begriffe, sonderndurch „Vorbild“ bekommt ihr WortNachdruck und Kraft.“Dietrich BonhoefferDie Schaffung einer Diakonenstelle in unserer<strong>Kirchengemeinde</strong> und die damit verbundeneInvestition in lebendige Steine ist engdamit verbunden, den einzelnen Menschenin der Gemeinde in seiner häuslichen Umgebungaufzusuchen, ihn zu besuchen und wonötig zu begleiten.Es geht um den Besuchsdienst in unsererGemeinde und meine positiv gemachtenErfahrungen, immer wieder willkommen zusein. Meine Erfahrungen und die Nachfragenmachen es notwendig, diese Arbeit auf vieleMenschen, viele lebendige Steine der Gemeindezu verteilen.Das eröffnet dann auch die Möglichkeit,nicht nur mehr Menschen in unserer Gemeindeaufzusuchen, sondern auch aufmanch vielfältige Notlage reagieren zukönnen, Hilfen anzubieten und zu organisieren:Besuchsdienst und ein sozialesGemeindenetzwerk sind die zu nennendenStichworte. Das braucht einen engagiertenBesuchsdienstkreis und die Schaffung einerEhrenamtlichenbörse. Dieser Dienst brauchteine begleitende Struktur, in Verbindung mitZurüstung, biblischer Orientierung und ersoll Freude und Erfüllung für alle sein.Hiermit lade ich alle, die Interesse habenan einem solchen Dienst und beim Aufbauin unserer Gemeinde mithelfen wollen, zueinem ersten Informationstreffen ein:Montag, 4. Juli 2011, um 18:00 Uhr,Gemeindehaus Kattenstraße.Gerne dürfen Sie mich auch direkt ansprechen,um mehr zu erfahren und um sich aufmeine Liste der Interessierten aufnehmenzu lassen. Mit großer Vorfreude auf das gemeinsameMiteinander und auf eine breiteResonanz hoffend, grüße ich Sie ganz herzlichvon dieser Stelle, mit einem Zitat vonHelmut Gollwitzer:[...] das ist eine Gruppe von einander helfendenund einander dienenden Menschen, dieeinander brauchen -, eine Gruppe, in der jedergebraucht wird, in der es kein Oben und keinUnten gibt, sondern in der alle gleich nebeneinanderstehen, gleichberechtigt und gleichwichtig, mit verschiedenen Gaben in ein undderselben Familie wie Geschwister.Jürgen Jeremia Lechelt43


Gemeinde AktuellAus dem Gemeindelebenauf dem RosenbergDie Begegnungsstätte des AltenzentrumsSeniorenfrühlingsfestAm 31. Oktober 2011 haben wir ein letztes Mal im Markus-Haus Gottesdienstgefeiert. Der Abschied nach 30 Jahren Markus-Haus ist allen nicht leichtgefallen. Umso erfreulicher war es, dass wir mit den bestehenden Gemeindegruppen,dem Frauenkreis und dem Freitagstreff sowie mit den Seniorenfestenin die Begegnungsstätte des Altenzentrums am Rosenberg umziehenkonnten.Das Gemeindeleben auf dem Rosenbergkonnte ohne Unterbrechung fortgesetzt werden.Die Gemeindegruppen haben eine neueHeimat gefunden und schätzen inzwischendie Räumlichkeiten und den Service derBegegnungsstätte. Und die Seniorenadventsfeierund das Seniorenfrühlingsfest finden inder Begegnungsstätte statt und werden sehrgut angenommen. Sie sind weiterhin einegute Gelegenheit der Begegnung mit Andacht,Kaffee und Kuchen und einem wechselndenkulturellen Angebot. Auch feiernwir einmal im Monat, am ersten Donnerstagum 10:15 Uhr mit den Bewohnerinnen undBewohnern des Hauses Gottesdienst. DerGottesdienst wird gut angenommen undauch Menschen vom Rosenberg finden dazuden Weg in die Begegnungsstätte. Nebenden monatlichen Gottesdiensten findenbesondere Gottesdienste zu Weihnachten,Silvester, Epiphanias und Ostern statt, die einbesonderes Zeichen der feiernden Gemeinde<strong>Harpen</strong> im Altenzentrum sind. So fand auchder Himmelfahrtsgottesdienst der Gemeindein 2011 zum ersten Mal als Open-Air-Gottesdienstam Altenzentrum statt.44


Gemeinde AktuellDie Feier der Osternacht, mit einer langenTradition im Markus-Haus, hat ihren Einzugin die St. <strong>Vinz</strong>entius-Kirche gefunden undMenschen aus allen Teilen der Gemeindehaben daran mitgewirkt und teilgenommen.Auch die Frühstückstradition des Markus-Hauses hat seinen Weg in die St. <strong>Vinz</strong>entius-Kirche gefunden. An vier Sonntagen indiesem Jahr wird es vor dem Gottesdienstein Frühstück geben. Das Gemeindelebenwächst an unterschiedlichen Orten zusammenund wird durch die unterschiedlichstenTraditionen bereichert.Von dieser Stelle ein ganz herzlichesDankeschön an die Mitarbeitenden vomAltenzentrum am Rosenberg, die es ermöglichthaben, dass die Gemeinde eine neueHeimat und Begegnungsstätte gefundenhat. Die Aufnahme im Oktober 2010 warherzlich, das Miteinander ist offen, wertschätzendund für alle eine gegenseitigeBereicherung. Allen nochmals ein ganzherzliches Dankeschön!!!Frühstück vordem Gottesdienst:Die Tradition aus dem Markushaus geht ander St. <strong>Vinz</strong>entius-Kirche weiter. An folgendenSonntagen beginnt der Gottesdienst inder Kirche erst um 11 Uhr – Frühstück imGemeindehaus gibt es ab 9.30 Uhr.26. Juni 20114. September 20112. Oktober 201129. Januar 2012Bitte melden Sie sich imGemeindebüro zum Frühstück an.Auf viele gute Begegnungen mit Ihnen hoffend,grüße ich Sie, auch im Namen meinerbeiden Kollegen, Pfarrer Johannes Ditthardtund Pfarrer Dr. Gerald Hagmann, und wünscheIhnen einen wohlbehüteten, gesegnetenSommer.Diakon Jürgen Jeremia Lechelt SJB45


Gemeinde AktuellTrauernde treffensich im Café LichtblickMargret Stegmann, Renate Schulze und Regina Lotz.Wir helfen uns selber – wir sind eineökumenische Einrichtung unsererGemeinde. Wir wissen aus eigenerErfahrung, dass der erste Schritt inein „Trauercafe“ sehr schwer ist. FürBetroffene gehört Mut und Kraftdazu. Es ist so schwer aus der anfänglicheneigenen Isolation undLethargie herauszukommen, umdann über die Schwelle ins CaféLichtblick zu gehen.Diejenigen, die immer wieder am letztenMittwoch im Monat ins Café Lichtblick kommen,berichten nur Positives. Ihnen gefälltdie gemütliche Atmosphäre, sie fühlen sichverstanden und wissen sich bei uns gut aufgehoben.Bei Bedarf kann über die eigeneSituation, die momentanen Gefühle offengesprochen werden. Gefühle dürfen bei unsauch gezeigt werden. In den Gesprächengeht es aber nicht nur um das Erlebte, dieBewältigung der Trauer, oder darum, wieman den Weg in der veränderten Lebenssituationfindet. Ganz alltägliche Gesprächsthemenbegleiten uns und gelacht wirdgenauso, wie geweint werden darf.Zur gemütlichen Wohlfühl-Atmosphäreträgt nicht zuletzt die je nach Jahreszeitschön geschmückte und gedeckte Kaffeetafelbei. Serviert wird stets leckerer Kuchenaus der eigenen Backstube der drei Initiatorinnen.So schmeckt in dieser Runde einfachalles besser, als zu Hause allein am verwaistenKüchentisch.Alle, die es bisher geschafft haben in unserenKreis zu kommen sagen, es sei für46


Gemeinde Aktuellsie ein hilfreicher und sehr positiver Schrittgewesen. Wir erleben es immer wieder, wiedie Betroffenen nach und nach auf demWeg durch ihre Trauer vorankommen undwieder neuen Mut fassen. Sie können nachdem Verlust des geliebten Menschen wiederaufstehen und vorangehen. Denn der Todeines geliebten Menschen kann so tief niederschmettern,dass man selbst nicht glaubt,jemals davon wieder aufzustehen, um seineneigenen Weg weiterzugehen.So können und wollen wir Betroffene dazuermutigen, diesen Schritt zu versuchen.Jede Trauernde und jeder Trauernde ist ganzherzlich willkommen. Es wäre schön, wennauch in Zukunft immer wieder von NeuemTrauernde den Weg ins Café Lichtblick findenwürden.Öffnungszeiten:Jeweils am letzten Mittwoch im Monatvon 15 – 17 Uhr im Gemeindehausan der Kattenstraße.Regina LotzRenate SchulzeMargret StegmannLass los, was dich belastetLass dich ein auf das, was kommtSei frei für den AugenblickSei frei für das, was gerade auf Dich zukommtAnselm GrünNette Atmosphäre im Café Lichtblick47


Gala-Team GmbHGarten-und LandschaftsbauGarten- und Anlagenpflege | Pflanzarbeiten und StrauchschnittBaumfäll- und Baumpflegearbeiten | Pflasterarbeiten/NatursteinpflasterZaunbau | Friedhofspflege | Grabpflege und GrabgestaltungStahlbaustraße 3a | 44577 Castrop-Rauxel | Telefon 0 23 05/6 33 52 | Fax 0 23 05/96 26 37 | Mobil 01 71/6 53 28 70MeisterbetriebInhaber Alfred PopilasHeizungs- und LüftungsbauSanitäre Installation<strong>Harpen</strong>er Hellweg 136 | 44805 Bochum | Telefon 02 34/23 05 02 | Fax 02 34/23 54 93


Gemeinde AktuellEine Maschine BuntesBrennende Kerzen – Symbole für die SeeleDas Gemeindehaus aus der VogelperspektiveDer historische Friedhof der GemeindeEine neue HeimatFreitagstreffWegweisung mit reichlich Grünspan


Gemeinde AktuellJahreswechselAufmerksamer Gast aus Dortmund – Axel HeinFamiliengottesdienst mit BewegungNeujahrsempfang – Musikalische BegleitungNeujahrsempfang – Stärkung nach dem GottesdienstNeujahrsempfang – Superintendent Peter SchefflerNeujahrsempfang – für die ganze Familie


Gemeinde AktuellOsternAuch unter den Tischen wird gesuchtOstergottesdienstVolltrefferFürbitten


Gemeinde AktuellNa, wie klingt das?Feierabend mit dem ChorDer Chor „Kreuz und Quer“Für viele klingt das nach Sofa, Füßehoch, Flimmerkiste an und leckerBierchen und was zu Knabbern inReichweite. Wer will schon seinenFeierabend in der Kirche verbringen?Und nach was klingt das denn dann?Das fragen Sie mal alle, die sich vom Chor„Kreuz und Quer“ haben einladen lassen zumFeierabend am 18. März 2011.An einem Freitagabend die Woche ausklingenlassen, das Wochenende einläuten.Kontrastprogramm – Erholung für die Seele- Besinnung in unserer schönen Kirche.Reichlich Kerzenschein - gemeinsames Singen- Hören auf die Lieder des Chores unddie Musik - sich mitnehmen lassen von denLesungen. Beseelt nach Hause gehen – miteinem Lächeln auf den Lippen – mancherauch mit etwas feuchten Augen. Mitten inder Passionszeit, wenn es abends um 19 Uhrnoch dunkel ist, wollten wir einen besonderenRuhepunkt setzen, einen Gottesdienstder besonderen Art, wie es in diesem Jahrnoch einige in unserer Gemeinde geben sollund schon gegeben hat.Es war auch für den Chor und die Musikerein wirklicher Feier(licher) Abend und wirsind selber noch ganz erstaunt und vor allemdankbar über fast 100 Mitfeiernde unddie positive Resonanz. Es gibt noch vieleLieder zu singen und viele Texte zu lesen– wir freuen uns schon auf den nächstenFeierabend in der Kirche.Lassen Sie sich einladen…wenn die Tagewieder etwas dunkler werden.Steffi Hirsch52


