Wie sind Sie, von den Bildern ausgehend, an die Gestaltungder Hauptfigur herangegangen?Hoppers Protagonisten und Protagonistinnen sind gewissermaßenkommunikationsarm, einsam. Vor allem die Einsamkeitder Großstadt wird bei ihm immer wieder stark thematisiert.Denn seine Hauptwerke sind in einer Zeit entstanden – ZweiterWeltkrieg, Kriegsjahre, Depression –, die nicht nur in Amerikaalles auf den Kopf stellte und die nicht nur das Land und dieMenschen langfristig verändert hat, sondern die Menschheit ansich. Mir ging es darum, das im Spiegel einer Person zu zeigen.Sobald ich entschieden hatte, dass Shirley von Beruf Schauspielerinsein sollte, war auch klar, in welche Richtung ihre Reflektionengehen würden. Und dass sie beispielsweise Mitglied desNew Yorker Group-Theatre wird, das sich am Anfang sehr politischentwickelte, bis zu dem Punkt, als einige Mitglieder, vondenen viele Kommunisten waren, nach Hollywood abgeworbenwurden. Dort hat man sie dann vor Gericht gezerrt und letztlichgezwungen, ihre Kollegen und Kolleginnen zu verraten, um ihreeigene persönliche Karriere zu sichern. Mir war es wichtig,solche Sachen anzusprechen, die damals prägend waren für dieZeit und für die Menschen in Amerika.Nach welchen Kriterien haben Sie die Nachrichtenmeldungenausgewählt, die als Überleitung beziehungsweise Einstimmungauf das jeweils neue Bild dienen?Die Idee dazu ist entstanden, als ich John Dos Passos’ Amerika-Trilogie gelesen habe. Das ist auch ein Collagen-Roman, der inkeiner Weise linear verläuft, sondern mit Versatzstücken arbeitet,so wie bei Edward Hopper. Darin gibt es auch eine Seite mitlauter Tagesnachrichten, oft sind es banale Meldungen, oft aberauch politische Meldungen, und das hat mich sehr inspiriert.Und dann habe ich mich hingesetzt und versucht zu überlegen,was Shirley in der Zeitung lesen würde, was ihr da vielleichtauffallen würde, und das habe ich dann mit Dingen, die miraufgefallen wären, kombiniert.Ist für Sie die Auseinandersetzung mit dem Dialog von Malereiund Film nach diesem langjährigen Projekt nun ersteinmal abgeschlossen?Der Film ist zwar jetzt erst mal fertig und muss nun sehen,wie er selbständig weiterkommt, was schwierig genug ist fürjemanden, der sieben Jahre daran gearbeitet hat. Aber es gehtindirekt auch weiter, weil Hanna Schimek und ich an einer Ausstellungarbeiten. Wir haben alle Sets, alles, was gebaut wurde,für eine eventuelle künstlerische Präsentation im Museum aufgehoben,und wir arbeiten nun gemeinsam an einer möglichenUmsetzung des Themas. Denn es geht ja nicht darum, die Ausstellungals Dokumentation des Films zu zeigen, sondern esgeht uns eher zum Beispiel um Fragen wie: Was ist eine Kopie?Wie macht man das, wenn man einen kleinen Ausschnitt auseinem Gemälde nimmt, der ursprünglich 50 x 70 Zentimetergroß ist, und der dann im Film 5 x 6 Meter groß gemalt wird?Was ist eine Replikation, und wie geht man damit um? Das wirdganz sicher ein Thema der Ausstellung.Was konkret ist Ihre Aufgabe dabei?Wir erarbeiten die Ausstellung gemeinsam, und es gibt auch dieIdee, dass der Film nicht linear, sondern vielleicht in Episodengezeigt werden kann, oder dass wir drei, vier oder fünf dieserSets wieder aufbauen und mit Licht und Ton bespielen. Es gibteine Installationsversion des Films, bei dem einzelne Episodenetwas länger sind. Denn der Film funktioniert natürlich anders,wenn er 90 Minuten lang ist, als wenn man die Episoden fürsich nimmt. Man kann da schon noch ein bisschen weitergehen.Es gibt demnach eine weitere Version von Shirley, an der icharbeite – es bleibt also spannend.ray 29
TiP BERLIN, 31.01. -13.02.
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