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Immer öfter eine gute Wahl: Lizenzfreie Testverfahren

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2. Jahrgang | Heft 3 | 2010PsychotherapieAktuellZahlen und Fakten zur Psychotherapie<strong>Lizenzfreie</strong> <strong>Testverfahren</strong>Das Qualitätsmanagement-System EPA-Psychotherapie


Fachbeiträge<strong>Lizenzfreie</strong> <strong>Testverfahren</strong>Sabine SchäferPsychologische Psychotherapeutin,stellvertretende Bundesvorsitzendeder Deutschen Psychotherapeuten-Vereinigung, Mitglied der Vertreterversammlungder LandespsychotherapeutenkammerBaden-Württembergund Mitglied in diversen Ausschüssenund Arbeitsgruppen des GemeinsamenBundesausschusses.der Beziehungsfunktionen verwendetwerden kann. So wird die GARF jenach Zielsetzung zu Beginn und zumEnde <strong>eine</strong>r Therapie durchgeführt(Prä-Post-Messung), für <strong>eine</strong> detailliertereVeränderungsmessung auch(mehrfach) während der laufendenTherapie. Auch der GARF ist ein leichtzu handhabendes und wenig aufwendigesInstrument.GütekriterienDie GARF hat sich als ausreichend reliabelerwiesen (z.B. r=0.91 nach Spearman-Brown-Formelbei Hilsenrothet al. 2000). Auch die Validität derGARF-Skala als ein Index der Persönlichkeits-Pathologiewird hier bestätigt.Konstruktvalidität ist in Studien nachgewiesenworden (vgl. Ross et al.2001). Bezüglich der prognostischenValidität ergeben sich dieselben Problemewie bei der GAF-Skala.Downloadder GARF-Skala samtKurzanleitung:http://cip-medien.com/media/download_gallery/06-01/2006-1-06.%20Stasch.pdf, oder unter:www.praxisschaefer.deSDQ (Strenghts and DifficultiesQuestionnaire) – Fragebogen zuStärken und SchwächenHintergrundUrsprünglich wurde der SDQ in Großbritannien1997 von Goodman unddann 1998 von Goodman et al. weiterentwickelt.Inzwischen wurde er inüber 40 Sprachen übersetzt. Das kannsich als besonders hilfreich erweisen,sollten Eltern (oder Kinder) über ungenügendeDeutschkenntnisse verfügen.1999 erweiterte Goodman denSDQ um <strong>eine</strong> zweite Seite bei Verdachtauf klinisch bedeutsame Beschwerdendes Kindes. Hier findensich z.B. Fragen zu Chronifizierung,Stress, sozialer Einbettung und Problemen.In <strong>eine</strong>r dritten Version kannder SDQ auch als Follow-up Fragebogeneingesetzt werden. Hierfür werdenauf dem Zusatzfragebogen nochzwei weitere Fragen gestellt, danachob die Behandlung die Probleme reduzierteund ob diese hilfreich war.AnwendungDer SDQ dient als valides diagnostischesBasis-Screening zur Ermittlungpsychischer Störungen bei Kindernund Jugendlichen. Dabei wird Bezuggenommen auf deren Stärken undSchwächen. Der Fragebogen imFremd rating durch die Eltern ist fürKinder ab 3 Jahren einsetzbar, der imSelbstrating ab 11 Jahren. Ziel ist dieErfassung psychischer Auffälligkeiten.Damit grenzt er sich von den altersspezifischenVorsorgeuntersuchungenab, welche Entwicklungsdefizite inMotorik, Sprache, kognitive Leistungenetc. feststellen. Der SDQ eignetsich darüber hinaus auch fürLängsschnittuntersuchungen, zurMessung therapeutischer Effekte undfür wissenschaftliche Fragestellungen.Für das Ausfüllen <strong>eine</strong>s Fragebogenswerden ca. 5 Minuten benötigt,die Auswertung dauert je nachÜbung ca. 10-15 Minuten.AufbauAls Selbstbeurteilungsinstrument istder SDQ für 11- bis 17-jährige Jugendlichekonzipiert. Ergänzend wurdenauch unterschiedliche Fremdbewertungsbögenentwickelt für 3- bis4-jährige Kinder sowie <strong>eine</strong> Versionfür Eltern von 4- bis 16-Jährigen, fürschulpflichtige 4- bis 16-Jährige auch<strong>eine</strong> Lehrer-Version.Die Fragebögen liegen in <strong>eine</strong>r einund<strong>eine</strong>r zweiseitigen Variante vor.Die Items der ersten Seite sind inhaltlichüber alle Versionen identisch. Diezweite Seite ergänzt wahlweise Fragenzur Beeinträchtigung, oder dientin <strong>eine</strong>r Folgebefragung der Erhebungder erlebten Veränderungen. Die Normenund die Auswertungsanweisungenaller Fragebogenversionen geltenimmer nur für die 25 Items der erstenSeite.Der SDQ besteht aus fünf Skalen:Emotionale Probleme, Verhaltensprobleme,Hyperaktivität, Verhaltensproblememit Gleichaltrigen und ProsozialesVerhalten. Jeder Skala sind fünfItems zugeordnet. Die Auswertungder Fragebögen wird durch Schablonenerleichtert, mithilfe derer denAntworten („nicht zutreffend“, „teilweisezutreffend“ und „eindeutig zutreffend“)jeweils ein Wert von 0 bis 2zugeordnet wird. Die Werte werdenfür jede Skala addiert, ein Gesamtscoreergibt sich durch die Additionder Werte der ersten vier Skalen (d.h.ohne die Skala „Prosoziales Verhalten“).Die Interpretation der addierten Skalenwertesowie des Gesamtscore ergibt<strong>eine</strong> „normale“, „grenzwertige“oder „auffällige“ Problematik desKindes oder Jugendlichen. Für dieNormierung wurde angenommen,dass ca. 80% der Kinder und Jugendlichenals „normal“ und jeweils 10%als „grenzwertig“ bzw. „auffällig“eingestuft werden können. Leider erfasstdieses Screening-Instrument einigebedeutsame Störungen wie Phobien,Trennungsangst oder Essstörungennicht ausreichend.GütekriterienBezüglich der internen Validität wurdedie Faktorstruktur bestätigt (Woerneret al. 2002). Die Messung der internenKonsistenz für den Gesamtscoreergab <strong>eine</strong>n Cronbachs Alphavon 0.80 für die Selbstbeurteilungsversionder Jugendliche sowie von0.87 für die Fremdbeurteilung-Lehrer-Version. Dagegen fiel die Test-Retest-Reliabilität eher moderat aus: Der Gesamtscoreliegt bei 0.62 (Jugendliche)und 0.80 (Lehrer). Auch wenn in verschiedenenVeröffentlichungen derdiagnostische Wert für den deutschenSDQ nachgewiesen wurde, wurde bisherk<strong>eine</strong> Normierung festgelegt.Becker 2007 bestätigt normierte Cutoff-Wertefür die drei Kategorien„normal“, „grenzwertig“ und „auffällig“,sowohl für den Gesamtproblemwertals auch für die Subskalen.DownloadFrage-, Antwort- undAuswertungsbögen sowieAuswertungsschablonen desSDQ und <strong>eine</strong> umfangreiche Literaturangabefinden Sie hier:www.sdqinfo.orgLiteraturhinweis:Das ausführliche Literaturverzeichniszu allen <strong>Testverfahren</strong> finden Sieunter www.dptv.de.16Psychotherapie Aktuell 3/10

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