Gemeinde AktuellStellenangeboteAuch in einer Gemeinde mit ganz vielen„lebendigen Steinen“ wird immerwieder nach neuen „lebendigen Steinen“gesucht.Recht angenehm und mit ganz viel Freudeist das „Stellenangebot“ unseres Kirchenchoresbefrachtet. Singen? „Wo man singt, dortlass‘ dich ruhig nieder, böse Menschen habenkeine Lieder.“ Diese bekannte Zeile dichteteJohann Gottfried Seume (1763 - 1810)und mit diesen Worten ist ausreichend die„Werbetrommel“ für unseren Kirchenchorgerührt. Oder? Mit besonderer Begeisterungwerden männliche Sänger aufgenommen –wer gerne „Hahn im Korb“ sein möchte, derist im Kirchenchor immer gut aufgehoben.Einige „Mühen“ werden aber erwartet. Sostehen regelmäßig Übungsabende an undKonzerte engen die Freizeit auch ein. Aberdas sollte doch kein Problem sein, weil Ausflügeund gesellige Aktivitäten das „Chorleben“bereichern. Und … die Ausrede, „ichkann nicht singen“, wird nicht akzeptiert. Mitetwas Mut und Übung werden Sie feststellen:„Ich kann ja singen!“kommen die schönen Gemeindebriefe auch„heil“ bei allen Gemeindemitgliedern an. DasStellenprofil setzt schon einige Fähigkeitenvoraus: Sie müssen „geländegängig“ seinund die Druckstücke im Gemeindehaus abholen.Stimmen die Adressen nicht mehr,dann sollten Sie unseren VerteillogistikerMilan Pavetic informieren, damit wir nachder neuen Adresse „forschen“ können.„Panik“ sollte nicht aufkommen: Der „Zustellbezirk“ist stets überschaubar und rechtschnell abgelaufen. Wer möchte, dem werden„kleine“ oder auf Wunsch auch „große“Bezirke zugeordnet. Sie sehen, die „Päckchen“sind zu schaffen!Ihr Ansprechpartner istMilan Pavetic, Tel. 85 09 49.Ihr Ansprechpartner ist unser Organistund Leiter des KirchenchoresErnst Arenth, Tel. 36 05 75Wer an seinen Stimmqualitäten (ver)zweifelt,kann eine andere Aufgabe in unsererGemeinde übernehmen: Der Gemeindebrief<strong>Vinz</strong>! wird „per Hand“ verteilt. Einmal sparenwir uns hohe Portokosten und zum anderenKirchenchor53


Gemeinde AktuellMaximilian-Kolbe-Kirchewird Zentrumeines BeginenhofesIn Kornharpen entsteht ein Beginenhof mitchristlich-ökumenischer Ausrichtung. Dafürstellt die kath. Pfarrei Liebfrauen das ehemaligeGemeindezentrum Maximilian Kolbe zurVerfügung, welches als „weitere Kirche“ seitder Umstrukturierung des Bistums Essen nichtmehr genutzt wird. Der Kirchenraum bleibtkomplett erhalten und bildet den Mittelpunktdes Beginenhofes von Beginen heute e.V.„Weitere Kirche“bleibt erhaltenAus finanziellen Gründen hatte Bischof Dr.Felix Genn entschieden, dass die Max.-Kolbe-Kirche (zuvor mit der Ev. <strong>Kirchengemeinde</strong><strong>Harpen</strong> einziges ökum. Gemeindezentrumim Ruhrbistum) als so genannte „weitereKirche“ nicht mehr mit Kirchensteuermittelnunterstützt wird. In dessen Folge wurde dieKirche geschlossen und es gibt dort kein Gemeindelebenoder Gottesdienste mehr. DieKirche wurde aber nicht profaniert. Mit demBau des Beginenhofes soll dort wieder neuesLeben entstehen. Die Vereinigung der Beginen,heute e.V., ist eine vom Bischof von Essen anerkanntespirituelle Gemeinschaft von Frauen,die zwar nicht in einer Klostergemeinschaftleben, allerdings eine besondere Form des Zusammenlebensund Wohnens gewählt haben.Beginenhöfe sind in zahlreichen deutschenStädten (u.a. Essen) zu finden, die christlichökumenischeAusrichtung eine Besonderheit,wie Pfarrer Bernd Wolharn betonte.54


Gemeinde AktuellNeugestaltungdes GeländesDas Gelände rund um die Max.-Kolbe-Kirche soll im Rahmen der Baumaßnahmenverändert werden. So wird der hintere Teilder Kirche, in dem sich derzeit ein Versammlungsraumbefindet, zurückgebaut.Der vordere Kirchenteil bleibt unveränderterhalten und weiterhin im Besitz der Kath.Pfarrei Liebfrauen Bochum. Der Pfarrer derPfarrei, Bernd Wolharn, ist „Rector ecclesiae“des can. 562 CIC (Codex Iuris Canonici) undträgt die Aufsicht und Obhut über besondereKirchen der Pfarrei. In der Max.-Kolbe-Kirche, die die Beginen primär als Gebetsortnutzen werden, könnten gelegentlich auchwieder Gottesdienste stattfinden, wie Hans-Wilhelm Schleich, Vorsitzender des KirchenvorstandsausschussesLiegenschaftenund Bauten der Pfarrei Liebfrauen Bochumschriftlich betonte.Eigentümer der für den Beginenhof vorgesehenenFläche (5057 m²) ist die BochumerWohnstättengenossenschaft e.G. (VorstandsmitgliederGerlinde Braun und HermannGleich); an dem verbleibenden Kirchengrundstück(Kirche 460 m²) wurde den Beginenheute e.V. mit Sitz in Essen ein Erbbaurechtauf die Dauer von zunächst 33 Jahren samtOption zur Verlängerung eingeräumt.Neben den 20 Wohneinheiten (Grund -fläche 50-90 m²), die sich auf vier Gebäudekomplexeerstrecken, wird auch ein Gemeinschaftshausentstehen. Dazu werdenbisherige Nebengebäude und der Anbau andie Kirche (Versammlungsraum samt Nebenräumen)zurückgebaut werden. Die BochumerWohnstätten haben den Planungsauftragan das Architekturbüro Beilmann inBochum erteilt. Der Bauantrag an die StadtBochum soll mittelfristig eingereicht werden,mit der Erteilung der Baugenehmigungwird im Herbst 2011 gerechnet. Für dieFertigstellung des Beginenhofes rund umdie Max.-Kolbe-Kirche wird ein Jahr Bauzeitkalkuliert.Pastor Walter Bauer und GemeinderatsvorsitzenderAlfons Winkelmann aus derHl. Geist-Gemeinde, die das Projekt „Beginenhof“seit längerer Zeit unterstützen,freuen sich, dass die Max. Kolbe-Kirche nunerhalten und das Gemeindegelände sinnvollweitergenutzt werden kann.Weitere Informationen zum geplanten „BeginenhofKornharpen“ beantworten BegineBrita Lieb (Tel.: 0661-2509335) oder ThomasRenneke (0234-3245792), Verwaltungsstellenleiterder Kath. Pfarrei LiebfrauenBochum.Christian SchnaubeltSo sehen sich die Beginen selbstWAS SIND BEGINEN?900 Jahre Geschichte der Beginen in Europahaben Frauen unserer Zeit ermutigt undbestärkt, eigenständige Lebens-, Wohn- undWirtschaftsformen autonom zu entwickeln.Die Beginen waren selbstständige Frauen,die seit dem Mittelalter in großen oderkleinen Zusammenschlüssen, in Beginenkonventenoder Beginenhöfen, lebten. Ihrewirtschaftliche Unabhängigkeit erlangten siedurch Stiftungen, das Einbringen ihrer jeweiligenBesitztümer, ihrer erlernten Fähigkeitenund durch ihre Arbeit. Wir ehren mit55


Gemeinde Aktuelldem Namen „Dachverband der Beginen“ diehistorischen Beginen. Wir heutigen Beginenfühlen uns der gesellschaftlichen Gleichstellungvon Frauen, der Gewaltfreiheit, demschonenden Umgang mit der Natur und denRessourcen unseres Planeten verpflichtet.Wir unterstützen uns gegenseitig und nutzenunsere Unterschiedlichkeit für unsereindividuelle Weiterentwicklung und die derGemeinschaft (affidamento).Wir setzen uns ein für innovative Wohn-,Arbeits-, Wirtschafts- und Lebensformen. Wirsehen unser Zusammenwohnen, -leben und-arbeiten in Beginenprojekten (Höfen), Initiativenund als einzelne Frauen unter modernenBedingungen als einen unabgeschlossenenProzess, der der politischen Frauenemanzipationeine neue Dimension hinzufügt.WAS WARENBEGINEN?Die Beginen waren in der neueren Geschichtsschreibungin Vergessenheit geraten.Nach Aussagen von Historikerinnenentstand die „Bewegung“ schon im 12. Jahrhundert.Die Beginen waren in ganz Europaverbreitet, allein in Deutschland gibt es nochin über 600 Städten Archiv-Materialienüber Beginen. Zuerst waren es Frauen inSüdfrankreich und später Norditalien, diesich zusammenschlossen, um außerhalb vonKlostermauern ein geistliches und tätigesLeben zu gestalten. In der Literatur wird immerwieder darauf hingewiesen, dass dieseBewegung an vielen Orten spontan auftrat.Sie wurde von keiner kirchlichen oder weltlichenInstitution gesteuert.Im Gegensatz zu Nonnen legten Beginenein „Versprechen“ und kein Gelübde ab. Sielebten in Konventen und Beginenhöfen,wählten eine „Meisterin“ und gaben sicheigene Regeln. Beginen waren überwiegendwirtschaftlich unabhängig. Sie arbeitetenu. a. als Handwerkerinnen, Künstlerinnenund Kauffrauen. Sie teilten das gemeinsamerwirtschaftete Vermögen, behielten aber ihrprivates Vermögen. Sie widmeten sich z. T.der medizinischen Versorgung der Bevölkerungin den damals entstehenden Städten.Ihre stärkste Verbreitung erlebte die Bewegungbis ins 15. Jahrhundert.Entscheidend für den Niedergang der Beginenwurde ihre Art zu leben, wodurch sie indas Spannungsfeld anderer rivalisierenderMächte und Gruppen gerieten. Kirche, Ratsherrenund Zünfte trugen ihre Konflikte aufdem Rücken der Beginen aus. Auch die sichausbreitende Reformation im 16. Jahrhundertsorgte für die Auflösung der Gemeinschaften.Überlebt haben in Flandern dieHöfe, die nach den Religionskriegen unterspanischer katholischer Herrschaft eine Gegenreformationerlebten.1998 hat die UNESCO 13 Beginenhöfe inFlandern zum Weltkulturerbe erhoben. Siedienen heute anderen Zwecken.WAS WOLLENBEGINEN?Die neue Beginenbewegung in Deutschlandentwickelte sich seit 1985 in verschiedenenStädten, ohne dass die Frauen voneinanderwussten. Feministinnen, Historikerinnen undTheologinnen entdeckten und erforschtendas Leben der historischen Beginen. Es entstandenerste Beginen-Vereine, die späterdie ersten Frauenwohnprojekte als „Beginenhöfe“initiierten.Ziel ist es, zur Humanisierung unserer Gesellschaftbeizutragen und gemeinschaftlichegenerationsübergreifende Lebensformenzu entwickeln, die den alltäglichen undspirituellen Bedürfnissen von Frauen entsprechen.Charakteristisch für die Bewegungist ihre Vielfalt.56


Gemeinde Aktuell<strong>Harpen</strong> setzt auf BegegnungMit der Leistungsschau, dem Dorffestund dem Oktoberfest stehen in <strong>Harpen</strong>besondere Veranstaltungen in2011 an. Dabei möchte der Förderverein<strong>Harpen</strong> e.V. unseren Stadtteil zurBegegnung für den ganzen StadtbezirkNord öffnen.Den Auftakt machte bereits das Maischützenfestam 30. April im <strong>Harpen</strong>er Bockholt.Als Mitträger des Maiabendfestes richteteder Bürgerschützenverein BSV <strong>Harpen</strong> die„blau-weißen“ Tage wieder erfolgreich aus.Dabei gelang es dem BSV um VorsitzendenHans-Heinrich Albert gen. Schürenhöferauch neue Akzente zu setzen und die Traditiondes 623-jährigen Festes zu bewahren.Zukünftig wird es weiterhin einen „großenUmzug“ durch <strong>Harpen</strong> (jetzt vom Bockholtauf den Boulevard) geben und alle <strong>Harpen</strong>erBürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen,auf und an der Strecke das Maischützenfestzu unterstützen.Auf Initiative des Fördervereins <strong>Harpen</strong> e.V.möchte der Stadtteil <strong>Harpen</strong> im Mai, Augustund Oktober erneut seine Tore für denStadtbezirk Nord öffnen.„<strong>Harpen</strong>er Frühling“Am 28. Mai hatte der Förderverein <strong>Harpen</strong>kürzlich zur 6. Leistungsschau ins Amtshaus<strong>Harpen</strong> eingeladen. Im Gegensatz zu denVorjahren hat das Team um VorsitzendenMaiabendfestGünter Mann die Veranstaltung ins Frühjahrverlegt und mit dem Spielplatzfest amAmtshaus <strong>Harpen</strong> gekoppelt. Beim „<strong>Harpen</strong>erFrühling 2011“ haben sich Vereine,Schulen und Gewerbetreibende aus demBochumer Norden präsentiert. Zusammenmit der Arbeitsgemeinschaft der <strong>Harpen</strong>erVereine organisierte der Förderverein einRahmenprogramm rund ums Amtshaus<strong>Harpen</strong>. Dazu gehörte auch ein Kinderfestauf dem angrenzenden Spielplatz, für dender Förderverein seit mehreren Jahren diePatenschaft durchführt. Unterstützung erhieltder Förderverein <strong>Harpen</strong> dabei von derBezirksvertretung Nord und dem Spielplatzpatenprogramm.Informationen im Web auf:www.leistungsschau-harpen.de.57


Gemeinde Aktuell„Einigkeitunter der Eiche“<strong>Harpen</strong>er stellten beim Maiabendfest imBockholt und Umzug viel auf die Beine –Umgewöhnungszeit bei BürgernNach Turbulenzen im letzten Jahr herrschtebeim Maischützenfest 2011 am 30. Aprilim <strong>Harpen</strong>er Bockholt Freude über eine gelungeneNeuausrichtung des traditionellenUmzuges in die Stadt. Lob bekam der BSV<strong>Harpen</strong> von Bezirksvertretung Nord und derMaiabendgesellschaft.ützenVor einem Jahr hatte es einen großen Aufruhrim Norden gegeben, als die BochumerMaiabendgesellschaft entschied, zukünftignur mit einer kleinen Delegation nach<strong>Harpen</strong> zu ziehen und den Schwerpunktdes Festes in die Innenstadt zu legen. DerUnmut hatte sich auch in einer Unterschriftensammlungund Anfragen der BezirksvertretungNord ausgedrückt. Doch diese „Irritationen“sind nun aus der Welt geschafftworden und der Bürgerschützenverein<strong>Harpen</strong> und die Bochumer Maiabendgesellschafteinigten sich auf ein neues Konzept,welches am 30. April erstmals zum Tragenkam. Demnach verlagert sich zukünftig derFokus auf den „großen Ausmarsch“ vomBockholt in die Stadt, den dann auch die<strong>Harpen</strong>er Schützen bis auf den Boulevardmitgehen. Die Gastvereine sollen sich dafürspätestens ab 2013 direkt im Bockholt treffen.Dadurch kann einerseits der traditionelleUmzug gestärkt und andererseits auch dieFeierlichkeiten auf dem Boulevard durch die<strong>Harpen</strong>er unterstützt werden. Bereits in diesemJahr zeigte der BSV <strong>Harpen</strong>, zur Freudeder Maiabendgesellschaft, mit Abordnungund Fanfarenzug, in der Innenstadt Präsenz.Legat des GrafenEngelbert von derMark wurde erfülltHans-Heinrich Albert gen. Schürenhöferhatte bei der Eichenausgrabung dieses Mal(fast) nichts zu „granteln“. Gegenüber derWAZ betonte der Vorsitzende des BSV <strong>Harpen</strong>,der vor allem den Vereinsmitgliedernund <strong>Harpen</strong>ern an der Strecke dankte, dasstrotz der Änderungen „das Legat des GrafenEngelbert nicht in Gefahr ist.“ Es sei einUmdenken aller notwendig, aber die Tradition„werde nicht zu Grabe getragen, dennder Weg ändere sich zwar, nicht aber unserZiel.“ Der BSV <strong>Harpen</strong> habe als Mitträger desMaiabendfestes, sein Versprechen eingehaltenund ist in die Innenstadt gezogen. Die<strong>Harpen</strong>er setzen darauf, dass die BochumerMaiabendgesellschaft ihr Versprechen (z.B.bezüglich des Gastvereinszuges vom Bockholtin die Stadt) einhält. „Schulterschlussund erste gemeinsame Schritte sind getan,es müssen weitere folgen“, so Hans-HeinrichAlbert. Im Stadtteil <strong>Harpen</strong> wünscht sichder BSV wieder mehr Unterstützung undsetzt dabei auch auf klare Aussagen, dassder Boulevard und der Umzug aus <strong>Harpen</strong>gleichberechtigt beworben werden.58


Gemeinde Aktuell<strong>Harpen</strong>er wünschensich großen Zug„wie früher“Auch wenn die Verunsicherung bei den<strong>Harpen</strong>er Bürgern noch zu spüren ist undin diesem Jahr etwas weniger Bürger an derZugstrecke standen, so kommt die Neuausrichtunginsgesamt gut an. Denn viele<strong>Harpen</strong>er wünschen sich „einen großen Zugmit 6.000 Mann wie früher“. Am Amtshaus<strong>Harpen</strong> stand Anja Feuerstein an der Streckeund betonte „Die zwei Züge haben uns gutgefallen. Egal wohin der Zug zieht, wir feierndies in <strong>Harpen</strong>.“Günter Mann ergänzte: „Dafür, dass es einegroße Verunsicherung gab, ob es einenUmzug gibt oder nicht, waren relativ vieleBürger an der Strecke.“ Der Vorsitzende desFördervereins <strong>Harpen</strong> e.V. wünscht sich für2012 mehr Informationen und weitere Verpflegungsständean der Strecke in <strong>Harpen</strong>,damit mehr Bürger (wieder) kommen.Mantesberg:„Konzept wird 2012noch weiter reifen“Breite Unterstützung erhalten der BSV unddie <strong>Harpen</strong>er Vereine durch die BezirksvertretungNord. Bezirksbürgermeisterin SusanneMantesberg betonte gegenüber unsererZeitung: „Mit Spannung hat der BochumerNorden dem Maiabendfest entgegengesehen.Es bestanden Befürchtungen, das neueKonzept führe zu einem „Ausbluten“ der Feierlichkeitenin <strong>Harpen</strong>.“ Doch weit gefehlt:„Die Veranstaltungen an den vier Festtagenwaren mehr als gut besucht. Insoweit mussman feststellen, dass auch unter dem neuenKonzept das Maiabendfest in <strong>Harpen</strong> keinenEinbruch erlitten hat. Dies ist insbesondereDie Eiche wirdübergebendem Engagement des Bürgerschützen Vereins<strong>Harpen</strong> zu verdanken, der auch in derBochumer Innenstadt den Bochumer Nordenganz wunderbar repräsentiert hat. Ich glaube,wir können uns schon jetzt auf das Maiabendfest2012 freuen. Dann wird mit einemnoch größeren Ausmarsch aus <strong>Harpen</strong> dasKonzept weiter reifen.“Viel Unterstützungin <strong>Harpen</strong>Der BSV <strong>Harpen</strong> und die Bochumer Maiabendgesellschaftwurden auf ihrem Wegnach Bochum von <strong>Harpen</strong>er Bürgern undVereinen unterstützt. So zogen Delegationendes TuS <strong>Harpen</strong>, der <strong>Harpen</strong>er Pfadfinderund des Fördervereins <strong>Harpen</strong> e.V. mit undauch an der Strecke gab es viele blau-weißeFahnen und gute Stimmung. Dort wo letztesMal die Maiabendgesellschaft noch ausgebuhtworden war, wurde in diesem Jahr gemeinsamund herzlich gefeiert. Und für denMarsch nach Bochum gab es sogar Wegzehrungin Form einer Pizzaspende an der Strecke.Der Umzug in die Innenstadt soll nächstesJahr vergrößert werden. BSV <strong>Harpen</strong> undBezirksvertretung wünschen sich 2012 mehrUnterstützung an der Strecke.59


Gemeinde Aktuell<strong>Harpen</strong>er Dorffest2011Nach der Sommerpause findetdann vom 19.-24. Augustdie 199. Auflage der <strong>Harpen</strong>erDorffestes statt. Rund um dieSt. <strong>Vinz</strong>entius-Kirche wird dietraditionelle Kirmes wieder miteinem Stadtbezirksfest gekoppeltwerden. In Zusammenarbeitmit der Bochum MarketingGmbH und der BezirksvertretungNord ist der Förderverein<strong>Harpen</strong> e.V. Mitveranstalterund kooperiert dabei mit denev. <strong>Kirchengemeinde</strong> <strong>Harpen</strong>,Schaustellern, Vereinen und Anwohnern.Mit Unterstützung vonSponsoren, wie dem Ruhrpark,wird es wieder ein Rahmenprogrammmit täglicher Live-Musik(u.a. Duo Taktlos, BOGESTRA-Band) geben. Weitere Spenderwerden noch gesucht. Zudem sindwieder eine historische Eröffnungund ein Kinderfest geplant. Dabeiwird gehofft, den Trend der Vorjahre,dass das Dorffest immer mehrzum Treffpunkt für den ganzenStadtbezirk Nord wird, fortsetzenzu können.Weitere Informationen im Web:www.dorffest-harpen.deAusblick2. Halbjahr 2011Der Förderverein <strong>Harpen</strong> e.V. plant zudemdas 2. <strong>Harpen</strong>er Oktoberfest am 15. Oktoberim Amtshaus <strong>Harpen</strong> und sammelt Ideen zueinem kl. Weihnachtsmarkt. Werden auchSie Mitglied oder Spender des Fördervereins<strong>Harpen</strong> e.V. der Arbeitsgemeinschaft der<strong>Harpen</strong>er Vereine. Kontakt: Günter Mann,Auf dem Knust 50, 44805 Bochum, Tel.:0234-230136, E-Mail: info@foerdervereinharpen.deoder im Internet auf www.foerderverein-harpen.de. Der Förderverein<strong>Harpen</strong> e.V. grüßt alle „<strong>Vinz</strong>!“-Leserinnenund Leser.Christian Schnaubelt(Pressewart Förderverein <strong>Harpen</strong> e.V.)60


Gemeinde AktuellNeues fürdas GemeindelebenNeben den sonntäglichen Gottesdiensten in der St. <strong>Vinz</strong>entius-Kirche können Sie sich aufganz besondere Anlässe freuen. Wir laden Sie zu den Gottesdienstes und Veranstaltungenherzlich ein. Einige Veranstaltungen sind noch in der Planung - bitte achten Sie auf dieentsprechenden Aushänge und Veröffentlichungen.Sonntag, 3. Juli 2011Tauffest15.00 Uhr, St. <strong>Vinz</strong>entius-Kirche undGemeindehaus KattenstraßeDonnerstag, 14. Juli 2021Rezitationen: Jürgen Hinnighofen,„Ich ritzt es gern in alle Rüben ein“20.00 Uhr, Gemeindehaus KattenstraßeSonntag, 24. Juli 2011Eröffnungsgottesdienst Kinderferientage10.00 Uhr, St. <strong>Vinz</strong>entius-KircheSonntag, 31. Juli 2011Abschlussgottesdienst Kinderferientage10.00 Uhr, St. <strong>Vinz</strong>entius-KircheSonntag, 21. August 2011Open-Air-Gottesdienst10.00 Uhr Auto-Scooter an der KattenstraßeSonntag, 4. September 2011Chor-Konzert Heinrich-Schütz-KreisBochum und Bläserkreis Bochum,Leitung: Karl-Heinz Saretzki17.00 Uhr, St. <strong>Vinz</strong>entius-KircheDienstag, 20. September 2011Rezitationen: Theo Scheiermann,„Wenn der Rabbi tanzt“19.00 Uhr, Gemeindehaus KattenstraßeDonnerstag, 29. September 2011AbendGottesdienst mit besonderermusikalischer Ausgestaltung19.00 Uhr, St. <strong>Vinz</strong>entius-KircheFreitag, 14. Oktober 2011Gemeindeausflug nach Bethel„Auf den Spuren derGemeindeschwestern von <strong>Harpen</strong>“Anmeldung im GemeindebüroFreitag, 21. Oktober 2011Glory-Gospel-Singers, New York18.00 Uhr, St. <strong>Vinz</strong>entius-KircheSonntag, 23. Oktober 2011Ökumenischer Pilgertag„Pilgern auf dem Jakobsweg zwischenDortmund und Bochum“Anmeldung im GemeindebüroSonntag, 6. November 2011Predigt Prof. Eugen Drewermann10.00 Uhr, St. <strong>Vinz</strong>entius-KircheSonntag, 13. November 2011Predigt Pfarrer Jürgen Fliege10.00 Uhr, St. <strong>Vinz</strong>entius-KircheSamstag, 19. November 2011Profaner Chor singt Mörike LiederLeitung: Elisabeth Esch18.00 Uhr, St. <strong>Vinz</strong>entius-KircheFreitag, 25. November 2011Gregorian Voices18.00 Uhr, St. <strong>Vinz</strong>entius-KircheSonntag, 27. November 2011Predigt Diakonisse Mönnig10.00 Uhr, St. <strong>Vinz</strong>entius-KircheFreitag, 2. Dezember 2011Konzert mit Fred Schüler19.00 Uhr, St. <strong>Vinz</strong>entius-Kirche61


KulturEin neues Gesicht in derSt. <strong>Vinz</strong>entius-KircheLeihgabe vom Präsidenten des Deutschen BundestagsDie Skulptur war von Mitte August bis MitteSeptember 2010 Teil der künstlerischen Installation„Martin Luther: Hier stehe ich …“auf dem Marktplatz in Wittenberg, die aus800 solcher Figuren bestand. Die Kunstaktionist Teil des Programms der Luther-Dekade,die auf das Reformationsjubiläum 2017(500 Jahre Thesenanschlag Martin Luthers)vorbereiten soll.Hörls Werk bezieht sich auf das Luther-Denkmal des Bildhauers Johann GottfriedSchadow, das seit 1821 auf dem Marktplatzvon Wittenberg steht und zurzeit renoviertwird. Die Aufstellung von 800 verkleinertenLuther-Standbildern auf dem Platz sollte denReformator „vom Sockel herab“ holen undunter das Volk bringen. Auf diese Weise ludder Künstler zu einer zeitgenössischen Auseinandersetzungmit Luthers Gedanken ein.Die Skulptur in der St. <strong>Vinz</strong>entius-Kircheist eine Leihgabe von BundestagspräsidentProf. Dr. Norbert Lammert. Er hat sie der Ev.<strong>Kirchengemeinde</strong> <strong>Harpen</strong> im Jahr 2010 imZuge einer Gastpredigt zum Thema „Geeint– geteilt. Von der Verantwortung des Christenin der Welt“ übergeben. Sie steht in derSt. <strong>Vinz</strong>entius-Kirche, die etwa je zur Hälfteihrer Bestehenszeit römisch-katholisch undevangelisch war, im Zusammenhang derVorbereitung des Reformationsjubiläums alsZeichen und Motivation, die Spaltung derKirche, die nie im Sinne Martin Luthers war,zu überwinden.Luther-Skulptur von Ottmar HörlGerald Hagmann62


Kultur„Europäische Leitkultur“ –was ist das?Brauchen wir sie, und wenn ja, wozu?Er klingt noch heute nach, sein Satz: „Wirsind das Volk - das Volk Gottes!“ Die altenSteine der St. <strong>Vinz</strong>entius-Kirche haben diegewichtigen Worte des BundestagspräsidentenProf. Dr. Lammert gelassen aufgenommen.Kein Wunder, die Sandsteine habenschließlich eine 1000-jährige Geschichte„gespeichert“. Die Predigt des Bundestagspräsidentenzum Thema: „Geeint – geteilt.Von der Verantwortung des Christen in derWelt“, löste ein gewaltiges Echo aus unddie angeregte Diskussion im Gemeindehausdrehte sich auch um den Begriff „europäischeLeitkultur“. Zur Freude der vielen Gästekündigte Prof. Lammert einen Vortrag zudiesem Thema in der St. <strong>Vinz</strong>entius-Kirchean. Kaum ist der Beifall verebbt … und schonstand der Termin fest: 15. Juni 2011, 19.30Uhr, St. <strong>Vinz</strong>entius-Kirche an der Kattenstraße.Die <strong>Evangelische</strong> Stadtakademie hat ihreVeranstaltung recht treffend beworben:„Die Debatte um eine europäische Leitkulturist weder neu noch offensichtlich zu Ende.Doch scheint sie bereits im Streit um die Terminologiezu scheitern. Der Begriff Leitkulturist missverständlich, erklärungsbedürftig,für viele provozierend oder wird leichtsinnigverwendet und erschwert insofern dieDiskussion, die er doch befördern möchte.Viele umgehen daher die Debatte, weil sie anGrundsatzfragen der Gesellschaft rührt odersie reagieren reflexartig ablehnend.Dabei geht es nicht um die Frage, was unsereGesellschaft im Inneren zusammenhält,sondern vor allem auch darum, ob und wiedieser Zusammenhalt gewahrt, gepflegt undProf. Lammert im Gespräch mit Alt-OB Stüber, FredSobiech und Gerald Hagmanngefördert werden kann und welche Verständigungsprozessedie in unserer Gesellschaftvorhandenen kulturellen Differenzen erfordern.Ist für diese Aufgabe „Leitkultur“ein tauglicher Begriff? Wenn ja, wie verhältsie sich zu Recht, zu Politik, Bildung undWissenschaft? Kann Leitkultur spezifischdeutsch sein oder steht sie für einen europäischenWeg?Bundestagspräsident Norbert Lammert hatdie Debatte neu belebt und konkret auch inder Nachbesprechung zu seiner Predigt am1. Advent in der St. <strong>Vinz</strong>entius-Kirche dazuangeregt. Angesichts der aktuellen Debatteum Integration und die Einheit Europasgewinnen die Perspektiven des Bundestagspräsidentenneue Aktualität.“Der Vortrag wird aufgezeichnet und per CDzur Verfügung gestellt (bitte im Gemeindebüronachfragen).63


Kultur„Sich nicht amZeitgeist verlieren“Helmut Leich (auch bekannt als Begründer des Fossiliums im Tierpark)im Gespräch mit Prof. Brakelmann und Superintendent SchefflerMusiker produzieren „Ohrwürmer“ – der Bochumer Theologe und HistorikerProf. Dr. Günter Brakelmann formuliert „steile“ Sätze, die Lesern und Zuhörernnicht aus dem Sinn gehen: „Das Maß des Unsinns klein halten“, soknapp, verständlich und zutreffend antwortete Prof. Dr. Günter Brakelmannauf die Frage nach den Lehren aus der <strong>Harpen</strong>er Kirchengeschichte von 1933– 1945. Beim Neujahrsempfang der Ev. <strong>Kirchengemeinde</strong> <strong>Harpen</strong> stellte derKirchenkreis Bochum ein weiteres Werk von Günter Brakelmann im Rahmender Schriftreihe „<strong>Evangelische</strong> Perspektiven“ vor: Der Kirchenkampf in <strong>Harpen</strong>1933 – 1945.64


KulturProf. Brakelmann dankte bei der Vorstellungseines Buches dem GemeindearchivarPfarrer i.R. Hartmut Grajetzky und ganzbesonders dem inzwischen über 90-jährigenHelmut Leich, der mit bisher nicht veröffentlichenFotos und einem sensationellenTondokument die Veröffentlichung, die auchein Teil Familiengeschichte ist, unterstützte.Dieses Tondokument, eine Ansprache vonPfarrer Karl Leich (Pfarrer von 1900 bis1942) bei der Beschlagnahme der „Maria“-Glocke, ist dem Buch als CD beigefügt.Das kirchliche Geschehen in der Zeit desNationalsozialismus ist und bleibt ein dunklesKapitel. Die Zerrissenheit der Gemeindearbeit– die Zerrissenheit von Gemeindemitgliederund Pfarrern in dieser Zeit – hat derAutor gründlich recherchiert und anschaulichgeschildert.Die Rolle des Protestantismus im DrittenReich wird in <strong>Harpen</strong> schon fast „exemplarisch“für alle Gemeinden in der Zeit desDritten Reiches deutlich. Spannend undaufregend ist der Blick auf die Gemeinde undihre Pfarrer. Das „gnädige GeschichtshandelnGottes am deutschen Volk“ hat 1933 auch in<strong>Harpen</strong> und im gesamten Kirchenkreis Begeisterungund Zustimmung gefunden.Die heutigen Leser verstehen anhand derDokumente aus unserem Gemeindearchiv,wie Hitler den nationalkonservativen Protestantismusfür seine politischen Zieleskrupellos missbrauchte. Der Blick in die<strong>Harpen</strong>er Gemeinde belegt über die Zeitspannevon 1933 – 1945 wie dominant diePolitik das Denken und Handeln prägte undwie sich schleichend, aber unaufhaltsamdie Erkenntnis bei den Christen durchsetzte,dass „man sich verlaufen“ hat. „Wer hat sichin dieser Zeit nicht verlaufen“, fragte derAutor bei der Vorstellung seines Buches undzog das Fazit: „Uns heute kann die <strong>Harpen</strong>erGemeindegeschichte ein Lehrstück sein, wieschnell sich Kirche an einen dominierendenZeitgeist schuldhaft verlieren, aber auch, wiesie wieder zurückfinden kann zu ihrem unverwechselbarenAuftrag in dieser Welt.“Das Buch eignet sich dank seiner anschaulichenNähe zu den Ereignissen vor Ort hervorragendfür den Konfirmandenunterichtund in den Schulen für den Geschichts- undReligionsunterricht.Ich habe mich kreuz und quer durch Romaneund Sachbücher gelesen, um eine kleineAhnung vom damaligen „Zeitgeist“ zu gewinnen,unterstützt von beeindruckendenFilmproduktionen. Da haben sich viele Bildergeformt und ich habe eine Sensibilität fürstaatliche Gewalt, für Demagogie und Fanatismusgewonnen.Aber so richtig verstanden habe ich dieseZeit erst mit den gesprochenen und gedrucktenWorten von Prof. Brakelmann.Band 3 –incl. CD- der Schriftreiheist über das Gemeindebüro(info@vinzentiuskirche.deoder Tel. 925 6690) zu beziehen.Alfred Schiske65


KulturJust GospelHarmonie aus schwarzen und weißen KehlenDie St. <strong>Vinz</strong>entius-Kirche ist derGeheimtipp für Musiker aller Richtungen.Die wunderbare Akustikder über 1000-jährigen Kirche inBochum-<strong>Harpen</strong> an der Kattenstraßebegeistert Musiker wie Zuhörer. Einenwahren Ohrenschmaus erlebten diezahlreichen Besucherinnen und Besucheram 28. Mai 2011.„Just Gospel“ gastierte in Bochum, bevordie Gruppe am 2. Juni 2011 anlässlich desDeutschen <strong>Evangelische</strong>n Kirchentages inDresden mit den Wise Guys im vollen Rudolf-Harbig-Stadionkonzertierte. Einen Tagspäter folgte ein Auftritt mit Nina Hagen,die in ihrem Leben eine spirituelle Wandlungerlebt hat. Seit 1997 ist Just Gospel mit demFrontmann Hauke Hartmann europaweit mitnamhaften Künstlern, z. B. Jocelyn B. Smith,Heinz Rudolf Kunze, Naturally7 unterwegs.Den afro-amerikanischen Sängern ShereeHalton, Walter Barr Jr., Julius Spencer undToney Rhodes aus New York/ USA ist derGospel – die aktuelle Musik und der gelebteGlaube in der Gemeinde von Kindesbeinenan vertraut. Ihre variationsreichen Stimmenentfachten zusammen mit den Stimmenihrer weißen Brüder und Schwestern unterder gemeinsamen Leitung des Musiker-Ehepaares Christiane & Hauke Hartmannund dem Tasten-Virtuosen Toney Rhodes einwahres Feuerwerk an Klang und Emotionen.Einfühlsam gesungene, samtweiche Balladenberührten die Herzen der Zuhörer ebensotief wie Lieder, die in schnellerem Tempo,packenden Rhythmen und kraftvoll souligenKlangfarben gesungen wurden.In der altehrwürdigen St. <strong>Vinz</strong>entius-Kirchehaben diese Klänge strahlende Augen,swingende Füße und schnipsende Fingerproduziert.Alfred Schiske66


KulturEin <strong>Harpen</strong>er schriebdeutsche BrauereigeschichteDas Stammhaus „Brinkhoff“ am <strong>Harpen</strong>er HellwegFritz Brinkhoff wurde er am 8. Februar 1848 in <strong>Harpen</strong> geboren. Die Elternbewirtschafteten einen großen Bauernhof, auf dem neben der Landwirtschaftnoch eine landwirtschaftliche Brauerei und Mälzerei verbunden mit einerGaststätte betrieben wurde.Dies mag wohl auch für Fritz Brinkhoff derGrund gewesen sein, das Brauerhandwerk zuerlernen. Nach Abschluss seiner Lehre ginger auf Wanderschaft. Diese führte ihn querdurch Deutschland und Österreich nachLeipzig, Dresden, Berlin, Pilsen und Wien,wohl auch nach Antwerpen und Brüssel.1869 zog Fritz Brinkhoff nach Dortmund.Als erste Tätigkeit in einer DortmunderBrauerei fand er eine Anstellung als Betriebsführerbei der Kloster-Brauerei Gebr.Meininghaus. Schon bald wechselte er inDortmund zur Löwenbrauerei vorm. PeterOverbeck. 1870 wurde Brinkhoff von HeinrichLeonhard Brügman angesprochen, ober nicht Braumeister in der Brauerei WilhelmStruck & Co. OHG werden wolle, in die ersich gerade erst eingekauft hatte.Fritz Brinkhoff entschied sich für die ihmangebotene Stelle und wurde per Handschlagals technischer Leiter der Brauereiengagiert. Beim Aushandeln seiner Gehalts-67


Kulturkonditionen bewies er, wie sich schon baldherausstellen sollte, eine überaus glücklicheHand: Neben einem Fixum von 100 Talernmonatlich bei freier Wohnung, Licht undBrand hatte er sich eine Umsatzbeteiligungvon einem „Kassmännchen“ pro hl ausbedungen.Das Kassmännchen entsprachdamals zwei Groschen, nach heutigem Geldgerechnet sind das etwa anderthalb biszwei Euro. Weiterhin stand ihm der Anfallvon gebrauchter Hefe und Malzkeimen zurfreien Verfügung. Als erster Braumeister inDeutschland entwickelte er auf eigene Handden Verkauf von Hefe zu einem überregionalund in großem Stil betriebenen Geschäft,das neben der Ausstoßbeteiligung zur zweitenSäule seines Wohlstandes wurde.Auf die außergewöhnlich hohen Einkünftedes geschäftstüchtigen Brinkhoff warBismarcks Replik, er verdiene nicht einmalso viel wie ein Dortmunder Braumeister,gemünzt. Der Reichskanzler und der Braumeisterwaren 1890 während eines Kuraufenthaltesin Bad Kissingen ins Gesprächgekommen, in dem Brinkhoff freimütig übersein Einkommen Auskunft gab.Die am 30. Januar 1873 gegründete „DortmunderUnion-Brauerei-Actiengesellschaft“,deren Name auf eine Anregung Brinkhoffsgewählt wurde, startete mit einem erstenJahresausstoß von 20.000 hl bei einer Belegschaftvon 39 Mitarbeitern. Nach einerschwierigen Anfangsphase während derzweiten Hälfte der 1870er Jahre expandiertedie Brauerei seit den 1880er Jahren mitzunehmendem Tempo. Dazu mag auch dashelle Dortmunder Lagerbier beigetragenhaben, dessen Einführung Fritz Brinkhoff zuverdanken war.Am 1. Mai 1923 trat Fritz Brinkhoff nach53-jähriger ununterbrochener Tätigkeit beider DUB in den Ruhestand. Am 21. März1927 starb er im 80. Lebensjahr.David spielt für SaulDie Macht der MusikGemeinsam mit dem BläserkreisDortmund-Süd und Diakon JeremiaLechelt bietet Karl-Heinz Saretzkiwieder einen musikalisch gestaltetenGottesdienst am Sonntag, den 3. Juli2011 um 10.00 Uhr in der über 1000Jahre alten St. <strong>Vinz</strong>entius-KircheBochum-<strong>Harpen</strong> an.Thema ist die Geschichte von König Saulund dem Hirtenjungen David. Dieser soll dendepressiven Saul mit seinem Harfenspielaufmuntern. Aber mit welcher Art von Mu-sik? Der Gottesdienst versucht u.a., dieserFrage mit vielen unterschiedlichen Musikbeispielen(alten und neuen Liedern, Vorspielenaus alter und neuer Zeit, Motetten und Spirituals)nachzugehen.Im Anschluss an den Gottesdienst wirdeine Bilder-Ausstellung mit schattiertenFederzeichnungen von Karl-Heinz Saretzkizum gleichen Thema in den beiden Turmzimmernder Kirche eröffnet. Zu den Bilderngehören auch Reproduktionen von Bildernbekannter Maler.Es wird herzlich dazu eingeladen.68


PredigtreiheDas „Buch“ zurPredigtreihe 2010Mit Herzen, Mund und Händen so lauteteder Titel einer Predigtreihe im Rahmen desKulturhauptstadtjahres 2010 im Ruhrgebiet.Bekannte und profilierte Persönlichkeitenaus Kirche, Politik und öffentlichem Lebenhaben sich daran beteilig mit Predigten, dienachdenklich und überraschend, dicht undfröhlich sind: mit Worten, die zu Herzen gehenund das praktische Leben berühren. LesenSie selbst! Mit dabei sind Präses NikolausSchneider (EKD-Ratsvorsitzender), NorbertLammert (Präsident des Deutschen Bundestages),Alfred Buß (Präses der <strong>Evangelische</strong>nKirche von Westfalen), Okko Herlyn (Kabarettist,Kolumnist und Theologie-Professor),Eugen Eckert (Pfarrer und Liedermacher)und viele mehr. Das Buch erscheint bei der<strong>Evangelische</strong>n Verlagsanstalt Leipzig und istim Buchhandel für 12,80 Euro zu haben (imGemeindebüro der Ev. <strong>Kirchengemeinde</strong><strong>Harpen</strong> kostet es 12,00 Euro).69


Predigtreihe„Kirche, die überden Jordan geht“Probst Ludwig im GesprächDie Predigtreihe „Mit Herzen, Mundund Händen“ übertraf alle Erwartungenund stillen Hoffnungen.Rund 4.200 Gottesdienstbesucherinnen und–besucher sind eine eindrucksvolle Bestätigungfür die Lebendigkeit des Evangeliums ineiner Zeit, die von „Verweltlichung“ begleitetwird. Worte, die zu Herzen gehen und die daspraktische Leben berühren, haben in derSt. <strong>Vinz</strong>entius-Kirche eine tausendjährigeTradition – und die Predigten der „Prominenten“aus Nah und Fern, die sich eng am Lebenund an der Bibel orientierten, inspiriertenviele neugierige Christen aus beiden Kirchen.Das „Finale“ mit Propst Michael Ludwig warwie die Musik von Martin Rinckart - ausder Tiefe majestätisch und triumphal in dieHöhe: Gott für alles zu danken, dankbar zusein „mit Herzen, Mund und Händen“.Ein frischer Wind blies durch das altehrwürdigeGemäuer, als Propst Ludwig sich demThema seiner Predigt, „Bereitet dem Herrnden Weg“, Lukas, 3, 1-14, näherte. PropstLudwig predigte erfrischend und deutlich„Klartext“ und fragte nach der heutigen Bereitschaftder Christen zum Aufbruch in eineneue Zukunft. Er fragte danach, wie heuteeine christliche Gemeinde auf die Vorwürfevon Johannes wohl reagieren würde. Wärendie heutigen Christen beleidigt, und würdendie Zuhörer einer solchen Predigt heute den„Spieß umdrehen“, und nach den Sünden derKirche und dessen Repräsentanten fragen?Propst Ludwig reihte viele Fragen aneinan-70


Predigtreiheder, auch die Frage, ob dieser Johannes zurchristlichen Kirche der Neuzeit passen würde.Wer so scharf und forsch predigt, derwürde doch zu einer Predigtreihe in der St.<strong>Vinz</strong>entius-Kirche doch keine Einladung erhalten,vermutete Probt Ludwig: „Johannes,alles o.k., war ein Vorläufer, aber weg mitihm, wir wollen zum Chef selber, wir wollenzu Jesus.“ Johannes wirkte am Jordan nichtzufällig, so der Prediger, Johannes knüpftean der historischen Jesus-Taufstelle an dieErfahrungen des Volkes Israel an, das vonMoses geführt aus der Wüste an den Jordankam, um in das gelobte Land zu gehen.Johannes hat also ein biblisches „Urbild“aufgenommen und aktualisiert, „nach demMotto, ihr müsst vieles hinter euch lassen,um dann ins gelobte Land zu gehen“. Mosesdurfte seinem Volk nicht in das gelobte Landfolgen – auch der Täufer Johannes kündetedas Neue und weist auf Jesus hin, aber erfolgt ihm nicht als Jünger. Er zeigt wie Mosesmit dem Finger, „dahin geht es“, aberauch er bleibt wie Moses jenseits des Jordan.Propst Ludwig sieht die Kirche heute in einerähnlichen Situation. „Was wollen wir unsals Kirche heute sagen lassen – als Kirche indieser Zeit?“ Er zog Parallelen zwischen demVolk Israel und dem heutigen GemeindeundKirchenvolk: „Sie murren und meckern,dass es nicht mehr so ist wie früher – siehaben die Fleischtöpfe der wunderbarenVolkskirche verlassen … müssen.“ „So, wiedamals am Jordan, ist das gelobte Landin Aussicht, aber sie sehen es noch nicht.“Propst Ludwig fragte nach den heutigenPredigern und Propheten, die wie Moses undJohannes „mit dem Finger hinüber zeigen indas neue Land“. „Vorläufer“, so der Propst,brauchen die heutigen Christen, Frauen undMänner, die mutig gegen viele Gegner „alsVorläufer des Evangeliums“ dem Herrn denWeg bereiten. Johannes hatte es als „Vorläufer“auch nicht leicht, er wurde später enthauptet,um ihn zum Schweigen zu bringen.Eine Kirche mit solchen Vorläufern, die ganzmutig in eine wirklich neue Richtung geht,ist eine „Kirche, die über den Jordan geht“,wie Propst Ludwig mit einem Verweis auf einBuch des Theologie-Professors Dr. ChristianHennecke deutlich machte. Und eine solcheKirche ist gerade keine Kirche, die „über dieWupper geht“. Aber wer will schon „vornestehen“, bei einer solchen Entscheidung,einen ganz neuen Weg einzuschlagen?„Wer weiß, wie das Neue ist, was da aufuns zukommt, wer macht das?“ Die vielenFragen werden, so der Prediger in der Bibelbeantwortet. Moses wusste um das „Murrenund Meckern“ seines Volkes und schickteKundschafter über den Jordan, die mitFrüchten des Landes zurückkehrten und mitinteressanten Botschaften. „Wir brauchenalso Pfadfinder der Kirche, die sich bereiterklären, hinüber zu gehen in ein neues Landvon Kirchen und Gemeinden, das wir erstentdecken müssen“, so die Folgerung desPredigers und, „es müssen die Besten sein,die wir hinüber schicken“. „Wir müssen jungeProbst Ludwigdiskutiert71


PredigtreiheMenschen „casten“ und ermutigen, unserengemeinsamen Glauben in die Zukunft zubringen. Wir müssen sie ermutigen, ihnensagen, geht ihr voran, probiert ihr Wege aus,die wir vielleicht nicht mehr schaffen.“ Mutzum Risiko, so der Prediger, hatte auch Johannes– mit Gottes Hilfe.„Heute gehen die Menschen in Bochumraus – weil verkaufsoffener Sonntag imRuhr-Park ist, aber nicht, weil hier in derKirche Gottesdienst ist.“ „Da ist etwas inunserer Gesellschaft falsch“, so der Propst.Er erinnerte an einen der einflussreichstenTheologen des 20. Jahrhunderts, an KarlRahner, der mit seinem Buchtitel „Hörer desWortes“ den Christen eine deutliche Motivationzum Aufbruch gab. „Wenn wir dasversuchen, hier und in allen Gemeinden, sounterschiedlich wir auch sein mögen, dannkönnen wir ein Zeichen setzen, dann könnenwir aufbrechen“, so Propst Ludwig, der auchgleich die Richtung vorgab, in der man Jesusbegegnen kann: „Da wo der Herr ist, das wardraußen vor der Tür, in einem Stall, das wardraußen am Jordan, das war da, wo Not ist.Dort zu sein: Das hat Jesus vorgelebt, dakönnen wir ihm begegnen, das können wirversuchen, das lasst uns neu machen!“Die sichtlich beeindruckte Gemeinde diskutiertenach der Predigt im Gemeindehausmit Ausdauer und vielen Beiträgen mitPropst Ludwig. Kaum ein Thema rund umdie Ökumene wurde ausgelassen und derFeststellung eines evangelischen Christen:„Eine besseren Abschluss der Predigtreihehätten wir nicht haben können“, folgte großerBeifall. Propst Ludwig wehrte dieses Lobgeschickt ab und fand mit seinen Forderungennach Visionen, nach Propheten, Vorläufernund Pfandfindern ein offenes undwilliges Publikum. Nach Prof. Lammert undnach Propst Ludwig ist zumindest in <strong>Harpen</strong>die Bereitschaft sehr groß „über den Jordanzu gehen“.Das St. <strong>Vinz</strong>entius-BuchEin schwarzes schweres Buch miteinem wertvollen Ledereinband, einergoldenen Aufschrift „GÄSTE“, einemGoldrand und vielen Seiten edlenleicht gelblichen Papiers: Das ist das„St. <strong>Vinz</strong>entius-Buch“ oder auch das„Goldene Buch“ genannt. Wenn esnicht gerade für wichtige Einträgegebraucht wird, liegt es fest verschlossenund wohl behütet imTresor des Gemeindebüros.72


PredigtreiheWas hat es mitdiesem Buch aufsich? Was steht drin?Das Buch dokumentiert seit Epiphanias 2008in eindrucksvoller Weise die Bedeutungunserer St. <strong>Vinz</strong>entius-Kirche. ProminenteBesucher unseres über 1000 Jahre altenGotteshauses aus Kirche, Politik, Musik,darstellender Kunst und Gesellschaft habensich auf einer oder mehreren Seitenhandschriftlich verewigt, mit klugen Sätzenund Zitaten, Dankesworten und Wünschen,ergänzt durch schöne Fotos vor unseremBarockaltar. Die meisten, die ihr Autogrammgegeben haben, waren Festprediger in unsererPredigtreihe „Mit Herzen, Mund undHänden“. Daneben sind es aber auch dieMusiker, Dirigenten, Solisten oder Mitgliedervon Chören und Instrumentalgruppen,die nicht nur mit der herrlichen Akustik derKirche gespielt, sondern auch mit ihrer Unterschriftihre Begeisterung und Verehrunggegenüber der Kirche aufgeschrieben haben.Predigern und Rednern wie BundestagspräsidentNorbert Lammert, dem Ratsvorsitzendender EKD, Nikolaus Schneider, dem Präsesder Ev. Kirche von Westfalen, Alfred Buß,gefolgt vom ehemaligen Oberbürgermeisterund der jetzigen Oberbürgermeisterin Bochums,Ernst Otto Stüber und Ottilie Scholz,Universitätsmusikdirektor Hans Jaskulsky,den darstellenden Künstlern Valentina undHorst G. Gölzenleuchter, Ernst Otto Käuferund noch vielen anderen kann man im„St. <strong>Vinz</strong>entius-Buch“ begegnen.Das Buch wird mit jedem Eintrag schwererund interessanter, wertvoller und kostbarer!Eine großzügige künstlerische Gestaltungbringt alles in ein rechtes Licht und rahmtstrahlende Gesichter und kluge Zitate. DerGemeinde-Tresor behütet das Buch auchweiterhin, gibt es natürlich auf Wunsch fürInteressierte zum Genießen für einige Minutenfrei. Wir können gespannt sein, werder nächste ist, dessen Bild und Autogrammim St. <strong>Vinz</strong>entius-Buch seinen Abdruck zwischenden goldbegrenzten Seiten findet.Karl-Heinz Saretzki73


PredigtreiheBeste Wünschefür Nikolaus SchneiderAuch in den nachfolgendenWochenund Monaten wurdenweitere Eintragungengesammelt.Die vielen Seiten desBuches sind jetztfast gefüllt.Anlässlich seiner Predigt am 14. November2010 in der St. <strong>Vinz</strong>entius-Kirche innerhalb der besonderenPredigtreihe „Mit Herzen, Mund undHänden“ wurde dem damals frischgewählten Präses der EKD vom Kindergottesdienst-Vorbereitung-Teamdas „Glückwünsche-Buch“ überreicht.Schon nach dem Gottesdienst trugen sichspontan viele Besucher mit unterschiedlichenWünschen und Grüßen in das Buch ein.Das liebevoll und aufwendig gestaltete Buchzeigt auf jeder Seite am oberen rechtenRand das neue dreifarbige Logo der Gemeinde(blau, rot, grün), am rechten unterenRand auf festem gutem Papier ein kleinesFoto aus den verschiedenen Bereichen dergemeindlichen Arbeit: aus dem Kindergarten,dem Altenkreis, den Gottesdiensten, denKonzerten und anderen Veranstaltungen. Zuerkennen sind Prominente, Pfarrer, Presbyter,Eltern, Musiker, Jugendliche und Kinder.Schon diese kleinen Bildchen sind ein Kaleidoskopder Gemeindearbeit.Die Wünsche für den neuen Präses sind sehrunterschiedlich. Aber immer wieder stößtman einerseits auf Worte des Dankes für die74


Predigtreihegute und lebendige, ehrliche und engagiertePredigt. Dank aber auch für ganz spezielleWorte innerhalb der Predigt, die einigeMenschen persönlich berührt und angerührthaben. Dann aber liest man die vielen Wünschefür das neue schwere und verantwortungsvolleAmt.Segenswünsche und Bitten für Gesundheitund Ruhe, für eine glückliche Hand beiEntscheidungen, für Fröhlichkeit und Warmherzigkeitbeim Umgang mit Menschen, fürMut und Widerstandsfähigkeit bei wichtigenKlärungen. So verbindet die BochumerOberbürgermeisterin Frau Ottilie Scholz ihreWünsche für den wichtigen Kirchenmannmit einem Satz aus Josua 1, 9: „Sei ruhigund entschlossen. Habe keine Angst undlass dich durch nichts erschrecken, denn ich,der HERR, dein Gott, bin bei dir, wohin duauch gehst!“Alle handschriftlichen Eintragungen lasseneine große Nähe und Freude, ernsthaftenWillen und das Bedürfnis erkennen, demsympathischen kirchlichen WürdenträgerGutes und Segensreiches mit auf den Wegzu geben. Zu den Wünschen gehören auchdie vielen kleinen Zeichnungen und Bilder,Gedichte und Sprüche, die über das ganzeBuch verteilt sind. Das Buch dokumentiertin schöner und sinnvoller Form unsere <strong>Harpen</strong>er<strong>Kirchengemeinde</strong>, eine Gemeinde auslebendigen Steinen.Karl-Heinz Saretzki10 Tage KretaIn die Wiege des Abendlandes führt eine Studienreise vom 3. bis 12. Oktober2011. Dabei wird ein Streifzug durch die frühesten Spuren der europäischenKulturgeschichte bis in unsere Gegenwart unternommen. Bei der Fülle undDichte solchen Aufsuchens unserer Kulturwerdung sind immer nur kurzeStippvisiten in den wechselnden Epochen möglich.Von drei Standorten aus werden unsere„Expeditionen“ ausgehen: Chania, Heraklionund Agias Nikolaos. Drei gute Hotelswerden für angenehmen und zwischenden Unternehmungen erholsamen Aufenthaltsorgen (Halbpension). Daneben sollauch Zeit bleiben für Meer und Strand, vorallem aber auch für kürzere Wanderungenin der überwältigend schönen Bergweltder Insel (z.B. Astraki-Schlucht – Wanderungzur Palastanlage Kato Zakros).Ein Schwerpunkt ist die Begegnung mitder griechischen Orthodoxie, ihrem Reichtuman Architektur, Malerei und Kunst inKirchen und Klöstern.Die Leitung liegt bei Pfarrer i.R.Helwig Bröckelmann.Weitere Auskünfte erhalten Sie unter derTel. 02358/25 73 81.75


ReisenStudienfahrt derEv. Stadtakademie BochumSchweidnitzer KircheVom 18. ‐ 22. Oktober 2010 veranstaltetedie Ev. StadtakademieBochum unter ihrem Leiter Arno Lohmannund der Mitarbeit von WolfgangSchwabe eine Studienfahrt, diezunächst nach Krzyzowa (Kreisau)/Polen in Niederschlesien führte.Das dortige Schloss ist Sitz der „StiftungKreisau für Europäische Verständigung“.Weithin bekannt ist der Ort jedoch durchden „Kreisauer Kreis“, eine deutsche Widerstandsgruppeunter Leitung von HelmuthJames von Moltke, die sich in ihren Schriften1941 ‐ 1943 gegen den nationalsozialistischenHerrschaftsanspruch wandte.Die Teilnehmer wurden in zwei Seminarenin Bochum durch Prof. Brakelmann, einemexzellenten und engagierten Kenner derSchriften der Kreisauer und Verfasser einerBiographie Moltkes, mit der Thematik: „DieGeschichte des Kreisauer Kreises um HelmuthJames von Moltke und die Ziele desKreisauer Kreises“ konfrontiert.Berühmt wurde der Ort auch dadurch, dassdort im November 1989 eine „Versöhnungsmesse“in Anwesenheit des polnischen MinisterpräsidentenTadeusz Mazowiecki unddes Bundeskanzlers Helmut Kohl zelebriertwurde. Das war der Beginn einer völlig neuenPolitik der deutsch‐polnischen Beziehungenzwischen beiden Ländern und Völkern.76


ReisenBeide erklärten ihre Absicht, in Kreisau eineInternationale Jugendbegegnungsstätte zugründen und zu finanzieren.Die Stiftung Kreisau unterhält einen großenGebäudekomplex mit Übernachtungsmöglichkeiten,Seminar ‐ und Vortragsräumenetc. Bereits am Ankunftstag und darauffolgenden Seminartag erhielten die Teilnehmereinen umfassenden Einführungsvortragund weitere Vorträge mit Bildern zu derArbeit und Aufgaben der Stiftung, sowie derbesonderen geschichtlichen Bedeutung desehemaligen Gutes, der leidvollen GeschichtePolens und Deutschlands durch den Referenten,Herrn Dominik Kretschmann.Im Schloss befindet sich die sehr sehenswertezweisprachige Dauerausstellung: „Inder Wahrheit leben. Aus der Geschichte vonWiderstand und Opposition im 20. Jahrhundert“.Der erste Teil ist dem Widerstand desKreisauer Kreises gewidmet und der zweiteder Opposition gegen den Kommunismus inden osteuropäischen Ländern.Ein Höhepunkt war der Gang über den „Pilgerweg“und der Besuch des „Berghauses“auf einer Anhöhe unweit des Schlosses, dasTreffpunkt der Widerstandsgruppe war. Seit1928 wohnte hier die Familie Moltke. Undhier fanden in den Wohnräumen die dreiKreisauer Tagungen 1942 ‐ 1943 statt, derenErgebnisse schriftlich festgehalten und u.a.in „Grundsätzen für die Neuordnung“ nachBeendigung des Krieges fixiert wurden. Diepolitisch‐historisch einzigartige Bedeutungder Kreisauer liegt auch darin, dass so heterogeneGruppen, wie Protestanten, Katholiken,Sozialisten und Adel (FreundesgruppeMoltke‐York‐Trott ), trotz unterschiedlicherAuffassungen zusammenfanden. Der HistorikerHans Mommsen hat das Programmder Widerstandgruppe als „…umfassendenZukunftsentwurf... dessen Kühnheit undinnere Stringenz von anderen politischenReformkonzepten des deutschen Widerstandesgegen Hitler nicht übertroffen wordenist...“ charakterisiert.Im „Berghaus“ konnten drei Räume besichtigtwerden. Einer davon wurde vonzwei polnischen Künstlern als besondererGedenkraum schlicht und einprägsam ausgestattet.Hier befindet sich ein Tisch, deraus vier einzelnen Segmenten besteht. Wennman diese Segmente zusammenstellt, ergibtdas einen runden Tisch, der ein Kreuz bildet.Auch das Fenster wurde symbolisch miteinem künstlerischen Kreuzzeichen überzeugendabstrakt gestaltet. Die Künstler wolltendamit auf die christlichen Grundlagen undÜberzeugungen des Handelns der Kreisauerhinweisen. Am Abend wurde ein interessanterDokumentarfilm über Leben und WerkHelmuth James von Moltkes gezeigt, der miteinem bewegenden Zitat aus einem Brief anseine Frau Freya endete. Danach war keineDiskussion über den Film mehr möglich und‐ notwendig.Freya von Moltke verstarb im Januar 2010in Vermont/ USA. Da es für ihren Mannkein Grab gibt, sein Körper wurde nachseiner Ermordung am 23. Januar 1945 inBerlin‐Plötzensee verbrannt und die Ascheverstreut, wurde der bereits seit 1998 bestehendeGedenkstein auf dem Kapellenberg inKreisau mit ihrem Namen ergänzt.Runder Tisch77


ReisenAuf dem Weg nach Wrozlaw (Breslau) amfolgenden Tag besichtigte die Gruppe dieeinzigartige, von innen und außen sehenswerteevangelische „Friedenskirche“ , dienach dem Dreißigjährigen Krieg 1648 erbautwurde, bisher alle Kriege überstand undzum Weltkulturerbe der UNESCO gehört.In Breslau wurden wir von einer sachkundigen,engagierten und sprachgewandtenStadtführerin zu den Sehenswürdigkeitengeführt. Die imposante Jahrhunderthalle,Dominsel, Universitätsviertel, und die Altstadt,die nach dem Zweiten Weltkrieg völligneu aufgebaut werden musste, was sehr gutgelungen ist. Im Besonderen wurde daraufhingewiesen, dass in Breslau in den letztenzwanzig Jahren sehr viel gebaut und renoviertworden ist.Unsere Führerin Renata erwähnte auchheikle Themen wie die Vertreibung der Deutschennach 1945, aber auch die Verbrechender Deutschen in Polen. Sie als in BreslauGeborene ist darüber sehr gut informiertund bezeichnete die Stadt als ihre Heimat,was unstrittig ist. Bei dem Besuch der St.-Elisabeth‐Kirche zeigte sie eine Seitenkapelle,die den deportierten bzw. zwangsumgesiedeltenvertriebenen Ostpolen gewidmetist, die Opfer der damaligen sowjetischenRegierungspolitik und der Potsdamer Konferenzwurden. Vor der Kirche steht seiteiniger Zeit die Kopie einer Gedenkskulpturfür Dietrich Bonhoeffer, der am 4. Februar1906 in Breslau geboren wurde (das Originalbefindet sich vor der Zions‐Kirche inBerlin‐Mitte). Vor einigen Jahren wäre dieAufstellung der Skulptur für Bonhoeffernoch undenkbar gewesen. Auch das ist einZeichen für den Wandel in den Beziehungender beiden Völker.In Krakau zeigte uns ein in jeder Hinsichtqualifizierter, engagierter Historiker undJournalist seine Stadt, die ehemalige Hauptstadtund eine der ältesten und schönstenDie ReisegruppeStädte Polens, mit über 2 Millionen Kunstwerken,Tausenden von Baudenkmälern,100 historischen Kirchen und Klöstern, 50Museen und ‐ 200 Kellerkneipen ! Bei einerderartigen Auswahl konnte es nur noch einPflichtprogramm geben!Die Besichtigung der Wawel‐Burg mit ihrenhistorischen Sehenswürdigkeiten, derBesuch der Kathedrale, in deren Krypta diepolnischen Könige, Volkshelden und der voreinigen Monaten bei einem Flugzeugunglückumgekommene Präsident Katzinski undseine Frau ruhen. Unser Stadtführer wies indiesem Zusammenhang auf die gespannteinnenpolitische Situation in Polen hin undverstand es, uns unbekannte Sachverhaltekritisch darzustellen.Der Besuch der Marienkirche mit dem berühmteneinzigartigen Hochaltar von VeitStoß, die Besichtigung des alten Teils derJagiellonen‐Universität, sowie des Marktplatzesmit seinen historischen Gebäudenwar beeindruckend. Im weiteren Verlauf desTages besuchte die Reisegruppe den Platzin der Nähe des iüdischen Ghettos, auf demsich die Menschen vor ihrem Transport in dieKonzentrationslager sammeln mussten. DerPlatz wurde als Ort der Erinnerung mit ca.78


Reisenzwei Dutzend übergroßen Stühlen gestaltet,die die Leere und Verlassenheit des Ortesnach der Deportation der Menschen symbolisierensollen. In der ehemaligen „FabrikaEmalia Oskara Schindlera“ befindet sich seitkurzem das Historische Museum der StadtKrakau mit der ständigen Ausstellung: „Krakau‐ Zeit der Okkupation 1939 ‐ 1945“. Indem bekannten Film „Schindlers Liste“ wirdin diesem Zusammenhang die dramatischeGeschichte des Deutschen Oskar Schindlererzählt, der über 1200 Juden vor der Ermordungrettete, in dem er sie in seiner Fabrikbeschäftigte.Anschließend besuchte die Gruppe dasehemalige jüdische Viertel im StadtteilKazimierz mit der Remuh‐Synagoge, dendortigen alten Friedhof und die Tempel‐Synagoge.Wie der Stadtführer erzählte, soll esnach seinen Informationen schwierig sein,die vorgeschriebenen zehn Männer zu finden,um den Schabbat beginnen zu können.Aber das Judentum lebt in Krakau ! In denGedenktafelletzten Jahren blüht die jüdische Gemeindeauf, wächst langsam und ist im religiösen,sozialen und kulturellen Bereich präsent. Soerreichen beispielsweise die regelmäßig imSommer stattfindenden „Jüdischen Kulturtage“in Krakau, in Polen und darüber hinausauch international eine große Beachtung mitvielen tausend Besuchern.Der letzte Tag wurde am Abend in einemGespräch und einer Diskussion mit einerVertreterin der Universität über sozial‐ undinnenpolitische Probleme abgeschlossen.Dabei bekam man einen Einblick in einigeaktuelle Teilbereiche der polnischen Gesellschaft.Die Studienreise nach Polen wird bei denTeilnehmern der Stadtakademie Bochumaufgrund der Eindrücke und Erlebnisse sicherlichin nachhaltigster Erinnerung unddamit unvergesslich bleiben.Wer sich für Studienfahrten interessiert:www.stadtakademie.deVon Schindler gerettetGisbert Baranski79


Kontakt – Wir sind für Sie da:Pfarrer Gerald HagmannKattenstr. 7 , 44805 BochumTel. 925669-20 | Fax: 925669-24g.hagmann@vinzentiuskirche.dePfarrer Johannes DitthardtStauffenberghöhe 8a, 44803 BochumTel. 350995 | Fax: 9369670ditthardt@freenet.deDiakon Jürgen Jeremia LecheltBahnhofstr. 57, 58452 WittenTel: 0151-54908403 | Fax: 0234-925669-14j.lechelt@vinzentiuskirche.dePresbyteriumPeter Hönig (alle Gemeindefragen undFriedhofsangelegenheiten)Tel: 232170 oder Mobil: 0173-5231723p.hoenig@vinzentiuskirche.de(DI u. MI nicht erreichbar)Thomas Schwittay (Finanzkirchmeister)Tel: 0151-41953020t.schwittay@vinzentiuskirche.deErreichbar: MO-FR 7.00 – 18.00 UhrMartina Jericho (Baukirchmeisterin –Miet- u. Pachtangelegenheiten)Tel: 925669-22m.jericho@vinzentiuskirche.deErreichbar: Nach 18.00 Uhr nur in ganz dringendenFällenAlfred Schiske ( Öffentlichkeitsarbeit –Jugend – Diakonie – Gottesdienst - Ökumene)Tel: 233390, a.schiske@vinzentiuskirche.deErreichbar: MO–FR 7.00 – 18.00 UhrDr. Dirk Neumann (Kindertagesstätten)Tel: 3389084(Anrufbeantworter ist immer an)d.neumann@vinzentiuskirche.deErreichbar per Mail: jederzeitJürgen Allreitz(Diakonie – Gottesdienst - Ökumene)Tel: 260431j.allreitz@vinzentiuskirche.deErreichbar: MO – FR nach 19.00 UhrPeter Kröger (alle Gemeindefragen – besondersKornharpen – Friedhofsangelegenheiten)Tel: 502977 | p.kroeger@vinzentiuskirche.deErreichbar: MO – FR 9.00 bis 19.00 UhrSA + SO nicht nach 20.00 UhrChristina Benking (Kindertagesstätten)c.benking@vinzentiuskirche.deErreichbarkeit per Mail: jederzeitChristel Eglinski-Horst (Kultur)Tel: 231820c.eglinski-horst@vinzentiuskirche.deErreichbarkeit per Mail: jederzeitAxel NeubertTel: 595234 | a.neubert@vinzentiuskirche.deAusschüsse:JugendAnja BielefeldTel: 852759 | a.bielefeld@vinzentiuskirche.deThomas KatzerTel: 233353 | t.katzer@vinzentiuskirche.deKulturChristel Eglinski-Horst (s. Presbyterium)Karl-Heinz SaretzkiTel: 238405 | k.h.saretzki@gmx.deAlfred Schiske (FreundeskreisSt. <strong>Vinz</strong>entius-Kirche ) (s. Presbyterium)FriedhöfePeter Hönig und Peter Kröger (s. Presbyterium)Gottesdienste, Ökumene und DiakonieJürgen Allreitz (s. Presbyterium)ÖffentlichkeitsarbeitAlfred Schiske (s. Presbyterium)Friedhofsverwaltung + GemeindebüroHeike Schäfer<strong>Vinz</strong>entiusweg 13 , 44805 BochumTel: 925669-11 | h.schaefer@vinzentiuskirche.deKathrin Reddmann<strong>Vinz</strong>entiusweg 13, 44805 BochumTel: 925669-0 | k.reddmann@vinzentiuskirche.de80


Kontakt – Wir sind für Sie da:GemeindearchivPfarrer i. R. Grajetzky<strong>Vinz</strong>entiusweg 13, 44805 BochumTel: 925 669-0 | info@vinzentiuskirche.deKindertagesstättenSt. <strong>Vinz</strong>entius<strong>Vinz</strong>entiusweg 15, 44805 BochumAnja DietzTel. 925669-18 | Fax: 925669-19a.dietz@vinzentiuskirche.deWegschereZur Wegschere 2, 44791 BochumKai EnstippTel: 594714 | Fax: 9503939k.enstipp@vinzentiuskirche.deAnmeldung von 14.00 – 16.00 UhrKinder- und SpielgruppenKindergruppe Zwerg Nase +Kindergruppe Rumpelstielzchen(Kirchharpen)Anja Heene, Tel: 860419KüsterinAlexandra Hirtes | Tel: 850389HausmeisterPaul Zakrzewski | Tel: 231237p.zakrzewski@vinzentiuskirche.deOrganistErnst Arenth | Tel: 360575e.arenth@vinzentiuskirche.deGruppen und KreiseSeniorenspielgruppe(Kirchharpen, Kattenstraße)Helga Dix, Tel: 230184Flötenchor für Erwachsene(Kirchharpen, Kattenstraße)Gerd Zimmermann, Tel. 353296Bibelgesprächskreis(Kirchharpen | Jugendheim Heilig Geist)Pfarrer Dr. Gerald HagmannBesondere Handarbeit –Klön- u. Bastelkreis(Kornharpen, Zur Wegschere)Ingeborg Fögen, Tel: 501804Frauenhilfe – FrauenkreisMarie-Luise Finger(Kirchharpen, Kattenstraße), Tel. 233716Brigitte Torreck(Kornharpen, Zur Wegschere), Tel: 594384Heidi Pavetic(Altenzentrum, Rosenberg), Tel. 850949Café Lichtblick(Kirchharpen, Kattenstraße)Tel: 0234-92566917Freitagstreff(Altenzentrum Rosenberg)Heidi u. Milan Pavetic, Tel. 850949Kirchenchor(Kirchharpen, Kattenstraße)Ernst Arenth, Tel. 360575e.arenth@vinzentiuskirche.dePosaunenchor(Kirchharpen, Kattenstraße)Gerd Zimmermann, Tel: 353296Gitarrenkreis(Kornharpen, Zur Wegschere)Stefanie Hirsch, Tel. 590821Traineekurs(Kirchharpen, Kattenstraße)Sascha Dornhardt, Tel: 502129Kigo-Team(Kirchharpen, Kattenstraße)Pfarrer Gerald HagmannKonfi-Teamer(Kirchharpen, Kattenstraße)Pfarrer Dr. Gerald Hagmann81


Das <strong>Harpen</strong>er Gemeindegebietaus luftiger HöheLuftbild von Hans Blossey


DiakonieIm November 2010 startete die Diakonie-Ruhrmit ihrem „Häuslichen Betreuungsdienst“ für DemenzkrankePflegende Angehörige sind häufig „rund umdie Uhr“ in die Pflege und Betreuung eingebunden.Vielfach sind die Möglichkeiten zurTeilhabe am gesellschaftlichen Leben für dieBetroffenen beeinträchtigt und die sozialenKontakte nehmen ab. Ziel dieses Angebotesist es, den Demenzkranken und ihrenAngehörigen einen kontinuierlichen undregelmäßigen Besuchsdienst mit qualifiziertenfreiwillig Engagierten anzubieten. Wirermutigen Sie regelmäßig, eine Auszeit zunehmen! Denn wenn Sie sich wohl fühlen,geht es auch Ihrem an Demenz erkranktemAngehörigen gut.Zusätzlich bieten wir:• Information und Beratung• Gesprächskreise fürpflegende Angehörige• RegelmäßigeInformationsveranstaltungen• Freizeitangebote wie z.B.Tanznachmittage für pflegendeAngehörige und DemenzkrankeWenn Sie eine Auszeit nehmen wollen,dann rufen Sie uns an.Wir beraten Sie gerne darüber!Ansprechpartnerin:Wieslawa Wloczek, Dipl.Soz.Arb./Soz.Päd.Begegnungs- und ServicezentrumFlüsseviertelWeserstraße 7a, 44807 BochumTel. 0234/ 59 47 8284


Neubauten - privater und öffentlicher Wohnungsbau - Ein-/ Zwei-/ Mehrfamilienhäuser -Schulen - Gemeindehäuser - Kindergärten - behinderten- und altengerechtes Wohnen -ökologisches Bauen - alternative Bau- und Wohnkonzepte - Passivhäuser - Sanierungen allerArt - Umnutzung denkmalgeschützter Gebäude - Bauaufnahmen - Begutachtung vonBauschäden - Wertgutachten - Machbarkeitsstudien - alle Leistungsphasen der HOAIund öffentlicher Wohnungsbau - Ein-/ Zwei-/ Mehrfamilienhäuser -häuser - Kindergärten - behinderten- und altengerechtes Wohnen -alternative Bau- und Wohnkonzepte - Passivhäuser - Sanierungen allerenkmalgeschützter Gebäude - Bauaufnahmen - Begutachtung vonutachten - Machbarkeitsstudien - alle Leistungsphasen der HOAIHorst KajaBodenbeläge | ParkettVerlegung von Teppichbödenund Belägen aus Kunststoff, PVC,Linoleum, Parkett und LaminatIn den Böcken 14 | 44805 Bochum | Telefon 02 34/86 06 91 | Fax 02 34/85 08 68 | horstkaja@t-online.de


Aus unseren KindertagesstättenTraditionenwerden gepflegtDer St <strong>Vinz</strong>entius-Kindergarten feiert KinderabendmahlDie Kinder des St. <strong>Vinz</strong>entius-Kindergartens feiern seit vielen Jahren traditionell am Gründonnerstagin der Kirche ein Kinderabendmahl. Das ist für Kinder und Erzieherinnen einbesonderer Tag, der sorgfältig aus pädagogischer und theologischer Sicht vorbereitet wird.Teilen, teilen, das macht Spaß.86


Aus unseren KindertagesstättenKinderabendmahlStuhlkreis in der KircheFrühlingsfestEinen gemeinsamen Start ins Wochenendefeierte an einem leider etwas regnerischenFreitag der St. <strong>Vinz</strong>entius-Kindergarten.Kinder und Eltern sangen gemeinsamFrühlingslieder, und es wurde zu Mittaggegessen. Die Suppe war schmackhaftund stärkte nach getaner Arbeit. Die Blumenkästendes Kindergartens wurden vonden Kindern mit Blumen aller Arten bepflanzt.Die Kinder konnten die Pflanzenselbst aussuchen und haben sie mit Hilfeihrer Eltern in die Kästen gesetzt. In denWochen danach übernehmen die Kinder für„ihre“ Blume Verantwortung, sie gießen sieregelmäßig und versorgen sie. Es entstandeine farbenfrohe, bunte Mischung, die denKindergarteneingang fröhlich schmückt.Vielen Dank!Die Kinder singen für die Eltern87


Aus unseren KindertagesstättenWasser marschPflanzzeitKinder- GartenDie Kinder haben in einem Projekt über dieGartenwelt und ihre Pflanzen gesprochen.Sie wissen was Pflanzen benötigen, umoptimal zu gedeihen, sie lernen, welchePflanzen essbar sind und zu welcher Zeit sieam besten wachsen und wann Erntezeit ist.Sie ziehen sie vom kleinen Steckling im Gewächshaus,setzten sie später in den Gartenund ernten dann die Früchte ihrer Arbeit,die dann selbstverständlich alle Kinder beimgemeinsamen Frühstück probieren dürfen.Im Garten wachsen seit letztem Jahr auchNaschsträucher. Die Kinder können, wenndie Früchte reif sind, sich selber etwas abpflückenund genießen. Es wachsen hierunter anderem Äpfel, Stachelbeeren, Weintraubenund Johannisbeeren.Anja Dietz88


Aus unseren KindertagesstättenFamilienzentrumKornharpen in HollandSpaziergangUnsere Kita-Freizeit führte uns in diesem Jahr zu neuen Ufern. Ein tolles Hausin Wolphaartsdijk, direkt am Meer, lockte uns aus Bochum heraus. 17 mutigeKinder im Alter von drei bis sechs Jahren wagten sich an das Abenteuer fünfTage von Ihren Eltern getrennt zu sein.Die lange Fahrt verging für die Kinder, dankdiverser Mini-Disco-Hits, fast wie im Flug,auch wenn die obligatorische Frage, „wannsind wir da?“, schon auf der Autobahn inBochum-Wattenscheid gestellt wurde.Kaum angekommen, lockte uns das tolleWetter an den Strand. Die Koffer konntenin den Bullis warten. Am Meer waren dieBedingungen phantastisch. Das Wasser warwarm und nicht zu tief, und die Strömungwar sehr schwach. So konnten die Kinderausgiebig schwimmen und plantschen.In den nächsten Tagen beschäftigten unsauch immer wieder der Strand und dergroße Spielplatz vor dem Haus. Am Strandwurden riesige Burgen mit Wassergräbengebaut und Quallen aus dem Meer gefischt.Be89


Aus unseren KindertagesstättenAuf dem Spielplatz tobten die Kinder bis indie späten Abendstunden. Am beliebtestenwaren das Piratenschiff und das riesigeHüpfkissen.Dank der tollen Nahversorgung klapptedie Selbstverpflegung richtig gut. Für unssteht jetzt schon fest: Im nächsten Jahr sindwir wieder da! Aber auch vorher fallen wirnochmal in Holland ein. Am 3. August gehtes nach Noordwijk.Der Familienausflug startet um 7.00 Uhram Familienzentrum, und wir werden gegen21.00 Uhr zurück erwartet. Gegen 10.00 Uhrwerden wir dort ankommen, und der Tagsteht bis zur Rückfahrt (ca. 18.00 Uhr) zurfreien Verfügung.Interessierte sind herzlich eingeladen mitzufahren.Kinder dürfen allerdings nur in Begleitungeiner erwachsenen Person teilnehmen.Erwachsene zahlen 15 Euro und Kinder13 Euro. Informationen und Anmeldungenunter Tel. 594714.SpielplatzKai EnstippDas Meer war phantastisch90


Aus unseren KindertagesstättenKinderferientage 2011Am 24.7.2011 starten die diesjährigen Kinderferientage (KiFeTa)Jeremia! Habt ihr schon mal etwasvon ihm gehört? Er wird von Gott alsProphet berufen. Das ist eine sehrschwere Aufgabe. Oft zweifelt Jeremiaan seiner Aufgabe, manchmalverzweifelt er sogar fast. Aber auchin schweren Zeiten ist Gott für ihn da.Das gibt ihm Kraft für seine Aufgabe.Was er für Aufgaben lösen muss, erfahrtihr bei KiFeTa.Es ist sehr aufregend und spannend. InKleingruppen werden wir die Geschichtenspielerisch vertiefen. In unseren Kreativ-Workshops könnt Ihr handwerklich tätigwerden. Natürlich gibt es auch wieder eineFreispielgarantie zum Austoben. Zum Abschlussjeden Tages wird im Plenum derAppetit auf den nächsten Tag angeregt. AmFreitag 29.7.2011 treffen wir uns mit Euchnicht vormittags, sondern erst um 17.00Uhr. Dann geht es los zur spannenden KiFe-Ta-Rallye mit anschließendem Stockbrotessenund Übernachtung im Gemeindehaus.Am nächsten Morgen wird noch gemeinsamgefrühstückt. Die Sonntage werden wir miteinem Familiengottesdienst feiern. Na, habtIhr Lust bekommen? Dann sehen wir unsbei den KiFeTa 2011! Zu den Gottesdienstenan den Sonntagen (am 24. und 31. Juli) istnatürlich die ganze Familie herzlich eingeladen.Weitere Informationen bei:anja.bielefeld@kifeta.dethomas.katzer@kifeta.deKuchenspendeDas KiFeTa-TeamFreuen sich auf die Kinder91


KonfirmationKonfirmation 2011Drei Konfirmandengruppen feiertenin der festlichen über 1000-jährigenSt. <strong>Vinz</strong>entius-Kirche mit den Eltern,Verwandten und ganz vielen Freundinnenund Freunden ihre Segnung.So ganz nebenbei verstehen wir dieKonfirmation auch als ein Wechsel„in das Erwachsenenleben“. Bei diesemEreignis, das ist doch klar, ist dieganze Familie „dabei“, die ehrwürdigeSt. <strong>Vinz</strong>entius-Kirche platzte fast aus„allen Nähten“.Doch der Reihe nach:Ausgesprochen lebhafte Mädchen undJungen sammelten sich vor den drei Gottesdienstenim Gemeindehaus. Die Fotoreihegibt einen kleinen Einblick in diese Minutender Besinnung. Die letzten organisatorischenHinweise finden kaum noch Eingang in dieaufgeregten Köpfe. Die letzten Fehler müssenaber ausgemerzt werden – wehe, wenndie Vornamen nicht stimmen oder gar derKonfirmationsspruch. In der Kirche erlebendie Mädchen und Jungen beim Einzug immerwieder eine „Gänsehaut“ – sie stehenim Mittelpunkt eines Gottesdienstes! Diefestliche Stimmung in der Kirche ist einfachimmer wieder überwältigend: Pfarrer, Chor,Posaunenchor, Organist, Konfi-Band, SängerinViki Szewczyk und die „Ansprache“an die Konfirmandinnen und Konfirmanden,es reihen sich bewegende Momenteaneinander. Die Segnung ist zweifellos derHöhepunkt – da fallen alle Flausen ab, dieserMoment dringt ganz tief in die Mädchenund Jungen. Ein Gottesdienst wurde ganzbesonders beschenkt: Der Flötist RudolfDöbler (Solo-Flötist des Rundfunk-Sinfonie-Orchesters Berlin) ließ mit seinen zarten wiekraftvollen Tönen Schmetterlinge durch denRaum fliegen – so luftig leicht wie die Tönehaben sich wohl auch die Konfirmandinnenund Konfirmanden gefühlt. Alle musikalischenBeiträge wurden mit großem Beifallbedacht.Nach dem Gottesdienst rundete das „bunteTreiben“ vor der Kirche den Gottesdienst ab.Gratulationen, strahlende Gesichter, bewunderndeBlicke … die Sonne lachte zum buntenTreiben. Konfirmationen in der St. <strong>Vinz</strong>entius-Kirche sind einfach großartig – das Titelfotodrückt diese Gefühlslage richtig gut aus.Alfred Schiske92


Konfirmationsgruppen93


94Konfirmation Bilderbogen


Konfirmation Bilderbogen95


96Konfirmation Bilderbogen


Konfirmation Bilderbogen97


Aus dem KirchenbuchTaufen – Beerdigungen –Trauungen98


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Meditation „Kreuzweg“Wer wälzt uns die Steine aus dem Weg?Steine.Viele Steine.Große und kleine Steine.Massig und klobig. Mächtig und schwer.Geschichtet und miteinander verbunden.Probleme und Verfehlungen.Belastungen und Schuld.Aufgaben und Verpflichtungen.Verantwortung für die Welt,für Menschen und Tiere,für die Natur.12 Steine.Steine am Weg.Steine auf dem Weg.Steine sind im Weg.Das Kreuz lässt die Steine durchsichtig werden.Steine werden zu Türen,Steine werden Tore zum Leben.Tote Steine werden zu lebendigen Steinen.Das Kreuz verändert alles.Das Kreuz verändert uns.Ostern!Karl-Heinz SaretzkiAber:Orientiert und zentriert. Zur Mitte fixiert.Vertikal und horizontal geordnet.Ineinander verschlungen und verzahnt,sich kreuzend.Die Steine werden zum Kreuz.

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